.--Mi as B An:J>RP3 CORNELL UNIVERSITY LIBRARY 3 1924 078 293 135 Cornell University Library The original of tiiis book is in tine Cornell University Library. There are no known copyright restrictions in the United States on the use of the text. http://www.archive.org/details/cu31924078293135 ©HKfnWi^o ESfiA©iiM^irH®Mo ipm^M^/A^sii ^ELlfflM s n^m ^©I^TTira'sIO^.^.^ S? KDNICLICHEN HOHEIT DEM IHrMMS((D^]B T®^ (n.AM[EMra(&l UHTERTHAHKJST ©EWTOMET ^>B /^ iC^^z^ ^fi:^^^>^C^ -<^ ^. <<^?*:=*^^-* TfJ^ls^Jc**' ~ Zueignung Fiir treuer Elternliebe reiches Walten Hat einst der Genius, von ihr gepflegt, Die Blatter hier gesammelt dankbewegt, Ein mildes Beifallslacheln zu erhalten. Doch ach, entschwunden sind die Lichtgestalten , Und diese Bliithen, die von Lust erregt, Das Herz zu ihren Fiifsen hingelegt, Sie mufsten in Cypressen sich entfalten. So lafs das Erbtheil Dir der Liebe reichen, Nimm dies en Kranz zu Lorbeer'n und zu Eichen , Die Dankbarkeit um Deine Stirne schlingt. Verschmah' nicht meiner Lyra schwachen Klange, Im Freudenjubel preisender Gesange, Womit Dein Volk Dich hochbegliickt umringt. ml\Iinna. Die Kiinste schweben all' auf Lichtgefieder Herab, zu eines hohen Namens Feier; Es greift Musik in ihre goldne Leier, Die Poesie singt ihre schonsten Liederj Und in der Farben Glanze strahlen wieder Geliebte Ziige heller schon und freier, Mit macht'gem Schlage reifst den Marmorschleier Auch die Sculptur von ihrem Werke nieder. Und zagend, in der Himmelstochter Mitte Erscheint die Charitas mit sanfter Bitte, Auch ihren Theil an Seinem Ruhm zu haben: „Ihr mogt den Hohen feiern, mogt ihm singen, „Sein ahnlich Bild der fernen Nachwelt bringen, „Ich hab' in Aller Herzen es gegraben." I. The Frontispice represents the Homage of the Arts. Poetry, Music, Sculpture and Painting descending from Heaven, placing themselYes before the bust of George the III., who was ever their Protector. Charity joins them, begs to be admitted, and is supposed to say to them: » Those beloved and valued » features, which you have by your talents imprinted in the world, are stamped » by me upon all hearts. « #, X ^ Z^Ma^r -«• ,rt^,^^f -^^Ma,n,7i<^tr-^33 -.< .. vmk^fi II. Entsprungen aus dem Urquell ew'ger Giite, Begrufst mit Himmelslaclielii, mild und klar, Die Welt ein holdes Zwillingsschwesterpaar, Sich ahnlich, wie die Blatter einer Bliithe. Sie bringen, oft verwechselt, dem Gemiithe Bald einzeln, bald vereint, Geschenke dar^ Und selbst ihr Name macht kaum offenbar Den Geist, der stets verschieden sie durchgliih'te. Es dringt die Phantasie mit fliidifgem Schweben In einen fernen, unbekannten Raum, Und Niegeahntes schafft ihr Gottertraum. Die ernste Schwester sieht ihr buntes Streben, Sie fafst mit hellem Blick des Spieles Sinn, Und treibt zur Frucht die zarte Bliithe hin. II. Imagination and Fancy are supposed here twin -sisters, much alike in features and manners , but their natures are completely different. Fancy is much lighter, more frivolous, less watchful. Her flights are more extensive than those of her persevering sister, and she roves in unknown regions, catches the first ideas, yet can bring nothing to perfection without the solidity of her eldest sister, who works with steadiness till she accomplishes her object. III. Die beiden Schwestern wandeln, eng verbunden, Auf neuem Pfad in einem Lorbeerhaine , Da sehen sie in griinem Dammerscheine Ein holdes Kind, wie sie noch nie gefunden. Von bunten Friihlingsblumen leicht umwunden, Schlaft auf des Mooses weichem Grund' der Kleine, Und freundlich nah't sich ihm der Schwestern eine, Bewegt von Ahnung wonnereicher Stunden. Sie hebt ihn auf, — die And're steht von feme, Doch greift das Kind schnell nach den lichten Schwingen, Die durch der Loclcen dichte Nacht ihr dringen. „Es will zu Dir der schone Knabe gerne," Sagt jene mild, „noch magst Du mit ihm scherzen, „Ich nehm' ihn spater auf an meinem Herzen." III. Imagination and Fancy are walking in a grove of bays. Passing an untrodden path, tliey find under some simple wood - blossoms a lovely infant, which they had never seen before. Imagination takes it upj — the child is attracted by the brilliancy of the wings of Fancy. Imagination says to Fancy: — stake the child, play with him now, a time will come when he »must return to me. « -=®e r \.^ .z' ^^^ '■': p^' .-■> .^ X^^^r- -^^(5^^ t^t-^a,timmftir ^ffJJ. .**' ,i"-' '"^i IV. Vol! Seligkeit, aus ihrer Schwester Handen Empfangt die Phantasie den Genius, Und sie giebt rasch den ersten Weihekufs Dem kleinen Fremdling, den die Gotter senden. „Das Leben bietet Dir nur kalte Spenden, „Die bitt're Tauschung doppelt biifsen mufs. „Glaub' in dem Reich der Traum' ist nur Genufs, 5,D'rum magst vom WirMichen den Blick Du wenden!" Indem sie schmeichelnd diese Worte spricht, Deckt sie mit sorgsam angelegter Binde Ihin beider Augen sternenklares Licht. Und fest umfangen von dem Himmelskinde, Den Weg mit Blumen schmiickend, die sie bricht, Flieht sie dahin auf Fittigen der Winde. IV. Fancy receives Genius out of the hands of Imagination. She is in extasy at having him to herself; whilst giving to him a kiss of rapture, she says: — »poor child, Life vrill only give deceit and trouble, therefore »turn your thoughts to the regions of dreams and do not look at Reality.* Saying this, she ties a bandage over his eyes, runs off with him, strewing her path with flowers, which she plucks as she goes along. ,*• -L-it^j3^f- -F ^ &^i<^us'.^>nrMaftnatfef -^SJJ. -i' if ' Wo Felsen ihre kalte Stirn' erheben, Wo jeden Keim des Winters Eis erdriickt, Durch Fluren, die der reiche Friihling schmiickt, Durch Thaler, eingefafst vom Kranz der Reben, Und an den Scheideweg von Traum und Leben Hat schon ihr Flug die Phantasie entriickt, Jetzt will si,e dorthin dringen hochentziickt, Wo Sonnenstrahlen ihr die Bahnen weben. Da hemmt die Schwester sie mit ernstem . Worte : „ Umsonst tragst Du das Kind an Edens Pforte „]Voch ist Dein glanzend Reich ihm dunk'les Nichts. „Soll Deine Gaben er lebendig fassen, „Mufs ich das Leben erst ihn sehen lassen; „ Hinweg die Binde seines Angesichts ! " V. Imagination meets Fancy, who is flying wildly oif with her young charge, stops her on the spot, which separates the roads of Fiction and Reality, calls to her and says: — »You carry him in vain to the gates of Heaven, he »can understand nothing of your brilliant Regions, till he has seen the reality »of Life, so he shall no langer be blind; — and she takes off the bandage. « J1 i^^'n^'vcrit^ S^to-eafit.c£^. ^*^&i^;- f ■y &^t,e'7^^-t^f»'.^^'r»*wffvar-4^3i. ^ VI. Wie schaut das Kind mit hochergluh'ten Wangen, Erfiillt von Staunen, in die neue Welt, Als von den Augen nun die Binde fallt, Die blendend ihm die Wirklichkeit verhangen. Es sieht die Phantasie mit leisem Bangen Sein kleines Herz von siifser Lust geschwellt, Doch sucht er fern noch, was ihm nah' gestellt, Und miiht sich nah' Entferntes zu erlangen. Vor AUem nach den Blumen dieser Erde, Die sich geschmiickt mit neuem Lenzgewand, Strebt er mit froh verlangender Geberde. Da setzt ihn nieder eine weiche Hand, Und bis der eig'nen Kraft er sicher werde, Schiitzt treue Sorg' ihn an dem Gangelband. VI. The child, having recoTcred his eyes, is enchanted with the new world, which appears before him. Too young, to know distances, he grasps at what is beyond his reach and those things, which are near, he overlooks. Imagination, seeing him long for the blossoms of this world, takes him out of the arms of Fancy, and places him on the ground, while she guides his steps in her leading - strings. ,o.. r ' %%^ ^f Mi^^^-nr »fo^<:Si:«:e, ^»-Mia,9e,ft^z^.^^ .Af33. VII. Behutsam lenkt des Knaben erste Tritte Die Fiihrerin auf eb'ner, weicher Flurj Dann iiberlafst der Lehrerin Natur AUmahlig sie die Leitung seiner Schritte. Und ohne dafs er mehr die Fessel litte, Folgt er allein bald ihrer lichten Spur. Er strauchelt, falltj doch mehr bedachtsam nur Hebt er empor sich aus der Dornen Mitte. Und wie er nun so sicher vorwarts schreitet, Tritt jene, die von feme ihn begleitet. Die sanfte, milde Freundin auf ihn zu. Sie spricht: „Wohl durfte einst die Schwester wagen, jjDich willenlos im Fluge fortzutragen, „ Versuch jetzt Deine eignen Schwingen Du. " s9Bsa. VII. Imagination lets Genius walk, but later she leaves him to the great teacher Nature, who will guide him. Genius begins to feel his power, detaches "himself from his leading - strings , and follows alone her path , and though he struggles at first, he raises himself out of the thorns of Adversity, which makes him more cautious and walking more securely, he is accosted by Imagination, who tells him : — » Though my sister once carried you off in »her flight, you may now try the strength of yOur own wings. « 7. M.<;64^yr- -a-i^fcti^ie^ ^^M-Q^nTUf^^or -^3d. VIII. Der Genius regt seine Fliigel leise, Und, schuchtern noch, entfaltet er sie kaumj Die Erde streift ihr heller Purpursaum, Es bangt ihm schwindelnd vor dem luft'gen Gleise. Doch kiiliner ziehend immer weit're Kreise, Entschwebt er wie ein leichter Morgentraum : Hoch liber den begrenzten Erdenraum Schwingt er sich frei empor zur Atherreise. Und eifersiichtig auf des Knaben Flug, Der ihrer bunten Herrschaft will entfliehen, Eilt Phantasie, mit sich ihn fortzuziehen. „Du Fliichtling, den ich in das Leben trug, „Lafs Dich in meinem Blumenkranz erfassen, „Ich will Dich nicht, — Du soUst mich nicht verlassen ! " VIII. , ; Genius fearfully begins to move, unable to unfold his wings; like an unfledged bird they touch the Earth, and he grows giddy at the thought of the endless heights. Growing bolder, he increases the circles of his flight to the unknown Regions. - Fancy, jealous at the flight of the child, who she fears to lose, catches him in a wreath of flowers, calling out: »Yoa shall not leave me and I will not leave you!« , ., ■?^. ■ Xn-^M^f *^-/0'/er:e,t^,jj^ IX. „Sieh, wie Natur die Gaben rings verschwendet, „Sie ladet uns mit heit'rem Winke ein, „Dem reichen StofFe Sinn und Form zu leih'n, „Der leblos uns umgiebt und unvoUendet. „Und Du, den Blick zur Erde hinge wendet, „Von der Du frei entschwebtest und allein, „Du sinkst jetzt matt zuriick auf rauhen Stein! „Hat denn sobald schon Deine Kraft geendet?" So klagt die Phantasie — und aus den Schwingen Zieht sie der Federn glanzendste hervor, Um spielend ihm die Kraft zuriickzubringen. Doch, hebt er auch den Blick zu ihr empor, Die Strahlen, die in's Aug' ihm blendend dringen, Umhiillen jetzt es nur mit dicht'rem Flor. IX. Quite exhausted and overpowered by the perfume of the flowers of Fancy, Genius is sitting on a rock, surrounded with all the gifts of Nature, without being able to remark them. Fancy, perceiving his deplorable condition, pulls a feather from her own wing and tickles his ear to restore him to himself; but though he awakes out of his trance, the gleam of Light, which strikes her eyes, only serves to dazzle him more. '*^S^^^ ■ -at •^^^■rtv-i>rwJ^,^nn