1817 res SCIENTIA ARTES VERITAS LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF MICHIGAN ZULT TUEBOR DE MAITI CIRCUMSPICE SEUS MUSEUM OF ZoOLOGY BEQUEST OF BRYANT WALKER HONORARY CURATOR OF MOLLUSKS 1910-1936 Museum QL 403 D 535 Plane.I. D'ARGENVILLE சுரialilthie Merck WITHIN - * Tag: Rüf Koſten der Fraufilehen Züchhandlứng in Nien A:1772. In AN V Antoine d) seph Des Herrn Dezallier von Argenville Lammerraths und Mitglieds der königlichen Geſellſchaften der Wiſſenſchaften zu London und Montpellier Conchyliologic ober von den 9 6 5 4 | 6 | | | Shne den, Muſcheln Schaaltņieren und andern welche in der See, in qüſſen Waſſern und auf dem Lande gefunden werden, Nebſt der Zoomorphoſe Abbildung und Beſchreibung der Thiere oder welche die Gehäuſe bewohnen. Aus dem Franzöſiſchen überſekt und mit Anmerkungen vermehret. Mit ein und vierzig Kupfertafeln. Auf soften der Kraußiſchen Buchhandlung in Wien, I 7 7 2 muumi gh. 10.7.38 11 - - - = - = - - IIIIIIIIIII! . - - - . - . I! 111111 - - - - - - - - 1 Nachricht an den Buchbinder, wohin die Kupfer gebeftet werden müſſen. Im erſten Theile wird Die iſte Platte dem Titel gegen über geheftet. Die 2te der 148. Seite Die 3te 155. Die 4te 156. Die ste 160. Die 6te 164. Die 7te 169. Die Ste 174. Die ste 183. Die jote 185. Die site 191. Die Izte 197 Die izte 200. Die 14te 209. Die 1ste 211. Die 16te 215. Die 17te 222. Die 18te 229. Die 1ste 236. Die zote 237. Die 2ite 244. Die 22te 251. Die 23te 256. Die 24te 262. Die 25te 267. Die 26te 278. Die 27te 284. Die 28te 291. Die 29te 300. Im zweyten Theil. Die Iſte Platte der 17. Seite gegen über Die 2te 22. Die 3te 25. Die 4te 31. Die 5te 36. Die 6te 42. Die yte 47 Die Ste 58. Die ste 65. Die lote 70. Die uite 73. Die iate 75. 11 - III IIIIIII - 1 IIIIII - - - 111 Il il - . - - Il III - LILI 1 11 til 111111 ti IIIIIIIIII - III - - Dieſe Kupfer muß der Buchbinder zum Aufſchlagen richten und an ein gutes Papier Fleben. 111!! al C CAC CATV) WW2 འབྲུ Vorbericht von der Condhyliologie. Unter allen Theilen der Weltweisheit iſt die Phyfif oder Maturlehre, nach ber Sittenlehre, der nütlichſte und wichtigſte. Sie heißt die Natur- wiſſenſchaft a) und hat ihre Benennung von Quers Natura, weil ſie von den Urſtoffen der natürlichen Dinge, den Eigenſchaften der Störper, und den Urſachen ala ler Wirkungen, welche die Natur hervorbringet, handelt. Man kann ſie in die philoſophie ſche und biſtoriſche eintheilen b). Die philoſophiſche betrachtet die Himmelskörper, die Theorie der Planeten, und das Weltgebäude, und giebt Hypotheſen von der Natur der Elementen, vornehmſten Eja genſchaften, und der andern Urſachen der natürlichen Dinge an. Die hiſtoriſche beſchäftigt ſich ganz mit würklichen Begebenheiten, die durch die aus Erſcheinungen und Erfahrungen gezogenen Schlüße beſtåttiget ſind, betrachtet die Erdkugel, und beſchreibet alle Körper auf derſelben; dies iſt der wahre Gegenſtand der Naturgeſchicha te. b) Eſſais de Phyſique par Perrault, Preface, to- a) Boerhaave erflåret die Naturlehre durch eine Erkenntnis aller Körper, und der ver. fchiedenen Art ihres Dareyns. me 1, II Vorbericht von der Conchyliologie. te. Dieſe in den alten Zeiten wenig geachtete Wiſſenſchaft iſt nun ſchier zur Mode geworden. Welchen Fortgang hat nicht die Naturlehre in dem legten Jahrhunderte gehabt? Deſcar- tes hat ſie aus dem Chaos, in welchem ſie die Alten begraben ließen, hervorgezogen; Gap ſendi, Rohault, und der Pater Mallebranche haben ſie in vielen Stüken aufgekláret: Newton, der ihnen ſo ſehr wiederſpricht, und durch ſein ſinnreiches Lehrgebäude die Him- melskörper nach ihrer Bequemlichkeit in einen unermeßlichen leeren Raum c) ſetzt, hat vor kurzem neue Wege eingeſchlagen, die vielleicht dereinſt ſehr weit führen werden. Ungeachtet bes Berſtandes dieſer großen Männer iſt die Naturlehre noch immer ei- ne Welt, in der wir noch lange in dem Lande der Muthiaſſungen zu reiſen haben werden. So erleuchtet auch alle dieſe Wegweiſer ſind, ſo können wir uns doch nicht ſchmeicheln, zu dem Grab der Gewißheit zu gelangen, der der Endzieck aller unſerer Unterſuchungen iſt. om verborgenen arbeitend, in den innerſten Hölen der Erde und den Tiefen des Meers tief verſteckt wird die Natur uns niemals d) ihre Geheimniße völlig aufdecken. Sie ſcheint ſich uns nur zu zeigen, um ein deſto größeres Verlangen nach ihr zu erwecken. Die Theile, die fie uns zur Unterſuchung überlaßt, und durch die wir ſie vielleicht zu erhalthen glauben, find To viel als Nichts in Vergleichung mit denen, die ſie unſerm Geſichtskreiſe entzieht. Die Naturgeſchichte hat einen ſo weiten Umfang, daß es lower und beynahe una möglich ſeyn würde, alle ihre Theile in einem einzigen Bande abzuhandeln, wenn man auch nur einen kurzen Abriß davon geben wollte. Ade Gegenſtande auf Erben können dahin gerechnet werden, die Thiere, Pflanzen und Mineralien. Welch eine unermeßliche Lauf: bahn, welch ein ungeheures Feld für einen Schriftſteller! Wenn gleich große Geiſter e) es unternommen haben, die ganze Natur kennen zu lernen, und alles was die Empfindungen des gemeinen Mannes und den Verſtand des Phia loſophen in gleichem Maas beſchäftiget, in ein einziges Gemahlde zuſammen zn bringen, iſt es doch wenigen gelungen, ſolches nur zu entwerfen. Der Tod hat bernahe allezeit die Aus. füh. $) Omnino neceſſe eſt, ut ſpatia coeleſtia tenebris, ut nulla acies humani ingenii tan- ta fit, quae penetrare in coelum, terrain in- omni materia fint vacua, Newton, Opto p. 313 d) Latent omnia craffis occultata et circumfufa trare poſſit. e) Plinius, Aldrovandus. Vorbericht von der Condyliologie. III führung eines ſo großen Vorhabens unterbrochen; ja auch ſogar ihre Nachfolger haben bere geblich verſuchet, es völlig zu Stand zu bringen. Was für ein großer Verluſt für eine ſo nútliche Wiſſenſchaft! Ganz gewiß, nur diejenigen, die das für unnút halten, was ſie nicht berſtchen, können an den Vortheilen zweifeln, die uns dieſe Wiſſenſchaft ſo wohl zu den Bee dürfniſſen des Lebens, als auch zu Erhaltung unſerer Geſundheit, und zum Fortgange der Küne ſte verſchaft. Die Arzneykunſt, die Scheidekunſt und die Kräuterlehre verdanken ihr Daſenn der Naturgeſchichte; denn, was würde aus ihnen ohne den Beyſtand derſelben werden? Iſt es nicht bekannt, daß alle Arzneymittel bon Chicren, Pflanzen und Mineralien genommen ſind? Eine einzige Anmerkung iſt hinlänglich, uns zu zeigen, wie wichtig die Bemühung fey, die Natur kennen zu lernen. Das veráchtlichſte Inſect, die geringſte Pflanze, die kleinſte Muſchel erhebet den Geiſt bis zum Schöpfer. Sein vernünftiger Leſer kann alle die fe Gegenſtände betrachten, ohne ſeinem Verſtande Gelegenheit zu geben, über die Wunder der Schöpfung nachzuſinnen. So leitet eine, dem Anſehen nach ſehr verächtliche Sache die Seele zu der erhabenſten Betrachtung, Man kann inzwiſchen nicht läugnen, daß die Naturgeſchichte, ungeachtet ihres großer Nußens, Cheile habe, die blos die Neubegierde zu unterhalten ſcheinen. Wir wollen aber hier nur unſerer Unwiſſenheit, die bisher die verborgene Nugbarkeit eben dieſer Theile nicht hat entdecken können, die Schuld beymeſſen. Entdeckt nicht die Zeit täglich taufend neue Dinge? Dieſe beſagte Theile machen die Kabinetter und ſchönen Sammlungen aus. Die bloßen Liebhaber der Seltenheiten, die nur die Augen zu beluſtigen verlangen, ſuchen das felbft nichts, als nur außere Schönheit; die Gelehrten aber finden alda Gelegenheit zur Unterſuchung und Vergleichung, um neue Methoden zu erfinden, fie einzutheilen und in ihre Claſſen zu bringen. Dieſe verſchiedene Verbindungen eröfnen einen fichern Weg zur volla kommenen Kenntnis dieſer ſchönen und den Alten ſo wenig bekannten Sachen. Vielleicht werden dieſe viele Stenntniſſen, die iezt noch für unfruchtbar gehalten were den, einſtens ein licht verbreiten, das auf einmal die Dunkelheit der Muthmaſſungen zer- a 2 ſtreuet IV Vorbericht von der Conchyliologie. ftreuet, und Lehrgebäude hervorbringen, die vor allen Einwürfen geſichert ſind. Indem man die Natur ſtudiert, ihr von Schritt zu Schritt folget, ſie zu jeder Stunde, in ieder Fahrszeit Bu Rath ziehet, wird ſie vielleicht jemand auf der That ertappen. Hat nicht der Gelehrte f), von dem ich dieſen Ausdruck entlehnet habe, zum voraus geſehen, daß die Natur, bis- weilen ihr Geheimniß verrathen werde, da ſie ihre Arbeiten ſo vervielfältigt und ſo oft abs åndert? Wenn ein jeder Menſch, der eine Neigung zur Naturlehre bey fich verſpühret, und der nebſt dieſer natürlichen Anlage auch einige Gabe zum Schreiben hat, bedacht wäre, die Natur kennen zu lernen, und dieſelbe ſo vorzuſtellen, wie ſie ſich ihm an ſeinem Geburtsort Darbietet, was würden wir nicht von allem dem, was in der Welt iſt, für eine Erkenntniß haben, und welchen Nußen g) würden wir nicht daraus für die Arzneykunſt, den Ackerbau, die Handlung und alle andere Künſte zichen? Plinius hat alle Wiſſenſchaften, fogar den Acker- und Weinbau in ſeine Naturges fchichte gebracht. Håtte er die Natur nur etwas beſſer zu Rath gezogen, ſie würde ihn in ſeinem ſchnellen Laufe aufgehalten haben; geleitet von dieſer weiſen Mutter würde er nicht in die Fehler des Ariſtoteles und der andern Philoſophen vor ihm verfallen ſeyn. Selbſt ſei- ne Nachfolger bis zum Anfang des legten Jahrhunderts ſind ebenſo wenig als dieſer bez rühmte Naturgeſchichtſchreiber vom Tadel frey. Ihre Gefälligkeit, alle Meinungen ihrer Vorgänger anzunehmen, ohne ſich einmal die Mühe zu nehmen, dieſelben zu prüfen, ihre blinde Ehrfurcht vor die Alten, haben bis auf uns eine Menge Srrthümer fortgepflanzet, die die Erfahrung täglich zerſtöret. Auf der Bahn, die Plinius betretten hat, ſind die Naturgeſchichtſchreiber des letten Jahrhunderts nicht fortgegangen, ſondern haben ſich in engere Grenzen eingeſchlor- fen, und nicht von ihrer Hauptſache entfernet. Aldrovandus, ungeachtet er ſich weiter als Plinius ausgebreitet hat, hat oft ſowohl deſſen, als des Ariſtoteles Meinungen wie. derleget; und in ſeinen dreyzehen Bånden iſt der Arznenkräuter, der Sternkunde, Scheis dekunſt, 1) Herr v. Fontenelle. $) Pauca enim faepius adiecta magnum deni- que cumului faciunt, Vorbericht von der Conchyliologie. V dekunſt, des Ackerbaues, der Malerey und der andern Wiſſenſchaften mit keinem Worte gedacht. Doch würde ſein Werk unendlich nůžlicher ſenn, wenn er ſich weniger Weitſchteis figkeit erlaubt, und nicht immer in das Gebiete der Alterthümer und der Dichtkunſt, der Aerzte und Sittenlehrer verirrt hátte. Die neuen Naturgeſchichtſchreiber wurden es måde, die Febeln der Sklaverey und der Vorurtheile der Schule zu tragen und das Spiel der Fabeln der Alten zu ſeyn, und warfen dieſes Joch ab. Man kann von ihnen eben das ſagen, was Horaz von ſich ſelbſt fagt : Nullius addi&tus iurare in verba magiſtri. Sie haben die Augen geðfnet; und die kleinſten Thiere, Seidenwürmer h), Sommervögel, Raupen i), Spinnen k) und die andern Inſecten ihrer Unterſuchungen nicht unterth geachtet. Einſtimmig mit einander keine Meinung anzunehmen, die ſich nicht auf die Erfah- rung gründet 1), wollen ſie heutiges Tages alles ergründen. Eine unabláßige Arbeit, von Tag zu Tag gemachte Wahrnehmungen und wohlgegründete Muthmaſſungen, geben ihnen das Mittel an die Hand, die Materie, die ſie wählen, gründlicher abzuhandeln. Sie ent- decken darinn tauſend Sachen, die den Alten unbekannt waren. Was ſind wir nicht dem Malpighi und Grew wegen der Erfindung ſchuldig, die Pflanzen zu zergliedern? Redi iſt nicht weniger beivundernswerth, daß er die Erzeugung der Inſecten aus Eyern durch häufige Erfahrungen erwieſen hat; der vielen andern Neuen nicht zu gedenken, die die De- dke weggeriſſen haben, welche die Leichtglaubigkeit der vergangenen Jahrhunderte über dergleichen Sachen geworfen hatte. Wir wollen uns von dem weitläuftigen Entwurf des Plinius entfernen, und dem Aldrovandus bey ſeinen Ausſchweifungen in fremde Gegenden nicht folgen. Wir wollen der Aſtronomie die Stenntnis der Bewegungen der himmliſchen Körper, der Geographie die b) Malpighi. 2) Eſperienze ſono come rivelationi naturali. Valiſnieri, tom. 2. p. 207. Es iſt das, was man heut zu Tag die Erperimental. 3) Herr von Reaumur. k) Heer Präſident Bon. phyſik nennt. B VI Vorbericht von der Conchyliologie. die Sorge die Erde zu meſſen und zu beſchreiben, der Medicin die Wiſſenſchaft die Stran- ken zu heilen überlaſſen; wir wollen uns nicht darum bekümmern, wie die Ackersleute das land bauen, die Winzer den Wein machen, und die Maler die Natur nachahmen, und die Sinnen bezaubern. Dieſe Wiſſenſchaften abgeſchnitten, wird die Naturgeſchichte nicht mehr ſo gar weitläuftig fenn, und ſich auf die drey hauptſächlichſten Gegenſtande, nemlich die Shiere, Pflanzen und interalien m einſchränken. 1 Man hatte ſich vorgenommen, einen Verſuch einer Naturgeſchichte, oder was eben fo viel iſt, einen kurzen Begriff aller ihrer Theile zu liefern. Ein Verſuch iſt nicht allezeit nach jedermanns Geſchmack, und öfters wird es bernahe unmöglich, die engen Grenzen, die er vorſchreibt, nicht zu überſchreiten. Man hat gar wohl eingeſehen, wie ſchwer es fern möchte, dieſe Unternehmung auszuführen. Eine glückliche Wahl zu treffen, von allem mit wenig Worten zu reden, kurz zu ſeyn, ohne etwas weſentliches auszulaſſen, iſt keine allzuleichte Sache, und wohl oft ſchwerer, als ſich umſtändlich über eine Materie auszu. breiten. Man hat daher für ſchicklicher gehaltent, in einem beſtimmten Raum, einige Theis le der Naturgeſchichte abzuhandeln, um eine genauere und vollſtändigere Kenntnis derſelben zu geben; und eben dieſes hat man in den zivey Bånden, welche die Conchyliologie und Oryctologie abhandeln, ins Werk gerichtet. Die Conchyliologie iſt in zwey Theile abgetheilet. Der erſte handelt von den Sdnecken und Muſcheln des Meeres, der Flüße und der Erde, unter dem Namen der Son- dyliologie, welche Benennung von zwey griechiſchen Wörtern xoyxúrov, Concha, und noyos, Sermo, herkommt. Es iſt eine allgemeine Abhandlung von allen Schnecken und Muſcheln des Meeres, der Flüſſe und der Erde, in welcher man eine neue Methode ſie einzutheilen findet, nebſt Lateiniſchen und Deutſchen Tabellen, die zur Eintheilung derſelben nach ihrem Geſchlechtscharacter in ſchickliche Claſſen dienen. Dieſen Tabellen find 500 in Kupfer geſtochene Fi- m) Die Scheidekúnſtler nennen ſie das Thier. reid), das Pflanzenreich und das Mineral. reich. Man hat daraus geſchloſſen, daß die Thiere wachſen, leben und empfinden; die Pflanzen wachſen und leben; und die Steine blos wachſen. Vorbericht von der Conchyliologie. VII Figuren der ſchönſten nach der Natur gezeichneten Conchylien n) in ihrer natürlichen Grifo ſe, o) nebſt ihrer Erklärung, den Anmerkungen über iede Familie, und Beurtheilungen der beſten Schriftſteller, die davon handeln, beygefüget. Ungeachtet man heut zu Tage den eingeführten Gebrauch der Methoden tadeln will, und fie ganz für willkührlich und zur Eintheilung der weſentlichen Theile einer Wiſſenſchaft unnöthig hålt; ſo iſt doch gewiß nur der Geſchmack an den Neuerungen Urſache, daß man dieſe Sprache führet. So iſt der Geiſt der Syſtemen, bey einigen Neuern Schuld daran, daß ſie, indem ſie ſich die ganze Welt unterwürfig machen wollten, fich ſelbſt die Grube gee graben haben, worein ſie fielen. Der Leſer hingegen kann verſichert ſeyn, daß zum Unter- richt in einer Sache nichts vorträglicher ſey, als eine gute Methode, die das Ganze ent- wickeln, und in mehrere Theile zergliedern kann: fie iſt das einzige Hülfsmittel, die Er- lernung aller Wiſſenſchaften zu erleichtern, und ihre Unterſcheidungs-Merkmale zu finden. So haben die alten Philoſophen gedacht, und die guten Neuen haben eben dieſe Bahn be- treten: ſelbſt die Scule iſt dieſer Meinung, indem ſie ſagt: Qui bene diſtinguit, bene docet. Bey dem, der anders denkt, ſcheint wol eine Liebe zum Beſondern zum Grunde zu liegen. Man hat ſich Mühe gegeben, auf die gegründeteſten Einwürfe wider die Eintheilung der Schnecken und Muſcheln, beſonders der zehnten Familie der Siegel, die ſich in der Claſ- fe der einſchaalichten Conchylien befindet, zu antworten. Denn es iſt dem Verfaſſer vorges worfen worden, als wenn er Rollen, oder Datteln, mit den Siegeln vermiſcht hatte. Es B 2 fins Varietåten, die ſich hierinn nicht befinden, n) Viele Perſonen find in der Meinung ges ſtanden, als wenn alle Conchylien in dieſem Werke in Kupfer geſtochen wären: es iſt aber der Verfaſſer niemals Willens gewes fen, ſolches zu thun; er hat bloß aus ies dem Geſchlechte die ſchönſten und feltenſten gemahlet; feine eigene Sammlung allein würde ihm über 50o Arten und eben ſo viel dargeboten haben. 0) Man darf nicht glauben, daß die Conchy. lien, ie großer ſie ſind, auch deſto höher ge. ſchågt werden müſſen; ihre wahre Groſſe iſt anderthalb, oder aufs höchſte zwey Zoll: Die, welche dieſes Maas überſchreiten, find wenig geſucht, und nicht ſelten. VIII Vorbericht von der Conchyliologie. find auch in der That dieſe zivo Familien und ihre Charactere einander ſo ähnlich, daß man geglaubt hätte, man könne fie nach dem Beyſpiele vieler Schriftſteller, die dieſe kleine Ver- wirrung verurſacht haben, mit einander vereinigen. Inzwiſchen geſtehet man zu, daß die Rollen von den Segeln, der gróffern Genauigkeit halben, unterſchieden werden Fonnen, in dem ihr unterer Theil mehr mit dem obern übereinkommt, als bey den Siegeln, welche ſich ordentlicher Weiſe unten mit einer Spiße endigen. Man hat deswegen in der 16 Platte einen Titel geſetzt, der ſie abtheilet, und der unten in der Platte auf 8 Rollen weißet, die, eigentlich zu reden, Datteln ſind. Die Anmerkungen zu denfelben, ſind auch zu den Au- merkungen über die Regel gebradt worden. Ingleichen um den Gimpurf abzulehnen, daß die Sceturmgehäuſe der 29 Platte nicht vielſchaalicht ſeyen, hat man ſie abgeſondert, und ſie gleich auf die Meerrohren der 7 Platte folgen laßen. Bey der aufs neue angeſtellten Unterſuchung der Seewurmgehäuſe fand man, daß wirklich ein jedes nur eine Röhre aus einem Stücke habe, und ſelbige folga lich einſchaalicht ſehen. Wenn ſie vereinigt und zuſammen geleimt zu ſeyn ſcheinen, ſo rührt I es nur von ihrem Leim (gluten) her, der aus der Schaale hervorkommt, da man ſie ſonſt ordentlicher Weiſe alleine findet, wie man an den andern Figuren cben derſelben Platte fieht. Man muß hier die alten Verſteinerungen von denen ibohl unterſcheiden, die ſich ſeit Der großen Veränderung des Erdbodens erzeugt haben, vielleicht nicht über dreyhundert oder vierhundert Jahre alt ſind, und ber beſondern Gelegenheiten durch das Anſchwemmen der Erde oder des Sandes herbeygeführet worden ſind, da folches die Muſcheln des (üſſen Wailers, 7. E. die Flußmuſcheln, aufgeháufet, und vielleicht Abdrücke von den Blättern der Zachweide und anderer Bäume des Landes gemacht hat. Die Verſteinerungen, ſo frem De Pflanzen vorſtellen, können nicht anders als durch die Sündfluth herbeygebracht wors den ſeyn. Vermittelft der Unterſuchung dieſer Pflanzen kann man erſt von dem Alter der Verſteinerungen wtheilen, Das Vorbericht von der Londyliologie. IX Das Lehrgebäude von der Art und Weiſe wie alle Muſcheln des Meeres und der Flüſſe auf die höchſten Berge und in das Innere der Erde gekommen find, iſt in dem fünften Capitel aufgeführet worden. Die Journaliſten hatten behauptet, daß es dem Verfaſſer unmöglich ſeyn würde, von der Art, wie die Sündfluth die Muſcheln mehr als 800 Schuh tief unter die Erde habe bringen können, eine Erklärung zu ge- ben; man räumt ihm den erſten Theil ſeines Lehrgebäudes, remlich daß die Muſcheln auf die höchſten Berge haben gelangen können, gerne ein; allein man ſtreitet wider den andern Theil deſſelben. Hieber wird der Leſer gebeten das folgende fünfte Capitel zu Rath zu ziehen, es wird nichts von ihm gefodert, als nur ein wenig Glauben und eine tiefe Hochachtung für die H. Schrift, aus welcher die vornehmſten Beweis- gründe gezogen werden. Was die Materialiſten anbetrift, ſo würdiget man dergleis dhen Leute, die ſo wenig Billigkeit beſigen, nicht, mit ihnen zu reden: man mußte vorher, the man ihre Zweifelſucht angreift, ihre Sitten beſtern; eine Sache, wels che über den Horizont eines Philoſophen iſt, und wobey der beſte Cheologe unterlies gen würde. Der Verfaſſer redet hierauf von den Orten, wo ſich die Schaalthiere befinden; er erkläret die Art wie man ſie aufſuchet, den verſchiedenen Gebrauch, den man in gemeinem Leben davon macht, das Verfahren bey dem Poliren und Reinigen; er ſchließt mit der Auf- ftellung eines Naturalienkabinets, und mit dem Verzeichniß der berühmteſten Sammlune gen dieſer Art in Europa. Die in dem 10 Capitel dieſes Theils beſchriebene Naturalienkabinetter mu- ften ſich nothwendig bey dem Tode ihrer erſten Beſiger verändern; ich habe mir, fo viel möglich war, mühe gegeben, dieſe Veränderungen anzuzeigen, und die neuen Sammlungen, die aus den Trümmern anderer Kabinetter entſtanden, an ihre Stelle zu fetzen. Es iſt das gemeine Schickſal der Seltenheiten, daß ſie oft un ter andere Herren kommen. Mein Nachforſchen erſtreckte ſich nicht blos auf Pas ris X Vorbericht von der Conchyliologie, rið und die Provinzen Frankreichs., ſondern auch auf die fremden Länder, indem ich bermittelft eines feit langer Zeit unterhaltenen Briefwechſels ſolche neue Nachrichten ge- fammlet habe. Den erſten Theil beſchließt eine kurze Erklärung der meiſten Kunſtiporter, die in der Geſchichte der Schnecken und Muſcheln vorkommen, und die, den Tert nicht zu unter: brechen, nicht erklärt worden ſind. Man hat, nach der ſchon lang eingeführten Gewonheit, die Schaalen-Thiere Fiſche genennet, man wird aber in der Folge einſehen, daß keine Benennung ſo uneigentlich iſt, als dieſe. Der zwerte Theil dieſes Werks iſt die Zoomorphoſe, ein aus zivey Griechiſchen Wörtern, zuc Thier und mógopwois Bildung, zuſammengeſektes Wort. Er enthält eine Vorſtellung der Thiere, die in den Schnecken und Muſcheln wohnen, nebſt ihren Er: Elárungen. Die Figuren ſind in Oſt- und Weſtindien und in vielen Seehafen Euro- pens nach den lebendigen Thieren, die ſich aus ihren Schaalen heraus begaben, gezeich- net worden. In allen bekannten Werken wird nur eine ganz kleine Anzahl dieſer Thie- re gefunden, wie es in dem Vorbericht zum zweyten Theile gezeigt werden wird. Dieſe beträchtliche und mit vielen neuen Platten gezierte Zugabe wird die Liebhaber wegen der Lithologie, die man von dieſem Bande getrennet und einen neuen p) daraus gemacht hat, fchadlos ſtellen: fie hat daſelbſt einen ungleich beſſern Platz gefunden, und iſt mit der Vollſtåndigkeit abgehandelt worden, die einer der betrachlichſten Theile der Naturge- ſchichte erfodert. Hernach folgt ein alphabetiſches Verzeichnis der ſchweren und zuſammengeſets ten, ſowohl Lateiniſchen als aus dem Griechiſchen bergeleiteten Worter, die von den mei p) l' Oryctologie. Vorberidt von der Conchyliologie. XI meinſten Naturgeſchichtſchreibern gebraucht worden, und gröftentheils in den Wir- terbüchern nicht zu finden find : dabey fteht die Erklärung in dem eigentlicher Verftande, den ſie in der Naturgeſchichte der Thiere, Pflanzen und Mineralien haben. Dieß Verzeichnis, das fich in der erſten Ausgabe bernahe auf stey tauſend Wörter belauft, iſt von den Gelehrten ſehr wohl aufgenommen worden, wie die Briefe bezeugen, die ſie an den Verfaſſer nach Bekanntmachung ſeines Werks ha- ben ergehen laſſen. Es war für ihn eine Arbeit von viel Jahren, und kann dent Leſern viel Zeit erſparen, denn ſie finden hier an einem Orte eine Sammlung und Erklärung einer Menge ſchwerer Wörter, die in viel groſſen Werken, welche man nicht immer bey der Hand hat, zerſtreuet anzutreffen ſind. In dieſer neuen Ausgabe iſt es mit mehr als achthundert Wörtern vermehrt worden, die dem Vers faſſer nachmals bey dem Leſen vorgekommen ſind, und nicht leichter find als die erſten Unmöglich kann man dieſen beyden Abhandlungen das Verdienſt 9) der Neuig- keit abſprechen; da ſie die erſten in Franzöſiſcher Sprache ſind, die in einige Ordnung gebracht, und von allen Fehlern gereiniget ſind, die ſich in die Schriften der meiſten Na- turgeſchichtſchreiber eingeſchlichen haben. Anſtatt dergleichen Fehler zu vermehren, kann man nicht bald genug ausrotten, eine Bemühung, welche unſere neue Naturlehrer ih- ren vornehmſten Endzweck reyn laſſen ſollten. Man kann alſo verſichert fenn, daß hier die Fehler derer, die nur nach der Erzählung eines andern urtheilen, nicht abgeſchrieben worden ſind; hier wird keines Werkes gedacht, das man nicht geleſen und genau untera ſuchet hat. C 2 Der 9) La Conchyliologie, L'Oryctologie. XII Vorbericht von der Conchyliologie. Der Verfaſſer liebt dieſe fchone Kenntniſſe fo ſehr, daß er fich für überaus glücklich fhagen würde, wenn er ber feinen Leſern cin gleiches Gefühl ihres Werths hervorbringen könnte; es iſt nicht ſowohl feine Abſicht, ſie zu unterrichten, als fie an- zureizen in denen in der Oryctologie angeführten Schriftſtellern die wahren Gründe dieſer Wiſſenſchaften ſelbſt aufzuſus chen. ch பாம் ghi ΜΜ, sics Con Condyliologie Erſter Sheil. Erſtes Capitel. Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Lonchylien des Meeres, der Flüſſe und der Erde. ine Menge von Leuten Halten die Conchylien für Kleinigkeiten, der Phis lofoph ſieht ſie a) von einer ganz andern Seite an. Was ihm an- fänglich nur zum Zeitvertreib und zum Vergnügen zu dienen ſchien, wird für ihn ein Gegenſtand einer ernſtlichen Beſchäftigung, und eis ne Quelle tauſend nützlicher Betrachtungen. Die geringſten Dinge in der Natur verkündigen, aus welcher geſchickten Hand fie ſtammen, lehren den vortref= lichen Meiſter des Ganzen kennen: Nobis omnia reſonant conditorem. / Unter dem Wort Conchylie verſteht man ein Schaalenthier, das zwey Theile hat, einen weichen, der das Thier ſelbſt iſt, und einen andern von einer harten Conſiſtenz ; der ſeine Ruſchel (Coquille ) ausmacht. Eine a) Laelium et Scipionem conchas et ombili. cos ad Cajetam et ad Laurentum lege- re conſuefle, et ad omnem animi re- mifſionem ludumque defcendere, ait Ci. cero de Orat. Lib. 2. p. 87. Lugd. B. 1661. A Erſtes Capitel. Eine Muſchel iſt alſo eine harte Materie, die ihrer Hårte wegen, mit einer Schaale verglichen wird, und daher auch den Namen Tefta bekommen hat; fie dient ordentlicher Weiſe den Thieren mit harten Schaalen (Teſtacés) zur Bedeckung. Alle Conchlien theilen ſich in ſolche die im Meer, in fúffen Waſſern und auf der Erde angetroffen werden. Vergebens hoft man eine ganze natürliche Geſchichte derjenigen Waſſerthiere hier zu finden, die unter dem lateiniſchen Namen Exangues aquatiles bekannt ſind, und auf griechiſch diesuse, vber Wafferthiere, die kein Blut haben, genennet werden; ein nöthiger Unterſchied, um ſie nicht mit den andern Fiſchen im Meer und in den Fluffen zu verwech- feln, die mit Blut verſehen ſind. Dieſe blutloſe Waſſerthiere begreifen alle Condylien des Meeres und der Flüſſe unter ſich. / Plinius theilt die blutloſen Waſſerthiere in drei Claſſen ein b) in die weichen, dünnſchaalichten und hartſchaalichten; die ihm nachfolgende Naturgeſchichtſchreiber c) haben die vierte Claire, nemlich die zoophyten, hinzugeſett. Die Waſſerthiere, die Mollia oder Molluſca, und im Griechiſchen Wideixédsqua benennt find, heiſſen franzöſiſch Poiſſons mous, das iſt, ſolche Waſſerthiere, die, wenn man ih- nen die Haut abgezogen hat, nichts als ein weiches Fleiſch haben, ungeachtet fie innerlich eine materie in fich halten, die ihnen ſtatt des Blutes dient. Diejenigen, die man Cruſtacea oder Cruſtata, und im Griechiſchen uncinósanu nennt, find die Waſſerthiere, die mit einer leichten Kruſte bedeckt ſind, und die man im Franzo- Tifchen Cruſtacés nennen kann. Die Waſſerthiere, die unter dem lateiniſchen Namen Teſtacea bekannt ſind, auf griechiſch óspanódsqux und auf franzöjtſch Teſtacés heiſſen, ſind diejenigen, welche in har- te und feſte Schaalen d) eingeſchloßen ſind. Die man Plant- Animalia, und im Griechiſchen Swoqulae nennt, bie heifen im Franzöſi- fchen Zoophites, welches Thierpflanzen bedeutet. Sie laſſen uns in Zweifel, ob ſie e) Seepflanzen, oder Scethiere find. Es iſt vornehmlich die dritte Claire Der Wafferthiere, oder die Claffe der ſogenanna ten hartſchaalichten Waſſerthiere, wovon in dieſem Werke gehandelt werden wird. Man hat ſich desiegen auf dieſe Claſſe eingeſchránket, weil ſie die vornehmſte und wichtigſte iſt, und ſich bis auf die Schnecken und Muſcheln der fúffen Waſſer und der Erde er- ſtrecket. inge b) Piſciuni quidam fanguine carent, de qui- bus dicemus; funt autem tria genera , im- primis quae mollia appellantur, deinde contecta cruſtis tenuibus, poftreino teſtis incluſa duris. d) Natura tam lura contigiſſe teſta videri po- teft, ne a quamplurimis animalibus ma- rinis, quae eorum carne delectantur, de. vorarentur, fed in noſtrum caderent uſum. ALDROVAND. de exang. p. 75. e) Belon nennt dieſe Thiere deiectamenta .) Roudelet, Belon, Aldrovandi, Jon marina, pag. 435. ſton und andere. Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Condylien des x. *3 Ungeachtet die Wörter Teſta, Teftacea, Concha, Conchylium, Oſtreum, Oſtra- codermum, Cochlea, von dem gröſten Theile der Schriftſteller als Geſchlechtsnamen und als gieich bedeutende Wörter gebraucht worden ſind, alle Wafferthiere mit harten Schaalen damit auszudrücken, ſo ſollte man doch das Wort Cochlea, das eine Schnecke anzeiget, davon unterſcheiden, und unter Teſta die dickſten und härteſtent, unter Concha die gewundenen, und unter Oſtreum die wie die Auſtern gebildeten Conchilien verſtehen. Der Gewohnheit zufolge werde ich allezeit das Wort Concha gebrauchen; wann ich von Muſcheln reden will, und das Wort Cochlea fetzen; wann von Shnecken die Rede ſeyn wird. Alle dieſe Wörter Concha, Teſta und oftreum giebt man mit dem Worte Conchy- lien (Coquillage), welches nicht eher roll gebraucht werden, als wenn man das in fei- ner Schaale eingeſchloſſene Thier ausdrücken will; es laßt fich ſowohl diefes als jene da- bey gedenken. Wenn nur von der Schaale ohne Thier die Rede iſt, ſchickt ſich die Bes nennung Schnecke und Muſchel (Coquille) beffer. Man wird fich alſo in dieſem Wers ke des Worts Conchylie bedienen, wenn von dem Thiere nebſt ſeiner Schaale geredet wird; Schnecke und Muſchel (Coquille aber, wenn bloß von der Schaale Ste Rede iſt. Die Alten, wie Plinius, Diofcorides, Rondelet, Belon, Aldrovandi, Gelner, und die Schriftſteller f), die nur in den Beſchreibungen der Naturalienkabineter gelegent: lich der Conchylien gedacht haben, find faſt alle eben denſelben Weg gegangen. Sie ha- ben die Muſcheln in drev Clafen eingetheilet, in die Einſchaalichten, Gewundenen (Tur- binées ) und Zwenſchaalichten. Bey dieſer Eintheilung entſteht die Frage, unter wel che Claſſe man die Schiffskutteln, die Secapfel g) die Meereicheln, die Enten- und Rohrmuſcheln rechnen ſoll. Auch die Neuern, als foh. Dan. Major, Mart. Biſter, Bonanni, Rumph und andere; haben keine beſſere Ordnung. Soh. Dan. Major b), Lehrer der Arzneviviffenſchaft zu Kiel im Herzogthum Hola ſtein, machte am Ende des Tractates des Fabius Columna de Purpura, den er mit ſehr artigen Anmerkungen herausgegeben hat; eine Methode bekannt, wie man die Cons chylien in ihre natürliche Ordnung bringen roll; ſie hat den Titel: Oftracologiae in or dinem redactae tabula. Er ſagt in der Vorrede, man könne nach der in ſeistert zchen Ta- feln angegebenen Methode eine jede Muſchel, beim erſten Anblick an ihren rechten Ört bringen; ivelches kein Schriftſteller vor ihin gethan habe. Hier iſt ſeine Eintheilung. Die erſte Tafel enthält die lebendigen, als die Meerröhren, die Vogelneſter, und die toda ten Conchylien, dergleichen die verſteinerten find. In der zweyten Tafel kommen die Schaa- f) Muſeum Wormianum Moſcardi, Audua: gruum redactae ſpecimen , tabulis aliquot rium mufaei Baif. Le Cabinet de Ste Ge- comprehenſum, et non minus connexuin nevieve, cuin editis annotationibus in Columnain de purpura, quam caeteroquin inſervitu- g) Vt funt Echini, qui per fe alterum, nimi- rum facile ad Conchylia et Teſtacea reli. rum rotundum turbinatorum genus effi- qua in conclavibus Principum et aliis re- ciunt, ALDROVAND. de Teſt. p. 254. de diſponenda, cum brevi dictionario Oltracologico de partibus Teſlaceorum, b) Doctrinae de Teſtaceis in ordinem con- 1674. 1 9 A 4 Erſtes Capitel 1 Schaalen vor, welche die Eyer der Thiere, die gehen und ſchwimmen, umgeben, ferner die Conchylien von verſchiedenem Geſchlechte, als die auf einem Slumpen beyſammen lie- genden Miesmuſcheln und Auſtern, und denn die, welche zu keinem gewiſſen Geſchlechte fich rechnen laſſen, dergleichen die auſſerordentlichen Conchylien ſind. Man ſieht in der drit- ten Tafel die Conchylien eines beſtimmten Geſchlechts: dieß ſind die Einſchaalichten, die fich in der vierten Tafel in diejenigen eintheilen, deren Mündung rich in die Länge erftre- ket, wie die Meerzähne und andere Mecrröhren, oder in die Breite, wie die Schüſſel- muſchein und Meerohren, oder endlich Zähne hat, wie die Porcellanmuſcheln. Die Gewundenen nehmen die fünfte, ſechſte, fiebende, achte und neunte Tafel ein. In der fünften und ſechſten Tafel kommen diejenigen gewundenen Conchylien vor, die keinen Bauch haben; er gedenkt allda einer Art einer unbekannten gegrabenen Muſchel. In der fiebenden Tafel findet man die ordentlichen Schnecken, und die auf Schneckenart gewun- dene Conchylien, deren Spitze platt iſt wie bey den Schwimmſchnecken. In der ache ten Tafel fieht man die gewundenen Conchylien, derer Bauch mehr långlicht iſt, entweder auf Art eines Triangels oder eines Segels, oder einer Ppramide, wie die Strauſel, Ste- gel und Rollen; ferner diejenigen, derer Gewinde volt Buckel, Snöpfe und Stacheln find, wie die Stinkhörner; ingleichen die cylindriſchen, wie die Sonnen und Perſiſchen Muſcheln; und diejenigen, welche über ihrer Krone einen Knopf haben, und desweger Ethiopiſche Kronen genennt werden: Diejenigen aber die dergleichen nicht haben, ſtehen in der neunten Tafel. Die zehnte und legte begreift die Conchilien in fich, die er die Vict- fchaalichten nennt, nemlich die ziveyſchaalichten Muſcheln, und zwar diejenigen, derer ber- de Schaalen gleiche Breite haben, darunter einige, die auf der Oberfläche höckericht find, wie die Auſtern, andere, die ein Gemiſche von Streifen und Stacheln haben, wie das Ochſenherz mit Röhren, wie auch die, bei denen beyde Schaalen ungleich ſind, wie die Screbratuln (le Coq et la Poule). Die andern vielſchaalichten Muſcheln find die Meerei- schein und die Entenmuſchein. Erthut ber den Zwerſihaalichten der Gien-, Samm-, Na- gel-, Mieß - und Tellmuſcheln keine Meldung; und bey den Vielſchaalichten vergißt er die Seeäpfel und Seeſcheiden. Dieſe Methode dient zu weiter nichts, als daß man gleich ben dem erſten Anblick alle berſchiedene Geſtalten der Conchylien erkennet, und iſt blos Die Folge der Anmerkungen, welche der Verfaffer über des Columna Tractat von der Purpurſchnecke gemacht hat, wie er ſelbſt in der Vorrede zu erkennen giebt, darinn er behauptet, daß ſeine Methode zur Anordnung ſchöner Sammlungen groffer Herren die nen finnc. Weil er aber ſeine Conchylien in drer Claſen cintheilet, in die Einſchaalich- tin, Gewundenen und Zwenſchaalichten, ohne die Geſchlechte und Arten anders als nur mit einem Worte zu unterſcheiden, und ohne eine Beſchreibung der Charactere zu geben, weiche die Geſchlechter und Arten beſtimmeu, ſo iſt ſeine Methode mehr theoretiſch als practiſch). Martin Lifter i) verfertigte auffer viel andern Abhandlungen von den Concholien einen ſtarken Band ohne weitere Erklärung, auſſer einer kleinen lateiniſchen Vorrede. Dieſes in vier Bücher eingetheilte Werk handelt in dem erſten von den Conchylien der Erde, darunter ganz gewiß drey Viertel Seeconchylien ſind. Das zweyte Buch hält die 3) Hiſtoria ſeu fynopſis methodica Con- chyliorum , quorum omnium figurae ad vivum delineatae exhibentur, Lond, L. I. 1685. L. II. 1686. Lib. III. 1687. L. IV. 1688. App. 1692. cum tabulis aeneis 1057. App. II. c. tabb, aen, 22. fol. Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Condyylien des c. 5 Dle Conchylien der füffen Waſſer in ſich. Das dritte hat zwey Theile. Im erſten ſtelle er die Zweiſchaalichten vor, derer Schaalen von ungleicher Größe ſind, wie die Sammmu- ficheln und Auſtern. Er vermengt ihre Geſchlechter mit der Stachelmuſchel, denn et nennt fie Pecten Muricatus, Margaritiferus, Spondylus Muricatus, Pectunculus echi- natus, wodurch der Unterſchied zwiſchen der Kammmuſchel und dem Meerigel aufgehoben wird. Im zweyten Theile dieſes Buches handelt er von den zwenſchaalichten Muſcheln, die gleiche Schaalen haben. Der Pohlniſche Hammer fteht, in Betracht der Ungleichheit feiner Stücke, gewiß an unrechtem Orte; und Liſter nennt ihn Pecten anguftus et mar- gine et auribus productiſſimis, da er doch unſtreitig eine Auſter iſt. Eben ſo verhalt fichs mit dem Vögelchen, das bey ihm Pecten tenuis , aure altera productiore heißt. Das vierte Buch iſt in fünf Abſchnitte eingetheilet, und jeder Abſchnitt in eben ſo viel Caa pitel, ſo daß fich dabey die Aufmerkſamkeit leicht verlieret. Alle darinn vorkommende Conchylien werden für Sinkhörner oder Trompetenſchnecken angegeben. Die Schlüſſel- muſchel nennt er Buccinum leve diſcoideum; die Nerite oder Schwimmſchnecke benennt er Buccinum integrum clavicula compreſſa, und wenn ſie wie der Delphin Stacheln hat, Nerita muricata. Das Meerohr hat die Benennung Buccinum perforatum; die Por- cellanmuſchel trágt den Namen Buccinum roftro finuato five canaliculato, utroque la- tere ſe colligente; die Notenmuſchel, die eine wahre Stachelmuſchel iſt, heißt Bucci. num clavicula muricata; die Purpurſchnecke iſt ber ihm das Buccinum ampulaceum mu- ricatum, ex duplici ordine roſtratum. Die ihrer ganz runden Geſtalt wegen kugelfor: mig genennten Conchylien, dergleichen die Sturmhauben, die Tonnen und Periſchen Mu- ſcheln ſind, führen bey ihm den Namen Buccinum ampulaceum brevi roftro, labrd re- pando. Ate Krabben (Araignées ) und Scorpionen, welche die Schriftſteller für Sta- chelmuſchel halten, nennt Lifter Sinkhörner, eine Benennung, die ihm ſo geläufig iſt, daß er alle Geſchlechter und Arten damit beleget. Endlich ſind auch die beyden Namen Stachelmuſchel und Purpurſhnecke ganz ausgelaſſen worden, und ſie ſind nur an zwey Orten in ſeinem Buche zu finden, da er den Aldrovandi anführet. Niemand hat wohl, kann man ſagen, ſo viel linordnung in die Geſchichte der Conchylien gebracht, als dieſer Schrifts ſteller, der doch ſonſt ein guter Naturforſcher, und groſſer Arzt war. Philipp Bonannik), ein gelehrter Jeſuite zu Rom, theilt ſein Buch in brev Clar fen ein, in die nicht gewundenen einſchaalichten, die gewundenen einſchaalichten, und die zweyſchaalichten Conchylien. Er ſert den Meerigel und die Meerdattel unter die Einſchaga lichten, da doch der Meerigel eine Menge von Stacheln hat, die eben ſo viel mit ihm ver- einigte Stücke ſind, und da doch die Meerdattel ihres innern Baues wegen gar wohl einen eigenen Character verdient; deshalben auch dieſe berde Conchylien eines ſehr verſchiedenen Geſchlechtes ſind. Er nennt die Sinkhörner Num. 104 und 105, ingleichen die Pabſtskro- ne und die Biſchofsmúze Num. 119 und 120 Sthraubſchrecken, da doch dieſe Conchylien achte Sinkhörner find. Die Schwimmſchnecken, die Trompetenſchnecken, die Porcellan- muſcheln und noch viele andere Conchylien, gelten bey dieſem Schriftſteller für Stachelmu: fichelin; ſo ſind auch die Seeſcheiden und Entenmuſcheln mit den Zwenſchaalichten vermiſcht tvorden. Die phyſikaliſchen Anmerkungen beym Anfang ſeines Werks ſcheinen ein wenig verwes k) Recreatio mentis et oculi in Obſer- vatione Animalium Teftaceorum &c. Romae, 1684. in 4to c. figg, abe neis, B 6 Erſtes Capitel. verwegen zu ſetyn, ungeachtet fie blos hingeſchrieben find; und ſeine Gedanken über die Bile dung der Conchylien haben ſich den Tadel vieler Gelehrten in Europa zugezogen. Auzuan- hängig an die Meinungen des Ariſtoteles und der Alten wollte er niemals den Entdeckun- gen und Erfahrungen der Neuen Glauben bermeßen, beſonders in Anſehung der gegrabe- nen Conchylien, die er blos für Spiele der Natur hålt. Georg Eberhard Rumph 1) ein holländiſcher Senner der Natur, unter deffen Na- men ein mit ſchönen Figuren verſehener und von dem Arzt Scheinvoet ausgefertigter Band in Folio erſchienen iſt, hat die Conchylien eben ſo in drey Claſſen eingetheilet, wices Bon- anni gethan hat. Er vermenget die kugelförmigen Conchylien, oder von den Franzoſen genannten Tonnes ( Tvnnen) mit den eigentlichen Sturmhauben, welche Stachelmuſcheln find, indem er ſie Caſſides laeves nennt. Die andern Sturmhauben mit Stachein und Hockern heißen bey ihm Callides tuberofae, verrucofae; und die Harpfenſchnecken ſind von ihm unter die Walzen und Rollen gezählet worden. Er weicht der Schwierigkeit, die Strabben (Araignées) und Scorpionen, welche wahre Stachelmuſcheln ſind, an ihren rechten Ort zu bringen, dadurch aus, daß er ſie Cochleae alatae nennt; und eben ſo ver- mengt er noch viel andere Geſchlechte der Conchylien mit einander. Da ſein Werk hollan- diſch geſchrieben, und weder in die lateiniſche noch in die franzöſiſche Sprache überſent wor- den iſt, kann ich nicht ausführlich davon handeln. d Carl Nicolaus Lang m), ein Arzt zu Lucern, ſuchte in einer kleinen Abhandlung der üblen Eintheilung der Schnecken und Muſcheln, welche einige Schriftſteller veranlaßt haben, abzuhelfen. Er verſpricht, er wolle ſie in ihre Familien eintheilen; inzwiſchen bringt er aber doch die Meerdattel unter die einſchaalichten Conchylien, ſetzt die Ethiopia five Grone unter die Cylinder, die Biſchofsmüße und die Pabſtskrone unter die Schraub- ſchnecken, da ſie doch zur Familie der Kinkhörner gehören; bringt unter den Namen Con- cha canaliculata die Stachelmuſcheln, die Tonnen und viele andere Familien, die oft blos ihre Dicke in verſchiedene Claſſen abtheilet. Seine Methode kann nicht für neu gelten, denn er theilt die Conchylien eben ſo wie der Vater Bonanni in nicht gewundene Einſchaa- Yichte, gewundene Einſchaalichte, und Zwetſchaalichte ein. Im übrigen iſt ſein Buch finns reich und in recht gutem Latein geſchrieben; und es wäre zu wünſchen, daß Figuren das bey ſeyn möchten. Alle dieſe Anmerkungen haben zu erkennen gegeben, wie unvollkommen noch die Ein- theilungen ſind, derer ſich die Naturgeſchichtſchreiber n) bisher bedienet haben. Hieðurch iſt bey mir der Gedanke von einer neuen Methode erzeuget worden, bey welcher das Ein- fache (jedoch ohne das Weſentliche zu vergeſſen) an die Stelle einer groffen Anzahl von Claffen, Abtheilungen, Abſagen und Abſchnitten o) treten ſoll. Go bald man eine Schne- 1) D'Amboinſche Rariteiten kamer, behel- zende eene Beſchryving van allerhande 200 weeke als haarde Schaal viſſchen, t' Amſt. 1705. fol, c, figg. aen. n) Von zwo neuen Methoden, die zween noch lebende Schriftſteller zu Urhebern haben, werde ich aus Achtung für dies fe Männer nichts ſagen. 0) Qui bene diſtinguit, bene docet: aft, qui nimium diſtinguit omnia , male docetes A. l. Rivinvs Ord. Plant. m) Methodus nova et facilis Teſtacea mari- na diſtribuendi in fuas debitas et diſtinctas claſſes. Lucer, 1722. in 4to. Eintheilung der algemeinen Abhandlung von den Conchylien des x. 7 1 1 Schnecke oder Muſchel anſieht, ſo wird man ſie leicht zu der Claffe Familie und Art brine gen Fönnen, ivohin ſie eigentlich geboret. Man wird es erwegenheit nennen, eine faſt in allen Büchern angenommene Eintheilung abzuſchaffen. Man wird fragen, ob ſich vielleicht der Schriftſteller mit ſeinem Syſtein einen beſondern Namen machen will. Stei- nesweges: die Leichtigkeit, die Abkürzung der Materie, die gehabte Gelegenheit viele Cabinetter in Ordnung zu bringen, haben ihn bewogen eine neue Bahn zu betreten. Oh- ne dieß würde er die erſte Claſe der Einſchaalichten, in die gewundenen und nicht ge- wundenen abtheilen müſſen, wie Bonanni gethan hat, oder er würde mit Lange p) ſagen müſſen, eine ſchief nach der Långe in fich ſelbſt gedrehete, eine ſenkrecht nach eben der Långe in ſich ſelbſt gedrehete, eine nach der Queere in fich felbft gedrehete Conchylie. Nichts macht bey dem Leſen der Schriftſteller ſo viel Verwirrung, als dieſe Worte, ge- wundene, nicht geipundene, in ſich ſelbſt gedrehete, nicht in ſich ſelbſt gedrehete Conchy: lien 9); ſie vermengen ſich leicht mit der wie Schrauben gebildeten Familie der Conchy lien, und werden dadurch in der neuen Methode unbrauchbar. Um zu beweiſen, wie uneigentlich der Ausbruck, gewundene Conchylien, in dem Verſtande ſey, in welchem ihn die Schriftſteller r) genommen haben, und daß dieſe ale len Conchylien gemeine Figur keinen hinlänglichen Character abgebe, beſondere Claſſen zu machen, darf man nur auf die folgende Bemerkung Achtung geben. Eine jede Schnes ke und Muſchel iſt gewunden, iſt es nicht in dem einen Verſtand, ſo iſt es doch in dem an- dern; iſt es nicht auſſerlich, ſo iſt es doch innerlich. Das Meerohr; zum Beyfpiel, wela ches ganz platt iſt, und von welchem kein Schriftſteller jemals behauptet hat, daß es gez wunden ſey, iſt nichts deſtoweniger auf ſeiner platten Oberfläche in fich ſelbſt gedrehet, und man kann alda die Windungen zählen, und den Schnerkel ſehen, wenn es gleich nach ift; mithin iſt das Meerohr gewunden, aber in einem andern Verſtand als die Segelſchner ken und Rollen. Der Schiffskuttel, der fich, wie man ſieht, auswärts nicht windet, hat Dennoch innerlich viele Windungen. Ebenſo verhält es ſich mit den Schlüſelmuſcheln, Röhren- muſcheln, Ceeapfeln und Porcellanſchnecken, die innerhalb wirklich geivunden find, ohne daß man es auſſen gewahr wird, meiſtentheils keinen Schnecken haben, und ſich der Figur einer Slugel, einer Pyramide, oder eines Cylinders nähern. ! Liſter hält die Seepfel für geboundene Conchylien, denn er nennt fie Turbinatae helicem non habentes. Bey ihm find alle Einſchaalichte s) gewundene Conchylien. Nur fett er ein Beywort bey, und nennt ſie bis auf die Belemniten Turbinati in longum acumen faſtigiati. Man Yeſe nur die Naturgeſchichtſchreiber, um zu ſehen daß ſie in der Eintheilung der Conchylien in Geſchlechter und Arten unter fich gar nicht einig ſind. Daher wird man den - p) In ſe fecundum longitudinem oblique con- In fe fecundum longitudinem per- pendiculariter contorta. In fe transver- fim contorta. torta, obfcurior effet diviſio. Alia in anfra ctum intorta , ut Buccina , alia in glo. bum circumacta , ut Echinorum genera. ROND. de Teſtaceis, pag. 62. 9) Turbinata, non Turbinata, contorta, non - Si autem Turbinata , Vnivalvia appella. contorta. mus, ex canalibus et tubulis valvas faci. mus, non fine rerum verborumque con- fuſione. KLEIN Nat. Diſp. Echinoder. 9) Turbinati ſignificatio niſi varie ab auctori- bus uſurparetur, ac proinde Turbinatorum P. V. B 2 8 Erſtes Savitet. den nemlichen Gegenſtand von dem einen an dieſen, und von dem andern an einen ganz Berſchiedenen Ort geſtellet finden, ohne daß man begreifen kann, woher dieſe Verſchies denheit kommt. Es war vielleicht ihre Abſicht, die Sache zu verwirren, dieß meint wenigſtens Aldro. vandus t). Ber dem Lifter ſind alle Conchylien Sinkhörner, und bey dem Bonanni ſind ſie alle Stachelmuſcheln. Feſtgeſetzte Grundráte, eine ordentliche Prüfung zur Ein- richtung der Claſſen und Familien, und der Unterſcheidung ihrer Geſchlechter, Arten und Abånderungen ſind die einzigen Mittel, deren man ſich bedienen muß, wenn man dieſe Naterie auf ſichere Regeln bringen will, denn nur hierdurch verhütet man die willkührli- chen Eintheilungen. Vielleicht mangelte es dieſen, übrigens ſehr geehrten Liebhabern der Naturgeſchich. te, an einer Eigenſchaft, die der Verfaſſer dieſes Werks beſitzt, nemlich an der Uebung im Zeichnen u). Was kann wohl alle die Verſchiedenheiten der Conchylien kenntbarer machen, als das Zeichnen nach der Natur ? Der geringſte Bug, die Feinheiten der Form, des Umrißes, der Rúndung, nichts entwiſchet, und nichts entwickelt beſſer ihren wahren unterſcheidenden Character. / Man kann Zwar überhaupts ſagen, daß faſt alle Gehäuſe der Schaalthiere Sdites ken, Walzen, Auſtern oder Muſcheln ſind; allein, die Natur hat dieſe vier Geſchlechter, ſo verſchieden gemacht, daß es nöthig wird, fie genauer einzutheilen. 1 Man laſie ſich nicht durch ihre ſchöne Farben, thren hellen Glanz, ihre regelmäßige Zuſammenſetung blenden; denn dieß würde dienen, die Arten bis ins Unendliche zu ver- mehren. Viele Schriftſteller haben ſich durch die Tchöne Mannigfaltigkeit, welche die Na- tür, wie Plinius x) wohl erinnert, hier ausgebreitet hat, dahinreißen laſſen, und we- nig Mühe auf die Erkenntnis ihrer wahren Charactere gewendet. Man muß auf ihre Form, ihre Figur, ihre Mündung, ihre Ende und ihre Gewinde fein ſtärkſtes Augenmerk richten, und nach dieſen ihre Familie, ihr Geſchlecht und ihre Art beſtimmen. Es iſt nicht To leicht, als man ſich etwa einbildet, die Schaalthiere unter Claffen und Hauptgeſchlechter zu bringen, und die denſelben untergeordneten Geſchlechter, die man als die Arten und Abänderungen anſehen muß, zu beſtimmen. Der Bau ihrer innern Theite, die bekanntermaßen ſehr verſchieden ſind, kann nicht dazu behůlflich ſein, und ihre Art ſich fortzupflanzen, iſt auch ſehr mannichfaltig. Nicht leichter würde es fenn, wenn man ſich an ihre äuſſern Theile halten wollte: denn die Dúnnſchaalichten (Cruſta- cés) haben Füße, die den Hartſchaalichten fehlen; ihre Fühlhorner ſind in der Zahl un- gleichy; und nichts ungewiſſers als ihre Gewinde, die ſich mit dem Alter vermehren. Die Långe und die Kürze ihrer Gewinde, die gröſſere oder kleinere Oefnung ihres Mundes, die Dicke oder die Feinheit (mince) ihrer Bedeckungen ihre Härte oder Weiche, keittes Davon dient zur Beſtimmung dieſer Hauptgeſchlechter : höchſtens reichen ſie bis auf die untern. 2) Eo quod fimul omnia anfractuoſa fint. Aldrov. de Teſtaceis 1. 3. *) Fabius Columna hat felbſt die Platten x) In quibus magna ludentis naturae varietas, zu ſeinem Buche gezeichnet und geſtochen. tot colorum differentiae , tot figurae &c. Lib. IX. cap. 33. Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Conchylien des c. 9 untern. Eben ſo verhält ſichs mit ihren Spißen und Deckeln, die oft gar nicht einmal beſtandig find. Die Politur oder die Rauhigkeit der Oberfläche der Zweſthaalichten, das Daſeyn oder der Mangel der Ohren, ihre långlichte, flache oder runde Figur, die un- gleichheit ibrer Schaalen, die oft von nichts anders als von der gezwungenen Lage her- kommt, in der ſich dieſe Thiere auf einem Felſen befanden, alles dieſes iſt zufällig. Wodurch kann man alſo dieſe übern Geſchlechter oder Claſſen beſtimmen? Es ſcheint, daß es durch nichts anders als die Zahl ihrer Schaalen oder Stücke geſchehen könne; denn dieß find die fürnehmſten, die weſentlichſten und der Veränderung am wenigſten unterworfenen Theile bey dieſen Thieren. 1 11 Wir wollen alſ gewiſſe Grundſåže feſtlegen, wie Tournefort y gethan hat, um die Kräuterlehre aus der Verwirrung herauszureißen, in der ſie ſeit langer Zeit vergras ben lag. Man muß, ſagt er, die Claſſen nach dem fürnehmſten Theil der Pflanzen, 1, und nicht nach mehrern Theilen derſelben einrichten, damit die Claſſen und die Geſchlech- ter nicht von einerley Natur ſind. Hat man einmal einen Theil gewåhlet, ſo muß man ,, ihn auch bey der Einrichtung der andern Claſſen berbehalten, um eine vollkommene ,, Gleichheit zu erhalten. Er ſett hinzu, man måſte die einander ähnlichen Pflanzen zu- n ſammen nehmen, und ſie von denen abſondern; die einander unáhnlich find. Dieſe ,, Aehnlichkeit muß einzig und allein in ihren wahren Verhältniſſen, nemlich in dem Bau 1, einiger von ihren Theilen, geſuchet werden, ohne auf ihre entfernte Verhältniſſe Acha ,, tung zu haben. Wir werden alſo die Pflanzen von einerley Bau der Theile ſo anſehen, ,, als wenn ſie von eben dem Geſchlechte wären, und zivar auf ſolche Art, daß wir den 11 ganzen Haufen derer, die einen gemeinſchaftlichen Character haben, der fie zugleich von 1, allen anden Pflanzen weſentlich unterſcheidet, ein Pflanzengeſchlecht nennen werden. 1 1 U Attein, wie alle Pflanzen von einem Geſchlechte unter ſich ſelber durch einen beſon- Dern Umſtand unterſchieden ſind, ſo werden wir alle die, die auſſer dem Geſchlechtscha- , racter etwas beſonders haben, das man an den ábrigen Pflanzen von eben dieſem Gea u ſchlecht nicht gewahr wird, Arten nennen. 19 , Den Geſchlechtscharacter zu beſtimmen, find zwey Stücke nöthig, wie eben dieſer ,,Schriftſteller ſagt: Das erſte, daß die Pflanzen in allen Arten einander, ſo viel als nur ,, immer möglich ſeyn kann, åhnlich find; das andere, daß ſich die Aehnlichkeit ohne Beya hülfe des Vergrößerungsglaſſes finden laſſe. Der Name z) der einmal einem Geſchlecha ,, te beygeleget worden, rol niemals gebraucht werden, ein verſchiedenes Geſchlecht damit 1. zu bezeichnen; man muß alſo die verſchiedenen Namen, die einem Geſchlechte ſind gegeben ,, worden, oder Namen, die eine Vermengung unterſchiedener Geſchlechter verurſacht ha- ,,ben, abſchaffen, und der bisher angenommenen Benennungen ſich bedienen. ,, Die Eintheilung der Arten, die wirklich unter ein Geſchlecht gehören, iſt eben ſo we n nig willführlich aa): es giebt bey einer jeden Art einen gemeinſchaftlichen Character, der , uns zum Wegweiſer dienen muß, wenn wir ſie an ihren natürlichen Platz ſtellen wollen; n mund y) Idée générale de la Botanique. 7) Primus nominum delectus noftri iuris eſt, notarum propriaram nequaquain, p. 20. ta) Notas proprias Plantarum ab auctore naturae ftatutas effe, pag. 36. IO Erſtes Capitel. 11 und dieſe Eintheilung der Arten muß man von dem hernehmen, was in dem Bau von ei- ,, nem ihrer Cheile oder in ihrer Modification, dergleichen die Figur, die Grojie, die La- ,, ge u. 8. m. fint, das beſondere iſt, ohne inzwiſchen das Stennzeichen des Geſchlechtscha- ,, racters im geringſten zu veråndern. 11 Alle dieſe Stellen aus dem Tournefort find aus feinem andern Grunde angeführet worden, als deswegen, weil meine Meinungen den reinigen ſo ähnlich ſind. Von Herzen gerne wåre ich ihm in allen Stücken gefolgt. Er hat die Waſſer, - Erd, - See, - Berg - und Wieſenpflanzen, die zahmen und wilden, die ausländiſchen und einheimiſchen, untereinan- der gemenget, um ſie auf einen Haufen beyſammen zu haben, und jede unter ihr wahres Geſchlecht bringen zu können. Ich aber habe nidt får nöthig befunden, eben ſo wie er zu handeln, und die Conchylien der Erde, der Flüffe, und die ſo aus der Erde gegraben wer- den, mit denen ſo im Meer ſind zu vermengen, weil ſich bey den Conchylien wegen ihrer in Rückſicht auf die Pflanzen weit geringern Anzahl weit mehr Eintheilungen, die allezeit zur Aufklärung einer Sache dienlich ſind, machen laſſen. Nach geſchehener Feſtſetzung die- fer Grundſåße, die ſich ſo wohl bey den einen als bey den andern anwenden laſſen, iſt die neue Methode in drey Theile abgetheilet worden. Der erſte beziehet fich auf die Condhylien des Meeres; der andere auf die ſo in füſſen Waſſern ſind; die Conchylien der Erde machen den dritten Theil aus. Sie folgen in eben der Ordnung auf einander. Die Aehnlichkeit, die unter den Charactern der Claſſen, Geſchlechter un Arten herrſcht, und alle übrige in der Methode angenommene Grundfäße machen, daß dieſe auf einander folgende Theile, einander ganz ausnehmend áhnlich ſind, and, ſo zu ſagen, nur eins ausmachen. / 1 Ungeachtet das Wort Familie in Tourneforts Methode nicht gebraucht worden iſt, ſo lauft es doch mit dem, was er ein Geſchlecht der erſten Ordnung bb), Moriſon ein oberes Geſchlecht, und ein neuer Schriftſteller cc) Ordo nennt, auf eins hinaus. Eigentlich zu reden iſt eine Familie die erſte Eintheilung der Claſſe; fie ſoll von der Hauptbildung einer Conchylie, und bisweilen von der Bildung ihres Mundes genommen werden: die darauf folgenden Arten machen die ziveyte Ordnung des Tourneforts aus, oder ſie ſind, wenn es ſo zu reden beliebt, die untern und den erſten untergeordneten Geſchlechter. / Ehe ich die Claſſen, die Geſchlechter oder Familien, die Arten und Abänderungen der Conchylien inache, muß ich dem Leſer anzeigen, daß die worter getyunden, (Turbinite oder Turbinée,) nicht gefunden, in ſich ſelbſt gedrehet) (Contournée) nicht in ſich ſelbſt ge- drehet; abgeſchaft worden ſind, theils damit die Methode deſto einfacher werde, theils der oben angeführten Gründe wegen. Endlich hat man auch fünf lateiniſche Wörter vermies Sen; die zwar ber den Schriftſtellern ſehr oft vorkommen, die aber eine groſſe Veränderung in der natürlichen Geſchichte der Conchylien machen. Dieſe lateiniſche Wörter ſind Echi- natus, Muricatus, Turbinatus, Globoſus und Pectinatus dd), welche eigentlich von den fünf Familien, die den Namen Echinus, Murex, Turbo, Globoſa und Pecten füh. - ren, hergenommen ſind. Fügt man ſie nun als Beywörter den Namen vieler Muſcheln bey, ſo vermengt man allezeit zwo Familien mit einander. Sagt man 8. E. Buccinum Muri. bb) Genera primi ordinis. Inft. p. 59. claſliuin ſubdiviſiones. Perri ARTEDI Ich- thyologia P. II. p. 49. 6) Sed eius loco vocabulum ordo vel familia a nobis merito ſubſtituitur; ita ut eiusmo- dd) Pectinatus i. e. pectiniformis. di ordines, ſeu familiae fint tantummodo Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Condylien des c. II Muricatum oder Echinatum, fo vermengt man die drey Familien ber trompeten, Std chelſchnecken und Seeåpfel. Nichts geſchieht Bfter, als daß die Schriftſteller ein ſolches Verfehen zu Schulen kommen laſſen. Ich habe deswegen Spinoſus anſtatt Echinatus, Mucronatus anſtatt Mu. ricatus, Aculeatus anſtatt Turbinatus, Orbiculatus anſtatt Globofus, und Canaliculatus anſtatt Petinatus gebraucht. Dieſe Wörter ſind mit den borigen bon gleicher Bedeutung und gleichem Nachdruck. In der netten Methode tverden alle Conchylien des Meeres nach einem ihrer fürnehme ften Theile, der ihre Schaale iſt, in drev Claſſen ee) eingetheilet. In dieſen Claſfen, die fich wieder in 27 Familien theilen, find alle bisher bekannt gewordene Gefühlechter, Arten und Abånderungen begriffen. Bey den Familien ſtehen zuerſt die Verſchiedenheitert, die die Arten ausmachen, mit dem Beywort das für die beſondere Geſtalt jeder Art ſchicklich iſt; hierauf folgen alsdenn die Verſchiedenheiten der Farben, und die kleinen minder wee ſentliche Theile, die keinen Character weder des Geſchlechts noch der Art abgeben, wober aber jederzeit der eigene Name einer jeden Familie oben auf dem Biate beybehalten wird. Die erſte Claſſe hålt die aus einem Stück ff) beſtehenden Conchylien in fich, die im Griechiſchen Movófuga, im Lateiniſchen Vnivalvia, und im Franzöſiſchen Vnivalves oder Eine ſchaalichte heiſſen. Von dieſen werden funfzehen Geſchlechter oder Familien angeführet. Die zweyte Claſſe ſtellt die Conchylien vor, die zwey Stücke oder Staaten gs) has ben. Man nennt ſie in der griechiſchen Sprache soupa, in der lateiniſchen Bivalvia, und in der franzifiſchen Bivalves oder Zweyſchaalichte Sie theilen ſich in ſechs Geſchlechter oder Familien. Die dritte Claſſe, aus der man auch ſechs Familien gemacht hat, enthålt die aus mehrern Stücken zuſammen geſetzten Conchylien. Sie werden griechiſch wonu Dugot, lateie , niſch Multivalvia oder Polyvalvia bb) franzöſiſch Multivalves oder Vielſchaalichte gee nennt. Ungeachtet das Wort Valva ii) wovon die franzöſiſchen Worter Vnivalve, Bival- ve, und Multivalve abſtammen, eigentlich eine Pforte, einen Thürflügel , oder eine Oef= nung bedeutet: ſo wird doch von den Schriftſtellern unter Bivalve eine Concha duabus compoſita teſtis, eine aus zwo Schalen oder Stücken beſtehende Conchylie verſtanden, dergleichen die Mießmuſcheln, Auſtern oder andere Muſcheln ſind. Mithin bedeutet hier das Wort Valva eine Schaale oder ein Stück, weswegen ich es auch hier gewagt habe Sas 9 ee) Claflis eſt congeries plurium generum ob eandem notam characteriſticam inter ſe fimilium, qua etiain ab aliis claffibus et generibus manifeſte et fufficienter diſtin- guuntur. LANGIVS Methodo nova et facili &c. p. 15. 1f) Vnivalve appello , quod tefta fingulari 88) Bivalve appello, quod gemina teſta con- tinetur ALDR, p. 232. bb) Tournefore ſagt Polypetalos, quafi mul. tifolius, flos Polypetalos dicitur, qui ex multis petalis conſtat. ii) Valvas voco, quod aperiantur, et in ſua clauditur. ALDR, p. 232. iunctione flexibiles finĉ. ALDR, p. 232. C 2 12 Erſtes Sapitel, bas neue Wort Multivalve zu gebrauchen, um damit die aus mehr zuſammen gefügten Stücken beſtehenden Conchylien kk) zu benennen. ogoh habe dieſe Methode dadurch, daß ich fie auch auf die Conchylien der Flüſſe und der Erde anwendete, allgemein gemacht. Lifter theilt die Conchylien der füllen Waſſer, ſo wie auch die Conchylien des Meers, in drey Claffen ein. Dieſe drey Claſſen ſind die Ge- wundenen, die Zweyſchaalichten und die Einſchaalichten. Nach der neuen Methode, die ungleich einfacher iſt, werde ich die Flußconchylien in zwey Claſſen eintheilen, nemlich in die Einſhaalichten und Zwen ſchaalichten. Håtte ſich darunter eine gefunden, die den See- åpfeln gliche, oder eine andere aus mehr Stücken beſtehende Conchylie, ſo würde ich noch Die Claſſe der Bielſchaalichten hinzugefügt haben. Die Erdconchylien-thetlen ſich in lebendige und todte oder verſteinerte ein. Die le- bendigen ſind alle einſthaalicht; unter den todten oder verſteinerten aber findet man alle Ger ſchlechter der drey Claſjen, einſchaalichte., siveyſchaalichte und vielſchaalichte Scecon- chylien. Die Verſchiedenheit der Schnecken und Muſcheln gab die Gelegenheit felbigen Tchickli- che lateiniſche und franzöſiſche Namen beyzulegen. Die lateiniſchen und bisweilen auch die griechiſchen Benennungen ſind gar oft eben die, tvelche man bey den Schriftſtellern findet; ein nothwendiges Verfahren, um ben einem jeden Geſchlechte der Conchylien die bereits au- genommene und unter den Gelehrten bekannte Namen beyzubehalten. In Anſehung der Franzöſiſchen (To wie auch der deutſchen Namen, die jeder Conchy- lie gegeben worden, ſuchte ich ſo viel miglich den Sinn der griechiſchen und lateiniſchen Wir- ter zu erreichen, oder die Namen beyzubehalten, die unter den Liebhabern die gebräuchlich- ſten ſind. Die äuſſere Geſtalt und die Farbe der Schaale dienten hiezu am meiſten. Die Gelehrten nennen die beygelegten franzöſiſchen (und deutſchen Namen Trivialnamen. (des noms de guerre) Kamen mir einige zu gewagt oder zu ſeltſam vor, fo verwarf ich ſie, in der Hofnung der Leſer werde diejenigen, die ich an ihre Stelle ſekte, mit deſtomehr Nach- ficht aufnehmen, weil dies das einzige Mittel iſt, dieſe Kenntniße, die bisher in der grie- chiſchen und lateiniſchen Sprache vergraben lagen, gemeinnütziger zu machen. tim ſolche Wörter zu überſetzen iſt es nicht genug, Griechiſch und Lateiniſch zu verſte- hen. Eine buchſtäbliche Ueberſetzung würde nichts ſagen. Nur durch öftere Beſchäftic gungen mit den Conchylien, und durch aufmerkſame Beobachtung ihrer verſchiedenen Theia le gelingt es uns dieſe Namen richtig anzuwenden. Unſtreitig war es dieſe Schwierigkeit, dieſe Wörter gut franzöſiſch zu überſeben, wel che das Publikum bisher eines ſolchen Hůlfsmittels beraubet hat. Daher mangelte dieſer Sheil der Naturlehre oder vielmehr der Diaturgeſchichte der franzöſidyen Sprache, in der man doch Abhandlungen über alle andere Theile der Wiſſenſchaften aufweiſen kann. Die allgemeine Abhandlung von den Conchylien iſt in zehen Capitel abgetheilet. Das erſte, womit wir noch beſchåftigt ſind, giebt Rechenſchaft von dem ganzen Werke, und be- greift meine Bewcagründe, warum ich eine neue Methode, die Conchylien nach ihren Ge- ſchlechts kk) Quorum portiones connectuntur per ar- ticulationem cartilagineam, ut pholades Anatiferae; fquamoſan, ut Balani; pro- priam, ut Echini. Eintheilung der allgemeinen Abhandlung von den Conchylien des c. 13 ſchlechtscharactern einzutheilen, gewählt habe. Das zweyte Capitel lehret die Art, in ei- nem Augenblick und gleich bey dem erſten Anſehen die Claſſe, das Geſchlecht, und die Art einer See - Fluß - oder Erdconchylie zu entdecken, ſo ſchwer ſie ſich auch unterſcheiden zu laſ- ſen ſcheint. Das dritte crklärt die Entſtehungsart der Seeconchylien; und das vierte die Erzeugung derer, ſo in füffen Waſſern leben. Die Erdſchnecken werden im fünften Capitel abgehandelt. Das ſechſte lehrt, an welchen Orten alle dieſe Conchylien gefunden, und wie fie gefiſchet werden. Im fiebenten Capitci lernt man den verſchiedenen Nußen, den die Schnecken und Muſcheln ſowohl im gemeinen Leben als in der Arzneykunſt haben. Es wür- de noch etwas vermißt worden ſeyn, wenn die Art die Conchylien zu ſäubern, ohne ſie zu verderben, und die Ordnung, der man ben Errichtung eines Cabinettes folgen muß, aus- gelaſſen wäre; dieſe neue Materien ſind der Inhalt des achten und neunten Capitels. Den Schluß tvußte ich mit Keinem wichtigern Capitel zu machen, als mit dem, welches die ſchönſten Naturaliencabinetter in Europa in der Kürze anführet. Unmittelbar darauf folgt die neue in drey Theile abgetheilte Methode. Dies iſt ei- gentlich die Anwendung der im erſten Capitel feſtgeſeßten Grundſåße, und ihre völlige Aus- führung. D0D0OOOOO0000000000OOMOO Zweytes Capitel. Anweiſung in einem Augenblick die Clafle, die Familie, das Ges ſchlecht und die Art einer Sees Fluß- oder Erdconchylie zu erkennen. ។ ieſes Capitel bringt die eben feſtgeſetzten Grundfäße in Ausübung. Es giebt ein fichers und leichtes Mittel an die Hand, wie man in einem Augenblick die Claſſe, die Familie, das Geſchlecht und die Art einer See- Fluß- oder Erdconchylie erkens nen kann, wann ſie auch noch ſo unfenntlich ſchiene. Dieſe Kunſt beſtehet in drey verſchiedenen Unterſuchungen. Die erſte Unterſuchung zielt darauf zu erfahren, ob eine Conchylie nur ein Stück oder eine Schaale, oder deren zwey und mehrere habe. Hat die Conchylie nur eine Schaale, ſo gehört ſie in die erſte Claſſe unter die Einſchade lichten; hat ſie zwey Schaalen oder Stücke, ſo kommt ſie in die zweyte Claſſe in die Zwey- fichaaiichten; und beſtchet ſie aus mehrern Stücken, ſo muß ſie in die dritte und leşte Clar fe der Vielſchaalichten geſetzt werden. fft die Conchylie in eine von den drey Claſſen gebracht worden, ſo kommt es auf die Unterſuchung ihrer Hauptbildung und bisweilen auch ihres Mundes an, um die Familie, die Ordnung und das Hauptgeſchlecht zu beſtimmen, wie ich es nachher bald deutlicher er- klären werde. Auf dieſer zweyten Unterſuchung beruht die Hauptſache, ſie iſt aber auch das ſchwerſte D Erſte 14 Ziventes Capitel. Er ft e Claſje. Einſdaalidite. Soft die Conchylie für einſchaalicht erkannt, und mithin in die erſte Claſſe gebracht wor- den, ſo unterſuche man den Unterſchied der funfzehen Familien, woraus dieſe Claſſe beſteht. ST Hat ſie keine Windung, und macht ſie nur einen kleinen ſpißigen Kegel, wie die al- lenthalben bekannten Schüffel- oder Mapfmuſcheln, (Lepas) ſo gehört ſie zur erſten Fa- milie. Die Verſchiedenheiten der Schüſſelmuſcheln dürfen niemand bey der Anordnung die- fer Familie in Verwirrung feßen, denn dieſe machen die Arten aus, welche die zweyten Geſchlechter find. Der weſentliche Character einer Schüſſelmuſchel iſt der, daß fie nur eis ne Schaale hat, die an einem harten Körper feſt ſitzt. Dieſe Muſchel iſt ein wenig flach, ungeachtet ſie in der Mitte eine kegelförmige Erhöhung hat. Iſt die Figur der Conchylie ausnehmend flach und einem Menſchenphr áhnlich, ſo ge- hört ſie zur zweyten Familie der Meerohren (Planae). Macht fie eine Röhre oder einen Canal wie die Tubuli marini, ſo gehört ſie zur dritten Familie der Meerrohren oder Sec- wurmgehäuſe. Die vierte Familie der Schiffskutteln oder Schiffsboote, die die Figur ei- nes Schiffes haben, iſt jedermann unter dem Namen Navicula bekannt. Iſt die Conchylie um ſich ſelbſt geidunden ſo unterſuche man ihre Defnung oder ih- re Mündung, denn in dem Fall giebt dieſe ihren Geſchlechtscharacter ab. Iſt ſie völlig rund, ſo gehört ſie zur fünften Familie der Schnecken, die im Lateiniſchen Lunares und ber einigen Burgau heiſſen. Iſt die Mündung halbrund, ſo gehört ſie zur fechſten Familie einer andern Ordnung halbrundmåulichter Schnecken, (Semilunares) welche Familie die Schwimmſchnecken (Nerites) als ein darunter gehöriges Geſchlecht, unter fich begreift. Hat die Conchylie eine faſt kegelförmige Geſtalt, und wird in ihrer Grundfläche breiter, mit einer platten oder ovalrunden Mündung, der man den Namen Cochlea ore depreſſo giebt, fo gehört ſie zur fiebenten Familie, welche die dritte Ordnung der Schnecken macht. Sieht ſie von auſſen wie eine Trompete aus, und hat einen langen Schwanz, fo gehört ſie zur achten Familie der Trompetenſchnecken oder Sinkhörner (Buccina). Es iſt zu bemer- daß es auch Trompetenſchnecken ohne lange Schwänze giebt, und in dem Fall nimmt man zu ihrer Mündung, die weiter, als ber den Stachelſchnecken (Murex), nicht ſo langlicht, und unten wie ein zurückgebogener Schnabel gebildet iſt, ſeine Zuflucht. Dieß find die weſentliche Charactere, die dieſe Familie, die von den Schriftſtellern fehr bermor- ren behandelt iſt, kenntlich machen. Iſt die Grundfläche klein, und verengert ſich in gleis cher Maas bis zum landern ſpitigen Ende, fu gehört ſie dieſer långlichten Figur wegen zur neunten Familie der Schrauben oder Nadelſchnecken (Turbines) Fen / 7 1 Sieht die Conchylie wie ein Kegel oder eine Deute aus, ſo kann man ſie, ohne ihre Mündung wie bey den vorhergehenden Familien zu unterſuchen, in die zehnte Familie der Stegel oder Tutten oder Walzenſchnecken (Volutae) feßen. Iſt das eine von ihren Enden nicht ſo ſpikig, und eben ſo breit als das andere gegenüberſtehende, ſo bekommt ſie ihren Platz in der eifften Familie der Rollen (Rhombi). Wenn eben dieſe Rollenſchnecke eine ſpitige, knotichte oder ſtachlichte Grundfläche þat, wenn ſie daben in der Mitte ſehr dick, und gleichfalls mit Stacheln oder Snötchen Bewaf- Anweiſung in einem Augenblick die Claffe, die Familie, das Geſchlecht ze. 15 betvafitet iſt, wenn ihr Stopf verlängert iſt, und daber) biel Abrate macht, wenn ihre Mündung långlicht, und mit Zähnen beſetzt iſt, oder bisweilen einen Auswuchs von Ma- terie hat, welche die Mündung bedeckt, was man einen Flügel nennt; ſo iſt es ſchicklich, folche Schnecken in die zwölfte Familie der Stachelſchnecken (Murex, Rocher) zu brin- gen. Man wird ſie in die folgende dreyzehende Claſſe der Purpurſchnecken (Purpurae) ſeßen, wenn die nemliche Rollenſchnecke, anſtatt daß ſie Buckeln oder Stacheln hat, von oben an, bis unten aus, wie ein Araut - oder Endivienblat zerſchnitten iſt, wenn ſie eis nen dichtern und von den andern Theilen mehr abgeſonderten Körper, daber eine kleine runde Mündung, und oft einen groſſen zurückgebogenen, mit langen Stacheln beſetzten, und wie eine kleine Röhre ausgehölten Schwanz hat. Hat die Conchylie eine runde Geſtalt, ſo rechnet man ſie zur vierzehenten Familie der kugelförmigen Schnecken (Globoſae, Tonnes). Inzwiſchen aber dürfen nicht alle rund- fcheinende Conchylien, ohne alle Ausnahme, in dieſe vierzehente Familie gebracht werden. Denn 3. B. die Sturmhaube, die rund zu ſeyn ſcheint, ungeachtet ſie ein wenig dreyeckicht iſt, darf man ſchon nicht darunter reken, weil ſie eine zur zwölften Familie gehörige Sta- chelſchnecke iſt. Der erhabenſte Theil des Rückens und die kleinen Knoten beſtimmen in dieſem Fall den weſentlichen Character: denn die Conchylien dieſer vierzehenten Familie müſſen, um wirklich kugelförmig zu ſeyn, rund, in der Mitte bauchicht ſeyn, am Stopfe nur wenig Anitchen, und eine weite Mündung ohne Zähne haben. Die funfzehente und legte Familie der Porcellan- oder Venus ſchnecken (Porcellanae oder Venereae), iſt ſo durchgängig bekannt, daß es faſt unnut ſeyn würde, ſie weitläuf- tig zu beſchreiben. Bisweilen erhebt ſich auf ihrem Rücken ein kleines Gewinde, und biss weilen findet ſich ihre Defnung oder ihr Spalt nicht gerade in der Mitte. Einige ſind ſehr leicht, andere hårter, und doch gehören ſie immer zu einem Geſchlecht, das durch die múndung beſtimmt iſt. Die Farben und die ſchönen Zeichnungen auf der Schaale der Conchylien, haben bisher bey meinen gemachten Eintheilungen nichts entſchieden. Dieſe Farben ſind bloſſe Verſchiedenheiten und Abänderungen. Ich bediente mic), um ſie zu unterſcheiden, blos ih- rer allgemeinen äuſſerlichen Geſtalt, der Můndung, der Enden und der am meiſten in die Augen fallenden Gewinde einer Conchylie. Die übrigen Unterſchiede beſtimmen die zivey- ten Geſchlechter, die Arten und die Abänderungen. Z weyte Claſſe. Zwerſchaalidhte. ie Conchylien die ziver Stücke haben, und die in die ztverte Claſfe der Zweyichaalich ten geſetzt werden, theilen ſich auch in ſechs Familien ein. Die erſte iſt die Familie der Auſtern, (Huitres, Oſtrea), deren Mannigfaltigkeit ausnehmend angenehm iſt. Viele ſind mit Stacheln und mit ſtumpfen Theilen befekt, und ſehen wie ein Igel oder ein Butterkuchen aus; einige haben Auswüchſe und ſchlangenweis- laufende Erh hungen und ſind einem Schweinsohr oder Hahnenkamm áhnlich; andere håns gen ſich an Felſen, Kieſelſteine, Madreporen feſt, und bleiben doch immer Aufiern. Da- bey iſt noch anzumerken, daß gar oft ihre obere Saale flacher und kleiner iſt als die untere. 317 3 D 2 16 Zientes Capital Iſt die Conchylie in der Mitte hiher und an ihren zweven faſt gleichen Theiten rund erhaben, ſo gehört ſie zur zweyten Familie der Zweyſchaalichten, zu den Gienmuſcheln (Chamae, Cames). Man kann ſie auch dadurch noch von den Auſtern unterſcheiden, das fie auf ihrer Oberfläche glåtter ſind, und daß ihre beyde Schaalen ſich nicht gånzlich ſchlies- Ten; welches die Naturforſcher ore patulo et hianti nennen. Die dritte Familie begrcift die bekannten Muſchein, die tvie die Mießinuſtheln gebil- det ſind, und Muſculi heiſſen, wovon man nur die zwey Arten bemerken muß. Von der einen Art ſind die, ſo an ihren beyden äuſſern Enden gleich ſind, nemlich die Tellmuſcheln (Tellines oder Tenilles), und von der andern die, welche fich an dem einen Ende ſehr ſtark verlängern, nemlich die im Lateiniſchen Pinna marina und im Franzöſiſchen l'Aigret- te oder le Jambon genennten Steckmuſcheln oder Schinkenmuſcheli. In der vierten Familie findet man die ſogenannten Herzmuſcheln (Cordiformes). ghr weſentlicher Character beſtehet barinn, daß ſie rund und erhaben find, keine Ohren wie die Siammmufcheln haben, und ſo wohl vorne als von der Seite beobachtet, allezeit Die Geſtalt eines Herzens vorſtellen, wiewohl dieſes bisweilen långlicht und drepeckicht ift. Dieſe und die folgende Familie der Kammmuſcheln haben Streife. / 7 Die fünfte Familie begreift die Kammmuſcheln (Peignes oder Petuncles, Petines ) in fich, die wie die Facobsmuſcheln ausſehen. Sie iſt vielleicht wegen der Mannigfaltigkeit und Schönheit der Farben eine der angenehmſten Familien, die wir haben, vornehmlich die, welche man Königsmantel nennt. Einige derſelben haben zwey Ohren, einige nur ein einziges, einige faſt gar keines; einige find gefurcht, andere haben Stacheln, wie die Raſpel (la Ratiffoire oder la Rape). Der weſentliche Character der Stammnuſchein be- iteht darinn, daß fie Ohren haben, daß ſie nur durch eine Hatt zuſammen hangen, und daß ihre obere Schaale ein wenig flach iſt, ungeachtet die untere hohl ift. Die Streifen dienen blos, um ihnen davon verſchiedene Benennungen zu geben. Die Nagelmuſcheln oder Meſſerſchaalen, die im Lateiniſchen Solenes, und in einigen Seehåfen Couteliers genennt werden, machen die ſechſte und letzte Familie aus. Ihre Figur gleicht einer Meſſerſchaale und bleibt immer einerley, woran man ſic leicht erkennen Kann. Dritte Claffe. Vielſchaalichte. ie Conchylien, die mehrere zuſammengefügte Cheile haben, machen die dritte Claſſe D Der Vielſdaalichten aus, und laſſen fich unter die folgenden fechs Familien bringen. Die erſte iſt die Familie der Seeåpfel oder Meerigel (Ourlins, Boutons ou Herif- ſous de mer, Echini), welche gewöhnlichermaffen ſtachelicht find. Man findet ſie als- denn ohne Stacheln, wenn dieſe bey dem Herausziehen aus dem Waſſer abgefallen ſind. Die zwente Familie macht das Oſcabrion aus, das eine Art von Schüffelmuſcheln mit acht Rippen iſt, und in America und Frankreich lebendig gefunden wird. Die Anweiſung in einem Augenblick die Claffe, die Familie, das Geſchlecht 2. 17 In Die dritte Familie der Meereicheln oder Seetulpen iſt eben ſo leicht zu kennen, weil ihre Arten wenig unterſchieden ſind. Sie werden im Lateiniſchen Balani genennt. Die Steindattern (Pouffepieds) find gar leicht zu erkennen, weil es unter ihnen Fei- ne Abånderung giebt. Dieſe ſind unter der Benennung Policipedes unter die vierte Fa- milie geordnet. Die Entenbrut (Conchae anatiferae) macht die fünfte Familie aus: man hat dabey auf nichts als ihre Figur zu ſehen, die wenig Veränderungen hat. Die ſechſte und letzte Familie hålt die Quércedes (Pholades, Steinſcheidenmuſchein) in fich. Man braucht eben ſo wenig Mühe fie zu erkennen, als bey den vorigen. Ihre Gee ftalt iſt länglicht, und ihre Farbe gewöhnlichermaſſen weiß. Sie finden ſich öfters in Mer- gelſteinen, und beſtehen bald aus ſechs balb nur aus zwey Stücken. 7 Iſt die Elaſſe und die Familie einer Conchylie beſtimmt, ſo iſt zur dritten Unterſu chung nichts übrig, als daß man bey einer jeden auf ihre Serſchiedenheiten Achtung gebe, welche, wenn gleich nicht ſo weſentlich als die, welche die Claſſen und Familien beſtimmt haben, nichts deſtoweniger wichtig genug ſind, um verſchiedene Arten zu machen. Sie werden ſich bernahe ſelbſt in ihre natürliche Ordnung ſtellen, wenn man an den Einſchaa- lichten erſtlich die äuſſerlichen Theile der Conchylie, als ihre Geſtalt, Figur, Mündung, ihre aus dem Haupt, Rücken und Schwanz zuſammengeſetten Ende, ihre Gewinde und Flügel, ihren Rand, ob er in einem Stück fortgeht, oder Einſchnitte bat; zweytens die innerliche Theile, als ihre Spindel, die Columella genennt wird, die Länge und Weite ihrer Mündung, die Zähne und Runzeln derſelben, ihre innere Kammer oder Zunge, ſtůck- Weiſe unterſucht. An den Zwenſchaalichten muß man duſſerlich darauf acht haben, ob ihre Stücke gleich oder ungleich ſind; ob das eine höher iſt als das andere; ob dieſe Stücke oben glatt ſind, oder Runzeln, Stnótchen und Stacheln haben, ob ſie mit Ohren verſehen ſind, oder nicht; ob auf ihren Streifen Stacheln ſißen, oder keine; ob dieſe Streifen von dem Mittelpunkt aus, oder querüber laufen; ob ihre Ende gleich ſind, oder in Spiten oder einen Schnde bel ausgehen. Bey den innerlichen Theilen muß man bemerken, ob eben dieſe zweyſchad- Yichten Muſcheln offen ſind, oder fich genau ſchlieſſen; ob die Schaalen vermittelſt eines Schlojes berbunden ſind: ob das Chier vermittelſt eines Bandes oder wie die Flußmuſchel mit mehreren Muskeln, an der Schaale feſtſitzt. Die Mündung beſtimmt ordentlicherweiſe das Geſchlecht der Muſcheln; und doch giebt es Geſchlechter, die man allein an andern äuſern Theilen erkennen kann. Man darf fich nicht dadurch irre machen laſſen, wenn bisweilen in einerley Familie die Mündung der Mu- ſchein etwas verſihieden ſind, wenn ſie bey der einen länger, bey der andern weiter angez troffen werden. Zuweilen hat eine einen Schwanz, den die andere nicht hat, oder Zähne, die andere keine; oft iſt der Wirbel ziemlich hoch, bey einer andern ſehr flach, oder auch der Körper völlig glatt, im Gegentheil ber andern opu Stacheln und Andtchen. Alle dieſe Verſchiebenheiten andern den weſentlichen Character einer Familie nicht; ſondern ſind blos ſpecifiſche Charactere, und beſtimmen die Arten und Abänderungen. 30 habe ſelbige bey jeder Familie der Reihe nach geſett, um die Menge der Abſchnitte, Ab- thek 18 Zweytes Capitel. 1 theilungen und Ablätze zu vermeiden, welche, auſſer der Unordnung, die ſie in ein Werk bringen, das Gedachtnis hindern das Weſentliche zu behalten. Die Arten tverde ich nach den Verſchiedenheiten der Geſchlechter feftregen, als zum Benſpiel, wenn die Conchylie einen Nabel hat oder nicht, wenn ſie glatt oder höckericht, ihr Rand eingeſchnitten oder in einem Stuck, ihr Wirbel ſpißig oder platt, ihr Schwanz lang oder kurz, oder gar bisteilen wie ein Rabenſchnabel zurückgebogen iſt. Die Mebenarten werden von geringern Verſchiedenheiten, der Gröſſe oder Kleinheit einer Schnecke oder Muſchel, ihrer Länge oder Kürze, ihrer Dicke oder Feinheit, ihren Farben, ihrer lánglichten, obalen oder runden Figur, ihren leichten oder tiefen Streifen, und ihren Furchen, ihrer Anhänglichkeit an andern Körpern oder an Meereicheln und Sees tourmgehäuſen, hergenommen werden; denn alle dieſe Verſchiedenheiten machen bloße Abanderungen aus. Zu einem Beyſpiel will ich die Familie der Stinkhörner nehmen, in der fich ein Ges ſchlecht, Arten und Mebenarten finden. Wann das Kinkhorn einen langen oder kurzen Schwanz hat, desgleichen wenn ſein Rücken oder pyramidenförmiger Theil ſehr lang oder dick iſt, wenn es einen rückwärts gekrümmten Schnabel hat, ſo beſtimmen dieſe Chas ractere die Arten dieſes Geſchlechts, deren Unterſchied nur durch ein Beywort angezeigt wird. Iſt nun alſo das Kinkhorn glatt, ſo heißt es Buccinum laeve; hat es Höcker, ro wird es tuberoſum genannt; iſt es wellenförmig, fo bekommt es das Benwort undofum; gleicht es einer Spindel, ſo heißt es fuſus; hat es die Geſtalt eines Thurns, ſo heißt es turris Babylonica, und ſieht es der Pabſtkrone ähnlich, ſo wird es Mitra Papalis genennt. Auch die Nebenarten werden durch ein Beywort unterſchieden. So heißt das Stinkhorn, wenn es weiß iſt, Buccinum albidum; das rothe, rubrum; das gelbe, flavum; das marmorirte, marmoreum; das große, maximum; das kleine parvum: und ſo fort bey allen übrigen Verſchiedenheiten, die in dieſer Familie zahlreich find. 1 Aus dieſem Beyſpiel kann man beurtheilen, was zur Unterſcheidung der Gefichlecha ter, Arten und Nebenarten in einer Familie gehoret. Es würde geiviß eine unnütze Wiederholung fenn, wenn ich hier alle übrige Familien der Conchylien, die man unten in der Methode finden wird, durchgehen wollte. Sen der Eintheilung der Flußconchylien in Claſſen, Familien, Geſchlechter und Ar- ten werde ich von eben dieſer Methode, und von den nemlichen Anmerkungen Gebrauch machen wie bey den Seeconchylien. Es ſind eben die Familien und Geſchlechter, nur aber in geringerer Anzahl: denn wir kennen unter den Einſchaalichten der füſſen Waſſer nicht mehr als ſieben Familien, nemlich die Napfmuſcheln, die rundmaulichten Schnea ken, die Schwimmſchnecken, die Schraubenſchnecken, die Sinkhörner, die Baucha ſchnecken, welchen man noch die Familie der Tellerſchnecken (Plan- Orbis) die man ſel- ten unter den Seeconchylien antrift, beygefüget hat. Unter den Zwegſchaalichten giebt es nur zwen Familien, die allezeit mit den zweyſchaalichten Seeconchylien übereinkommen, nemlich die Breit - oder Gienmuſcheln und Keilmuſcheln. Uebrigens wird keine einzige Familie Vielſchaalichter unter den Flußconchylien gefunden. 9 Anweiſung in einem Augenblick die Claffe, die Familie, das Geſchleditze. 19 Ich werde eben dieſe Methode bey den Erdconchylien benbehalten. Sind es lebendie about ge, ſo ſind es lauter Einſhaalichte, die ſich in allem auf fünf Familien erſtrecken. Von dieſen gleichen die vier erſten, nemlich die ganzrundmaulichten, die halbrundmåulichten Schnecken, die Stinkhörner und die Schraubenſchnecken den Geſchlechtern der Seeconchy- lien, die gleichen Namen führen. Die Schlammſchnecken, die ſich ohnehin leicht erken- nen laſſen, machen die fünfte Familie aus. Sind es todte oder ſogenannte verſteinerte Erdſchnecken, ſo hat man nach Maaßgab der vorhin gemachten Anmerkungen darauf zu ſehen, ob ſie einſchaalicht, zweyſchaalicht oder vielſchaalicht ſind. Die Einſchaalichten ſchránken ſich auf funfzehen Familien ein, und ſind Napfmuſcheln, Rohrmuſcheln und Gees wurmgehäuſe, Schiffskutteln, Schlammſchnecken, Schwimmſchnecken, Strauſelſchne- ken, Kinkhörner, Schraubenſchnecken, Walzenſchnecken, Rollenſchnecken, Stachel- fchnecken, Purpurſchnecken, Tonnenmuſcheln, Porcellanſchnecken und Ammonshörner; denn nur die Meerohren fehlen. Unter den Zweyſchaalichten findet man Auſtern, Giene muſcheln, Kammmuſcheln und Meſſerſchaalen. Von den Vielſchaalichten giebt es nur drey Familien, nemlich Seeåpfel, Steinſcheidenmuſcheln und Meereicheln. Alle dieſe Conchylien haben eine Aehnlichkeit mit denen im Meer, wozu fie ehehin auch gehörten. Es läßt ſich kein anderer Unterſchied unter ihnen bemerken, als daß die gegrabenen mit einem verſteinerten Saft überzogen ſind, und ihre natürliche Farbe verlohren haben. Drittes Capitel. Wie die Seeconchylien gebildet werden. N ichts beweiſet die Allmacht a) des Urhebers der Natur beſſer, als die vortreffliche Bildung ihrer kleinſten Cheile, und derſelben Entwickelung und Entſtehungsart. Giebt es wohl in der Natur etwas dem Anſehen nach geringers, als die Inſec- ten, Gewürme und Conchylien. Raum kann man die meiſten unter ihnen mit dem Vergrößerungsglaſe unterſcheiden, und doch iſt ihre Erzeugung auſſerordentlich bewuns dernswürdig. Welche eine Verſchiedenheit in ihren Arten, Figuren, Farben und in allen ihren Theilen! Welch wunderbare Ordnung in ihrem Bau, in ihrer Lebensart und in ihrer Fortpflanzung! Muß man hier nicht mit dem Plinius b) ſagen: cum re- rum natura nusquam magis , quam in minimis tota fit? 1 Die Naturforſcher, die von der Bildung der Schaalthiere handelten, folgten dem Sinne des Ariſtoteles und Plinius. Nichts iſt ſo verſchieden als ihre Meinung von der Art wie die See, - Fluß- und Erbconchylien gebildet werden, Die Conchylien werden im Meer, in Strömen und Flüſſen, in Seichen und Sümpfen, und in Canalen gebildet. Man findet ſie ſo gar auf den Felſen, auf faue Yem Holz, und auf Seegewachſen. Auch die Erde, die Berge und die unterirrdiſchen Gånge liefern ſelbige in Menge. Nach *) Eminet in minimis maximus ipfe Deus, b) Lib. 29. cap. Io 20 Drittes Capitel. Nach dieſen verſchiedenen Orten wurde die Haupteintheilung aller Schaalthiere in See: Fluß- und Erdconchylien gemacht. Unter die Seeconchylien rechnet man auch diejenigen, die in den geſalzenen Geen und Sümpfen nahe am Meer gefunden werden, und für Seegeſchöpfe angeſehen werden müſſen. Die alten Philoſophen c) behaupteten, die Conchylien würden von der Natur nach eigener Willkühr gebildet, einige, als die Auſtern, als Shlammerde, andere, wie die übrigen Conchylien, aus einer fandigten Erde. Sie fepten noch hinzu, die Conis chylien entſtünden theils von ſich ſelber, theils aus einer gewiſſen Straft, die von ihnen oder ihres gleichen ausgienge. 1 Andere Philoſophen d) ſchreiben ihren Urſprung einer faulen Materie zu, die durch das ungefähre Zuſammenſtoffen einiger Atomen entſtanden ſey. Ariftoteles e) iſt eben dieſer Meinung, und ſchreibt nur drey Geſchlechtern von Conchylien das Vermögen zu, fich nach Art der Wachskuchen bey den Bienen, vermittelſt gewiſſer Slumpen, die ſich von den Conchylien abſondern und die die Alten Favago nennten, fortzupflanzen. Die Au- ſtern, Kinkhörner, Purpurſduecken und Mieſmuſcheln machen dergleichen Suchen, die eine Art von Laich, oder ein Haufe eines klebrichten Saftes find, der dem Froſchlaich gleichet. Aldrovanduð f) fagt, die Conchylien die keine ſolche Feuchtigkeit von fich gaben, wuchfen von ſich ſelber. In dem Meer ſind, nach ſeiner Meinung, viele belebte erdichte Theile, aus deren Zuſammenwachfung alle Conchylien entſtehen. Der eine Theil verhårte fich zur Schaale und nehme die Bildung an, daß die Theile, die das Leben ausmachen, Das Leber alle das Inntvendige des Körpers einnahmen, Eben dieſer Schriftſteller :) ſchreibt dem flüchtigen Salz, welches fich vom Meer an das Ufer anhångt, oder auch dem faulen Holz, den Urſprung der Conchylien zu, die auf den Felſen, in den Oefnungen geſtrandeter, oder lange vor Anker liegender Schif- fe, in den Rißen und Stämmen der Bäume, und in den an dem Seeufer eingeſtoſſes nen Pfählen, wachſen; denn an dieſen Orten findet man die Meereicheln und Enten- brut. Dieſe Meinung iſt wider alle Erfahrung, denn man darf ficher glauben, daß dieſe Seeconchylien aus einem in die Theile des faulen Holzes und in die Felſenrißen gebrachten Laich entſtehen. Sann der Wind den Saamen der Pflanzen von dem einen Ort zu dem andern bringen, ſo kann er den Saamen der Chiere auch fortführen, und die Wellen können eben dieſes thun. Ein c) Buccina, Purpurae et Myculi favificare ſom liti ſunt. Hiſt. Anim. Lib. 3. c) Teſtacea denique omnia fponte natu- rae in limno diverſa pro differentia limi oriuntur: nam in coenoſo oſtreae, in are- noſo conchae, chamač, ungires, pectines oriuntur, Ariftot, Hiſt. Anim. L. S. E pro- prio naturae motu fponte naſci. Plin. Hift. 1) In mari vero multum portionis terrenae eſt; omnia plena ſunt animae, Lib. 3. de Teſtaceis, p. 246. g) Navigiis putreſcente face ſpumoſa ad- natur. nafcuntur, e truncis putreſcentibus nas- cuntur conchae añatiferae dictae, ibi. dem. d) Teſtacca limo feto et inateria putri oriri, Wie die Seeconchylien gebildet werden. 21 Ein neuer Sdriftſteller b) der dieſe faule Materie, welcher man den Urſprung der Conchylien zuſchreibt, beobachtet hat, ſagt, es ſer felbige nichts anders als kleine vor kurzem ausgekrochene Auſtern. zu laſſen. Liſter entfernt fich hievon, und giebt der heut zu Tag überall angenommenen Meinung, daß alle Erzeugung durch ein Ey, oder etwas ihm áhnliches geſchehe, den Vorzug. Er hålt die Entſtehungsart aller Conchylien für einerley mit der Erzeugung der Gartenſchnecken. Er iſt deswegen auf dieſe Seite getreten, weil es etwas leichtes iſt, Verſuche darüber an- zuſtellen. Alleine wo ſind die vom Liſter angeführte Proben? Welches ſind die Erfah- rungen, die zur Regel dienen? Den Störper des Thiers bedecken, nach der Meinung dieſer Philoſophen, eine groſſe Anzahl von Röhren, die voller Scytreißlicher ſind, um die Feuchtigkeit hindurch zu laſ- ſen, wovon es ſich nährt. Dieſe Feuchtigkeit iſt eine Vermiſchung von ſchleimichten und ſteinartigen Theilen, die ſich auf der Oberfläche des Körpers des Chiers ſammlen, ber- dicken und anlegen. Sie vereinigen ſich leicht miteinander, und machen eine kleine feſte Kruſte, welche die erſte Schichte ausmacht; eine zweyte, dritte und vierte entſteht endlich auf nemliche Art. Sie wachſen wie die Steine durch einen Anfaş der Materie von auf- fen, und nicht durch ein innerliches Wachsthum (Vegétation) wie alle andere Thiere, und werden hierauf in der Folge an der Luft hart. Es iſt nicht zu befürchten, daß die Pori ſich verſtopfen und den Anſatz der zweyten Schichte hindern; denn das Thier, das die Materie zur erſten hervorbrachte, hat inzwiſchen den Umfang Feines Körpers hinlånga lich verringert, um zwiſchen der erſten und andern Schichte etwas Raum für die Luft Dieſe Schichten, die ſich am Feuer wie eine Butterpaſtete blåttern, find hie- von eine deutliche Probe. Es leimt ſich die eine an die andere leicht an, und wird zum feſten Störper. Allein die Feuchtigkeit der Haut des Thiers, oder ſeine beſtandige Bea wegung, hindert, daß ſie ſich nicht an ſeinen Körper anhången. Inzwiſchen beſtreiten viele Philoſophen dieſe Meinung von der Bildung der Schaal- thiere, und ſchreiben ſie einer wachſenden Kraft und ihrer ſehnichten Beſchaffenheit zu, wie diejenige iſt, woraus unſere Sinochen und Nägel entſtehen. Dieſe organiſche Einrich- tung iſt hinlänglich, durch den allmähligen Anſatz der Schichten, folche dicke Shaalen zuwegzubringen, und zwar vermittelſt der Sehne, mit der das Thier an ſeiner Schag- le hångt, und die zur Bildung derſelben nöthige Materie dahin bringt. Die Richtigkeit dieſer Meinung erhellet daraus, daß eine Aufter bald darauf ſtirbt, wenn man ihre Seh nen abſchneidet. Da dieſe Hypotheſe fich nicht auf die Schaalthiere erſtrecken kann, die, wie der Papiernautilus, die Wurmröhren, Elephantenzáhne, Meerzähne, in ihrer Schei- de fich freybewegen und ohne Sehne zu ſeyn ſcheinen; ſo muß man entiveder auch bey iha nen eine Sehne annehmen, die ſie an ſich ziehen, ſo bald ſie aus ihrer Schaale herausge- hen wollen, oder man muß dieſes ſehnichte Weſen fahren laſſen, und die erſte Meinung erwählen, daß nemlich dieſe Thiere ihre Gehäuſe blus durch den leimichten und' fteinarti- gen Saft, der beſtandig aus ihren eigenen Störpern herborquillt, bilden, náhren und vergroffern. Geben / / b) Materia in oſtreo, quae pro coeno ha- bebatur, revera nil erat praeter exigua oftrea, ſeu recens nata. Leeuwenboek Contin. Arcanor. pag. 37 22 Drittes Capitel. Geben auch einige in Anſehung der Erzeugung der Conchylien zu, daß ſie zu gewiſſen Zeiten dicker ſind und Eyer legen, ſo läugnen ſie doch die Verſchiedenheit des Geſchlechts, ihre Begattung und das Lebendiggebåhren. Aelian erzählet, wie Aldrovandus i) berichtet, daß es in dem rothen Meer Schaalfi,che gebe, die ſich gatten, und ſo ſcharfe Zähne und ſchneidende Lippen an ihrem Munde haben, daß ſie alles zerſchneiden was ihnen vorkommt. Man hat groſſe Ur- fache, fie für Pupurſchnecken zu halten. Eben dieſer Aldrovandus k), iſt in An- ſehung der Schaalthiere einer ganz andern Meinung ; er glaubt ſie håtten keinen eie gentlichen Saamen ihr Geſchlecht dadurch fortzupflanzen, ſondern ſie wüchſen wie die Pflanzen durch Sproſſen. 7 Ein anderer Schriftſteller 1) der eigene Beobachtungen über die Erbichnecken ans geſtellt und gefunden hatte, daß fich dieſelben im Junius paaren, und ihre Eyer auss brüten, behauptete eben dies von den Mießmufcheln und Auſtern. Er verſichert, die Fiſcher zögen den Eyerſtock der Auſtern im May heraus, zerſchnitten ihn mit einem Meſſer und würfen die zerſchnittenen Theile, die ſie Foetura nennen, wieder ins Meer, um daraus wieder andere hervorzubringen. Ein anderer Reiſebeſchreiber m berich- tet, man fåe die Auſtern in der Levante an den Seeufern, wo, fo viel man weiß, ihr liebſter Aufenthalt ift. Viele bemerkten, daß die Ener der Auſtern untüchtig zur Erzeugung ſind; und blos zum Stennzeichen dienen, daß ſich das Schaalthier wohl befindet. Sie legen ih- re Eyer allezeit im Vollmond, und wenn es etwas heiß iſt. Andere behaupten, die Auſtern legten ihre Eyer zu einer Sahraeit, da ſie voll Schleim und nicht recht geſund find ; fie ſind alsdenn voll röthlichter Würmer, die, weil ſie ihre Geburt erleich- tern, Accoucheurs n) genennet werden. Dieſe Ener find, mit dem Vergröſſerungs- glaſe betrachtet, nichts anders, als kleine Auſtern in Schaalen. 1 Die meiſten Naturgeſchichtſchreiber halten die Schaalthiere für Zwitter, und gründen ſich auf die Erfahrung ber den Erdichnecken, die ſich mit benoerley Geburts- gliedern begatten. Nach der Meinung anderer iſt ihr Körper durch eine Scheidewand abgetheilet, und hat ein mannliches Glied, in Geſtalt eines Wurms nahe bey der Muta ter, oder einem mit Eyern angefüllten Eyerſtock o). Xon den Sinkhörnern behauptet man die Fortpflanzung durch Ener, welche in Klumpen eingeſchloſſen ſind. Ueberhaupts alle Schaalthiere laichen oder legen Erer. Die Keime der einen ſo wohl als der andern enthalten die Materie ihres Jungen, es mag auch in der Folge noch ſo dick und noch ſo groß werden, eben ſo gut in ſich, als Der i) De Teſtaceis, p. 107. m) Petrus Gillius refert Biſantinos oſtrea ſerere, k) Semen vero nullum eſſe eorum putandum eſt; fed quo diximus inodo plantis aſſi- milantur. De Teftaceis, p. 245. n) Eſſai ſur la marine des Anciens par M. Deslandes, p. 292. 2) Junio ineunte in coitu has cochleas vidi- ) Colliforme aliorum infectorum oviductui mus. Liſter, pag. 164. Menſe Maio foeturam in mare eiiciunt. p. 180. fimile, eiusdem quoque in cochlea viees ſuſtinere probabile eft. Swammerdam. Wie die Seecondylien gebildet werden. 23 der Steim eines Elephanten feine ungeheuren und harten Sinochen in fich hålt. Die Art von Gallerte, aus welcher ſich die Steinſcheidenmuſcheln in ihren Steinen zu bil- den anfangen, befindet ſich eben ſo wohl, als die Materie, die ſie hernach zur Voll- Kommenheit bringt r in dem Laich. Man weiß ja, daß die Schaale des Eyes im Keim wirklich enthalten iſt. Die Steime der Steine liegen, nach der Meinung Tourneforts, eben ſo wohl in dem Laich der Conchylien, als die harte und feſte Materie, die zur Bildung der Ges hauſe der Schaalthiere beſtimmt iſt. Er hålt dieſen Steim für eine Art von Stanb, der ſich von den Steinen und Metallen zur Zeit ihres Wachsthums losreißt. Man würde Grrthümer fortpflanzen, wenn man das blindlings glauben wollte, was die Alten von der Erzeugung der Schaalthiere ſchrieben. Man beobachtet nicht, daß die Schaalthiere Eyer legen; ſie laſſen nur eine Art des Saamens oder Laichs von ſich gehen, welcher Neſter macht, woraus ihres gleichen hervorkommen. Mithin muß man keine ei- gentlich Ovipares nennen, als die Erdconchylien, wie die Schnecken, Spithörner, die nackten Schnecken, welche ſich alle begatten, Eyer legen und dieſelben in der Erde ver- bergen. Mehr lehrt uns die Erfahrung nicht. Die in Klumpen beyſammenliegenden und an Felſen hangenden Auſtern und Mießmuſcheln, die Steinſcheidenmuſcheln in ihren Lo- chern, die Meereicheln, die Entenbrut und die an dem Holze der Schiffe hångenden Stein- datteln, haben keine Gemeinſchaft miteinander, und bringen doch vermittelft ihrer Reſter ihres gleichen hervor. Man kan ſich überreden, daß es auch die andern Schaalthiere thun, allein um ein allgemeines Geſetz zu machen, hat man keine zuverläßige Probe. Der innere Bau der Conchylien iſt von dem Bau der übrigen Fiſche ziemlich unter- ſchieden, der Magen folgt gleich auf den Mund, wie der Stropf bey den Vögeln. In dem untern Theile haben ſie ztver weiſſe Muskeln, die Brüſten oder Fleiſchwarzen åhnlich find. Der Mund hängt mit den Gedårmen zuſammen p), und erhalt wie ein Ofen die Warme derſelben, weil ſie kein Blut haben. Da dieſe Wärme nicht anders als mittel- mäßig ſeyn kann; ſo ſind ſie zum Erfaß mit einer Feuchtigkeit angefüllet. Dieſe mit dem Mund und Stropf verknüpften Gebárme, gehen bis zur Defnung des Austurfs fort, wo der Maſtdarm auf der linken Seite angeheftet und auf der andern Seite der Eyerſtock liegt. Alle dieſe Theile laſſen ſich nur bey groſſen Schaalthieren unterſcheiden. 7 Die gewundenen Conchylien (Turbinées ) haben das beſondere an ſich, daß die un- tern Theile den Umkreis ihres Kopfes einſchlieſſen, und daß ſie ihre Gehäuſe bewegen. Sie find innerlich ſehr gleich und glatt, ungeachtet auſſerlich ſehr hockericht, und ihr Sleiſch hångt nicht ſo ſtark als wie ben allen andern Schaalfifchen an der Schaale an, ſondern nur an einen Puncte im Wirbel. Die auſſern Theile beſtehen allezeit aus dem Kopf und ztver Fühlhörnern, die ſich nur långs der Schnauze hin einziehen und ausſtrecken. Durch eben dieſe Bewegung brins gen ſie die Nahrung in den Körper. Zwey Saugrüſſel wie bey den Fliegen, dienen ih- nen ſtatt der Zunge. Dieſe Saugrüſſel haben die Figur einer Zunge, und ſind ſo ſtark, daß ſie wie der Stachel der Fliegen, auch das hårteſte durchbohren. Mach p) Inteſtinum enim quafi reflexa linea ad os revolvitur. RONDEL, Ton, I. pag. 498. F% 24 Drittes Capitel. 1 Nach dem Ariſtoteles q) und Rondelet r) haben ſie keine Augen, nach dem Hoode und Borellus aber, haben die Schaaffiſche Augen, Zähne und den Stopf unten. Gleich den Pflanzen, die ihre Nahrung unten aus den Wurzeln ziehen, haben ſie auch ihre Theile verkehrt. Was man bey ihnen Augen nennt, find kleine fleiſchigte Kugeln, die an ben- den Seiten des Kopfes, wo ſonſt die Augen ſind, ſtehen; die aber nicht mehr Nutzen ha- ben, als die verſteckten Augen des Maulwurfs, der nicht blind iſt, wie einige vorgeben. Seine Augen durften nicht völlig fren liegen, um wider das Einfallen der Erde, worina das Thier ſtets wühlet, bedeckt zu ſeyn, da indeſſen die Spinnen nach Lifters Meinung acht Augen haben. Ungeachtet wenig dergleichen Thiere Zähne haben; ſo ſind fie doch bey den Meerigeln und Purpurſchnecken ſichtbar. Columng ) behauptet, die Purpurſchnecken hatten eben ſo wohl Augen, als viele unbedeckte Muſcheln; da hingegen ein anderer Schriftſteller t) den Meerigeln, den zwey thaalichten, Stamm- und Sellmuſcheln und andern Conchylien keine Augen 31- geſteht. Man Bemerket an allen zwenſchaalichten Conchylien ein Schloß oder Gewerbe, das die zwey Schaalen verbindet: Das Band, ſo das Gelenke und die Bewegung der Schaa- Yen macht, heißt im Lateiniſchen Ginglymus. Das bewundernstürdigſte daran iſt die Einrichtung und Mannigfaltigkeit. Der geſchickteſte Künſtler iſt nicht im Stand, zwer Stücke, die noch dazu oft ungleich in ihrem Umkreiß ſind, ſo vollkommen zu vereini- gen, als ein kleiner Schaalfiſch ohne Augen, Das Gewinde der Einſchaalichten verdient nicht weniger Betvunderung; es iſt die Pyramide der Shnecke, von der Mitte an bis zum Wirbel. Haben die Condylien wenig duſſerliche Theile, fo find ſie auch von vielen Verrichtun- gen frey, die den andern Thieren obliegen; ihr mechaniſcher Bau iſt gerade ſo eingerich- tet, wie er für ein Geſchopf tauglich iſt, das immer in der Ruhe iſt, und ſeinen Plak nie verändert. Vermuthlich haben dieſe Thiere Theiſe weiche das Geſchäfte des Herzens, der Leber und des Milzes verſehen, die man ihnen abſpricht, weil ſie unmerklich ſind. Sie hac ben keine Knochen, kein Blut, und ſind im Geſchlechte nur wenig unterſchieden. Die Natur ſchenkte dieſe Theile den andern Thieren, und bildete ſie dadurch freulich vollkom- mener. Vielleicht verſagte ſie diefelben den Conchylien, um ſie leichter zu machen, und ihnen die mühſame Bewegung in ihrem Gehäuſe zu erleichtern. Die Seeconchylien, vornehmlich die Purpurſchnecken, wachſen wie ein alter Schrifts ſteller u) behauptet, im Vollmond, oder werden zu der Zeit fett; mit dem Abnehmen des Mondes aber nehmen ſie audy ab, oder werden etwas magerer. Einige oculis carent. De Piſcib. Tom. I. page 9) Habere oculos tum caetera Animalium omnia, praeterquam teſta intecta. Lib. 3. cap. 12, 46. s) De Purpura, P. 21. t) CHARLETON. Exercit, H) PLINIVS Hift, natur. 9') Nam mytuli, oſtrea , et funilia dura teſta intecta, quod fuis teftis baereant, Wie die Seeconchylien gebildet werden. 25 Einige Schriftſteller ſtehen in der Meinung, dieſe Thiere wüchſen ſchnell. So leben auch die einen länger als die andern; vornehmlich ſollen die Purpurſtynecken und Kinkhör- ner ein Alter von ſechs bis ſieben Jahren erreichen. Durch einen allmähligen und äuſſerlichen Zuwachs der Theile, die nach und nach aus den Schweißlochern des Chieres hervorkommen, berdicken ſich allgemach ihre Schaalen durch Schichten, oder durch Anſätze, wie die Steine und Mineralien. Die neuen Thei- le feßen ſich an den Körper an, ohne vorher von dem Körper ſelbſt, mit welchen ſie ſich ver: einigen, nur einigermaffen zubereitet zu werden. Eine Lage x) folgt auf die andere, bis ſie die Dicke erlangt haben, die der Schöpfer einer jeden Art beſtimmet hat. Dieſe Schichten ſind aus dem nemlichen Schleim oder Saft gemacht, woraus das Thier gebildet iſt. Die Schaalen ſollen anfangs weich ſeyn, und mit der Zeit nach Art der Corallen hart werden. Die auſſere Haut beſtimmt die übrigen alle, da ſie der Ueber- zug iſt, der ſie alle umgiebt. Dieſe erſte Schichte wird vermittelſt der andern, die ſich unter ihr erzeugen, dick, indem der Schaalfiſch innen immer arbeitet. Der Deckel, der allezeit an dem Schaalfiſch feſtſikt, bewegt ſich auf und nieder, um dem Fiſch friſche Luft zu geben. Die Zierſchaalichten, die von ihren Schaalen völlig bedeckt find, ofnen ſich nicht, als nur um Luft zu ſchöpfen und Nahrung zu ſich zu nehmen. Ein Schriftſteller y) nimmt noch einen Saft an, der die Schaalen hart mache. Wahrſcheinlicher Weiſe entſteht das Thier eher als ſeine Schaale. Sein klebrichter Šaft verdickt ſich und bildet das Thier, welches nachher eben einen ſolchen Schleim aus dem Munde von ſich giebt, um viele Shichten von dieſer Materie über einander auszu- breiten, und ſein Gehäuſe auf ſolche Art zu bauen. Hiedurch wird die Schaale ſtárker, das weiche Fleiſch zu beſchüßen und das Thier für den Anfällen anderer Thiere in Sis cherheit zu ſeßen. Es bedeckt ſie dieſe Schaale in der ſtrengen Kålte ſo gut, als in der groſſen Hiße; die ſonſt ſeinen Klebrichten und blichten Saft, der doch zu ſeiner Erhaltung ſo nothwendig iſt, ſchmelzen würde. Nach dem Maſſe daß das Thier wächſt, wird es auch nackend, und hat denn zu ſeiner Bedeckung eine weitere Schaale z) nöthig. Die Schnecken und gewundenen Einſchaa- lichten, können ihr Haus nur auf der Seite ihres Mundes erweitern; die Zwer- fthaalichten hingegen, wie die Mieß- und Gienmuſcheln, können ſich in ihrem ganzen Um- fang ausbreiten. Mit dieſem neuen Anſaß an die Schaale geht es eben ſo, wie mit der erſten Bildung zu, doch iſt er niemals ſo dick, als die alte Shaale. Ohne allen Zweiffel vergrößert ſich die Schaale in gleicher Verhältniß mit dem Wachsthum des Thieres, ungeachtet ſie nicht zu gleicher Zeit mit dem Thiere gebildet wird, auch kein Glied deſſelben iſt. Eine 1 1 2 o x) Singulis annis incrementum eius patet per orbes totiden, quot annos habet: teſta intorta cuniculatim in crepidinem definit, y) Privatim autem materia , quae grunun promptius accreſcere facit in teftain fir- miorem, vel faxi cuiusdam aemulam. Eft alter quidam fuccus lapideus vitali per . miſtus, quo aquae, tain dulces quam marinae, naturaliter ac neceffario ob ve- getationem ac facilem folutionem lapi- dis calcis, fane omnium longe copioſiſli- mi Metalli, imbutae funt. LISTER Exer- cit. pag. 122. z) Die Anhänger der Meinung, daß die Schaalthiere Würmer ſind, ſagen, es gehe mit ihrem Wachsthum eben ſo zu, wie mit den Knochen der Thiere, welche das Beinhåutchen jährlich Dicker macht. 1 3 26 Drittes Capitel. Eine gelinde Feuchtigkeit, ein fetter Leim, oder ein durch Regentwaifer verfastes Seewaſſer, dienen den Conchylien zur Nahrung. Sie ziehen ſie meiſtenthetis vermittelft ihrer Schweißlicher, wie die Pflanzen, in ſich. Einige bleiben in dieſem Leim vergra- ben; andere machen ſich los, und gehen in die Höhe, um auf der Oberfläche des Waſſers Luft zu ſchöpfen. Die Purpurſchnecken verzehren kleine Fiſche, und lieben auch faules Fleiſch). Die Siinkhörner gehen zu Sommerszeit aus dem Waſſer heraus; man ſieht ſie graſen, und , nach dem Bericht vieler Reiſebeſchreiber auf die biegſamen Qlefte der in Cayenne aa) befind- lichen Manglebaumen hinaufklettern. Vielleicht nåhren ſich die andern Conchylien auch von kleinen Fiſchen und Secinſecten, Wollte man ſich davon überzeugen, 'ro mußte man dergleichen groſſe Thiere, wie ſie ſich auf dem Grunde des Meeres aufhalten, fangen und zergliedern. Es iſt bereits ſchon angemerket worden, daß die Theile der Conchylien verkehrt liegert, fo daß ihre Mündung bey der Erde iſt. Mithin nehmen fie von unten ihre Nahrung zu fid) und ihr Austurf, fu Papaver genannt wird, geht oben weg. Die Stachel- und Purpurſchnecken, die Auſtern und andere Conchylien haben ihre Stachel und Höcker ohne Zweifel zum Schute ihrer Schaalen gegen die Felſen. Wenn ſie ihre Gehäuſe nicht jährlich wie die Krebſe, Krabben und Humers ablegen, ſo kommt es bar Her, weil die meiſten dieſer Schaalfiſche ſich nicht bewegen, ein ſchwaches Leben haben, und weil ihre Schaalen dicker als eine Struſte ſind, und nicht trocken werden. / Hier könnte die wichtige Frage aufgeworfen werden, ob alle Schaalthiere eine Be- wegung von dem einen Ort zum andern haben. Berühmte Schriftſteller auſſerten hier: über Meinungen, welchen die tågliche Erfahrung widerſpricht. Ein ficheres Kennzeichen, daß fich die Natur auch den größten Naturforſchern nicht allezeit frey zeiget, ſondern durch einen betrüglichen Schein oft auch die geſchickteſten verführen kann. Das Anſehen eines folchen Mannes erwirbt alsdenn einer Meinung mehr Beyfall, als Gewißheit, und man ſieht bistveilen Leute, weniger gelehrt als glücklich, Vorurtheile vertreiben, und Dinge entdecken, tvelche die Natur vor ihren gröſten Günſtlingen verborgen hielt. Man kann givar überhaupts ſagen, daß alle Conchylien wenig Bewegung haben, da der Ort ihrer Geburt gemeiniglich auch der Ort ihres Todes iſt; doch iſt es gewiß, daß ein jedes ſolches Thier eine innere Bewegung hat, indem es einem Theil ſeines Körpers ei- ne gröſſere oder kleinere Bewegung von einem Ort zum andern mittheilt, es mag nun auf ſer der Schaale, oder in ihr ſelbſt geſchehen. Man kann aber dieß keine wahre fortgchen- de Bewegung nennen, wenn man darunter eine ſolche verſteht, die das Thier antreibt Vorwärts zu gehen. Viele dieſer Thiere haben kein anderes Vermogen, als, ohne den Plaß zu verändern, ſich zu öfnen, um Luft zu ſchöpfen und Waſſer oder Schlamm in ſich zu ziehen, und dieß wenige von einer Bewegung iſt dem Chier allein eigen, und auch deſſen bedient es ſich nicht ſtark. Aric ar) Das Cayaniſche Buccinum iſt eine Erd, conchylie ; es begattet ſich und legt Eper wie eine Sdnede (Limaçon). Wie die Seeconchylien gebildet werden. 27 с / Ariſtoteles und Plinius bb) machen einen Unterſchied zwiſchen den Schaalthieren, die ſich bewegen, und denen, die unbeweglich ſind. Beyde fagen: ſaliunt pe&tines. Den Schwiminſchnecken ſchreibt man eben dieſe Art der Bewegung zu. Und die Gienmuſcheln, die Purpurſchnecken und die gewundenen Conchylien cc) drehen ſich im Meer im Kreiſe herum, und zwar von der rechten Seite, nicht nach der Richtung ihres Gewindes, ſondern auf die entgegen geſetzte Art. Die Meerigel drehen ſich, wie Plinius erzählt dd) ebenfalls in einein Sveiſe herum. Auch die Schüſſelmuſcheln und Meerohren machen ſich von den Felſen, woran fie hången, loß, um an dem Seeufer zu weiden. Ingleichen ſagt man von den meiſten Gewundenen, daß ſie ſich bewegten ee) und wie die Kräuſel, - Trompeten- und Schraubenſchnecken krichen. Neue Beobachtungen in verſchiedenen Secháfen werden zeigen, wie viel man davon glauben darf. Die Napfmuſchel Kriecht und läuft auf den Felſen, und man kann ihr die Bewegung von einem Ort zum andern nicht abſprechen. Mit der Uhr in der Hand zählte man ihre Schritte, und fand daß das eine von dieſen Thieven in einer Minute einen Weg von acht, und das andere von ſieben Zoll zurück legte. Die kleinen Stillſtånde, die ſie auf ihrem Weg macht, die ſie aufhalten, weggcrechnet, könnte ſie einen Schuh weit kommen. Von den Meerohren, die ſich wie die Schüſſelmuſcheln an die Felfen feſt hangen, ſagt man auch, daß ſie ſich davon losmachen, um an ſchönen Tagen, beſonders bey der Nacht, zu weiden. Was hievon zu halten ſey, wird man im andern Theil dieſer Abhandlung bey der Figur eines ſolchen Meerohres finden. Die drey bekannten Geſchlechter der Schnecken, die halbrundmaulichten, die rund: und die plattmáulichten, haben alle eine Bewegung von einem Ort zum andern: ſie koin- men vermittelſt des platten Theils, der aus ihrem Körper unten hervorgeht, weiter. Die balbrundmaulichte Schnecke, oder die eigentliche Schwimmſchnecke iſt unter dieſen dreyen die geſchwindeſte, und kommt den beyden andern weit bevor. Die Elephanten- und Meerzähne ſind allezeit abgeſondert und einzeln, nie aneinan- der hångend, oder zuſammengeleimt. Sie können einen Theil ihres Leibes, der an nichts feſt hångt, aus ihrer Scheide hervorgehen laſſen, ja ſie ſelbſt können auch ganz herausge- hen; mithin bewegen ſie ſich gewiß von einem Ort zum andern. Mit den einzelnen Meer- röhren iſt es eben ſo beſchaffen. Diejenigen, welche auf einem Klumpen beyſammen lie- gen, allezeit aneinander hången und zuſammen geleimet ſind, oder an fremden Störpern feſta non ad claviculas, ſed in adverſuin, ROND. Tom. 2. p. 63. bb) Animalia, inquit Ariſtóteles, alia ſtabili ſede degunt, alia fedem locumque mu- tant; quae ftabilem fedem habent, in aqua duntaxat degunt; nullius terreftrium fedes ſtabilis eſt. ROND. P. 92. oc). Moventur purpura, turbinata, et chamae leves, quas in gyrum verti in aqua vi- dimus. ROND. Tom. 2. p. 2. Moventur etiam turbinata, et ferpunt parte dextra, dd) lo orbem volvi. Hift. natur. ee) Commune quidem habent turbinata oni- nia, quod linbo fint praedita, quodam- modo fimili, quo gradiuntur, five şe. punt, CoLVMNA F. in praefatione, G 2 28 Drittes Capitel. feſtſitzen, verlaſſen niemals ihren Geburtsort, wohin der Zufall ihren Laich geführt hat, woferne man ſie nicht losmacht. Dieſe Thiere laſſen einen obern Theil aus ihrer obern Robre hervorgehen, und siehen ihn hernach ungefähr auf ſechs Linien weit, zurück. a Auch der Schiffskuttel låßt eine Bewegung an ſich ſpühren, vornehmlich der Papier- nautilus, der an ſeiner Schaale nirgends anzuhången ſcheint und nach dem Zeugniß der A1- ten Herausgeht, um Kräuter zu freiſen. Von dem andern hingegen, welcher stammern oder Scheidewinde (cloiſons ) hat, iſt es nicht wohl zu glauben, daß er aus ſeinem Ge- håuſe heraus gehe, wie einige Naturforſcher vorausſekten. Schwimmen kann er ſehr gut und deswegen könnte man ihn Nautilus a natando nennen. Die Kinkhörner, Schrauben-, Purpur -, Stachel-, Kegel-, Rollen-, Tonnen- und Porcellanſchnecken ſollen eine Bewegung von einem Ort zum andern haben, und hier- tvider iſt nichts einzuwenden. Alle kriechen auf einer fleiſchichten Fußſohle und legen doch einen Weg zurück. Ihr Deckel, der ſich nach der Länge der Mündung riditet, ſchließt ſich genau an, er geht allezeit mit der fleiſchichten Maſſe aus ihrem Körper heraus, und kann fie im gehen nicht hindern. Die Zwerſchaalichten, die Feinen Deckel wie die Einſchaalichten haben, ofnen ſich Veichter als dieſe, um Luft zu ſchöpfen und ihre Nahrung zu ſich zu nehmen. Die Gienmuſcheln arbeiten vermittelft ihrer Saugrüſſel, gehen aber daber nicht von der Stelle. Bisweilen ſtrecken ſie eine Röhre, bisweilen zwen hervor, allezeit in der Ab- ficht Waſſer zu ſchöpfen, und ſich hernach in den Sand zu graben. Er ger Die Herzmuſcheln können eben dieſes thun; allein ihr Gang iſt fonderbar. fchieht vermittelſt eines Fuſſes, den ſie verlängern, und nach und nach wieder zurückziehen. Durch dieſe wiederhohlte Bewegung ſetzen ſie ihren Weg fort. Man hat bemerket, daß eine Meſſer ſchaale bez zwer Fuß tief in die Erde ſich einfen- ket, und ſchnurgerade wieder in die Höhe kommt. Auch alsdenn, wenn ſie ganz von ih- rem Loche weggebracht worden, und ihr ſelbſt überlaſſen iſt, verlängert fie fich, krümmt den långſten Theil ihres Körpers zurück, und gråbt ſich geſchwind ein neues Loch, um ſich darein zu verbergen. Alles dieſes wird im zweyten Theil umſtåndlich ausgeführet wer- den. Der Ausdruck: Saliunt Pectines, feßt die Bewegung der Kammmuſcheln von ei- nem Ort zum andern auſſer allen Zweifel. Mur in dem Fall findet ſie nicht ſtatt, wenn fie durch die unzählbare Menge von Fäden, die von der Oberfläche ihrer Schaalen ausges hen, fich vereinigen, und an alles, was ihnen in den Weg kommt, anhången, an fremde Störper angeheftet iſt. Nur den Auſtern und Mieſmuſcheln iuß man, fie mogen auf Slumpen berſammen oder abgeſondert sg) feyn, die Betvegung von einem Ort zum andern abſprechen, weil fie ihre Stelle nie verlaſſen, wenn man ſie nicht mit Vorſaß davon wegnimmt, web ches in dem zweyten Theil dieſes Werks erklärt werden wird. Die ff) Rvysch Theat. Animal ſie nicht gehen; und durch ein Zuſammena ziehen ójnet ſie ſich ein wenig, um ihre Nahrung zu ſich zu nehmen. $8) Selten iſt eine Uuſter einzeln zu finden. Ihrer afzuſchwehren Schaale wegen kann Wie die Seeconchylien gebildet werden. 29 Die Auſtern, die in Slumpen bevſammen liegert, können ſich nicht belegen, weil ei- me an die andere vermittelft ihres natürlichen Schleims (Gluten) angeheftet iſt. Sie liegt auf dem Rücken, nemlich auf der rundern Schaale; und kann ſich fünf bis ſechs Linien weit vor andern ofnen. Es hat aber nur ihre obere Schaale einige Freyheit, und von der Auſter kommt nichts heraus. Eine Miesmuſchel, die ber andern auf einem Haufen liegt, ofnet und ſchließt ſich nur einen Viertels Zoll weit; ſie bedient ſich aber dabey ihrer beyden Schaalen. Sie iſt ſtets durch Fäden, die von der Oberfläche ihrer beyden Schaalen ausgehen, und mit allem, was in der Nähe liegt, ſich vereinigen, feſt angebunden. Eben ſo verhålt fichs mit der Steckmnſchel; ſie gråbt ſich in den Sand cin, hangt vermittelſt ihrer Seide Biffus) feſt an, verlåſt niemals ihre Stelle, und hat ungefähr eben die Berdegung wie die Nagelmus ſchel. Eine weitere Beſchreibung dieſer beyden Conchylien iſt im zweyten Theile zu finden. Die Vielſchaalichten haben eben ſo wenig eine Beivegung. Die Meereicheln bewegen nicht den geringſten Theil ihrer Schaale. Sie ſind es auch nicht im Stand, weil ſie allezeit an eine andere Schaale, an einen Stein oder Stück Holz angeheftet ſind. Mit den Steindatteln berhält es fich eben ſo. So bald man weiß, daß ſie aneinans der angekuppelt und angeheftet ſind, ſo fällt der Gedanke von einer Bewegung weg. Die Entenbrut oder die Langhålfe können ihren Plak nicht verändern; ſie können ſich aber durch eine gewaltige Anſpannung ihrer träfte bey ſechs bis fieben Zoll verlängern, oh- ne das Stück Holz, an dem ſie hängen, zu verlaſſen. Sie bewegen ſich alſo vielmehr nur an ihrem Ort, als von einem Ort zum andern. Ungeachtet die Steinſcheidenmuſcheln in ihrem Loche ſtecken, ſo ſind ſie doch vielleicht die Thiere, die innerlich die meiſte Bewegung haben, denn ſie graben beſtandig vermit: telſt ihrer rauhen Schaale ihre Wohnung aus. Sie haben aber wenig von einer Bewe- gung von einem Ort zum andern, doch muß man ſic deswegen in keiner gånzlichen Unthås tigkeit bleiben laſſen. Wenn die Steinſcheidenmuſchel die nöthige Nahrung zu ſich neh- men will, ſo ſtreckt ſie ihre Reiſchichte Röhre, die ihr dazu dienlich iſt, rechs bis ſieben Zou lang bis zur Oefnung ihres Loches aus; aber bey dieſer Bewegung verändert ſie ih- ren Ort nicht. Das Oſcabrion hat die Bewegung der gemeinen Napfmuſchel. Es hangt an Felſen, und iſt allezeit drey bis vier Schuh Hoch mit Waſſer bedeckt. Es macht ſich aber davon los, und kriecht, wie die Napfmuſchel, auf einer fleiſchichten Sohle. / Der Meerigel bewegt ſich am ſchnellſten von einem Ort zum andern; er lauftro fichnell, daß es oft ſchwer iſt, ihn zu erhaſchen. Man ſieht ihn bey ſchönem Wetter auf dem Sand am Ufer; und da er gewöhnlich mit zehen bis zwölf Schuh hoch Waſſer bedeckt iſt, ſo bea dient man ſich, wenn man ihn fangen will, eines langen Rohrs, das an dem einen Ende einen Spalt hat, worein, um ihn von einander zu halten, ein Stückchen Holz geklemmt iſt. Dieſes tauchet man ins Waſſer, und zielt damit auf den Meerigel. So balb ſich das Thier an die Stelle des Stückchen Holzes, das leicht von ſich ſelber los gehet, gefert H hat, 30 Drittes' Capitel. hat, ſo zieht man es aus dem Waſſer. Man kann ihn auch, wenn die Ebbe und Flut ftark ift, auf dem Sand des Ufers, weit bis ins Meer verfolgen, und mit der Hand fangen. Wir haben aber doch Schaaffiche, die man für unbeweglich halten kann. Es ſind die groſſen Schaalthiere oder ſogenamten Ceti, die ſich auf dem Grund des Meeres bb) aufhalten. Ihre ſpecifiſche Schwere und beträchtliche Groſſe, da ſie zu 200 Pfund wie- gen, ſind unlaugbare Proben ihrer Unbeweglichkeit. Saum iſt zu glauben, daß dieſe mit ihren Gehäuſen ſo ſehr beladene groſſe Thiere ſchwimmen können, wenn man nicht ſo ſtar- ke und ſtürmiſche Fluten, als bey der Sundfluth tvaren, annehmen will. Die Schaalfifche haben nach der Meinung eines alten Schriftſtellers ii) keinen ant- dern Trieb, als dieſen ihre Nahrung zu ſuchen. Andere Philoſophen glauben, es ſey ih- nen der Gebrauch der Sinnen höchſt nothwendig. Ariſtoteles eignet ihnen die auſſern Sinnen kk) des Geſichts, Geruchs und Geſchmacks zu; allein dieſe Stelle låßt ſich auf keine andere Conchylien anwenden, als auf die, bey denen oben bemerkt worden, daß fie Augen haben. Ihr Geſchmack und Geruch, wozu die Naſe fehlt, beſteht darinnen, daß fie nichts freſſen, als was ihnen angenehm iſt, und was ſie vorher empfunden haben. Un- geachtet ſie keine Ohren haben, ſo könnte man ihnen doch ein Gehör zueignen, weil ſich dieſe Thiere bey einem Geräuſch zurückziehen, und weil man ſehr ſtill feyn muß, wenn man ſie fangen will. Allein alles dieſes beweiſet blos für eine dieſen Thieren natürli- che Gewohnheit, und für Fein deutliches Schen, Hören, Schmecken und Riechen, ſon- dern allenfalls für etwas, das ihre Stelle vertritt. Das Fühlen aber iſt allen gemein. / 1 Alle Flecken, alle Streifen, alle marmvrartige Miſchung der Farben und alle fchine Figuren auf den Gehäufen der Schnecken und Muſcheln, kommen vermuthlich von dem Kopfe der Schaalthiere, oder von dem untern Theil ihrer Haut 11) her. Dieſer Sheil gehet allezeit über die Mündung ſeiner Schaale hinaus, und dient dem Thier, ſeinen natürlichen Schleim zu ſeinem ganzen Gehäuſe zu bringen, es dicker zu machen und zu erweitern, wenn es ihm zu klein geworden iſt. Er gleichet dem Kranz (Colier) bey den Schnecken, und iſt allezeit in der Farbe und den Streifen von der Haut des Thiers unter dieden. Dieſer Theil iſt wie ein Sieb voll Löcher; deren verſchiede- ne Zuſammenſezung und Lage den Grund von der Mannigfaltigkeit ihrer Figuren enthalt. / In Anſehung ihrer Zwiſchenräume, beſondern Flecken und unregelmäßigen Figuren auf den Gehäuſen, iſt wahrſcheinlich, daß fie dadurch entſtehen, wann der Schaalfiſch ſeinen Ort verläßt, auf dem Wege ausruhet, und im Winter und heiſſen Sommer zu arbeiten aufhört. Er låßt alsdenn einen gewiſſen Zwiſchenraum zwiſchen dem Ort, den er verlåßt, und dem, den er wieder einnimmt. Der natürliche Schleim oder der Saft, , welcher die Bande, Streifen, Linien und Tupfen hervorbringt, folgt alsdenn auf allen Strum- bh) Alia fuper terram iacent ob teſtae gravi- kk) Viſu, olfactu, guſtu praeditae. tatem, ut oſtrea magna. Rond. Tom. 2. pag. 95. 11 ) In cute enim concharum teſtacea colores praecipue apparent, non aliunde profectae ii) Eſcas ſequi, oderandi ſcilicet facultate. multicolores et variae, nifi ex variis hu- PLIN, Hiſt, natur.. moribus quibus nutriuntur. Wie die Seeconchylien gebildet werden. 31 Srimmungen nach), und macht die Flecken, die marmorartige iſchung der Farben, die moſaiſche Arbeit und die zierlichen Figuren, indem er die Oberfläche des Gehäuſes an allen Orten fårbet; daher iſt auch die neue Arbeit leicht zu erkennen. Man könnte dieſen Erfolg eben auch der Flüßigkeit des Saftes zuſchreiben, wenn er aus dem Loche, welches die rothe Farbe macht, in ein anders fließt, das die braune und fchwarze Farbe hervorbringt, und durch dieſe Veränderung des Platzes eine Vermiſchung der Farben verurſacht. Dieſer Veränderung in dem Bau der Löcher könnte man alſo auch wohl die unregelmäßigen und ſeitfamen Figuren und die' marmorartige Miſchung der Farben bey den ſogenannten Porcellanſchnecken und Wittwen zuſchreiben. Die Höcker, Röhrchen und Spitzen an den Gehäuſen der Schaalthiere ſind eine Nachahmung der Geſtalt feines Körpers, nach der ſie, ſo zu reden, abgeformet find. Man bemerkt, daß das Gehäuſe innen an dem Ort, wo der Schaalfiſch eine Fleifthichte Er- höhung oder Spitze hat, leer iſt, und auſſen einen gerad entgegenſtehenden Höcker oder Spiße hat. Drehet fich nun das Thier und verändert ſeine Lage, ſo entſteht auch in eben der Weite auf ſeinem Gehäuſe ein anderer Höcker. Fit fein Körper röhricht, auf- geblaſen oder ausgehólt, ſo iſt auch fein Gehäuſe von eben der Beſchaffenheit. Iſt aber das Gehäuſe nur auffen röhricht, und die innen gegenüber ſtehende Seite glatt, ſo muß man ſich die Sache ſo vorſtellen. Indem ſich die Hölungen an dem Körper des Thiers zur Zeit ſeines Wachsthums ganz verloren haben, ſo hat die Materie, woraus die Schac te des Thiers gebildet wird, dieſe Hølen innen ausgefüllt, ausgenommen die Ränder der innern Oberfläche, die allezeit ausgchott bleiben. Die Gewinde und die kugelförmige Geſtalt der Gehäuſe der Schaalthiere kommen eben auch davon her. Nachdem ſich das Thier gelinde und ſtets um ſich ſelbſt bewegt, beſchreibt es auch Linien, Gewinde oder runde Bånder. Man ſieht leicht, daß alle dies Te Linien zirkelförmig oder elliptiſch find. Die Conchylien erhielten nach der Meinung einiger Naturforſcher eine runde und birne förmige Geſtalt, weil ſie ſich für ihre Natur am beſten ſchickte. Vielleicht that es die Vorſehung deswegen, damit die Gehåuſe nicht ſo leicht von den Fluten des Meers Scha- den leiden möchten. Sie haben, wie bekannt, weder Füße noch Floßfedern. Inwen- dig wurden ihnen deswegen Runzeln und Gewinde gegeben, um zu verhindern, daß fie ct: wan nicht gleich ben dem erſten Verſuch ihrer Sträfte, oder ben der geringſten Hindernis auf ihrem Wege, aus ihrem Gehäuſe heraus ftelen, welches wenigſtens bey den Einſchaalich- ten, die nicht ſo feſt an ihren Gehäuſen hången, als die Zweyſchaalichten, leicht zu Schul- den kommen konnte. Ferner, kann ein gleicher und beſtändiger Stoß ihre auſſerſte En- de abnuten und ihre Schaalen rund machen. Go kann auch die Bewegung der Meer- wellen und ihr beſtändiges Reiben untereinander etwas dazu beitragen, wie es mit den Stiefelſteinen ergcht, die das meer auf dem Ufer and fortrollet. Die unmittelbare Urſache der ſchönen Farben bey den Conchylien und bey den Blu- men zu entdecken, iſt gleich ſchwer. Die Mannigfaltigkeit ihrer Farben entſteht, wie man glaubt, aus der Verſchiedenheit des Waſſers und der Säfte, wovon fich die Schaal- fiſche nåhren. Warme Waſſer geben ihnen eine weiſſe Farbe, wie der Schaum beweißt, und die gelbe Farbe entſteht von kalten Waſſern. An den Farben haben auch die Aus- Súnſtungen und die Geiſter der Mineralien Antheit; Denn die bom Vitriol, Maun und H 2 Sal 7 32 Drittes Capitel. Salmiac vermiſchen fich leicht mit dem Waſſer. Die Sonnenhiße, die Geſundheit des Shaalfiſches, ſein Alter und die verſchiedene Lånder, wo er ſich aufhalt, alles dieſes zu- ſammen genommen verurſacht, daß die Farben auf ſo unzählige Arten verſchieden, bald höher, bald matter ſind. Es lehrt uns dieſes die Erfahrung an den Auſtermuſcheln, die zu Diepe und Havre de Grace gefifchet werden. Dieſe Auſtern haben ein ganz gemeines Gehäuſe und führen keine Perlen bey fich, welches blos von der Verſchiedenheit des Waſſers, der wenigen Sonnenhiße, und der Beſchaffenheit der Chiere felbft, die fich ſehr wohl eiſen laſſen, her- kommt. Im Gegentheil die, fo in Amerika und Perſien gefangen werden, haben eine Perlenmutterfarbe, führen gröſtentheils ſchöne Perlen bey fich, find aber zur Nahrung nicht dienlich, und halten ſich an ſehr ungeſunden Seeküſten auf; welches dem Plinius Gelegenheit gab zu behaupten, daß der Urſprung der Perlen einer Krankheit der Auſtern Julzufchreiben fey. Nach einem neuen Schriftſteller mm) entſtehen die Farben der Thiere von ihren Ausführungsgefäfſen, wie bey dem Menſchen durch die Drůſen und Eingeweide gewiſſe Feuchtigkeiten von beſondern Farben abgeſondert werden. Die Leber giebt die Galle, die grün iſt; das Milz die ſchwarze Galle; die Adern geben das rothe Blut; die Spei- chelgefaſſe einen dicken und weiſſenSaft, ingleichen den weiſſen Nahrungsſaft, und ſo fer- Allein, Ivie fåßt ſich dieſes Syſtem auf die Conchylien anwenden, die kein Herz, keine Leber, kein Milz, und kein Blut haben? ner. Man muß ſich die Sache ſo vorſtellen, als wenn der Schöpfer die zur Abſonderung beſtimmten Drüſen dieſer Thiere ſchon ſo eingerichtet hatte, daß ſie ihre Gehäuſe mit die- fer oder jener Farbe bauen können, nachdem Remlich der Schlein, der mit den Dråſen und Eingeweiden, aus welchen er herkommt, eine gleiche Farbe hat, beſchaffen iſt. Hieraus tvårde folgen, daß die Verſchiedenheit der Farben von der Einrichtung der Löcher, wodurch der Schleim, woraus das Gehäuſe des Thiers gemacht wird, geht, gånzlich abhängen ການເft. Die Verſchiedenheit der Farben und Streifen, kann auch von der Haut des Thiers herkommen, welche an viel Orten verſchiedene Löcher hat. Hierunter können einige ges wiſſe Theile durchlaſſen, die von denen, welche durch die andern Löcher gehen, ſo wohl der Figur als der Natur nach, unterſchieden ſind, und die dieſen den Weg verſperren. Nun iſt die Frage, wie denn dieſe auf verſchiedene Art gefärbten Feuchtigkeiten den Weg zur Schnecken- oder Muſchelfichaale finden, und ſelbiger ihre Farbe mittheilen Fon- nen. Herr von Reaumur nn) ſagt: „Es ſey eine nothwendige Folge von der Art des ,, Wachsthums des Schreckengehäuſes, deſſen ganzer Umfang von dem Hals des Thiers ,, gebauet werde, weil er der nächſte Theil an dem Kopfe fen, und mithin, wenn das ,, Thier, auch noch fo wenig wächſt, von der alten Schaale nicht mehr bedeckt werde; ,, der Hals múffe alſo immer das Gehäuſe vergröſſern und man könne ihn für den Bau- ,, meiſter der ganzen Schaale anſehen; und eben aus dem Grunde rey es, um eine Schaale 1, von mm) Hiſtoire naturelle de l'Univers, par COLONNE, Tom. 4. P. 172. mn) Memoires de l'Academ. année 1709. p. 380, et ſuivantes. Wie die Seecondylier gebildet werden. 33 / 1, von verſchiedener Farbe zu machen, genug, wenn dießer Hals der Thiers unterſchiedes // tte Löcher habe. 11 Hat die Schnecke oder Muſchel drey oder vier in der Breite und Farbe verſchiedene Streifen, ſo wird auch der Hals des Thiers in gleicher Weite ſo viele und eben ſo groſſe Löcher haben, durch welche die ſchwarzen, braunen, weißlichten, roth- lichten oder citrongelben Theilchen durchflieſſen können. Zum Beweis, daß dieſe vielfarbigten Streifen von dem Unterſchied der Löcher am Halſe herkommen, merkt er an, daß eine Schnecke, wenn man ſie, von einem Theil ihs sirer Schaale entblößt hat, an dem ganzen übrigen Körper ziemlich weiß ausſehe, und 178war bis an den Hals, wo das Weiſſe ein wenig ins Gelbe fållt, und der über dieß viel v ſchwarze ober braune Streifen oder Flecken hat, die eben ſo laufen wie auf dem Ger ,, håuſe... Weiter unten führt er zum Beweis, daß die Flecken am Halſe die Dienſte der Löcher verrichten und von den übrigen am Halſe unterſchieden ſind, die Erfahrung von sinem Theil einer zerbrochenen Schaale an, welchen die Schnecke wieder ausgebeſſert hat. 4. Die Schaale, fagt er, die über dem Halſe wächſt, iſt gegen den braunen und ſchwarzen n. Flecken über gleichfalls fihwarz oder braun. Die Schaale zwiſchen den Streifen aber ,, iſt weiß oder citrongelb 20. 11 Hier redet nicht der Schriftſteller, ſondern die Natur / felbft. Dieſe Meinung von der Urſache der Farben auf den Gehåufen der Schaalthiere wird noch von einigen Naturforſchern beſtritten. Sie fragen, warum dieſer fiebförmige Bau, dieſer Hals, welchen man die Erzeugung der Farben zuſchreibt, dieſelbe nicht ebenſowohl auf der innern Schaale des Thiers hervorbringt, als auf der äuſſern, da doch das Thier unter derſelben iminer arbeitet? Wenn zum Beyfpiel eine Schnecke den Schaden, der ih- rem Gehäuſe zugefügt worden, und der oft von dem Halſe entfernt iſt, ſo daß er von denie felben nicht erreicht werden kann, ausbeſſert, ſo erzeugen fich daſelbſt eben ſo gut als an den übrigen die Farben. Daher glaubt man, es könnte wohl etwas anders die Urfa. che der Farbe ſeyn. Die Farben erſtrecken ſich nicht weiter als auf die erſte Schichte der Schaale, und die legtern ſind ganz weiß. Die kleinen ausgewachſenen Theile, oder die neuen Anfäße der Materie auf ihren Gehäuſen, ſind Kennzeichen, daß ſich das Thier zu verſchiedenen Zeiten vergroffert hat. Wenn der Schaalfiſch lebendig gefangen worden, ſo ſind die Farben der Schaa- ſen am fihönſten, ſie ſind alsdenn frey von den Würmern, von welchen ſie ſicher alsdenn erſt beſchadiget werden, wenn man ihrer erſt nach dem Tode des Thiers habhaft gewor- den iſt. Dieſe Farben ſind friſcher als bey denen Pflanzen, denn es iſt bekannt, daß das Feuchte geſchickter iſt das Leben zu erhalten, als das Trockene, und daß ſelbſt das Waſſer ſich beſſer dazu ſchickt als die Erde. Man merkt an, daß kein Geſchlecht der Schnecken- oder Muſchelſchaalen jemais ſeine Farbe verändert, wenn es von Natur weiß, braun oder roth iſt. Nur wenn der Schaalfiſch krank geweſen iſt, wie wir oben von den Auſtermuſcheln des Perfiſchen Meerbuſen angemerkt haben, oder wenn berſchiedene Salze oder Ausdunſtungen zu einerler Zeit in einerler. Eperſtock gebracht worden ſind, ereignet ſich dieſe Ver- ånderung. 3 Bonana 34 Viertes Capitel. / Bonanni 00) iſt der Meinung, man ſehe unter alfen übrigen fichonen Farben der Schnecken- und Muſchelgehåuſe die blaue Farbe ſeiten. Die Erfahrung hatte ihm ge- lehret, daß ein Stückchen blaue Seide, ein ſehr ſchöne blaue Feder, etwas Judig, ihre Farbe verlieren, wenn die in Scheidiaſler, Citronenſaft, Weineßig und trin gelegt wer- den. Dieſe Materien, die, wie er glaubt, den åßenden Salzen des Sectvaffers ähnlich find, zerſtören den Saft, der die blaue Farbe hervorbringen könnte. Es iſt auch rich- tig, daß ſie unter der Miſchung der ſchönen Farben, womit die Gehåuſe der Schaalthiere prangen, ſelten gefunden wird. Man könnte wider dieſe Meinung die Magellaniſche Mießmuſhel, den Dorado pp), verſchiedene Arten vom Seebläuling (Glaucus), Seſtenbraſſe (Chromis) und Meerneſ feln, die einen blauen und vergoldeten Rücken haben, als Beyſpiele anführen. Da dieſe Fiſche ſich von einerley Waſſer nåhren, fo würden die Salze, welche die blaue Farbe der Gehäuſe der Schaalthiere zerſtören können, auch bey den Fijden ſolches thun múffen. Die Schaalthiere, die unter dem Sande oder Schlamm leben, könnten Schaal- thiere mit Röhren genennt werden, weil ſie eine oder zwey fleiſchichte Röhren haben, die bald långer bald kürzer ſind, nachdem ſich dieſe Thiere mehr oder weniger im San- de verſenken. Hierdurch erhalten ſie ſich die freye Gemeinſchaft mit dem Waſſer, das ober denſelben iſt. Die groſſen Schaalthiere hången meiſtentheils aneinander, balb an Steinen, bald an Kiefelſteinen, oft am Sande ſelbſt; andere haben groſſe Pfoten, um ſich damit an eben dieſe Dinge anzuklammern. Es ſind auch einige darunter, die ſich ih- rer ſpitzigen und ſchneidenden Zungen bedienen, und ſich damit in den Schlamm oder Cand eingraben. Auf ſolche Art beſchützen fie fich wider die Gelvalt der Meerwellen. Eine Art von Leim, der aus ihrem Körper hervorkommt, und viele Schaalthiere, 3. E. die groſſen Schaalfiſche, Auſtern, Mieſmuſcheln und Röhrmuſcheln, aneinander heftet und zuſammen leimt, muß nicht für einen unterſcheidenden Character angeſehen werden, wobey man ſich verweilen müſſe, denn er iſt nur die Wirkurig eines bloſſen Zufalls, wo- ben die Natur nichts zu thun hat. Viertes Capitel. Von der Art, wie die Conchylien der Strome, Fluffe, Seen, Teiche Sümpfe und Sanåle erzeugt werden. as Meer a) liefert wegen der Beſchaffenheit und Gewalt feines Waſſers groſfere und ſchönere Conchylien, als alle Ströme, Fluffe und Seen. Dieſe Conchylien der fúffen Waſſer, die nicht ſo dick und nicht ſo abwechslend in ihren Geſchlechtern und ១ / 00) Inter colores, quibus diverfimode coch- leae pinguntur, non apparet color coe- ruleus. Recreat. I mentis et oculi, p. 263. argentea funt, venter lacteu colore. Ron- DEL. de Piſcibus p. 116. a) Longe plura et maiora in mari, quam in Auviis, vel lacubus gignuntur oftracoder- ma; cuius rei cauſam faepe alias marinae aquae vi tribuiinus, RONDELET, PP) Dorſum ex coeruleo nigrefcit , latera Von der Art, wie die Condylien der Ströme, 2. 35 unb Arten ſind, haben wie die Geeconchylien niemals mehr als zwer Fühlhorner; da die Erdconchylien hingegen vier haben. Plinius b) behauptet, die Fluß- und Erdconchylien hatten zwey Fühlhorner und keine Augen. Allein dies ſtreitet wider die Erfahrung, denn die Erdſchnecke hat vier Fúhlhorner. Die Schriftſteller haben ſehr wenig von den Conchylien der füffen Waffer angemerkt, und weiter nichts geſagt, als daß es Mieß - und Tellmuſcheln und einige Schnecken in , den fúffen Waffern gebe. Der einzige Liſter c) allein gab mehr Geſchlechter von ih- nen an, da er von den Flußconchylien ſeines Vaterlandes handelte. Wie viel aber fina det man ihrer nicht, wenn man die Natur zu Rath ziehet? Verſchiedene über die Waſſer angeſtellte Unterſuchungen, öftere Fiſchereyen lieffen mich neue Geſchlechter entdecken. Man verſtehet unter dem Namen Flußcunchylien (Cochleae fluviatiles) alle Cone chylien der füffen Waſſer, fie mögen ſich nun in Strömen oder Flüffen, Seen oder Teis chen, Sümpfen oder Canalen aufhalten. Doch můfen Die fortgewalzten Conchylien, welche die Waſſergůſſe von den nahliegenden Bergen herbenführen, und welche, ungee achtet man ſie in jullen Wafern findet, ihrem Urſprung nach, Seecondylien find, das von unterſchieden werden. Mit den Conchylien der ſüſſen Waſſer find diejenigen nicht zu vermengen, welche man in faizichten Seen und Sümpfen fångt. Weil ſie ſich nahe bey dem Meer auf- halteu, ſo werden fie gewöhnlich für Seeconchylien angeſehen, und von den Schrift- ſtellern Conchae ftagni magni, Lacuſtres, Paluſtres genenat. In dieſem Capitel wird von keinen andern, als den Conchylien der füffen Waſſer gehandelt. Die Flüffe und viel Bache liefern kleine Conchylien d), die den Erdconchylien åhna lich ſind. Sie haben wie dieſe zwer Fühlhorner, die živar kürzer, aber breiter und wie Floßfedern geſtaltet ſind; ihr Gehäuſe iſt auch långer und endiget fich wie bey den Shraubenſchnecken in eine Spiße. Einige darunter ſind flacher und haben Stacheln, daher man ſie ſtachelichte Flußconchylien e) nennen konnte. Ungeachtet man in groſſen Fluſſen, in Bachen und Seen Conchylien findet, die denen in der See ähnlich ſind: o darf man doch ihren Urſprung keinem Salz und Salpes ter zuſchreiben, denn jedermann weiß, daß die Júlfen Waſſer dergleichen nicht ber fich füh- ren: Sie enthalten aber doch viel falzichte, das Wachsthum ſowol als die Gährung be- fördernde Theile. 2 Ich will hier nicht wiederholen, daß es ein Frrthum rey, wenn man glaubt, alle Schaalfiſche entſtünden von ſich ſelber, oder aus einer faulen Materie. Denn dieſe Mei- nungen ſind in vorhergehendem Capitel hinlänglich widerlegt worden. Es låßt ſich alſo der b) Binaque fua cornua praetendentes contra- hentesque oculis carent: itaque cornicu. culis praetentant iter. Lib. 9. cap. 32. c) Hiſtoria Animalium Angliae. d) RONDELET, de Piſcibus, p. 214. 6) Dergleichen die Pabſtkrone der ſüſſen Waſ ſer iſt. g જ 2 36 Viertes Capitel. der Urſprung der Flußconchylien einzig und allein dem Vermögen, ihre Art fortzupflan- zen, zuſchreiben. Einige begatten ſich und gebahren lebendige Funge, und werden lebendig gebührende Thiere (Vivipara) genannt; andere legen Eyer und heiſſen deswegen eyerlegende Thiere (Ovipara); und wieder andere geben wie die übrige Fiſche einen Laich von ſich. Alus dieſem durch den vom Männchen darüber ausgeſprüßten Saamen befruchteten, und durch die Sonnenſtrahlen erwärmten Laich kommen Eyer hervor, die mit der Zeit ausſchliefen. Die Flußſchnecken erklärten Plot und Liſter für lebendig gebáhrende Thiere; die bendle- bigen Kinkhörner, die Schüſſel- oder Napfmuſcheln ſah man zu Ende des Septem- bers ſich begatten; und die kugelförmigen Schnecken legen Eyer oder laſſen einen Saas men von ſich, der ſich an die Kräuter anhänget und dem Froſchlaich ähnlich iſt. Liſter f) beobacitete an den Küſten von Engelland, die Begattung der Poſthörner gegen die Mitte des Septembers. Sie haben das beſondere an fich, daß ſie aus ihren Gehäuſen herausgehen und ſich auf dem Waſſer zeigen; überdieß ſprutzen ſie mit ihrein Speichel eine Feuchtigkeit aus, die purpurroth fårbt. Dieſer Schriftſteller verſteht darunter diejenige Art von Tellerſchnecken, welche man auf dem Grunde des kleinen Fluſs ſes in den Gobelins findet. Die Schrauben-, Kråuſele, Schwimmſchnecken und alle Geſchlechter, die etiann noch könnten entdeckt werden, richten ſich vermuthlich nach eben den Gefeßen. Da fie wie sie andern Conchylien gebildet ſind, ſo haben ſie auch alle Theile, die ſie zur Fort- pflanzung ihres Geſchichts bedürfen. Einige haben einen Nabel, andere aber nicht. Die Deichmuſcheln pflanzen ſich von pelbſt ohne Begattung mit einem andern Thier von ihrer Art fort, und unterſcheiden ſich dadurch von andern Zwittern. The Saame ſprůkt auf die Eyer, fo bald ſie aus dem Eyerſtock kommen. Hierauf gehen dieſe Grer zurück in die Oefnung des Ausivurfs, und ſchliefen im Frühling aus. 1 Die Gien- und Telmuſcheln der Flüſſe werden nicht grbiſer als eine Bohne. The Rücken oder der hinterſte und dickfte Theil ihrer Schaalen ( Talon ) iſt allezeit höckericht, und ihre Farbe fällt ins Weiße, bey einigen ins Gelbe, wicwohl es auch bunte giebt. Sie ſind ſehr fein und zerbrechlich. Die Flußmuſchel, die vier kleiner als die Teichmuſcher iſt, legt ſich auf den flachen Theil ihres Gehäuſes und geht in der Geſtalt einer Zunge heraus, um unterlich in den Gand zu graben. Nach der Herren Poupart und Mery 8) Zeugniß ſieht man, wie ſie ſich auf ihre Ende ſtått, um ihre Schaale nach ſich zu ziehen, und fich auf ſolche Art in einer von ihr ſelbſt gemachten Furche im Sande fortzuſchleppen. Der Verfaf fer der Abhandlung begnügt ſich nicht damit, daß er ſie gehen laft, er láßt ſie auch über die Fläche des Waſſers ſpringen. Ihr Gang iſt in ſo fern beſonder, daß fie mit f) Medio Septembris eas in coitu depre- hendi. De cochleis fluviatilibus Angliat, 8) Memoires ac l'Academie, années 1706, et 1710 P. 138 Von der Art, wie die Conchylien der Strome, sc. 37 mit dem kürzeſten Theil ihrer Schaale, und nicht mit dem (pitigen, der bermoge feiner Feinheit und Schneide geſchickter wäre, die Erde auszugraben, vorangehen. Auch in Anſehen ihres innern und auſſern Baues ſind ſie von den Seeconchylien unte terſchieden. Das Gelenke der Flußmuſcheln beſteht aus einem lederartigen Band, das eine Federkraft hat, und liegt auffen, da hingegen die Seemießmuſcheln dieſes Band inner- lich haben. Ber den Auſtern liegt dieſes Gelenke in der Vertiefung des Hinterſten und dickſten Theils, zwiſchen den zwey Schaalen. Alle dieſe ſich verlängernde Bånder gehen nicht bis zur Spike des hinterſten und dickſten Theils; fie laſſen einen gewiſſen Raum leer, um dem Chier zur Eröfnung der Schaale Freyheit zu laſſen. Zwey groſſe auf dem Rücken liegende Bånder verkürzen ſich und ſchlieſſen die Schaalen: und wenn ſie naß ge- worden ſind, ſo legen ſie ſich an die Haut, welche die Schneide der Schaalen wie ein Saum einfaßt, an, und verhüten dadurch, daß das zur Nahrung des Thiers nöthige Waſſer nicht auslauft. Sie können eine zungenförmige Röhre herausſtrecken und gegen alle Geis ten bewegen, entweder um ſich darauf zu ſtüßen, oder den Sand aufzurühren und ſich das mit zu bedecken. Die Muskeln der Gedárme ſind in ziemlich groſſer Anzahl und Büſchelweiſe vors handen; fie halten den Auswurf zurück. Auſſer dieſen Gedårmen haben die Flußmu- ſcheln eine Art eines Kopfs, Lungen, ein Herz, eine Leber, einen Ort des Auswurfs, vier Waſſerbehältniſſe, die durch zwey Canåle von jeder Seite des Bauchs untereinander eine Gemeinſchaft haben; zwey Eyerſtöcke und zwer Saamenblåschen, und noch eine groſſe Drüſe voll Milch, welche aus den kleinen Löchern der Drüſe herausrinnt. Die Drüſe iſt von einer Haut umgeben, die hart und runzlicht toird, wenn ſich das Thier in ſeine Schaale hinein begiebt. Acht Muskeln heften das Thier innerlich an ſeine zwey Schaalen an. Ohne Zweifel geht es mit ihrem Wachsthum eben ſo zu, wie bey den Sees conchylien. Wenn die feine Haut, welche die Ende der Bånder feſt hålt, wächſt und ſich gegen den Rand der Schaale ausbreitet, ſo verändern die Bånder ihren Plat, und gehen unmerklich und gradweiſe mit dieſer Haut vorwärts. Die verſchiedene Anfäße im Wachse thum machen ihre Schaale hockericht, und dienen zur Erhaltung derſelben, wenn ſie wächſt. Die Flußſchnecken freſſen kleine Fiſche und viele nahren fich von Strautern. Die Flußmuſcheln leben vom Waſſer, und verzehren auf ihrem Zug den Laich der Fiſche. Höchft wahrſcheinlicher Weiſe leben die andern Conchylien auf eben dieſe Art. Auſſer dem Gehire kann man dieſen Conchylien faſt keinen Sinn zueignen. Eine Wiederholung alles deſſen, was ich im vorigen Capitel davon geſagt habe, würde hier uns nüş ſeyn. Ueberhaupts haben die Seeconchylien ſo viel ähnliches mit den Erd- und Finge conchylien, daß fich faſt alles, was von den erſtern behauptet worden iſt, auch auf die lettern anivenden laßt. In Anſehung der äuſſern Auszierungen kommen die Conchylien der Flüſſe mit denen in der See in keinen Vergleich; ſowohl ihre Farbe als ihre Streifen ſind von geringen Werth. Unterdeſſen findet man aber doch gelbgeſtreifte Schnecken, wie auch einige achatfarbige, die etwas von einer ordentlichen Zeichnung haben. Auf den Schwimme Schnecken in der Seine ſieht man ein ſchönes Neß, es giebt einige die roth, andere die grünlicht find, man findet auch kleine rothe Spighirner, viele braune, und einige grüne. Die Urſache, warum ihre Farben ſo ſchwach find, iſt der Mangel der falaichten und fala A Petric 38 Fünftes Capitel. petriſchen Theile. Dieſes macht auch die Conchylien ungeſund, und zur Speiſe untaug- lich, beſonders die Miesmuſcheln, deren Fleiſch hart und unverdaulich iſt. Rondeletius b) behauptet ſo gar, daß ſie das Fieber erregen. Einige von dieſen Conchylien haben Geivinde, Rohren, Höcker, Stacheln, Knot- chen, aber in geringerer Zahl. Die Schraubenſchnecken haben viel Gewinde, und einige haben Abſätze mit kleinen Spitzen. Das ſogenannte Buccinum fluviatile iſt die ſchönſte Conchylie der ſüſſen Waſſer, die wir nur haben; ſie iſt ausnehmend fein, und hat wie die Pabftkrone drey Abfäße und Zacken, die nicht ſehr hervorſtehen. Uebrigens iſt ihre Farbe gemein, und ſtimmt mit der beſondern Schönheit der Figur gar nicht überein. Alle dieſe Merkmale ſcheinen keine andere Gründe zu haben, als die, welche ich im vorigen Capitel von den Seeconchylien feſtgeſetet habe. ** ታ ትት ቀታ ተቱ 外​性 ​Fünfteß Capitel. Von der Art wie die Erdconchylien hervorgebracht werden. ngeachtet die Erde zur Erzeugung der Condyylien nicht ſo bequem iſt als wie das Meer, ſo ſind doch, wie Lifter behauptet, die Erbconchylien denen im Meer in der Anzahl gleich, wo ſie ſelbige nicht übertreffen. Zum Beweis ſeiner Meinung rechnet er einen groſſen Theil der Schnecken und kleinen Sinkhörner aus der See unter die Erdconchylien, ſo daß drey Viertel von dieſen im Waſſer ſich aufhaltenden Conchylien darunter ſind, wie er a) auch felbft geſtehet. Gesners b) Meinung iſt dieſer gerade entgegen. Es giebt zwey Gattungen der Erdronchylien, lebendige und toðte. Die lebendigen find alle die Schaalthiere, die ſich auf dem Erdboden aufhalten. Dieſe Yebendigen Thiere theilen ſich wieder in die Schaalenthiere und unbedeckten ober nackenben. 1 Von den Schaalthieren ſind uns nur vier Geſchlechter bekannt, nemlich die rundmåu- lichten Schnecken, die Schwimmſchnecken, die Spiß- oder Sinkhörner und die Schrau- benſchnecken. Die Begattung der Schnecken geſchiehet im May und Junius; fie laſſen ſich dadurch in ihrem Gang nichts hindern. Ihre Eyer findet man, wenn man die Erde umgräbt, zum hinlänglichen Beweiß, daß fie Eyerlegende Thiere ſind. Ich fand, da ich die Er- de umgraben ließ, beträchtliche Haufen ſolcher Eger, die ganz weiß, kugelförmig und mit einer weichen Haut überzogen waren. Viele Schriftſteller c) halten die Erd- 7 chines b) Mali ſucci, quo fit ut qui is copiofius telluris patet, De aquatilibus, Epifc. nun- 907 vefcuntur, in febres incidant, Defluviat. cup. p. 3. P. 214. p $ .) Ova pariunt, quibus incubantes aliquando a) Ex his teſtis aliquot poſſe eſſe marinas, reperiuntur maio menſe. GESNER. 291. de Hiſt. J. Synopſ. praefat. pag. 5. aquat. LISTER de Cochleis A. Angi . Soli coëunt, quot eorun ſingula de utroque b) Aquarun certe moles, quo ampliusquam ſexu aeque participant, et ſunt androgyna; viciſ Von der Art wie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 39 fichnecken für Zwitter oder Hermaphroditen; und glauben auch daß ſie ihre Eyer aus. bråten. Die Erdichnecke hat anfänglich nur eine kleine Schaale aufs hódíte mit einem eini- gen Gewinde, aber nachher ertotert ſie, wenn ſie groſſer wird, ihr Gehäuſe bis auf dren oder vier Gewinde vermittelſt einer aus ihrem Körper herausbringenden fichleimichten Feuchtigkeit, welche auſſerdem auch ihren Gang erleichtert. Die Spikhörner werden von vielen Naturforſchern d) eyerlegende Thiere genennt. Sie begatten ſich zu Ende des Maymonats. Ungeachtet man an ihnen gar keinen Unterſchied des Geſchlechts fieht, ſo hat man doch wahrgenommen, daß das Spitze horn, welches zur Zeit der Begattung auf dem andern liegt, gröſſer als das untere iſt. Durch die Eyer alſo wird ihre Art fortgepflanzt, und man hat guten Grund zu glauben, daß ihre Gehäuſe ſich eben ſo bilden und wachſen, wie bey den Schnecken, wovon in dem dritten Capitel die Rode war. Die Schraubenſchnecken unterſcheiden ſich von den Spithörnern durch nichts, als ih- re ſpißige Figur und ihre platte und unten von der rechten zur linken gedrehete Mündung. Alle dieſe Thiere haben in Anſehung ihrer auſlern Theile ſo wohl, als ihrer innern, eine Aehnlichkeit mit der Erdſchnecke. bol Die unbedeckten lebendigen Thiere gehören alle zu dem Geſchlecht der Wegeſchnecke, Die viele Arten hat. Dieſe Thiere ſind Zwitter, und mit den Erdſchnecken gleicher Natur. Sie begatten fich und legen ganz blaue Eyer in der Gröſſe der Pfefferkörner, welche die Wegſchnecken ſorgfältig in die Erde eingraben. Dieſe Eyer ſchliefen erft fieben oder acht Monat nach der Begattung aus. Man findet unterſchiedliche Arten der Wegſchnecken auf der 28. Stupfertafel, auf welcher die lebendigen Erdconchylien vorgeſtellet werden. Die toðten Conchylien ſind nichts anders, als die bloſſen Gehäuſe ihrer Beivohner, die aus Mangel des Waſſers umgekommen ſind. Von dieſer Art ſind alle gegrabene oder verſteinerte Seeconchylien. Sie heiffen, wie oben gemeldet, destegen gegrabene Conchylien, weil man ſie aus der Erde gråbt. Sie ſind wahre Seeconchylien, die Seethieren zu Gehäuſen und Schade len gedient hatten. Sie wurden nach und nach durch eben die verſteinerenden Erdjåfte, welche die Steine hervorbringen, in Stein verwandelt. Dieſer gegrabenen Conchylien giebt es fünf Sorten; 1. Solche, die nicht verſteinert worden ſind und ihre Politur behalten haben; 2. Colche, die ſie verlohren haben und die gånzlich calcinirt find; 3. Verſteinerte; 4. Solche, die ihre Figuren in Leimen oder in Stein abgedruckt und doch einen Theil ihrer Schaale behalten haben; 5. Solche, die bloß-ihre Bildung abgeformet haben, und ganz zu Grund gegangen ſind. Die 2) Liſter, Aldrovandus, viciſſim enim agunt et patiuntur, immit- tunt fimul et recipiunt. Ralys in Catalo- go Plant, Cantabrig S2 40 Sünftes Capitel. Die gegrabenen Conchylien, die ihre Politur noch haben, findet man in fandichten Boden, in welchem Feine Stalchſteine ſind, denn ſonſt würden ſie davon verzehret wor- ben fenn. Die andern, die Calcinirten nemlich, find der Verſteinerung nahe, weil ſie ihr Del verlohren haben. Die dritten haben ihre Natur gånglich verändert, und ſind verſteinert torben, 2 Die stoer) legten Arten ſind völlig zerſtörte Conchylien. Ber den eitten iſt nichts mehr übrig, als der Abbruck oder die Figur der zu Grund gegangenen Conchylie in Leiment, Mergel oder weichen Steinen, welche ſich indeß verhärtet haben; wie die Abdrücke der Stamm-, Mie-, Selmuſcheln, Stinkhörner und Schraubenſchnecken find. Bey den übrigen gegrabenen Conchylien uber der fünften Gattung findet man nichts als den Stern der Muſcher von der Conchylie, die von der Zeit ganz zerſtöret worden, wie man ſolches an den Ammonshörnern, Gien - und Herzmuſcheln und andern dergleic then bemerket. 1 Man giebt dieſen Modellen den lateiniſchen Namen der Condiglie e) die ſie vorſtele len, durch die Endigung in ites. So führen die, welche einem Meerigel (Echinus) gleich fehen, den Namen Echinites, einer Herzmuſchel Bucardites, einem Stinkhorn Buccini- tes, einer Kammmuſchel Peétinites; noch andere Gattungen wird man in den folgente ben finden. 2 Wir haben auch gegrabene Conchylien, die noch ganz ſind, und faſt gar nichts von einem Stein f) an fich haben. Diejenigen aber, deren Figur mit keiner Seecon- chylie eine Aehnlichkeit hat, wie die Ammonshörner und andere, ſind nichts deftoweniger Foßilien. In Anſehung der Entſtehungsart dieſer gegrabenen Conchylien äuſſern fich zwery Schwierigkeiten. Die erſte, bey ihrer erſten Bildung, oder welches eben ſo viel iſt, bey ihren Urſprung. Unſtreitig iſt das Meer ihr Geburtsort, wie im dritten Capitel dieſes Theils, welches von der Erzeugang der Seeconchylien handelt, hinlänglich ausgeführet worden iſt. Die andere Schwierigkeit betrift die Art, wie dieſe in das Innere der Erde gekom- mene Seeconchylien verſteinert worden find. Es iſt dieß ſo zu ſagen ihre zweyte Bila bung, wovon ſie auch den Namen gegrabener Conchylien erhalten haben. Die Lehre von dieſen Condhyfien iſt eine der wichtigſten in der Naturlehrc; fie in ihr gehöriges Licht zu reken, war allezeit die Beſchäftigung der größten Naturforſcher und iſt es auch noch. Es giebt einige, die, wie Woodward ſo weit giengen, daß fie gar un- möglichkeiten behaupteten, indem ſie die Erde weich machten, um von den Conchylien, die in Steine eingeſchloſſen ſind, einen Grund anzugeben. Dieſe Lehre beruhet auf dren Hauptpuncten. Der erſte betrift ihren Urſprung; der andere den Weg, den dieſe Con- chylien genommen haben, um ſich aus dem Meer in alle Derter der Erde, wo man ſie Heuti. 2 . Conchites lapides, qui quamdam fimili-1) Den Grund davon habe ich in dem folgens tudinem cum conchis marinis habent, Lis ben Wert angegeben. Oryctologie, Troia STER Hift. f. Synopſ. Lib. 3. p. 446 fieme Partie, p. 321. Von der Art wie die Erdconchylien hervorgebracht werden. 41 heutiges Tages findet, zu begeben; der dritte die Art, wie dieſe Conchylien verſteinert worden ſind. Die alten Philoſophen g) ſchrieben den Urſprung der verſteinerten Condylira der groffen Veränderung der Erde und des Meers zu, da das, was nun Erde iſt, ehehin Waſ- ſer geweſen ſeyn ſoll. Ifidorus und Tertullianus gaben die Sundfluth für die Urſache an. Olympiodorus, der Ueberſeker des Ariſtoteles, erhebt ſich wider diefe Meinung und ſagt, gewaltige Winde håtten die Conchylien aus dem Meer auf die hochſten Berge gefüh- ret. Joh. Goropius Becanus b) nimmt eine Zeugungskraft an, die allen Dingen, fo viel als eine Materie dazu fähig iſt, die Bildung giebt. Nach des Aldrovandus i) Meinung entſtehen die Conchylien in Bergen, unter- irdiſchen Gegenden und Erzgången, wenn in dieſen Oertern ein Salz, das dem Meerſalz ähnlich iſt, zuſammen ſtoſſet. Schwefelichte Materien, dergleichen in den Erigången und in Egypten nahe bey dem Nil k) deſſen Waſſer voll Salpeter iſt, gefunden werden, find auch hiezu ſehr geſchickt. Viele Philoſophen 1) gaben vor, die berſteinerten Conchylien wåren mur Nachahmungen m), Spiele der Natur und Würkungen des blinden Zufalls. Nach ih- rer Meinung iſt die Natur allenthalben einerley; und hat auf der Erde po gut, als im Meer, den Gaamen einer jeden Sache bey ſich. Mithin kann die Erde ſolche Arten der Conchylion durch ihre Satze hervorbringen, ohne Beyhülfe des Meers, und ohne daß man nothig hat, zur Sundfluth ſeine Zuflucht zu nehmen. Nicht alle unſere Condhylien werden im Meer erzeuget; und es wachſen, tie Bo. manni n) behauptet, in den Bergen und Erzgången Steine von einerley Geſchlecht, eie nerley Art und Figur mit den Seeconchylien, nemlich denen, die bloſſe Nachahmungen ſind, und Feine Shiere in ſich eingeſchloſſen haben. Liſter o) ſteht in der Meinung, die verſteinerten Conchylien fenen nichts als bloſ- fe Steine, die den Muſcheln glichen und welche die Erde hervorgebracht und ſo gebildet Hátte. Er geht in ſeiner Behauptung ſo weit, daß er ſie auf alles, was in der Erde gefunden wird, auf Urnen, Waffen von Stein Zauberſteine, Calismanen, ausdehnet, und wohl noch überdies auf die Medaillen und geföhlagenen Münzen, die man aus der Er- de gråbt, anwenden könnte. g) Ariſtoteles, Strabo, Plutarch. 1) Aldrovandus, Raius, Bonanni, Lifter. m) Rerum viventium fimulacra a natura edita b) Atque in univerſum ftatuo, vim unam- quamque formatricem tantum ubique pro- ducere, quamtum materia capere poteft, pag. 113 et efficta. i) Non eft igitur inirum teſtas in montibus ſummis inveniri, in quibus falſugo ali- qua eſt inarinae falſugini compar, pag- 243. de Teſtaceis, k) Idcirco fortaſſis Aegyptus teſtaceorum fertilis regio eft, quia aquis Nili nitro- fis imbuta, magnam nitri copiam ſubmi n niſtrat. ALDROV. p. 241. n) Quos lapides intrinfeca virtute auctos, quam eis naturae conditor impertivit quaſi ludens in orbe terrarum, Recreat. mentis et oculi, C.S.P. 52. 0) Vniverſos cochlitas tam folidos, quam cruſtaceos, ex pura et ntera lapidea mate- ria concretos effe. p. 200. praef. cochlitaa rum Angliae. 42 Fünftes Capitel. Er führt folgende Gründe an: 1. Den Unterſchied zwiſchen der Figur der Seecon- chylien und der Figur der verſteinerten, 2. die auſſerordentliche Gröſſe einiger gegrabenen Conchylien aus der Claſſe der Zwerſchaalichten, die von der gewöhnlichen Gröſſe der See- conchylien völlig abweicht. 3. Giebt es, wie er dafür hålt, nur zwey verſteinernde Såf- te, einen vitriolartigen und einen kalchartigen: der vitriolartige verandert alle Sachen in Feine Natur, niemals aber bemerkte man bey den Erdconchylien, wenn ſie auch von allen Seiten den kalchartigen Saft eingeſogen hatten, eine Veränderung, weder in Anſehung der Materie, noch der Dicke oder des Gewichts. 2 Es lieffen fich, was den erſten Artickel anbetrift, berſteinerte Concilien zeigen, die den Seeconchylien in der Geſtalt, Figur, Geſchlecht und Art vollkommen ähnlich ſind; es unterſcheidet ſie nichts als der Schmelz, und die natürliche Farbe, ſo die verſteinerten Conchylien in der Erde verloren haben. Gegen den zweyten Artickel kann man einwen- den, daß uns nicht alle Schaalfiſche, beſonders die groſſen, die ſich auf dem Grund des Meeres aufhalten, bekannt ſind; und vermuthlich iſt die auſſerordentliche Groſſe, wovon Lifter ſpricht, nur den ungeheuren Thieren eigen, welche die Sündfluth an alle Orte hingebracht hat. Und was den kalchartigen Saft anbetrift, der die Conchylien; wel- che Liſtern überliefert worden, im geringſten nicht verändert hat, ſo muß man glauben, es gehe in dem Innern der Erde ganz anders damit zu, oder es ſeyyen die Conchylien, nachdem ſie von dem vitriolartigen Saft zerfreſſen worden, ganz zu Grund gegangen, und man finde nur die, welche nahe bey einem Falchartigen, oder nicht ſo freſſenden Saft, als der vitriolartige iſt, lagen. / 1 Betrachteten nur getwiſſe Philoſophen, die alles einem blinden Zufalle zuſchreiben, mit Aufmerkſamkeit, Gegenſtande, die ſo regelmäßig gebauet ſind, wie die Cunchylien, unterſuchten ſie nur die vielen Linien, die regelmäßigen Figuren auf den Schaalen, die genau beſtimmten Gewinde, die wohlgemiſchten Farben, die mannichfaltigen Geſtalten, das Schloß und die Zuſammenfügung der Gelenke, die Stelle der Sehne oder Nerve, weiche das Thier an die Schaale anheftet, den in dem inwendigen Theil einer Auſter bee zeichneten Ort, wo das Thier feſt geſeſſen war, die einförmige und bis ins unendliche fich erſtreckende Vervielfältigung von einerley Dingen; fo würden ſie ohne Zweifel die Nichtigkeit des blinden Zufals p) einſehen, und gezwungen ſeyn zu bekennen, daß ſo richtige Maſſe und wohl in acht genommene Proportionen, weit eher eine Weiſe Abricht, als ein Spiel der Natur zu erkennen geben. Es iſt eine regelmäßige Einförmigkeit Die bey der mechaniſchen Einrichtung einer jeden Art von Conchylien wiederholt worden iſt. Die bildende Kraft kann auch eben ſo wenig Conchilien in der Erde hervorbrin- gen, weil die Seeconchylien ihre Schaalen ſelber bauen: und wie ſollte die Erde der- gleichen hervorbringen können, die doch keinen Erdſchnecken ohne Saamen und Ey erzeu- Bråchte die Erde dieſe Schaalen hervor, ſo würde ſie auch die Bewoh- ner derſelben hervorbringen, und doch findet man immer dergleichen leere Schaalen. Ein Beyfpiel haben wir an der Gartenſchnecke, die ihr Gehäuſe Bergróffert, und faſt ein ganz neues Gehäuſe bauet. Ich ſchlug öfters ein Loch in die Schaale eines ſolchen Thie- res, verwahrte es die Nacht über in einer Schachtel, und fand am andern Morgen das Loch wieder ausgefüllet, dann es macht ſeine Schaale aus einem klebrichten und ſchlei- mich gen kann. D) Ingeniofe excogitatam feminis alicuius vim plaſticam ; vel ridendum luſuma naturae. Von der Art wie die Erdconchylien hervorgebracht werden. 43 michten Safte. Verlieren die Krabben und Krebſe eines von ihren Beinen, fo machen ſie ſich wieder neue, wiewol allezeit kürzer als die erſten. Die Vögel befördern das Wachsthum ihrer Federn felber, wie die Landthiere das Wachsthum ihrer Haare. Sie kommen, wie bekannt iſt, ganz nackend zur Welt, die Natur aber verſagte ihnen das Mittel nicht, ſich zu bedecken. Ohne allen Zweifel brin- gen alſo auch die Schaalthiere ſchon bey ihrer Geburt die unmittelbare Grundtheile ihrer Shaalen mit, und ſind ſelber die Baumeiſter derſelben. Man wendet ein, die verſteinerten Conchylien waren keine Seethiere, ſondern Landthiere. Sind aber die verſteinerten Conchylien Landthiere, wie ſind ſie denn ſo gar zerſtöret worden, daß fich Fein einziges mehr ſehen laßt? Nach der ungeheuren Menge dieſer Con- chylien, die allenthalben in der Erde gefunden werden, zu urtheilen, ſoliten fie in groſſer Anzahl vorhanden ferit. Folglich iſt die Erde ihr Element nicht, und die Schrift bezeu- get es auch, indem Gott 9) dem Waſſer und nicht der Erde befahl, Fiſche hervorzubrin- gen. Ein anderer Beweis, daß fie Geeconchylien ſind, iſt daher zu nehmen, weil das daraus gezogene Meerſalz dem Salz aus andern Seeconchylien an Geſchmack und Geruch gleich iſt. en hele Kann man wohl ſagen, die Erde habe ſonſt dieſe Thiere gebildet, und höre nur jett auf ſie hervorzubringen? Die nur allzubekannte Unveränderlichkeit der Natur in ihren Wira kungen heißt uns eine ſolche Meinung berwerfen. Man könnte cher die Fosilien und ans dere Verſteinerungen, worinn niemals ein Chier eingeſchloſſen war, ver Erde zuſchreiben. Hier wird nur etwas verwandelt, und nichts neues hervorgebracht. Wir finden daher fowohl im Harten als im weichen Steine gut abgebildete Conchylien, weil fich wirklich Con- cylien in der Erde befanden, ehe ſie in Stein verwandelt wurden; und ſte gaben dieſer Erde oder dem Sande, wovon ſie berührt wurden, dieſe Bildung, fie mochten nun mit dem Stein ein Körper werden, oder ſelbſt bey dieſer Veränderung zu Grund gehen. 7 Manche hången an dem Stein feſt, andere loren fich gleich davon ab, allezeit aber bleibt ein kleiner leerer Raum zwiſchen den Conchylien und der Maſſe von Stein, und nur alsdenn wird die Conchylie bey ihrer Verſteinerung platt, wenn ſie von andern Stór- pern zu ſehr gedrückt worden iſt. Man behauptet ferner, die verſteinerten Conchylien hatten niemals ein Chier in ſich gehabt, und die Steine ſtellten nur Geeconchylien vollkommen vor. Die Nerve und Sehne in den zwen ſchaalichten berſteinerten Conchylien, und der Platz in der Mitte ihres inwendigen, wo das Thier geſeffen war, bezeugen, daß ohne allen Zweifel ein Thier in dieſen Shaaien eingeſchloſſen geweſen ſey, welches aus Man- gel des Waſſers umgekommen iſt. Oft wird es auch in ſeiner Schaale ſelbſt verſteinert und verhärtet, welches durch einen mit verſteinernden Salzen angefüllten Leimen ge- ſchieht. Dieſer Leimen zog ſich auf eine fo feine Art hinein, daß fich auch die innern Theile auf das niedlichſte darinn erhielten. Nun kommt der letzte Einwurf. Wenn dieſe Thiere zur Zeit der Sündfluth wirke tid da getveſen wären, würde man wohl auch noch nach 4000 Jahren einige Spuren davon 9) - B. Moſ. I, 20. L2 I 44 Fünftes Capitel. 3 st mode davon ſehen, müßten ſie nicht ganz zu Grund gegangen ſenn, anſtatt daß man jezt noch ganze Thiere findet? Wie hat eine ſo zerbrechliche Materie, als eine Conhylie, die oft nur eine halbe Linie dicf iſt, der Gewalt widerſtehen können, die Erz und Eiſen zernich- tet hat? Wie können ſie denn noch heut zu Tage ein åchtes ueberbleib fel der Sündə 13700 fluth ſerint. Hond TOT 130 Finden wir ſiche Conchylien noch ganz ſo wollen wir es nichts anders zuſchreiben, als dem Leimen, der ſie bedeckte und verſchüttete, vor der Witterung verwahrte und in einer beſtåndigen Ruhe erhielt. Vermiſihte ſich auch dieſer Leimen mit ihrem eigenen Elemente, ſo mußte dieß dazu dienen, ſie zu verhärten, und ihnen den Grad der Stårke zu geben, den ſie jetzt haben. Diejenigen, ſo ihre Schaale verlohren, wurden von den eßenden und vitriolartigen Salzen engegriffen und zerftiret, und weil ſie auf der Oberfläche der Erde geblieben ſind, ſo zerſtörten Sonne, Regen, Wind und andere üble Witterun= gen ihre Schaale, die oft ihrer eigenen Zerbrechlichkeit wegen von ſich ſelber ſchon zu Grund- gehen konnte. Nun ſind die sich andern Saße des gedachten Lehrgebäudes zu prüfent: nemlich erftlich wie die Seeconchylien, die ſich ſeit dem Verſteinert haben, aus dem Meer an alle Oerter, wo ſie ſich jetzt unſern Augen zeigen, gekommen find; zweyteus ipie ſie ſich da- felbſt verſteinert haben? mußte dicen Die größte Schwierigkeit bey dieſem Lehrgebäude macht der Weg, den dieſe Con- dhylien genommen haben. Es wird núßlich ſeyu, die verſchiedenen Meinungen anzuführen, welche die Philoſophen davon hegten. Einige gaben vor, die Menſchen und Raubvégel Håtten dieſe Conditilien zu ihrer Nahrung aus dem Meere gcholt, und mit der Zeit wären ſie in die Erde verfunken und terſteinert worden. Tits wohl glaublich, daß die Menſchen dieſe Conchylien aus dem Meer in unbebate te lande, in ſo groſſer Anzahl, wie man ſie allenthalben findet, haben bringen können? Dieſe weite Entfernung der Oerter vom Meer erregt eine Schwierigkeit in Anfehung der Art fic fortzubringen, und noch eine groſſere Schwierigkeit findet ſich ben allen Conchylien, die in unſern Meeren nicht zu Hauſe find. Da man die in dieſe Schaalen eingeſchloſſene Thiere nicht effen kann, ohne die Schaale zu zerbrechen, warum findet man ſie dann ge- wöhnlicher Weiſe ganz in der Erde? Eben dieſer Umſtand iſt der Meinung von den Raub- vigein zuivider. Die Concholien ſind, wie andere fagen, von ſich ſelber gegen den Strom geſchwoma men, wie der Lachs zu thun pflegt, oder ſie ſind wohl gar durch die unterirdiſchen Canale, in welche das Meer hineintritt, fortgetrieben worden. Es iſt der größte Irrthum, wenn man glaubt, das Meer habe vor fich ſelber Cor- chylien, die zuweilen dreyßig bis vierzig Pfund ſchwer find, auf hohe Berge bringen kön- nen, auf Berge die fünf bis fechs hundert Schuh hoch über der Fläche des Waſſers liez gen. Nur Waſſer die ſo hoc ſtunden und ſo ſtark bewegt wurden, wie bey der Sünd. fluth, konnten eine ſolche Wirkung hervorbringen. / Dieſe Conchylien konnten dieſen Weg nicht vor fich felber gemacht haben, noch in den Flüſſen wider den Strom zurück geſchwommen ſeyn, ſonſt würde man noch einige darin- Bon der Art roie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 45 barinnen finden. Mic ſich nun dergleichen Verſegungen heut zu sage nicht mehr ereignent ſo kann man, um einen Grund davon abzugeben, zu nichts anders ſeine Zuflucht nehmen; als zu höhern wirkenden Urſachen, den in Unordnung gebrachten Elementen, heftigen Winden und untereinander gemengten Waſſern des Himmels, des Meers und der Erde, die von dem unterirdiſchen Feuer in die Höhe gehoben, und von allen Seiten heftig bewegt worden ſind. i i da 23 2 , Andere ſagen, auſſerordentlich ſtark beregte und durch heftige Winde oder Ergiefe fungen weit ins Land getriebene Waſſer waren die Urſache, daß man dergleichen Conchylien auf Der Erde fånde. ment media tourner maintenant un Nichts iſt den Gefeßen des Gleichgewichts ſo ſehr zulider, als diere Meinung, die eben deswegen auch wenig Beyfall gefunden hat. Wie können denn Wirde und ordent- liche Ergieſſungen des Waſſers groſſe Conchylien, die nicht ſchwimmen, an hundert und achtzig Meiten weit vom Meer entfernte Oerter, und drey bis vier hundert Schuh hoch auf die Spige der höchſten Berge bringen? Es iſt dieß wider alle Wahrſcheinlichkeit. Wenn es auch wäre, fo würden ſie durch die Fluth böllig zerbrochen worden ſeyn, und man findet ſie doch jetzt noch ganz und mit ihren Streifen. Es hat einen ganz natürlis dhen Grund: es brachte fie nemlich das unermefliche Gewäſſer der SündAuth mit Bey. hülfe der dabey tobenden Sturmwinde fort und trug fie in der Luft, bis fie ſich unmerk- lich nach und nach in die verſchiedenen Schichten der Erden niederliefert. 19079 dan Wieder andere geben vor, die Schaalfiſche, die nicht ſchwimmen können, båtten nicht Zeit genug gehabt, durch die Sündfluth ſo weit hergebracht zu werden, als man ſie Fonimen laßt, nemlid) aus den auſſerſten Enden pon Alfia, Africa und America. give dig en bid ndi sio In der H. Schrift ſteht r), das Getpåffer habe funfzig Tage nach dem Anfang der Gewäſſer Sündfluth abgenommeu, und Noah ſey mit ſeiner Familie und den Thieren erſt nach Ver- lauf cines Fahrs aus dem Kaſten gegangen; folglich bedeckte das Gewäſſer die Erde faſt ein ganzes Fahr. Dieſer Zeitraum iſt lang genug, daß die Schaalfiſche in alle Theile der Erbe konnten gebracht werden. Damals geſchah es, daß die Fenſter des Himmelss), die ſich aufgethan hatten, und die Brunnen, die aufgebrochen waren, nebſt den Waſſern der Seen nnd Fluffe, und das Feuer und die Winde, ſo aus der unterirdiſchen Gegenden hervorbrachen, und heftige Erfchittterungen in der Rinde der Erdkugel verurſachten, daß fie, fage ich, das Gewäſſer des Medes erſtauntend hoch in die Höhe huben, und ſo erſchüte terten, daß die groſſen Schaatfiſche, die nicht ſchwiminen, und die fich gewöhnlicher Weie fe auf dem Grund des tiefen Meers aufhalten, erſchüttert, von ihrer Stelle gerůcket) und ungeachtet ihrer ganz auſſerordentlichen Schwere, gegen alle Seiten serſtreuet wure den. Es möchten fich dieſe Thiere noch ſo wenig belegt haben, ſo würde doch die groſſe Menge des Waſſers, foihrer ſpecifiſchen Schwere gleich war das Mittel gerðefe# feyny fie leichter auf der ganzen Erde auszuffreuen; und fie würden auch, weil das Gervalfer fünf gehen Ellon hoch über die höchſten Berge gieng, gar leidyt an fo Hohe Derter haben gee langen können. Ein ficherer Bewcis, daß ſie von ihrer Stelle haben verrückt were ben können, ſind die verſteinerten Knochen von Walififchen, Delphinen, Rhinoces ? , ut es and 11.30 sitin dassd nupus ៨ Psicolonised susilpuma 1987 dom i អង្គរ " 1 15:51 11 .) 1 B. Mor. VII und VIII, ») B. Moſ VII. II. osim M 46 non tongo Sånftes Capitel. ros, Wallcoſſent, und anderen groſſen Seethiecen, die in viel Ländern gefunden werden. Schu Comis Wir haben Naturforſcher, welche die Důnſte zu Hülfe nehmen, fo aus den unterire difchen Waſſern, wo ſich die Seefiſche aufhalten, bis auf die Berge aufſteigen. Dieſe Dünſte brachten nach ihrer Meinung die Eyer und den Saamen ſolcher Seethiere auf die Spißen der Berge, wo ſie fid) eine Zeitlang erhielten, nachher aber umfamen und verſtet nert wurden. Andere bedienen fidy, um dieſe Verſteinerungen auf die Erde zu bringen, eines Arms des Meers, der bernad wieder verſchüttet worden ſey. Man kann ihnen leicht eine Antwort geben. Erſtens iſt es unmöglich, daß fich See- thiere in den Eingetveiden der Erde aufhalten. Zweytens iſt es ebenſo wenig möglich, daß leichte Dünſte die Eyer oder den Saamen mit fich fortführen, der zu dichte iſt, als daß er durch die Zwiſchenräume der Erde durchdringen könnte. Es iſt auch auflerdem unglaublich daß dieſe Dinſte, wenn ſie gleich fubtil ſind, allein im Stande fern ſollten, den Tophſtein und die Felfen, worinn die Conchylien gefunden werden, zu durchdringen. Wenn ſie das mals die Eyer oder den Gaamen dieſer Thicre auf die Spigen der Berge hatten bringen können, was könnte ſie denn hindern, es noch heutiges Tages zu thun, und warum ſoll- te man denn, 7. E. in dem See auf dem Cenis keine Schaalthiere finden? Was die ans dere Meinung anbetrift, fuſieht man von den vorgegebenen Armen des Meers keine Spur auf der Erde, und es läßt ſich nicht begreifen, weder wie dieſe Waſſer auf die Erde roll- ten gekommen ſeyn, noch wie ſie ſich wieder hatten verlaufen können. Unter den berſteinerten Conchylien, die an einem und eben dem Ort beyſammen liegen, iſt ein Gemi- fote von Condylien aus dem Ocean, der Mittellandiſchen Sce, und den entferntſten Ge måffern, mithin hat ſie ein einziger Arm, weder durch einen Canal, noch durch eine Uebere fdwemmung, herber führen können. Nur die Sündfluth, die über die ganze Erde gieng, 2 war im Stand, ſo verſchiedene Muſcheln auf einen Haufen zu bringen. Hood Unſer Land war chehitt ein Theil des Grundes der See t), ſo daß jeßt dasjenige Er- de iſt, was chehin Waſſer war. Viel ncue Philoſophen ſtehen in den Gedanken, das Meco habe in den alten Zeiten die ganze aufſere Fläche der Erdkugel bedeckt. Enzwiſchen ſagt uns keine Geſchichte, daß die Erdſtriche pidie voll ſolcher gertrümmerter Concholien ſind, wie wir ſie in Touraine uid Poitou ſehen, jemals von der See bedeckt geweſen ſeyen. Wo findet man eine Madridyt, daß die Gegenden um Paris, die ſo reich an verſteiner ten Dingen ſind, jemals von dieſem Eleinent, das mehr als 36 franzöfiſche Meilen davon entfernt iſt, überſchwemmet geweſen ſenen? Moſes giebt uns in feinem erſten Büche von einer Ueberſchwemmung der ganzen Erde, die ein Jahr lang dauerte, Nachricht: und eia ne vorhergegangene Ueberſchidemmung würde den folgenden Beweis nicht umſtvſſen fondern vielmehr unterſtüter Hatte ſich das Meer nur nach und nach ein wenig zurück gezogen, ſo måste man noch in unſern Meeren eben den Sand und eben die Conchylien finden, welche man auf den benachbarten Bergen gewahr wird. Das geſchieht aber nicht, weil die meiſten verfteinerten Conchylien fremd, und vermittelſt des Getpáffers der Sünd. sus fluth De 196a on Top ) Das iſt das Syſtem der Aften, das viele weil dieſes Syſtem zu ſehr auf Muths Mitglieder der Königl. Akademie der Wiro maſſungen beruht; fie erwartet mit der ſenſchaften annahmen; die ganze Afades Zeit mehr Erfahrungen, um einen fe. mie aber nahm hierin noch keine Parten, ften Entſchluß zu faſſent, Von der Art wie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 47 Auth aus Afia und America gekommen ſind. Es iſt noch die Frage übrig wohin fich alies das Gervaffer von dieſer allgemeinen Ueberſchwemmung verlaufen habe, und warum es ſo geſunken ſey. Dieſes bereift ben Ungrund der Meinung, daß ehehin das Meer die gange Fläche der Erde bedeckt habe, ohne die Wirkung einer Sundfluth und der heftigen Winde, welche das Gewiffer vertrockneten und in die groſſe Tiefe, zurücktretten madsten, daben anzunehmen. Kein vernünftiger Menſch kann auf die Gedanken gerathen, daß das Anwachſen des Ufers durch angeſchwemmte Erde in einem Theil der Erde dieſe Seekörper auf die höchſten Berge, und mitten auf das feſte Land, ſo weit von dem Meer hinweg habe bringen können. Noch weniger kann er glauben, daß die Mitte des feſten Landes foute ehchin der Boden des Meers geideſen ſeyn. Ware dem ſo, ſo würden die Shichten des Bodens eines jeden Landes verſchieden ſeyn, da ſie doch überall einerler ſind. Zudem widerſpricht Das verſchiedene Gemiſche von Sand und fremden Conchylien einem ſolchen beſondern An- wachſen des Ufers burch angeſchwemmte Erde gånglich. worden. Diejenigen, fo dieſen alten Stand des Meers für wahr annehmen, richten ihre Meinung recht nach ihrer Bequemlichkeit ein, um Grund anzugebert, wie die Conchylien auf die Erde gekoinmen ſind, und ſich in dieſelbe eingeſenket haben, ohne zur Cindfluth ih- re Zuflucht nehmen zu dürfen. Einige ſuchen den Grund in Ueberſchwemmungen von ei- ner auſſerordentlichen ſtarken Fluth, in Erdbeben, in betrachtlichen Einftárzungen der hochiten und ſtärkſten Berge, die, weil ſie bety ihrem Fall einen grosſen Naum des Meer- grundes eingenommen, das Geiväffer auf die Erde zurück getrieben hatten. Andere neh- men heftige Fluthen zur Hülfe, die von Norden gegen Cüden getrieben worden, und von Súden gegen Norden tvieder zurück gekommert, oder Beſchreiben es ſtarken Erſchütterun- gen zu, die große Oefnungen machten, wodurch das Seewaſſer ziemlich weit auf die Er- de zurück getrieben worden. Was führen ſie uns denn für Berpeiſe an? Beobachtungen von unter der Erde ge- fundenen vorſteinerten Pflanzen, die ſonſt nirgends als auf dem Boden des Meers gefun- den werden; Sandſteine, die mit einem Sand bedeckt ſind, der dem Meerſande ähnlich iſt, und viele mit Conchylien angefüllte Gruben in der Erde. Was die Veränderungen See der Erde anbetrift, die ſich bey Menſchen Gedenken oder auch in entferntern Zeiten nach dem Bericht der Geſdicht- und Reiſebeſchreiber ereignet haben, ſo ſind dieſelben wenig betrachtlich. Wir haben in dem griechiſchen Meer 25 Meilen von Candia die neue Jn= ful Santorin, die im Jahr 1707 durch ein Erdbeben in given Theile getheilet wurde, zwey und bey einer åhnlichen Naturbegebenheit entſtund im Jahr 1720 unter den Azoriſchen Enſuin nahe bey den Inſuin Tercera und St. Michael, eine neue; auch der Monte delle Cinere bey Puzzuolo verſchüttete, da er ſich im Jahr 1538 erhub, einen Cheil der Seen Lucrino und Averno, ziviſchen denen er jeħt liegt. u) Der kleine Berg, der an der Seite des Vefuvs entſtund und deſſen Geſtalt veränderte, iſt die Wirkung eines Aus. bruchs des Feuers, womit eine Menge von Steinen, Schlacken, stohlen und Aſchen aus. getworfen wurde. Das Meer kann in gewiſſen Gegenden, wie an den Küſten von Aunis und einem Theil von Poitou, zwanzig bis dreyßig Meilen Land untergraben haben, ohne M2 daß o 1990 eneo me 9007 ( w) 90 ſah im Jahr 1734 dieſe zwen Wunder, die nichts zur Sache beytragen en optie u 48 mona Movies s Fünftes Capitel. sid sind 130 nice SOM daß es hier etwas entſcheidet. Und dies ſind bernahe die einzigen Beyſpiele, die uns alle diee fe Erschlungen an die Hand geben, welche aber nicmals die Möglichkeit einer gånglichen Vera anderung der Erdfläche beweiſen werden. Es konnte ſich dieß zwiſchen der Shipfung und der Sündfluth, in dem Zeitraum n 1656 Jahren, ) der zwiſchen benden Begebenheiten ift, nicht zugetragen haben, So geſchieht auch in der H. Schrift keine Meldung, daß das Gewäffex feinen Ort berlal- fen habe, um die Erdkugel zu bedecken. 10 ad omnia 33733 Mithin iſt es ſihicklicher, es der Sündfluth y) zuzuſchreiben, daß die verſteinerten Concholien an die Oerter gekommen ſind, wo man ſie jetzt findet. Nichts ſcheinet natúr- licher zu ſeyn, als dieſe Conchylien für Körper zu halten, die aus dem Meer, wo ſie leb- ten, auf die Erde verſekt worden ſind, Das Seewaſſer brachte ſie auf die Erde, als es ſich mit dem Regenwaſſer vermiſchte, und ſo ſtark ſtieg, daß es funfzehen Ellen hoch auch über den höchſten Bergen ſtund. i 4013 dipeno doted Sound of 2៤. ខួង ៤)] ៖ ៖ ជជ Die fremden Verſteinerungen, als die Knochen, zátwe, Hérner, Kiefer, Wirbel beine, feſten Sheile von Land- und Seethieren, ingleichen die erſteinerungen von frem den Bäumen, Aeſten, Blättern und Früchten, die man in viel Ländern 2) antrift, fins nen auch keiner andern Urſache zugeſchrieben werden. Und eben ſo verhalt es ſich mit der Madreporen und dem Meerſande. Denn das Gewäſſer, das vom Himmel und aus dem Meer kam und ſich mit dem auf der Erde vermiſchte, konnte ſich nicht überall hin mit folder Heftigkeit ausbreiten, ohne eine große Bewegung des Sandes im Meer und in den Flüſſen und alles deſſen, was ſich von der Erde logreiffen konnte, nemlich Bäume und todte Thiere, welche die Heftigkeit der Welle allenthalben ausgeſtreuct haben wird, vors qus zu ſeten. isolation to down 1 Der gelehrte Geſchichtſchreiber der Akademie aa) fagt: , man måſte eine Art von w landcharten haben, die nach dem Lager der Conchylien eingerichtet waren, wenn man w mit mehrerer Gewißheit in dieſer Materie entſcheiden wollte. // alt Der Teßte Punct dieſes Syſtems ift, das Mittel anzugeben, wodurch die Seecon- ADID do 13 chylien in der Erde Verſteinert worden ſind. be good do 0:00 Dino Dieſes Syſtem aufzuführen, fahen ſich die neue Philoſophert geztoungen, zu einet neuen Theorie der Erde ihre Zuflucht zu nehmen; wobey fie darinnen übereinſtimmen, daß das Daſern der Seeconcilien auf der Erde nichts als der allgemeinen Sündflutt zu geſchricben werden könne. WIRD inodopad $ O No 13 Gendon ned i Doct. 93 2113 *) Nach der Meinung der beſten Chronolo sein Verſfeinertes Elephantengeripes into Man entdeckte zu Tonna in Thüringen an bolo to ne im Steinbruch zu Öeningen im Biſis y) Dieſer Meinung iſt Carðan sugerhan, niin ein Schiefer abgebrúcten Menſchenges thum Conſtanz ein Stück von einem 92) Gegen Norden in Engelland, in Truded rippeas cat land in Kings county; in Flandern ben Brügge, und in der Sdweit findet aa) Herr von Fontenelle Année 1620. man ganze Wålder unter der Erde. ad Post Audio (* gen. Von der Art wie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 49 and Doct. Woodward bb) behaupteti in ſeinem Syſtem, die ganze Erdkugel ware juv Zeit der Sundfluth aufgeibſet und weich gemacht worden, die Theile der Steine y Marmorarten und andere Fußilien hatten ſich getrennet; ſie waren im Waſſer geſchnomat mon und mit den Sceconchylien, Thieren und Pflanzen vermiſchet worden; alle dieſe Subur ſtanzen wären, da das Waſſer fic nicht mehr in der Höhe erhielt, an ihre vorige Ocrter: riebergefunken, und håtten ſich auf ſolche Art wieder vereiniget.Es tåre folglich diet Erde wie ſie jetzt iſt, nichts anders als eine Maſſe von Schichten Sand, Erde, Couchya lien, u. 8. m. 1 Er nimmt eine ganzliche Zerſtörung cc) der Erde an, und bezieht fich zum Bes wpcis derſelben auf die Worte die Gott zur Erde ſprach : Verflucht dd) Ten die Erde. Die Sundfluth war nicht nur zur Beſtrafung der Menſchen beſtimmt, Yondern auch zur Zerſtörung der allzugrumen Fruchtbarkeit der Erde, deren Anbau beſchwerlicher ge- macht werden mußte, wenn ſie dem Zuſtand des Menſchen nach dem Fall angemeſſen feyn ſollte.de anissage med in 02 03 94 Dydi bon SISTERS 090 Es war keineswegs nothwendig, die Erde ganz umzubilden, um ſie unfruchtbar zu machen. Ein einziges Wort von Gott konnte ſie unfruchtbar machen, da er zu einer groß fern Wirkung / Bu ihrer Erſchaffung, nichts mehr als dieß Wort nöthig hatte. Die Er- de wurde überſchwemmt; die Sünden ihrer Einwohner wurden beſtraft, Gott wurde gerochen; aber die Erde wurde nicht neu geſchaffen, ſondern nur ihre Fruchtbarkeit wura de geanderte della nad pretend noong hit women 9. Auch dazu fcheint die Auflöſung der Erdkugel nicht einmal nöthig su fennt, um den Grund anzugeben, wie die Verſteinerten Dinge in Schichten von harten Steinen, in me taliſche Materien, in Spath, Quarz, Flintenſtein, Marmor und andere harte Körper gekommen ſind. Wenn der Härteſte Marmor ganz aufgelöſet und in einen Bren ver- wandelt worden wäre, fo würde dieß ja noch weit eher den Conchylien, die einer fo groffen Geivait unmöglich hatten widerſtehen können, wiederfahren ſeyn. Zu ihrer Erhaltung hätte ein Wunder geſchehen müſſen, und noch ein anders zur Erhaltung des Saſtens, darinn Noah war, und des Oelbaums, von dem die Taube ein Sträuschen fand, denn ohne daſſelbe würden ſie zerſtöret worden ſeyn. Dieſe angenommene Aufló- ſung der Erdkuge wäre eine Zerſtörung der ganzen Schopfung geweſen, welches wider die H. Schrift und alle Wahrſcheinlichkeit iſt. Alles erſcheint darauf in der beſten Ordnung; nichts iſt auf ſelbiger den Gefeßen des Gleichgewichts und der Bewegung zuivider. Es wäre hinreichend wenn man annehme, es wåren, nachdem die allgemeine Sünd- fluth die Erde bis auf eine gewiſſe Tiefe erweicht, und die Seeconchylien und andern Fofilien auf der ganzen Erde ausgeſtreuet håtte, die leichteſten darunter auf der Erdflås รวม ง “ 351. ง 3128 che 66) Geographie phyſique, Yu'eſſai fur 7 bis habe, vertilgen von der Erde zc. 1 B. { Coire naturelle de la terre, traduit de Moſ VI, 7. & l'Anglois, preface, p. 4. dd) Nemlich anfruchtbar, nach der Mere ¢c) Ich will die Menſchen, die ich gemacht nung des Herrn von Sacy. Gen. P. F. N v. 17. 50 adorom Fünftes Capitel. 2010 che liegen geblieben und nachher verfault, allein die ſchwerſten darunter hätten ſich ver- möge des Gereges der Schwere in die Erde und den Sand, ſo weit ſie erweicht ge- weſen, eingeſenket: hernach hatten Regen und Waſſergúffe, die beſtandig die Erde von den Gipfeln der Berge herabſpühleten, die Ebenen und Thaler angefüllet, und ſie ſo tief unter die Erde gebracht, als man ſie hout zu Tag findet. Die Foßilien lagen mithirt wagerecht Stratum fuper Stratum, das iſt ſchichtweiſe, in weichen Maſſen von Sand und Leimen, die ſich in der Folge zu Steinen, Marmor nnd dergleichen Berhár- teten Doctor Burnet ee) und Whiſton ff) erſannen Lehrgebaude, die der Geſchich te und Natur fo entgegen ſind, daß man nur einige Stellen daraus anzuführen braucht, um davon überzeugt zu werden. Sie nehmen alle bende ein unformliches Chaos an, eine Erde ohne Abwechslung der Hiße und des Froſtes, ohre Sommer und Winter ; eine Erde ohne Meer, ohne Berge, die ihrer Unförmlichkeit wegen mehr für einen ſchlecha ten Planeten aus Koth, als für das Werk eines vernünftigen Weſens könnte gehalten werden. Die Sündftuth ereignete ſich, nach ihrer Meinung, durch eine zufällige Zuſam- menkunft natürlicher Urſachen. Whifton beðient ſich dazu der Annäherung eines Co- meten an die Sonne, der die Erde in feinem Schweife vertickelte. Das ausſchwei- fende dieſer Lehrgebåude uberhebt mich der Mühe, fie zu toiberlegen. So pflanzen ſich die Zrthümer, wenn ſie nicht aufgedeckt werden, von einem Jahrhundert zum andern bis auf uns fort. Die zien neuen Hypothefen, die eine von dem Urſprung der alternirenden und corre- ſpondirenden Winkel in dem Junern der Berge, die andere von drer groſſen Veränderungen, die mit der Erdkugel, die allgemeine Sindfluth mitgerechnet, vorgegangen fern ſollen, und telde 1) durch die ungeheuren Felfen, welche an tauſend andern Orten zerſprenget und vou alter Rißen ſind, fo man keiner Wirkung des Gewäſſers der Sündfluth zuſchreiben kann; 2) durch die verſchiedenen Schichten von Sthiefern, und die darauf entſtandenen man- nichfaltig gefärbten und übereinander liegenden Steine, welche nicht anders als durch vers fichiedene Ueberſchwemmungen können herbey geführet worden fenn, ſollten erwieſen wers den; dieje jwen Meiringen wollen wir der Beurtheilung des Publikums überlaſſen, denn ſie ſind von geringem Werth. Andere Gelchrte in verſchiedenen Ländern, die des Doctor Woodwards Hypothes fe arinehmen, fetzen voraus, 1) der gegenwärtige Zuſtand der Erde wäre von dem, in feldsem fie fich viel Jahrhunderte nach ihrer erſten Bildung befunden hatte, fehr verſchie den; 2) die gegenwärtige Form und Einrichtung der Erdkugel ſebete nothwendig vore aus, daß fie in einem Stand der Flüßigkeit geweſen wäre, damit ſie ſich um ihre Acre und um die Sonne hatte berpegen können. Sie ſchlieffen daraus, die Geſchwindigkeit der Erdkuget hatte, nachdem fie fich einige beſtimmte ale um ihre Achſe und um die Gonne gedrehet hatte, dieſelbe bermindert, und dieſe Auflsſung Håtte auf einmal ihren vorigen Zuſtand geändert, und ihre äuſſere Structur zerſtöret. Fhre ſterkſten Be- weiſe, die ſie dafür anführen, find 1) daß die Conchylien mit eben der Materie, wor- aus die Bänke, Beete und Maſſen von Stein, welche ſie umgeben, beſtehen, und nie- . mals ee) Theorie telluris facra , Londini 1687. 4to. ff) A new Theory of the Earth. London, 1708 Von der Art wie die Erdconchylien hervorgebracht werden. ST mals mit einer fremden angefüllt ſind; 2) die regelmäßige Structur und der Zuſame menhang der Berge untereinander, von den Polen gegen Den Aequator, und von den Aequator gegen die Pole. Da dieſe Regelmäßigkeit allenthalben in der Erdkugel zu finden wäre, fo fchiene fie von einerley Urſache herzukorttien, nicht aber von einem Chaos, wie die Welt in dem erſten Augenblick Ser Shópinng war gg). 1 Bur Bevcſtigung dieſes Lchrgebäudes türde man nothwendig erteifen müſſen, daß die Welt zur Zeit der Sündfluth in der äuſſerſten Unordnung geweſert fene. Das Chaos bey der Schöpfung berveiſet nichts, denn Gott machte die Welt, da er ſie aus dieſem Chaos hervorzog, nach allen ihren Theilen vollkommen bb), ordnete alle Berge regelmäßig in ihrem Umfang und Zuſammenhang, und die verſchiedenen Beete von Mes tallen, Mineralien und andern Verhärteten Störpern, nach ihrer be ondern Cdwere und nach den Lagen, worinnen wir fie noch immer ſehen. Vergeblich beweiſen die Urheber des Syſtems die Auflöſung der Erdkugel aus ihrer Flüligkeit und ihrer Bewegung um ihre Achſe, gleichſam als wenn von einer ordentlichen Maſchine, die dem Reiben une tertworfen iſt, die Rede ware; woraus ſie den Schluß ziehen, die Erdkugel müſſe noths wendig zum andernmal gebildet worden ſeyn. Es hieffe die Aumacht Gottes antaſten, wenn man die Schöpfung für unvollkom- men anſehen wollte. Die Welt wurde nach allen ihren Theilen vollkommen crſchaffen. Gott felbſt ſah an was er gemacht hatte, und ſiehe! es war ſehr gut ii). Ein herre licher Beweis davon iſt der Himmel, der nie eine Veränderung erlitten hat. Auch der Menſch und alle ihm untergeordnete Weſen tourden nach der Sündfluth nicht neuere dings erſchaffen. Gott erhielt jeder Art Fruchtbarkeit genug, daß eine jede alle die Geſchopfe, die in der ganzen folgenden Zeit hervorgebracht werden ſollten, ſchon in fich hielt. Die Thiere und Pflanzen, die heut zu Tag gebohren werden und wachſen, find ihrem Urſprunge nach ſo, alt als die Welt, indem fie am dritten Tage der Schöpfung hervorgebracht lourden. Beweiſes genug, daß ſie gleich von ihrem Anfange an ebenſo vollkommen waren als die Erdkuget. Aſia, Africa und America, hatten eben ſo gut als die höchſten Berge immer eis Merley Lage gegen die Sonne, ungeachtet der Bewegungen, die man wider die Einſicht unſerer beſten Sternkundigen der Erdkugel und dem Aequatot zuſchreiben will. Die Gebürge Armeniens, deren das 1 Buch Moſis kk) gedenket, wo ſich der Kaſten am 27 sin Tage des fiebenten Monats niederzulaſſen anfieng, und die andere Stelle ll) welche das Sichtbarwerden der Gipfel der Berge erzählet, geben zu erkennen, daß ihre Lage nicht ges åndert worden, und daß ihr Erdreich, ob es gleich unter Waſſer ſtund, dennoch nicht gånglich erweicht worden, weil es eine ſo groſſe Laſt, wie der Staſten war, aufhalten und tragen-konnte. Hiezu kommt noch die Erhaltung bieler Gewächſe von jeder Art, die bis auf uns fortgepflanzt worden ſind, und die der Taube ein noch grünes Delblat abzu: Fond brechen $8) Und die Erde war wüft und leer, und ii) 1 B. Mol. I, so und 31, es war finſter auf der Liefe. I B. Mor. I, 2. kk) VIII, 4. bb) Alſo war vollendet Himmel und Erden, II) VIII, 3. 4. mit ihrem ganzen Heer. I B. MOC. II, 1. 2 N2 52 .mot bondinau Fünftes Capitel. 0 0 0 1 bredhen verftattete Diefes beteiſet offentbar die Feftigkeit eines Sheils des Erdreiche vornehmlich deſſen, worauf die Bäume ſtunden. hossdent en adeo a us isgado 30 da bi moglund ១ ៥ ថា n. Die Naturforſcher, ſo der Erde eine seugende Kraft suſchreiben; brauchen wenig Mühe, den Grund anzugeben, auf was Art und Weiſe die Seeconchylien auf die Gipfel der Berge und in das Fnnere der Erde gekommen ſind; und ihre Verſteinerung zu er- Flåren, macht ihnen eben ſo wenig Schwierigkeit... Diejenigen mm) fu nach ihrer neuen Theorie der Erde, die ganze Erdkugel durch die Sündfuth erweicht werden laſſen, has! Ben nicht mehr Mühe p pon dem Weg, den dieſe Conchylien genommen haben, und von ibrer Verſteinerung den Grund anzugeben. Nach ihrer Meinung ſtreuete die Sündfluth felbige auf die ganze Erde in die erweichten Beete von Sand und Leimen aus, yo ſie, wie die Fliegen im Bernſtein eingeſchloſſenverhärtet, und mit der Zeit in Stein, Marmor oder einen andern harten Störper berwandelt wurden. Die Bäume und die ſchwerſten Fobilien kgten ſich, als ſie mit eben den erweichten Beeten niederſunken, in den Einge weiden der Erde leicht in Ordnung; die leichteſten Fobilien aber blieben auf den Gipfeln der Berge und auf der Oberfläche der Erde zurück. Scheint es nicht, als wenn dieſe Lehre: gebäude nur gerade deswegen waren ausgedacht worden, damit man alle Sowierigkeit heben könnte? Ganz vor kurzem behauptete ein neuer Sdriftſteller, die verſteinerten Evndyken kamen nicht urſprünglich aus dem Meer, ſondern fie waren mit der alten Welt gemacht worden. Das heißt die Weisheit des höchſten Weſens., welches rein Werk vollkommen machen wollte, und es ausdrücklich ſagte, ohne allen Grund meiſtern. Das Meerſalg das man aus, dieſen Fofilien durch das Caſciniren erhält, die Schnen und die deutlichem Spuren von dem Aufenhalt diefer Thiere in ihren Gehäuſen, find überzeugende Beweiſe des Gegentheila. 052 0; uno ſtund mit einigen Philoſophen lange Zeit in der Meinung, die Erde konnte an fich ſchon durch ihre Salze alle verſteinerte Conchylien, ohne Beyhülfe des Meers hervors bringen, und es wäre ganz unnöthig, ſolches der Sündfluth zuzuſchreiben. Sit den nicht die Hervorbringung citer Blume, eittes Baums, einer Fruet, eines Demnants eben fo berundernsivürdig, als die Erzeugung einer Conchylie? Ich beftritte deshalben mit dieſen Schriftſtellern die neuen Meinungen; aber endlich ergab ich mich doch, weil ſich durch ihr Lehrgebåude die dren folgenden Schwierigkeiten nicht heben taffen. , ; Die Dren folgenden 1. Es finden ſich in der Erde fremde Conchylien, die an den benachbarten Måſten des Landes ihres gleichen nicht haben. Ja man fieht daſelbft fo gar Knochen, Zähne, nn) Hörner und andere fefte Theile von Land - und Seethieren, die in dem Lande wo man fie findet, nicht zu Hauſe ſind. Man trift auch in eben dieſen fteinichter Beeten Aes fte, Blätter, Früchte, 7. 6. Fichtenzapfen und Nüſſe, und fo gar ganze Baume an, die in dein Lande gar nicht wachſen, und die jedermann für ausländiſch erkennet. m mm) Woodwarð und andere. Onu sl. 18 2. Un- 1 pic350 100 haben den Character eines Knochens bes halten, und ſcheinen von dem vielen Kauen und Zermalmen der Nahrungsmittel des Chiers abgeriußt zu fenn. nn) Daß dieſe verſteinerten Zähne wirkliche Záhne von Fiſchen und Landthieren ſind, daran darf man nicht zweifeln; denn ſie Von der Art wie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 53 Saleen und Wellen wurden ga 2. Linterſucht man die verſteinerten Conchylien chymifu, To Haben fie eben den Ge- khmack und Geruch und geben eben das Meerſalz, wie die Seeconditjlien.indd wodna w to malo 900 3. Die horizontale Lage, in welcher man die verſteinerten Conchylien antrift, kann von nichts anders herkommen, als von einem groſſen ſtehenden Waſſer, welches ſie ſchwe- bend und ganz erhielt, bis ſie ſich ſenkten; da ſie hingegen-von reiffenden ausgetretenen Waſſern und Wellen würden ganz zerbrochen worden ſeyn, ofte med sin Dieſe dret Artickel kann man nicht beantiporten, die ganze Phyſik iſt daber ohne ; Nutzen; nur das Lehrgebäude von der Sündfluth iſt zu threr Beantwortung hinlänglich. Wie e man ſonſt einen Grund angeben, warum man in einem Lande Condylien findet, die nur in einer Entfernung von zwey tauſend Meilen ihres gleichen haben. Die bildende Kraft der Erde kann in einer Tiefe von mehr als zweyhundert Schuh keinen Baum, keine Aeſte, Blätter und fremde Früchte, noch weniger aber Knochen, Zähne, Hörner und fefte Theile von See- und Landthieren hervorbringen, da es lauter ungleich- artige Materien ſind. di Duitslitni sad motit Heut zu Tage, da die Naturlehre, wie Herr von Fontenelle oo) mit allem Recht fagt, nicht mehr in ihrer Kindheit iſt, ſpricht man nicht mehr von Spielen der Natur und von Wirkungen des blojſen Zufalls, wenn man den Urſprung der Berſteinerten Con- chyhen erklären will. Es iſt bey der ganzen gelehrten Welt eine ausgemachte Wahrheit, Daß fie aus dem Meer berkommen, und viele Naturforſcher pp nennten ſie Ueberbleibel Der Sundfluth. ginzwiſchen muß man zugeſtehen, daß es Steine giebt, die wahre Spiele der Nas tur und Wirkungen des bioffen Zufalls ſind. Die Baumachate oder Dendriten, die Flos rentiniſche Steine, ſo Stádte und Landſchaften, oder auch Bäume und Laub borſtellen, können für Feine Birkungen der Sündfluth angeſehen werden; ſie entſtanden von jeher , und entſtehen noch täglich aus natürlichen Urſachen. Es wird an einem andern Ort, 99) wo von dieſen Steinen die Rede iſt, bemerket werden, daß ſie keine achten Pflanzen vorſtellen; und alſo das Lehrgebäude von der Cåndfluth nicht umſtoffen. 9. 130 Sundf 10 Die verſteinerten Conchylien ſind demnach wahre Seeconchylien, worinnen lebendi- ge Thiere waren, und man hat ihren Urſprung dem Meer, ihre Ankunft und Zerſtreu- ung auf der Erde der allgemeinen. Sundfluther) und thre Härte und Verſteinerung der Zeit, den Salzen, den Steinſåften, und dem Gerinnen von den ſauren und falzichten i dom Waſſern der Erde zuzuſchreiben. Som si doudt 9019 gaar 90 Seit der erſten Ausgabe dieſes Werks ſind folgende vier Eintvůrfe gemacht wor- den, die ſich hier füglich beantworten laſſen. st sind und 900 id dou 1. Wenn Dint 00) Hift . de l' Academie , année 1722. Pag2os com dem opinio 20 referre ad diluviun univerſale: quae qui- dem opinio tam firmiter infita eft animo PP) Woodivatd.Scheuchzer.cz: simeo, ut quotquot intucor teſtadea e marinis molt. Seit foflilia, totidem catholici illius Cataclyſ- .99) Oryctologie, Partie ſeconde, pag. 147. mi monumenta videre me arbitrer, aureis veluti inſcripta litteris: memoria univer- rr) Non arduum Occaſionem, qua teſtacea iſta falis diluvii. BAIER Oryctogr. Norica, e loco natali fuo, nimirum Oceano, in ter- ram continentem tanta copia pervenerint, - 1 s 527. ab annos nuo 7: pag. 67. 54 Sünftes Capitel. 1. Wenn auch die SündAluth die Conchylien auf die höchſten Berge forwohl, als auf die Erdflache bringen konnte, fo konnte ſie doch nicht machen, daß dieſelben lo tief in die Erde, als man ſie heut zu Eag findet, einbrangen. 2. Wie können ſie ber ihrem Niederſinken beſtandig die regelmäßige Ordnung einer hos rizontalen Lage beobaditet haben? 3. Die aus dem Meer hervorgekommene Berge erhuben ſich durch unterirdiſche Feuer, und führten die. Seekorper mit ſich in die Höhe, die fie da antrafen. 4. Die Fobilien kamen auf die Berge, entweder durch eine innerliche Bewegung der Erde, oder durch eine unterirdiſche Gemeinſchaft des Meers mit der Erde, auf welche das Meer die Conchylien, die Stiefelſteine und den Sand nach und nach bringet, Beantwortung des erſten Einwurfs. Die meiſten Gelehrten ſtimmen darinnen miteinander überein, daß die verſteinertert Condylien ihren wahren Aufenthalt verlaſſen haben, und durch das Gewäſſer der Sünds fluth, welches nad der Schrift mehr als 15 Ellen hoch über die höchſten Berge gieng, auf die Oberfläche der Berge gebracht worden ſind. Nur von den Conchylien, die 400 bis 500 Schuh tief unter der Erde liegen, iſt hier die Rede. Ungeachtet der Einwurf un- beantwortet geblieben iſt, ſo will ich doch dieſes Wunder nicht durch ein anders Wunder erklaren, ſondern blos den Mechanismus des Waſſers dazu anwenden. Stann man denn in Rückſicht auf die ganz auſſerordentliche Menge dieſes Gewäſſers, welches durch die entſeglichen Regengůſſe vom Himmel und durch die Aufthürmung der Seen und Flüffe verurſacht worden; dieſes Gewaffers, welches durch ſeine eigene Schwerë, und durch ſo ſtarke Binde, wie die waren, welche Gott um daſſelbe auszutrocknen, zu vertreiben, und in feine vorige Grenzen einzuſchränken, auf der Erde wehen ließ, ss) hef- tig beweget und von einem Ort zum andern getrieben wurde; mit einem Wort, wenn man bedenkt, daß alle Elemente untereinander gemengt wurden, wohl in der Verſenkung der Conchylien und anderer Seekörper in eine Tiefe von 500 Schuh etwas auſſerordentlia ches, etwas den Gefeßen der Natur widriges antreffen? Dieſe ungeheure Menge von Walfer, welche unaufhörlich herabficl, mußte, indem fie die Meere vergröſſerte, durch ihre ſtarken und reiſſenden Ströme, fürchterliche Wellen verurſachen; es mußte eine Art von Ebbe und Fluth tt) machen, welche die Condylien und Seekörper weit von ihrem gewöhnlichen Wohnplatz wegführte, da das Waſſer damals auf der ganzen Erdfläche bernahe gleiche Hühe haben mußte. Auf folche Art wurden die Körper, es mochten nun Concholien oder Fiſche ſenn, an alle die Oerter, wo die Wellen vermoge der Höhe des Waſſers und deffen Neigung zum Gleichgetvicht hingetrieben tour den, fhnell fortgeführet, und auf die Berge und an alle die Oerter, worinn ſie noch fte- cken, getrieben. Ich will ſuchen dieſen Mechanismus weiter zu erklären. Ich reke aber einen noch unpartheniſchen Leſer voraus, der noch nicht bey der Secte, die an allem aweifelt, zur Fahne geſchworen hat, um die Tücke ſeines Herzens zu beſchönigen. G - io Der 2 3) 1 B.Mof. VIII, 1. deuntes, et coeperunt minui. Genef . VIII. 3. tt) Reverfae funt aquae de terra cuntes et re Bon der Art wie die Erdcondylien hervorgebradyt werden. 55 . Der Leimert und Sand, den das Getraffer der Sundfluth überall mit ſich fortführe te vermiſchte ſich mit allen und jeden Körpern, jedoch mit dem Unterſchied, daß der groß- te Theil des Sandes, weil ſich ſeine Theile leicht trenneten, eher zu Boden fallen mußte als der Leimen und Thon, deren åſtigere Cheilchen wegen ihrer genauern Verbindung wei- ter fortgeführet tourden, und ſich nicht eher Schichtweiſe niederließen, als bis der Klumpe groß genug war, um von felbft niederzufallen, da denn die Conchylien und Geekbrper ih rer Klebrigkeit wegen dem Leimen und Thone folgten, und ſich damit vermengten. Da endlich dieſes von ſtarken Winden heftig bewegte Gewäſſer, das die Berge bedeckte, 150 Lage uu) nach dem Anfang der Sundfluth abzunehmen anfieng, ſo wuſh es den Leimen, Gand und die Conchylien von den Gipfeln der Berge ab, und die Strime, die indeffen ent- ſtanden waren, und zu eben der Zeit einen groſſen Theil der Walder xx), deren Menge die Erde nur unbetvohnbarer und ungeſünder gemacht haben würde, verheeret hatten, führ: ten ſie mit ſich herab in die Thåler. Dieſe verſchiedenen Materien, welche die Ströme in Bewegung gebracht hatten, funken hierauf nieder, verbreiteten ſich in den Ebenen, und Håuften ſich daſelbſt auf den Conchylien, welche vermóg ihrer beſondern Schwere zuerſt auf den Boden gefallen waren. Hieraus entſtunden nach und nach ziemlich hohe Berger welche in der Folge feit der Sündfluth durch den Regen und das tågliche Senken und Ein- fallen der Erde noch merklich vermehret wurden. Es durfte nur ein Baum oder Felſen denen Stromen im Wege ſtehen, und ihren Lauf ablenken, ſo mußten die meiſten Körper, welche ſie mit ſich fort geſchleppt hatten, zurückbleiben, und Hügel daraus entſtehen. So bald als ſich das Gewäſſer verlaufen hatte, yy) ſah man dieſe neuentſtandene Hügel zum Vorſchein kommen, in welchen die Conchylien und Geekörper begraben lagen. Mithin brachten weder die ſtarken Winde noch die reiffenden und ſchnellen Waſſer die Seckörper und Conchylien ſo tief in das Finere der Erdkugel, ſondern die Bewegung des Waſſers, fo fie vorhin auf die Gipfel der Berge führte, nun aber mit ſich auf die Ebenen herabdywemmte, und mit Sand, Leimen, Erde, Stieß und Steinen bedeckte. Dieſe Hügel bergröſſerten ſich durch die Erde, welche der Regen, Erſchütterungen und Erdbe- ben in einer Zeit von 4000 Jahren, von jeßt an bis zur Sündfuth zurückgeredsnet, hinzue führen konnten, nicht wenig; und konnten leicht Berge von der Höhe werden, wie wir ſie heut zu Tage ſehen. da as Ueberdieß gab es ohne allen Zweifel von der Schöpfung an groffe Höhlen in der Rin= de der Erdkugel. Denn wenn die Oberfläche der Erde ganz glatt und eben geweſen wäre, ro würde es weder Brunnen noch Flüſſe, und wenig oder beynahe gar keine Metalle gegeben haben; kurz die Erde würde an vielen, ihren Bewohnern nöthigen Dingen Mangel gelit- ten haben, wie man in den Provinzen, wo keine Berge ſind, nur allzuwohl erfähret. Auf- ferdem hatten die groſſen Strome der Sündfluth beträchtliche und mehr als 600 Schuh tiefe Höllen aufreiffen können, die hernach mit Sande, Conchilien, Sheilen von Shieren und Pflanzen, die die Gewalt des Gewäffers herberführete, ausgefüllet werden konnten Dieſes betveiſet die Art der Foßilien, die Abdrücke von Farnkräutern, Haarkräutern und, wandern quando o seu usor #u) B. Mob. VII und VIII. Flandern und im Franzöſiſchen Denne gau ſind dergleichen Wålder zu finden. **) Woodward behauptet, es gebe in Jr. land, Schottland und Engelland vy). At vero aquae ibant, et decreſcebant. Ge- sief in der Erdeliegende Wålder : auch in nef. VIII. 5. Bewohncen anothic nöthigen Dingen fangel gelir 1 56 on Fünftes. Capitet i sin tend was andern Pflanzen ſind, die nirgends als in America wachſen; denn niemals haben unſere Lan- der dergleichen Pflanzen, noch unſere Küſten dergleichen Seekörper hervorgebracht. Wenn denn aber die Rinde der Erdkugel ungleich war, ſo iſt nichts wahrſcheinlicher, als daß ihre Höhlen ebenſowohl als die, welche das Gewäſſer der Sundfluth gemacht hatte, mit Con- dylien und Seekörperit, die vom Waſſer herbeigeführet wurden, und nachher bey ſeiner Abnahme zu Boden fanken, angefüllt und bernach, mit Erde Sticß und Steinen, welche der Regen, Erſchütterungen, Auswürfe und Erdbeben von den Bergen loßrieſcn, bedeckt wurden. Man unterſuche nur den andern Tag nach einem ſtarken Gewitter die Wirkung eines Stroms, der ſich von einem Berge herabgeſtürzt, und von demſelben Erde, Steine, Hau- Ter weggeführet and Båume ausgeriſſen hat, ſo wird man die Ebene, in welche ſich das Gewäſſer ergoſſen hat, biel Schuh hoa mit Leimen, mit Kieß und Sand bedeckt" finden. Auf ſolche Art entſtunden viele Berge am Fuße der höchſten Vaugefiſchen Gebürge in Lothringen, deren Höhe über 600 Schuh beträgt. Die Berge ber der Abtey Haut- villiers in Champagne loheinen eben ſo entſtanden zu ſeyn, da ſie gröſtentheils aus nichts, als zuſammengeführter Erde, Kreide und Meerfand beſtehen. Sie ſind gmz von den benachbarten Bergen verſchieden, die mit rother metalliſcher Erde, Thon, Šteinen und Tehr harten Mieß bedeckt ſind. Dieſe Berge machen überdieß mit den benachbarten Ebenen eine zuſammenhangende Kette aus, und beſtehen innerlich aus regelmäßig übereinander lie- genden Schichten, ohne Vermiſchung mit Conchylien oder Seekörpern. TE Was hat denn aber wohl in den neuen Bergen diefe Conchylien und dieſen Meerſand ſo hoch auf einander häufen können, wenn es nicht das Gewåſſer der Sündfluth und die darauf entſtandene Sturmwinde gethan haben? So groſſe Haufen, wie dieſe Berge ſind, kann man keinem Erdbeben, keinen Ueberſchwemmungen und eben ſo wenig den gewöhnli- chen Walſtromen zuſchreiben, Wir wollen hier weder den Veſub, der mit ſeiner Lava die Stadt Herculanum ben Neapel mehr als 80 Shuh verſchüttete, noch den Berg, der ſich im Jahr 1733 Berj'bém 1 Dorfe Pradine nahe ben Sijoire in Auvergne ofréfé, und die Ebene zum Theil berfchůt- tete, nec auch das Erdbeben zu Tarbes im Jahr, welches eben ſo ein benachbartes That ausfüllete, zum Beyfpiel anführen, od non potes minos de hist se v Anmerkungen.cutone 1900 Aus dieſen Syſtem Taffen ſich ganz natürlich folgende dren Betrachtungen her- 101 102 leiten moss-910 1909 1909 1. Muß man nicht glauben, als wenn alle Berge durch die Sündfluth entſtanden tåren. Diejenigen ſo aus Chon, Steinen, Kieb, Mineralien zuſammengeſett, und mithin feft genug waren, den Wellen und andern Bewegungen des Gewäffers zu widerſte-> Hen, wurden nicht zerſtöret, zz) wie ſich denn die Arche auf dem Armeniſchen Gebůr- ge aaa) niederließ. Nur einige, wie gewiſſe Berge in Lothringen und Champagne, 1 HY IIV KE & wurden torpood zz) Am erſten Sag des zehenden Monds aaa) Tournefort in ſeiner Voyage du Le- rahen der Berge Spigen hervor. IB. vant Tom. 3. p. 216. nennet dieſes Gebür. Mob. VIII, 5. ge den Berg Urarat. chool Von der Art wie die Erdcondylien hervorgebracht werden. 57 tvurden durch dic wütenden Winde, die das Gewäſſer der Sündfluth austrocknen ſollten, aus Sand und Streide aufgeháufet. Auf eben dieſe Art entſtehen auch noch in unſern Tagen Berge in dem wüſten Arabien, deren Entſtehungsart freylich nichts åhnliches mit der Wirkung des Gewäſſers der Sündfluth hat, aber doch die Möglichkeit ſolcher Sande berge beweißt. 1 2. Nicht alle Conchylien ſind durch die Sündfluth auf die Erde gebracht worden. Diejenigen, von welchen man ganze Schichten oder Lagen, die täglich der Erde gleich auf den Inſeln des Meeres und der Flüſſe eben ſo wohl, als auf den Sandbånken entſtehen, findet, ſind nichts als dem Leimen im Waſſer, dem Mooffe und den wirkſamen Salzen des Seewaſa ſer's zuzuſchreiben. Dieſe Thiere leben von Blåttern, Strautern und Pflanzen, die im Waſ ſer wachſen, fie vermehren ſich und náhren ſich und ſterben auch allda. Die Seen, Teiche und Moråſte der ſüſſen Waſſer, ja ſelbſt die Canale in Garten liefern noch immer Conchylien von einerley Geſchlecht und Art mit den Flußconchylien, und kommen nicht von der Sundfluth her, fie entſtunden nachher und entſtehen noch täglich. 3. Man kann das Alter der Fofilien leicht unterſcheiðen, ob ſie nemlich vor der Sündfluth da waren, oder erſt ſeitdem entſtanden ſind. Die letten find weit zahlreicher. Ohne allen Zweifel gehört alles, was in einer Jungfer Erde, in ganzen Schichten und in fortlaufenden und ununterbrochenen Bånken gefunden wird, noch zur erſten Erde. Su find auch die Steine, worinnen ausländiſche Thiere und Pflanzen abgedrückt ſind, wire: Yich eben ſo alt als die Schöpfung, und durch das von ſtarken Winden bewegte Gewäſſer der Sündfluth von weit entfernten Ländern in die unſerigen gebracht worden. Die Fobic lien hingegen, fo Pflanzen und Thiere aus unſerer Gegend vorſtellen, und in abgewaſches ner Erde und in Schichten, die in Anſehung der Tiefe von denen Schichten der erſten For- filien ſtark unterſchieden ſind, gefunden werden, ſind eines ungewiſſen Urſprungs. Sie ſind bernahe ohne allen Zweifel viel neuer und erſt nach der Sündfluth gebildet worden. Beantwortung des zwenten Einwurfs. Dieſer Einwurf beſtehet darinn, daß man nicht begreife, wie denn die beſtandige und regelmäßige Ordnung der horizontal liegenden Schichten, eine Folge des Niederſins kens ſeyn könne. Man kann nicht läugnen, daß nicht zu der Zeit, als das Gewäſſer fich verlief, und als die Winde Sands genug zur Erzeugung der Berge in gewiſſe Theile der Erde brachten, die Oberfläche der Erde durch die Bewegung dieſer Fluten ſtark verändert worden ſey. Man ſieht es ſelbſt an Foßilien deutlich, daß ſie Stoffe erlitten, und ſich im Genken aneinander gerie- ben haben; welches nur von der ſtarken Bewegung, in der ſie damals bey ihrer Wegfüh- rung waren, herrühren kann. Allein, nichts hindert auch zu glauben, daß das von den Win- den in die Höhe getriebene und bewegte Gewäſſer der Sündfluth in dem Lauf ſeiner Fluten Schichten gemacht habe, in welchen ſich die Fobilien ohne weiteres Sinken in einer hori- zontalen Lage niedergeſebt haben. Dieß iſt durch das oben angeführte Beyſpiel von eie nem Waſſerguſſe, der ſich von der Höhe eines Berges herabſtürzet, und alles, was ihm im Wege ſtchet, mit fortſchleppet, erweislich. Man kann aus den allent- halben ſichtbaren Riſſen in den Felſen und aus den Spalten in den Schichten der Erde, auf dieſe allgemeine Veränderung einen Schluß machen. mo 21 Mali- / 58 Sünftes Capitel. 1 Manche Fobilien erhielten ſich in dieſen horizontal liegenden Schichten, andere aber 3erbrachen in Stücke und tvurden zermalmet. Die erſten haben wir dem Leimen oder Sand zu danken, worinn ſie vergraben waren. Da ſelbiger nicht ázend und corroſiviſch iſt, ſo trug er, weit entfernt, ihre Natur zu verändern, im Gegentheil viel zu ihrer Er- haltung bey. Die zerſtückten und zerbrochenen Foßilien, dergleichen man in Touraine und Poitou findet, und welche in dieſem Zuſtand zur Düngung der Erde brauchbar ſind, Non phine 2 ivaren Zweifel mehr als die erſten der Gewalt der Winde ausgefest, die ſie ganz zerbrochen herbey führten. Hiezu kommt noch die freſſende und kalchichte Art der Er- de, in welche ſie ſich verſenkten, die ſelbige mit der Zeit hatte calciniren und in kleine Thet- le auflöſen können. sic 1996 Man ſieht alſo leicht, daß dieſe regelmäßige Lage horizontaler Schichten ganz natürlich, und eben das iſt, was das Waſſer alle Tage ſeiner Matur nach thut, daß die Körper, die es bey Ueberſchwemmungen mit ſich fortgeführet hat, nach Ablauf der- felben horizontal liegen. 1 Ferner hatte das Gewäſſer faſt ein Jahr zum Ablaufen Zeit; die Gewalt der Winde mußte aufhören; und die Condylien, die ganz oder zertrümmert in Leimen und Sand ſtacken , lagerten ſich in horizontale Schichten, ſowohl nach der Lage des Lei- mens ſelber, als nach ihrer ſpecifiſchen Schwere. In dieſer Meinung ſtreitet nichts wider die Wahrſcheinlichkeit und tägliche Erfahrung. Beantwortung des dritten Einwurfs. Man giebt vor, die aus dem Meer hergekominene Berge hatten ſich vermittelft des unterirdiſchen Feuers erhoben, und hätten verſchiedene Seekörper mit ſich ge nommen. 21 , Der Italieniſche Schriftſteller bhb) welcher der Urheber dieſes Lehrgebåudes iſt, ſetzt folgende zwery Saße zum Grund: Der erſte, daß die Conchylien und Seekörper, die man auf den Bergen findet, wirklich aus dem Meer kommen; der sweyte, daß ſie zu eben der Zeit dahin gekommen ſind, als die Berge aus dem Waſſer hervorgekom- men ſind, und fich vermittelſt des Ausbruchs eines unterirdiſchen Feuers aus dem School der Erde erhoben haben. Sin Dieſer Schriftſteller behauptet und ein Gelehrter coc) den wir vor kurzem ver- Yoren haben, ſtimmt ihm bep, die fcuerſpeyende Berge håtten in den damaligen Zei- ten eine Erde auswerfen können, worinnen die fremden Bäume und Pflanzen natürlich gewachſen feyen, nachher aber hatten dieſe Berge eine andere Erde ausgeworfen, die der Natur ſolcher Gewächſe nicht angemeſſen ſeye, und daher waren ſeitdem keine mehr geivach- fen, und die alten aus eben der Urſache zu Grund gegangen. Eben ſo hätten auch die Thie. re alle die Länder bewohnt, wo man ihre Kinochen findet, und wåren, da ſie keine ſchick- liche Pflanzen zu ihrem Unterhalt mehr gefunden, umgekommen, und von der Erde be- decket worden, welche feuerſpevende Berge ſeitdem auswarfen. Er behauptet ſogar, die Trůmmer des nahe bey Bern gefundenen Schiffes, und der ganze Körper eines Hir- t ſchen 3 coc) Der Marquis Scipio Maffei ſchrieb bbb) Dei Cruſtacei e de gli altri marini cor- pi che ſi trovano ſui monti, dà Ant. La- zaro Moro, Venetia, 1740. von dieſer Materie einen Brief, der in das Journal des Sçavans eingedruckt wurde. Von der Art wie die Erdconchylien hervorgebracht werden. 59 teno ali premorten mit Tchen, den man bey Genf entdeckt, wären von den Materien zugedeckt worden, welche der Volkan ausgeworfen, und davon ren der Berg, in dem ſie lagen, entſtanden. Die Verſteinerung der Conchylien, ihren Eindruck und ihre Lage in Steinen ſchreibt er der kochenden Materie des unterirdiſchen Feucrs zu, welche die Steine zerbrochen und weich gemacht habe, daß ſich die Conchylien hatten hineinbegeben können, worauf ſie denn mit der Zeit hart geworden. Eben den Grund führt er auch bey den in Steine eingeſchloſſenen Fiſchen und Inſecten, wie auch von den auf der Oberfläche der Steine abgedrückten fremden Blåttern, Bäumen und Früchten an. Er unterſcheidet zweyerley Arten von Bergen: Die erſte ſtieg aus der Erde empor, che ſie noch mit Waſſerthieren und Pflanzen angefüllt war, und als ſie noch einen ſehr harten und ſehr ſteinichten Grund hatte, der zur Ernährung einer Creatur untauglich war. Mithin konnte die Erde, als ſie ſich erhub, weder ein Thier noch ein Gewächs, auf den Gipfel der Berge bringen, weil noch keine in dem Meer waren. Die andere Art von Bergen entſtund, nachdem das Meer mit Waſſerthieren und Pflanzen ſchon angefüllt war, die von nichts anders als vom Leimen und den andern feta ten und harzichten Materien leben, welche die Abgründe auswurfen, aus denen dieſe Ber- ge hervorkamen. Dieſe konnten, als ſie ſich erhuben, die Thiere und Pflanzen, die im Meer waren, auf ihren Gipfel mit ſich hinauf bringen. Zum Beweiß dieſes Lehrgebäudes beruft ſich der Shriftſteller auf den Monte nuovo bey Puzzuolo, die neue Inſel Santorin, die Fole Neuve unter den Azoriſchen Inſeln und den kleinen Berg des nemlichen Veſuvs, der ſeitdem ſchon wieder zu Grund gegangen. Von dieſer vierfachen Veränderung iſt bereits oben ddd) geredet, und ge- zeiget worden, daß fie Wirkungen eines feuerſpeyenden Berges ſeyen; aber bety gegenwär- tiger Frage nichts beweiſen. Die Inſel Santorin iſt mehr eine Inſel als ein Berg, dergleichen wir täglich in den Flüffen entſtehen fehen. Kann man aber wohl aus eini- gen beſondern und überdieß nur einer Landſchaft eigenen Begebenheiten, ein allgemeines Lehrgebäude für alle andere Länder machen? Dieſes heißt ſehr unbündig ſchlieſſen und Dinge behaupten, die ſich mit der Schöpfung des Ganzen auf keinerley Weiſe ver- tragen. Hieber iſt noch zu bemerken, Daß der Monte nuovo ben Puzzuolo und der Flet- klei- ne Berg des Veſuvs, wie ich es ſelbſt beobachtet habe, nichts anders ſind, als ein von dieſem feuerſperenden Berg ausgeworfener Haufe von Lava und verbrannter Aſche, und folglich einer ganz andern Matur, als die Alpen, die Pyrenäiſchen Gebürge, der Pico auf Teneriffa, die Cordilleras und andere Bergescant bid of this com Dieſer Italieniſche Philoſoph zeiget in dieſem Syſtem mehr Wit, als Gründlich- Feit ſeiner Gedanken. 2 Wie konnten gewiſſe Berge in Frankreich, beſonders die in Touraine und Champagne, die mit allen Arten von Conchylien bedeckt ſind, ber- Deze mittelſt eines feuerſperenden Berges aus dem Meer, das ſo weit davon entfernt iſt, hervorgebracht werden? Auſſerdem giebt es auch wenig Erdbeben in dieſen Provinzen, wo feine feuerſperyende Berge find. Dieſer Schriftſteller macht ſein Syſtem gar zu allgemein ; er ſchloß von ſeinem Vaterland, wo die Ausbrüche Feuerſpeyender Berge und Erdbeben ſehr gewöhnlich ſind, auf ganz Europa. P 2 meint supira Sáme V obou on ddl) S. 47 / af 60 Sünftes Capitel. Stáme die Lage der gegrabenen Conchylien von feuerſpeyenben Bergen ober dem uit terirdiſden Feuer her, ſo mußte ganz Europa, ja die ganze Welt einerley Lage gehabt haben. Auſſerdem tvitrden ſie auch durch dieſe heftige Bewegung ganz umgekehret und zerbrochen worden ſeyn, da ſie im Gegentheil ganz find und ſchichtweiſe horizontal liegen. Ein deutlicher Beweis, daß fie ſanfte vom Waſſer herbergeführet worden, und weder durch ein unterirdiſches Feuer noch durch die Erſchütterungen eines feuerſpeyenden Ber- ges hieher gekommen ſind. Man ſieht alſo, daß dicſe wider alle Wahrſcheinlichkeit angenommene Meinung ber keinem der Berge ſtatt finde, die vom Mcer entfernt und auf der ganzen Erde aus- geſtreuet ſind. Dieſe groffcn Berge ſind mit der Welt geſchaffen cee), Wirkungen der Kraft des Schöpfers,, und alſo keines fcuerſperenden Berges. 2 1 Selliameds Syſtem und das Syſtem dieſes Schriftſtellers, find faſt einander gleich, indem er ohne allen Grund annimmt, daß alles Land auf unſerer Erdkugel eben ſowohl als die höchſten Berge im Schooſſe des Meeres gebildet und zuſammengeſekt tor- den ſeyn, und daß das Waſſer ber ſeiner täglichen Abnahme, dieſe Merkmale hinter fidh laffe, die ſich nach und nach entdecken. Wie groß iſt die Unvernunft dieſes Schrift- ſtellers, den Telliamed an die Stelle des Mofes zu ſeßen, den Menſchen aus dem Grund des Meers hervorkommen zu laſſen, und um uns nicht von Adam abſtammen 311 laſſen, uns Seeungeheuer zu Vorfahren zu geben! Nur gottloſe Menſchen können der- gleichen Träumerenen aushecken. Was Ovid fff) bey der Sündfluth Dcucalions fagt, iſt nicht ſo lächerlich : latest od Jamque Mare et Tellus nullum diſcrimen habebant : Omnia Pontus erant, deerant quoque littora Ponto. 18.20 Der vierte Einwurf. Dieſer Einwurf beſtehet darinnen, daß man behauptet, die Fosilien tåren auf die Berse gekommen, und zwar vermittelſt einer unterirdiſchen Gemeinſchaft des Meers mit der Erde, oder einer innerlichen Bewegung der Erde, wodurch das Meer die Con- dhylien, die Siefelſteine und den Sand nach und nach verbreitet. Dieſe Hypotheſe beruht auf keinem andern Berpeis, als auf dem, welchen man von den Steinbrüchen zu Monteffon ber St. Germain en Laye hernimmt. Man erzäh- let, die dortigen Haufen von Conchylien erſeşten ſich beſtändig in gleicher Menge, und peringcrten ſich nicht, ſo viel man auch davon wegnahme. im man bildet dieſe Hypotheſe auf folgende Art aus. Die cirkelartige Bewegung bringt alle Körper vermöge der bloffen Schwere von der äuſſern Fläche der Erdkugel gegen den Mittelpunct der Erde, und bringt alles durch das Centrals oder unterirdiſche Feuer wieder von dem Mittelpunct zur Oberfläche, und unterhält alſo eine beſtandige Gemeinſchaft zwiſchen dem Meer und der Erde, zwiſchen dem Acuſſern und Innern der Erde. Durch einen Kreislauf unter der Erde werden alſo die Conchylien, die Sieſel- ſteine bee) Opertique funt omnes montes excelf ſub fff) Metamorph. Lib. I. aniverlo coelo. Genef. VIII, 19. Von der Art wie die Erdcondyylien hervorgebracht werden. 61 ſteine und der Sand des Meers nach und nach auf die Erde gebracht und verbreitet, und dieſer Mechanismus beſtehet in der Wirkung und Gegenwirkung des Mittelpuncts und des Feuers. Die Behauptung, daß ſich die Seekörper in den Steinbrüchen zu Monteſſon in- mer wieder erſetzen, iſt unglaublich. Fih ließ die Muſchelbånke (Falunieres) in Tou. raine und Poitou, die mit den Steinbrüchen zu Monteſſon eine Achnlichkeit haben durch geſchickte Naturforſcher unterſuchen. Die groſſen Löcher, die man zur Düngung der Felder hineingehauen hat und tåglich hineinhaut, haben fich ſeit den vielen Jahrhun- derten nicht wieder mit Conchylien ausgefüllet, ſondern ſind-immer in ihrem alten Zuſtand geblieben. Die Hügel zu Grignon, Coutagnon, die von Conchylien voll ſind, behalten die Höhlen, die man hineingrabt, um Fofilien und Sand herauszubringent; und man fine det ſeit vielen Jahren weder neue Muſcheln noch friſchen Sand. Man unterſuchte über- dieß die Natur der Höhlen dieſes Landes, die vor mehr als 300 Jahren in die Felſen und Sandgruben, wo die Conchylien in groſſer Menge waren, gegraben worden, und fand ſelbige, ungeachtet ſie mit keinem Gewölbe verſehen worden waren, bis jetzt un- verárdert. So viel fehlt alſo noch daran, daß fich die Conchylien und andere Geekor- per in denſelben wieder erſetzen ſollen, wie man vorgegeben hatte. Auſſerdem findet man in allen dieſen Höhlen ſo wenig als in den Lüttichiſchen und Sächſiſchen Bergtverken, und in andern Ländern, wo viele tiefe Schichten ſind, ei- ne Spuhr von dieſen vorgegebenen Communications-Canalen unter der Erde, durch wel- che diefer innerliche Umlauf geſchehen könnte. Fånde einer ſtatt, ſo würde das Quell- waſſer, der Gemeinſchaft mit der See wegen, ſalzicht ſeyn müſſen. 2 1 Die Verfechter dieſer Meinung ſahen die Unmöglichkeit gar wohl ein, und nahe men daher das Centralfeuer zur Hülfe , ungeachtet es kaum mehr in einer guten Naturlehre angenommen wird. Fånde dieſer Umlauf bey den gegrabenen Conchylien ſtatt, ſo tvůrte er auch bey den Erzgången, Marmor- und Steinbrüchen Platz finden müſſen; es würden dieſe Körper ihren Umlauf um das ganze Meer nehmen müſſen, um hernad durch die unterirdiſchen Canále zurück zu kommen und ihren Prag in den Bergen ein- zunehmen; und endlich würde ſeit ſo langer Zeit das Meer von allen dieſen Kör- pern erſchöpft worden ſeyn, woferne es nicht die ſchöpferiſche Kraft hatte, wieder neue Hervorzubringen. Unſere Bergleute und Arbeiter in den Steinbrüchen würden in der That weit weniger Mühe haben, wenn dieſe innerliche Gemeinſchaft des Meers mit der Erde dieſe Producte ordentlicher Weiſe auf die Oberfläche der Ber- ge brachte. Es wurde eine ſo allgemeine Sündfluth mit einer ſolchen Gewalt der Wellen und Heftigkeit der Winde erfordert, um die groſſen Conchylien und andere Seekörper auf die Spitzen der Berge zu bringen, und von da auf das flache Land herabzus ſchwemmen. Zwey Betrachtungen ſollen dieſes Capitel fchlieffen; die eine über die Allge- meinheit der Sündfiuth, und die andere über den Zuſtand der Thiere, Mineralien und Pflanzen während derſelben. 4 Die 62 Fünftes Capitel. 1 Die Welt iſt nach dem Mofes nicht 6000 Fahr alt, und man erzähled, daß fie mehrern Ueberſchwemmungen ausgelegt geweſen fer. Die erſte zur Zeit des Noah war allgemein, und ereignete ſich 1656 nach Erſchaffung der Welt. Die andere war die Ueberſchwemmung des Ogyges 888), welche im Jahr der Welt 2228 uno 572 Jahr nach der allgemeinen Sündfluth Attica allein betraf. Die dritte, welche Ther ſalien verwüſtete, war die Fluth des Deucalions im 2470 Jahr der Welt, 814 Jahr nach der Sundfluth des Noah, und 242 Jahr nach der Ueberſchwemmung des Ogyges. Dieſe beyde lettere Ueberſchwemmungen waren nicht allgemein, ſondern betrafen nur einige kleine Cheile der Erde; und Gelehrte ſelber ſtehen in den Gedanken, die alten Griechen hatten des Deucalions Fluth und die allgemeine Sündfluth miteinander ver- menget, ſo daß man nur zwey Ueberſchwemmungen zu zählen hátte. Ich übergehe die Lieberſchwemmungen des Prometheus in Egypten, und des Xiſuthrus, deren ei- nige Geſchichtſchreiber Meldung thun, weil ſie nicht allgemein waren. Einige andere Gelehrte läugnen die Allgemeinheit der Noachiſchen Sundfluth. Sie führen zum Grund an, weil die Menſchen durch die Sündfluth håtten vertilget werden ſollen, und ſelbige nur einen Theil Aſiens bewohnt hatten, ſo hatte ſie ſich auch nur auf die bewohnten Gegenden, und keineswegs über die ganze Erde erſtrecken Disfen. Die Moſaiſche Geſchichte ſagt ausdrücklich, daß das Gewäſſer bbb) die ganze Oberfläche der Erde bedeckt habe, und daß alles, was Leben hatte, iii) im Waſſer uma gefommen fers. Die Thiere waren auf der ganzen Erde ausgeſtreuet, und die Vögel konnten allenthalben hin fliegen; da hingegen die Menſchen kkk) allem Anſchein nach nur einen Theil Aſiens beidohnten. Sind aber alle Thiere im Waſſer umgekommen, wie wir denn nicht daran zweifeln ſollen, ſo muß die Sündfluth allgemein geweſen ſeyn. Eben fo würde auch die Vorſicht, in der Arche von jeder Art der Thiere eine zu er- halten, ummutz geweſen ſeyn, wenn ſie ſich in einige Theile der Erde vor der Sundfluth håtten retten können. Aud) die Geſepe der Hydroſtatic belveifen die Algemeinheit der Sündfluth voul- kommen. Das Waſſer gieng nach Mofis Erzählung funfzehen Ellen hoch lul) über die höchſten Berge. Da nun bekannt iſt, daß ſich das Waſſer allezeit wagrecht er- Hált; ſo mußte es ſich über die ganze Erde ausbreiten, und überall fünfzehen Ellen hoch über derſelben ſtehen, um überall vollkommen wagrecht zu ſtehen. Es läßt fich nicht denken, daß einige Theile trocken und die daran ſtoſſenden überſchwemmt gelde- 1 888) Einige halten die Ueberſchwemmung des Oſiris für älter als die Ueberſchwem. mung des Ogyges. bbb) Vehementer enim inundaverunt , omnia repleverunt in ſuperficie terrae. Genef. VII, 18. kkk) Dieſes iſt von den damals bekannten und, unbewohnten Theilen der Welt zu verſtehen; denn es fonnte viele andere be. wohnte, aber damals unbekannte Sander geben, dergleichen es auch heut zu Tag giebe. et all)Quindecim cubitis altior fuit aqua iii) Conſumpta eſt omnis caro quae mo- vebatur fuper terram , volucrun animan- tium, beftiarum, omniumque reptilium quae reptant fuper terrain Geneſ. VII, 21. fuper montes quos operuerat. Genef. VII, 20. Von der Art wie die Erdeonchylten hervorgebracht werden. 63 1 getveren, indem die Menge und Schwere jene alſobald würde überfahwemmt haben. Andere ſagen, wenn die Sündfluth allgemein geweſen wäre, ſo Håtten es auch ihre Wirkungen fenn múffen. Bey einer ſo allgemeinen Urſache ſollte man auf der ganz zen Erde gegrabene Conchylien und Meerſand finden. Wenn man nur an gewiſſen Orten verſteinerte Conchylien, an andern aber keine antrift, ſo liegt es an der Beſchaffenheit der Erde, die ſelbige nicht überall annah Felſen, Dämme, Berge, welche vermöge ihres Widerſtandes ihren Fortgang hindern konnten, konnten dieſe Fofilien am erſten aufhalten. me. 1 Ohne allen Zweifel hat die Sündfluth die Conchylien und den mit Muſthein vermiſch- ten Meerſand an unzählbare Oerter in den vier Theilen der Welt berſtreiiet, aber weil man dieſe Orte noch nicht entdeckt hatte, ſo glaubte man gar nicht, daß es einige gåbe. Den Bedürfniſſen der Menſchen haben wir die Brunnen, Bergwerfe, Steinbrüche, Erz- und Sandgruben zu danken. Alle dieſe Gruben wurden niemals gemacht, um Fofilien barinnen zu entdecken, ſondern dieſelben machten uns ſelbige erſt bekannt. "An- dere Foßilien entdeckte man auf den Bergen und den abſchůßigen Theilen der Hügel, zur Zeit groſſer Regenguſſe, welche die Erde von der Oberfläche wegſchwemmeten. Sind uns auch endlich nicht alle Oerter; wo Foßilien ſind, bekannt, ſo liegt die Schuld daran, daß entweder ivir oder auch die Einwohner ſolcher mit Foßilien verſehener Ge- . genden es ſelbſt nicht wiſſen. Leute, die an ſolche bewundernsipürdige Dinge gewohnt find, weil ſie ſelbige beſtandig vor Augen haben, verwundern ſich nicht darüber, achten felbige nicht, und melden auch nichts davon. Es giebt alſo wohl auf der ganzen Erde gegrabene Conchylien, und die Sündfluth, die ſie darauf verbreitet hat, muß für aliges mein angeſehen werden. Dieſe Conchylien find die Ueberbleibfel derſelben und etvige Denkmahle dieſer Begebenheit. / Die andere Betrachtung über das Schickſal der Thiere, Steine und Pflanzen zur Zeit der Sündfluth, beſtehet darinn, daß alle Thiere, ausgenommen die Fiſche, die in ihrem Element waren, umkamen und keine erhalten wurden auſſer denen, wovon Noab auf Gottes Befehl eine gewiſſe Anzahl in den Staſten mitgenommen hatte. Die Mineralien erhielten ſich gleichfals in den Schichten, Gruben und Gången, ungeachtet das Ge- wäſſer der Sündfluth fie erweichte ; und Salz, Schwefel und Olichte Materien erzeug- ten fich, als die Erde trocken mmm) geworden war, von neuem, und brachten auch neue Mineralien hervor. Was die Pflanzen anbetrift, ſo beiveißt, ungeachtet der P. Kirder nnn) es blos vom Weinſtock, dem Storn und den zarten Pflanzen, für deren Erhaltung man durch eine große Menge von Fachſern und Saamen beſorgt geweſen, behauptet, der Del- zweig den die Taube 00o) dem Noah, da er noch in dem Saſten eingeſchloſſen war, brachte, daß eine hinlängliche Anzahl von jeder Art der Pflanzen zu ihrer Fortpflan- zung / endir mmm) Viditque quod exſiccata effet fuperfi- ftolonibus, ut ea fubito in plantationis cies terrae: Genef. VIII, 13. negotio fervire poffent. KIRCHER. nnn) Vitium furculos una cum ingenti fru- 000) Portaus ramum olivae virentibus foliis menti copia, fructiferarumque arborun in ore fuga Geneſ. Vill, 13, Q2 64 Sechſtes Capitel. zung, auf der Erde übrig geblieben. Ware Fein Baum ftehen geblieben, tvie hatte denn die Taube einen grünen Zweig finden können? Wåre kein Sraut auf der Erde vorhanden geweſen, wie hätte ſie denn Noah, ohne ein Wunder, ein ganzes Jahr lang, ohne Schaden und in dem Stand ſich wieder fortzupflanzen, erhalten können. In keinem der drey Reiche der Natur war alſo eine neue Schöpfung ppp) noth- wendig; fie thaten nichts, als daß ſie von da an bis auf unſre Zeit wuchſen, und ſich nach dem Worte der Schrift vermehreten. Sechſtes Capitel. Von den Oertern, wo ſich die See - Fluß- und Erdconchylien auf- halten, und von den verſchiedenen Arten ſie zu fangen. W 1 ir haben nun den wunderbaren Bau der Conchylien betrachtet, die uns bekannt find : was werden wir nicht an denen entdecken, die uns das Meer verbirgt! Welche Verſchiedenheit der Arten in einem und ebendemſelben Geſchlecht, und welche Mannichfaltigkeit der Farben in einer jeden von dieſen Arten! Sie iſt ſo groß, daß man ſelten zwey Conchylien einander villig ähnlich findet; es findet ſich allezeit ein unterſchied in ihrer Grbije, ihrer auſſern Geſtalt, Farbe, oder einem andern before dern Merkmahle. Die Natur geht hierinn beynahe bis zum Ausſchweifenden. Man findet darunter römiſche und hebräiſche Buchſtaben, muſikaliſche Noten, und biswei- Yen Menſchen und Thierköpfe. a) Die Figuren ſind regelmäßiger, als inan ſie mit Zir- kel und lineal machen kann; und die Mahlerey muß ihr an Lebhaftigkeit der ſchinen Farben weichen. Nun wollen wir die Oerter durchwandern, wo ſich alle dieſe ſchöne Condylien aufhalten, und endlich die verſchiedenen Arten zu fangen betrachten. Die Seeconchylien. ES 8 kommen zwar dieſe wunderbare Geſchöpfe aus dem Meer; aber nicht alle Meere liefern dieſelbe : non omnis fert omnia tellus. Die ſchönſten erhalten wir aus Oſtindien b) und dem rothen Meere. Die Sonne mahlt in den Himmelsſtrichen, die der Linie fo nahe find, durch ih- re ſtarke Hitze die Farben lebhafter, glänzender und netter; und das Meer, welches hier zu breit iſt, um durch das Flußwaſſer verſuſſet und gemäßiget zu werden, unter- halt dieſe Hite. Die ſalgidhten, ſalpetrichten, vitriolartigen und barrichten Theilchen, welche PPP) Tanto facilior fuit arborum omnis ge- gur auf ihrer Schaale. Concha ſpectro- neris, ſpeciatim oleae conſervatio, quod rum wurde eine andere wegen ihrer kleinen aqua diluvialis fuerit non fimplex, pura, wunderlichen Figuren, die wie Geſpen. limpida, fed coenola, liinofa , partibus fter ausſehen, genannt. terreis copiofe impraegnata, SCHEVCHZER Herbar, diluv. p. 14 b) Conchae in mari Indiarum Orientali egre- gius picturatae. BONANNI recreat, ment. R) Rumph nennt eine Conchylie Leo af- cendens wegen einer {ówen ähnlichen Fi. et 0C. Von den Dertern, wo ſich die See Fluß- und Erdcondyylien aufhalten, . 65 tvelche die beſtandige Bewegung dieſer groſſen Meere von der Erde abſpublet führt dieſen' Thieren ihre Nahrung und Säfte zur Bildung ihrer ſchönen Sdag- 1 le zu. 1 1 / Die Stůſten Aſiens ſind die erſten Theile der Welt, die ſie uns Darbieten. Die Inſul Bahrain oder Ormus im Perfiſchen Mecrbuſen, iſt der Ort, wo man die ſchönſten Perlenmütter fångt, ingleichen an der Stúſte des glückſeligen Arabiens bey der Stadt Catifa, und bey Manar auf der Inſul Ceylon. Man fångt ſolche c) auch, wie Tavernier berichtet, in America an fünf Oertern; an den Inſeln Cubagua, Margarita , bey Comogate, in dem Fluſſe Hadya und bei; St. Martha Die Inſeln Aru, Ceram, die Sondiſchen, Moluckiſchen und Amboine; wie auch Ban. tam und Borneo bey Batavia, fo von den Hollandern ſo fleißig beſucht werden, lie- fern Stammmuſcheln, den Pferdefuß, die Gießkanne, Dubletten oder zweyſhaalichte Muſcheln, ở. E. den Königsmantel, ſchöne Mießmuſcheln, ſtachelichte Auſtern, Tellmu- fcheln, ſchöne Segelſchnecken, Rollen, Trompetenſchnecken oder Sinkhörner, die Moh- renkrone, Tonnenſchnecken, die Perſpectivſchnecke, Stachelſchnecken, Strauſelſchnecken, Schwimmſchnecken, Sturmhauben, Harpfenſchncken, ſchöne rund - halbrund- und plattmåulichte Schnecken, die Krabbe; den Scorpion, den Lecker, Schraubenſchnes cen, und unter dieſen das Wendeltreppchen, den groſſen Sporn, und bauchichte Schnecken.de 1 / , 1 Die Maldiviſchen, die Philippiniſchen Inſeln, Bengalen und die Stuften von Malabar geben uns ſchöne Schnecken (Limaçons) und andere Conchylien. China bringt Schwimmſchnecken, Kräuſelſchnecken, kleine Seeigel, Porcellanen und ſehr ſcho- ne Schnecken hervor. Die Küſten von Japan liefern ſehr dicke zweyſchaalichte Mu- fcheln. Mießmuſcheln und Tonnenſchnecken halten ſich an den Küſten des Landes der Papous auf. Bey der Zuſul Cypern ficht man ungemein ſchöne Schuffelmuſcheln. America liefert die Conchylien weder ſo ſchön noch in fo groſſer Menge als Afia. Panama, eine zu Terra firma gehörige Stadt, liefert Rollen-, Porcellan- und Ton- nenſchnecken, ſo Purpurſchnecken von Panama genennt werden. Man findet in Braſilien, vornehmlich zu Fernambuco und in dem Mericaniſchen Meerbuſen, nahe ber Campes dye, Stachelſchnecken, Sonnenſchnecken, Stinkhörner, Delfrüge, Purpurſchnecken, , ", , , , Sammmuſcheln, Porcellanſichneden, Schwimmſchnecken, Mieſmuſcheln, Schrauben, Strauſelſchnecken, Herzmuſcheln und Napfichnecken. Aus der Inſul Cayenne erhalten wir ein ſchönes Kinkhorn und das Miðasohr. Jamaica und Barbados ſind voll von Porcellanſchnecken, Gienmuſcheln und Kinkhörnern. Zu St. Domingo findet man ale Ye Arten, wie in Oſtindien; ſie ſind aber nicht ſo ſchön, und die Perlenmütter ſind nicht ſo groß, als im Perſiſchen Meerbuſen. Beis Martinique fiſcht man gemciniglich ſehr kleine und ſchlechtere Conchylien als zu St. Domingo. Doch fieht man auch bisweilen groſſe. Ber c) Ein langes Verzeichnis aller Derter, wo Perlen gefiſcher werden, findet man in des Benninius Noten zu dem vierten Brief von Jacobi Tollii Epiſtolae itinerariae, Amít. 1700. 4to pag. 130. R 66 Sechſtes Capitel. Ben Canada werden vivlblaue Gienmuſcheln, und in den tiefen Seen ebendeſſelben Landes ſehr ſchöne lilacfarbige und recht perlenmutterartige Mießmuſcheln gefunden, darun- ter einige leicht, andere aber ſehr plump und dick find. Auf der groſſen Sandbank von Terranova in America, fångt man verſchiedene Ar- ten von Mießmuſcheln. Surinam in Guiane unterlaßt nicht Conchylien, ſeltente Thiere, Inſecten und Pflanzen zu liefern. Zu Carthagena, eben auch in Guiane, findet man Conchylien, fo denen von den an- dern Küſten gleich ſind, und Perlenmuſcheln, die ungleich und nicht ſo glänzend ſind, wie die im Perſiſchen Meerbuſen. Aus der Magellaniſchen Straſſe, am Ende von Súd-America, kommt die ſchöne Magellaniſche Mießmuſchel, die groſſe und die kleine Art, und die ſchöne pyramiden- förmige Napfſchnecke. Guinea in Africa liefert uns die kleine Conchylie d) welcher man ſich daſelbſt anſtatt des Geldes bedient. Es giebt auch allda eine andere ganz weiſſe Porcellanſchnecke, top- von ſich die Frauen Armbänder machen, und womit die Morgenlander die Záume ihrer Pferde beſeken. Man ficht groſſe Schifskuttel am Vorgebirge der guten Hofnung, an der Küſte der Cafers in Africa, und auch bey Amboina im Indianiſchen Mecr. Bey Moſambique an der Küſte von Zanguebar, giebt uns das Meer Porcellane (dinecken, Meernuſſe und Schifskutteln von allen Arten. Bey den Inſeln Loanda und Aſcenſion findet man ziemlid, ſchöne Conchylien; an den Canariſchen Inſeln fiſcht man Stachelſchnecken; und auf der nah liegenden Inſul Madera ſind die Mießmuſcheln, Meeroh- ren und Seeigel gemein. Nirgends werden die Conchylien ſo häufig gefunden als im rothen Meer; Shwimm- fchnecken, Purpurſchnecken, Porcellanſchnecken, Stinkhörner, die Hohlsiegelmuſchel, der Königsmantel, Tonnenſchnecken, die rund - halbrund - und plattmåurichte Schnecken, Auſtern, ſchöne Mccrige, Napfſchnecken, und viel andere ſchone Conchylien zeigen fidy dort von allen Seiten. 1 Europa beſikt im Mitternachtlichen Theil des groſſen Weltmeers, und im Mittels Yåndiſchen Meer große Reichthümer von Conchylien, die aber nicht ſo groß und von ſchlech- terer Farbe als die Indianiſchen ſind. Das Mittellandiſche Meer hat einen groſſern Ucberfluß daran als der Ocean. Der Golfo di Tarento hat Purpurſchnecken, Porcellanſchnecken, Schifskutteln, Stachelrichnes cen, Mågelmuſcheln und ſchöne Auſtern. Neapel und die benachbarten Küſten, wie auch Sardinien und Maltha ſind damit angefüllt. Sicilien liefert ber Palermo, Meßina, Trapani und an allen Stúften ſehr weifle Auſtern, groffe Muſcheln oder ſogenannte Steck muſcheln, Porcellanſchnecken, Sammmufchelny Shwalben, Telmuſcheln, Gienmuſcheln, und andere ſchöne Conchylien. Die d) Es iſt dies eine kleine Porcellana nede, bfe frisgemein bas Solangenfópfchen (la Co- lique ) heißt. Von den Oertern, wo ſich die See- Fluß- und Erdconchylien aufhalten, zc. 67 Die Inſeln Sardinien und Corſica ſind reich an Conchylien, vornehmlid an Steck- muſcheln. isten the Zu Syracuſa findet man Segeltücher, geflügelte Stachelſchnecken, Strauſel, Mond- fchnecken, Connen, Neriten, Rabenſchnabel (Chenilles) und andere. Das Adriatiſche Meer oder der Golfo di Venetia iſt nicht ſo reichlich mit dergleichen Werfen der Natur berſehen; er liefert aber doch ebenſowohl als die Italieniſchen Küſten, ... on Mießmuſcheln von verſchiedener Art, Auſtern-, Gien-, Tell- und Schüſſelmuſcheln, die ſich an die Felſen von Dalmatien anhången. Die in Mergelſteine eingefügte Steinſchei denmuſchel trift man in dem Hafen zu Ancona håufig an, und die Meerohren ſind ben OM Puzzuolo fehr gemein. Die Häfen zu Marſeille, Toulon, Antibes, St. Tropes, Frejus, Cete, find mit zweyſchaalichten Muſcheln, mit Seeſhinken, Gien, Sell, Miesmuſcheln und andern Conchylien angefütit. u the serien serunt me ane samma Die Mecreicheln, Entenmuſcheln und Steindatteln halten ſich in Bretagne auf Seepflanzen, verfaultem Holz von Schiffen, in Moråſten und in Höhlen an dem Meer auf; man findet auch einige auf Seeſchwämmen. us war wheeta Oy Die andern stůſten Frankreichs, in Bretagne, Provence, Normandie, wie Breſt, Rochelle, St. Malo, Orient, Dieppe, Havre, Dunkirchen, Calais, haben Auſterit, die vortreflich zum Effen ſind, aber gemeine Schaalen haben; eine Menge von gemeinen Mießmuſcheln, Burgau, aber wenig Tellmuſcheln, Mågelmuſtheln, Meer- eicheln, Zwiebelſchaalen, Entenmuſcheln. Sehr ſchöne Samm- und Herzmuſcheln wers den zu Granville in der Niedernormandie gefunden; alleine am St. Michaelsberg, der er price ſen Fuß ſchlammicht iſt, giebt es nicht eine Muſchel, und die, womit die Pilgrimme ihre Bandelier auszieren, kommen von den benachbarten Küſten. Engelland hat auch an ſeinen Ufern viel Conchylien, als zu Plymouth, Roches ſter Auſtern, Mieß-, Nagelmuſcheln, Meerohren, Meerzáhne und Kammmuſcheln, die gut zu eſſen find. Liſter ſagt, er habe in der offenbaren See gegen Scarborough, Hartlepool, Lancaſter, Lincoln, Philo, Redcor, Portland, Conchylien gefangen. Man findet auch an den hohen Ufern von Frland gegen die Azoriſchen Inſeln ſchöne Mieß- va muſcheln; und die Schottiſchen Perlen werden ebenſowohl, als die Steinſcheidenmuſcheln beſonders geſchätzt. dont nous Die Küſten von Spanien, Portugal, Danemark und Deutſchland, bringen bey nahe eben die Conchylien hervor, als die Indianiſchen, aber von matter Farbe und nicht mit dem Perfenmutterglanz. In Bayern e) giebt es Flüſſe, worinn ziemlich ſchöne Pérlen gefunden werden, beſonders in einer Flußmuſchel, die in dem Perlenbach am lin- ken Ulfer der Donau unterhalb Regenſpurg gefangen wird. Zu Cadir und Carthagena bekommt man viet Kinkhörner, Madreporen und große Schinkenmuſicheln. Die Inſeln Maiorca und Minorca ſind die reichſten Gegenden an dergleidjen Arten von Conchylien, die ſehr ſchöne Farben haben; aus ihrer Seide oder Haaren ( Biffus) werden im Lande vielerley Arbeiten gemacht. St. Jacob von Compoſtell in Gallicien liefert Stachef-: R2 ſchnecken e) Wie Matthioli und Tavernier berichten. 68 Sechſtes Capitel. ſchnecken, Kammmuſcheln, Gienmuſcheln und Meereicheln. Man findet auch Sdnecken und Kinkhörner in Portugall; und das Baltiſche Meer giebt uns unter vielen Conchylion eine ſehr ſchöne orangefarbige Stammmuſchel. Conchylien der fiiffen Waſſer. oder grau. 1 Nie irgend giebt es Ströme und Flüſſe, die nicht Conchylien mit ihren darinnen befinds lihen lebendigen Thieren, haben ſollten. Dieſe Conchylien ſind klein und weißlicht Man fångt darinn viel Fluß - , Gicns, Kammmuſcheln, Mondrichnecken, Neriten, Tellerſönecken, Sinkhörner und andere Arten. Egypten und der Nilſtrom ataus geben Tellmuſcheln, die ziemlich groß ſind, und ſich recht wohl eſſen laſſen; ſie hießen vor Alters vorzugsideiſe Tellinae f) Baſilicae, hoc eft regiae. Die Seine, Marne und Loire führen viel Conchylien, die aber zu nichts gebraucht werden. Die Rhone, in welcher ich öfters Das Scharrnet (Drague) habe brauchen laſſen, hat nichts als Schne- cken; und die Saone bringt weder zu Lyon, noch in der Gegend, einige Conchylieu hervor. Ber dem Dorfe St. Savinien an der Charente, unterhalb der Stadt Saintes, wird eine ſehr ſchöne Flußmuſchel gefangen die dick iſt und innerlich der Perlenmutter gleicht. Sie iſt wegen ihres ſchönen Waſſers und der Gröſſe der Perlen, ſo darinnen. gefunden werden, bekannt. , 10 Lothringen liefert eine Perle in einer Flußmuſfel, die in dem kleinen Fluſſe Vos logne und in viel andern Flúffen dieſes Bandes gefangen wird. In der weiſſen Elſter im Voigtländiſchen Streiſe wird eine Flußmuſchel gefangen, die ſchöne Perlen in fich hålt. Der Fluß Don in Schottland liefert uns in der ſogenannten Pferdflußmuſchel licho- ne runde Berlen. Fin kicinen Fluſſe Huines in der Provinz Perche giebt es Minkhörner, die zwar klein, aber doch gedecfelt fiul. di 2017 Man fand in dem Fleinen Fluſſe Gobelins groſſe und mittelmäßige Flußmuſcheln Flußſchnecken, Tellerſchnecken, Stinkhörner, Gienmuſcheln und Tonnenſchnecken. Um von dieſen Arten der Conchylien der fúſſen Waſſer, wovon wenig Schriftſtel- Yer geſchrieben haben, eine richtigere Vorſtellung zu geben, bin ich willens eine Geſchich- te der vornehmſten Flüſſe in Europa nebſt einer Sammlung von Conchylion, Steinen, 。 Sieß, Pflanzen und Sand, ſo ſie mit ſich führen, auszuarbeiten. Die Beaarbeitung dieſes bisher vernachläßigten Sheils der Maturgeſchichte würde ohne Zweifel einige ncue, der Unterſuchung der Naturforſcher entwiſchte Geſchlechter der Steine oder Conchylien kennen lernen. Eben ſo leicht würde man auch aus dieſen Sammlungen eine Naturgeſchichte von Europa und beſonders von Frankreich, wovon bisher nur Theile und noch dazu nicht umſtändlich genug beſchrieben worden ſind, verfer- tigen könnent 1. Tellerbiegen, *mornetBren is wille Man f) RONDELET, aquatil. hiſt. Bonden Dertern, wo fich die See: Flug, und Erdconchylien aufhalten, 16.69 1 Man mußte hieru alle in den Fluffen Seine, Marne, Rhone, Saone , Loire, Garonne, Moſel, Donau, Rhein, Mayn, Elbe, Maas, Siber, Shennon, Weichſel, Torne, Guden, Don oder Tanais, Obi, Wolga, Dnieper, Drin und vielen andern nicht ſo beträchtlichen Europäiſchen Flüffen vorhandene Steine, Stiefel ſteine und Conchylieu, nebſt dem Sand, den ſie mit ſich führen, und denen darinu wacha ſenden Pflanzen, ſorgfältig ſammeln. Es iſt dieß wirklich keine kleine Unternehmung. Wie viele Reiſen zu Waſſer, wie viel Fiſcherepen in entfernten Flüſſen müßten nicht angeſtellt werden! Welche Sorgfalt, welcher Aufwand und welche Bekanntſchaften und Nachrichten waren nicht dazu unum gånglich nothwendig! Solche Sammlungen, die nur eine oder giver Schubladen einneh- mcn, find dem Anſchein nach freylich keine allzuangenehme Gegenſtande, und mehr rar als (chon. Sie tvůrden aber doch zur Europäiſchen Naturgeſchichte einen unendlichen Nußen haben. Nur mit der Zeit kann ich hoffen, es zu Stand zu bringen. Denn wie Pope ſagt, die Hofnung begleitet uns immer, und verläßt uns auch ſo gar en der Stunde des Todes nicht. / 1 Die Seen, 8) Teiche, Moráſte der füllen Waſſer, ja auch die Candle in den Gåre ten haben Conchylien, meiſtentheils von eben den Geſchlechtern und Arten, wie die in den Flüſſen, und die ganz kleinen Muſcheln ſind die gemeinſten. Wir haben auch ganze Bånke von Flußconchylien auf den Inſeln in den Flüffen. Al- le dieſe Muſchelthiere náhren fich von Blettern, Strautern und Pflanzen, die im Waſſer wachſen. Eróconchylien. Es wird aus dem erſten Capitel dieſes Theils erinnerlich ſeyn, daß ſich die Erbronchylien in lebendige und todte eintheilten. Die lebendigen find die rund- und halbrundmau- lichten Schnecken, die Spithörner und Schraubenſchnecken, die man überall, wo man in der Erde gråbt, im Moos, an alten Gartenmaurent, an den Ståmmen oder Wurzeln groffer Baume, unter der Heide, unter den Tarbäumen, in den gallápfelartigen ausge: wachſenen Theilen der Feigen- oder Myrthenbäume, findet. Die nackenden Sthrteckert gehören auch darunter. Sie halten ſich in Stellern, unterirdiſchen feuchten und moraſti- gen Orten, wie auch dickem Holze auf, und gehen mehr bey Nacht als bep Tag nach ihs rem Futter aus. Hat man bisher die Zahl der Erdconchylien nicht bermehren können, ſo liegt es theils an der Schwierigkeit, bis in die Länder der Wilden zu kommen, theils an der Ges brechlichkeit dieſer Dinge. Die toðten oder gegrabenen Conchylien ſtecken in der Erde, in Bergen, Steinbrüchen, durch Erbfalle entſtandenen Löchern, Mergelgruben, Erzgru. bent, Brunnen, und unterirdiſchen Oertern. Sie werden gefunden, wenn man in der Erde gråbt, und ſind meiſtens nur Trúmmer von Seeconchylien, bisweilen aber doch auch ganz; ſelten ſieht man daſelbſt Conchylien der ſüſſen Waſſer, Man f) Der Zürcher See nach Gesners Bericht de aquat. p. 289. S 70 il Sechſtes Capitel. Man trift die gegrabenen Conchylien faſt in allen Gegenden des Erdbodens an, und entdeckt tåglich einige von neuem. Da dieß in verſchiedenen Reichen geſchieht, ſo iſt es ein Beweiß vor ihrer Ausbreitung auf der ganzen Erde. Folgende Oerter in Europa ſind der ſchönen Foßilien wegen am meiſten berühmt. Ben der Stadt Syracuſa giebt es Steinbrüche, die voller Conchylien ſind; die Steins brüche in der Provinz Mazara find auch reichlich damit verſehen. In allen Gegendent um die Stadt Meßina, und in einer an den Mauren von Palermo liegenden Grotte, werden ſie gleichfalls gefunden. In Apulien, einer Provinz des Königreichs Neapel, bey Andria find alle Hügel, und unter andern Höhlen die eine Meile von St. Maria in Lamig entfernten, wie auch die gegen Milazzo liegenden, voller Tophſteine, in welchen Conchylien ſtecken. In der Inſel Maltha werden in der Terra di St. Paolo gentenintent Gegend, in gleichem Steine, viel Conchylien und Schlangenzungen gefunden. Auf dem Monte Mario, zu Nettuno bey Albano, in der Gegend um Rom, giebt es eine Mert- ge Fobilien. Ber Verona, vornehmlich auf den Bergen Bolca und Zoppica, und an einem Orte, der Ronca heißt, ſieht man nicht nur alle Arten der Conchylien, ſondern auch noch Steine mit Abdrücken von Fiſchen, Pflanzen und Inſecten. Die Berge im Frigul, beſonders der del d'Art und Spilimbergio; das Modeneſiſche an einem Mon, te delle maraviglie genennten Ort, auf dem Berge della Salſa und bey Sazzuolo; das Bologneſiſche auf dem Monte delle Grotte, an den Oertern del Inferno, del Martignon und Mercati; ingleichen die Gegenden um Turin und Nizza ſind alle vol von Fofilieu. 1 Deutſdland iſt voll ſolcher verſteinerter Sachen, beſonders die Gegend um Hei- delberg, Nürnberg, Eichſtädt, Eisleben, Hildesheim in Niederſachſen, Braubach, Frankenberg, Spangenberg, den Kohlen- und Odenberg, Riegelsdorf, und die Grafſchaft Mansfeld. Die Schweiß iſt daran nicht ärmer; vornehmlich findet man fie im Canton Solothurn, Zürich auf dem Lagerberg, im Canton Bern, Baſel, Gla- ris auf dem Guppen; im Canton Schweiß auf dem Aubrig, in dem Fürſtenthum Neuffchatel an dem kleinen Fluſſe Senon, in den Oeningiſchen Steinbrüchen im Con- ſtanziſchen. In den Niederlanden, vornehmlich zu Anvers und Brüſſel, giebt es Muſchelbánke, die ſich viel Meilen weit erſtrecken, und Doctor Woodward ſagt, es feyen ſolche auch in den Provinzen Engellands etwas ſehr gemeines. Man findet For ſilien zu Almanda in Portugal; und daß auch Spanien nicht davon entblößt ſen, ge- ben die Pyrenäiſchen Gebürge und die Berge ben Barcellona zu erkennen. So iſt auch nichts gewiſſer, als daß die Nordiſchen Reiche, Polen, Schweden, Rußland, Då nemark und beſonders Norwegen, an allen Orten Fofilien haben. Nach dem Bericht der Reiſenden giebt es felbige auch in Aſia, Africa und America an vielen Orten, vors nchmlich auf dem Berg Libanon und in China. Vielleicht würde man in dieſen gror- fen Ländern noch mehr ſolche Verſteinerungen finden, wenn man øfters nachgraben und die nöthigen Unterſuchungen anſtellen ließ. on Frankreich giebt es in der Provinz Touraine b) mehr als 36 Stunden weit vom Meer, eine Gegend ungefähr von 9 Meilen ins Gevierte, die ganz mit Conchylien, ohne b) Von der kleinen Stadt Sc. Maure an bis nach Watelan: Von den Dertern, ivofiddie See-Fluß- und Erdconchylien aufhalten, sc. 71 ohne Beymiſchung anderer Dinge, angefüllt iſt. Man bedient fich derſelben wie des Mergels zur Düngung des Landes, und nennt fie Falun, ober Miniere de Falun, ober Faluniere. Eben dergleichen findet man auch in Poitou, Auvergne, Rouſſillon, Lan. guedoc, zu Boutonet und Pont du Gard bey Montpellier und faſt überall in Pro- vence.' Vier Meilen von Reims auf dem Hügel von Courtagnon, der ſich etliche Mei- len weit erſtreckt, giebt es Foßilien, die ſehr artig und ſehr wohlbehalten ſind; man fin- det fie, vornehmlich nach einem Regen, auf der Oberfläche der Erde. Eben dieſes geſchieht zu Nogent le Retrou in Perche, in dem Land Chartrain bey Armenon , ville, bey dem Schloſſe Vilbon, bey der Furt im Lore auf dem Weg von Paris nach Chartres, in der Ebene bey Etampes, bey der Furt Doueſcence, wo man auffer den Fofilien, auch ſehr ſchöne durchſichtige und cryftallifirte Stiefelſteine findet. 1 Fünf Meilen von Blois, in dem zur Abtey Pont le Voi gehbrigen, mit große fen Weinbergen angebauten Lande, gråbt man Meerſand aus, den man zum Bauen ſehr gerne hat. Er iſt mit Secconchylien ganz befact, unter welchen man viele für Muſcheln aus dem Atlantiſchen Weltmeer und Mittellandiſchen Meer erkennet. Man finder darun- ter häufig beſondere Steine, die denen an den Ufern des Meers ähnlich ſind, ingleichen verſteinerte Anochen von Waſſerthieren, Wurzeln von verſteinerten Meerpflanzen, Stlum- pen Gand, und ungleichartige Materien, woraus cryſtalliſirte Strandſteine entſtehen. An den Thoren der Stadt Seez in der Normandie, mehr als zwanzig Meilen weit vom Meer, iſt ein fünf bis ſechs Meilen großes Stück Landes, das mit fremden oder unbekannten Conchylien ganz bedeckt iſt. Desgleichen findet man auch auf einem Ber: ge bey der Stadt Caen, Nautiliten, Ammonshörner und Priapoliten. Zu Chau: mont und Breuilpont im Franzöſiſchen Verin in der Normandie, iſt eine Menge von allen Arten der Foßilien anzutreffen. Man würde kein Ende finden, wenn man hier alle Oerter Frankreichs, wo For- filien i) gefunden derden, anführen wollte. Die Gegenden um Chantilly, Breuil: pont, Soiſſons, die Steinbrüche zu St. Leu, Arcueil, Saint Maure und 3 um Paris herum, die mehr als fünf und vierzig Meilen vom Meer entfernt ſind, ha- ben auf einander Schichten von Schnecken - und Muſchelſchaalen / Sand, Mergel und Stein. Alle dieſe Schichten liegen horizontal ; und diejenigen, worinnen Schnecken und Muſchelſchaalen ſind, werden von den Steinbrechern Coquiliarts genennt. . In den nemlichen Schichten, worinn ſich die Bauſteine erzeugen, giebt es in den Steinen See- muſcheln, worinnen ſie ihre Figur abgeformet haben; die gewöhnlichſten ſind Kinkhór- ner, Sammmuſcheln, Schraubenſchnecken und Ochſenherzen. Wenn ſich die Muſchel- ſchaale, die oft ihrer Zartheit wegen zu Grunde gegangen iſt, nicht mehr darinn befin- det, ſo laßt ſie ihre innere Form oder ihren Stern zurück, und man kann den leeren Raum zwiſchen der Erde und dem Model oder innern Kern, welchen die Muſchelſchaale Ausfüllte, leicht erkennen, Auffer diefen Conchylien fieht man in den nemlichen Schichten Bäume und Gea wachſe in gröſſerer Anzahl, als die Stücke von Land und Seethieren. Zu Saint Chaus ;) Es erſchien von mir im Jahr 1751 ein fritiſches Verzeichniß aller Oerter Franke reichs, wo man Fofilien findet, unter dem Titel: Enumerationis Foflilivın quae in omnibus Galliae &c. S2 72 Sechſtes Capitel Chaumont und Saint Etienne en Foret giebt es in den Steingruben hundert Schuh tief ſchwarz und columbinfarbige ſchiefrichte und blátterichte Steine, mit theils hohlen theils erhabenen Abdrücken vieler fremden Americaniſchen Kräuter, welches meiſtens nach der Länge liegende Haar- und Farrenkräuter find. V Art und Weiſe die Conchylien zu fangelf. giebt fünf Arten die Conchylien zu fangen ; mit der Hand, mit dem Rehennes, (Rateau) mit dem Scharnek, Scharrſchaufel (Drague), mit dem Garnnet und mit Hilfe der Taucher Es Wann die See abläuft, geht man zu Fuß auf dem Uferſand, und fängt die Auſtern und Mieſmuſcheln mit der Hand, welches zu Havre, Dieppe und in Engelland am ge- wöhnlichſten iſt. Finden die Auſtern - und Muſchelkramer nichts, ſo nimmt man ein Fahrzeug und bedient fich des Scharrneķes. Es giebt einige, die mit den Füſſen in dem Sand farren, damit die Conchylien, die ſich nach der Ebbe im Sand vergraben, Hervorkommen. nen. Pietro della Valle k), ein ſeiner Reifen wegen berühmter Mann, erzählet, er hätte, als er ſelber im rothen Meer gefifchet, eine ſo groſſe Menge Auſtern, Shnecken und andere Conchylien gefangen, daß er damit vier bis fünf Stiften habe anfüllen könc Er ſagt, dieſe Conchylien wüchſen auf dem Grund und in den Löchern, deren es eine groſſe Menge in dem arabiſchen Meerbuſen giebt, und die Fiſcher ſtiegen ins Wafe ſer in dem Hemd, das ihnen nur bis unter den Magen gienge, hinab, und fången ſie mit der Fand, weil das Waſſer fo hell wäre, daß man alles auf dem Grund fehen Könnte. Das Rechenne iſt ein Inſtrument bon Eifen mit langen und krummen Zähnen an Stielen, deren Långe der Tiefe gleich iſt, in welcher man fiſcht. Damit werden die Pie mu dheit gefangen. Das Scarrnee iſt ein anderes Inſtrument von Eiſen, gewöhnlicher Weiſe vier Shuh fang, aditzchen Zoll breit, mit zien Querſtangen. Die untere iſt wie ein ab- geſchliffener Meſſerrücken gemacht, damit es auf dem Grund angreift, und die an den Felſen fişenden Auftern foßreiffet. Es zieht einen Sack nach fich, der ordentlicher Weiſe ein Stricknek iſt; und unten nimmt man ein Leder dafür, oder macht das Ge- ſtrickte des untern Theils des Sackes aus Riemen von Leder, damit es, weil es von Tiatur dhlúpfrig ift, deſto beſſer auf dem Grund des Waſſers fortrutſche. Man läßt das Scharrnet an einem Seil, das ſo lang iſt, als es die Tiefe, wo ſich die Conchylien aufhalten, erfodert, hinunter. In America hat ein ſolches Scharrnet vier Schuh ins gevierte, und man macht Seile von gehöriger Länge daran, vermittelft deren man das Scharrnet an Bord zieht. Dies iſt die beſte und gewöhnlichſte Art, die Conchylien zu fangen. In den Seehafen bedient man ſich verſchiedener Arten von Garnnegen, die Fiſche damit zu fangen. Unter dem Unrath, welchen die Fiſchernetze mit herausziehen, finden fis k) Im zweyten Brief. Vonden Oertern, wo ſich die See- Sluß- und Erdconchylien aufhalten, #. 73 fic Conchlien und Seegeſchöpfe, welche die Fiſcher insgemein ins Meer werfen. 30 fand auf ſolche Art zu Marſeille und Toulon ſehr ſeltene Conchylien und Seemooſe. Zu Toulon fångt man mit eiſernen Hacken, in einer Tiefe von zwanzig bis drenßig Sduh, ganz graue Steckmuſcheln, aber von keiner ſo ſchönen Farbe, als die zu Mefina und auf den Inſeln Corſica und Naiorca. Die Nagelmufcheln fångt man in Golfo di Sarento und andern Seehafen, in den Löchern, die ſie im Sand machen, indem man Salz hineinwirft, damit ſie her: ausgehen. In Indien bebient man ſich der Taucher häufig ; und es iſt die beſte Art ſchöne Conchylien zu bekommen: denn ihre ſchönen Farben ſind nicht dauerhafter, als wenn ſie lebendig in der offenbahren See, oder auf der Rhede gefangen werden. Welche die Wel- len an das Ufer treiben, die ſind abgetett; und die Zweyſchaalichten haben gemciniglich Die andere Hälfte derlohren. Die Schwarzen in America, vornehmlich zu Martinique und St. Domingo, fahren auf ihren Kühnen (Canot) aus, und tauchen ohne einige Vorſicht eine halbe Mei- le vom Ufer viel Faden tief ins Waſſer. Bey ſtillem Wetter iſt das Waſſer ſo helle, daß fie acht bis zehen Faden tief im Waſſer die auf dem Boden liegenden Conchylien und Seca geſchöpfe deutlich ſehen. Sie machen eine nach der andern mit der Hand los, ob ſie gleich Keine Körbe wie die Perlenfiſcher haben. Hängen die Pflanzen an dem Felſen feſt an, ſo gehen zwer) Taucher mit einem Stock und Seil hinunter, fie Heraus zu ziehen. Zu St. Domingo, und auf der Inſel Gajenne ſiten die Auſtern an den herabhängenden Aeſtent der Manglebaume, die am Seeufer wachſen. Nur die jungen Schwarzen können den Athem lang genug an ſich halten, um Tau- cher abzugeben. Sie nehmen den Mund voll Palmóls, um dieſes Oel in das Waſſer von ſich zu geben, welches ihnen einen Augenblick zum Althemhohlen verſtattet. Dieſe Lebens- art können ſie nur vier bis fünf Jahre treiben; denn im drey und zwanzigſten Fahr Fön- nen ſie nicht mehr den Athem ſo lang an ſich halten. Ein guter Taucher ißt wenig, und allezeit trockene Speiſen. Die Taucher, welche fünf bis ſechs Meilen weit vom Ufer auf den Rüſtern- und Muſchelfang ausgehen, nehmen Storbe oder ſogenannte Canois mit fich, in welche ſie die Muſcheln und was ſie fonſt antreffen, legen. Sie tauchen acht bis neunmal hintereinan- der unter, insgemein stólf Faden tief. Das beſchterlichſte dabep iſt das kalte Waſſer; doch fürchten ſie ſich auch vor dem Hay, einem Fiſch, der ſo groß als ein Meerſchwein iſt; und alles abbeißt, was ihm in den Weg kommt. Dieſer Gefahr zuvorzukommen, neħmen fie nebſt ihrem Sorb, einen eiſernen Stab mit fich, um thn dem Ftſche in den Rachen zu ſtoffen. Andere Taucher 1) gehen unter einer gláfernen Glocke auf den Grund des Meers hin- unter, und müſſen aber nach einiger Zeit wieder herauf, um friſche Luft n) zu ſchöpfen. Man 1) Man muß fich ber dem Eorallenfang der m) Man wilt behaupten, daß die {uft im Taucher bedienen, um die Stücke zu Meer ſchwerer, und in den Bergwerken To fammlen, welche vom hölzernen Creus erträglicher ſey). abgebroden worden, und auf den Grund des Meers gefallen ſind. meble 2 / 20 74 Siebentes Capitel. 1 der grofiem zemene Man fångt in der Perſiſchen Meerbuſen Perlenauſtern, gehen bis zwölf Faden tief, auf Bánfen, fünf bis ſechs Meilen weit vom Land hinweg. Die Barke lauft mit einem Taucher und zwey Ruderknechten vor Sonnen Aufgang von der Küſte aus, mit einem Landwind, der ungefehr bis gegen zehen Uhr wehet. Der Taucher - legt Baumwolle in ſeine Ohren, und klemmt die Naſenlöcher mit einem Zảnglein ein, um den Eintritt des Waſſers zu verhindern. Hierauf bindet man ihm ein Seil unter den Armen um, deffen Ende die Ruderknechte in der Barke halten; und er befeſtigt an der groſſen Zehe einen Stein von ungefähr zwanzig Pfund, an dem ein Seil feſtge- macht iſt, das von den nemlichen Perſonen gehalten wird. Der Taucher nimmt ein Netz, das wie ein Sack gemacht iſt, und durch einen Reif beſtandig offen gehalten wird. Dieſes Neß iſt ebenfalls an einem Seil, deſſen Ende Jan der Barke hångt, befeſtiget. Alsdenn begiebt er ſich mit Hülfe des Steins, deſſen Schwere ihn bis auf den Grund hinabzicht, ins Meer, und macht ohne Verzug von ſeinen Füſſen den Stein los, den die Leute in die Barke hinauf ziehen. Er füllet das Neß mit Au- ſternt und Conchylien. So bald er den Athem nicht mehr halten kann, ſo giebt er durch Ziehen an dem unter ſeinen Armen angebundenen Seile das Zeichen, worauf man ihn ſo geſchwind, als möglich, heraufziehet, und hernach auch das mit Muſcheln angefüllte Net. Es erfordert ungefähr eine halbe Viertelſtunde Zeit, ſowohl das Net heraufzuziehen, als auch dem Taucher Zeit, ſich zu erholen und Luft zu ſchöpfen, zu laſſen. Nach Verlauf dieſer Zeit aber geht er wieder mit eben der Vorſicht ins Meer. Dieſe Fiſcherey dauert ſieben bis acht Stunden, binnen welchen der Taucher wohl an die funfzigmal untertaudyt. Die Conchylien der füffen Waſſer ſind mit dem Garnnek, oder mit einer Schar- re, die derjenigen gleicht, womit man den Sand aus den Flüſſen sieht, ſo leicht zu fark gen, daß es unnůž iſt, hier davon zu reden. 1 DODOCOLOD0D0D0D0D0D0D0D0DO Siebentes Capitel. Von dem verſchiedenen Gebrauch der Conchylien. edermann weiß daß die Conchylien im gemeinen Leben auf verſchiedene Art genutzt werden : die einen, als die Mießmuſcheln, Auſtern , Gienmuſcheln, Mapf- muſcheln und Schnecken, find gut zu eſſen; die anderen haben wieder beſon- dere Eigenſchaften. Gar oft bediente man fich ihrer ben den Mahlzeiten der Römer, denen bekannt war, in welch groſſen Grad fie zur Wolluſt reißeten a). Der daraus ent- ſtandene Misbrauch wurde durch ein Geſetz b) verboten. Ein Schriftſteller c) nennt fie viduarum cupediae; und Petronius d) iſt gleicher Meinung. SI 1 a Clo a) Menſarum praecipue ornamenta, et gy- lae incitamenta. ALDROVANDVS Lib. 3. de Teftaceis. b) Lex Scauri et populi cenſorum fuit, cun- ferenti poenas perfcribens. SENEC. Lib. 24. ep.2. c) ALDROV. P. 530. d) Cochlearum cervices in rebus venerem chyliorum uſum prohibens coenis, ac ea magnopere excitantibus nuneratae funt. Von dem verſchiedenen Gebrauch der Condplien. 75 Clodii Sohn Eſopus e), ein berühmter römiſcher Comödiant, gab, um ſeinen Vater im Pracht zu übertreffen, bey einem Gaſtmahle allen ſeinen Gåſten in Weineßig aufgelöste Perlen, und die Königin Cleopatra f) verſchluckte auch, um dem Marcus Antonius ihre Schwelgerey und ihren Reichthum zu zeigen, bey einem ihm zu Ehren angeſtellten Gaſtmahle, eine ſehr koſtbare Perle, die ſie in den Ohren getragen hatte. Varro g) zeigt wie man die Conchylien máſten fou, um ſie dem Geſchmack nach angenehm er zu machen. 1 / Vor dem heut zu Tage an vielen Orten eingeführten Gebrauch der Bohnen, dienten die Muſcheln in groſſen Verſammlungen um ſeine Stimme zu geben. Zu Venedig giebt man einem kleine weiſſe und grüne Kugeln, die man in eine offene Büchſe wirft, daher das Wort Ballotiren ſeinen Urſprung hat. Ich fah in Engeland in der Kammer der Gemeinen eine ganz beſondere Art zu votiren. Sieben bis achthundert Deputirte der groſſen und kleinen Städte Engellands fişen auf ſtuffeniveiſe erhabenen Bühnen an beyden Seiten eines groſſen Saals, und der Sprecher iſt unten auf einem Stuhle. So bald er nun eine Meinung eröfnet hat, ſo bleiben die, fo derſelben Beyfall geben, an ihrem Plaß, diejenigen aber, welche anders Sinnes ſind, gehen hinüber auf die an- dere Seite, ſo, daß es hernach leicht iſt, die Stimmen zu zählen. Da dieß bey vielen Geſchäften einen ganzen Vormittag dauert, ſo macht es ein luſtiges Ana fehen. Der Oſtracismus hat ſeine Benennung von os guxov, welches eine Muſchel bedeutet; er wurde bey den Athenienſern angeordnet, um diejenigen, welche ihrer groſſen Reich- thümer wegen dem Volke verdächtig geworden waren, auf zehen Jahre ins Elend zu verweiſen. Man bediente fich der Muſcheln in den öffentlichen Verſammlungen: man ſchrieb den Namen des Verwieſenen darauf ; und die Zahl der Stimmen muste die Zahl von ſechstauſend überſteigen: denn ohne alle dieſe Bedingniſſe verwieß der Rath, dem dies Geſchäfte aufgetragen war, niemand ins Elend. Besidente Bey den Römern gebrauchte man die Kinkhörner b) zu Trompeten im Striege, und davon blieb ihnen die Benennung. Sie fårbten ihre ſchöne Röcke mit dem Saft der Stachel- und Purpurſchnecken; und die Tyrier hatten, nach dem Zeugnis des Vir- gilius i), den Vorzug in dieſen Arten von Arbeiten. Die Muſcheln wurden auch, wie eben dieſer Schriftſteller k) bezeuget, dazu gebraucht, das Eindringen des Regens in die bejácten oder bepflanzten Felder zu befördern, indem ſie ihnen zugleid ihr Salz mit- theileten. e) Dignus prorſus filio, a quo devora- intrare aër pofſit: vivax enim haec natu- tas diximus margaritas, fingulis unio- ra. VARRO de re ruſtica, Lib. 3. nes convivis quoque abſorbendos dedit. Plin. Lib.2. b) Buccina iam priſcos cogebat ad arma Qui- rites. 1/2 ad f) Ipfa abſorbuit, ut diſceret Antonius, quan- ti coenare poffet Regina meretrix. MACRO) Tyrioque ardebat Murice laga. Aeneid. BIVS Saturn 3. C. 17. g) Has quoque faginare folent, ita ut ollam k) Aut Lapidem bibulum aut fqualentes info- cum foraminibus incruftent fapa et farre, de coachaş. Georg. L. 2. ubi pafcantur, quae foramina habeat, ut L. 4. 2 Siebentes Capitel. / Es iſt dieſe Farbe noch an vielen Oertern gebräuchlich, ungeachtet man ſich heut 34 Tage in Frankreich, Engelland und Holland der Cochenille bedient. zu Panama in Peru an dem Südmeet, zieht man aus der Perfiſchen Muſchel eine Purpurfarbe, und nennt ſie deswegen Purpur von Panama. Man fårbt damit Zeuche von Coton, ſo aus Faden von Pflanzen und Bäumen gemacht werden. In Nord - America in dem König- reiche Guatimala ſammelt man dieſe Muſcheln, und fårbt damit ebenfalls die baumwol- Yene Zeuche. Die Purpurſchnecke und Stachelſchnecke dienen auch noch heut zu Tage in Sicilien zum fårben; und zufolge vieler Nachrichten haben in verſchiedenen Mecren viele Conchylien eben dieſe Eigenſchaft. Aus dem Stinkhorn erhält man dieſe ſchöne Fare be eben ſo gut, als aus denen erſtgemeldeten Schnecken. Auf der Inſel Goana bringt man die Muſcheln in wohlgeheißte Defen, und ihre Afiche giebt einen ſehr guten Salch zum bauen. In China in der Provinz Kiamſi ter- den ſie klein zerſtoffen und eingegraben, und nach einer gewiſſen Zeit verwandeln ſie ſich in einen Teig, woraus man ſchönes Porcellan macht. Einige Wilde fügen ſie zuſammen, um Leyern daraus zu machen, die dieſelben zum Tanz aufmuntern, ſo wunderlich ſie auch klingen: Auf der Inſel St. Martha werden die Muſcheln zu Zierrathen der Matten von Bint- fen und Palmen gebraucht, tvomit die Mauern ihrer Wohnungen behanget ſind. In Gui- nea, auf den Inſeln des grünen Borgebirges, auf der Inſel Loanda, in Sene- gal, Bengalen, und auf einigen Philippiniſchen Inſeln dienen ſie anſtatt des Gels des. Man macht auch in Bengalen Halsbånder, Armbänder und andere Geſchmeide baraus. Die Einwohner der Türkey und Levante zieren damit ihre Pferdgeſchirre, wie auch groTe kupferne Flaſhen, mit einer berpundernswürdigen Geſchicklichkeit. Viele Infulaner in Oſtindien, beſonders die su Zaganguara, bedecken damit die Theile, welche die Erbarkeit nicht erlaubt ſehen zu laſſen. Dic Wilden in Canada machen aus einer groſſen, inntendig violeten Gienmuſcher aus deu Weſtmeer, und aus Stückchen vom roſenfärbigen Lecker (Lambis) ſogenannte Friedensgürtel und Halsbånder, die in dieſem Lande fehr geſucht ſind. Weder unter ihnen ſelber, noch auch mit den Königlichen Beamten wird ein Vergleich geſchloſſen, ohne daß ein Theil dem andern zur Verſicherung ſolche Arten von Halsbåndern über- Arten von reichet. bera zue In Egyptent und Africa hångt das Frauenzimmer zum Zierrath Shnecken an die Ohren und den Hals; es macht auch Armbånder daraus, ingleichen Ringe um die dis den Beine. Das griechiſche Frauenzimmer bereitet mit Citronenſaft oder Hühnerfett einte Schminke daraus, damit ſie den ganzen Körper reiben. In Engeland braucht man, wie Liſter ?) erzählet, die Ghnecken und Muſcheln, 1 das Wachs damit zu bleichen, ſo wie auch zu Montpellier. Muſſerdem wenden die Ene "gellan- 1) Alius uſus hodiernus noftroruin hominum, ad ceram fcilicet dealbandam. An Coca cineus quarundam humor ad Picturam adhiberi pollic, de Cochleis in genere P. 108 0 Von der verſchiedenen Gebrauch der Condylien. 77 gelländer ſogar die Conchylien, beſonders die Flußmuſcheln m), zur Düngung der Fel- m der an. In Frankreich brennt man aus den Auſterſchaalen Kalch, und bleicht mit felbigem die Tücher, womit nach Spanien Handel getrieben wird, vornehmlich zu Landerngu, fünf Meilen von Breſt. 3n Poitou, Touraine und vielen andern Provinzen nimmt man die gegrabenen Conchylien, wie den Mergel, zum Dünger der Aecker, und nennt ſie Falunieres, Die Ungariſche Wittwe (Burgau ) giebt ein ſchönes Perlenmutter, das Burgau- dine genennt wird, und zu vielerlen Arbeiten tauglich iſt. Aus ihnen und den kleinen krauſelförmigen Schnecken, welche die Einwohner von Bretagne Heren (Sorcieres nen- nen, macht man in der Abtey de la Foie, zwey Meilen von dem Hafen l'Orient, ſehr ſcho- ne Blumen. Man verfertigt auch mit den Gienmuſcheln geſtochene Ringe, die Cameen genennt werden. Die Perlen dienen heut zu Tage dem Frauenzimmer zum Zierrath, wie es ſchon zu den Zeiten des Martiald n) geſchah. Mit den andern gemeinen Schnecken- und Muſchel- ſchaalen verſchönert man die Grotten und Springbrunnen. Hieron nehme ich die richo- nen aus, womit die Liebhaber ihre Cabinetter ausſchmücken. Aus dieſen lettern macht man Schnupftobacksdoſen, Muſchenſchachteln, Meſſerhefte, Löffel: man belegt das mit Schießgewehre und Tiſche; und die Miniaturmahler gebrauchen ſie, ihre Farben das rinnen einzurühren. In Sicilien, Sardinien und Corfica, dient die Seite der Steckmuſchel, die dort ſehr gemein iſt, zur Verfertigung der Zeuche, Strümpfe und Handſchuhe. Zu Smirna, Meßina und Palermo beſchäftigt ſich das weibliche Geſchlecht faſt einzig und allein mit dem Abwinden dieſer Seide, die mit dem Biſfits der Alten viel Aehnlich- keit hat. Auch die Arzneykunſt zieht einigen Nußen aus den Shnecken und Muſcheln. Das Kinkhorn o) ſoll wider das Herzklopfen und die Magenſchmerzen dienlich ſeyn. Die Purpurſchnecke iſt ein Gegengift: ſie heilt die Blätterchen and Geſchwüre, und auf den Nabel einer Frauen gelegt, macht ſie dieſelbe fruchtbar. Die Stachelſchnecke vertreibt die Geſchwulſten, die Flecken im Geſicht und die En- tergeſchwüre an den Ohren, wovon Plinius p) ſagt: Muricum vel Conchyliorum teftae cinis maculas in facie mulierum purgat, cum melle illitus. Die Krauſel- und Schwimmſchnecken ſollen die Efluſt ertecken; und die Steckmu- fchel ſoll den Urin befördern.de wir Die S. m) Eorum praecipuus uſus apud Lancaſtrien Veneri gratae. Levior o conchis Galle, ſes quosdam agros ítercorandos. Cytheriacis. JONSTON et Rvssck. Theats. Animalium. » Muliebri ornatui praecipue convenientes, et ob hoc Cytheriacae dicebantur, quia P) Lib. 32. u 78 and Achies Capitel. Die Stammmufdeln ſind gut für den Magen und halten den Urin zurúd. Die geſtoſſenen Mießmuſcheln ſollen die Straft haben, die Schmerzen und Geſchwulſt der Ferſen' zu heben. Die gemeinen Auſtern geben, wenn ſie calcinirt werden, ein vortrefliches Pulver wider die um und unter ſich freſſenden Schwinden. Aufgelößt verbeſſern ſie den verdorbenen Magen. Perlen auf dieſe Art bereitet, thun gleiche Wirkung. Dieſes Pulver erhält man, wenn ſie viel Tage lang an der Son- ne getrocknet werden. Der Seeigel iſt zu den Geſchtüren dienlich; und die kleine Schnecke, ſo die Gui- neiſche Münze heißt, heilt die Colik; daher ſie auch den Namen erhalten hat. Nach dem Galenus heilen die Schnecken und Muſcheln die Thränenfiſtel, den bó- Ten Stopf der Stinder, die Geſichtúre, Zahnſchmerzen und Brandſchaden; ihr falzichtes We- ſen befördert auch den Stuhlgang und Urin. Liſter 9) behauptet, die Schnecken und Muſchelſchaalen waren überhaupt agend, und heileten das Schwindſuchtfieber. auch den St Nach der Meinung vieler Schriftſtellern ſind ſie zu unzählichen Fällen Hülfsmittel, aber unſere neuen Naturforſcher ſtreiten darwider. Doch ſind jie alle darinnen übereinſtimmig, daß fie überhaupts alkaliſcher Natur find, und mithin die ſauren Säfte auf den Finnen. Die calcinirten Auſterſchaalen werden für Mittel gehalten, dem Waſſerſcheu vor- zubauen, wenn jemand das Unglück gehabt hat, von einem wüthigen Thier gebiſſen zu werden. Cosiidididi&IGIGadgiizgesio Achtes Capitel. Anweiſung die Schnecken- und Muſchelſchaalen zu reinigen, zu poliren, und ihre natürliche Schönheit zu vermehren, ohne ſie zu verderben. W enn die Neuheit einem Werk Annehmlichkeiten mittheilet, ſo kann ſich dieſes und die folgende Capitel dieſen Vortheil verſprechen. ha Der Natur zu helfen, und fie in ihrem völligen Glanz zu zeigen, das iſt der Haupts zweck, den jeder zu erreichen ſtreben ſo; nichts hingegen iſt verwegener, als dieſe Na- tur zivingen, und ihr neue Annehmlichkeiten beylegen zu wollen. Die Verwegenheit die- fer Unternehmung, welche die Entdeckung der Wahrheit widerlegt, macht den Gegen- ſtand noch verächtlicher. So betrügt ein Baumachat (wo man die Figuren der Bäume zeichnet, und ſie hernach mit Terpentin überziehet, welches ſie hinlänglich in den Stein eindrückt, daß fie nicht verloſchen) niemand; denn nichts fåut ſo leicht in die Augen, als dieſes Blendwerk. inn (ទាញ and it น.) 9) Coochas ſepticae virtutis elle affirmat, in omni ventriculi cruditate idoneas, Anweiſung die Schnecken und Muſchelſchaalen zu reinigen, 2. 79 Es giebt Schnecken - und Muſchelſchaalen, die ſehr ſchön und fein polirt aus dem Meer kommen, und nur in ihre Claſſen geordnet werden dörfen. Dergleichen ſind die Porcellanen, Harpfen, Tonnen, Stinkhörner, Stegel und Rollen, ausgenommen die Pabſt- krone, der Federbuſch und der Butterweck, deren Schönheit ein Hautchen unter einem Schleyer verbirgt. Die meiſten dieſer Schnecken haben eine natürliche Politur, von ſol- cher Schönheit, daß es ſchwer iſt, fie durch die Kunſt zu erreichen. Andere kommen ſchleimicht, rauh, und mit ihrem Oberhautchen, einem urſprung Yich ſammetartigen oder haarichten Hautchen, bedeckt aus dem Meer, wie die Eellmuſcheln, Mießmuſtheln, Schnecken, und gewiſſe Siegelſchnecken. Endlich giebt es auch einige, die weſentliche Fehler haben, und dieſe verdienen in dieſem Capitel unterſucht zu werden. Ungeachtet viele Naturgeſchichtſchreiber alle Schnecker und Muſchelſchaalen ſo haben wollen, wie ſie aus dem Meer kommen, nemlich mit ihrem Schleim bedeckt, und ohne alle weitere Zubereitung; ſo kann man doch ihrem Begehren nicht ganz beypflichten. Wie viel würde man nicht von der Schönheit und der Mannichfaltigkeit in den Farben und Ar- ten verlieren, wenn man unterliefie, fie zu faubern, zu reinigen, ja ſo gar auf dem Rade zu ſchleifen? Eine Schnecke und Muſchel iſt wie ein roher Diamant, den man nicht eher núßen kann, als bis er aus der Mutter genommen, geſchnitten und polirt iſt. Das iſt das Mit- tel, wodurch man neue Arten, und ſo zu ſagen andere Sönecken und Muſcheln erhålt. Wollte man eine doppelte Sammlung der Schnecken und Muſcheln anſtellen, po könnte man beyde Meinungen vereinigen. Die rohen könnten ihr natürliches Anſehen be halten, und die andern den Verluſt deſſelben durch neue Schönheiten erſetzen. Die Arbeit, wenn man die Schnecken und Muſcheln erſt zubereiten muß, erfordert groſſe Behutſamkeit, damit man ſie nicht völlig verderbe. Vor allen muß unterſucht werden, ob ihre Oberfläche glatt, oder rauh iſt, Spitzen und Hicker hat; denn dieſes be- ſtimmt die Art ihrer Bearbeitung. Iſt eine Conchylie glatt und hat von Natur eine matte Politur, ſo wird ſie glårrzend, wenn man ſie mit Gemsleder oder mit der Hand reibt, und ein wenig feinen Trippel dazu nimmt. Des Schmirgels darf man ſich zum Poliren nicht bedienen, weil er zu viel abnußt. Dies erfordert eine Perſon, welche die Sache verſteht, und weiß, daß die ſchönen Far- ben, und unmerklichen Züge auf der Schaale nicht tief in dieſelbe eindringen, ſondern fich oft gar nur auf der äuſſern Haut befinden. into 8 Eine ſchlammichte, ſchmußige, oder mit einer Art von Weinſtein überzogene Cone chylie weicht man einen Tag lang in warmes Waſſer ein, und läßt ſolches einſchlucken. Sie vollends rein zu machen, reibt man ſie mit grobem Schmirgel, wobey man ſich eines Stůck Holzes oder einer Mefferklinge bedient, und ſie damit fachte abſchabet. Man kann ſie auch noch in Nachwaſſer einweichen, aber man muß fie alle Augenblick Heraus ziehen, und wieder mit gemeinem Waſſer abwaſchen. Dieſes Nachwaſſer (eau ſecon- de iſt nichts anders, als ein gemäßigtes Scheidewaſſer. Die ſchwarze Seife läßt ſich auch vermittelſt eines naſſen Stückchen Leinwand recht wohl dazu anwenden. Iſt die Conchylie genugſam gereiniget, fo nimmt man eine feine Haarbürſte und feinen Shmics gel, um ſie vollends damit zu poliren. i el nu 2 Wenn 80 Adtes Capitel Wenn ſie, nachdem ſie trocken geworden iſt, noch nicht Politur genug hat, fo be- ſtreicht man ſie über und über, vermittelſt eines feinen Pinſels, mit Waſſer, worinnen arabiſches Gummi aufgelöſet iſt. Dieß giebt den Farben Lebhaftigkeit, und verderbt nichts, und riecht auch nicht ſo ſtark, wie der Firniß. Das Eyweiß iſt auch dazu ſehr gut; es iſt glansender, als das Gummi, aber es wird leicht gelb. 1 Bistveilen hindert das Oberháutchen einer Conchylie, daß man ſie nicht poliren kann. In dem Fall kann man nicht anders, als daß man es mit dem Nachwaſſer wegnehme. Dieſes Oberhautchen macht ſich nach und nach los, und läßt das, was darunter iſt, zu Geſicht kommen, welches man hernach mit einer feinen Haarbürſte, die in pulveriſirten Schmirgel oder Srippel eingetaucher iſt, ſo lang reibt, bis die Conchylie rein und glatt ift. Iſt es nur ein zartes Hauthen, wie bey den Pabſtkronen, Federbüſchen und But- terwecken, ſo laßt man ſie in warmem Waſſer weichen, und kraßet fie hernach mit einer abgenutzten Feile nach und nach ab, damit man die Farben und die ſchöne Zeichnung auf der Schaale nicht mit wegnсhme. Der Weineßig dient nicht weniger, den Ueberzug, den die Conchylien aus der See mitbringen, wegzunehmen, und iſt nicht ſo gefährlich als Scheidivaſſer. y 1 Fft die Conchylie mit einer fettigen Haut überzogen, welche das Nachwaſſer und das reine Scheidwaſſer ſelber nicht angreift, wie bey den meiſten Mieß- und Tellmu- ſcheln, ſo bedient man ſich eines groben Schmirgels mit ſcharfern Bürſten, bisweilen auch der Haut vom Seehund und des Bimsſteins. Wenn die Rinde ein wenig zu dick iſt und nicht leicht abgeht, wie es oft bey den Mapfſchnecken, Meerohren, Perlenmut- terſchnecken (Burgau), Sturmhauben und andern geſchieht, ſo iſt kein anders Mittel, ihre Schönheit, die die Kinde verſteckt, ſichtbar zu machen, übrig, als daß man die Conchylie in reines Scheidwaſſer einweicht. Damit wird alſo verfahren. Man klebt ein langes Stück Wachs an, welches die Mündung der Conchylie bedeckt, und ſtatt ei- nes Zapfen dient, um ſie ciuweichen zu können, ohne daß das Scheidwaſſer in ihr In- wendiges eindringt, und den ſchönen Glanz der Perlenmutter verdirbt. Man nehme Hieß wohl in Atht, daß man ſie von Zeit zu Zeit herausnehme, und in ein anders Gefäß mit gemeinem Waſſer taudie, und allemal nachſehe; wie weit das Scheidwaſſer angegrif- fen habe, welches ſo lang über der Conchylie ſchaumet und weiß tvirð, bis ſie wohl ges weicht hat. So vorſichtig muß man mit einem ſchönen Stück umgehen, um ſeinen Glanz und die ſchönen Farben nicht zu verderben. Die Spitze der Conchylie und ihre zarten Theile unbeſchädigt zu erhalten, überzieht man ſie mit Wachs, damit das Scheide waſſer ſie nicht anfreſſen kann. Die Wurmlocher müſſen auch mit Wachs angefüllt wers den, weil ſonſt das Scheibwaſſer in die Conchylie eindringen würde. Man muß ſie her- nach, ihr die Politur zu geben, mit feinem Schmirgel abreiben, und mit Gummiwaſſer oder Eyweiß beſtreichen, wenn man ſie noch glänzender machen will. Dabey muß man die Vorſicht gebrauchen, Handſchuh anzuziehen, um die Finger vor dem Scheidwaſſer zu verwahren, weil es ſelbige gelb fårbt, oft die Haut abſchålet, und die Nägel abfal Lend macht. Es giebt Concholien, die noch mehr Mühe erfordern, und abgezogen werden mür- ſen. Dazu bedient man ſich eines horizontalen blegernen oder zinnernen Rades a), auf a) Zur Polirung der Achate bedient man ſich eines Hofjernen Rades. 7 Anweiſung die Schnecken- und Mufdelſchaalcn zu reinigen, 20. 81 auf welchen man ſie mit groben Schmirgel eben ſo ſchleift, wie die Steine. Dies iſt am ſchwerſten, weil man oft in Gefahr läuft, fie gar zu verderben. Wenn noch eine Ader oder ein Auswuchs zurück bleibt; ſo nimmt man ſie mit einer zarten Feile weg. Endlich poliret man ſie mit feinem Schmirgel oder Tripel und einem Stückchen Holz- Anſtatt des Rades kann man eine ſtarke Bürſte von wilden Schweinsborſten nehmen, welche man mit der Hand oder durch einen Fußtritt herumdrehet, welches ſie in kurzer Zeit poliret. Wenu man höckerichte Conchylien hat, deren Spißen und Höcker nicht erlauben, fich des Rades oder Scheidwaſſers in einem Gefäſſe zu bedienen, ſo muß man ſeinen Zweck blos mit Gedult zu erreichen ſuchen. Man ſtreicht das Scheidwaſſer mit einem Pinſel oder dem Barte einer Feder an alle kleine Stellen, die ſich zwiſchen dieſen Spitzen oder Höckern acigen, und tunkt ſie oft in gemeines Waſſer. Das Scheidivafler tvůrde, ohne dieſe Fürſorge, zu tief einfreſſen und die Farbe verzehren. Hernach polirt man ſie mit Trippel oder Schmirgel. Man kann ſich auch des Polirfteins der Goldſchmide bedienen, und ſie damit, ſo viel als nöthig iſt, ſchleifen. Dieſe Bearbeitung, ſo langwierig und verdrüßlich ſie auch iſt, beſonders wenn man ſtachlichte Auſtern, Purpurſchnecken und Sta- chelſchnecken, mit vielen Spißen zu reinigen hat, reicht doch öfters nicht zu, ſondern man muß noch auſſerdem fich des Gummiwaſſers, des Eyweiffes und bisweilen des Firniffes bea dienen, um denjenigen Stellen einen Glanz zu geben, welche man nicht hat reinigen kon- nen, und die auſſerdem matt bleiben würden. Dieß iſt alſo das Mittel, folgende Conchyleen zu verbeſſern und zu bearbeiten, das fie gleichſam neu werden, und ſo beſondere Arten darſtellen, daß ſie auch die größten Sert- ner betrogen haben. Der Onr, ein Stegelſchnecke, acigt nach Wegnehmung ſeines braunen Oberhaut- chens eine nicht ſehr lebhafte gelbe Farbe; aber wenn man ſie bis auf den Grund entklei- det, ſo kommt eine ſchöne Milchfarbe zum Vorſchein, deren Rand von unten violblau ift, und dem Onyr gleichet. Die violblaue Porcellane erſcheint alsdenn erſt in ihrem Glanz, wenn man ſie abge- gogen hat. 1 An dem Meerohr, welches ordentlicher Weiſe aufen ſo kothig, als von innen per- Yenmutterartig und ſchon iſt, zeigen ſich grüne, bistveilen rothe Flecken, und wenn man noch tiefer hineinkommt, ein ſehr ſchönes Perlenmutter. Der Schiffskuttel läßt nach Abnehmung ſeiner Rinde ein ſehr ſchönes orientaliſches Perlenmutter ſehen; wenn er aber nur bloß abgepußet iſt, ſo iſt ſeine Schaale lieblich gelb mit groſſen fahlen Adern. Man kann Fein vollfommencrs Perlenmutter fchen, als bey der Perlennutterſchne- cke (Burgau), wenn inan ihre Rinde völlig abnimmt. Zieht man ſie aber nicht völlig ab, ſo hat ſie ein grün und roth marmorirtes Oberfleid, wovon ſie den Namen des Pa- Pagers trágt. Die Sturmhaube ohne Rinde hat die Farbe eines reinen Nchats. X Die 82 Adytes Sapitel. Die Miesmuſcher aus dem Lande der Papous, deren Farbe fahl iſt, deigt durch eben Dieſes Hůlfsmittel die ſchönſten Farben, nemlich roſenfarb und violblau, mit Achatfarbe vermiſcht. Die groffe und kleine Magellaniſche Mieſmuſchel würde ihr fichones purpurfarbenes Perlenmutter nicht ſehen laſſen, wenn man ſie nicht abzüge. Die Perfiſche Muſchel, die auſſerdem ganz weiß und hockericht iſt, zeigt, wenn ſie auf dem Rade abgeſchliffen tvird, ein graues Oberkleid mit Strahlen von weiß punctirten Li nien, und ſehr ſchöner Politur. Das Mibasobr, weldes braun iſt, crbått, nach Wegnehmung ſeiner Rinde, die Schönheit des Achats.. Die Napffühnecken fehen ganz anders aus, wenn fie bearbeitet worden, beſonders die Magellaniſche und das ſogenannte Schildkrötenſchild. Die Gienmuſchel von der Farbe der Jonquillen, welche fo vicle Liebhaber verführet hat, daß fie ſie für eine neue Art hielten, iſt nichts anders als eine weiſſe Gienmuſchel, mit einer nerförmigen Oberfläche. Wenn aber dieſes Net abgezogen wird, ſo ficht ſie fein polirt und citronengcib aus. Die violblaue Gienmuſche aus Canada, wovon man die Friedenshalsbånder macht, erhält; wenn ſie abgezogen wird, auf ihrer Oberfläche eine Milchfarbe mit violblauen Adern untermengt, gleich einem Achat von vortreflicher Farbe. / Eine andere Gienmuſtel aus eben dieſem Lande, die inwendig fleiſchfarbig, und auf- fen ganz braun iſt, erhält durch die Kunſt über und über die nemliche Farbe. Wenn das Eſelsohr an dem Theil, der der innern Róthe in ſeiner Mündung gegents über ſtehet, abgefeilet wird, ſo entdeckt man eine ſehr angenehme Roſenfarbe. Man würde kein Ende finden, wenn man alle neue Schönheiten durchgehen wollte, welche die Kunſt ſichtbar machet. Ohne ſie würden wir aller dieſer Farben entbehrent múffen, die uns die Natnr anfangs verweigerte. Die Hollander, die in der Kunſt die Conchylien zuzurichten, fehr geſchickt ſind, bleiben niemals bey einfachen Mitteln ſtehen, ſondern gebrauchen die gewaltſamſten. Oft verändern ſie die Conchylien dergeſtalt, daß ſie ganz verderbt werden. Sie feilen ſie auf allen Seiten, ſchleifen ſelbige ganz auf dem Rade ab, und bemahlen ſie mit glanzen- den Farben, die ſie mit einem auſſerordentlichen feinen Firniß überzichen. Oft find die Scorpionen und Delphinen roth, und die Brandhörner ſchwarz gemahlt. Man giebt vor, dieſe Farben ſeyen an der Lampe gemacht worden, oder es ſey eine im Ofen bereitete ſchwarze Farbe, die in der Nåffe nicht verloſchet. Wie viele Liebhaber werden nicht tåg- lich auf ſolche Art betrogen? 1 Wer auf die Schiffskutteln und ungariſchen Wittwen (Burgau) hiſtoriſche Vorſtel lungen graben oder ſchneiden läßt, der vermindert ſehr ihren Werth. Man macht auf ſelbige Bånder, Zirkel, Sterne voit erhabener Arbeit, und tauſend andere Figuren, wel- che Anweiſung die Schnecken und Muſdelfdhaalen zu reinigen, *. 83 dhe die Natur ihnen zu geben nicht für gut hielt. Man feßt den Werth des Stückes herab, indem man ihm einen beſondern Vorzug berfchaffen till. Shtuimmigriecken auf Beſonders werden die Wittiven, Strauſel, Mondſchnecken aus China und die Schwimmſchriecken auf dieſe Art zubereitet. Der P. Bonanni, der zu Ende ſeines Buchs, b) viele Figuren auf ſolche Art zugerichteter Concholien bengefüget hat, giebt ſich in ſeiner Beſchreibung die Mühe, den Leſer vor dem Betrug zu fbarnen. Die Fehler der Conchylien ſind entweder natürlich oder zufällig. Die natürlichen rühren von der Krankheit, dem Alter oder Tode der Schaalfifche her. Die Krankheit oder der Tod benimmt ihren ſchönen Farben die Dauerhaftigkeit; die Búrmer freſſen fel- bige von allen Seiten an, und verderben ſie gånglich. Das Alter macht ſie gelb oder ſchwarzblau. Man kann ſich vor allen ſchadhaften Conchylien hüten, wenn man ſie in der offenba- ren See fifcht, wo ſie ordentlicher Weiſe lebendig und geſund ſind. Die andern natürlichen Fehler, 3. E. die Furchen, Hühlungen und Auswüchſe, laſ Ten ſich bemanteln. Man kann ihre natürliche Schönheit erheben, ohne ſie zu verderben. Die Furchen oder Höhlungen kann mait mit ſehr feinem in Weingeiſt oder einerig aufgelbften Maſtir c), wie er zur Ausbeſſerung des Porcellans gebraucht wird, ausfül- len. Man vermiſcht damit eine Farbe, die der Farbe der Conchylie åhnlich iſt, oder ſtreicht über den Maſtif eine zarte Farbe mit Gummi, und über dieſes einen Waſſerfirniß, oder Waſſer vom arabiſchen Gummi, oder auch Erweiß. Dieſes Mittel iſt, wenn die Höhlungen klein ſind, ſo vortreflich, daß man nicht das geringſte bemerket; ja man kann Fichy Deffen ſogar bery zerbrochenen Theilen bedienen. Auswüchſe nimmt man mit ciner zarten Feile weg. Wenn die Mündung einer Conchylie an ihrem Rande beſchadigt oder an vielen Orten abgeſtoiſen iſt, fo ſchleift man fie ab, und macht ſie mit ſehr feinen Feilen eben. Zufällige Fehler haben die Condylien, wenn ſie unkenntlich, abgewekt, wurmſti- chig oder roſtig find. Unkenntliche Conchylien heiſſen diejenigen, deren Spitzen und En- de die Wellen binnen der Zeit, da ſie an das Ufer geworfen worden, abgenügt haben. Wider dieſe Fehler giebt es kein Mittel, ebenſo wenig als wider den Wurmſtich, wenn er beträchtlich iſt. Das Umſichfreſſen des Roſts kann man dadurch hindern, wenn man die Conchylien mit Del oder Firniß reibet. Seifenwaſſer ſoll auch dazu ſehr gut feyn. Man muß ſie aber ſo abtrocknen, daß nichts vom Odl oder Seifenwaſſer zurück bleibt, als was ſich in die roſtigen Theile hineingezogen hat. Die Kunſt der Hollander, die Condhylien zu mahlen, iſt keincswegs nachsuahmen. Es iſt ein Betrug, deſſen ſich der Naturforſcher nicht bedienen ſoll. Se mehr er ſich der Natur nähert, deſtomchr ſoll ſich die Kunſt von ihm entfernen. Neinte b) Recreat, mentis et oculi. aus gelöſchtem Kalch, oder der Hauſen, blaſe mit Knoblauchſaft bedienen. c) Dazu kann man ſich der weiſſen Túnche X2 84 Neuntes Capitci. 2 Neuntes Capitel. Von der Anordnung eines Naturalien Cabinettes. o habe zu anderer Zeit im Mercure Francois a) eine Abhandlung über die Samm. lung und Anordnung einer Kunſtkammer bekannt gemacht, worinnen nichts vergeſ- fen iſt, was ettvas zur Verſchönerung deſſelben beytrågt; Bücher, Medaillen, Alterthümer, Bildhauerarbeiten, Gemahlde, Zeichnungen groſſer Meiſter, Kupferſtiche, fremde Kleidungen, bis auf die Drechslerarbeiten und Maſchinen: nicht einmal das Gera- the eines Laboratoriums mangelt in der Beſchreibung. Hier öffnet ſich ein neuer Schauplatz, der nichts als Werke der Natur vorſtellet. Unendlich über die Kunſt erhoben, wie ſie ſind, müſſen ſie auch alle andere übertreffen. Die Gegenſtande ſelbſt bieten uns die Ordnung dar, welcher man bey groſſen Sammlun- gen folgen könnte. Da man die Naturgeſchichte in drey Reiche, in das Mineralreich, in das Pflan- zenreich und das Thierreich abtheilet, ſo würde auch die Ordnung drey Zimmer in einer Reihe erfordern. Das erſte Zimmer konnte die Gegenſtände des Mineralreichs; das zwerte die Pro- ducte des Pflanzenreichs; und das dritte die Thiere und alles was dazu gehört, in ſchick- licher Ordnung darſtellen. Bey dieſer Einrichtung würde man die Sachen nach ihrer natürlichen Ordnung in Claſſen, Geſchlechter, Arten und Mebenarten cingetheilt finden; anſtatt daß man ſie ohne Ordnung in einer Galerie aufſtellet, wobey dieß der einzige Vor- theil iſt, daß man es mit einem Blick überſehen kann. Eine Reihe ſchöner Schránke von einerley Arbeit, und in den Winkeln Füſſe zu mar- morgen Bruſtbildern, tvåren das ganze Geråthe eines ſolchen Zimmers. Pfeiler mit vergoldeten Zierrathen, Glasthüren, durch die man die Schätze der Natur in Flaſchen von Cryſtall oder wciffem Glas in den Fächern ſehen könnte, würden der Sammlung ein prachtiges Anſchen geben. Sie könnten auch in mehrere Schubladen vertheilt werden, damit ſie nicht ſo breit waren, und ſich leichter tragen lieſſen. Unten waren Schreibtiſch- chen angebracht, die Schubladen darauf zu ſtellen, wenn man ſie durchſehen wollte. Das erſte Zimmer, dem das Mineralreich gewidmet wäre, könnte mit den zur Mer dicin dienenden Sachen den Anfang machen. In dem erſten Schrank ſtünden die Fla- ſchen mit den Bolus - Erde - Thon - Sand - Talk- und Kreidenarten, die nach der Farbe, Schwere, Geſchmack und Geruch eingetheilet werden. Der andere Schrank zeigte Salze, Bergharze, Steinkohlen, und Pulver der Mineralien, nach der Ordnung der Länder, tvo fie herkommen. Die Ebelgeſteine, Cryſtalle, Achate, Jaſpis, Marmor, Porphyr, Granit, Alas baſter, Fade, figurirte Steine, Dendriten oder Baumſteine, verſteinerte Fiſche, ge- meine Steine und Ktieſelſteine, konnten in die Schubladen des dritten Schrankes in Ord- nung gelegt werden. / In A) Juin 1727, Tom, 2. Von der Anordnung eines Naturalien Cabinettes. 85 In dem vierten Schrank fånde man die Metallen und Mineralien nach ihren Ge. burtsorten eingetheilety nebſt den Metallmüttern; Erzett, Narcaſiten, Stieſen und den verſchiedenen Proben von dieſen Mineralien und ihren Verglaſungen. In den Fächern der zwey letzten Schránke könnten die Verſteinerungen aus dem Meer und aus der Erde, die Tropfs, Toph - und Rindenſteine liegen, die gewiß ſelbige hinlänglich ausfülleten, ungeachtet ſie hier von den andern Foßlien unterſhieden würden. Einige Bruſtbilder von Marmor und groſſe Stücke von Verſteinerungen, Marca- fiten und Tropfſteinen, die ihrer Größe wegen keinen Platz in den Schubladen und Fächern finden, könnten oben auf die ſechs Schránke, nach der Symmetrie und dem Verhältniß mit der in jedem Schrank enthaltenen Materie, geſellt werden. Dieſe methodiſche Anordnung würde ſtatt eines mit Zahlen bezeichneten Verzeichniſſes dienen; und ſie iſt auch das einzige Mittel, ben einer ſolchen Menge von Sachen das, was man ſucht, im Augenblick zu finden. Nicht weniger wichtig würde das Pflanzenreich in dem andern Zimmer fennt. Hier herrſcht eben die Ordnung in den Schránken, eben die Symmetrie, eben die Anordnung. Inländiſche Früchte ſowohl, als die Früchte aus fremden Ländern, könnte man in Flaſchen trocken aufbewahren. Alle Arten von Hölzern, Wurzeln, Rinden, Blåttern und Blumen, würden den zweyten Schrank füllen; und der dritte verwahrete die Sør- ner, Saamen , Gummi, Säfte, Olle, Baumharze und die zu Pulver gemachten Pflangen. Die in Bücher eingeleimten getrockneten Sträuter Finnten nach den Geſchlechtern oder nach dem Alphabet geordnet werden. Die weichen Seepflanzen, die Corallinen Finn- ten auh in Bücher gelegt werden, und ſodann eine Seebotanik ausmachen. Die 'Hiſto- rie der Corallen, nach ihrem Anfang und Fortgang und nach ihren verſchiedenen Farben, würde in dem vierten Shrank ihren Plak finden. 1 Auf dieſe vier Schránke ſchickten ſich in Rücklicht auf die Auszierung der übrigen) die ſteinidhten und halbſteinichten Seeproducten, als die Madreporen, Milleporen, Reti- poret, Frondiporen, Acroporent, Fungiporen, Seeſchwamme, Eſcharen, eergráſer, Wurzeln des Bambou, der Mandragora, Steinpflanzen, netförmige und andere Seeges wåchre von gleicher Art. Einige chymiſche Bäume könnten, ob ſie gleich durch die Kunſt entſtanden ſind, allda auch ihren Platz finden. I Wir tretten in das dritte Zimmer, das dem Thicrreich gewidmet iſt. Dieſes zeigt mehr Seltenheiten und mehrere Schönheit, als die übrigen, und endiget die Ausſicht auf eine angenehme Art. Die groſſen Vögel, die Land -, See- und Wafferthiere, hiengen ausgeſtopft an Klammern an der Decke in Ordnung, deſſen weiſſe Farbe die Schönheit ihrer Geſtalt er: beben würde. Ungeachtet es nicht natürlich zu ſeyn ſcheint, die vierfüßigen und kriechen- den Thiere nebſt den Fiſchen in der Luft zu ſehen, ſo kann doch die Nothwendigkeif alle Pláte zu nutzen machen, daß man nicht darauf Adyt giebt. / Es ſtünden in dem erſten Schrank die Flaſchen mit Weingeiſt, Campherbrantweint oder Kornbrantwein für die menſchlichen Embrionen von allen Altern. Hierauf könnten . Die 86 Neuntes Capitel die in der Luft, auf der Erde und im Waſſer lebenden Thiere, und die Mißgeburten von allen Arten folgen. In dem zweyten Schrank würde man die kleinen Schlangen, Ottern, Nattern, und andere kriechende Thiere, die Fröſche, die Jodiamiſchen Fledermauſe und Ratten gleichfalls in Glaſern aufbetvahren können. Auch die Kleinen Vögel und die bediebigen Shiere konnten daſelbſt ihren Platz haben. 7 Die groffen Inſecten, in theils trocknen, theils mit Spiritus gefüllten Gläſern, konnten den dritten Schrank zieren. Hierunter gehören die Käfer, Taranteln, Scor- pionen, Roßkäfer, Heuſchrecken, Scolopendern, Spinnen, Hummeln, Waſſernymphen, Maykäfer, ſogenanntent Mantis, Schaben, Laternträger und andere große Inſecten. Den vierten Schrank Könnten die kleinen Inſecten einnehmen, nemlich die Fliegen, Spinnen, Papillons, Biene, Seidenwürmer, Ameiſen, Raupen, Cochenillen, Galler inſecten, und verſchiedene Würmer, die man zwiſchen Gläſern mit Wachs vor den Mil- ben verivahrt. Der folgende Schrank konnte in ſechs und dreyßig Schubladen abgetheilet werden, um die nach der neuen Methode in ſieben und zivanzig Familien oder Geſchlechter einge- theilten Condylien einzunehmen. Die übrigent Shubladen gehören für jene zahtreiche Familien, deren jede giver oder drey Sdubladen erfordert. Die Anordnung dieſer Conchylien erfordert hier eine etwas umſtändlichere Beſchrei- bung: Die Naturgeſchichtſchreiber ordnen ſelbige nach den Claſſen und Familien; und es iſt auch nicht zu läugnen, daß es die beſte und der Methode gemáſfeſte Art ſey. Nach dieſer Grundregel fetzen ſie ſchöne und garſtige, groſſe und kleine, zuſammen, wenn es gleich dem Auge einigermaflen teh thut. Allein dieſe methodiſche Ordnung muß vor der ſymmetriſchen den Vorzug haben, weil dabey der Verſtand eine geſchickte Eintheilung wahrs nimmt. in den Grundregein darf nichts willkührliches ſeyn; blos in dem Gebrauc, den man davon macht, kann es zuweilen Statt finden. Der Anſchein macht nichts aus: die Form, die Ungleichheit in der Gröſſe, die Symmetrie, die Pläne, müſſen den Geiſt Der Ordnung nicht hindern. Liebhaber hingegen ſehen bloß auf das, was das Aug ergókt, und opfern die metho- difche Ordnung auf, um allerlet) Figuren, ſowohl durch die Form, als durch die Farben der Conchylien, herauszubringen. Ein reizendes Gemiſche, das den ſchönſten Anblick , gewehret. Das Bezaubernde des Anſchauens verführt einige, Galerien, Hufeiſen, Par: terren aus ſelbigen zu machen; andere; ſie in verſchiedenen Schubladen eines Schranks zuſammen zu legen. Die Galerie iſt bloß ein langes Zimmer voll Glasſchränke für die kleinen Stücke. Die Groſſen ftellt man oben auf die Súránke zwiſchen Vaſen oder Porcelian. Das Hufeiſen läßt ſich nur an einem groffen Ort anbringen. Es iſt ein unabges fekter Kaſten, der um ein ganzes Zimmer herumgeht und auf Geſtellen ruht; die Mitte iſt leer, damit man ringsherum gehen könne. Man theilt das Hufeiſen in ſo viel Vier- ecke ein, als man Familien hat; und die Stuffen und Facher an dem Umfang der Mauer dienen auſſerdem, die groſſen Stücke darauf hinzuſtellen. Die Von der Anordnung eines Naturalien Cabinettet. 87 Die Parterren werden auf folgende Art gemacht. Man nimmt den obern Theil eincs groffen Schreibtiſches nach ſeiner ganzen Lange, theilt ihn in verſchiedene Felder ab und macht ein ordentliches Parterre. Die Scheidewinde werden von Holz oder Pappen- deckel gemacht, und mit grünen Atlas oder Sammet ausgeſchlagen, und mit goldenen Treſ ſen beſetzt. Man macht dieſe Felder fünf bis ſechs Zou hoch, damit man auch die höchs ften Conchylien, ohne Furcht ſie zu zerbrechen, Hineinlegen kant. Der Boden dieſer Vier- ecke oder Felder iſt mit Baumwolle belegt, damit die Muſiheln nicht übereinander rollen. Da man bey den Parterren nichts als Ergütung der Augen ſucht, ſo legt man die Formen und Farben, wenn ſie einander auch noch ſo entgegen ſind, ſymmetriſch zuſammen. Denn Dies iſt der Geſchmack, der hier entſcheidet. Will man das Parterre ſehen, ſo hebt man den obern Theil des Schreibtiſches, der eingefugt iſt, ab: er könnte ſich auch vermittelſt groſſer Charniere in zien Theile zurück legen laſſen. Auf ſolche Art ſind die Muſcheln vom Staub befreyet und ſicher, zumal wenn ſie mit einem Gitter von Meßing bedeckt ſind. Der Verfaſſer hat eine leichtere Art eines Parterrs erfunden. Es beſteht aus eta ner 12 Stuh langen und 7 Shuh breiten Tafel, die auf Geſtellen in einem groſſen Zima mer ſteht, daß man villig herumgehen kann. Auf dieſe Tafel ſtellt man 30. Schubla- den mit den Conchylien, die nach den Familien gelegt ſind, eine gegen die andere, ohne etwas aus ſeiner Ordnung zu bringen; welches den Rhönſten Anblick giebt, den man nur fehen kann. In der Mitte erhebt fich cine in einem langlichten Viereck, auf dem die groſſen Conchylien nebſt einem groſſen Seeigel mit ſeinen Stacheln, der eines der ſchon- ſten und ſeltenſten Stücke in der Naturgeſchichte iſt, aufgeſtellet ſind. Bedienet man ſich der Schubladen in cinem Schranke, ſo füttert man ſie mit gri- nem Atlas oder Sammet, um das Rollen der Conchylien zu verhindern. Man macht in dieſelben Säulen, Sonnen, Quecrlinien und andere Abtheilungen. Hat man nur das beobachtet, die verſchiedenſten Farben und Formen ſymmetriſch gegeneinander zu ſtellen, ſo haben die Liebhaber einen ſo ſchönen Anblick als bey den erſten Arten. Die Hollander legen ihre Conchylien fächerweis, ohne ſich um eine methodiſchere Ordnung zu bekümmern. Sic haben groſſe Schránke von Mufbaum, mit etlichen Reihen von Schubladen neben einander. Sie kleben auf dem Boden dieſer Schubladen, anſtatt daß fie Atlas oder Sammet nehmeit, ein weiſſes Tuch auf, das grob genug iſt, daß die Con- chylien auf ihren Stellen liegen bleiben. Auf dieſem Tuche machen ſie, vermittelft kleie ner blaugemalter Streifen von Pappendeckel, Sonnen und andere Figuren, die dem Auge gefallen. Oft ſtellen ſie auch die Seeproducte ſelber in dieſe Schránke auf Stuf- fen, und bringen hinten Spiegelgläſer an. Ob es gleich ſcheint, als wenn man bei der Anordnung der Conchylien nach den Fa- milien, den Reiz der Farben verlore; ſo kann man es doch bei einer zahlreichen Samm- lung ſo weit bringen, daß es an Schönheit dem Parterre nicht diel nachgicbt, wenn man nemlich eine jede Schublade mit einer einzigen Familie anfüllen kann: denn die mannichfaltigen Farben in den verſchiedenen Arten der Familie ſind alsdein cin ſehr angenehmer Anblick, bey dem man bloß die Vorfühiedenheit der Formen verliert. Y 2 88 Neuntes Capitel. / 1 Ein Mittel bende verſchiedene Arten, die Conchylien anzuordnen, mit einander zu vereinigen, wäre es, wenn man nicht mehr als ein Geſchlecht in jede Abtheilung des Parterrs legete; allein die Ausführung dieſes Anſchlags iſt in Wahrheit ein wenig fchwer. Wer einen beträchtlichen Haufen von Vigeln b) hat, der kann ſie ſehr zu ihrem Vortheil darſtellen, wenn er ſie auf den Aeſten eines durch Kunſt bereiteten grün gemahl- ten Baums, der auf dem Grund einer auf grottenart bereiteten Niche ruht, beveſtiget, und von hinten, einen kleinen Springbrunnen anbringet, deſſen Waſſer, in Ermangelung einer Quelle, aus einer Pumpe kominen, oder vom Dache aus einer kleinen Stufe von Bley, worin ſich das Regenwaſſer ſammelt, abgeleitet werden könnte. Wenn ſolche Stücke mit Geſchmack gemacht ſind, ſo haben ſie ſicher ein anderes Anſehen, als die Spieltperke oder Vogel, die mit Seide überzogen ſind. Wir wollen aber zum rechſten Schrank zurückkehren, der in unſerm letzten Zim- mer den Beſchluß macht. Man könnte ihn für die Conchylien der füffen Waſſer, und für die lebendigen und todten oder gegrabenen Erdconchylien aufſperen. Dieſe lettern könnten in drey Schubladen bertheilet werden, in die eine die Einſchaalichten, in die andere die Zweyſchaalichten, und in die dritte die Vielſchaalichten. Håtte man eine weit- läuftigere Sammlung von gegrabenen Conchylien aus einem Lande, ſo könnte man ſie in eben ſo viel Shubladen, als das Land Provinzen hat, vertheilen, wie ſie auch der Verfaffer nach den 24 Provinzen Frankreichs und den o eroberten Ländern in dreyßig Schubladen, nach Maßgabe feines lateiniſchen Buches, das den Titel führet: Enume. rationis Foſſilium, quae in omnibus Galliae provinciis reperiuntur &c. rangirt hat. Einzelne Theile von Thieren, als nochen, Zähne, Schlangenzungen, Hörner, Kiefer, Wirbelbeine, Bezbar und ihre Federn könnten in die andern Schubladen gelegt werden. Hieher ſchickten ſich auch ein nach Doctor Ruyſchs Methode injicirter Stopf, oder ein an- derer Theil des menſchlichen Körpers 8. E. das Gehirn, die Geburtsglieder, oder andere edle Sheile. go will hier nicht wiederholen, daß ben der Verzierung des obern Theils dieſer Schránke eben die Symmetrie beobachtet werden müſſe. Man könnte daſelbſt Gerips pe von Vögeln und Thieren von verſchiedenen Arten zwiſchen Bruſtbildern und Porcela lan aufſtellen. Es wäre zu wünſchen, daß fich dieſe dren Zimmer mit einem kleinen Cabinet endigs ten, um die beſten Bücher der Naturlehre und Naturgeſchichte darinn aufzuſtellen. Dies hieffe das Núzliche mit dem Angenehmen, den Unterricht mit dem Anſchauen verbinden. Man könnte hiedurch den Einwürfen der Gelehrten, welche eine Sammlung beſehen, als- bald durch die Entſcheidungen guter Schriftſteller begegnen, da Auctoritat und Erfahrung in der Phyſik ſo unentbehrlich iſt. Dieſes Zimmer könnte man auch zu einem Laboratorio gebrauchen, um phyſikaliſche und chymiſche Verſuche anzuſtellen, Metalle und Mineralien zu probiren, verſchiedene Sors b) Der Verfaſſer befißt das Geheimnis, die Thiere auf eine Urt aufzuſtellen, die von der gewöhnlichen völlig unterſchieden iſt. Ben derſelben ſieht man ſich nicht bemaßia get, Tie vor der auffern Luft zu verwals, ren; ſondern ſie erhalten ſich vielmehr vollkommen in der Luft. Bon der Anſchaffung eines Naturalien Cabinettes. 89 Stórper aufzulo ſen, und Erden, Bolusarten, Salze, Schwefel und Erdharze zu analy. ſiren. Alsdenn mußte man daſelbſt einen Ofen bauen, und das nöthige Geråthe ans fchaffen. 000000000000000000000000000 Zehentes Capitel. Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. an würde es niemals unternommen haben, die berühmteſten Cabinette in Europa zu beſchreiben, wenn man nicht die meiſten ſelbſt geſehen hätte. Der Verfaſſer hat dies Glück gehabt, da ihm vieſjährige Reifen in die vornehmſten Städte von Europa die günſtige Gelegenheit verſchaft haben, ſie zu beſuchen. Dieſes Capitel könnte mit Recht den Titel einer Muſevgraphie führen. M A Frankreich Geſchmack und Wisbegierde giebt Frankreich keiner Nation etwas nach. Man håle in dieſem Lande ſchöne Sachen, insbeſondere die Producte der Natur, für eine wah- re Nahrung für die Wiſſenſchaften. Wir wollen bey der Hauptſtadt anfangen. Die Naturalienſammlung, weiche der Stonis täglich bermehren laßt, ſteht in dem mediciniſchen Garten, und vor ihr eine Bibliothek von den veſten Büchern in der Natur- lebre, Kräuterkunde und Naturgeſchichte. Thre größte Zierde beſteht in mehr als fecha zig Banden von gemahlten Pflanzen und Thieren in Miniatur, und in einer Sammlung von 14000, getrockneten Pflanzen von Tournefort und Vaillant. In dem Saale vor der Naturalienkantmer ſteht in der Mitte ein groffer Tiſd), und auf demſelben ein Parter- re von auserleſenen Conchylien, in verſchiedene Felder abgetheilt und mit einem Gitter von Meßing bedeckt. Schöne Schránke ringsherum an der Wand enthalten anatomiſche Präparata, unter welchen einige eingeſpritzt find, ingleichen Serſchiedene Naturalien. Im Junern der Pfeiler dieſer Sdránke find Corallengewächſe auf eine geſchickte Art ange- bracht. Die Naturalienkammer hat ſieben Zwiſchenräume an den Balken der Decke. Der erſte iſt voll Waffen, Schnee-Schuhe (raquettes ) Betten und andern Geråthe der Wilden, ſo alles an der Decke feſtgemacht ift ; im andern ſind Indianiſche Früchte; im dritten Friechende und vierfüßige Shiere; im vierten berdiebige Shiere; im fünften Fiſche; im ſechſten Schlangen; und endlich im ſiebenten Gerippe von allerler Thieren, das alles an der Decke feſtgemacht iſt. Den ganzen Umfang der Mauren sieren ſchöne Schränke mit Glasthüren und Schreibtiſchchen darunter, die in viele Schubladen abgetheilt ſind. Zwey Schránke ſtehen gleich neben der Thür bey dem Eingang, in welchen die groffen FN- fecten und Theile von Strabben und andern Thieren in Flaſchen verwahret werden. Oben darüber ſind verſchiedene Kleidungen und Federbuſche von Indianern; und die Schreibtiſch- chen unter denſelben ſind voll Steine, Sternſteine, Hirner und Foßilien. Zur Rechten Find neun Sürånke nebeneinander, deren jeder neun Reihen Fäher übereinander hat, auf welchen Glåſer ſtehen. In den vier erſten Schränken ſind die Metalle, die Pulver und die Farbenaſchen, welche daraus gemacht werden, ferner die Salze, die Stein - Talk und Erdarten. Der fünfte, der in der Mitte fteht, iſt mit zwer Säulen von Glas ge- siert, und hat einen gewölbten Bogen, der das königliche Wappen frågt. In dieſem 3 Schrank, 7 90 Zehentes Capitel. 1 Schrank, der nur fünf Facher hat, liegen verſchiedene Conchylien auf Mekingbrat auf dem Boden; und in den Fächern ſtehen, theils mit Weingeiſt gefüllte, theils leere Glaſer, worinnen allerley Thiere und Bezoar, unter andern einer von einer großen Schlange, nebft einem groſſen Stück grauen Ambra aufbehalten werden. In den folgenden vier legten Schränken findet man die Säfte und Gummi der Pflanzen, ihre Wurzeln, und die ver- ſchiedenen Theile der Pflanzen aus China. Der Obertheil dieſer neun Schränke iſt mit verſchiedenen Secproducten geziert, mit madreppren, einigen groſſen Conchylien und Weſpenneſtern aus der Inſel Cayenne. Die Schránkchen unter denſelben haben fünf Reihen von Schubladen mit Gläſern, damit die Cachen nicht unbedachtſamer Weiſe betaſtet werden. Die erſte enthält alle Edelgeſteine, die in Sackuhrgláſern nach ihren Claſſen liegen. Den Vorzug verdient daſelbſt cin ſcho- nec Copas, und unter den Jaſpiſſen, Achaten, Jaden, Carneolen und Strötenſteinen ein orientaliſches Katzenauge und zwey ſchöne Baumachate. In eben der Ordnung liegen die florentiniſchen Steine, die Kiefel aus Egypten und andern Ländern, die Laſurſteine, die Marmorarten, die Alabaſterſteine, die Cryſtalle nebſt einem ganz beſondern Sternſtein und dů men abgeſchnittenen Stücken von verſteinertem Holz aus China, ſo dem Jaſpis fei- ne ſchöne Politur und ſein Gemiſche von allerhand Farben ſtreitig machen könnten. Man ficht hier weiter ein groſſes, auf beiden Seiten getubbtes Stück ſchwarzen und wellen- förmigen Cryſtall, ſo in den Gråbern der Yncas von Peru gefunden worden; ferner ei- nen geſchliffenen Echinus, und ein großes Stück eines zu Marmor und Achat gewordenen Nautilus bon borzüglioner Schönheit. Die zweyte und dritte Reihe iſt voller See- und Flußronchylien, die nach Lifters Methode in Ordnung gebracht find. In der vier- ten Reihe fieht man verſchiedene dủnnſchaalichte Thiere, Echiniten, Seeſterne, Corallen, Indianiſche Enteneyer, und unter denſelben einen Seeſtern von Salonichi, der die Tul- pe genennt wird. In der fünften und legten Reihe kommen verſchiedene getrocknete Fiſche, Thierpflanzen und andere Dinge oor. Es ſind auch noch zwiſchen den Fenſtern ſechs Echránke vorhanden, welche die Hölzer, die Früchte und die fremden Saamen in fich hal- ten. Die groſſen Erzſtuffen und die Stücke von Thieren nehmen die untern kleinen Schránker und die Inſecten das dritte Schränkchen ein. Der obere Theil dieſer fechs Schránke hat eine ähnliche Einrichtung mit den andern; er zeigt einige vierfüßige Thiere, ij. E. das Rhinoceros, den Biber, einige Vögel, nebſt groſſen Gláfern, in wel. chen lauter Schlangen und Fiſche ſind. Die fünf Scrånke im Hinterſten Theil find vol- ler Früchte; und ihr oberer Theil iſt mit den Geweihen von Hirſchen, Dannhirſchen, Elend s und Rennthieren gezieret: in den Schránkchen unter denſelben findet man Erzſtuf- fen und verſchiedene Verſteinerungen. In der Mitte derſelben iſt eine Niche mit fünf Stuffen, darinn ein groſſer Schenkelknochen, mit zwey Bafzähnen von einem unbekannte ten Thter, zwey andere auſſerordentlich groſſe und verſteinerte Hauzáhne, ein ſchöner Trophſtein, den Herr Tournefort aus der Grotte von der Inſel Antipario mitgebracht hat, verſchiedene Cryſtallen, Tehr auserleſene grofle Conchylien, einige Subuliten, ein ſehr groſſer orientaliſcher Bezpār von einem Elephanten, und der groſſe Erdſchwamm, den Tournefort des Neptunus Müte genennt hat, befindlich ſind. In der Mitte ſteht ein Kopf von gefärbtem Wachs vom Abt Zumbo a). Auf der Seite der Naturalien- kammer gegen den Garten iſt ein Cabinet, worinn lauter Gláſer voll fremder Thiere in Spiritus auf den Fächern an den Wänden herumſtehen. Dieſe Naturalientam- mer a) Ein berühmter Zergliederer aus Sicilien. Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 91 mer b) hat Herr von Buffon, Aufſeher über den Königlichen Garten, Mitglied der Academie Françoiſe und der Akademie der Wiſſenfchaften, in Ordnung gebracht. lenthalben leuchtet ſein guter Geſchmack und ſeine Geſchicklichkeit in der Naturgeſchichte hervor. = 1 Der Herzog von Sully, Pair von Frankreich und Ritter des goldenen Vließes, verdient hier wegen ſeiner Liebe zu den Künſten und Wiſſenſchaften, und wegen ſeiner ſcho- nen Sammlung von allen Arten von Seltenheiten vorzüglich Plak. Es iſt dieß eine ges ringe Erkenntlichkeit für alle Gefälligkeiten, womit er mich täglich überhauft. Sein Ea- binet beſteht aus vier Zimmern in einer Reihe. In dem erſten Zimmer ſteht eine zahlrei- che Bibliothek, nebſt Sammlungen von Landcharten, Kupferſtichen und Zeichnungen von den beſten Meiſtern, und auf dem Geſimſe der Repoſitorien eine Reihe von marmornen Bruſtbildern und Urnen, die gröſtentheils antik find. Die Foßilien ſind in zwey Tiſchen mit Schubladen zwiſchen den Fenſtern befindlich, auf denen zwey Kåſtchen ſtehen, in deren einem Edelgeſteine, und im andern fremde Sommervögel ſind. Im andern Zimmer, das zur Mahlerey beſtimmt iſt, findet man viele Gemahide von groſſen Meiſtern. Die Tiſche und der Camin haben Stuffen, auf welchen eine Menge antiker Figuren von gegoſſenem Erz ſtehen. Unter denſelben ſieht man viele Gottheiten der Egyptier und Gallier, nebſt einem mit Hieroglyphen bezeichneten Gefäß mit Handhaben c), das die Egyptier zum Wenhwaſſer brauchten. Die koſtbaren Steine, die Achate, die raren Jaſpiſſe und die geſchnittenen Steine liegen in einem groſſen Tiſch mit Shubladen; und die Fis ſche, die Vogel, die Cheile der Chicre, die Kiefel aus Egypten, ficht man gegenüber in einem ſchönen Cabinet nach Chineſiſcher Art, über welchem Cefálie aus Bergcryſtall, orientaliſchen Alabaſter, Bernſtein und antiken Steinen auf Stuffen ſtehen. In dem dritten Zimmer findet man zwey Muſchelſorånke mit acht und vierzig Schubladen, die mit allem, was man in dieſer Art nur wünſchen kann, angefüllt, und nach den Fa- milien eingerichtet ſind. Die Mineralien, die Metalle, die figurirten Gteine, die Stiefel, die Tropfſteine, die Verſteinerungen, die Madreporen die Marmorarten ſind daſelbſt in der beſten Ordnung. Eine Laterne, die in einem alten Grab gefunden worden, hängt in der Mitte an der Decke. Das folgende vierte Zimmer iſt wegen einesSchrankes ſehenswerth, der mit Edelgeſteinen in Gold und Gilber gefaßt, mit ſchönem Porcelan, ungefaßten Edelgeſteinen, mit ausgearbeitetem Bergcryſtall, und mit Figuren von Bernſtein und Helfenbein angefüllt iſt. Im untern Theil dieſes Schrankes ſind viele Seeproducte, Corallen, Smaragd - und Diamantenmütter, nebſt einigen Theilen von Thieren. Zwer Kleine Cabinette nach Chineſiſcher Art, die auf beyden Seiten dieſes Schrankes ſtehen, verwahren die kleinſten See- und Flußconchylien. man findet auch daſelbſt eine ſchine Sammlung goldener und filberner Medaillen von Römiſchen Burgermeiſtern und Kaiſern, nebſt einer Reihe von Pettſchaften und Siegeln der Alten und Gallier, und einer andern fehr zahlreichen Sammlung von franzöſiſchen und ausländiſchen Rechenpfenninger. den Mauern dieſer zwey lenten Zimmer ſieht man Zeichnungen von Thieren, türkiſchen und chinejiſchen Trachten in Rahment, Eben b) Die Beſchreibung dieſer Naturalienkam. mer findet man in dem Werke, das den Titel führet: Hiſtoire Naturelle, généra- le et particuliere, par Mns, de BVFFON ct DAVBENTON. 3 2 c) Dieſes Gefäß iſt im folgenden Werk, deſſen Verfaſſer Jacob Martin, ein gelehrter Benedictiner, iſt, in Kupfer geſtochen: Explication des monumens fins guliers des plus anciens peuples, లు 92 Zehentes Capitel. Eben diefer Herrog hat auch auf ſeinen Landgütern andere Naturalienſammlungen, nebſt einer Galerie von alten und neuen Waffen, und einer Sammlung römiſcher und grie- chiſcher Münzen aus Era vor jeder Groffe. 1 Das Cabinet des Herzogs von Chaulnes, Pairs von Frankreich, Commenthurs der Ritterorden in Frankreich, Generallieutenants der Truppen des Königs, Guberna- tors und Generallieutenants in der Picardie, iſt in Anſehung der innern Auszierung das chönſte in Paris. Vor dieſem Cabinette iſt ein groſſes Zimmer, aus welchem man in eis ne Bibliothek geht, to dem Liebhaber in Anſehung vortreflicher Bücher nichts zu wünſchen übrig bleibt. Unter andern befinden ſich darinnen 60 Bånde von der Chineſiſchen Ge- ſchichte, in welchen man viele im Lande felber in Miniatur gemahlte Pflanzen und Ins fecten fieht, und Beſchreibungen von den Künſten und Manufacturen der Chineſen findet. Es iſt in felbiger eine große Anzahl von Kupferſtichen, nebſt einer Topographie und einer betrádytlichen Sammlung von freniden Landcharten vorhanden. Man darf auch nicht zwey Bånde mit Vögeln und Blumen vergeſſen, die von Robert und den beſten Meiſtern in dieſer Art auf weiſſes Pergament in Miniatur gemahlt ſind. In dem erſten Zimmer das daran ſtoßt, Rieht man gleich bey dem Eingang eine Sammlung von Specereyen und mediciniſchen Sachen. Das ganze Zimmer iſt mit Fachern umgeben, auf denen Madreporen, ſteinartige Seegewachſe, netförmige Seegewächſe oder Seefächer, Co- rallen, Verſteinerungen, Tropfſteine, auf Geſtellen berumſtehen. An den Mauern über den Fächern find Hörner von Schwerdfiſchen, Weſpenneſter aus der Inſel Sayenne, Crocodille, Enderen und groſſe Fiſche feſtgemacht. Auf andern dergleichen Fächern ſieht man Mineralien, Tropfſteine, Flüffe , Cryſtallſteine, Shlacken vom Veſus, Ammons- hörner, und viele Thiere mit ihren Häuten, gleichfalls an der Maner feſtgemacht. An den Seiten eines groſſen offenen Gewölbbogens im Hinterſten Theil bemerkt man Köcher, Pfeile, Tobackspfeiffen, Steulen und andere Waffen der Wilden, in der künſtlichſten Orde nung. Die kleinen Schránke, ringsherum unter den Fächern, von der obern Thür an, Halten in 48 Shubladen ſehr ſeltene Foßilien in ſich, darunter ein wohlerhaltener Pecten iſt, den man aus dem Stein in welchem er liegt, herausnehmen kann. In andern ſieht man getrocknete, auf Papier aufgeleimte und mit Firniß überzogene Fifche aus dem rothen Meer; ingleichen eine viereckichte graue Tafel zwer Schuh groß, die aus einer Lava vom Deſuv gemacht, und wie Marmor polirt iſt. Einige Schubladen ſind voller Taşen, Schna- bel, Någel, Kiefer, Stropfe von Thieren, nebſt einigen beſondern Håuten; andere auf eben dieſer Seite fhlieſſen Erz und Stiefe aus Frankreich und andern Landern in fich, umb in den Schränkchen neben dem Gewölbbogen ſind verſchiedene Rhinoceroshörner mit untergemiſcht. In der Mitte der kleinen Schránke der andern Seite gegenüber findet man 25 Såſtchen mit feltenen Pflanzen, zwiſchen Papier getrocknet, deren Anzahl fich auf 2000 beläuft. Die stólf letten Schubladen ſind für die Conchylien aufbehalten worden. Man erblickt da- felbſt eine Wendeltreppe (Scalata) die 2 Zoll und 3 Linien hoch und die größte in Paris ift; ferner den Vieeadmiral, die Gießkanne, die Purpurſchnecke von Panama und ande- re. Die kleinen Schránke neben dem Fenſter fine voller Kiefel aus Egypten, darun- ter ein Stück ſchwarzen Achats iſt, welches die Geſtalt eines zu Achat gewordenen Baumſtammes hat. In der Mitte dieſes Zimmers ſteht ein groſſer Difich, in dem 4 Schubladen mit 200 Stücken auserleſenen franzófiſchen und ausländiſchen Mar- mors. In den andern Schubladen ſind Edelgeſteine, darunter ein ſchöner oriene taliſcher Rubin, In neun andern Shubladen zeigt man die Achate, Jaſpiſſe, Lal- Von den berühtñteſten Naturalien - Cabinetten in Europa. 93 Laſur, Porphyrſteine, u, b.m. Die verſteinerten Hölzer füllen die Texten Schublad den aus. Das zweyte Zimmer iſt der Mechanik und Phyſik gewidmet, wovon die Modelle in Hol; auf Fächern ringsherum aufgeſtellt find. Unter denſelben hat das Modell von der Säulenſtellung des Louvre, worauf die zwey berühmten Steine am Fronton ruhen, den Vorzug. An Teleskopen, Luftpumpen, Brennſpiegeln, Objectibgläſern, Ferngla- fern, halben Zirkeln, Aſtrolabien, und andern 3nſtrumenten, die man zu phyſikaliſchen Verſuchen, 3. E. mit dem Magnet, oder die Gewalt des Hebels und des Schießpulvers zu zeigen nöthig hat; ferner an Pumpen, Mühlen, Maſchinen womit man die Schiffe den Strom hinaufzieht, an Drehbrücken, mit einem Worte: an nichts iſt hier einiger Mangel. Auch ſieht man hier einige Chineſiſche Gemåhlde und zwey Ståſtchen, wo- von das eine eine Pagode in erhabener Arbeit, das andere den Pallaſt des Vicekönigs vorſtellt. Der Siſch, der in der Mitte ſteht, iſt voll Chineſiſchen Spielzeugs, nebſt einigen Schachteln mit Tuſdhe, und einem Schreibzeug, deſſen ſich der Kaiſer von Chia na bediente. Ebenſo wenig fehlt es an Egyptiſchen Góisen und Alterthümern, gleichen an einigen Schubladen mit Münzen. Das Zimmer für die Drechslersarbeit und das Laboratorium, die auf dieſes Zimmer folgen, ſind mit vortreflichen Vergróf ferungsgläſern und mit allen dem, was man ſich in dieſem Fach wünſchen kann, reichlich verſehen. Die Sammlung der Frau Präſidentin von Bandeville zeugt vollkommen von ih- rem Geſchmack an den ſchönen Producten der Natur. Man findet in ſelbiger eine ſehr Tchone Sammlung von fremden und franzöſiſchen Vögeln, unter welchen einige der ſelten- ften find. In der Inſectenſammlung find die ſchönen Sommervogel aus Surinam, der Laterntråger, der von Guadeloupe, der Codenkopf, das groſſe Pfauenaug, Man- tis, Schaben, Heuſchrecken, Säfer, Scolopendern, der Ochſenhörnerkafer, Mücken aus Cayenne , Sikaden und Taranteln ſowohl aus Frankreich als aus andern Ländern. Die Sammlung von Schnecken und Muſcheln, die vollkommen wohl conſervirt iſt, ent- Hålt alle rare Stücke, ja auch ſo gar einige, die man fonſt nirgends findet, in fich, ja E. ein pyramidenförmiges goldenes Zeug aus China, eine dicke Porcelanſchnecke mit zwey Hörnern auf ihrem Oberkleide, das durch eine Linie abgetheilt iſt, einen ſehr fchönen Buttervogelflügel, der auf der 12 Kupfertafel zu finden iſt, vier verſchiedene Admirale, und den Viceadmiral; eine ſehr rare gelbe gebandete Siegelſchnecke, die der Admiral von Oranien ſeyn könnte; eine weiſſe Purpurſchnecke, auf deren Seite dicht aneinander Stacheln wie Haare ſtehen, mit einem kleinen krummen Schwanz, der von dem ge- wöhnlichen abſteht; ingleichen ſehr ſchöne ſtachlichte Auſtern. Die Uchate, Die Jaſpiſfer Die Dendriten, die Porphyrſteine, die Marmorarten, die vrientaliſchen Kiefel, die vera ſteinerten Hölzer, und alles was zur Naturgeſchichte gehöret, haben darinnen ihren Plats. Es verdient deswegen dieſe Sammlung vorzüglich die Aufmerkſamkeit der Lieb- haber. ? 1 1 Das Cabinet des Herrn Benin, Cammerraths und Haushofmeiſters des Stönigs, ſteht in einer Galerie, mit einem Vorzimmer, welches mit Kleidungen der Wilden, eini- gen in Gläſern aufbehaltenen Thieren, und einer Sammlung von Specereyen und andern zur Medicin gehörigen Sachen ausgeſchmückt iſt. Die Gallerie umgeben Schränke mit Glasthüren. In dem erſten ſieht man die Madreporen, ſteinartige Seegewächſe, Ery- ſtalle von verſchiedenen Farben, Mütter Der Edelgeſteine, Corallenginken mit ihrer Rinde A a 94 Zehentes Capitel. 7 7 att einem ſchwammichten störper. In dem andern Schrank find Efdaren, Schwamm- gewächſe in Geſtalt einer Hand, Seeåpfel, Erze aus dem Hannoveriſchen, eine groſſe Drufe mit Blåttern von Cryſtall bedeckt aus eben dieſem Lande, ein anders Silber - und Kupferhaltiges Er; aus dem Fürſtenthum Wallis, ein ſehr groſſer Echinus fpata- gus, ein ſchöner Corallenzinken mit Augen. In den 16 Schubladen, die unten in dieſem Schrank find, findet man fremde Mineralien, Foßilien, Kiefel aus Egypten, Achat, rothe Jaſpis, Edelgefteine, italieniſche Marmor, fremdes Holz, florentiniſche Steine u. D. m. Der dritte Schrank hat 9 Fåcher, auf welchen cin Menſchenhirn. ſchedel, ein Kopf von einem Chineſiſchen Fiſch, verſteinerte Fiſche, Dendriten, groſſe Stücke von Achat, rohe Amethyſten, verſteinertes Holz zu ſehen ſind. Die Tropfſteis , ne, Roggenſteine, ſteinartige Seegeipachſe, Seefacher, Hörner vom Schwerdtfiſche und Rhinoceros, Armodille, ein Stopf von einem Steinbock, ein anderer von einer Seekuh, ſtehen auf einem Fache ringsherum um das Zimmer. Ein groſſer Tiſch 7 Schuh lang, in der Mitte der Gallerie, ſtellt ein Parterre von Conchylien mit einein weiſſen Grund und mit Feldern, die mit blauen Atlas bedeckt ſind, dar, deſſen Einrichtung ſehr an- muthig iſt. Man ſieht in felbigem fchone ſtachlichte Auſtern, die Fledermaus (Bois veine), Purpurſchnecken von Panama, Brünetten, verſchiedene Stücke vom güldenen Zeug, den Papiernautilus, den pohlniſchen Hammer, die Gießkanne, eine ſchöne Scorpionſchnecke, und eine Menge wohl confervirter Conchylien. Es find auch noch für die mechaniſchen und gebrechſelten Sachen abgeſonderte Cabinette da, welche der ausgebreiteten Stenntniß des Beſitzers Ehre' machen. / 7 Das Cabinet des Herrn von Argenville, Canimerraths und Mitglieds der Königlia chen Geſellſchaften zu London und Montpellier, iſt wegen ſeiner ſchönen Sammlung von Gemåhlden, Kupferſtidhen und Zeichnungen der beffen Meiſter ſeit langer Zeit bekannt, zumal da durch die öffentlichen Zuſammenfünfte, die er ſeit vielen Jahren gchalten hat, den Liebhabern und Künſtlern der Zutritt zu felbigem erleichtert worden iſt. In Anſehung der Naturgeſchichte iſt eine auserleſene und groſſe Sammlung von allen Theilen, die dae zu gehören, vorhanden." Thiere, Mineralien, Metalle, Cryſtalle, Achate, Jaſpis, , Carneole, Dendriten, alte und neue Marmor, ſtellen ſich dem Auge in einer neuen Ords Sie machen eben ſo wie die Edelgeſteine, figurirten Steine, gemeinen Steine und Kiefel von allen Arten Parterren aus. Am vorzüglichſten iſt das Fach der Fobilien, Seeproducten, Corallen; Conchylien der ſüſſen Waſſer, Erdſchnecken und vor- nehmlich der Seeconchylien bearbeitet, das ihm wegen der Menge, Wahl, Seltenheit und Eintheilung den Vorzug vor allen andern Cabinetten erwirbt. Man bemerkt unter einer groſſen Sammlung von Foßilien ein vollkommen ganzes Ammonshorn mit Laubwerk, das beynahe drcy Schuh im Durchſchnitt hat. nung dar. Die Sammlung des Herrn du Bois Jourdain, königlichen Stallmeiſters und Generallieutenants im Gouvernement Toulois, verdient es, ein wenig zu verweilen. Vor einer kleinen Gallerie mit Gläſern und vergoldetem Schnitwerk iſt ein Vorzimmer, deſſen Decke und Seiten mit Atleidungen und Waffen von den Wilden, mit vielen Fels len von Landthieren, mit Vogeln, Fiſhen, meiſtens, wie die Inſecten und Sommers bögel, in Ståſtchen mit Gläſern, ausgezieret find. Man erblickt, beym Eintritt in die Gallerie, rechs Schränke mit Glasthüren gegen den Fenſtern über vor fich. Im er- ften ſind auf sehen Stuffen die Jaſpis, Achate, Porphyre, Alabaſter, Sieſel aus Egyps ten und Marmor, und unten die Tubularien und einige Erzſtuffen. Der zweyte Shrank, der Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 95 der größer iſt als der vorige, iſt nur in zwey Theile abgetheilet. Den obern nehmen die Conchylien ein. Man erblickt daſelbſt einen ſtachelichten Schnepfenkopf, eine ſchös ne Pinna mit Snitchen, die gedrehete Auſter, die Gießkanne. Im untern Theil die- ſes Schranks ſind ſehr ſchöne Madreporen, ungemein gut conſervirt. Man ſieht im dritten Schrank einen langen Tropfſtein, der einen mit Seeeicheln und kleinen Muſcheln be ſchwerten Baum vorſtellet; ferner eine groſſe Madrepore d), mit Schwammeu, Muſcheln und einer Art eines Kopfs. Das oberſte dieſes Schranks iſt mit Corallenzinken, ſtein- artigen Seegewachſen und andern Seeproducten ausgezieret. Die vornehmſte Zierde des vierten Schranks iſt eine Sammlung von ſchönen Schnecken und Muſcheln, 8. E. des Admirals, Engliſchen Sattels, der Zwiebelfthaalen, ftachelichten Auſtern, Hahnen- kámme, des Hammers, der Olivenſchnecke, welche die Chineſiſche Buchſtabenſchnecke genennt wird, ferner eines Zinken von Corallen mit Augen, an welchem fünf roſenfar- bene ſtachlichte Auſtern hången, ingleichen eines Backzahns von einem großen Seefiſch, und eines berſteinerten Fiſhes mit der daraufpaſſenden andern Hálfte. Auf den Fächern des fünften und ſechſten Schranks ſieht man Achate, Jaſpis, Kiefel aus Egypten, Engelland und Frankreich, florentiniſche Steine, Dendriten, Amethyſten, Laſurſtei- ne, Matrizen von Edelgeſteinen mit untermiſchten Egyptiſchen Gören und kleinen an- tiken Figuren aus Erf. Der untere Theil der Schránke långft der Gallerie hat über- all Schubladen, worinnen die Foſilien, kleinen Conchylien, Seeſterne, Meerohren, Eraſtuffen, Mineralien, Cryſtalle, und Marmor aus verſchiedenen Ländern aufbehalten werden. Auf den Marmortiſchen zwiſchen den Fenſtern ſtehen Taſſen und Aufen aus Achat, Bergcryſtall, Dendriten, nebſt antifen irdenen Gefaſſen und Stüffeln aus Fa- yance, in Italien und zu Limoges emaillirt. Am Ende der Gallerie iſt ein kleines vier- eckigtes Cabinet, nach eben dem Geſchmack ausgeziert, und mit kleinen Tafeln aus flo- rentiniſchen Steinen, mit dergleichen Steinen, Miniaturarbeit, und kleinen Portrai- ten behangt. Ein hinterer Schrank iſt mit Gefäffen von Bergcryſtall, Achaten, ro- then Jaſpis, Thierköpfen aus Perlen und Perlenmutter von der Hand des Robertet befekt. Schöne Tropfſteine nebſt groſſen Gefäffen bon gefärbten Fayance nehmen den untern Theil des Schranks ein. Das ſchönſte Stück iſt ein kleiner marmorner Liebesc gott, der liegend den Bogen hålt, und der ein Werk des berühmten Algarde ſeyn ſoll. Man ſieht auch daſelbſt ein halb erhabenes Schnißwerk von Elfenbein, ſo den Apollo, wie er den Martias umbringt, vorſtellet, und von beſonderer Schönheit ift. In den Schubladen des untern Zimmers, verwahret man auch noch Dendriten, Achate, Jas fpis, Edelgeſteine, Ringe, und geſchnittene Steine. Dieſes Cabinet iſt vollkommen gut ge- wählt; nur wäre zu wünſchen, daß es in einer methodiſchern Ordnung feyn möchte. / Das Cabinet des verſtorbenen Herrn Pajot d'Onſembray, Ehrenmitglieds der Akademie der Wiſſenſchaften, welches eben vermoge ſeines leßten Willens an dieſe Aka- demie gekommen iſt, roll in den alten Louvre gebracht, und dereinſt zum öffentlichen Ge- brauch eingerichtet werden. Weil aber dieſe Anordnung erſt in Fünftigen Zeiten ge- ſchehen ſoll, ſo wird man es nicht übel nehmen, wenn man hier die Beſchreibung deſſel- ben ſo findet, wie es in dem Dorf Bercy bey Paris beſchaffen war. Man fand im erſten Stockwerk acht Zimmer in einer Reihe, mit Schranken von verſchiedener Farbe, die mit Firniß überzogen waren, und meiſtens Glasthüren hatten. Im erſten Zimmer iſt eine Menge von Maſchinen, die Stärke des Windes zu berechnen, und den Lauf der A a 2 d) Einen Kupferſtich von dieſem Stück findet man in der Oryctologie, planche 24. 96 Behentes Capitel. 1 der Schiffe anders als nach einer muthmaßlichen Rechnung zu beſtimmen. Man ficht in dieſem Zimmer den berühmten Brennſpiegel des Herzogs von Orleans. Das zweyte Zimmer war zur Geometrie beſtimmt, und alle dahin gehörige Figuren ſehr niedlich auf Kupfer gebracht. Im dritten Zimmer zeigte jeder Schrank eine andere Materie: in dem einen war die Optif, in dem andern die Statik, die Hydraulik, die bewegendeu Kråf- të, wo alle Kunſtwerke der Uhrmacherkunſt, von dem einfachſten Råderwerk an bis auf die künſtlichſten Perpendikuluhren, geſamme{t waren. Das vierte Zimmer war der Ge- ſchichte des Magnets und allen Verſuchen, die man dainit machen kann, gewidmet. Ben jedem Verſuch war ein beſonderer Magnet, und man zehlte ihrer in dieſem Cabinet bey 400, darunter der größte von angefähr 9 Pfund 96 Pfund zieht. Die Luftpuma pe und verſchiedene Vergröſſerungsglåſer nebſt allem, was zu den Verſuchen nöthig iſt; ingleichen alle Sphären von Kupfer, welche die berſchiedenen Syſtemen des Weltge- baudes borſtellen, ſtunden gleich hinter den Fenſtern. Die vier übrigen Zimmer was ren noch nicht eingerichtet. Zwey derſelben waren für die Mechanik beſtimmt; das drit- te, ſo wie eine Gallerie angelegt war, gehörte zur Bibliothek ; und die Stúnſte und Handwerker füllten das lekte aus. Die Naturgeſthichte und das Laboratorium hatten ihren Platz über dieſen Cabinetten. Die groffen Conchylien zierten die Geſimſe des erſten Zimmers, an Deiſen Decke allerley Thiere feſtgemacht waren. In jedein Schrank war etwas anders; der eine enthielt die Coralien, der andere die Erzſtuffen; darunter eine einzige Goldſruffe aus Peru den Werth von 13375 Livres hatte. einigen Scrånken ſah man die Madreporen, ſteinartigen Seegewächſe und andere See- Producten. Die Tropfſteine und Verſteinerungen nahmen einen, die Conchylien zwery und die Theile von Thicren nebſt den fremden Kleidungen, wieder andere Sthrånke ein. In der Einfaſſung der Thüren waren zwey Fächer mit Yangen Gläſern, worinnen die Schlangen und andere Friechende Thiere waren. Im zweyten Zimmer, das die Spe- cereyen und andern zur Medicin gehörigen Sachen in ſich faßte, waren die Schrán- ke auf beiden Seiten mit Taffet bezogen, und mit Vögein und ſehr ſeltenen Pfanzen vemahlt. Die Decke war nach dem nemlichen Geſchmack, der in dem erſten herrſchte, eingerichtet. Die Gerippe von Manns - und Weibsperſonen und verſõhiedenen Thieren nebſt vielen eingeſprüßten Theilen, waren in verſchiedenen Tangen Schränken. Den Schluß dieſer Reihe von Zimmern machte das berühmte Laboratorium mit drey Camiz nen, auf welchen die Helme, Vorlagen und Deſtillirkoiben von engliſchen Cryſtal ſtun- den. Me Tafeln über den Ofen waren von Marmor, und das Waſſer, das aus ver- Tchiedenen Håhnen auf den mit Marmor belegten Boden lief, hatte einen unſichtbaren Ablauf. Auf Fachern ringsherum an der Wand war alles zur Chymie benöthigte zu finden. Nichts greicht der Ordnung dieſes ſchönen Cabinets. ordnet. Des Ritters Furgot Sammlung enthalt doch, ob ſie gleich erſt angefangert ivorden, alle Theile der Naturgeſchichte. Vergitterte Schränke von gutem Geſchmack nebſt kleinen Schranken unter denſelben, ſind ringsherum in einem langen Zimmer ge- Man findet daſelbſt ſehr groſſe Madreporen, Tropfſteine, Seefächer und Secproducten aus China, Steinpflanzen, Eſcharen, Mancandriten, Tubularien, See- fahwämme, Erbſchwämme, Krabben, ſehr große Hummern, Crocodille, Eyderen und andere Thiere, aus - und inländiſche Vögel, eine Sammlung von Weſtern mit ihren Eyern, fremde und einheimiſche Inſecten. In den untern kleinen Sárånken, die für die Mineralien beſtimmt ſind, findet man Gold- und Silberſtuffen aus Peru, Po- toſi und den Philippiniſchen Inſeln. Skupfererze aus allen Ländern, Haarkupfer aus / China, Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 97 China, Malachiten, Haarſilber, Foßilien, Gummi, Baumharze, Agtſteinarten, fremde Früchte, verſteinerte Hölzer und Steinkohlen nehmen verſchiedene Schubladen eint. Die Conchylien ſind auch nicht vergeſſen worden, und in vollkommen guten Zus ſtand. Man bemerkt darunter ſchöne Stegelſchnecken. Der Admiral, der Viceadmis ral, und die ſtachlichten Auſtern aus Sicilien und Maltha ſind beſonders merkwürdig. Unter andern ſieht man zwey ſehr groſſe, die an einem groſſen Stück Felſen hången. Wieder eine andere iſt von Steinſcheidenmuſcheln, die noch in derſelben ſind, durchbohrt. Eine beträchtliche Sammlung von Sträutern, eine andere von Specereyen und andern zur Medicin gehörigen Dingen, und ein Laboratorium, ſo zu dieſer Sammlung gehört, iſt ei- ne deutliche Probe von der Fähigkeit des Befißers und ſeiner Liebe zu den ſchönen Stennt- niſfen. Herr von Reaumur, Intendant des Ritterordens von St. Ludwig, Mitglied der Föniglichen Akademien der Wiſſenſchaften zu Paris und London, von welchem ich ſchon ber) verſchiedenen Gelegenheiten geredet habe, hat in ein groſſes Zimmer alles zuſammenges bracht, was man ſich von Mineralien, metallen, Erden, Bolusarten, Steinen und Fors filien tvůnſchen kann. Man findet darinnen nicht nur alle Grze aus Frankreich, ſondern audi aus den entlegenſten Ländern, aus Oſtindien und Peru. Die merkwürdigſten ſind Die vom Harz im Herzogthum Braunſchweig. Die Mineralien werden in Flaſchen vers wahret, die auf den Fächern verſchiedener Stránke mit Gittern ſtehen, von welchen Schränken der größte in der Mitte mit Fobilien angefüllt iſt, ſo wie auch die herumſtehens Den kleinen Schránke. Eine Sammlung von Edelgeſteinen, und unter andern von Túrs Eiffen, iſt die vorzüglichſte darunter. Der Schreibtiſch in der Mitte iſt voll von einer menge von Inſecten, in allen ihren verſchiedenen Zuſtanden. Dieſe Inſecten ſind zwi- fchen giver Gläſern trocken aufbehalten. Es iſt auch daſelbſt eine beträchtliche Menge weicher Inſecten, dergleichen die Raupen, Würmer, Affelwürmer u. a.m. ſind, in allers ley mit Spiritus gefüllten Glaſern vorhanden. Es befindet ſich dieſe Sammlung in eis nem Cabinet, zur Seite des großen Zimmers, auf den Fächern, aliwo man auch, in eis ner Menge von Flaſchen mit Spiritus, vierfüßige und friechende Thiere und fremde Fiſche findet, der vielen getrockneten Thiere an der Wand nicht zu gedenken. Linker Hand in drey auf einander folgenden Zimmern, findet man eine Sammlung von Vögeln, Inſecten und vierfüßigen Schieren, in Glafſchranken, nebſt einer Menge von ſeltenen Stücken. Die Neſter von allerler Vögeln haben im dritten Zimmer ihren Plaz. Ueberhaupts iſt fie in dieſer Art eine der monſten und vollſtändigſten Sammlungen in ganz Europa. Der Marquis de Croiſmare, hat ſich in der Naturgeſchichte eine ſchöne Samm- lung, zur Ehre ſeines guten Geſchmacks und ſeiner Einſichten angeſchafft. Es iſt ſelbige in einem einzigen viereckigten Zimmer auf Fachern aufgeſtellt. In dem Theil neben dem Camin befinden ſich Tropfſteine, ſteinartige Seegewachſe, Corallen, nebſt dem ſchönen Baum, der auf der 9 Kupfertafel der Oryctologie abgebildet iſt. Die folgende Seis tepranget mit Madreporen, Retiporen, Mancandriten, und andern Seeproducten, nebſt dem ſchönen cryſtalliſirten Ammonshorn, von welchem auf eben der 9 Kupfertafel eine ୨ Abbildung zu ſehen iſt. In dem einen Theil der Seite gegen der Thür über find Thiers håute, ausgeſtopfte Vögel, Armodille, ein Stiefer von einer Seekuh, einem Flußpferð und andern; und oben darüber beſondere Conchylien, 3. E. ſtachlichte Auſtern, die Zies gelmuſchet, die Feile, die Perlenmuſchel mit der daranhangenden ſchwarzen Wurmrohre, wovon auf eben der 9 Kupfertafel die Abbildung zu ſehen iſt, und eine groſſe Eſchara in eis BB ner / 98 Zebentes Capitci. ner beſondern Schachtel aufbewahrt. Der andere Theil dieſer Seite iſt nach eben dem Geſchmack mit Theilen von Thieren und mit Conchylien ausgezieret. man bemerkt dar- unter eine groſſe Wachskerze, eine Fledermaus (Bois veiné), einen Seeapfel aus dem ro- then Meer, ſchöne Brünetten, den Delphin, die Perſpectivſchnecke, Tonnen. Die obern Schubladen ſind voll Verſteinerungen, Cryſtalliſationen und Fobilien, worunter eine Nagelmuſchel, ein verſteinertes Hirſchgeweih, ein groß Stück von Sternſteinen, viel Cryſtalle, Baumſteine und Kieſel aus Egypten, nebſt den 2 Stücken, die auf eben der 9 Kupfertafel mit den Zahlen 3 und s bezeichnet ſind, anzutreffen iſt. An der Seite gegen den Camin über hången die Kleidungen und Waffen aus verſchiedenen Ländern, und unten ſtehen Schubladenkaſten mit Achaten, Jaſpiſſen, Graniten und Pors phyren. In einem Schreibtiſch zwiſchen den Fenſtern haben die fremden Mineralien ſamt den Fofilien ihren Plas. Darunter nimmt ſich beſonders eine Geetulpe in einem Kiefel aus, ingleichen ein Blat von einem Baum mit groſſen verſteinerten Blåttern, Schiefer, Fiſche, Baumſteine, Cryſtalle, Florentiniſche Steine, Marmor, ein hohler Kieſel, in welchem Kieſe und kleine cryſtallifirte Spigen ſtecken. 1 In dem Schreibtiſch in der Mitte des Zimmers liegen 3000 Abgúſle in Schwefel von den ſchönſten Steinen aus den vornehmſten Cabinetten in Europa, ſamt ihren Be- ſchreibungen, nebſt den Köpfen der größten Månner von allen Arten. Die Sammlung von Specereyen und andern zur Medicin gehörigen Dingen, hat in den Ecken ihren Platz. Ueberall, auch ſogar an der Decke, findet man eine Menge von Thieren, Vd- geln und Fiſchen. Man trift darunter eine ſehr lange Mericaniſthe Shlange (Depo- ne) den Hammerfiſch (Zygene), den Kugelfiſch, Crocodille und andere Thiere an. Ben Herrn Savalette de Buchelay, Generalpachter, findet man ein Zimmer, auf die Art einer Gallerie eingerichtet, wo Modelle von Bildern und Maſchinen, zwiſchen groſſen Stücken von Naturalien auf Fächern ſtehen. Das Thierreich eröfnen zwey ge- trocknete Körper mannlichen und weiblichen Geſchlechts, woran alle Muskeln und alle úb- rige Theile ſehr deutlich zu ſehen ſind. Die Pulsabern ſind roth, die Blutabern blau und die Nerven weiß gemahlet. Bende Körper haben die vornehmſten Eingeweide, inta gleichen die Zähne und Någel. Auch ſind daſelbſt einige getrocknete Vigel, der Pa- radiesvogel und andere Vogel Frankreichs. Die Mineralien ſind vollſtändiger. Es ſind darunter viele fremde, und Sammlungen von gefaßten Edelgeſteinen, die auf Steckna- deln ſtecken, von Dendriten und Cryſtallen, in deren einem Stroh und ein beweglicher Waſſertropfen iſt. Die verſteinerten, zu Achat gewordenen und mineraliſirten Hölzer, die Corallengewächſe, die fremden Früchte und eine ganze Materia medica in verſchiedenen Glåſern, machen das Gewächsreich aus. Der gute Geſchmack des Beſigets läßt hoffen, daß dereinſt auch die Conchylien hinzukommen werden. 1 Es würde ſchwer ſeyn, die ſchöne und reiche Sammlung des Herrn Davila genau zu beſchreiben, da er ſie wegen ihres táglichen Anwachſes noch nicht in die gehörige Ord. nung hat bringen können. Ich kann nichts als die Materien überhaupts und das merk- würdigſte nnter einer jeden anzeigen. Die Fobilien ſind in felbiger ſehr zahlreich; und un- ter den Seeproducten in den Glasſchranken befinden ſich viel merkwürdige Stücke, in Anſehung ihrer Groffe und guten Beſchaffenheit. Ein ganzer Schrank gehört für die Madreporen und ſteinartigen Seegewächſe, und wieder ein ganzer Schrank für die Co- rallen. 1 Von den berühmteſten Naturalien - Cabinetten in Europa. 99 rallen. Man bemerkt darunter ſehr groſſe Stücke von Achaten und Amethiſten. Die Mineralien ſind wegen ihrer Anzahl, Wahl, Größe und Seltenheit nicht minder ſehenss werth. Die Achate, Jaſpiſſe, Jaden, Carneole, Porphyr - und Alabaſterſteine neh- men viele Schubladen und ganze Schránke ein. Die Kiefel aus Egypten, Engelland und Frankreich, find wie die Dendriten, figurirten Steine und Baumſteine in grofler Anzahl vorhanden. Auſſer einer groſſen Sammlung von Schlangen- und Bezoarſteinen, neh- men bloß die Marmorarten einen Schrank ein. Die verſteinerten Hölzer ſind auf der eis nen Seite polirt, auf der andern aber rauh, um ihre wahre Beſchaffenheit deſto beſſer beurtheilen zu können. Die Edelgeſteine von allen Arten, unter welchent koſtbare Rubinen, Smaragden, Syriſche Granaten und Topaſen ſind, haben ih- re beſondere Schránke, welchen noch einige Stáſtchen mit gefaßten und geſchnittenen Stei- ten bergefügt ſind. Die Conchylien machen keinen geringen Sheil dieſes Cabinets aus, ſondern ſind ſehr zahlreich und auserleſen, und voll feltener Conchylien und der meiſien Nebenarten. Man hat vornehmlich auf ein Raftellum marinum von zwey zuſammen gefügten Muſcheln, wor- an die obern Schaalen ganz ſind, Achtung zu geben. Ich habe von dieſem Stück, wel- ches vor das einzige in ſeiner Art gelten kann, andermårts e) gehandelt. An der Decke hången einige getrocknete Thiere und Fiſche. An Egyptiſchen Antiquitäten und Etruſciſchen Gefäfſen mangelt es in dieſem Cabinet ſo wenig, als an Büchern, Kupferſtichen, und ein ner groſſen Anzahl von Miniaturgemåhlden von vierfüßigen Thieren, Vögeln, Fiſchen, In- ſecten, Blumen n. d. m. Man ſieht auch in ſelbigem eine groſſe Reihe von Abgůſſen in Schwefel, den ſchönſten Steinen in Europa, und ihren Abdrücken in Siegellack ſamt deren ſchriftlichen Erklärungen. Das Cabinet des Herrn Juſſieu, Doct. der Arznenkunſt, Sträuterlehrers in dem königlichen Garten, Mitglieds der Akademien der Wiſſenſchaften zu Paris und London, und Sr. Majeſtát Secretárs in der groſſen Canzley, enthält eine groſſe Anzahl von aus: ländiſchen ſeltenen Pflanzen, die eine beträchtliche Sträuterſammlung ausmachen. Hiezu kommt eine Sammlung von Verſteinerungen, Mineralien und Foßilien und vielen Selten- heiten in vier groſſen Schranken, der Bibliothek, die aus den auserleſenſten zur Medicin und Naturgeſchichte gehörigen Büchern beſteht, nicht zu gedenken. / Herr Duhamel du Monceau, Mitglied der Akademien zu Paris und London, er- teiſet ſeinen Geſchmack an der Naturgeſchichte durch eine Sammlung von auserleſenen Conchylien, worunter die ſtachlichten Auſtern, ein Admiral und violblauer Seeapfel aus Isle de France, und ein wohlbehaltenes Meduſenhaupt, merktvůrdig find. Die drey erſten Schränke bey dem Eingang in das Cabinet, find voll Seefächer, Steinpflanzen, Tubularien, unter denen ſich einige in ihrer Art einzelne Stücke, ingleichen viele Thiere in Spiritus, und Theile von fleugebornen Sindern, nach D. Rundens Methode ausge: ſprißt, befinden. In dem andern Schrank find Congelationen, Cryſtalliſationen, Ver- ſteinerungen aus dem Meer und der Erde, infruſtirte Sachen und ſehr beſondere verſtei- nerte Hölzer. Die Orientaliſchen Stiefel, die Cryſtallen, die Baumſteine und die figu rirten Steine ſind in dem dritten Schrank enthalten. Das merkwürdigſte darunter iſt ein zu Marmor gewordener und in viele Stücke zerſágter groſſer Stiefel aus der See, dem Steinſcheidenmuſcheln einverleibet ſind, die zu Toulon Datteln genennt werden. Die BK 2 swey e) Oryctologie, pag. 345. 200 Behentes Capitel. 1 ztvey Schränke gegen der Thür über zwiſchen den Fenſtern enthalten die ſchönſten Madre poren, die man irgends fieht. Die merkwürdigſte gleicht einem Paraſl, und hat viel Spigen nebſt einem Fuß, der ungemein fcón und bewunderungstürdig ift. Eine andere hat die Bildung von einer Gondel, woran einige Theile halb erhaben um ihren ganzen Ums fang herumlaufen, und körnicht find. Die größte in dem legten Schrank ſtellt eine Art einer Seemuſchel vor, an der ein Theil, der übrigens, von gleicher Structur mit dem übrigen iſt, hervorſteht. Es ſind auch in ſelbigem viele andere Madreporen, die toe- gen ihrer Gröſſe merkwürdig find; ferner viele Modelle in Holz vom Schiffbau, von Pflügen nach der neuen Methode, wie auch von Kornhäuſern. Der Herr Abt Goutbout, Vicarius der Kirche des heiligen Ludwigs auf der Isle Notre-Dame, macht ſich ſeit 50 Jahren eine Sammlung von Naturalien, die ſich über den ganzen Umfang der Naturhiſtorie erſtreckt. Es ſind darinnen viele ſeltene Ver- ſteinerungen, Tropffteine, berſteinerte Hölzer, fremde Früchte und Seeproducten, in- gleichen viele Fiſche, unter andern ein Kopf von einem unbekannten Fiſch mit einer Art von Rhinoceroshorn; ferner Amethiſten und Corallen. Unter einer beträchtlichen Sammlung von Conchylien zeichnen ſich aus ein Admiral, eine abgeſchliffene Segelſchne- che mit blauen Bändern, eine andere eben ſo ſeltene mit neşförmigen gelben Bändern fchöne Napfichnecken, Brünetten, Stroppelkuffen mit Bändern, Tonnen, Auſtern, ficha ne Porcellanen, Schnepfenköpfe und ſtachelichte Auſtern ; eine artige Gruppe von En- tenmuſcheln an einem Stück Holz hångend; eine ſchwarze Wurmröhre, deren Thier in einem Glaſe in Spiritus aufbehalten iſt; eine andere Gruppe von Auſtern, an einem Aſt von einem Manglebaum ; ein gleiches Stück von verſteinertem Holz mit eben ſolchen Auſtern von groſſer Seltenheit. In einem beſondern kleinen Schrank befindet ſich eine Sammlung von Edelgeſteinen, Whaten, Jaſpis, Porphyr, Alabaſtern, und vortref= lichen Marmorn, dem noch eine andere Sammlung von Silbermünzen, die unter Römis fchen Bürgermeiſtern geprägt worden, bergefügt ift. Der Herr Abt Uubry, Vicarius der Kirche St. Euſtache, hat ſich ein Cabinet geſammelt, das fich atvar nicht in alle Theile der Naturgeſchichte ausbreitet, aber doch ſehr ſeltene Thiere in fich halt, die mit Haut und Federn getrocknet, aufgeſtellet, und vollkommen wohlbehalten ſind. Es iſt nichts an ihnen falſch auſſer den Augen, die von Glas gemacht find. Ste ftehen in Sáranken, die mit verfütteten Fenſtern wohl ver- ſchloſſen ſind. Man findet unter den vierfüßigen Thieren der Caſtor, das Stache!- fchwein aus der Hudſonsbat), ein Judianiſches Rehbodklein, die Genithkate, den Vis fon, den Pekan, und den Tamarin. Unter den Vögeln, die fich ungefähr auf 400 belaufen, bemerkt man die Plúmente aus Carolina, das geflügelte Nashorn oder den Topau des Wormius, den Braacher aus Braſilien, den Pæradiesvogelkönig, den In- dianiſchen Guckuck, den Adler, den die Malabaren anbeten, Cardinálchen und Colibrit- chen in Menge, und alle Franzöſiſche Vogel, von ſchönen Farben und beſonderer Geſtalt. In- fecten, feltene Sommervögel, fremde und einheimiſche Fliegen und Mücken, find in ziem- lich groſſer Anzahl vorhanden. Man kann alſo aus dem vorhandenen ſchlieſſen, daß es in wenigen Jahren eine vollkommene Ornithologie renn wird. Die Conchylien haben in den Schubladen eines Commodkaſten ihren Platz. Es ſind ſchöne Stücke darunter , die ber einem ſolchen geſchickten Liebhaber der Naturgeſchichte ſchwerlich unvermehrt blei- ben werden. 1 7 1 1 Bet Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa, IOI / 1 1 / Ben der Bibliothek der Abtey St. Genevieve, die wegen der Freunförmigen Fi- gur, und der groſſen Menge von Handſchriften und ſeltenen Büchern in 60000 Bånden berühmt iſt, iſt ein Naturaliencabinet, von welchem eine Beſchreibung mit vielen Kupfern ehehin herausgekommen iſt. Heut zu Tage iſt dieſes Cabinet ganz verändert, und hat in einem neuen Gebäude, das aus zwey Zimmern, die an die Bibliothek ſtoffen, beſteht, ſeinen Plak. Das erſte Zimmer, ſo ins Gevierte gebaut iſt, iſt an der Decke mit vielen aufgehängten Thieren gezieret, und mit Gitter-Schranken umgeben. Man ſieht in dem erſten Schrank eine ganze Egyptiſche Mumie, und einen Mohren, der in dem heiß- fen Sand Arabiens vertrocknet iſt; ferner Sinochen und Theile von Thieren, und unter dieſen ein groſſes Shulterblat von einem Wallfiſch. Der andere zeigt von einer Hohl- zicgelmuſthet zwey groſſe Schaalen 33 Zou lang, eine groſſe Madrepore, die zweyerler Farben und gleichſam eine Krone von vielen Tubularien hat, nebſt einer Menge von frem den Kleidungen. Der erſte Schrank im Zurückgehen iſt voller Seefächer, Steinpflanzen, Corallen und andern Seeproducten, und in dem darauf ſtehenden kleinen Schrank fina det man drey Reihen kleiner Schubladen übereinander, mit Achaten, Faſpis, Carness len, Alabaſtern, Granitſteinen, Stiefeln aus Egypten und Marmor aus verſchiedenen Lán- dern, nebſt Foßilien und Mineralien. Der andere gegenüber, über der Thüre der Gal- Yerie , iſt den Conchylien gewidmet, von welchen die größten auf Fächern ſtehen. in den vielen untern Schubladen liegen die Conchylien der See, füſſen Waſſer und Erde, nach der Methode der Conchyliologie geordnet. Die Waffen und Kleidungen aus China und andern fremden Landern machen den fünften und lebten Schrank aus. Die 10 Ecken und Einfaſſungen enthielten die dúnnſchaalichten Seethiere, nemlich Seeigel, Seeſterne, Krabben; ferner einige getrocknete kleine Fiſche, ingleichen die Fobilien und Kiefel aus Egypten, unter welchen einer einen Entenkopf vorſtellet. Man ſieht auch in ſelbigem ein ſchönes meduſenhaupt, und einen Theil der Wirbelbeine eines Ammonshorns mit Den- driten, die von Natur ſo aneinanderhängen, daß ſie ſich in der Hand hin und her Þeivegen. Ein Stick, deſſen Schönheit und Seltenheit gleich groß ſind. Von da geht man in eine erhöhete und wohl ausgezierte Gallerie mit einem Geſimſe, Deſſen Zierrathen den teiffen Platfond verſchönern. Vier groſſe Schránke von gefirnißtem Holz und Bild- hauerarbeit ſtehen in den zwer Flügeln an den Wänden, ohne die mitzuzahlen, die auf beiden Seiten, zu hinterft ihren Platz haben. Der erſte bey dem Eintritt enthält Sammlungen von groffen, mittelmäßigen und kicinen alten metallenen Medaillen, wie aud von ſolchen, die unter den Römiſchen Bürgermeiſtern geprägt worden. Der fols gende zweite Schrank, hat vier Abtheilungen, wovon die erſte die Gewichte und Maaße der Alten, die zwer folgenden die Todtentöpfe, Archenkrüge , Lampen, und Thránengefäße, die vierte die Opfergefäße enthalt. Der zweyte Schrank iſt ein wah- res Pantheun. Man findet in felbigen Griechiſche, Römiſche und Egyptiſche Gott Heiten, alle wohlbehalten, beſonders die leştern. 1 1 Die neuen In dem fünften Theil der Gallerie befinden fich in zwey Shränken die Franzo- firchen Gold- und Silbermünzen, und die Stempel der Medaillen, welche Padoannes genennt werden, und einen dieſer Sammlung eigenen Artickel ausmachen. Médaillen, alle von Kupfer, nehmen einen Theil des zweyten Schranks ein, und der mittiere iſt voll alter Medaillen und Franzófificher Münzen in Gold, und hat verſchiede- ne Schubladen mit geſichnittenen Steinen und Zaipfenningen von allerlev Metall. Die groſſe Sammlung Etruſciſther Gefáiſe von verſchiedener Form, die unter die groffen Sel- tenhei- S& JO2 Zehentes Sapitel. tenheiten gehört, hat in einem groſſen Schrank ihren Platz. In einem andern findet man allerley Alterthümer, nemlich Laſttragerinnen, Bruſtbilder, Capitaler, auſſerſte Theile von Geſimſen und andere Stücke von Marmor. Der letzte Schrank linker Hand neben der Thür, hat wieder alte Medaillen und Franzöſiſche aúnzen. Dabey iſt noch zu merken, daß auch die 12 Ecken und Einfaſſungen der Fenſter mit Sachen an- gefüllt ſind, die fich zu der Materie der benachbarten Schránke ſchicken, und zum Theil ſehr ſelten ſind. In der Mitte dieſer Gallerie ſoll in einem groſſen Schreibtiſch ein Parterre von Conchylien angelegt werden. / Die Benediktiner der Abter St. Germain des Prez beſigen eine Naturalien- ſammlung, die von Tag zu Tag beträchtlicher wird. Sie hat ihren Platz am Ende des Gartens, in dem Gebäude, worinnen Die Apotheke iſt. Thr innerer Raum iſt nicht groß; aber nett getáfelt und mit ſechs groſſen Schränken umgeben. Man ſindet in dem einen Mineralien aus verſchiedenen Ländern, Cryſtalle, wahre und falſche Edelgeſteine, Dendriten, Bezvarſteine, nebſt einigen Metallgläſern. In einem andern ſind Sicfel, Achat, Jaſpis, Porphyr, Marmor, nebſt vielen Seeproducten, vornehmlich Corallen, unter welchen eine Gruppe von weiſem Coral iſt, die wegen ihrer Größe und Hihe für das einzige Stück in ſeiner Art gehalten wird. In dem dritten, den figurirten Steinen gewidmeten Schrank ſieht man den Phacites, der einen Haufen Linſen vorſtellet; ferner den Pyrites ſeu Circos, der einer Birn gleicht, ferner den Ficoides, welcher die Ge- ftalt einer Feige hat, und endlich viele Sorten von einem Stein, ſo Hiſterapetra genennt wird. Man findet in dem vierten Schrank allerley Arten von Thieren nebſt den ab- geſonderten Theilen von einigen, fremde Früchte, verſteinerte Hölzer, groſſe Conchylien, und Weintrauben und Früchte von kleinen Conchylien. Die zwey letten Schránke find für einige ſeltene Bücher und Sammlungen von Kupferſtichen aufbchalten. Theile von Thieren, groſie Seepflanzen, Schlangenhaute, gwer groſſe Sugen bon Florentiniſchen Stein, die der Erdkugel gleichen, ſtehen an verſchiedenen Orten, und vornehmlich oben auf den Schränken, deren untere Schubladen vol ſchöner, nach Claffen und Geſchlechtern geordneten Conchylien ſind. Man erblickt unter felbigen den Hammer, Reichskronen, ſtachlichte Auſtern und andere feltene Stücke. Dieſes Cabinet wird einſtens an dem En- de der Bibliothek ſeinen Patz finden. / Die Auguſtiner auf la Place des Victoires haben am Ende ihrer ſchönen Biblios thek ein Cabinet von ſeltenen Medaillen , und vielen antiken Figuren. Auſſerdem iſt in felbigem eine Sammlung von Conchylien, Seeproducten, Verſteinerungen und figurirten Steinen; ferner eine ſchöne Reihe von Erzſtuffen, und unter dieſen eine ſchöne Silber- ſtuffe; ingleichen eine Sammlung vom groſſen Mogol, die Amethiſten, Granaten und Toparen aus dem Orient in fich hålt; und noch eine fehr weitläuftige Sammlung von Achaten, auserleſenen Jaſpiſſen, Dendriten, Laſurſteinen, und Faden, unter welchen eine ſehr ſeltene ovale kleine Kufe "iſt. Hiezu kommen noch beſondere Granitſteine, gan- ze Schubladen mit Edelgeſteinen und Cryſtallen. Unter vielen Thieren in Spiritus be- merkt man eine beſondere Schlange, den Faulen, zwey Eyderen, einen Surinamiſchen Froſch; Raupen und Inſecten eben auch aus Surinam. Diere verſchiedene Stücke, po mit guten Jtaliäniſchen und Niederländiſchen Gemahiden untermiſdit ſind, find ſo wohl wegen der Mannichfaltigkeit der Gegenſtande, als wegen ihrer Anordnung fehens- würdig. Die Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 103 1 Die Herren des Seminaire de St. Sulpice haben am Ende eines viereckigten Zim- mers, to die Fegeriſchen Bücher von der groſſen Bibliothek getrennt ftehen, zwey Ca- binette aneinander angelegt. Das erſte iſt mit verſchloſſenen Schränken umgeben, und beſteht in einer beträchtlichen Sammlung von Kupferſtichen und Arbeiten der größten Mei- fter. Das zweyte iſt gleichsfalls mit Schranken umgeben, die offen, mit Bildhauerar- beit ausgeziert und mit Glaſern verſehen ſind, und enthält eine Menge von Stalactiten, Sta- laginiten, Madreporen von der größten Art, in ihren Fächern, nebſt einer groffen An- zahl von Toph - und Rindenſteinen, worunter fich das Equiſetum oder Rofichwanz aus den füffen Waſſern des Dorfes Fiły befindet. Zwey Schránke ſind den ſchönen Conchy- lien gewidmet, dergleichen der Admiral, die Naſſauer, das Chineſiſche Dach mit Stock- werken, ſchöne ſtachlichte Auſtern und Kinkhörner ſind. Man findet auch in ſelbigem ſeltene und vortrefliche Metallmåtter, figurirte Steine und Schiefer mit Dendriten. An verſteinerten Hölzern fehlt es eben ſo wenig, als an allem dem, was man ſich in dæſer Materie wünſchen kann. Die Erd- und Himmelskugeln, Teleſcope, Luftpumpe und viele andere Inſtrumente ſtehen in den Pfeilern zwiſchen den Schränken, deren untere Their le zu Behältniſſen der Fofilien, Stiefel, verſchiedener Sorten von Marmor, und vieler Reihen von Medaillen dienen. Die Provinzen Frankreichs. as Cabinet des Herrn Herzogs von Bourbon, das man zu Chantilly bey Senlis, 10 Meilen von Paris, antrift, vereiniget alle Theile der Naturgeſchichte in zwery anſtoſſenden Zimmern bey dem Eingang in das kleine Schloß. Das erſte iſt länglicht vier- eckicht, und ganz mit Schränken umgeben, und enthält eine groſſe Menge von Gläſern mit des Prinzen Wappen. Da es dem Mineralreich gewidmet iſt, ſo findet man darin- nen auſſer einer groſſen Anzahl von Bolusarten, Schwefelarten, Salzarten, Erdharzen, Fobilien und figurirten Steinen, Edelgeſteine, unter welchen ein Amethiſt, in welchem eine Luftblaſe iſt, die der Richtung folgt, die man ihm giebt, und viele Dendriten find. Die Sammlung von Metallen und Mineralien aus Frankreich und andern Ländern, iſt eine der vollſtändigſten. Man ſieht auch in felbigem viele chyntiſche Bäume von Gold und Silber. Die Schubladen in dem untern Theil der Schránke halten eine Menge von www Verſteinerungen, Congelationen, Cryſtalliſationen, Marmorn, verſteinerten Fiſchen, Schiefern mit Dendriten aus Deutſchland, der Schweiz und von St. Chaumont in fich. Im andern Zimmer, das gröſſer und viereckicht iſt, iſt das Pflanzen - und Thierreich. Die Schränke ſind eben ſo, wie in dem erſten Zimmer, und enthalten die Glåſer mit Früchten, Baumblättern, Land- und Seegelvåchſen aus Europa und fremden Ländern, mit verſchiedenen Holzern, Federn und verſchiedenen Theilen von Thieren. Der Platfond iſt mit großen Fiſchen, friechenden und beydlebigen Thieren ausgeſchmücket. Man fin- det in den untern Schubladen die Schwämme, Corallen, Seeproducte und Conchylien, zuſammen genommen in 14 Schubladen, die ir Facher abgetheilet und mit grünem Saffet gefüttert ſind, in welchen jedes Stück mit vieler Kunſt eingefüget ift. An dem Fenſter- kreutz gegen dem Camin über ſind glåſerne Flaſchen auf Facheru, nach einem guten Ge- ſchmack in Ordnung geſtellet. Die Fenſtergláſer find gelb gemahlt, um alle dieſe Schon- heiten deſtomehr zu heben. Man ſieht daſelbſt Schlangen, Vigel, kriechende Thiere, Madreporen und ſehr ſchöne orientaliſche rohe Amethiſten und Calcedonier. In einein kleinen Vorzimmer auf der Seite ſteht eiu gefirnißter rother Schrank mit Schubladen, SC 2 in 104 Zehentes Capitel. in welchem ebenfalls allerley fertene und ſchöne Inſecter unter Glåſer unb in Rohren im Ordnung gebracht ſind. 1 1 C Man kennt zu Toul die Sammlung des Herrn Grafen von Treſſan, Generallieu- tenants der Armeen des Königs, Ober-Quartiermeiſters Sr. Finigl. Pohlniſchen-Ma- jeſt. des Herzogs bon Lothringen, Befehlshabers in Toulois, Barois und Bothringen, Mitglieds der Königl. Akademien der Wiſſenſchaften zu Paris, London, Berlin, Edin- burgh und Nancy. Es beſteht dieſe Sammlung aus einer Reihe von 150 ſehr wohl erhale tenen Europäiſchen Vögeln, einer andern von fremden Schmetterlingen und Inſecten, und einigen Kriechenden Thieren, unter welchen die Natter aus Bengalen iſt. Die Con- chylien ſind nach der hier angezeigten Methode in Ordnung gebracht, und unterſcheiden fich durch viele feltene Stücke. Man findet in Telbiger Steinpflanzen, Stefacher, Madre- poren, Corallengewachſe, Seeſchwämme, Mopsſchwamme, und unter andern einen ro- then Eorallenzinken 14 Zoll hoch, auf einem breiten Fuß. Man erblickt die verſchiedent- ften Arten von Foßilien, mit mehr als 150 Stücken, die den Seeconchylien gleichförinig find. Es gehören hieher 20 verſteinerte Seeäpfel in Kies, Achat und Marmor; eine groſſe Anzahl von verſteinerten Schiffkutteln, Ammonshörnern, die offen und in viele cry- ſtallifirte Stammern abgeſondert, wie auch einige die mit Metallen verergt find. Unter den verſteinerten Hölzern iſt ein Stück, einen Schuh lang und über neun Zoll im Durch- ſchnitt, das in einen ſchönen fleiſchfarbenen und violetten Achat verwandelt iſt. "Es finden ſich in ſelbiger anatomiſche Stücke, Fleine S'inder, und viele Fremde Thie- 're, wie auch ein ganzer Kopf von einem groſſen vierfüßigen Thier roo Pfund ſchwer, nebſt Theilen von Knochen, die nicht verſteinert ſind. Die Erzſtuffen und Mineralien vom Harz, von Lowenit, aus der Pfalz, aus Sachſen, Zweybrücken, und von den Pyrenai- Tchen Gebürgen find in groſſer Anzahl. Ferner ſind in derſelben Gold- und Silberpro- ben aus Peru und Potoſi; eine Erzſtuffe von blåtterichten gediegenen Silber 12 Unzeu ſchwer; eine andere von ganz cryſtalliſirtem Rothguldenerz dritthalb Mark ſchwer aus dem Bergwerke St. Marie; eine Reihe von natürlichen und künſtlichen Magueten, unter an- dern ein kleiner, der 200 mal ſo viel zicht, als er ſelber ſchwer iſt; und figurirte Steiz ne, Stiefel und Jaſpiffe, Achate, Carneole und andere rohe und geſchnittene Steine, ingleichen Dendriten, phyſikaliſche Bücher und Inſtrumenten zu den Verſuchen mit dem Magnet, der Luftpumpe und electriſchen Maſchine, im Ueberfluß anzutreffen. Der Herr von Robien, Präſident zu Mortier des Parlaments von Bretagne, iſt noch eine obrigkeitliche Perſon, die wegen ihrer Liebe zu den Wiſſenſchaften, ihres Ge- ſchmacks, ihrer Kenntniß und ſchönen Naturalienſammlung, eine beſondere Achtung ver- dient. Es iſt dieß ein billiges Lob, das ich unſerer alten Freundſchaft wegen nicht vers fchweigen kann. Er hat das Verzeichniß ſeiner Sammlung in vier Theile eingetheilet. Der erſte enthalt die Foſilien, die der Erde eigenthámlich angehören, nemlich Salze, Erdharze, Schwefel, Bolusarten, feltene Erdarten, Edelgeſteine, Steine von gerin- gerem Werth und auch ganz gemeine, figurirte Steine, Mineralien, Metalle und Mar- eaſiten; ferner auch die Foßilien, die der Erde nicht urſprünglich eigen ſind, nemlich ver- ſteinerte Conchylien, Hölzer und Theile von Thieren. In der andern Abtheilung findet man die Pflanzen, feltenen Hölzer aus Europa und fremden Ländern, Rinden, Wurzeln, Blåtter, Blumen, Früchte, Gummi, Säfte, und die verſchiedenen Seegewächſe. Die dritte hat wieder zwey Abtheilungen. Die erſte begreift die Seethiere unter fich, nemlich die Thiere mit harten und dünnen Schaalen, mit meicher und klebrichter Haut, 1 1 mlit Bon den berühmteſten Naturalien - Cabinetten in Europa LOS mit Shuppen, mit ganzer Haut, die wie Chagrin anzufühlen, und endlich auch die Wall fiſcharten und beyblebigen Thiere. Die andere Abtheilung enthält die Landthiere, nemlich bierfüßige Thiere, Vogel, kriechende und fliegende Inſecten, und neugebohrne Stinder, ſok wohl natürliche als ungeſtaltete. Die Alterthümer und mythologiſchen Sachen ſind die Materie der vierten Abtheilung. Darinnen ſind fünf (döne und ſehr vollſtändige Rete hen von Medaillen, in- und ansländiſchen Münzen, unterſchiedliche geſchnittene Steine, in Holze geſchnittene und in Metall gegrabene Sachen, viele Statuen von Marmor und von Ers, Gemahlde, mathematiſche Inſtrumenten, Maſchinen, nebſt einer Bibliothek, in welcher an feltenen Büchern, Landcharten und Stupferſtichen kein Mangel ift. Herr Peſtalozzi, ein berühmter Arzt zu Lyon, hat des verſtorbenen Herrn von Monconys Cabinet mit einer Menge von Stücken vermehrt, und eine ſehr ſchöne Samm- lung nach den drey Reichen daraus gemacht. Das Mineralreich enthält die Erden, Sals 3€, Erdharze, die Bernſteine, in denen allerlet) Inſecten ſtecken, und die Bergcryſtalle, denen fremde Körper einverleibet ſind. Man findet in felbigem Cryſtalliſationen, Cone gelationen, figurirte Steine, Edelgeſteine, Flüſſe vom Veſuv, Kieſel, Dendriten, Mar- mor, Verſteinerungen, vollkommen wohlerhaltene verſteinerte Cheile von Thieren, uno unter andern einen groſſen Backzahn, der von Liebhabern Bewunderung verdient; die Mineralien, Metalle, Erzſtuffen und Marcaſiten beſchlieſſen dieſe Claſſe. Das Ges wachsreich beſtehet aus einer ſehr weitläufigen Kräuterſammlung, aus Specereyen uno Materialien, und aus Seepflanzen und andern Seeproducten. Die Thiere machen das dritte Reich aus. man findet hierinnen vierfüßige und friechende Thiere, Inſecten und Fiſche, nebſt einer Sammlung von Seecondhylien von verſchiedener Grofte. Es find auch in ſelbigem dúnnſchaalichte Thiere, Seeſterne, Secäpfel, Gerippe und Mißgebur- ten von verſchiedenen Thieren, nebſt einigen fremden Kunſtwerken befindlich. Zu Dijon bey dem Herrn Varenne von Beoft, des Gouvernements von Bours gogne oberſten Sekretár, der Fademic der Willenſchaften Correſpoudenten, ſieht man eine Sammlung vieler vorzüglichen Stücke aus ben drey Naturreichen, unter denen ders noch das Mineralreich das vollſtändigſte zu ſenn ſcheint. Die Foßilien, Verſteinerungen, Marmor, und beſonders die Cryſtalle und durchſichtigen Steine ſind am vollſtändigſten gea ſammelt. Bourgogne war vornehmiid) das Land, in welchent er ſeine Unterſuchungen anſtellete, und es iſt desivegen die Sammlung der Mineralien aus dieſer Provinz ſehr wichtig. Nur dann, wenn man der Natur in ihren genaueſten Nuancen, und in ihrent fernſten Abweichungen Schritt vor Schritt folgt, gelangt man unvermerkt zur Ent: deckung des Mechanismus der Werke, die ſie hervorbringet. Es wäre zu wünſchen, baß jeder Liebhaber zur Aufklärung der Praturgeſchichte eben ſo in ſeinem Lande perfahren möchte. Bey vielen Damen hat der Geſchmack an der Naturgeſchichte die Liebe zu eitlen und 3 nichtswürdigen Dingen beſieget. Paris Fann Beyſpicle bon Perſonen, die mit ihren ſchönen Sammlungen ihrem Geſchlecht Ehre machen, vorzeigen, und zeigt ſie noch. Die " Provinzen weiſen drey Damen auf, die ſowohi wegen ihres Rangs als ihrer Liebe zu den Künſten und Wiſſenſchaften beſondere Vorzüge haben. I Das Sabinet der Frau Gräfin von Fuligny) Rochedouart, auf ihrem Landgut Agey bey Dijon, beſteht aus einigen Zimmern, die aneinander ſtoſſen. In dem erſten ift das Thierreich, nebſt einem Laboratorium und allen zu phyſikaliſdyen und chymiſten / Ver: 106 Zehentes Capital. 7 7 / Verſuchen nöthigen Inſtrumenten. man findet in ſelbigem Gerippe von Menſchen und bierfüßigen Thieren, Vogel, kriechende Thiere, menſchliche unzeitige Geburten von als len Monaten in Spiritus, eingeſprühte Theile, Bezbarſteine, einige getrocknete Fiſche, fremde Vigel, Krabben, Seeſterne, Schmetterlinge und Raupen in der beſten Ord- nung. Unter den Seeconchylien, die nach der Methode der Conchyliologie eingetheilt find, kommen ſeltene Stücke vor, t. E. der Admiral, der Ertra - Admiral, der Vices Admiral, die Gießkanne, der Engliſche Sattel, ſchöne ſtachlichte Auſtern. Auf dieſe folgen die Fluß- und Erdconchylien. Das Pflanzenreich hat in dem folgenden Zimmer ſeinen Praş. Man ſieht in felbigem ein Herbarium, die Geſchichte der Corallen nach ihrem verſchiedenen Zuſtand, Corallinen, Madreporen, Milleporen, Retiporen, Eicha- ren, Steinpflanzen, Meergras, fremde Früchte, Saamenkorner, Wurzeln, Rinden, fremde Hölzer, und Mandragoraturzeln aus Peking. Das dritte Zimmer iſt dem Mic neralreich gewidmet., und beſteht aus einer Sammlung von Specereyen und Materialien in Gläſern, von Erd - Bolus - Mergel - Gyps-- und Kreidenarten, Balſamen, Baums harzen, Gummi, Salzen, Erdharzen und Schwefel. Man findet in ſelbigem Verſtei- nerungen, incruſtirte Sachen, Congelationen von Antiparos, durchſichtige und halb- durchſichtige Edelgeſteine, Cryſtalle, Talkſteine, Flüſſe, Quarz, Spath; dichte Edels geſteine, nemlich Ahate, Carneolen, Sarder, Kaßenaugen, Kriterſteine, Kieſel aus dem Orient, aus Egypten, Engelland und Frankreich; rothen Jaſpis mit gelben Flecken und Adern, Porphyr, Granit, alten und neuen Marmor, Bernſtein, in welchen In- fecten eingeſchloſſen, Florentiniſche Steine, 'verſteinerte Fiſche, figurirte Steine, Stern- ſteine, Magnet, Schiefer mit Dendriten, verſteinertes Holz, Ammonshörner und ans Dere Foßilien in Menge, wie auch Mineralien aus allen Ländern. An Steidungen und Waffen der Wilden, an gemachten und nachgemachten Steinen, fehlt es in ſelbigem eben ſo wenig, als an Egyptiſchen und Römiſchen Alterthümern, Medaillen, Etruſciſchen Gefäſſen, Lampen, Aſchentöpfen, einem Haufen von Kupferſtichen und feltenen Büchern. Am Ende der drey Zimmer iſt ein groſſer Converſationsſaal, mit Gemåhlden von Schår ferſtücken und komiſchen Vorſtellungen, mit Porcellan und Gläſern. Em hinterſten Theil iſt ein mit Gittern umgebenes groſſes Vogelhaus, nebſt drey Grotten, die aus Conchylien, Stalaktiten, Glasſchlacken und Kiefeln mit aller Kunſt gemacht ſind. In der Mitte iſt ein beſtandig ſpringendes Waſſer, das in eine bleyerne Muſchel, und von dieſer herab in eine andere fållt, und von da in das untere Becken, das mit einer Gruppe von drey Stins dern aus Bier in verſchiedenen Stellungen gezieret iſt, ſeinen Ablauf hat. Vögel bon allen Arten werden durch ausgeſtopfte Thiere auf Bäumen von weiſſem Blech, die mit iha ren Aeſten und Blåttern natürlich gemahlt ſind, dahin gezogen. Dabey find nachgemach- te Weinſtöcke mit Trauben von gefärbtem Glas, ingleichen Blumen von eben dieſer Mates rie. Auſſer dieſen künſtlichen Bäumen ſind andere da, die Schatten geben, und an ih- rem Fuße Blumen und abgetheilte Raſen, nebſt einer Fontaine, welches dieſen Ort reis fend macht. Man kann nicht läugnen, daß man dieſe prachtige Sammlung nebſt allem dem, was dabey iſt, einzig und allein dem guten Geſchmack der Dame, die felbige ange- legt hat, zu danken habe. Es iſt eine Folge ihrer Kenntniſſe in der Phyſik und Gens metrie. 1 Die Sammlung auf dem Schloſſe Courtagnon bey Reims, welche die Dame grei- ches Namens angelegt hat, verdient eben auch hier angezeigt zu werden. Sie hat in etlichen aneinander liegenden Zimmern ihren Plat. Man findet in dem erſten Zimmer ei- ne auserleſene Sammlung von Büchern verſchiedenes Inhalts, nebſt Landcharten, Stupfer- ſtichen Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 107 ſtichen und ſchönen Gemahlden. In dem zweyten Zimmer iſt die Apothecke nebſt 500 Gläſern, worinnen die Erd, - Bolus, - Salz - und Schwefelarten, Erdharze, Mine- ralien, Holzer, Wurzeln und Rinden der Pflanzen ſamt den Oelen und Harzen, die man daraus erhalt, enthalten ſind; ingleichen ein ſehr ſtarkes Herbarium. Daber iſt auch ein Garten mit fremden Pflanzen, und ein Laboratorium, das zum Behuf der Arment angelegt iſt. Das fürfte Zimmer enthalt in 24 Schubladen die Seeconchylien an der Anzahl 2500. Man ſieht darunter den Ober - Admiral, den Vice-Admiral, den Schmetterlingsflügel, den Scorpion, die Notenſchnecke, verſchiedene Stücke von güldenen und ſeidenen Zeug, die edle Harpfe, fchine ſtachlichte Auſtern, und den Schnepfenkopf. In einigen dieſer Schubladen ſind die Erd- und Flußconchylien an der Anzahl 400, Hierauf folgen die fremden Foßilien und die um Courtagnon, von welchen man 175 verſchiedene Arten záhlt. Mineralien, Metalle, Marmor, Stiefel aus dem Orient, Achate, Dendriten, Baumſteinte und figurirte Steine, Ammonshörner, Belemniten und verſteinerte Holger fehlen hier eben ſo wenig, als die Cheile von bierfarbigen Thieren, Vogel, Fiſche, und eine Menge von Inſecten, in Gläſern. Das Cabinet, welches die Frau Chazot du Pleſſis, Wittme eines Raths ben dem Parlament in Languedoc, zu Bourdeaur angelegt hat, beſteht aus given Zimmern. In dem erſten haben die Steinpflanzen, Seefacher, Madreporen, Corallen, corallen- artigen Gewachſe, Seemooße, Seeſchwämme, Fobilien von verſchiedenen Arten, Mar- morarten, Florentiniſchen Steine, Adlerſteine, Congelationen und Talkarten in Füchern ihren Mat. Das Muſchelcabinet ſteht dem Camin gegenüber, und iſt ein Schrank rechs Schuh hoch mit Schubladen, deren Abtheilungen von gemahltem Pappendeckel find. Darinn liegen die Conchylien und unter denſelben ſchone Papiernautilufe, rund, balbrund- und plattmáulichte Schnecken von allen Arten, die Spindel, PabftErone, Biſchofsmús be, das Geſpenſt, gulbene Zeug, die Porphyrſteinwalze, Krabbe, Retenſchnede, Fies dermaus, Sturmhauben von verſchiedener Form, ſtachlichte Schnepfenköpfe, der Argus, die Landchartenſchnecke, die achte Perlenmuttermuſchel mit ihren zwey Schaalen, Das Lor: beerblatt, die Zwiebelſchaale, der Hahnenkamm, fachlichte Auſtern, die groſſe Buchſta: benmuſchel, das gerunzelte alte Weib, die achte Benusmuſchel, die nagellaniſhe Mick, muſchel, der Staſten Noah, die Ziegelmuſchel, der Pferdefub und die Ohrenherzförmi- ge Muſchel mit Stacheln, der Königsmantel, und Seeigel aus dein rothen Meer. in der darauf foigenden Gallerie ſind Bücher und zwiſchen den Fächern einige Stäften mit Fe dern und Schnabeln von Vögeln nebſt Schilden von Schildkröten. An der Decke hårta get ein Seehund, Igel, fliegende Fiſche, Crocodille , Armadille und andere Thiere. Man ſieht in der Bibliotheck 60 Bände auserleſener Kupferſtiche nebſt einem Schmuckfas ſten voll hohl geſchnittener, meiſtens antiker Steine, welches lauter Achate, Carneple, Smaragden, Böhmiſche Granaten, Hyacinthen, gaſpiſſe und Amethiſten find; Beweis fes genug von der Einſicht dieſer Dame, und ihrer Liebe zu den ſchönen Produeten der Natur. Herr Journy zu Bourbeaur hat ein Cabinet geſammelt, welches in allen Theilen der Naturgeſchichte ſtark iſt. Die Conchylien in einer methodiſchen Ordnung, und die ſchönen ſachlichten Auftern nebſt den ſeltenſten Tutenſdinedfen ſind darinnen die vorzüglich ſten Stücke. Unter dieſer groſſen Anzaht finden auch die Fluß - und Erbronchylien eiz nen Platz. Am vollſtändigſten iſt die Sammlung von Thieren. Hierunter ſieht man D$ 2 beſone 108 in Zehentes Capitel. beſondere betrafnete und fliegende Fiſche, einen Stopf von einem Delphin und einer Sees kuh, viele Seenadelfiſche, Crocodille, unzählige getrocknete und in Spiritus conſervirte Schlangen, den Paradiesvogel, den Cardinal, viele Colibritchen, den Toucan, die Löffelgans; ingleichen anatomiſche Präparata, und ſo zu ſagen, eine Myologie und Neo- rologie. Die Foſilien und Pflanzen ſind nicht geringer als das übrige, und die phyſika- liſchen und optiſchen Inſtrumenten ſind auch nicht aus der Acht gelaſſen worden. Die ſchöne Naturalienſammlung zu Rochelle, welche ſich der Herr de la Faille, ors dentlicher Controlleur bey dem Kriegsweſen, Advocat bey dem Parlament zu Toulouſes und Mitglied der Akademie der ſchönen Künſte zu Rochelle, gemacht hat, iſt nicht zu vers geſien. Sehen groſſe Schränke mit Glasthúren und Bildhauerarbeit bon gutem Ges fchmack, enthalten in einer groſſen Menge von Schubladen vier tauſend Conchylien, nach der Methode der Conchyliologie rangirt. Man findet unter den Einſchalichten den Ade miral, die Gießkanne, die Lampe mit zurückgebogenem Mund, die gebratene Saſtanie, den groſſen ſtachlichten Schnepfenkopf, den Schmetterlingsflügel ; unter den Zwenſchaas lichten ſchone ſtachlichte Auftern, den Pohiniſchen Sattel, den Hammer, den Hahnen- Famm; und unter den Vielſchaalichten ſehr ſeltene Seeigel, groſſe Steinſcheidenmuſcheln aus Amerika, und Seetulpen von auſſerordentlicher Groffe. Die Erze, Mineralien, Metallmütter, Kiefe, Marcaſiten und Cryſtallen füllen den achten Schrank aus. den giver letzten Schranken ſind die fremden und einheimiſchen Fofilien, und unter denſels ben Strabben, eine Meſſerſcheide, und Seetulpen, alle verſteinert. In dem untern Theil der Schränke ſind die figurirten Steine, und unter dieſen ein beynahe ganzes A- phabet vom Schriftia pis (Grammatias). Die kriechenden Thiere, Gewürme, Sede lopendèrn und andere getrocknete Thiere' liegen in zugeſchmolzenen Glasröhren. Die groſs fen und kleinen Inſecten, nemlich Schmetterlinge, Stäfer, groſſe Mücken, Scorpionen werden theils unter groſſen mit weiſſen Glas bedeckten vergoldeten Rahmen, theils in Fleis nen Büchſen in den untern Schubladen einiger Schränke aufbehalten. In den Nichen in den Ecken und der Einfaſſuug der Thüren ſtehen auf Fachern die fremden Früchte, Zwiebeln, Wurzeln, Rinden, Holzer und Saamen, nebſt den ſtein- und Holzartigen Seegewachſen, in weiſſen Gráfern. Der Platfonb iſt mit groſſen Schlangenhäuten, fliegenden Fiſchen, Weſpen- und Vogelneſtern, Straušeyern und ausgeſtopften vierfüße ſigen Thieren behårigt. Auch die Conſolen ringsherum an der Wand, ſind mit Mandra- goraturzeln und Egyptiſchen Gößen beſeßt. Alles iſt ein Beweis von dem guten Ge- fühmack und der Fähigkeit des Beſikers. / Das Cabinet des Herrn Grafer de Cuſtine d' Auflance zu Nancy, iſt eben po fehenswerth und ein Beweis von ſeinen ſchönen Kenntniſſen in der Naturgeſchichte, beron- ders der Foßilien, deren er ſehr viele und feltene beſitt. Das betrachtlichſte in felbigem iſt die Sammlung der Mineralien vom Gold an bis auf die gemeinſten. Die fremden ſind ſorgfältig geſammelt, und unter denfelben große und ſehr ſeltene Stücke. Dieſe Sammi lung wird von den Liebhabern der Naturgeſchichte für eine der vollſtändigſten gehalten. Go iſt auch eine beträchtliche Sammlung von volkommen conſervirten ſeltenen Vogeln und Shieren nicht zu vergeſſen. Die Sammlung der Abten von Senones, die man dem Ehrwürdigen P. Dom Calmet, Abt Deſſelbigen Orts, der wegen ſeiner gelehrten Werke über die heilige Sdrift ſo berühmt iſt, zu danken hat, beſteht aus vielen Seeconchylien, die nach der Methode der Conchyliologie rangift find. Es ſind ſchone darunter, ungeachtet die ſeitenſten feh: len. Bon den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 109 fen. Das Fehenswürdigſte ſind die Foßilien, beynahe durchgångig aus Lothringen und Champagne Sie ſind auf dem Boden der Schubladen angeleimt, und haben die Groſe fe von einer Linie bis zu einem Zoll. Shan ſieht darunter das Huhn von einer betracht: lichen Größe, und eine ſtachlichte Auſter mit einem Theil ihrer Spitzen; ferner Ammons- hörner von siden Linien bis auf acht Zoll im Durchſchnitt, meiſtens polirt und durchſichtig mie Achat, aber weder von gleicher Natur noch Dauerhaftigkeit; tie auch eine fchöne Sammlung von Madreporen; und endlich ein Stück von einem Ammonshorn, deſſen Wirbelbeine ganz abgeſondert und cryſtallfirt ſind. 1 Das Mineralreich enthält einige Edelgeſteine, Cryſtalle, auserleſene Achate, mei- ſtens geſdynitten und antik; ingleichen eine Coupe von Achat von 5 Zoll im Durchſchnitt mit einem Fuß, auf welchem Wirbel zu ſehen ſind. Man ſieht darunter die Marinorarten und Dendriten in Menge, einen Adlerſtein von 5 Zoll, eineu Cryſtall von den Pyrenaie ſhen Gebürgen voll Amianthadern, auſſerlich mit Gemåhiden bor Bäumen überzogen; eine Sammlung von Mineralien aus verſchiedenen Ländern, nebſt ſehr ſeltenen Eiſenerzen, Congelationen, Cryſtalliſationen, Stalagmiten von Markirch, die aus aufeinander genden Blättern wie Cryſtalt beſtehen. Auf dieſes Cabinet folgt eine Bibliothek in eid nem Gewölbe 150 Schuh lang, mit 9 Fenſtern, worinn Sie Maxrn zwiſchen den Fen- ſtern getafelt, und mit einer ſehr groſſen Anzahl auserleſener Bücher und felterer Hand- führiften gezieret ſind. Das Münzcabinet beſteht aus einer Sammlung von Münzen von Silber und verſchiedenen Arten von Erz, aus einigen Römiſchen, die unter den Bürgers meiſtern gepräget worden, aus Griechiſchen und jüdiſchen, aus Pabſtlichen und Herzogl. Lothringiſchen Münzen. Auf den Fächern eines Schrankes erblickt man einige Statuen, Urnen und antike Gefäße, und unter andern einige Talismans, nebft mathematiſchen und phyſikaliſchen Inſtrumenten. Man ſieht auch in ſelbigem ungefähr 60 Bande auserlefe- ner Kupferſtiche, die die ausgebreitete Kenntniß des Sammlers dieſer Bibliothek zu er- Kennen geben. Die Herren von Courtois, alte Officiere, haben ſich ein Cabinet zur Naturgeſchich- te in der Stadt Beaacaire geſammlet. Man ſieht darinnen eine Sammlung von 1500 Seeconchylien, und unter denſelben das Geſpenſt, die Tuipe, die hebräiſche Buchſtaben- fchnecke, die Porphyrſteinwalzen, den Maulwurf, fchone ſtachlichte Muſtern, nebſt einer groſſen Anzahl von Fluß und Erdconchylien. Die Oſtindiſchen Schlangen ſowohl als die vierfüßigen Thiere, Fiſche, Vögel und Inſecten haben in ſelbigem ihren Plat. Man erblickt unter den Fiſchen den Sågfiſch, und einen bewafneten Fiſich aus dem Fluffe St. Laurentii; und unter den Vögeln einen Papagey aus der Straſſe Davis, und das Colibrit- chen mit ſeinem Neſt. Der Stincus des Gesners, der Scarus, der Ratte von Batavia, Die Schmetterlinge, Strabben, Mantis, Shaben, Stafet, Heuſchrecken, Scolopendern, Scorpionen, Taranteln, Laterntråger, ferner die Seeproducte, Corallen und Cryſtallen von verſchiedenen Farben, Marmorarten, Metalle, Mineralien, Edelgeſteine, fremde Früchte, Hölzer, Gummi, Baumharze, Kiefel aus Egypten, Schottland, Sdweden und dem Rhein, nebſt einer Sammlung von in- und ausländiſchen Foßilien, terſteinerten Secigcin, berſteinerten Fiſchen aus Syrien, Priapoliten, Huffcrolither, Subuliten Ammonshörnern, Theilen von verſteinerten Thieren, deren einige in Achat, Feuerſtein, Hicß verwandelt find, verſteinertem und vererztem Holz; uvie auch eine ſehr wichtige Sammlung von alten Medaillen und fremden Münzen ſind in ſelbigem vorhanden. 7 Das IIO Behentes Capitel. Das Cabinet des Herrn l' Amoureur, der Arznengeſahrheit Doctors in eben bere felben Stadt, und der Akademie zu Montpellier Correſpondenten, ift in einem groſſen Zimmer il bergoldeten Schranken mit Glasthüren und unten angebrachten Schreibtiſchchen verwahrt. Der erſte Schrank enthält die Erden, Bolus, Marmor, Alabaſter, Flo- rentiniſchen und Bologneſiſchen Steine, Cryſtallen, Amianthen, Stiefel, Achate, Carne- , ole, und andere Edelgeſteine, die Metalle, Mineralien, Kiefe, Marcaſiten von verſchies denen Arten und aus verſchiedenen Ländern, Gemskugeln, Steine von Thieren und Bes zoarſteine. Das Untere dieſes Schranks iſt zur Docimaſie beſtimmt. Man ſieht in felbigem Fritten von Cryſtall, Schlacken, lava, Glåtte und andere Verglas ſungen. Im zweiten und dritten Schrank findet man die Fiſche, die dúnnſchaalichten Thie- re, die harten Seeproducten, nemlich die Madreporen, und Milleporen, und die minder harten, dergleichen die ſteinartigen Seegewachſe, Eſcharen, Fucus u. 4. m. ſind. Die Specereyen und mediciniſchen Sachen ſind im vierten Schrank, der mit allem, was zu den Galeniſchen Zubereitungen nöthig, berſehen iſt. man findet in dem Camin dieſes Zimmers alles zur Chymie nöthige Geråthe, und in den kleinen Schranken ringsherum die Verſteinerungen aus verſchiedenen Ländern, die ges grabenen Condjylien, das verſteinerte Hols, die Dendriten, Schiefer, verſteinerten Fi- ſche, Ammonshörner und andere Sachen. Auf den Geſimſen aller dieſer Schránke ſtes hen die ſteinartigen Seegewachſe, Seefacher und andere Stücke, die ſich auf das in den Scrånken Enthaltene beziehen ; und an dem Platfond hangen Schlangenhåute, Ameri- caniſche Enderen, ein Sågfiſich, Crocodille nebſt einem Kopf von einem Hammerfiſch (Zy- gaena). Hinten im Cabinet ſteht eine 'mit phyſikaliſchen , mediciniſchen und zur Na. turgeſchichte gehörigen Büchern wohl verſehene Bibliothek, nebſt einem Schrank in der Mitte, mit vielen anatomiſchen Präparaten und einem ſchönen injicirten Kopfe. Das Cabinet des Herrn de la Tour d'Aigues, Raths bey dem Parlament in Provence zu Air, iſt beträchtlich genug, um die Anzahl der ſchönen Sammlungen da- mit zu vermehren. "Es ſind in ſelbigem mehr als 120 Sorten von gediegenem Gold, Sil ber, Kupfer und Eiſen; "worauf die vermiſchten Erze, nebſt den Kieſen und Marcaſiten folgen. Man ſieht darinnen eine ſchöne Sammlung von Spatharten, und die Geſchichte des Kieſelſteins, Jaſpiſſes, Granits und Porphyrs, von ihrem Urſprung an bis zu ihrer vól- ligen Volkommenheit. Ueberdies iſt eine andere vollſtändige Sammlung von Marmor aus Italien, ſowohl alten als neuen, und von eben dergleichen aus Flandern und Frank. reich, nebſt den Achaten, Jaſpiſſen, Carneplen von einerley Gröſſe geſchnitten, vorhan- den. Von Foßilien, Verſteinerungen Cryſtalliſationen, Congelationen, Corallen Madreporen, Steinpflanzen und andern Seeproducten, ingleichen von verſteinerten, zu Achat gewordenen und mineraliſchen Hölzern und von verſteinerten Fiſchen wird in felbis gem eine große Anzahl verwahrt. Das Herbarium beſteht aus mehr als 15 Bånden, dem noch eine beträchtliche Sammlung von Specereyen und mediciniſchen Sachen beyge- füget iſt, welche der Beſiger zu ſeinen chymiſchen Verſuchen und Arbeiten, worinnen er wohl bewandert iſt, tåglich gebraucht. Gegenwärtig beſchäftiget ihn die Sammlung der Conchylien und Thiere, die nicht leicht in dem Lande zu erhalten ſinde 1 Die Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. III Die Sammlung des Herrn Seguier, Raths bey dem Landgericht zu Nimes, ift ei- me Frucht ſeiner Reiſen und feines langen Aufenthalts in Italien. Er beſigt mehr als ne 300 in Stein abgedrückte Fiſche vom Berg Bolea , meiſtens ganz und über zien Schuh lang. Hiezu geſellen ſich die verſteinerten Fiſche von Eisleben, Deningert, vom Libanost, und aus dem Mansfeldiſchen. Man ſieht darunter eine Sammlung von Krabben aus dem Veroneſiſchen, von gar vielerfen Seeigeln, Ammonshörnern, Fubilten, Hölzern, Con- diplien, Sinochen, alle verſteinert, und von vielen Pflanzenabdrücken in Stein. Die natürlichen Abdrücke belaufen ſich auf viele tauſend. Die Linfen oder Münzſteine in der Gröſſe von einer halben Linie bis auf zwen Zoll, find wohl conſervirt, nnd die Cryſtalle und Mineralien ſowohl, als die Muſter von altem und neuem Marmor fehr zahlreich. Es find Inſecten, Schmetterlinge, aufgeſtellte Vögel, nebſt einer Sträuterſammlung von mehr als 5000 Pflanzen aus Italien, beſonders dem Veroneſiſchen, wovon der Herr Seguier drey Bande herausgegeben hat, darinnen vorhanden. Dieſes Cabinet wird ſich ohne allen Zweifel taglich vermehren, da der Befiber ſo viel Mühe anwendet und der Naturhiſtorie und Botanik vollkommen Fundig iſt. Ein Lob, Das ich als fein Freund nicht verſchideigen kann. / Die Sammlung des Herrn Perier zu Marſeille breitet ſich in alle Zweige der Na turgeſchichte aus. Unter der Conchylienſammlung findet man den Admiral, den Via ceadmiral, 'den Schmetterlingsflugel, Ihone goldene und ſeidene Zeuge, eine ungemein chöne Feige, ſtachlichte Auſtern, den Hammer, tey Wurmgehäuſe an Herzmuſcheln) die brennende Herzen vorſtellen, hangend, einen flachen Seeigel, der in der Mitte die Figur eines Sterns hat, und ſich in zwey Theile &fnet, deren einer das Modell, der an dere die verſteinerte Schaale vorſtellet. Man findet darinnen Felfen mit ſehr ſchönen CD- rallenginken und eine Gruppe von Orgelpfeifen bun ungeheurer Groiſe. Das Cabinet des Herrn Abts Boulle iſt ſo zu ſagen allgemein. Ich übergehe die Sammlungen der groſſen, mittelmäßigen und kleinen ergenen Münzen Bon Staiſern und. Bürgermeiſtern, die Münzen der Parthiſchen Könige, Pabſte und andere neue; ingleia chen die prachtige Samhlung von Gonen der Griecher, Römer, Egyptier, Gallier nebſt beſondern Sinnbildern, Urnen, Lampen, Opfergctåthen, und allem was zu den Alterthümern gehöret, uin blos von der Naturgeſchichte zu handeln. Sie beſteht in die ner Sammlung von Seecondylien, unter welchen eine plattmaulichte Schnecke, gleich der Sonne init Strafen umgeben, ein Sporn, der aber von den andern unterſchieden iſt, ine. gleichen eine Porcellane, deren Rand etiren Auswuchs wie ein plattes Ohr hat, gefunden wird. unter den Sveproducten iſt das vorzüglichſte ein Stück Corallenzinken, obert vollkommen roſenfarb, in der Mitte milchfarb und unten blutroth. Eben dergleichen Producte werden auch auf Holz, Geeſchwämmen und Conchylien dafelbſt gefunden. Una ter den Mineralien befindet ſich eine Stuffe von blåtterichtem Silber; ferner ein Stück Felfen mit einem hohlen Fuite, aus welchem oben und unten Amethyften hervorkommen, und noch eins, wo ein Amethyſt und Smaragd vereiniget iſt. Die Achate, natürliche und bearbeitete, die figurirten Steine, Dendriten und Marmorarten ſind eben ſo wenig, als die geſånittene Steine, Kupferſtiche und gute Bücher in felbigem bergeften worden. Die Sammlung des Herrn le Cat, Doctors der Arznepgclahrheit, borderſten Wundarztes im Hotel - Dieu zu Rouen, beſtändigen Secretårs der daſeibſt errichteten Aka demie, Mitglieds der Akademien zu London, Madrid, Berlin, u. a. m. beſteht in vielen Ee 2 Gerip- / 112 Behentes Capitel. onen. Gerippen von Erwachſenen, Stindern, Thieren, Vögeln; einer ſehr wohl conſervirten gan- zen Nevrologie an einem Körper von 7 bis 8 Jahren in einem Glaſe; einer Sammlung von Embryonent, vom zwölftågigen En an bis zum neunmonatlichen Kind; einer groſſen Anzahl von Chicren, Virgeln, Fiſchen, getrockneten fremden Schlangen, Inſecten und Papilli- Die Conchylien ſind ſehr zahlreich, und unter denſelben der Oberadmiral, der Vic ccadmiral, der Schmetterlingsflügel, die Wendeltreppe, das Geſpenſt, die Perſpectiv- fühnecke, Der Rabenſchnabel (Chenille), fchöne Mondſchnecken aus Jamaika, merkwürs dige Purpurſchnecken, ftachlichte Auſtern, der Hammer, doppelte Hahnenkamm, und Pohlniſche Sattel. An Madreporen, Corallen, Corallengewachſen, Steinpflanzen mangelt es darinnen ebenſowenig, als an vielen Speccreyen und mediciniſden Sachen, Fobilien, Verſteinerungen, incruſtirten Sachen, Congelationen, Cryſtalliſationen, Stas Jactiten, Dendriten, Abdrücken von Fifchen und Pflanzen in Stein und Schiefer. Das vorzüglichſte in demſelben ſind die Marmor, Metalle, Mineralien, durchſichtige und uitt- durchſichtige Edelgeſteine. Unter den Mineralien findet man eine Ramification von Sil- ber, die auf einem Stück Marmor in der Form eines ſehr artigen Bäumchens gewachſen zu ſeyn ſcheint. Dieſes Cabinet entſtund zum Theil aus dem Cabinet des Herrn Abts Savard, Archidiaconi zu Reims, deſſen in der erſten Ausgabe gedacht worden iſt. / Herr Ferret, Apothecker zu Dieppe, hat fich ein Cabinet über alle Theile der Na. turgeſchichte nebſt einigen Münzen und Hausgoßen geſammelt. Er beſitzt daber vielerler Arten von Conchylien. Die drer Naturreiche ſind in weiſſen Gläſern, in einen Schrank tertheilt; ein anderer iſt den Foßilien und Verſteinerungen, die ſehr zahlreich find, ge- widmet. Die Ebelgeſteine, roh und geſchnitten, die Achate, Jaſpiſfe, Alabaſter, Stücke von alten Marmor und andere ſeltene Steine ſind ebenſo wenig vergeſſen wors den. Dieſen iſt noch eine Sammlung von Saamen, fremden Früchten und Seepflan- den beygefügt. Alle Theile des Cabinets ſind mit Thieren, Vögeln, Fiſchen, Madres poren, Steinpflanzen, Ammonshörnern, Digelſchnabeln, Inſtrumenten der Wilden, Inſecten, Schmetterlingen geziert. Die Fluß- und Erdcondylien haben auch borzug: lich darinnen einen Plat. / Herr Goutbout, Bierhandler zu Dieppe, hat fich eine Sammlung von Eondialien, Berſteinerungen, Madreporen, Mineralien, getrockneten Fiſchen und Shieren gemacht, worunter man einen beſondern Pferdefuß aus Ainerika, eine ganz weiſſe Auſter von be- trächtlicher Gróiſe und mit groſſen Stacheln von gleicher Farbe, und eine groſſe strabbe noch mit dem Thiere aus Amerika zu Geſicht bekommt. Der Herr Bleville du Bocage, ein berühmter Staufmann zu havre de Grace, der vor kurzem von dem König geadelt worden, Mitglied der Akademien zu Rouen und Caen, giebt dem von ſeinem Vater angefangenen Cabinette tåglich mehrere Volſtändiga Keit. Es beſteht in vielen gut gewählten Conchylien, Verſteinerungen, Seeproducten, nemlich Corallen, Corallengewachſen, Steinpflanzen, Aſtroiten, Stiefeln aus Egypten und Engelland, figurirten Steinen, Aſterien, Achaten, Jaſpiſſen, Marmorn, verſteinerteit Hölzern, Mineralien. Das vollſtändigſte Fac ſind die Fobilien, unter welchen drets , grofle Ammonshörner, ein groſſer Nautilit von 14 Zoll im Durchſchnitt irrit cryſtallifirten Kammern, ein Seeigel deffen Schaale noch in ihrem natürlichen Zuſtand ifty, Carneple und Achate in Sammmuſcheln, Stachelſchnecken, Schraubenſchnecken, Seeigeln abge- formt, von weiffer, violetter und ſchwarzer Farbe, gefunden werden. Unter vielen 1 1 Von den berühmteſten Naturalien - Cabinetten in Europa. I13 Waſſerthieren ſieht man das ſogenannte Hufeiſen, das vom Rumph Cancer perverſus genennt wird. Anfferdem ſind ſeltene Vögel, Inſecten, Crocodille, Scorpionen, E1- deren, ingleichen Waffen und Stleidungen der Wilben, einige Urnen und antike Gefáife, Yackirte Sachen aus China und Japan, Porcellan, Bronze, Speckſteine, Reiskuchen nebſt Pagoden u. 6. m. in ſelbigem vorhanden. 1 1 Holland. ie Hollander haben in Abſicht auf die Naturaliencabinette den Vorzug. a for Stein Vol hat ſo gute Gelegenheit fich dergleichen neue Schätze zu ſammeln. Die Handlung und der Beſik eines Theils von Oſtindien, der Inſeln Ambvina, Banda, Çeram, und derjenigen unter den Gondiſchen, auf welcher Batavia liegt, find für ſie reiche Quellen, zumal da ſie niemand als ihren Leuten erlauben, daſelbſt zu fifchen. Dieſes Land beſitzt ebenſowohl als Surinam in Amerika, einen Ueberfluß nicht nur von ſchönen Conchylien, fondern auch von ſeltenen Pflanzen, Thieren, Vögeln und ganz beſondern 3rfecten, for daß faſt jeder Tag neue Arten derſelben liefert. Deshalben werden Mahler f) und Zeich- ner dahin geſchickt, um Zeichnungen und Gemahlde zur Verfertigung vortreflicher Schrifs ten über die Naturgeſchichte nach der Natur zu liefern. 1 Das Cabinet des Wormius g) Arztes und Lehrers auf der hohen Schule zu En. penhagen, und das Cabinet des Cofpi b) waren beyde ſehr berühmt, und die Beſchrei- Þungen derſelben ſind im Druck herausgegeben worden. Bende Sammlungen kamen nach dem Schickſal ſolcher Schate bey Privatperſonen, in andere Hande. Es wäre zu wünc Kichen, daß ſie in die Hände eines Prinzen gerathen, oder in ein Collegium, oder in ein Kilo- fter gebracht worden ſeyn möchten, oder auch, daß nach dem Beyſpiel der Italianer ein Cabinet von dem Vater auf den Sohn káme, und dieſer anſtatt es zu fergången, es tåg- lich zu vermehren ſuchte. Wie viel Zeit, wie viel Mühe und Aufwand erfordert nicht eine vollſtåndige Sammlung, welche in acht Tagen durch den öffentlichen Verkauf serniche tet und an alle Oerter zerſtreuet wird. Doctor Runſch, der an der Vermehrung des Theatri Animalium des Sonſtons gearbeitet, und ſich durch ſein Geheimniß, die fleifchichten Theile des menſchlichen Störpers su injiciren berühmt gemacht hat, beſaß auch ein ſchönes Cabinet, verkaufte es aber nach her an den rußiſchen Staiſer Peter Alexiowig I. Das Cabinet des Herrn de la Fay, Auditeurs der Staaten im Haag, das das ſtårkſte in Holland war, wurde öffentlich verkauft ; und die Cabinette der Herren Segs veldt, Kiggelaar, Rumph, Sdynvoet, Poſthumus, Seba, Anderſon, batten glei- ches Schickſal. Fol- f) Corn. le Brun, der eine Reiſe nach der binet unter die Holländiſchen, bas doch Levante herausgaby und War. Sib. Mes unter die Däniſchen gehört). rianin, welche die gufecten und Pfanzen in Surinam nach dem Leben zeichnete. b) Mufeo Cofpiano &c. deſcritto da Loren- zo LEGATI, in Bologna, 1677. fol. (Da g) Mufaeum Wormianum (, hiſtoria rerum dieſes vom Marquis Coſpigeſammlete Ema rariorum adornatum ab Olao WORMIO, binet des Aldrovandi Muſåo zu Bologna Amft. 1655. fol. (Vermuthlid) des Druck. einverleiset ift, fo ſollte es der V. unter die ortes wegen ſeşte der Verfaſſer dieſes Car italianiſchen Cabinette gefest haben.) Ff 114 Zehentes Capitel. Folgende find in den Holländiſchen Staaten noch vorhanden. Das Cabinet der Prinzefin von Oranien, Gouvernantinn der Niederlande im Haag, wird für eins der ſchönſten in Holland gehalten. Eberſtreckt ſich ziwar auf alle Theile der Naturgeſchichte; als Yeine die Conchylien und Mineralien machen den beſten Theil davon aus. 2 Das Cabinet der Frau von Groveſtein, Gemahlinn des Oberhofſtallmeiſters, bes ſteht aus Conchylien, Madreporen, Verſteinerungen, Mineralien, Pflanzen, Inſecten, Schmetterlingen, Thieren, theils in Spiritus theils aufgeſtellt, alle in der erwünſchs teſten Ordnung. 1 Se. Ercellenz der Herr Marquis von Bonnac, Franzdfiſcher Abgeſandter bey den Herrn Generalſtaaten, beſikt in ſeiner Sammlung von Conchylien, eine ſchöne Wendel- treppe aus dem Cabinet des la Say, die mehr als 2 Zoll hat, und vollkommen confervirt iſt. Dabey ſind viele Admirale ohne Bande, mit einem und zwey Banden, eben der- gleichen, die wie Chagrin ausſehen; ferner Viceadmirale, eben ſolche aus Surinam und Guinea, der Admiral von Oranien, der Schmetterlingsflügel, der Hammer, der Wins kelhacken, ein ſehr beſonderes Brandhorn, der Pohlniſche Sattel, ein ſehr groſſer ſtach lichter Schnepfenkopf, Feigen von ſeltener Art, zwey genabelte Wittwen, ſchöne ſtachlich- te Flugelſchnecken, viele ſehr ſeltene ſtachlichte Auſtern und einzelne unter faſt allen Arten der Gewundenen, ingleichen ein Zungenfiſch (Sole) von 6 Zoll im Durchſchnitt. Sie find ſo wohl conſervirt und ſo gut gewählt, daß man den guten Geſchmack des Beſikers Daran erkennen kann. Herr Lyonnet, Dolmetſcher der Herren Staaten von Holland, Patentenmeiſter und Mitglied der Königlichen Geſellſchaft zu London, that ein ſehr prachtiges Naturalien Cabinet angelegt, und einige Schriften über einige Theile der Naturgeſchichte verfaßt. Die Conchylien belaufen ſich auf 5650. Man ſieht darunter einen Admiral, der vorzugsweiſe Cedo nulli heißt und ganz ungemein ſchön iſt; er hat in dem mittlern Bande vier punctir- te linien, und in dem untern drey dergleichen. Ferner zwey andere ſeltene Admirale, die an der Auſſenſeite wie Chagrin körnicht ſind; ſehr ſchöne Viceadmirale; zwey Admira- Ye von Oranien; Schmetterlingsflügel; ein gebandetes goldnes Zeug mit blaulichtem Ne- te; einen auſſerordentlich feinen gläſernen Nautilus, eine Art eines Papiernautilus; das Sinkhorn mit platten Abſätzen und Rändern an benden Seiten, hellcaſtanienbraun, mit dunklern Querſtreifen; den achten Weberſpuhl; die Wendeltreppe zwey und einen viertels Zoll Yang; einen agtſteinfarbenen etwas durchſichtigen Hammer, ſehr unterſchieden von andern; eine ſchwarze Mondſchnecke mit perlenmutternen Sinoten; die Sahnſchnecke von Molucka ; eine weiſſe und ſehr feine Schraubſchnecke, oder das Fingerchen des Rumphs; das blaue Band; den groſſen ſachlichten Schnepfenkopf; die Wayſe, eine zwenſchaalich te Muſchel auf der einen Seite weiß und auf der andern braun; die Schwalbe oder das Vigelchen mit aurorfarbnem Grund und dunkelrothen Streifen; die Laterne, eine Art von Muſcheln bey den Hollandern die Erbre in der Hülſe genannt; die Goldzunge oder gel- be Tellmuſchel; verſchiedene Sorten von Chineſiſchen und Arabiſchen Buchſtabenmuſcheln; eine Gienmuſchel Cedo nulli genannt; die Zikzakmuſchel; den buntfarbigen Zungenfiſch) ; doppelte Hahnenkamme; wiele ſtachlichte Auſtern, und den Blåtterkuchen. In dieſem Cabinette findet man auch eine groſſe Anzahl von Foßilien, nebſt einer Sammlung von ge- trockneten Inſecten, fremden und einheimiſchen, in Natur und nach der Natur gezeich- net, womit Herr Lyonnet dereinſt die gelehrte Welt wird befdenken können. Das Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 115 Das Cabinet des Herrn Laſſara, Capitains der Garde des Herrn Stadthalters; enthält eine Menge von ſchönen Sondylien, Inſecten, Vögeln, nebſt Seeproducten von groſſer Schönheit. Die Fofilien, Erden, Steine, Metalle, Mineralien, Marmor , Jaſpiffe, Achate, Hölzer und alle zur Naturgeſchichte gehörige Sachen, find in felbigem Bahlreich und ſehr gut geordnet. Dem Ganzen iſt noch eine der auserleſenſten Bibliothe- ken beygefügt. Dieſe prachtige Sammlung findet ſich im Haag. Herr Båutt, Officier der Herren Staaten von Holland, iſt nun der Beſiger des berühmten Cabinettes des Levinus Vincent, welches wegen einer groſſen Anzahl von ſehr künſtlic rangirten Inſecten und Shieren in glaſernen Flaſchen, wegen der ſchönen Concho- lien, Verſteinerungen, Seepflanzen, Corallen; ſtarken Sträuterſammlung, Sleidungen, Waffen und Inſtrumenten aus allen Ländern vorzüglich iſt. Metalle, Mineralien, ver- ſchiedene Steine haben gleichfalls darinnen einen Plak. Joh habe von ſelbigem ein ge- drucktes Verzeichniß i) mit Kupfern, welche die zwölf Schránke, woraus dieſes Cabinet beſteht, vorſtellen. Das Cabinet des Herrn von Waſenaer in eben dieſer Stadt; beſteht aus alten ge- ſchnittenen Steinen, nebſt einer Menge von Mineralien, Verſteinerungen, Seeproduc- ten, Foßilien, Baumachaten, lacirten Sachen und Porcellan, worunter aber keine ein- zige Conchylie zu finden. Hiebon unterſcheidet fich Herrn Vosmaers, Officiers der Herren Generalſtaaten von Holland, im Haag, Cabinet gånzlich). Denn es enthält ſehr ſchine Conchylien und Madreporen, ſamt Chieren in Spiritus und aufgeſtellt. So findet man auch darinnen Mo- delle von Maſchinen, und mathematiſche und aſtronomiſche Inſtrumenten. Herr Chaize, Prediger im Haag, hat Sammlungen aus allen Theilen der Natur- geſchichte; und die Conchylienſammlung wird für eine der lunften und auserleſenítenim Can- de gehalten. Er beſikt zwen achte Wendeltreppen. Herr Biſchof, zu Rotterdam, hat eine Sammlung von Conchylien und Porcellan angelegt, die eben ſo ſehenswürdig iſt, als die Sammlung des Herrn Meyen, Secre- tårs bey der Kammer der Herren Staaten zu Utrecht. 1 Herr de Neuville, Banquier zu Amſterdam, Herr Vandermeulen und Herr Smith, bcyde Kaufleute in eben dieſer Stadt, beſigen beträchtliche Sammlungen in vie- Yen Theilen der Naturgeſchichte, vornehmlich von Conchylien, die ſo auserleſen und wohl- behalten ſind, daß man ſie nicht genug bewundern kann. 1 Die Sammlung des Herrn Baan zu Harlem, nimmt fich wegen der ſchönen See- pflanzen Inſecten, Schmetterlinge, und wohlgewählten Conchylien, die der Stymme- trie in der Anordnung Halben, alle doppelt ſind, vorzüglich aus. 1 Herr Gaubius, Lehrer der Chymie, beſitzt zum Theil das Cabinet des feel. Herrn Bourguet, eines berühmten Naturforſihers, und ſeine Sammlung zu Lenden erſtreckt ſich auf alle drey Naturreiche, worunter man ſehr ſeltene Stücke ſieht. Ff 2 Herr i) Elenchus tabularum Pinacothecarum atque nonnullorun Cimelioruin , in gazophylacio Levi- ni VINCENT, Harlemi, 1729. 4to. 116 Zehentes Capitel. Herr Profeſſor Mamand zu Leyden, unternahm es für die Univerſität in dieſer Stadt ein Naturaliencabinet anzulegen, welches fich täglich vergróſfert und auf alle Thei- Ye der Naturgeſchichte erſtreckt. Man findet in ſelbigem eine beträchtliche Sammlung von Inſecten und fremden Thieren von allen Arten, ſehr wohl conſervirt. Die Concilier fangen ſchon an, fich durch ihre gute Wahl auszuzeichnen. Die deutſchen und ungariſchen Mineralien nebſt den oſt- und weſtindianiſchen, machen einen beträchtlichen Theil deſſelben aus. Man findet darinnen europäiſche Steine, Verſteinerungen und Foßilien in Men- ge, ingleichen verſteinerte Hölzer. Ohne Zweifel wird eine beträchtliche Kräuterſamm: lung dieſes Cabinet vollſtändig machen, ſo ſich durch den Briefwechſel des gelehrten Vor- ſtehers, beftandig vermehren muß. Er ſoll das Verzeichniß darüber unverzüglich hera ausgeben. Flandern. u Brüſſel iſt bey dem Prinzen Carl von Lothringen, Gouverneur der öſterreichiſchen Niederlande, ein ſchönes und vortreflich ausgeziertes Cabinet zu ſehen, in weldjem al- Ye Theile der Naturgeſchichte einen Platz haben. Bornehmlich ſind die Madreporen und Conchylien nicht vergeſſen worden, obgleich keine von den ſeitenſten Stücken darunter find. Die Mechanik nimmt ein ganzes Zimmer ein, und man ſieht ir ſelbigem eine ſchöne Galles rie von Gemahlden. Das Cabinet des Herrn Gheſſiat oder Desguides, Advocatens in der Stadt lil- Ye, foul eben verkauft werden, und das Verzeichnis deſſelben iſt bereits im Druck erſchie- Es beſteht in einer groſſen Anzahl bon Verſteinerungen, Seeproducten, und in den ausgeſuchteſten Conchylien. Z 1 7 1 pent. 1 7 Die Cabinette des Herrn dela Chauſee zu Douai, und des Herrn Andr. Beagner Kaufmanns zu Lille, ſind beynahe von eben dem Geſchmack, aber weit weniger betracht- lich, ſowohl in Anſehung der Anzahl als der Wahl der Naturalien. Das leşte iſt vor kurzem im Druck erſchienen. Man ſieht in ſelbigem eine wegen ihrer Abweichung ſehr be- fondere Stachelſchnecke, deren Lippen einen Wulſt machen, mit einer Bande oder Rippe, die über die Concholie von der Spiße bis zu dem unterſten Theil hinläuft. Engelland. as ſchönſte Cabinet, das ich in Engelland geſehen habe, iſt das Cabinet des Teel. Kita ters Sloane, Baronets, Arztes und Präſidenten der Königlichen Geſellſchaft der Wifenſchaften. Es ſcheint als wenn ſich bende Indien erſchöpft Håtten, um alle ſeine Schubladen zu füllen, und die Mauern mit gefirnißten und lackirteit Stücken von vortrefs licher getriebener Arbeit zu bekleiden. Nach dem Tode dieſes Gelehrten, kaufte das Par- lament von Engeland fein Cabinet für zwanzig tauſend Pfund Sterling, oder 480000 franzöſiſche Livres; und um es der Achtung des Publicums noch würdiger zu machen, war- de das Haus des Grafen von Montague dazu gekauft, und die cottonianiſche Bibliothek nebſt den koſtbaren Manuſcripten des ſeel. (Harley), Grafen von Orford und der Bib- liothek des verſtorbenen Sir Arthur (Edwards) Esquire damit vereinigt. Alle die- fe Sammlungen wurden das brittiſche Muſäum genennt, welches eine der vorzüglichſten Sammlungen in Europa ſeyn wird. Folgende Liſte von dem Cabinet des Ritters Sloane iſt mir von der Königlichen Geſellſchaft zu London zugeſchickt worden: Juus Von den berühmteſten Naturalien - Cabinetten in Europa. IIZ 8 Zuuminirte Bücher und Kupferſtiche Manuſcripte Gedruckte Bücher Alte und neue Medaillen und Münzen Alterthümer, Urnen, Inſtrumenten Siegel Cameen und geſchnittene Steine Edelgeſteine, Achate, Jaſpis Gefäffe von Jaſpis und Achat Cryſtallen mit Spath Foßilien und Stiefel Metalle, Erze, k) und Mineralien Erden, Salze, Sandarten Erdharje, Schwefel Salk, Blende Conchylien 1) Corallen, Schwämme Echiniten und Seeigel Entrochi, Aſterien Dünnſchaalichte und Krabben Seeſterne Fiſche und ihre verſchiedene Theile Vigel und ihre Ener und Meſter Ottern und Schlangen Vierfüßige Thiere Inſecten Anatomiſche Präparata bon Menſchen Saamen von Gewächſen, Hölzer, Gummi Getrocknete Pflanzen, Bande Allerhand natürliche und andere Sachen Gemåhlbe und Kupferſtiche von natürlichen Dingen Rathematiſche Inſtrumenten 347 3516. 50000 32000. I 125+ 268. 700. 2256 542. 1864. 1275. 2725. 1035. 399. 388. 5843 1421. 659 241. 363. 170. 1555. 1772+ 521. 1886. 5439. 756. 12506. 334. 2098. 310. 55. I . P - Die Beſchreibung aller dieſer Stücke beſteht aus 38 Banden in Foliv und 8 Bånden in Quarto. Das Muſåum der königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften "zu London enthält eine . groſſe Anzahl koſtbarer Sachen. Der Graf von Arondel legte den Grund zu ihrer Bib- liothek, und ſchenkte ihnen ſeine Manuſcripte, größtentheils von dem erſten König in Ungarn Balibardi I. erkauft. Man ſieht darinnen eine ſehr zahlreiche Sammlung von neuen Büchern, vornehmlich denen, die feit der Errichtung der Föniglichen Geſellſchaft herausgegeben worden, und auch denen, die als Geſchenke von den Gelehrten in Europa dahin geſchickt worden. In einem Gebäude am Ende des Gartens, hat die Sammlung von Naturalien und Kunſtſachen ihren Plak. Unter dieſen werden die Microſcope des Herrn *) gah bemerkte darunter GoldForner und 2) Am vorzüglichſten ſind ein ſchöner 20. Hefte und Bäume von Gold und Sile miral und zwen ſehr ſchöne ftadhlichte ber Auſtern mit rothen Stacheln. 118 Zehentes Capitct. Herrn Leuwenhoed, die Teleſcope des Sungens, verſchiedene anatomijdie Präparata von Herrn Cheleden, eine groſſe Anzahl von Thieren und Theilen derſelben, Modelle von Maſchinen und andere mechaniſche Stücke gefunden ; ingleichen eine groſſe Kråuterſamm- lung von 1500 Pflanzen aus dem Chelſeagarten, darunter einige höchſt ſelten ſind. S. find auch daſelbſt natürliche und künſtliche Magnete, Foßilien und Verſteinerungen in gror ſer Anzahl vorhanden. Herr Saylor White, Mitglied der Föniglichen Geſellſchaft, Eſquire, einer von den Michtern Gr. Grosbritanniſchen Majeſtát im Fürſtenthum Wallis, und Schatzmeiſter des Findelhauſes, beſigt ein Cabinet, das in Anſehung der auserleſenen Conchylien, Inſecteny Vögel, Fiſche und Pflanzen, und des Verzeichniſſes derſelben in 8 Folivbånden, eines der fehenswürdigſten in Londen iſt. Herr Robert More, Eſquire, Mitglied der Königlichen Geſellſchaft, und des Par- laments von der Stadt Shrewsbury, hat in dieſer Stadt einen ſehr ſchönen botaniſchen Garten angelegt. Seine Sainmlung von Pflanzen, Thieren und Vögeln, nebſt den dabey befindlichen ſehr ſchönen Zeichnungen, iſt ſehr ſchatbar und die Frucht ſeiner Reifen durch einen groffen Cheil Europens. Der Lord Charles Cavendiſch, Bruder des Herzogs von Devonshire, hat eins der ſchönſten Cabinetten in einigen Theilen der Naturgeſchichte angelegt. Herr Arthus Pond, berühmter Hofmahler, Mitglied der Föniglichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften und ſchönen Künſte, beſitt, beſonders von Conchylien eine rehr beträcht- liche und auserleſene Sammlung, die ſelbſt in Londen für eine der vorzüglichſten gehalten wird. Er hat damit die Fosilien und andere Theile der Naturgeſchichte verbunden. Das Cabinet des Herrn Emanuel Mendes da Coſta, Mitglied der Königlichen Geſellſchaft, beſteht in eiuer groſſen Anzahl von natürlichen und figurirten Foßilien und vie- len wohlgetváhiten sineralien und Verſteinerungen. Dieſer Gelehrte iſt im Begrif, nachſtens eine allgemeine Hiſtorie der Foßilien herauszugeben. Die Sammlung von Inſecten iſt das vorzüglichſte in dem Cabinet des Herrn Hein- rich Bakers, Mitglieds der Königlichen Geſellſchaft, ob er gleich nicht verfáumet hat, auch die verſchiedenen Arten der Conchylien und Foßilien zu ſammeln. Herr Peter Collinſon, Mitglied der königlichen Geſellſchaften zu Londen, Berlin und Stockholm, hat in dren) Naturreichen geſammelt, und ſeine Sammlung durch den Briefwechſel mit auswärtigen Naturforſchern immer vollſtändiger gemacht. Sein bota- niſcher Garten iſt wegen der Mannichfaltigkeit und Seltenheit der Pflanzen merkwürdig, die er aus den entfernteſten Gegenden verſchrieben, und den Kräuterkennern in Europa willfáhrigſt mitgetheilet hat. Auch von Doctor Fothergill, Arzt zu Londen, iſt die Naturgeſchichte mit ungemei- nem Fleiß bearbeitet worden. In ſeinem Cabinet bewpundert man vornehmlich eine ſcho- ne Sammlung von Conchylien und Foßilien. Herr Georg Edward, Bibliothekar des Collegit der Aerzte zu London, der tea gen ſeiner vor einigen Fahren herausgegebenen Vögelhiſtorie in Europa ſo ſehr bekannt iſt, hat die illuminirten Vorſtellungen ſeiner Vögelſammlung von lauter ausländiſchen und ſehr feltenen Stücken eigenhändig verfertiget. Doctor Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 119 Doetor Jacob Parſon, Arzt und Mitglied der Königlichen Geſellſchaft, unb einer der Sekretárs des Briefwechſels mit Auswärtigen, beſigt drey verſchiedene Sammlungert von Naturalien; eine der reichſten von Conchylien; eine andere von innländiſchen und auss ländiſchen Fofilien; und die dritte und weitläufigſte von den Saamen und Früchten, an der ex mit dem glücklichſten Erfolg arbeitete. Seine Wahrnehmungen, Erfahrungen Entdeckungen und Arbeiten in der Anatomie, ſetzten ihn in den Stand, feinen lekten un- ten angeführten Tractat, m) ein Wert das von allen Naturforſchern ſehr geſucht wird, herauszugeben. Herr Philipp Miller, Mitglied der königlichen Gefellſchaft und Oberaufſeher über den botaniſchen Garten zu Chelſea, iſt in dieſer Wiſſenſchaft eben ſo ſehr bewandert. Ver- mittelſt ſeines Briefwechſels hat er die Anzahl der Pflanzen in dieſem Garten um die Hälf- te vermehrt. Sein Herbarium beſteht aus vielen Bänden, und die Pflanzen in felbigem find ſehr wohl conſervirt. Eben ſo ſehr verdienen auch ſeine Sammlungen von Saamen und Früchten, von dem Liebhaber der Naturgeſchichte mit Aufmerkſamkeit betrachtet zu werden. Das Cabinet des Herrn Guſtav Branders, Eſquire, Mitglieds der Föniglichen Geſellſchaft und der Akademie der ſchönen Künſte zu London, beſteht aus ſehr Dielen Mi- neralien und Verſteinerungen. Unter den erſtern ſind ungefähr 1500 Arten von Gold: Silber - Zinn- Bley- und Kupfererzen, wie auch Cryſtalle und incruſtirte Saden aus Schweden, Deutſchland und Engelland, vorhanden. Die Verſteinerungen ſind ſehr zahl- reich, und aus allen Theilen von Europa gerammelt. Die Foſilien aus der engliſchen Provinz Hampſire belaufen ſich auf 200 Arten, und find denen aus det Gegend um Paris ziemlich ähnlich. man såhlt darinnen 70 verſchiedene Ammonshörner, viele Nautiluſſe, entzweygeſchnitten, um das Innere aufzudecken; Abdrücke von Fifchen in weiffem und ſchwarzem Stein aus Deutſchland, Alfien, Italien und andern Gegenden; einige Pflane zenabdrücke, 200 Corallen, Knochen von Elephanten und andern Thieren, die in Engel- land gefunden worden; Verſteinerte Hölger, Belemniten, Orthoceratiten, 60 Seeápfel, Entrodhiten, Afterien von verſchiedenen Geſtalten, Strabben, Srebje, Dendriten, Stie- fel, worunter der vom Berg Carmel iſt, und noch überdies 150 beſondere anatomiſche Präparata. Des Herrn Lettieullier Cabinet iſt nicht allgemein ; es enthält aber dod ſehr richos ne Stücke, und unter andern ein ziemlich groſſes Ammonshorn, ganz in Achat verwan- delt von ſehr ſchöner Farbe. Man hat es entzwer) gefaget, um alle innere Stammern zu entdecken In den zwey Stádten Oxford und Cambridge, den zivet einigen Univerſitäten in Engelland, ſtehen eben ſo wohl ſchöne Bibliotheken nebſt Cabinetten n), worinnen viele Producte der Natur verwahret werden. Das berühmte Cabinet des Arztes Andreas Balfour, ſteht in der öffentlichen Biblio- thek der Stadt Edinburgh, der Hauptſtadt Schottiands. Es iſt, nach der gedruckten Be- führeibung o) davon zu urtheilen, eine Sammlung der größten Seltenheiten in jeder Art, por: m) Philoſophical Obſervations on the analogy n) Mufaeum Ashmoleanum. between the propagation of Animals and that of Vegetables, London, 1752, 0) Mufaeum Balfourianum. 8vo with fig. m og 2 120 Zehentes Capitel. vornehmlich ſeit dem des Arztes Nobert Sibbald Cabinet p), das er der Stadt zu öf- fentlichem Gebrauch geſchenkt hat, damit vereinigt iſt. Deutſchland. S eutſchland hat in ſeinem Umfang viele ſchöne Naturalien - Cabinette. Zwey Gelehr- te aus dieſem Lande haben mir folgende Lifte von wirklich vorhandenen Cabinetten Sugeſchickt. Die Veränderungen, die ſie ſeit meiner Zurückkunft aus Deutſchland, in eis nem Zeitraum von dreyßig Fahren, erlitten hatten, machten es mir nothwendig, zu fol chen Nachrichten meine Zuflucht zu nehmen. Nachdem der Kaiſer - zum Beſik des Cabinets des Ritters Baillou gelangt war, vereinigte er damit alle von dem öſterreichiſchen Hauſe, ſowohl in Deutſchland als andern Ländern, geſammelte Seltenheiten, und machte daraus zu Wien ein Cabinet, das nur neben der Kaiſerlichen Bibliothek ſteht, und den ſchönſten Cabinetten in Europa den Vor- sug ſtreitig machen kann. an kann aus dem gedruckten Verzeichniſſe des Ritters Baillou, welchen Se. Majeſtát der Saiſer zum Director und Oberaufſeher über dieſe Sammlung gemacht hat, davon urtheilen. Die Sammlung des Königs in Pohlen und Churfürſten von Sachſen, su Dress den, wird der Zwinger genennt. Nach dem Bericht aller derer, die ſie beſehen haben, übertrift fie in allen Arten die ſchönſten Sammlungen in Europa. Es iſt ein großes Ger båude und beſteht aus vielen Gallerien, Såålen, Grotten und Caſcaden, um einen groſs fen fänglicht viereckigten Platz herum, mit Reihen Säulen auf den Seiten. Unter der groſſen Anzahl von Erzſtuffen und Mineralien ſieht man ein Stück gediegen Gold aus Aras bien 200 Ducaten werth; viele Erzſtuffen aus China, Sumatra und Guinea; eine aus Siebenbürgen, die ſich in Blåttchen nnd Körnern über einen Sandfrein hin erſtreckt, auf welchem das Gold in Traubengeſtalt gewachſen iſt; ein Stück weißen mit geld vermiſch- ten Goldes aus eben dieſem Lande; jwey mit Faden von Gold umgebene Weinſtocke aus Ungarn; Ramificationen von Silber in Patten, in Form eines Sreutes oder als Fáden durchgeflochten, von Freyberg und Schneeberg ; ein Stick Silber 29 Mark ſchwer vom berühmten groſſen Stück, auf welchem der Herzog Albrecht von Sachſen ſpeißte; eine Maſſe von Silber aus Peru, deſſen Fäden wie Fichtenåſte durchflochten ſind; ein Feder- erz; 939 Zinncrze und Zinngraupen ; 699 Bleyerze; 760 Eiſenerze; 1000 Arten von Marmor; ein groſſes hochgeſchätztes Stück Asbeſt, das man vor Holz hålt; 1000 Sor- ten von Amethyſten, Jaſpiſſen, Adhaten, Hornehmlich der ſehr ſchinen und ſeltenen von Rochlit. Die Edelgeſteine werden in offenen und neben einander ſtehenden Stáſtchen verwahrt. Unter denſelben fieht man einen ſehr groſſen ſchwarzen Topas, und zwen Stücke Cryftall von ungeheurer Grofie; einen ganzen Baum, deſſen Stamm, Aeſte und Wurzel verſteinert und zu Achat geworden, aus dem Coburgiſchen; ein Kupfererz von Ilmenau mit erhabener Figur eines ganzen Fiſches, der einer Aalraupe gleichfieht; ein ſehr ſchönes Meduſenhaupt, und Sheile von Chieren, von D. Runſch eingeſpritzt. Linter den vierfüßigen Thieren die theils getrocknet, theils ausgeſtopft, theils in Weingeift verwahrt ſind, findet man Faule aus Amerika, fliegende Haſen, die Schlange aus Ceylan (o Bitin heißt, die Schian- ge welche angebetet wird, die Brillen(chlange, die fliegende Schlange, zivcy Arten von Argus, P) Auctuarium Mufaei Balfouriani. Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 121 Argus, die eine aus Meriro und die andere aus Alſtracan. Unter den ſeltenen Vögeln finden ſich Rothkehlchen aus Amerika, der chineſiſche Faſan, Paradiesvogelkönig, Löffel- gånſe, Flamingos, Laggamoren, der Sinki oder das Goldhuhn aus China. Unter den Fifchen bemerkt man, Fiſche mit ztver Stopfen, Goldfiſche, Seekühe, den groſſen See hund, den ſchwarzen Delphin, Zitterfiſche und Meduſenhäupter. Die ſeltenſten Conchulten ſind ſechs Admirale, und unter dieſen der guineiſche, der ſurinamiſche, der gekrönte, ingleichen der pohlniſche Hammer, u. a.m. Es ſind auch in fel- bigem viele Corallen und Madreporen vorhanden. Das wichtigſte iſt die Sammlung von Bernſtein, welche Nath. Sendelius q) beſchrieben hat. Darunter find grasgrü- ne, dunkelgrüne, goldgelbe Stücke, die allerley Figuren vorſtellen. Man findet hier Die drey Reiche und drey Elemente in Bernſtein, denn in einigen ſind kleine Luftblaſen, oder Waſſerblaſſen, die ſich auf allerley Art bewegen, in andern aber iſt Erde, die ſich gleichs falls bevegt, eingeſchlosſen. So werden auch Cheile von Mineralien, nebſt Hölzern und allen Arten von Pflanzen darinnen gefunden. Der Bernſtein iſt voll Baumblátter, Aeſte, Saamen, Strohhalmen, Mooſes, Holzes und vornehmlich Inſecten, die demſelben nicht wie das übrige einverleibt werden konnten, auſſer wenn derſelbe flüßig war. Man will zwar behaupten, als wenn die Fn- fecten durch Betrüger hineingebracht worden waren, es ſcheint aber ſehr zweifelhaft zu ſeyn. Das Cabinet des Herrn Grafen von Brühl, Premierminiſters am fachſiſchen Hofe, verdient ſowohl-wegen der Schönheit der darinnen befindlichen Sachen, als wegen der darin. nen herrſchenden Ordnung, die Aufmerkſamkeit der Liebhaber. Die Metalle, Steine, Verſteinerungen, Conchylien und Thiere, ſind in felbigem ſo zahlreich als auserleſen. Ju eine umſtändliche Beſchreibung der Gemahldegallerie aber kann ich mich nicht einlaſſen. Des Burgermeiſters Anderſon in Hamburg Cabinet iſt berühmt, und von ihm nad Woodwords Methode angeordnet worden. Man behauptet, die Foſilien waren, ſo- wohl wegen ihrer Wahl als groſſen Anzahl, bas vorzüglichſte in ſelbigem. Der ſeel. Bruckmann, zu Wolfenbüttel, hatte viele Verſteinerungen und andere Sel- tenheiten der Natur geſammelt. Ich habe aber nicht erfahren können, was für ein Schickſal dieſe Sammlung gehabt habe. Herr Tettau, fachfiſcher Berghauptmann zu Freyberg, hatte eine ſehr ſinone Samm- lung von Metallen und Mineralien, die aber nachher den Gallerien des Königs von Poh- len einverleibet wurde. Das Cabinet des Herrn Links zu Leipzig blieb in ſeinem alten Stande: und ſeine Erben verwahren es noch ſorgfältig. Es befteht aus einer groſſen Anzahl von Verſteine- rungen und Conchylien, wie auch von fremden Thieren in Spiritus conſervirt. Der Boriſche Garten zu Leipzig hat wenig Conchylien, aber deſtomehr Thiere uns Inſecten, und ein ſehr ſtarkes Herbarium. Die wenige Sorgfalt, die man auf die Er- haltung dieſer Seltenheiten wendete, hat ihr ſchönes Anſehen ſehr vermindert. H h Das 9) Hiſtoria ſuccinorum corpora aliena involventium et naturae opere pictorum et caelatorum, Lipliae, 1742, fol. maj. 122 Zehentes Capitel. Das Cabinet des Herrn Richters, Banquiers in eben dieſer Stadt, kam nach ſei- nem Tod, in die Hände ſeines Sohns, Profeſſors der Gottesgelahrheit, der viel Sor- ge dafür trug. Es iſt in allen Theilen der Naturgeſchichte, beſonders in den Metallen, Mineralien und Steinen ſehr ſtark. Man findet die Beſchreibung deſſelben in dem ſchönen Werk, welches noch bey Lebzeiten des Beſitzers unter dem Titel: Mufaeum Richterianum, lateiniſch und deutſch, in Folio herauskam r). Es iſt auch in ſelbigem eine ſchöne Samin- Yung von Alterthümern, geſchnittenen Steinen und Edelgeſteinen vorhanden. Die kleine Sammlung des Herrn Trier, churſächſiſchen Bergraths, iſt ſehr wohl conſervirt, und wegen der auserleſenen Steine, Mineralien und Conchylien immer noch vorzüglich. Herr Stor, der Arzneywiſſenſchaft Doctor zu Leipzig, beſitzt eine eben ſo zahlrei- che als auserleſene Sammlung von vielen Metallen und Mineralien, nebſt vielen Modellen von Maſchinen für die Bergwerke. Das Cabinet des Herrn R. Roſinus, in Niederſachſen, iſt wegen der ſchönen Vers ſteinerungen und andern Stücke der Naturgeſchichte berühmt. Herr Sdulter, Bergiverksdirector zu Clausthal auf dem Har3, hat ſich eine ſchöne Sammlung von Erzen und Mineralien gemacht. Die Schweiz. ie Sammlung des berühmten Felir Platers iſt die ſterkſte zu Baſel, ungeachtet die Medaillen und Edelgeſteine davon abgeſondert worden ſind. Sie enthalt in einem einigen Zimmer auf groſſen Fächern, die Erden, Mineralien und Cryſtalle, die figurirten Steine, ſehr viele Saamen und Früchte, Seepflanzen, Conchylien und andere Seepro- Ducte, nebſt den Land- und Waſſerthieren. Es ſind auch zwey Herbaria vorhanden, deren eines in 18 Folio Bånden ſehr wohl conſervirte Pflanzen, nebſt der Zeichnung einer jeden gegenüber enthält. Auſſerdem ſieht man eine Sammlung von dreyßig Bånden vou mit der Hand gezeichneter und nach der Natur gemahlter Figuren von Vögeln, Schmet- terlingen, Fiſchen, friechenden und andern Chicren, nebſt den beygelegten Supferſtichen eben dieſer Thiere aus den Schriften, die davon handeln. Der größte Cheil dieſes Sas binets kam ins Cabinet Herrn Bauers, Staufmanns zu Baſel, der ſchon eine ſchöne Sammlung von Foßilien aus der Schweiz und andern Ländern hatte. Das Herbarium iſt nun in den Händen des Doctor Paſſavant, als des Erben des Herrn Felip Platers. Herr von Heuber, Mahler und Arzt zu Baſel, hatte eine ſchöne Sammlung von figurirten Steinen und Seeproducten, die er verkaufte. Er hat ſeitdem eine neue Samm- Jung angelegt, die den Liebhaber nicht unzufrieden läßt. ich übergehe die offentliche Bibliothek zu Baſel, die deſto ſtarker in Büchern iſt, je weniger ſie Naturalien beſitzt. Der Marggraf von Baden-Durlach), der eine ſchöne Sammlung von Münzen (chon beſitzt, fångt auch eine Sammlung von Naturalien an, die an wichtigen Stücken reich ) Lipfiae, 1743 fol. (Bon Job. Ernſt Sebenſtreit und Joh. Fried. Chrift herauc. gegeben.) Von den berühmteſten Naturalien S Cabinetten in Europa. 123 reich werden wird. Je bóller das Land von Fofilien und Mineralien iſt, deſtoweniger kann es ihm an Gelegenheit fehlen, täglich neue Sachen zu erhalten. In der öffentlichen Bibliothek zu Bern ſieht man eine beträchtliche Sammlung von Foßilien, aber ſehr wenig Sceproducte. / Die Stadt Zürch prangete chehin mit den Cabinetten eines Wagners, von Mu. rait, Scheuchzers und Sonrad Gesners. Das erſte, vornehmlich an Mineraliert, Ver- ſteinerungen und recht auscrleſenen Marmorn reiche Cabinet, deifen Scheuchzer in ſeinen Schriften gedenket, ſteht nun in der öffentlichen Bibliothek. Das Muraltiſche iſt nun in den Händen des Herrn Lochmanns, Arztes und Muralts Tochtermannes. Scheuch. zers Cabinet war eines der berühmteſten und ſtärkſten in der Schweiß, und von ihm ſelbſt in ein Verzeichniß s) gebracht. Dieſes kam in die Hände verſchiedener Perſonen, und fein Bruder erhielt das Herbarium ganz. Die Conchylien, Shmetterlinge, Verſteine- rungen, Mineralien und einige Vegetabilien ſind noch zum Verkauf bereit. Das Cabinet des Herrn Eſders iſt ein wahrer Schatz von ſchönen Sachen. Wenn ich auch die goldenen und ſilbernen neuen und abſonderlich ſchweizeriſchen Münzen von ziein- lichem Gewichte übergehe; ſo iſt es doch wegen der ungemein ſchönen und ſehr wohl confer- virten Verſteinerungen aus Italien, Frankreich, Deutſchland und der Soweiz vorzüglich. Nicht minder merkwürdig ſind die Mineralien, vornehmlich die ihm vom König in Pohlen geſchenkten rächſiſchen Foßilien, und die vom Grafen von Milan erkauften ſchönen Cry- ſtallen, die dem Cabinet eines Prinzen Ehre machen würden. man findet in felbigem Edelgeſteine; 500 ſchöne Marmor aus dem Orient, aus Egypten, Italien und verſchie- denen Ländern; eingelegte Arbeiten aus Florenz, die allerhand Thiere, Früchte, Blu- men, und ſogar Städtein Profi: vorſtellen; eine groſſe Menge von Euchylien, und viele Thicre in Spiritus. Sein vor kurzem erfolgter Tod unterbrach eine Sammlung von Vege- tabilien, die er mit Herrn D.Gednern angefangen hatte, und nun fährt ſein Sohn fort die- ſes Cabinet zu bereichern. Bollers Cabinet, bas vor funfzig Jahren von Herrn Coller angelegt worden, iſt wegen der Mannichfaltigkeit, Anordnung und Anzahl der ſchönen Sachen aus der Schweiz vorzüglich. Alle die alten Münzen des Landes, die Secproducte, Verſteinerungen, Mi- neralien und Kunſtwerke ſind in ſelbigem vorhanden. Es herrſcht zugleich darinnen die ſchönſte Ordnung; indem jede Schublade einen ganzen Theil der Naturgeſchichte nach der Eintheilung ihrer Geburtsorte in der ſchönſten Symmetrie, nebſt ſehr genauen und hiſto- riſchen Verzeichniſen darbietet. Des Meiſten, des Heſſus, und von Muralts Cabinette mit einer Menge rarer Sachen, welche D. Lochmann vermehrt hat, beſitzt nun Herr Joh. Gesner, Profeſa for der Arzneywiſſenſchaft, ein Machkommling des berühmten und der gelehrten Welt ſo bekannten Conrad Gesners. Dieſe Sammlung enthält viele Thiere, zum Theil mit threr Haut; Vigel, viele Amphybien, die Fiſche der Schweiz ausgeſtopft, Schmetter- linge zwiſchen zwey Gläſern conſervirt, und 500 Conchylien und Gewürme in zwen Schränken. Man jicht in fünf dicken Bånden auf groſſem Papier die Figuren aller Thie- re, gut gemahlt und geſtochen. Das Herbarium enthält 4000 lebendige Kräuter, in guiter Ordnung mit Stecknadeln auf eben ſolches Papier geheftet, in 20 dicken Bånden. H h 2 Die s) foh. Jac. SCHEVCHZER: Herbarium diluvianun, Tiguri, 1709, fol. Lugd. Bat. 1723, fol, 124 Zehentes Capitel. Die Saamen, an der Anzahl 600, liegen in Abtheilungen von Hols, ingleichen die Früch- te. Es ſind wenig Seeproducte darunter. Die Fofilien, Steine und Mineralien lies gen ſymmetriſch in einem groſſen Schrank mit langen in viele Fáñer abgetheilten Schubladen. Zu Lucern ſieht man die Sammlung des Herrn Lang, die ſein Vater angefangen, und er ſtark vermehrt hat. Sie enthalt Seeproducte, Fofilien, Pflanzen, bornehm- Yich bewundernstvůrdige Verſteinerungen von Halicz in Roth - Reuilen einer Provinz in Pohlen Herr Cappeler zu Lucern beſitzt einen beträchtlichen Haufen von Fußilien, Cryſtallen, Mineralien und andern Producten der Natur. Er iſt großmuthig und theilt in ſeinem Alter ſeine Sammlung unter ſeine Freunde aus. Herr Benedict Stehelin, Doctor der Armeywiſſenſchaft und Profeſſor der Na- turlehre, hatte ſich eine Sammlung von Foßilien, Mineralien und Cryſtallen aus dem Marggrafthum Baden gemacht. Er hatte damit eine Sammlung von Früchten und Saa- men, ein ſehr ſtarkes Herbarium und figurirte Steine vereinigt. Alles dieſes kam in die Hände des Herrn Frey, Capitains und Adjutantens des Regiments Bocard, welcher die- fe Sammlung ſtark vermehret. Das Cabinet des Herrn Puntiner, im Canton Uri, iſt wegen der darinnen befinds Tichen ſchönen Cryſtallen, Foßilien und andern ſeltenen Sachen, die er in dem Kloſter zu Einſidlen in Ordnung gebracht hat, vorzüglich. Zu Glaris findet man die Sammlung des Herrn Eſchudi, der alle Berge des Lans des beſtieg, um ſie mit einer groſſen Anzahl von ſchönen Foßilien und Verſteinerungen zu bereichern, an welchen er alle mögliche Figuren, die doch größtentheils nur auf der Einbil- dung beruhen, finden wil. Dieſen ſchönen Sachen fügte er noch eine beträchtliche Samm- lung von Pflanzen bey. Die Sammlung des Herrn Kellers, Profeſſors der Naturlehre zu Schafhauſen, iſt ſehenswerth. Er vermehrte die Sammlung ſeines ſeel. Vaters, kaiſerlichen Leibarz- tes, mit Ammans, Harders, und Thurns Sammlungen; und beſitzt wirklich ſehr ſel- tene Stücke. Scobinger zu St. Gallen, hat so recht auserleſene Fosilien ton vcrittiedea ner Art, nebſt einer groſſen Anzahl von Pflanzen geſammelt; und Herr Schärer, der Arzə neywiſſenſchaft Doctor in eben dieſer Stadt, beſitzt alle Verſteinerungen aus der Abter St. Gallen. Das bekannte Cabinet des Herrn Bourguet, der Weltweisheit ordentlichen Leha rers zu Neufchatel, beſtund vornehmlich aus figurirten Steinen. Er verkaufte es dem Magiſtrat zu Genf, ſammelte aber nachher von neuem. Man findet auch daſelbſt das Cabic net des Herrn Hädlers, der Arzneywiſſenſchaft Doctors, welcher die ſchönſten Producten der Schweiz beſaß. Seine Eintheilung nach den Orten, wovon die Naturalien herkominen, iſt ſehr artig. An Seeproducten fehlt es darinnen auch nicht. Zu la Ferriere in der Nähe von Neufchatel, haben die Herren Gagnebin, Aerzte, alle drey Reiche der Natur mit vielem Fleis geſammelt, und machen auch noch täglich dieſe Bon den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 125 1 1 diefe Sammlung vollſtåndiger. Die Verſteinerungen und Mineralien ſind darinnen das vorzüglichſte und wichtigſte. Das Cabinet des Herrn Harders des Sohns, eines Rechtsgelehrten zu Schafhau- fen, berdient von den Liebhabern beſehen zu werden. Es iſt gegenwärtig in den Händen des Herrn D. Ammans zu Schafhauſen, der es ſehr vermehrt hat. Herr Gourgas, zu Geneve hat eine Naturalienſammlung, die vornehmlich wegere der Fiſchabdrücke auf ſteinernen Tafeln, die in Syrien auf einem Berg im Bezirk von Tripoli gefunden worden, von den Liebhabern beſucht wird. Dieſe Thiere find fo wohl bez halten und ſo deutlich ausgedrückt, daß man das Geſchlecht und den Namen daran erken- net. Man ſieht auch darunter verſchiedene Antiken, und eine ſchöne Sammlung von grie- chiſchen Münzen. Das Cabinet des Herrn Sallabert, der Arzneytiſſenſchaft Doctors, der Königli- chen Geſellſchaften der Wiſſenſchaften zu Londen und Montpellier Mitglieds, und ordentli- chen Lehrers zu Geneve, fehließt alle Theile der Naturgeſchichte in fich. Man ficht in fel- bigem eine Sammlung von Conchylien, Edelgeſteinen, Marmoen, Stiefeln, Dendriten, Achaten, Cryſtallen, Cryſtalliſationen und Verſteinerungen, und unter denſelben die fel- tenſten Stücke. Die Steinpflanzen, Madreporen, Seeſchwämme, Coralien ſind in ſel- bigem in groſſer Anzahl vorhanden; ingleichen viele verſteinerte Fiſche un Theile von Thie- ren, Aſtroiten, figurirte Steine, Hyſterolithen (Maunzenſteine), Priapoliten, verſtei: kertes und mineraliſirtes Holz. So ſind auch indianiſche Inſecten, Schmetterlinge und Chiere in Spiritus conſervirt, nebſt Sieſen, Marcaſiten und Proben von Gold and Silberſtuffen aus Braſilien, Potoſi und Chili in felbigem vorhanden. Zu dem allen ges ſellete dieſer Gelehrte auch noch Figuren und Kleidertrachten aus China, Japan und dem Vorgebürge der guten Hefnung , nebſt fremden Früchten, Gummi und Vigelneſtern. Des Herrn von Sandos, Staatsraths und Präſidenten der Caftellanen Thiele im Fürſtenthum Neufchatel, Cabinet beſteht in einer Sammlung von allen Marmorarten aus Italien, Frankreich, Deutſchland und der Schweiz; von verſchiedenen Stücken Bernſteins, in welchen Inſecten eingeſchloſſen ſind; vielen Cryſtallen und wohl conſervir- ten Verſteinerungen aus verſchiedenen Ländern; unter welchen eine groffe Seekrabbe Pa- gurus genannt, eine St. Jacobsmuſchel, und eine Erdſchnecke (Eſcargot) pun unge meiner Gröſſe, verſchiedene verſteinerte Fiſche, Secapfel, Krabben und Conchylien por- züglich ſind. Man findet in ſelbigem eine ſchöne Sammlung von Seeconchylien, ſowohl aus deu indianiſchen Gewäſſern, als dem Ocean, dem mittelländiſchen und adriatiſchen Meer, viele Seepflanzen und Seethiere, und verſchiedene fremde Früchte, nebſt einer Menge von Schmetterlingen aus Oſt- und Weſt-Indien und der Schweiz. Schine Kunſtra= chen, fremde Münzen, neue Medaillen und fchöne Kupferſtiche von den berühmtea ften Meiſtern in Europa, ſind von dem Herrn von Sandos eben ſo wenig vergeſſen worden. Stalien. as mit Wunderwerken der Kunſt erfüllte Italien zeigt auch die Wunderwerke der Natur in viclen Cabinetten. Der in allen Materien reiche vaticaniſche Pallaſt iſt es auch in dem Theil der Mineralien, deren Sammlung in dem für die Antiken be- 7 ſtimm- 726 Zehentes Capitel. Stimmten Fleinen Platz zu ſehen iſt, und wovon eine lateiniſche Beſchreibung t) Herauskam. Clemens der zwölfte , kaufte des verſtorbenen Cardinals Gualterio Sammlung, die in vielen recht auserleſenen Conchylien, Mineralien, Seeproducten, Fobilien, Cryſtallen Corallen, Drechslerarbeiten, mathematiſchen und phyſikaliſchen Inſtrumenten, und einer groſſen Anzahl von Originalzeichnungen groſſer Meiſter in Rahmen mit weiſſen Gläſern beſtund, und erſt vor kurzem beträchtlich vermehrt wurde. 7 Die Jeſuiten beſigen die Gallerie des berühmten P. Kirchers, die durch des P. Bonanni Sorgfalt vermehret, und in zwey Werken u), mit mehr denn 500 Figuren in jedem, von ihm beſchrieben worden iſt. Die Metalle y Nineralien und Conchilien find in ſelbiger ſehr zahlreich; obgleich die feltenſten fehlen. Ueberdies wurden viele mes daillen, Urnen, Lampen, Thránengefáffe, Gißenbilder und andere Stücke des Alter- thums', nebſt fremden Kleidungen und vielen Möbellen von Maſchinen Hinzugethan. Nicht weniger ſchöne Sammlungen in dieſer Art ſieht man in der Bibliothek des Barberiniſchen Pallaſts x) und bey dem Prinzen Pamfilio, in ſeiner Villa, che Belreſpiro genennt wird, bey der Pforte St. Pancratii. Die Sammlung in dem Pallaſt Chigi auf dem Esquilino, iſt von einerſen Beſchafs fenheit mit dem fo berühmten Cabinet des Bellori y), welches eben verkauft wors den iſt. ES Wåre zu wundern, wenn der Grosherzog von Toſcano in ſeinem Pallaſt zu Florenz, der mit allem ſo wohl verſehen iſt, keine Sammlung von Naturalien haben ſoll- te. Es jſt eine daſelbſt vorhanden; fie war aber, als ich ſie befahe, noch nicht in Orda nung gebracht, übrigens aber ſehr zahlreich, und mit ſeltenen Stücken verſehen. Zu Livorno iſt auch eine, dem Herrn Peter Paul Scali zugehörige ſchöne Samma Tung, die in Conchylien, Fiſchen, Vögeln und Seeproducten, meiſtentheils fremden, beſteht. Man hat ein-gedrucktes Verzeichniß über dieſelbe. Auf der Reiſe nach Verona kann man die Sammlung des Doctor Rotario, welche 'Bon ſeinen Kindern vermehrt worden iſt, beſehen. Des Ritters Bianchi Cabinet iſt verkauft wordeit. Der Doct. Joh. Targioni, Verfaſſer dei viaggi del Targioni, hat des berühm ten Micheli Naturaliencabinet von den Erben gekauft. "Es hat jeßt ſeinen Platz zu Bologna, und beſteht in einem groſſen Herbario, und einer Sammlung von Produc- ten der Natur aus dem Toſcaniſchen, nebſt vielen von ihm beygefügten feltenen Stücken bon allen Arten. Der *) Mich. MERCATI Metallotheca Vaticana, Romae, 1709. fol. 'P. Phil. BONANNT Opus poſthumuin, ex recenſ. et c. not. Recreatio mentis et oculi in obſervatione ac Append. Jo. Mar. Lancisi, Romae, animalium teftaceorum, Romae , 1684) 1719, fol. maj. c. figg. aen. c. figg. aen. u) Muſeum Kirchèriallum, 'five Muſeum a P. x) Aedes Barbarinae, Athan, KIRCHERO in Collegio Rom. S. J. inceptum, a P. Phil. BoŅANNI S. J. reſti- 7) Muſeum Bellorianum, tutum, auctum, deſcript. er iconib, illuſtr. Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 127 Der Profeſſor Michel Angelo Targioni hat auch eine Sammlung von Naturalien, Hebſt vielen getrockneten Vögeln, unter glåſernen Glocken wohi conſervirt. Ce interesa Das Cabinet des Moscardi z) in eben diefer Stadt, hat mehr Vorzüge in Anſes hung der Medaillen und Alterthümer als der Naturalien. Es iſt zwar eine zahlreiche Sammlung von Concylien vorhauben, aber blos bon ſchlechten, da es hingegen an licha men und ſeltenen Stücken mangelt. Des verſtorbenen Grafen von Marſigli Cabinet zu Bologna iſt das ſchönſte in Stalien. Der Senat hat einen Pallaſt beſtimmt, um es in Ordnung zu bringen, und dem öffentlichen Gebrauch zu widmen. Jeder Wiſſenſchaft iſt ein beſonders Zimmer eit- geråamt. Sommt man in das Zimmer mit den Naturalien, To finden die Augen in der Anordnung der Conchylien, Metalle und Mineralien alles, was ſie nur wînſchen for nen. Es war dies Cabinet die Frucht aller feiner Reiſen, und er ſchenkte es der Aka- demie der Wiffenſchaften, die von ihm felber in dieſer Stadt errichtet worden war. Es wurden hernach Aldrovandi und Goſpi Cabinette damit vereinigt. 1 Man ſieht zu Bologna ben dem Herrn Baſſi eine fchone Sammlung von Conchilien, madreporen und andern Schatzen des Meers. So hat auch Joſeph Monti, ordentli- der Lehrer der Strauterkande and Naturgeſchichte, ein Sabinet, das eben ſo ſchenstverth iſt, als dasjenige, welches Zanonni ſeinen Erben hinterlaſſen hat. Die Gallerie des Settala aa) zu Meyland iſt voll von allem, was man fich in bem Fad der Naturgeſchichte wünſchen kann. Davon nehme ich aber allezeit die felte- nen und in ihrer Art einzelnen Conchylien aus, die man nirgends als in Holland und Franks reich fieht. Doct. Eaſi, Préfectus der Ambroſianiſchen Bibliothek, in eben dieſer Stadt, hat ein ſehenswürdiges Cabinett. Unter vielen ſchönen Sachen erblickt man in felbigem eine groſſe Coupe oder natürliche Taſſe, deren Inneres aus Achat, Amethyſt, Calcedo- mier und andern Steinen beſteht, da das Auswendige mit Theilen von Bergcryſtall unge- ben ift. Zu Piſa ſah ich drey ziemlich ſchone Cabinette. Das erſte ſteht in dem medicinifchen Garten, und iſt eben fo zahlreich, als gut confervirt und mit feltenen Stücken verſehen. Vor kurzem iſt das ſchöne Conchyliencabinet des Herrn Gualtieri, Verfaffers eines Bus dhes von der Conchyliologie, dazu gekommen, Die zwer andern find frenlich nicht ſo be tráchtlich enthalten aber doch ſehr ſchöne Sachen; fie gehörten zweren Aerzten, davon der eine Coſmo Rofernini hieß. 2 Die +) Note, overo Memorie, del Muſeo di Lo- tum &c. Dertonae, 1664. 460. Muſeo è Galeria adunata dal ſapere e dallo ſtudio del Sig. Canonico Manfredo SETTALA, deſcritta in Latino dal Sig. Paolo Maria TER- ZAGO ed hora in Italiano dal Sig. Pietro Franc. SCARABELLI e dal medemo accrefciu- ta, in Tortona , 1666. 4to. riftam. patu con l' Aggiunta di diverſe coſe in Tor- tona, (1677) 40, dov. MOSCARDO, Nobile Veroneſe, dal medeſimo deſcritte et in tre Libri diſtinte, Padoa, 1656. fol, in Verona, 1672. fol, c, figg. aen. aa) Mufaeum Septalianum Manfredi SEPTA- LAE induſtriofo labore inſtructum , Paul. Mar. TERZAGI geniali Laconismo deſcrip- 128 Zehentes Capitel. Die Stadt Padua, die im Ruf ſteht, daß fie der Aufenthalt der Geehrten ſey, zeigt den Liebhabern das ſchöne Cabinet des Valisnieri, Sohns des Profeſſors, der viele gute Werke herausgegeben hat. Dieſer Gelehrte ſchenkte dieſe ſchöne Sammlung der Univerſitåt zu Padua, und der Senat zu Venedig sab ihm zur Vergeltung die Stelle ei- nes Lettore di Storia Naturale. Venedig beſitzt des vor wenigen Jahren mit Cod abgegangenen berühmten Apothes kers Bannidelli Sammlung, wovon ſein Sohn ein Verzeichniß bb) im Jahr 1736 bes kannt gemacht hat. Dieſe Sammlung iſt in drev Schranken mit viel Schubladen ran- girt. in dem erſten findet man die Seeproducte und Corallert, einige Vögel, die dủnns fichaalichten Waſſerthiere, die weichen Thiere und Thierpflanzen, abgeſonderte Cheile von Shieren, und die groſſen Conchylien. Die kleinen liegen in fünf Schubladen eben dieſes Schrankes, wo aber die ſeltenen nicht unterſchieden, und die Ein- und Zweyſchaalichten untereinander gemiſcht ſind. Da er die Benennungen der Schriftſteller anführet, ſo nimmt er auch folglich alle ihre Irrthümer an. Im zweyten Schrank find die groſſen figurirten Steine, nebſt den verſteinerten Theilen von vielen Thieren, unter andern ein Menſchenhirnſchedel mit ſeinen Zähnen, Strebſe aus Egypten, viele Backzáhne von Ele- phanten, Wallfiſchrippen, Ochſenklauen, Fiſchgerippe, andere Fiſche, ganz auf Stein abgebildet und in der Gegend um Verona gefunden, Steine die vielen Früchten gleichen und zwey Nautiliten, an deren einem der innere Bau deutlich zu ſehen iſt. Die mittlern figurirten Steine ſind in den neun untern Schubladen eben dieſes Schranks enthalten. Man ſieht darunter Dendriten, Blätter von Farren - und Haarkräutern, Milzkraut, Lorbeerbaumen, und andern Pflanzen, auf Schiefer und Stein abgedrückt. Die gegra- benen Conchylien und die Ammonshörner, die hier ſehr zahlreich ſind, find nach der ge- meinen irrigen Meinung unter die Steine rangirt worden. Die merkwürdigſten Stücke ſcheinen ein verſteinertes Enderengerippe, einige verſteinerte Fiſchrogen und Zähne zu ſeyn. Der lette Schrank endlich iſt für die Mineralien aufbehalten worden. Man ficht in fel bigem Gold- und Silberſtuffen aus allen Ländern in Menge, nebſt ſehr reichhaltigen Mar- caſiten mit Cryſtall vermiſcht. Hierauf folgen die andern Metalte, nebſt den Minera- lien und mineraliſchen Steinen, *. E. dem Magnet, Laſurſtein u. a. m. Die Kieſel, Feuerſteine, Flüſſe, Bezoarſteine, verſteinerte Hölzer, Cryſtalle, Achate, Jaſpiffe und marmor beſchlieſſen dieſe groſſe Sammlung, die nun in den Händen des Herrn Zanni dhelli, des Sohns, iſto Man fand ehehin in der Stadt Neapel das berühmte Cabinet des Joh. Bapt. Porta, ingleichen das Cabinet des Ferrante Imperato, der ein groſſes Werk, wovon in der Oryctologie geredet worden iſt, im Druck herausgegeben hat. Dieſe ziver Ca- binette find, wie es meiſtentheils geſchieht, nach dem Tod ihrer Beſizer zerfireuet wora den; und es iſt gegenwärtig zu Neapel niemand, der im Stand wäre, das Anſehen Dies fer beyden groſſen Naturforſcher zu behaupten. Ich habe dieſe Nachricht von einem der gelehrteſten Månner cc) dieſer Stadt, deſſen Freundſchaft und ſeit vielen Jahren bis an feinen Tod unterhaltener Briefwechſel mir ungemein angenehm geweſen ſind. 1 Die bb) Joh. Jac. ZANNICHELLI Enumeratio rea °c) Herr Mateo Egitto, Bibliothekar des Königs bender Gicilien, und berühmter Kenner der Alterthümer. run naturalium, quae in muſaeo Zanni- . chelliano aſſervantur, Venetiis , 1736. 4to. > Bon den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 129 Die Städte Palermo und Meßina ſind, nach dem Bericht eben dieſes Gelehrten, auch nicht beſſer mit Liebhabern und Kennern der Naturgeſchichte Berſehen. Es iſt, wie jederman weiß, ein Jahrhundert dazu nöthig, wenn groſſe Männer ſollen gebildet werden. 1 Man ſieht zu Turin das Cabinet des Herrn Donati, aus Padua, Profeſors der Botanik zu Surin. Es beſteht in einem groſſen Herbario, und einer Sammlung von Marmorn, Steinen und Foßilien. Herr Garburri aus Cephalonien, der Arzneywiſſenſchaft ordentlicher Lehrer zu THE rin, macht ſich eine Sammlung von orientaliſchen und occidentaliſchen Conchylien, nebſt den Verſteinerungen aus dem Toſcaniſchen und Stalien. Man kann in dem Arſenal zu Turin eine beträchtliche Sammlung von Mineralien fehen, die der Ritter von Rubillant, General - Inſpector der Bergwerke, auf ſeiner Reiſe durch Sachſen, Ungarn und Bóbmen zuſammengebracht hat. Es wurden die fremden Mineralien und Verſteinerungen dazu gethan. Herr Noncini Artillerie-Hgupt- mann, hat die Aufſicht über dieſes Cabinet, Spanien. as Cabinet des Marquis von Villena Herzogs von Escalona, zu Madrid, wird fehr hods geſchäßt. Die von ihm geſammelten Verſteinerungen, Seeproducte, Edelgeſteine, figurirte Steine, Mineralien, Conchylien, Thiere und getrockneten Pflanzen, ſind der Betracytung der Liebhaber nicht unwerth. / Des Don Joſeph Bermudez, königlichen Raths und Oberhofrichters, Cabinet beſteht in einer beträchtlichen Sammlung von allen Theilen der Naturgeſchichte. Man bemerkt darunter ſchöne Magnetſteine; ſo reiche Gold - und Silberſtuffen, daß die Blåt- ter und Ramificationen von der Stuffe abſtehen; ingleichen Achate, Jaſpiſſe und Hyacin- then vou verſihiedenen Figuren, die mit den laufenden Waſſer aus einem Springbrunnen, der deswegen der Hyacinthenbruunen heißt, in der Stadt Toledo hervorkommen. Man findet in felbigem Gefáiſe von Alabaſter, Mormor aus verſchiedenen Ländern; ein aus Cry- ſtall gedrehtes Gefáß, mit ſehr künſtlichen Handheben; Steine die Birnen, Mandeln, Feigen, Datteln und andern Früchten gleichen, aus dem Stönigreich Arragonien; gegras bene Conchylien und figurirte Steine, Aſtroiten von Haguera bier Meilen von Valencia, im Ueberfluß; ingleichen verſchiedene Kieſel voller gleichen Spißen an der Oberfläche, de- ren einige wie Diamanten, andere wie Smaragden ſpielen, einige Stiefel, die dem Rubin und Hyacinth gleichen; andere von weiffer Farbe, chne Spißen, und wolkenförmig gebil- det, und endlich auch glatte mit Flecken in der Farbe wiedas Lack, fo Roſicler genennt wird. Dergleichen Steine werden in den Feldern um Madrid gefunden. Die Sammlung von Vegetabilien beſteht in allcricy Seeproducten, vielen verſteinerten Seebäumchen, und vier Seeſchwämme von verſchiedener Gröffe. Das Thierreich zeigt viele getrocknete Thies re und Fiſche, unter andern aber eine ungeheure große Seeſchildkröte; einen Fgel und Ar- madill von vollkommener Schönheit, die vor mchr als hundert Jahren zu Cadir lebendig su ſehen waren; eine auſſerordentlich groſſe Mondſchnecke, die eine Stachelſdnecke eiris ſchließt; 130 Zehentes Capitel. ſchließt; ſchöne Conchylien von verſchiedener Farbe, Größe und Figur, aus allen Meeren, unter andern eine, die dren Schuh im Durchſchnitt hat, und ungefähr einen Centnet wiegt, und noch eine ähnliche, die aber nur 83 Pfund ſchwer iſt, weil viele Stücke daran mängern ; zwey Hirnſchedel von der Zitter, einem Fiſch der wegen ſeiner Aehnlichkeit mit dieſem Inſtrument fo heißt ; einen andern Hirnſchedel mit vielen ſehr ſpitigen Stacheln, welcher der Stopf des Fiſches Centolla reyn könnte ; verſteinerte Schne- cken, Muſcheln und Inſecten von verſchiedener Groſſe, die meiſtentheils ihre nas türliche Figur behalten haben, ungeachtet ſie in Stücken - von Steinen eingeſchlor- ſen waren. 1 2 Dieſes Cabinet wird auch wegen der Gemåhlbe von groſſen Meiſtern aus Stalien und Flandern, wegen der Figuren bon Bronze und Marmor, der moſaiſchen Arbeiten und al- ten Waffen, der mathematiſchen Inſtrumenten und anderer Seltenheiten ſehr hoch ge fast, Die Sammlung des Sennor Hortega, "Apothekers zu Madrid, iſt ein Beweis bon des Beſißers guter Kenntniß in der Naturgeſchichte. Er hat keinen Theil derſelben ver- nachláßigt, und in einem jeden feltene Stücke geſammelt. 1 Das Cabinet des Sennor Juan Salvador, der Arznentiſſenſchaft Doctors und Apothekers zu Barcellona, Bruders des jetzigen Beſitzers, eines Arztes und Apothekers dieſer Stadt, iſt allezeit für eins der vornehmſten Cabinetten in Europa gehalten wordett Man findet in felbigem Stücke aus allen Theilen der Naturgeſchichte, eine betrachts liche Menge von Infecten, Conchylien, und Chieren, theils getrocknet, theils in Spiritus conſervirt. Die Mineralien, Edelgeſteine und Verſteinerungen, die in Spanien, vornehmlich im Fürftenthum Catalonien gefunden werden, nebſt einer fehr zahlreichen Kräuterſammlung, ſind die Hauptſache in dieſem Cabinet, und er hålt durch eine ſchöne Bibliothek von Büchern zur Naturgeſchichte und Naturlehre noci eine beſondere Zierde. 7 Die Akademie zu Sevilien hat eine Naturalienſammlung angefangen, in welcher man ſehr beſondere Stücke, ein beträchtliches Herbarium, und viele mathematiſche Ins ftrumenten findet. Sie ſteht ber einer ſchönen Bibliothek, an welcher die gute Wahl der Bücher am meiſten zu ſagen iſt. Portugall. er König von Portugall befaß, vor der am erſten November 1755 fich ereigneten gång- lichen Umkehrung Liſabons, unter andern ſchönen Sachen eine Menge von ſehr vorzüge lichen Mineralien. man ſah unter den Edelgeſteinen ſehr ſchöne Demanten und Steine von allen Farben. Ein ziemlich groſſer und vollkommen conſervirter Admiral nahm ſich unter den ſehr ſchönen Conchylien aus, die, wie alle andere Theile der Naturgeſchichten fich täglich häuften. Eins der ſchönſten Cabinette zu Liſſabon war dasjenige, welches der Graf von Eri- cera, Präſident der Akademie, und Vater des Vicekonigs in Oſtindien, beſaß. Er hat- te Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 131 te auſſer einer Bibliothek und einer beträchtlicher Münzenſammlung ſeltene Naturalien die verdienten, von Liebhabern befehen zu werden. In Betracht ber natürlichen Producte gab dieſem des Grafen von Affumar Cabis net in eben dieſer Stadt nichts nach. Seine Sammlung von goldenen Münzen war un- gemein ſchön. Die Damen thun fich oft durch Geſchmack an den Wiſſenſchaften und günſten her- 'bor. Aufer delt Beoſpielen, die wir in Paris und unſern Provinzen vorzeigen finnert, finden wir auch eins zu Liſſabon in der Perſon der Herzogin von Cadaval, aus dem Lothrin giſchen Hauſe. Dieſe Dame unterhielt eine Menge von allerler Thieren, und hatte eine Sammlung von vielen Seltenheiten, beſonders eine ſehr ſchöne Reihe von Bes joarſteinen. Dånemarf. Unte . #nter den Sammlungen, die man in dem Königreich Dänemark, bas, vornehmlich in Norwegen, Island und Grönland, an Erzſtuffen, Congelationen und Berſteine rungen ſehr reich iſt, antrift, iſt die königliche die beträchtlibſte. Gie hat zu Sopenha- gen in eben dem Gebäude, worinnen die konigliche Bibliothek ſteht, und gerade über der- ſelben ihren Platz. Man geht zuerſt in die mit optiſchen Sachen angefüllte Sammer, hier's auf in eine 240 Schuh lange Gallerie mit Gemahlden; hernach kommt man in das Foni- gliche Münzcabinet, und von da in fünf Skåle bon gleicher Gropie, neben einander, wet- che die Seltenheiten der Matur in fich halten. Darunter iſt eine betrådtliche Anzahl von Erd- und Waſſerthieren, Vågein, Inſecten und Friechenden Thieren. Die Milan, zen, Mineralien, Edelgeſteine, Coralleu, Achate, Conchylien, Verſteinerungen, josta liat, ftehen auf den Seiten in Glasſchránken fehr ordentlich rangirt. Wenn man die Treppe hinabgeht, ſo kommt man in ein groſſes Vorgemad, mit Gemahiden, Basre- liefs und ſehr raren Stücken ausgezieret. Man fient in ſelbigem viele groſſe ausgeſtopfte vierfüßige Thiere, und unter denſelben einen Frieſländiſchen Odſen von ungcheurer Groß ſe. Es hat dieſes Cabinet vornehmlich den Künigen Chriſtiait V, und Friedrich IV. ſein prachtiges Anſehen zu bankent. Man ließt an einer Wand dieſes Zimmers oder ſogenann- ten Heldenſaals folgende Inſchrift in franzöſiſchen Verſen: Tout ce qu'a la Nature ou l' Art de curieux Par les ſoins de deux Rois ſe raſſemble en ces lieux : Chriſtian commenca cet illuſtre aſſemblage, Frederic de nos jours a couronné l'ouvrage. De tant de raretés les Spectateurs ſurpris, En béniſſant le Pere, admireront le Fils. Die Beſchreibung dieſes Cabinets wurde 1696 von Oliger Facobaus unter bem Titel: Muſaeum Regium Daniae, herausgegeben, und bey der zweyten Aus- gabe von Jol. Lorenßen beträchtlich vermehrt. Von des stönigs Cabinet zu Gota torf im Herzogthum Schleſwig, welches mit dem zu Stopenhagen vereinigt wor- SE 2 den; 132 Zehentes Capitci. den, gab der berühmte Olearius zu feiner Zeit eine Beſchreibung mit Figuren Hers aus dd). Das Cabinet der Univerſität zu Kopenhagen war prachtig, und enthielt vor der Ein- alcherung der Stadt im Jahr 1729 alle Arten von Seltenheiten ee). Zur Erſetzung dieſes Verluſts ließ der Stónig alles, toas in ſeinem Cabinette doppelt vorhanden war dazu hergeben. Der Herr Graf von Holſtein, Miniſter und Staatsſekretår, beſist viele Selten- heiten der Natur , und låßt ſie nun auf ſein Schloß zu Lethraburg, in der Provinz See- land 10-Meilen von Stopenhagen, bringen. Das ſchönſte Cabinet nach dem königlichen, iſt das Cabinet des Herrn Grafen von Moltke, Oberhofmarſchalls. Es ſteht in einem zu Kopenhagen auf dem Platz Amalien- -burg von ihin erbauten Pallaſte. Das Cabinet des Herrn von Raben, Gouverneurs von Paatand und Falſter, hat auf ſeinem Shloß zu Chriſtiansholm, in der erſtern von dieſen benden Provinzen, feinen Plak. Es iſt wegen einer groſſen Sammlung von Inſecten und Schmetterlingen merke würdig. Su Drontheim in Mörivegen Hat Herr Angel, ein berühmter Staufmann, bere mittelſt feines groſſen Briefwechſels ein aus Nordiſchen Seltenheiten der Natur be- ftehendes ſehr ſchönes Cabinet angelegt, das mir zwar nach ſeinen einzelnen Stůs den wenig bekannt iſt, aber doch gewiß in der Naturlehre groffen Rußen würde ſchaf- -fen Fonnen Herr Voß, Profeſſor bey der Akademie zu Kopenhagen, hat ſich ſeit langer Zeit eine beträchtliche Sammlung von Thieren, Verſteinerungen und Conchylien gemacht, und eine zahlreiche Bibliothek von dieſer Materie bergefüget. Das Cabinet des Herrn Riis iſt wegen der ſchönen Condylien und andern Theile der Dáturgeſchichte faſt allen andern vorzuziehen, Herr Hersleb, Biſchof in Seeland, und Herr Eric Pontoppidan, Pre- Digër des Königs und Biſchof zu Bergen in Norwegen, haben Sammlungen ange- fangen, die bon Eag u Eag betrachtlicher werden. Der lektere gab eine Na- turgeſchichte dieſes Königreichs heraus, die gegenwärtig ins Franzöſiſche überſetzt wird. in Finland haben die Herren Biercherod und Luja, ordentliche Lehrer an dem Collegio zu Odenſee, Groſſe Sammlungen von allen Theilen der Naturgeſchichte; und der Herr dd) (Die zwente Uusgabe in 410, erſchien im Jahr 1674.) €8) ( Es iſt eine Beſchreibung deffen, was Bjeinr. Suiven dahin vermacht hat, bbo Thom. Fuiren vorhanden, mit dem Ti. tel: Rariora Mufaei Henr. FVIREN, quae Academ. Reg. Hafnienfi legavit, Hafız 1663. 4t0 ). Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 133 / Herr Biſchof von Sdalholt in Island' hat ebenfalls die Seltenheiten des Landes ges ſammelt. Schweden. Shweden beſaß ehehin die Cabinette der Herren Niman und Harlſfen. Das Cabinet des ſeet. Herrn Bromel, exſten Arztes des Königs, zu Stockholm, beſtund in vielen Mineralien aus Schweden, in Verſteinerungen, Conchylien, figurirten Steinen und Bezoarn von verſchiedenen Thieren, wovon ſeine Erben noch einen Theil in Händen haben. In den A&tis literariis Suecicis wird dieſes Cabinets Meldung ger than, und ſelbiges Lithographia Suecana genennt. Das königliche Bergwerks - Collegium, wovon der Herr Baron von Ralamb Präfte dentiſt, hat einen Haufen von Mineralien, ſowohl aus Schweden als fremden Ländern mit groſſer Sorgfalt ſammeln laſſen. Dabey iſt ein Saal mit Modellen von Maſchinen, die von dem berühmten Herrn Polhem und andern zum Behuf der Bergwerke und Eiſen- hammer erfunden worden. Zu Malmnyk, einem Lande an dem See Måler, wird ein ſehr ſchönes Cabinet mit Mineralien, Verſteinerungen und andern Seltenheiten der Natur, nebſt einer Reihe von antiken Stücken gefunden. Zu Upſal Hat Herr Roberg, alter Profeſſor der Arzneygefahrheit, eine ſchöne Sammlung zur Naturgeſchichte angelegt. Herr Rudbeck, gleichfalls Profeſſor auf eben dieſer Univerſitåt zu Upfal, der vor kurzem verſtorben, hatte groſſe Rachſuchungen nach dergleichen Materien angeftellt, und ein Verzeichniß derſelben unter dem Titel: Laponia illuſtrata &c. drucken laſſen. Der Brand, der die Stadt im Jahr 1702 in die Aſche legte, verzehrte einen Theil ſeines Cas binets, deſſen Ueberbleibel, vornehmlich die vortreflich gemahlten Vögel, in den Händen feiner Erben find. Herr Celſius, Doctor der Gottesgelahrheit und Dechant des Capitels der Ca- thedralkirche, hat ſich eine ſehr ſchöne Sammlung von den im Lande wachſenden Pflan- zen gemacht. Herr Stobius, Profeffor und Föniglicher Leibarzt zu lund, Thenkte die mit vie- ler Sorgfalt geſammelten, ſowohl ſchwediſchen als ausländiſchen Mineralien, Pflanzen und Foßilien der Univerſität zu Lund. Das Cabinet des Herrn Grafen von Sefin, Canziers, Commandeurs der Föni- glichen ſchwediſchen Ritterorden, Ritters des ſchwarzen Adlerordens, kam im Jahr 1753 im Druck heraus. ff) Die Vorrede iſt von dem Herro Grafen, und Herr Linnaus hat diere ff) Muſeum Teflinianum opera illuſtriſſ. . Comitis Car. Guſt. Tessin collectum : Hans Excellence, Riksradets Herr Gr. Carl Guſt. TESSINS Naturalie Samling , Stockh. 1753, fol. LI 134 Zehentes Capitel Dieſe Sammlung nach ſeinem Naturſyſtem in Ordnung gebracht. Es iſt in drei Theile abgetheilt, in die Steine, Mineralien und die Foßilien. Die Steine find wieder abge- theilt, in glasartige, dergleichen die Sandſteine, die Quarzſteine und Stiefel find; in kalchartige, wie der Marmor, Spath und Schiefer ; und in feuerfeſte, worunter des Glimmer oder wie Gold glänzende Sandſtein, der Talk, Amianth, Asbeſt oder die un- verbrennliche Leinwand ſtehen. Die Mineralien enthalten die Salze, das Matron Meerſalz, Alaun, Vitriol, Schwefel, Bernſtein, Erdharz, Kieb, Arſenik, Queck- filber , Spießglas, Wißmuth, Zink, Siſen, Kupfer, Bler, Zinn, Silber und Gold. Die Foßilien ſind eingetheilt in Steinwüchſe, nemlich in Steinverhärtungen Stalactiten, Bimsſteine, Adlerfteine, Weinſtein, Steine in Thieren, verſchiedene verſteinerte Conchylien, Graphiten, Oſtraciten, Pectiniten, Bucarditen, zoophiten, Abdrücke von Fiſchen, verſteinerte Thiere, gemahlte Steine mit Pflanzen, Früch- ten und Blumen; in Erdarten, darunter der Steinlerchenſchwamm oder die Mond- mild), Ocher, Streide, Thon, Thiererde gehören ; und in Verſteinerungen, unter welchen die Seeſterne, Seeåpfel, Pinna marina, Steinpflanzen, verſteinerte Schwam- me und Hölzer ſtehen. 1 7 1 / 7 / man findet am Ende des Buchs zwolf Stupfertafelst, wovon Sie ztey erſten unterſchiedliche Maſſen von indianiſchem Cryſtall; und die dritte einen verſteinerten Sirebs in einem Stein vorſtellet. Auf der vierten haben viele Ammonshörner Plas gefunden. Anomien, Hyſterolithen, ein Hahnenkamm oder Raftellum, ein Echinit, atvey Auſtern und zwey Sdneckendeckel, ſind der Inhalt der fünften Tafel. Auf ber ſicbenten und achten ſind verſchiedene Stücke von verſteinertem Holz zu ſehen. Dres Seeſterne nehmen die neunte ein. Auf der gehenten erblickt man einen Aſt von der Madrepore, die einen Baum vorſtellt. Die eilfte fåßt ein Stück von einem See- fhwamm und noch eins von einem netförmigen Corallen ſehen. Endlich ſteht auf der hwölften Kupfertafel ein ſehr ſeltenes Stück, eine gegrabene Sturmhaube, an welcher eine mit den Aeſten ausgegrabene Wurzel, und eine gekrönte madrepore hangen. Die fes ſehr ſchöne Stück vereinigt die Oren Reiche wieder ; denn es wird das Thierreich durch die Schnecke, das Mineralreich durch die Madrepore, und das Pflanzenreith, durch die verſteinerte Wurzel mit den Aeſten abgebildet. Umſonſt beſtrebte ich mich nach der Beſchreibung des ſchönen Cabinets der Könia ginn von Schweden, welches nebſt einer groſſen Anzahl von Kupfertafeln durd der Herrn Linnaus unverzüglich herausgegeben werden ſoll 88). Poh $5) Eine vorläufige Beſchreibung, aset Dhne Kupfertafeln, erſchien unter dem Titel: Car. LINNAEI Muſaeum LVDOVICI VIRICAE Reginae Suecorum, prodromi inſtar exlitum , cum prodromo Tomi II. Muſei ADOLPHI FRIDERICI Regis, Holm. 1764, 8vo maj 2 Von den berühmteſten Naturalien Cabinetten in Europa. 135 Pohlen. van fah ehehin in Pollen bas berühinte Cabinet der Prinzen Radzivil, welches größtentheils in die Sammlung des Königs von Pohlen und Churfürſten von Sachfen kam, und noch zu Dresden ſteht. Der P. Gabriel Rzaczynski, Jeſuit, lieferte im Jahr 1721 eine Naturhiſtorie von Pohlen, die zu Sandomir in Quarto gedruckt worden bh). Dieſes Buch enthålt größtentheils die Beſchreibung ſeiner eigenen Sammlung. Man ſieht zu Danzig bas berühmte Cabinet des Herrn Breyne, der fich durch verſchiedene gute Schriften bekannt gemacht hat. Es beſteht aus einer Menge von feltenen Stücken aus fremden Ländern. Das Cabinet eines andern fehr berühmten Gelehrten, des Herrn Kleins, Sea Fretårs der Stadt Danzig, das die Fremden ehehin fleißig beſuchten, iſt eben an SA Hoheit den Herrn Marggrafen von Brandenburg - Bayreuth verkauft worden, Rußland. / 1 er Rußiſche Ezaar Peter Alexiowitz I, mit dem Zunamen der Grote, Berdient dieſen Namen in vielen Abſichten vornehmlich aber, weil er machte, daß die Kúnſte und Wiſſenſchaften in einem ſo rauhen Land aufblüheten. Dieſer Prinz kauf- te auf feiner Reiſe durch Holland die Sammlung des holländiſchen Anatomiſten Doct. Runſchs, nebſt der Sammlung Paul Hermans, eines ſehr berühmten Boto- niſten, aus Sachſien, der eine Menge ſchöner Sachen, beſonders ein Herbarium mit dert feltenſten getrockneten und ausländiſden Pflanzen von ſeiner Reiſe mitgebracht hatte. Alle dieſe Producte der Natur wurden zu Petersburg in dem Obſervatorio, bey dem Saal der Akademie und der Bibliothek des Czaars, in Ordnung gebracht. In Rußland heißt dies Cabinet Cons - Cambre oder Raritátenkammer. Man ſieht in felbigem ein Zimmer voll Vigel, Inſecten und anderer Thiere in Spiritus conſer- virt, wovon Ruyſch das Geheimniß allein befaß. Die Sammlung von Pflanzen aus Afrika und andern Ländern iſt noch nicht rangirt und noch weniger beſchrieben. Die ſchöne Sammlung von ſeltenen oſtindiſchen Pflanzen, weldie Sibylla Merianin gezeichnet und nach der Natur gemahlt hat, iſt keine der geringſten Stücke in dieſem Cabinette. Die Schmetterlinge, die ſich, jede nach ihrer Art, von Pflanzen nåhs ren, ſind von dieſem vortreflichen Frauenzimmer ſelber gemahlt. Vier Stammern in einer Reihe gehören zur Anatomie des menſchlichen Störpers, und fämmtliche Theile find mit vieler Stunſt injicirt. Jeder Haupttheil hat ſeinen Schrank, worinnen ala Yes abgeſondert iſt und eine ſolche Ordnung herrſcht, dergleichen man nirgends findet. LI 2 Die / bb) Deſſen Auctuarium kam zu Danzig 1736 in gleichem Format heraus. 136 Zehentes Capitel. Die Bibliothek nimmt viel Ziminer ein, und beſteht aus den beſten Büchern zu jeder Materie, in einer ſehr methodiſchen Ordnung. Dabey find noch beſondere Cabi- nette, worinnen Sammlungen von Mineralien, Verſteinerungen, Seeproducten, Foßilien, Conchylien und andern Werken der Natur und Kunſt gefunden werden. Ueberdieß hatte dieſer Prinz Garten mit ſeltenen Pflanzen, und Menagerien zur Zucht aller Arten von Thieren angelegt. Sein und der Saiſerin Catharina, feiner Ges mahlin, Lob unterbrach den Fortgang aller dieſer groſſen Unternehmungen , die auſſerdem ihre vollige Vollkommenheit erlangt haben würden / நாரய் YUMMUM یا NO- NOVA ET FACILIS METHODVS TESTACEA MARINA DISTRIBVENDI IN SVAS DEBITAS CLASSES, SECVNDVM NOTAS EORVM CHARACTERISTICAS, GENERICAS ET SPECIFICAS: CVM FIGVRIS AENEIS CONCHARVM EXIMIARVM EARVMQVE DESCRIPTIONIBVS : ADD VNTVR OBSERVATIONES IN SINGVLAS CONCHARVM FAMILIAS. Neue Me t ho de die Svec on chylien nach den Charactern der Geſchlechte und Arten in ihre Claſien einzutheilen: nebſt den Kupferſtichen von den ſchönſten Conchylien, ihren Erklärungen, und Anmerkungen über jede Familie. M è i MORTEN u 90G CORP ban Chili Nadridt Man eriparte hier keine Wiederholung der neuen Methode, die Concho lien nach den Charactern der Claſſen, Geſchlechter und Arten in ih- re Elaſſen und Familien einzutheilen. Dieſe in dem erſten Capitci Dieſes Theils feſtgeſetten Grundſätze lehren in dem folgenden, wie man im Augenblick die Slalle, die Familie, das Geſchlecht und die Art einer Condhrlic, wenn es dem erſten Anſehen nad) auch noch ſo ſchwer ſcheinen ſollte, erkennen fanit. 1 / Es iſt alſo gegenwärtig die Abſicht, alle bisher bekannte Conchylien, deren Be- nennungen in den Werken der Naturalſcribenten bereits ſtehen, in die unter den drey Clar fen der Ein- zwcy - und Vielſchaalichten begriffenen ſieben und sivanzig Familien einzus theilen. Es iſt auch aus feiner andern Urſache dieſe Eintheilung in lateiniſcher Sprache vorgetragen worden, als um bey jeder Conchylie den urſprünglichen Namen, deſſen ſich die Schriftſteller bedient haben, beyzubehalten, und auch hierim Tourneforts Beyſpic zu folgen. Hiedurch werden die Benennungen den Ausländern faßlicher werden. Bey der Methode aber hat man nicht die Abficht gehabt, fie lateiniſch vorzutragen, und ebenſo wenig die von den Schriftſtellern gebrauchten verſchiedenen Bertennungen, die ſich auf jedes Geſchlecht, jede Art, und jede Abånderung der Conchylien beziehen, anzuführen. Der Leſer wird ſie ſchon ſelbſt beyfügen können, wenn er nur einige Kennt- niß von dergleichen Werken hat. SN m 2 Damit 140 Nad richit. Damit man die Tabellen verſtehe, ſo muß ich anzeigen, daß der Name der Fa- milie, der über der Tabelle fteht, das Geſchlecht der Conchylie bedeute, und daß die Arten mit arabiſchen Zifern bezeichnet ſind, um ſie von den mit der Note 7 verſe- henen Abänderungen zu unterſcheiden. Man hat auch., um noch richtiger zu verfahren, nach jeder Art die Conchylien, welche durch die Sunft von ihrer Decke entbloßet oder pp- lirt worden, geſeßt, und mit einem Sternchen * bezeichnet Da einige Liebhaber der Naturgeſchichte gewünſcht haben, daß die auf den Supfer- tafeln vorgeſtellten Conchylien in den Tabellen bezeichnet werden möchten, ſo hat man fich hiezu der an den Rand gefegten groſſen Buchſtaben mit dem Berſatz Fig. bedienet. Sind aber zwen Kupfertafein von einer Familie vorhanden, so ſind ſie zum Unterſchied mit Fig. A. 2, B. 2. Bezeichnet. Man konnte von einer zweiſchaalichten leichten und hornartigen Muſchel mit eis nem über ihrem Schloß hervorſtehenden Schnabel, welche das Huhn (le Coq et la Poule) heißt, nichts gewiſſes ſagen. Die Benennung le Coq et la Poule iſt in Bour- gogne und der Normandie bey der Stadt Eu, gebräuchlich. Sein Naturgeſchichte ſchreiber gedenkt dieſer Muſchel in ihrem natürlichen Zuſtand, ſondern man findet in vie len Büchern nur die Figur von ihrer Verſteinerung unter dem Namen Concha rarior anomia, vertice roſtrato. Viele Schriftſteller a) rechneten fie unter die Foſilien, unter welchen ſie ſo gemein, als das Original felten iſt. 2 Die Conchylien, die ſich in einer Eintheilung ſehr ſchwer unterbringen laſſen, find der Staſten Noah eine zweryſhaalichte Conchylie, und ziven einſchaalichte, das Weber- ſchiffchen, ſo ein långlichtes Ey vorſtellt, und eine kleine platte Conchylie, bey der man ungewiß iſt, ob ſie eine Schüſſelmuſchel oder ein Meerohr ſey. Sie ſind, nach anges ſtellter genauer Unterſuchung, unter die Familien, wozu ſie ſich am beſten zu ſchicken ſchienen., gebracht worden. Man könnte es wagen, gewiſſe Conchylien, die auf andern gewachſen ſind, woraus Gruppen werden, Schmarogerconchylien zu nennen. Sie unterſcheiden ſich von der nen, die an Conchylien von ihrer Art, oder an fremden Körpern Hången, von denen fie ſich wahrſcheinlich nicht náhren können, wie die erſten thun. Nun a) Fer. Imperato, Baier , Fab. Cos lumna. Segterer ſchreibt: Mirum qui- dem eft, hujusmodi teſtas recentes et vivas hodie non reperiri , quamobrein e longa maris aluvione profectas et eve- ctas cenſemus potius, quam naturam de- fiiffe, fimiles parere Nacriot. 14.1 Nun iſt nichts mehr übrig, als von den neun und zwanzig Supfertafeln, welche , ben erſten Theil des Werks begleiten, zu reden. Der Titel ſtellt überhaupt die ver- ſchiedenen Gegenſtande der Naturhiſtoric vor die Augen. Die folgenden acht und giwangig Kupfertafeln enthalten die Abbildungen der ſchönſten Sees Fluß- und Erdcore chylien, darunter viele hier zum erſtenmal erſcheinen. Håtte man alle in der Methos de angezeigte Conchylien ſtechen laſſen, ſo würde der Aufwand zu groß, und die Sache ſelbſt eine bloſſe Wiederholung fenn, indem ſie meiſtentheils in den Werken des Liſters, Bonanni und Rumphs ſchon vorhanden ſind. Man hat alſo bloß die ſchönſten und ſeltenſten Conchylien von jedem Gekhlecht, an der Anzahl ungefähr fünfhundert, in Supfer ſtecken laſſen. Die neun und stanzigſte und legte Tafel enthalt die gegra- = benen Conchylien sie mit eben den Geſchlechtern der Seecondplien eine Gleichheit haben...d 18 si 0 Un do: a sudes one Die in dieſen Kupferſtichen gemachte kleine Uenderung war nöthig, um geldiſſe QUE Conchylien an ihren rechten Plaß zu ſetzen, und ncue nicht minder ſeltene Stücke bene sufügen: Ungeachtet einige Schriftſteller die Conchylien mit der Spite oben Borgeſtellet haben, ſo glaube ich doch mit dem Columna, daß es beſſer rep und ein faners Anſee hen gebe, wenn ſie umgewandt abgebildet wurden. Man ſuchte den Fehler zu bermeiden, der in den Kupfertafeln des Rumphs, Bonanni , und faſt aller Schriftſteller , die bevon gehandelt haben, zu Schulden kommt, too die, übrigens recht gut geſtochene Platten, die Conchylien Derkehrt bor- ſtellen. Um dieſen Fehler, der wie Columná ſchon anzeigt b) von den Schriftſtela Yern aus der Acht gelaſſen worden zu vermeiden, war es nothwendig, die Conchylien vor dem Spiegel abzuzeichnen, damit ſie der Abdruck eben ſo vorſtelle, wie ſie von dem Liebhaber in der Natur geſehen werden. Ueberdieß ſind faſt alle in natürli- der Große abgebildet. Jede Platte hat ihre beſondere Beſchreibung; denn dieß iſt das Mittel, ſowohl die Schönheiten einzelner Stücke, als auch die Mannichfaltigkeit ihrer Form und Fars be Kenntbar zu machen. Jeder Familie ſind zur Sache gehörige und wichtige Ans merkungen beygefügt, worinnen ihre verſchiedene Mamen und die Meinungen der Cdrifts b) Pictor ignoravit artem typographicam in qua omnia adverſa depinguntur, ut im- preſſa deinde recta addantur, Quare nn omnes illius et aliorum icones ſiniſtro aſpectu funt, cum dextro effe debeant, Aquas, of terreft , obſervationer, p. 61, 142 Na dridh t. Cchriftſteller, ja oft ſogar ganze Stellen aus denfelben angeführet toerden. Зu bef= ferm Unterricht des Leſers wiederholte man aus dem zweyten Capitel dieſes Theils die Wahrnehmingen, die Charactere der Geſchlechter und Arten jeder Familie feſtzuſetert. Vermöge dieſer Ordnung erhalt jede das, was ihr gehbret. Der Verfaſſer ſelbſt hatte dieſe Figuren alle nach dem Leben gezeichnet, und fand faſt alle dieſe Schåpe povohne aus ſeinem Cabinette zu gehen. Welcher Verluft für das Publicum, wenn man dieſes Vorhaben nicht ausgeführet håtte! Es übernahm eine geſchickteré Hand, die fhon gewohnt iſt, das Feine in der Natur zu faſſen, und ſich eigen zu machen, dieſe Mühe. Man bilde fich ja nicht ein, als ob ich hiedisch einen Sünſtler von Profeſion ſchildere. Es iſt ſolches eine Perſon die Geburt und Rang erheben, es iſt ein zärtlicher und treuer Freund, ein Liebhaber der Mufen der mit dem Schönen in jeder Art bekannt und deſſen Fähigkeit im zeichnen und G. andern Künften ſeiner groſſen Stenntniß in dem Wiſſenſchaftlichen hids in gleich iſt. wania woda odolin och 13 bandant in 2035 ha det dig op SC Boote 30.000 รัก girdi 930 on su sin ft Gray 5 n ) , ១៦; } , .... និងបី ) 2018 hot salida de la ว่า 12 3:rie 12 14 145 146 14 15 11นด้า โนวน 4 ไป5 12:44:31 1 4 2 1 01 142 18 19 20 ខឬ" 135 ce acolo voor HVIVS 143 HVIVS TRACTATVS Haupteintheilung DISTRIBVTIO VNIVERSALIS. dieſes Werkes. CLASSIS PRIMA. Conchae marinae univalves. Familia 1. Lepades - Patellae. 2. Conchae planae - Aures ma- rinae. 3. Conchae canales - Vermiculi. 3, 4 4. Naviculae. 5. Cochleae lunares. ſemilunares. 7. ore depreffo. 8. Buccina. 6. Erſte klaſſe. Einſdaglichte Seecondylien. 260 cm 1. Familie Napfſchnecken oder Sdůſlela muſcheln. 2. Conchylien mit flachen Schaalen oder Meerohren. Meerrbhren und Seeivurige håuſe. Gdhiffsboote oder Schiffkutteln. rundmåulichte Schnecken. balbrundmåulichte Schnecken. plattmaulichte Schnecken. Trompetenſchnecken (Stinkhór- ner). Schraubenſchnecken (Nadeln). Stegels oder Tutenſchnecken. Rollen (oder Walzenſchnecken). 12 Stachelſchnecken. 13. Purpur ſchneeken. 14. Connen (blarenartige Doer fue gelartige Schnecken.) 15. Porcellanſchnecken. #broodos no 1 10. II. . 9. Turbines 10. Volutae. 11. Rhombi 12. Murices 13. Purpurae, • 14. Globofae. . - 15. Porcellanae CLASSIS SECVNDA. Conchae marinae bivalves. Familia I. Oſtrea. 2. Chamae. 3. Muſculi. 4. Cordiformes 5. Pečtines. 6. Solenes, Zweyte Claſſe Zwenſchaalichte Geecondylien. 1. Familie Auſtern. : 3 Mießinuſcheln. Herzmuſcheln. 5 Stammmuſcheln. 6 Meſſerſchaalen Meſſerſcheiden). 2. "- Gienmuſcheln. 2201 - 4- . ntinis - - CLASSIS TERTIA. Conchae marinae multivalves. Familia 1. Echini. 2. Oſcabrion. Dritte Claſe. Vielſchaalichte Seecondiylien. 1. Familie Seeigel oder Seeåpfel. 2+ die Schüffelmuſchel mit acht Rip- pen. Meereicheln (Seetulpen). Steindatteln (Poufſe-pieds). Entenmuſcheln. Steinſcheibenmuſcheln. 1 & - + 8 - 3. Balani. 4. Pollicipides. 5. Conchae anatiferae. 6. Pholades. intris . - 1 Nn 2 ÇLAS- 144 لیلا 1. CLASSIS PRIMA. Conchae marinae univalves. Familia 1. Lepades - Patellae. . 2. 1 2. Conchae planae , Aures ma- rinae. 3. Canales et Vermiculi mari. ni. 4. Naviculae. 5. Cochleae Junares, • femilunares. . Erſte Clare. Einſchaalichte Seecondylien. I. Familie Napfſchnecken oder Schüſſel- muſcheln. Conchylien mit flachen Schaalen. oder Meerohren. 3. Pov Meerrühren und Seetourmge hauſe. Schiffsboote oder Schiffkut- 2010 teln. I sad 5. rundmåulidite Schiedent (Mondſchnecken) 6. - halbrundmáulichte Schneckert (halbe Mondſchnecken). 7. plattmåulichte Schnecken Strau- felſohnecken). Trompetenſchnecken oder Kink- hörner. 9. Schraubenſchnecken oder Nas delſchnecken. 10. Stegel- oder Lutenſchnecken. II. Rollen - Dattel- oder Walzen= ſchnecken. 12. Stachelſchnecken (und Flits gelſchreden. 13. - Purpurſchnecken. CAI 14. Connen (blaſenartige oder kue gelartige Schnecken). Porcellanſchnecken. ore depreſſo. 8. Buccina. 8. 9. Turbines 10. Volutae. 11. Rhombi. - 12. Murices. - 13. Purpurae. 939 - 14. Globoſae. sid. - 15. Porcellanae. 25. .:: ເງມີບ AITOT 22A ovision Seat Soon =uiciaiயாயம் Said - Dondoo (boigste Sasto 1 AD FAMI- 145 O FAMILIA PRIMA. Erſte Familie. . Patellae ſeu Lepades. Napfſchnecken, Mapf- oder Schül ſelmuſcheln. Lepas eſt Concha univalvis, gibboſa, Die Napfichnecke iſt eine einſchaalichte alicui corpori duro femper adhaerens, gewölbte Conchylie, die allezeit an einem fes ften Körper hånget, deren Wirbel bald ſtumpf, vertice obtufo , acuto, depreſſo, bald ſpißig, bald platt gedrüft, bald rückwärts recurvo vel perforato. gebogen, bald durchbrochen oder offen. Tab. 2. ta. 1 3 - . . - 2. 2, - - 5 1 1. Lepas vertice acuto 1, Napfſchnecke mit ſpitigem Wirbel. + pyramidalis et mucrona- pyramidenförmig und ſpi Fig. A. zig. Die mageuani dhe Pyramide mit vio. letem Auge. canaliculata. gefurcht. cinerea. aſdfarbig. * laevis. glatt und polirt. Der magellaniſche Iridrer. decem coftis inſtructa. mit zehen Rippen. vertice depreſſo - plattgedrücktemWirbel. + canaliculata et marmorea, 7 gefurcht und marmorirt. uberis papillam exhibens. der Warze an einer Bruſt gleichend. in ftriarum circuitu laci an dem handeihrer Strei- Fig. O. niata, fen ausgezackt. Die Doppelte Sternſchule mit zwey Augen. capillaceis ſtriis infignita. mit Streifen fo fein wie die Haare. Die fein geſtreifce dwarzlich geſtrahlte Napicines de. ftriata , aculeis albidis in die mit weiſſen Fig. H. ſtructa. Störnern befektfind. clypeus teſtudinarius. * der Schildkrötenſchild. Fig. P. maculis rubris diftinta mit groſſen rothen Flecken. albido et rubro radiata. geſtreift mit rothen und weiſſen Linien. Der ges rippteroth und weiß ge- ftrahlte Sonnenſchirm. oculus hirci. das Bocksauge. Fig. B. carbunculi. die Sternkhaſſelmuſchel, Fig. G. Der bunte Schmetter- ling, das Beſtungsa werk (à l'oeil de Rubis. intus concamerata, cum acumi- 3. mit Stammern und ſchnabel- ne roſtrato. förmigem Wirbel: + figura oblonga cum ro- | långlicht mit ſchnabelfør- Fig. N. Itro. migem Wirbel. Der Pantoffet. Der Mönchsſchuh. 7 - ) 1 1 - 3 . 3. Le- - 6 22 1 + Fig. R. 4 - > 146 Fig. L. 3. Lepas intus rotunda et volutata, ra- 3. Mapfmuſchel rund und gewunden, ein ſelte- rior nes Stück. Die gedrehte Napffahnedemir Kammern. Fig. F. mitella finenſis die chineſiſche Může. Fig. S. vertice multis foliis mit einem Wirbel, aus vielen contabulatis divi übereinanderliegenden klei- fo. nen weiſſen Falten. Das chineſiſche Dach mit Stocwerfen. Die blått- richte chineſiſche Müße. Fig. K. cum ſtilo interno die Mühe mit einer hohlen Rin- e fundo emergen- ne, die innen aus der Mitte te. entſteht. Die Narrenkappe. Fiſchreiber Haube. Matro, ſenkappe.Dragoner: Müße. vertice irregulari- mit ungleich långlich ter elongato. temWirbel. ſemi-concamerata. mit einer halb ofnen Rinne in der Höhlung. mitella vertice intorto Dra. die Müße deſſen umgeboge- conis pileo fimili. nerWirbel einer Dragoner- Müße ähnlich iſt. Die Mas troſencoder Dragoner: Muße. S. Fig. K. Fig. M. 4. Teptenis coſtis e vertice ef- 4. wie ein Štern gebildet, mit 7 fluentibus , in- circuitu Rippen, diejichoben amWir- extremo feptem aculeos bel anfangen, nach dem Rans formantibus, ftellae in- de gehen und über denſels ſtar radiata. ben hervorragen. Stern- patelle oder SternſcúſTel. vertice recurvo. mit einem wie ein Biſchofſtab gebildetem (oder rückwärts gebogenem ) Wirbel. .7 - elongato. - mit långlichtem Wirbel. papilla fubrubra. mit rothlichter Warze. extus cinerea, intus ro- auſſen aſchfarbig, innen roſen- ſea. far). Fig. D. 6. "vertice incurvato prope lim- , mit umgebogenem Wirber, der bum definente, quod reprae- bis an den Rand geht, welches ſentat peftinem profunde ihr das Anfehen einer tiefges îtriatum, alias dieta concho- ſtreiften und mit Körnchen lepas. beſektenstammmuſchel giebt, oder die kammmuſchelfbrmi- ge Napfſchnecke. Fig. c. eadem minus ſtriata. ebendiefelbe mit nicht fo tiefen Streifen. Fig. 1. 7. - vertice perforato. mit durchbrochenem oder ofrein Wirbel. i cancellata - tgitterförmig. Das Gitter. ſtriis maximis inſignita. mit groſſen Streifen. capillaceis ſtriis. mit haarkleinen Streifen. Fig. E. oblonga et biforis. långlicht und mit doppelter Oefnung. Das Satur- Tellod). colore fubrubro. rótólicht. cinereo. aſchgrau. Fig. Q. punéto albido oculum * mit weiſſem Auge. exhibente. S. 5. 5 - . . - 1 1 - - $ - 0 An 147 124 Ah ☺ ener Anmerkungen über die Familie der Napfſdneden oder Schüſſelmuſcheln. $ ie Lateiner heiſſen ſie wegen der Aehnlichkeit mit den Speiſegeſchirren Patella; und die Griechen neus, welches ſo viel als eine Schuppe bedeutet, indem die Felſen, woran ſie immer hången, init Schuppen befekt zu ſeyn ſcheinen. Es hångt auch dieſe Art von Conchylien allezeit an Felſen oder einem andern Størper feft; und dieſe Fiørper dienen ihnen ſtatt der zwenten Schaale, um ſie wider die Eindrücke ci- ner üblen Witterung zu verwahren. Deswegen ſetzten Aldrovandus a) und Ronde letius b) unſchicklicher Weiſe die Schuſſelmuſchel unter die zweithaalichten; worinnen fie aber keine Nachfolger fanden. a Dieſe Art von Condhylien wir) in Frankreich überhaupt Patelle c) oder Oeil de Bouc, nach dem Tournefort d): in Provence Arapede; in der Normandie Berdin oder Ber- lin, in Poitou und dem Lande Aunis Jamble; und an andern Orten Bernicle genennet. Es kann aber der aus dem Griechiſchen gezogene Name Lepas gar wohl beybehalten werden. *) Darüber daß man oft verſchiedene Napfſchnecken auf einem Felſen benſammen an- trift, ſagt Belon; cum multae faxis affixae funt, capita clavorum ſaxis infixorum effe diceres. > Fabius Columna e) unterſcheidet bier Sorten von Napfſchnecken. Lepas vul- garis, weil ſie zu Neapel ſehr gemein, ºpval und aſchfarbig iſt. Lepas maior exo- tica, die aus Spanien kommt, und eine harte und dicke Schaale mit erhabenen Streifen hat, welche um die Grundfläche herum Winkel und Spigen macht. Die dritte Art heißt Lepas agria oder fylveſtris. Es iſt eine kleine, ungleich ovale, aſchfarbige Conchylie mit einigen dünnen Fäden und Gürteln auf ihrem Oberkleide, und einer Oef: nung von oben, durch welche der Unrath abgeht. Columna nennt die vierte Art Pa- tella d) Hiſtoire de l'Academie, année 1700. . P. 29 a) Etſi Patellae conchain vel teſtam unam duntaxat habeant, ea tamen non conti- nentur aut includuntur ; fed altera parte nudae ſunt, qua ſaxo adhaerent, quod eis alterius teftae loco eft. ALDROVAND. de Teſtaceis lib. 2. p. 230. *) Ben den Deutſchen heiſſen lie Napfſchne. chen, Schüſſelmuſcheln, Napf: Mollen, oder Mulden. Schellen. Ellenbogenmus Tcheln, Lampen, Sternſdáſſein, Bocks, augen, Klippfleber, halbe Muſtern, Topfauſtern u. (. m. Ueberf. b) Vſum enim quem Bivalvibus pars utraque adminiſtrat, eundem altera exibet Vival. vibus et Turbinatis. RONDELET de Telt. part. 2. P. 79. e) Aquat, et Tereftr. P XI, c) A patendo dictae Patellae. OD 2 tella 148 Anmerkungen tella regalis, quia regis menfis ſit digna. Sie hat innen einen Perlenmutterglanz) und verſchiedene Löcher nebſt einer höckerichten Schaale. Unter den in der vorhergehenden Sabelle angeführten ſieben Arten der Schüffelmue fcheln iſt eine, deren Wirbel über einen Theil ihres Randes herüber geſchlagen iſt; wieder eine mit Siammern, und wieder eine mützenförmige, die keine verſchiedene Geſchlechter, ſondern nur Unterarten der Familie ausmachen. Dieſ iſt es, was man ben ſpecifiſchen Character nennt. Die runde geſtreifte und gebrehte Schüſſelmuſchel, die eine der ſeltenſten iſt, iſt doch nur eine Varietát von der Art derjenigen, die stammern haben, ingleichen die, welche wie eine Dragonermúte ausſieht, und einen ſtark zurückgebogenen Wirbel hat, aufen ſchmutzig grau, innen aber fleiſchfarb, glänzend und polirt iſt. Man fand ſie auf dem Rücken ei- ner groſſen Schildkröte angeheftet; und ich ſah eine andere auf einer groſſen Steckmuſchel aus Martinique. Dieſe zwey Schüſſelmuſcheln haben nach ihrer Art ihren Platz, und find Varietaten. Die ſogenannte kammmuſchelförmige Schüſſelmuſchel iſt arxh ſehr ſonderbar. Ihr Wirbel iſt rückwärts gebogen, und endigt ſich an dem einen Rand; daher fie einer Art bon Sammmuſcheln mit tiefen und Knotichten Streifen gleich fieht. Das Unterſcheidungsmerkmal oder der weſentliche Character der Schüſſelmuſchel beſteht darinnen, daß ſie nur eine einzige gewölbte Schaale hat, die ſich an Felſen oder einen andern harten Körper anhanget. Erflärung der zweyten Kupfertafel. Fig. A. Suft eine piramidenförmige, fahlrothe und durchſichtige Napfſchnecke aus der magellante fchen Meerenge. 3hr Aug iſt ſehr ſchön, und fällt ins Violette. Fig. B. iſt eine Napfſchneckej mit groſſen fahlrothen und am Rande ausgezackten Streifen. Ihr Aug iſt ganz weiß und bruſtwarzenförmig. Sie heißt das Bucksaug. Š Die Napfſchnecke Fig. C. iſt ganz platt, hat aber doch braune Linien, die wie Ctrahlen auslaufen. Ihr Wirbel iſt durchbrochen. Fig. D. ſtellt eine der beſonderſten Napffichnecken vor. Ihr Wirbel oder Aug biegt ſich zurück, und geht bis an den einen Rand; daher fie einer Art von tiefgeſtreiften und Knotichten Kammmuſcheln gleich ſieht. Die andere Merkwürdigkeit beſteht darinnen, daß die eine Hälfte ihres Randes beynahe glatt, die andere ausgezackt iſt. Man Finn- te dieſe Napfſchnecke für die eine Hälfte von einer zweyſchaalichten Muſchel anſehen wenn man nicht durch den Mangel des Schloſſes überzeugt wäre, daß ſie zur Familie der Mapfſchnecken gehöre. Sie wird von den Schriftſtellern Concho - lepas genennt. Die Mapfrhnecke Fig. E. hat in ihrem Wirbel zwer vereinigte Löcher, die eine Yånglicht runde Figur machen. Sie iſt dick, ungleich, aſd grau und langlicht. Man Lepas ou Patelle. plano. 2 B А F D E G H N I т M K P R S D a Lepades Pafellæ. Fapf oder ſehüſel Muſchel". plane... foc über die Familie der Napfſchnecken oder Schüffelmuſcheln. 149 Man ficht bey F eine kleine Napfſchnecke, die wegen ihrer Figur einer chineſiſchen Můße gleicht. Sie iſt innvendig ausnehmend glatt, und hat an ihrem innern Wirbel eine herabhängende Rinne. Die Napfſchnecke G iſt geſtreift und am Rande zackicht. Ihr Oberkleid hat brau- ne zikzak laufende Flecken, und in der Mitte einen rubinfarbigen Fleck. Die kleine Mapfſchnecke H hat eine braune Farbe, und mit kleinen weiſſen Knot- chen bereßte Streifen. Die folgende I hat Streifen die von der Mitte auslaufen, und von andern durchkreugt werden, welches ein Netz vorſtellet. Ihre Farbe iſt gemein, und ihr Gipfel durchbrochen. K. iſt eine weiſſe Napfichnecke, die der Cabochon (Müte) genennt wird. Gie iſt auſſerlich ganz ungeſtalt, und hat innen eine Art Don einer Kammer, mit einer Zuns ge, die deſto breiter wird, je weiter ſie ſich vom Grund entfernet. Die Drapfſchnecke L iſt au Ferordentlich rar. Sie hat eine runde Figur und Weiſe re und braune Strahlen mit nicht allzutiefen Streifen; unten stammern, oder wohl gar die Bildung ciner Kräuſelſchnecke, wofür man ſie aber doch nicht halten darf; oben einen etlich mal gefundenen Wirbel mit einem gelben und ſehr hervorſtehenden Auge. Der Buchſtab M zeigt auf eine Napfſchnecke mit 7 Rippen, die auf einem weiſſen Grund mit ſchwarzen Flecken vom Wirbel auslaufen und an dem aufſerften ihres Randes einen Stern machen. Die kleine långlichte Mapfſchnecke N iſt ganz braun und auf der Oberfläche rauh. Aufſer den Kammern und dem an dem einen Ende ſitzenden ſchnabelförmigen Wirbel iſt nichts an ihr merkwürdig. Die Napffchnecke o iſt mit groffen abgeſonderten Streifen gezeichnet und am Rande ausgezact. Man findet auf ihrem Gipfel zwey Augen anſtatt eines einzigen; welches ihcl. eigen iſt. Fig. P. ſtellt die ſchönſte Mapfſchnecke vor. Fhre Gröſſe, ihr Perlenmutterglanz an ihrer innern Fläche, und ihre ſchöne rothen Flecken, wovon fie wie die Schaale einer Schildkröte ausſieht, geben ihr einen ſehr groſſen Vorzug vor andern. Eben daher hat fie auch den Namen des Schildkrötenſchilds erhalten. Der Buchſtab Q weißt auf eine Napfſchnecke, die wegen ihres ſchonen glatten und mit braunen Linien, die über einen flachsgrauen Grund ſtrahlenweiſe auslaufen, bezeichne- ten Oberkleides nebſt einem kleinen glänzenden Fleck ſtatt des Auges merkivůrdig iſt. In- wendig iſt ſie noch weit ſchöner, indem das ſehr weit ausgebreitete Flecklein, wenn es gee gen das Licht gehalten wird, der ſchönen Rubinfarbe głcichet. Die Napfſchnecke R iſt eine andere Mütze, die viel gröſſer, als ſie auf der Stupfer- tafel vorgeſtellet iſt. 3hr Wirbel ift wie eine Dragoner - Müte gebildet, und ihr Inten- diges hat eine ſehr lebhafte und glänzende Fleiſchfarbe. Die mit s bezeichnete weiſſe chineſiſche Mütze mit vier blåttrichten Stockwerken, hat ebenſo wie die Napfſchnecke K, inwendig eine Art von einer Kammer mit einer hohlen Rinne, Dieſe Napfſchnecke iſt ſehr rar. 1 ) FAMIL 150 Erſte Clafie zweyte Familie. . * laevis. * 1 1 3 1 X FAMILIA SECVNDA Zweyte Familie · Conchae planae, Aures mari- Flache Condylien, oder ſogenannte nae dictae. Meerohren Auris marina eſt Concha univalvis, Das Meerohr iſt eine einſchaalidite flache plana, ad aurem humanam multum Conchylie, die eine groffe Aehnlichkeit mit accedens, apertura fua omnium einem Menſchenohr, und unter allen Con- patentiflima. chylien die weiteſte Oefnung hat. Fig. B. I. Auris marina ſex foraminibus. 1. Meerohr mit ſechs Löchern. Die kleine runde Pertenmufdel. Das kleine Meerohr. Das bunte oſtindiſde feingeſtreifte oder glatte Meerohr. - † veneris. - + das Venusohr. Fig. A. 2. margaritifera 7 foraminibus. - 2. Perlen mit fid) führend mit 7 Löchert. Das groſſe breite Meerohr. + rugoſa et ftriata, + mit Runzeln und Streifen. glatt. viridis. grún. fubrubra. róthlicht. Fig. F. fufco et viridi maculofa. mit braunen und grünen Fle- cen. Das braungelb und grünbunte groſſe breite Meerohr. Fig. E. 3. - oblonga. • 3. länglicht. Das grüne länglich- te Meer- oder Seeohr. Die wilde Sdüffelmuſchel. Das länglicht ſchmale gtatte und bunte Meerohr aus Oſtin, .. TO dien. Fig. D. --- + baſi inaequali. + mit ungleicher Grundfläche. Das guinefiſche roth und weiß marmorirte Meer. ohr. ovalis. enrund. viridis * grún. Fig. C. 4. - foraminibus carens, ſpira inter- 4. ohre Löcher und Perlenmuttera na admodum a circuitu diſtin- glanz, innwendig mit einem Eta et nullo modo intus fplen- Gewinde, das von dem auffern dida. Rand abgeht. Der Milch- napf. Die Ohrmuſchel. Die 20 ſeeohrenförmige Schüſſel- muſchel. 3. 1 1 * / FAMI Erſte Claffe dritte Familie 151 1 & 2. 2. 1 - - † gerab. . - - 1 FAMILIA TERTIA Dritte Familie Conchae Canales , ſeu Tubuli Röhrenförmige Conchylien, oder et Vermiculi marini. Meerrohren und Seewurmgehäuſe. Canalis , feu Tubulus et Vermiculus Die Meer- oder Wurmrohre iſt eine ein: marinus, eſt Concha univalvis, figura ſchaalidhte Conchylie, oft mit einer Spiſe, oblonga in apicem faepe definente, ali- Die bisweilen ein wenig gerunden quando modice intorta, iſt. 1. Canales di&ti dentales ftriati. 1. Meerrohren, Meerzáhne genannt, ge- ſtreift. laeves. glatt. freeti. 3. cornu modice inflexo ſimiles. 3. einem etwas gekrümmten Fig.H.H. Horne gleichend. Der grů. ne geribte Elephanten- zahn mit weiſſer Spiße. Die grüne grobgeſtreifte Zahnmuſdel. - † radiciformes † wurzelförmig. - + Biſtortae - formes. - † Natterwurzelförmig. Fig. II. Rapae - formes. Rubenförmig. dentes canis. Hundszáhnen ähnlich. Elephantis. Elephantenzáhnen áhnlich. ſubalbidi weißlicht. Der Schweins. zahn. virideſcentes. grünlicht. purpurei. purpurfarbig. nigricantes, ſchwarzlicht. Penicillus marinus, ſive Al- 4. der Meerpinſel oder die Fig. G. veolus ex Inſula Amboina. Gießkanne aus Amboina. Der grofje kronentras gende Seelvurm. Der Seemonch. Der Ver nus oder Neptunus, ſchacht. Die Liebesfa- fel. 5. - Antales dicti. - 5. kleine Meerzähne oder zahn- förmige Röhren genannt. | albidi. † weiß. Das glanzen Fig. K. K. de weiſſe glatte Meer. zähnchen. Die weiſſe Bahnſchnecke. Die glatte, weiſſe Zahn- mudel. PP 2 Cana. 4. 3. . - - 2 152 Erfte Claire zweyte Familie. Fig. F. 2.6. - - . 3 - 1 Canales Antales flavi. Meerrohren, kleine 2c., gelb. Das weiffe glatte Meerzähnchen mit gelblichter oder rother Spige. 8. Vermiculi directe et undu- 6. Seewurmgehäuſe gerad neben einander lie. latim difpofiti. gend und tvculenförmig. Die ausgeſtreckte Horn- dylange. Fig. A.2. - - tubularia purpurea. + das purpurfarbige Orgel- werk. Das rothe Orgel werk.Das pfeifenförmige rothe Coral des Hebenſtr. rufefcentes leviter ein wenig ins Rothe fallend. calamos organorum con- den Orgelpfeifen gleichend. ftituentes. laeves et ftriati. glatt und voller Streifen. ftriati et canaliculati. mit Streifen und Furchen. Fig. C.2.7 incurvati. gekrümint oder mit verſchie- denen Bogen. Fig. B. 2 - † maſſam viſcerum conſti- † Klumpen von Gedarmen tuentes. áhnlich. Die Fiſdidárme. diverfimode criſpati. auf verſchiedene Art gefaltet. - in elegantem claviculam am Ende mit einem ſchönen tortilem deſinentes. gedrehten Gewinde. rugoſi et fufci. runzlicht und braun. 8. - circulariter difpofiti. in Streiſen berſammen fies gend. t vermium in modum for- - t in Geſtalt der Würmer. mati. tubuli concamerati cum mit Scheidewånden und ei- fiphunculo. ner Röhre. ſub luto ſcopulis adhaeren- unter dem Schlamın an Felſen hangenb. adhaerentes Oftreis. an Auſtern. Muſculis. an Muſcheln. Buccinis. an Sinkhörnern. Fig. G. 2. rufeſcentes, cancellati. gegittert und röthlicht. Die Vogeldarme. Fig. 1.2. ſolitarii, fulvi, figuraque einzeln, fahlroth und ge- tortili. wunden. Die gerundene Hornſchlange. Der Win. delbohrer. Fig. 1.2. ſubrofacei et albidi. weiß und roſenfarb. DOB weiß und roth gefaltete poſthornförmige S.- wurmgehäuſe. Anmer- 1 1 . tes. - 6 ) 3 1 be 153 అధికం అం అమ రంంం ఆ తరం అంత అందం అంతం అంత Anmerkungen über die Familie der Meer- oder Secobren. A Pldrovand und Rondelet nennten das Meerohr die wilde Schüſſelmuſchel, und ver- mengten es alſo mit der Schüſſelmuſchel. Sie zehlten es auch unter die Zwey- ſihaalichten, ungeachtet nichts ſo ſehr davon abweicht. Im Franzöſiſchen heiffen fie idegen ihrer groffen Aehnlichkeit mit einem Menſchen- phr Oreille de mer, und an einigen Orten Ormeau; bey dem Belon grand Bourdin, und im Holländiſchen Stockfiſche a). Die Meerohren führen öfters kleine-Perlen bey ſich, wovon ſich ein Saame in der Mitte der Hühlung, die, wie in Fig. A. zu ſehen iſt; einen recht ſchönen Perlenmutter- glanz hat, befindet. Dieſen Theil durchkreuzen oben und unten groſſe Runzein oder Wellen, die ſich auffen mit einem Auge, das eine Art von einer Windung macht, und mit einem Rand, der auf der einen Seite flach, und auf der andern ganz glatt iſt, endi- gen. Sie haben eine Reihe von runden Löchern, worunter gewöhnlicher Weiſe ſechs of- fen ſind. Wenn das Thier ſeine Schaale vergröſſern will, um ſein Fleiſch, das indes gewachſen iſt, zu bedecken, ſo macyt es ein neues Loch, und verſchließt ein anders. Liſter ſekt das Secohr unter die gewundenen Conchylien, indem er fagt b): Turbi- natorum more claviculatim contorquetur, adeo ut ab aliquibus univalvibus male annu- merata fit. Nach dieſem Grundſak gehörten alle Conchylien unter die Gewundenen, auch ſo gar die Porcellanſchnecke, Ideil ſie ein flaches und gegen die Spige in fich ſelbſt ge- rolltes Gewinde hat. 7 Es giebt eine Art von långlichten Meerohren, welche, weil Feins dergleichen in unſern Meeren gefunden wird, ſehr ſelten ſind. Dieſer ſpecifiſche Character kommt auch einem andern und ſehr feinen Meerohr zu, das ſchmußig grau iſt, und das Beſondere hat, daß es weder einen Perlenmutterglanz , noch Locher, wie die andern, und überdies einen um- gebogenen innern Rand hat, der von dem åuſſern weit abſteht. 1 Der ſpecifiche Character der Meerohren beſteht darinen, daß fie flach, und einem Menſchenohr ähnlich ſind. An- Tenmutterohren, ber Ohrmuſcheln und der Bocfsaugen, lleberſ. ) Ben den Deutſchen kennt man ſie unter den Namen der Meer · oder Seeohren, der wilden Schüſſeſmuſcheln, der wilden 19 Perlenmütter, der Meerchreen, der Pers b) De Cochleis mainis, pag. 167. 154 Anmerkungen OOOOOOOOOOOOOOOOOD0D0DOMO über die Anmerkungen Familie der Meerrohrenund Seewurmgehäuſe. 3 je meerrohren find dadurch, daß ſie allezeit einzeln ſind, von den Seewurmgehäuſen Fehr unterſchieden. Sie heiſſen im Lateiniſchen Tubuli von Tubus oder Tubulus, worunter ein röhrichter Canal verſtanden wird; und Dentale heißt eine Meerroh- re, weil ſie einem Hundszahn åhnlich iſt. Aldrovandus a) ſchreibt: Dentales et Antales magnitudine folum diſtinguuntur: conchae non merentur appellari, cum neque Bivalvium, nec Vnivalvium generis fint, neque maritimis aut venereis conchis fimiles formae; und an einem andern Orte: An- tale diverſis involucris circumgyratur: eft autem Buccinum. Die kleinen Meerrohren (Antales) ſind nicht ſo groß als die eerzähne, (Denta- les) allezeit röhrenförmig; aber die Streifen ſind daran grünlicht und tiefer. Die ſchön ſten Stücke kommen aus Oſtindien. Die Gießkanne, oder der Meerpinſel, zeichnet fich durch ſeine Verſchiedenheit vor allen Arten von Meerrühren aus, ob er gleich immer noch darunter gehört. Sein ſpecific ſcher Character beſteht in ſeiner ganz geraden Geſtalt, und dem Feltramen Kopf, der wie eine Gießkanne durchlöchert iſt. Bey einigen Schriftſtellern heißt er Phallus, welches fo viel als ein månnliches Glied bedeutet. Thr Geſchlechtscharacter beſteht darinn, daß ſie wie eine Röhre oder Canal gebil- det iſt. Die Geetourmgehäuſe haben ihren Namen von den Würmern, die in denſelben woh- nen, und ſind theils eine von ſolchen, die niemals von andern abgeſondert find, gebildete, theils eine ungeſtalte affe. Ein Naturgeſchichtſchreiber b) vergleicht ſie mit unordent- lich untereinander verwickelten Meerſchlangen, 'die fich an den Felſen oder den Kiel der Schiffe anhången. Sie ſind auch wirklich ſo genau untereinander vereinigt, daß ſie nichts als eine un- ordentliche Maſſe zu ſeyn ſcheinen, daher ich ſie auch ehehin unter die Vielſchaalichte, rech- nete, ungeachtet ich geſtehe, daß ſie richtiger unter die Einſhaalichten geſetzt werden, weil jeder Belvohner ſeine eigene Rihre und ſeine beſondere Defnung hat, ohne mit ſeinem Nachbarn in einer nothwendigen Verbindung zu ſtehen. Ferrante Imperato c) beſchreibt die Röhren, woraus die Maſſe, welche das rothe Orgelwerk genennt wird, beſteht, alſo: Tubularia purpurea eft fubftantia marina, compoſita ex minutis tubulis, ordine inter fe difpofitis, colore nitide puniceo, concavis, 1 intus- *) De Teſtaceis, lib. 3. p. 282. Videntur ferpentes teſtacei, qui tamen fine ulla regula circumflectuntur; fcopulis et na- vium carinis adhaerent. BONANNI recreat. inentis et oculi, p. . c) Edit, lat. Lib.27.p.812. Ed ital, p. 625. Oreilles de Mer plano. $. A B 60 F D E Aures Marinæ See Ohren H G I H I K K 177 Tubuli Marini. See oder Meer pfeiffen. plane.3. OP mic über die Familie der Meerrohren und Seeldurmgehäuſe. 155 intusque ac foris laevibus, transverſis quibusdam cruftis coniun&tis, aequali diftantibus intervallo. Mater cenfetur animalium, quae in Ponto concreantur pari ratione, ac apes in favo. A quibusdam inter Halcyonia refertur. Man muß die Seewuringehäuſe nicht mit den Meerrohren oder den ſogenannten Fleis nern und gróffern Meerzáhnen verwechſeln. Die lettern ſind allezeit einzeln, und die erſtern felten in geringer Anzahl beyſammen. Ungeachtet man ſie in Geſellſchaft, und ſo zu ſagen, Familienweiſe findet, ſo muß man ſie nichts deſtoweniger als einzeln und von ihren Nach- barn, mit denen ſie nur zufälliger Weiſe vereinigt ſind, abgeſondert betrachten. Denn ſonſt könnten auch die Auſtern und Muſcheln, die gleichfalls aneinander kleben, Vielſchaa- lichte genennt werden, welches doch wider die Ordnung der Natur ift. Wir haben zwey Arten von Seewürmern. Die einen halten ſich ohne Schaale und Röhren im Sand auf, wie z. B. die Bewohner der Sandbånke, deren Bauart ſo fonder- bar iſt. Sie ragen kaum eine Linie hoch über den Schlamm hervor. Feder Wurm hat ſein Behåltnis, eine Art von einer Röhre, die er ſelbſt aus feinem Sand oder kleinen Stů- den zerbrochener Muſchelſchaalen gebaut und mit ſeinem Fiebrichten Saft zuſammen geleimt hat. Zhre Anzahl iſt unbeſchreiblich, und ihr Anblick für die Augen ſehr beluſtigend. Die andern hången ſich untereinander an einerley Störper an, und ſuchen nichts, als etwas, worauf ſie ſich ſtützen können. Mit eben dem klebenden Saft, woraus ihre Schaalen ge- bildet ſind, hången ſie ſich auch an. Ihre verſchiedene Krümmungen machen Figuren und Haufen, als wenn viele Regenwürmer zuſammen gewickelt waren. Erklärung der dritten Kupfertafel. iefe Kupfertafel enthält die zweyte Familie oder die Meerohren, und die dritte Fami- lie oder die Meerrohren und Seeivurmgehäuſe. Das mit A bezeichnete Meerohr mit Luftlichern, kommt noch unter ſeiner natürlie chen Decke aus dem Meer. Es hat innwendig einen Perlenmutterglanz und in der Mitte Herſchiedene Spuren von Perlen, darunter ſich eine runde und ſchine Perle vor den andern auszeichnet. Das um die Hälfte kleinere Meerohr B iſt ſchöner, und kommt aus Oſtindien, wie man aus ſeinem vortreflichen vielfarbigen Glanz, den runden und glatten Råndern, und dem grün und weiß marmorirten ſchönen Oberkleide erkennet. Es hat gewöhnlicher maffen fechs Luftlocher. Der Buchſtab C zeigt auf eins der kleinſten Meerohren, das deswegen ſonderbar iſt, weil es keinen Perlenmutterglanz, keine Löcher wie die andern, und bey dem Auge reines Gewindes einen ſehr breiten umgebogenen Rand hat. Seine Hauptfarbe iſt ſchmugig grau und fahlroth. Das bey dem Buchſtaben D vorkommende Meerohr erſcheint hier umgewendet, oder mit dem Rücken, der mit rothen Flecken auf einem weiſen Grund beſeħt iſt. Falten und Aug find hervorragend, und die Ränder ungleich und ausgezackt. Man ſieht bey E ein ſonderbares långlichtes und ſehr feines Meerohr, das ſelten iſt. Aus der Schönheit ſeines Perfenmutterglanzes iſt zu ſchlieſſen, daß es aus Oſtindien ſtammt. Seine Ränder ſind gleitt), und ſeine Streifen nicht viel erhaben. PP 2 Das D , 1 156 Anmerkungen über die Familie der Meerrohren und Seelvurmgehäuſe. Das rechſte und leßte Meerohr, das man bey Ffieht, iſt von dem erſten mit A be: zeichneten in nichts unterfchieden, als daß es keine Perlen, nur ſechs Löcher, und wenn der Ueberzug abgenommen iſt, ein buntes grünes Oberkleid mit groſſen braunen Flecken hat. Die mit G bezeichnete Meerrohre heißt der Meerpinſel. Am Stopf hat ſie auch wirklich einen en und eine Platte mit vielen Löchern, in welchen eine Menge Kleiner Faſern And, die den Haaren eines Pinſels ziemlich gleich ſehen. So bald als das Thier auffer dem Waſſer iſt, ſo verlieren ſich ſeine Fåſerlein, und man ſieht alsdenn nichts, als eine weiſe, feine und hohle Röhre, die oben weit iſt und nach unten zu immer enger wird, und die bey jedem Abſatz Falten hat. Weil ſie an dem dickern Ende mit ſehr vielen Löchern durchbohret iſt, ſo kann ſie ganz wohl die Gießkanne heiffen, nicht aber die Liebesfackel, welches eine uneigentliche und garſtige Benennung iſt, die ihr einige gaben. Die Buchſtaben H H zeigen auf zwey krumme Meerröhren oder ſogenannte Elephans tenzähne, die an dem einen Ende grûn, an der Spiße weiß, und beyde gefurcht ſind, und aus Oſtindien kommen. Die obere über der Gießkanne unterſcheidet ſich von der unteru durch einige Auswuchfe. Bm II find zidey andere gefurchte und weilfe Elephantentzáhne zu ſehen. Sie ficheia nen bloß abgebrochene Stücke von den vorigen zu ſeyn. Die Buchſtaben K K bezeichnen ſieben Kleiire gekrümmte und ganz glatte Meerroh- ren. Die einen ſind weiß, die andern róthlicht, und ber weiten nicht ſo dick ais die obigen Elephantenzähne. Sie heiſſen kleine Meerzáhne Antales) Erklärung der vierten Kupfertafel, weloe die Seelvurmgehäuſe vorſtellet. man han ſieht ben A eine groſſe Maße von rothen Wurmröhren, welche Tubularia purpu- rea oder das Orgelwerk genennt wird. Der Bau dieſer kleinen Würmer iſt be- wundernswürdig; die Stöcke und die Arbeit der Fliegen aus der Inſel Cayenne, oder die fogenannten Weſpenneſter haben keinen Vorzug vor felbigem. Feder Wurm hat ſeine Röhre, und dieſe hångt an der Röhre ſeines Nachbarn vermittelft eines Leims, der zur Vereinigung ihrer verſchiedenen Stockwerke dient. Fig. B. iſt eine andere graue und weiſſe Maſie, die andere Seewürmer gebauet ha- ben. Sie ſind auf verſchiedene Art gewunden und verſchlungen. Die mit C, D und E bezeichneten Seewurmgehäuſe ſind ein wenig dicker. man ſieht bey F ein Seewürmgehäuſe, das einzeln, und wegen ſeiner Länge und Krümmungen merkwürdig iſt. Man könnte es leicht für eine wahre Schlange anſehen. Dergleichen Seetvurmgehäuſe fallen in Oſtindien. Fig. G. iſt ein Slumpen von den kleinſten Seewarmgebauſen, Deiſen Bau funderns würdig iſt. Das mit H bezeichnete Seewurmgehäuſe iſt an einigen Orten fleiſchfarb, übrigens aber weiß, und gehört unter diejenigen, ſo am meiſten in einander getunden ſind. Der Buchſtab I weiſet gleichfalls auf ein einzelnes gelblichtes Seewurmgehäuſe, dere ſen fonderbare Strümmungen ſich in eine weiſſe und ſehr ſcharfe Spige endigen. FA- Vermisseaux de Mer. plane. 4. 156 A B С E D F G H І Ioh. Sebaft. Lüner fecit Nga. plane Tubuli Marini, Tubuli Vermiculares Würm Wöhrëı ,xürrit Dehuis: Erſte Claffe vierte Familie. 157 9 FAMILIA QVARTA. Vierte Familie. Naviculae , feu Conchylia na- Schiffförmige Lonchylien , oder viculam exhibentia, Nautili dieta. ſogenannte Schiffkuttel. Nautilus eſt Concha univalvis, oblon- Der Schiffkuttel iſt eine einſchaalichte, ga et rotunda, tenuis, craſſa, auri- bald runde, bald långlichte, bald důn: ne, bald dicke, bald mit bald ohne Dhe ta, inaurita , laevis et canaliculata, ren, bald glatte, bald gefurdite Con- naviculam exhibens. chylie, die einem Schiffchen gleicht. / Tab. 5. 3 -- . 2. - 1. Nautilus maximus, craſſus et lae- 1. Schiffkuttel von der groſſen Art, glatt Fig. E. vis. und dick. Das diddag- lige, braunroth geflamm te Schiffsboot mit Kam. mern. Der Nautilus. Die Perienmutter- oder Perle 0.0 fchynecke. Das Perlenmut. terhorn. Der Papagen, ſchnabel. + minimus. - † von der kleinen Art. umbilicatus. genabelt. Das junge ge: Fig. F. nabelte Schiffsboot mit Kammern. variis partitionibus concame- mit Kammern und Abthei- ratus. lungen. 3. canaliculatus, vacuus et in- 3+ gefurcht, innivendig leer teger, nullo diaphragmate und ohne Scheibetand. disjun&tus. 4. papiraceus, depreffus et te- 4 papiern, flach und dúnn. Fig. A nuis, Die zarte ſchmalkielige Galeere mit vielen zum Theil gabelförmigen Streie fen. Der dünne papiers ne Nautilus. Das Schiffe den. Die holländiſche Haube. Die Kammer- Suche - Baube. 5 auritus et latiore carina. - S. mit Ohren und breitem Kiel. Fig. C. Die doppelt geſtreifte knotige Galeere mit Ohs ren. Der geðhrte Reif- grund brep -Nautilus. 5. no RE Schiff 158 Anmerkungen Fig. B. Nautilus † fpina lata, ſulcata, et in Schiffkuttel † mit breitem Kiel, wellen- utroque latere ferrata. ähnlichen Rippen und Zah- nen an beyden Seiten. Die breitkielige dủnne Galeere mit einzelnen glatten Rip- pen. Die Seenymphe. Der ådte breitkielidyte Nautilus. Das dünne Sdiffboot. Der papier- ne Nautilus, mit breitem Rücken. ſpina acuta ſerrata. mit durchaus gezähneltem Kiel. * fpoliatus, margaritifer di- abgeſchliffen und mit einem Etus. Perlenmutterglanz. Das kleine genabelte Perlen- mutterhorn. - cornu Ammonis di&tus.. Ammonshorn genannt. Das weiſe Ammonshorn mit abſtehenden Windungen. Das kleine Aimonshorn. Das Poſthorn. Das Wide derhorn Das Sdeer oder Zieherhorn. * Fig. D. 3 Fig. G.G. 6. 6. Anmerkungen über die Familie der Schifffutteln. a B onanni a) ſchreibt hiervon alſo: Nautilus fic di&tus a navigando. Nautilus 2 verbo Graeco derivatur, per quod piſcis et nauta ſignificatur: teſta enim hu- ius teſtacei naviculam prae ſe fert eminente puppe, in ſe ipfam aliquantulum transverſim contortam. Der Schiffkuttel heißt bey einigen Schriftſtellern Pompilus, Nauplius, Nauticus, Ovum Polypi, Polypus b), Polypus teftaceus c); Nautilus aber iſt die gewöhnlichſte Benennung. Von ihm lernten die Menſchen die Kunſt zu ſchiffen; Saher nennten ihn auch viele den Seegler, und einige Cymbium, welches der Papier - Nautilus ohne Ab- theilungen iſt. a) Muf. Kirch. p. 435. c) lifter hat dieſe Benennung. b) Dieſe Namen führt Aldrovandus an. über die Familie der Schifffutteln. 159 Es find zweyten Arten von Schiffkutteln bekannt. Die erſte iſt der papierne Nau- tilus, oder der ſogenannte Nautilus Polypoſus, der an ſeinem Gehäuſe nicht feſt hångt, und daſſelbe öfters verläßt, um auf dem Land zu weiden d). Wenn er ſchwimmen will, ſo leert er ſein Waſſer aus, um ſich leichter zu machen; er ſtreckt zwey von ſeinen Armen, qwiſchen welchen eine dünne Haut iſt, die ihm zum Seegel dient, in die Höhe, und die zivery andern, die bey ihm die Stelle der Ruder vertreten, nieder ins Meer: dabey thut ihm ſein Schwanz die Dienſte eines Steuerruders. Bey einem Sturm, oder einem ge- hörten Geräuſch, zicht er ſeine Füſſe oder Bärte ein füllt ſeine Schaale mit Waſſer an, und macht ſich darauf ſchwerer, um auf den Grund des Meers zu gehen. Verſchiedene Schriftſteller e) behaupten, die Schiffkutteln wüchſen vor ſich ſelber, und giengen und ſchöpften Waſſer durch die Höhlungen, die ſich långſt ihrer Fúffe befinden, wie ein Polype. Durch eben dieſe Löcher leeren ſie ſich aus, um ſich leichter zu machen, wenn ſie reegeln wollen. / / Die andere Art der Schifffutteln, oder der ſogenannte Nautilus indicus und Nau- tilus maior ſeu craſſus des Rumphs, hat ein dickeres Gehåuſe, und verlåſt daſſelbe niemals. Sein Innwendiges hat vierzig Fächer oder Abtheilungen mit Scheidewånden, die immer kleiner werden, je mehr ſie ſich dem Mittelpunct nåhern. Man giebt vor, der Bewoh- ner begebe ſich durch eine kleine Röhre von einer Kammer in die andere, um zur hinter- ſten zu gelangen. Allein da dieſe Defnung ſo enge iſt, daß kaum die kleinſte Ahle durchges hen kann, ſo verliert dieſe Meinung alle Glaubwürdigkeit. Ohne Zweifel bewohnt die- ſer Fiſch den geraumigſten Theil ſeines Gehäuſes von der Mündung an bis zur erſten Soei- dewand; und die Merve, die durch alle Scheidewinde geht, dient, das Thier an ſein Ge- håuſe zu heften, allen Aammern das Leben zu geben, und durch den kleinen Sanal Luft und Waſſer dahin zu bringen, damit es ſeine Schaale fchwerer mache. Man kann von einem Thier, das theils aus einem dem Fleiſch der Fiſche ähnlichen theils muſchelartigen Weſen beſteht, wie es Rumph f) vorſtellt, nichts anders denken. Und Bonanni g) glaubt, es diene zur Bewegung, damit das Thier deſto leichter auf dem Waſſer ſchwimmen Fonne. Ariſtoteles beſchrieb zibey Arten von Schifffutteln ; und Rondeletius b) be- ſchwerte ſich über den Bellonius, der berichtet, daß er drey Arten beſchrieben habe. Rondeletius liebte den Sellonius nicht, und tadelte ihn an vielen Orten, beſonders bey Gelegenheit der Sandpfeife (Solen mas) i). Eben dieſer Schriftſteller k) giebt dem ordentlichen Schiffkuttel die Benennung Cochlea margaritifera, bloß wegen ſeiner ſchönen Perlenmutterfarbe; denn man findet in ſelbigem keine Perlen. Hoodius b) Pag. 89. Primum ſtupidi eſt, non animad- vertifle Ariſtotelem duo tantum Polypo- rum genera conchis inclufa conftituiffe. Hoc non elt artificiole fingere: qui enim fingit, faltem probabilia debet dicere. d) Plin. lib. 9. c. 29. e). ALDROVANDVS de Exanguibus, p. 10. et 261. f) Pag. 17. fig. B. g) Pag. 89. Ad alium porro ufum natura eas (concamerationes) conftruxit, ignotum tamen, nec umquain ab auctoribus Nau- tilum defcribentibus ad trutinam revoca- tum - Ego quidem, ut eam fententiam feram, ad motum infervire mihi fuadeo, ut animal facilius poflit in aqua ſupernatare, 3) Pag. 23. Deinde cum Nautili' corpore fint exiguo, trahere concham tantae mag- nitudinis non poſſent. *) Pag. 97 Rr 2 160 Anmerkungen über die Familie der Schiffkutteln. Hoodius ) handelt die Materie von den Schiffkutteln recht gut ab. Er giebt vor, man finde in den Kammern Seeſalz angeflogen, uud ſchließt daraus, daß die Luft mit dem Seewafer hineindringe. Ruyſdh m) hat in dem unten angezeigten Werk vier Figuren vom Schifffuttel gcliefert. Die beſondern Arten des Schiffkuttels ſind der papierne, der kammerichte, der ges ührte und der genabelte. Der Geſchlechtscharacter des Schiffskuttels bgſteht darinn, daß er mit einem Schiff chen eine Achnlichkeit hat. Erklärung der fünften Kupfertafel. er mit A bezeichnete Schifffuttel iſt glatt, mit geſchlangelten Furchen verſehen und ſo dünn, daß er daher den Namen des Papier-Nautilus erhalten hat. Die Zacken an ſeinem Stiel ſind gegen das Aug des Gewindes ſchwarz; und fein ganzer Körper iſt milchfarbig, Der Schifkuttel Fig. B. iſt um die Hälfte Fleiner, fein Kiel aber iſt viel breiter; das her er höher als der erſte iſt. Seine weiſſe Farbe fällt ein wenig ins Gelbe; feine Furchen und Zacken ſind eben ſo, wie bey dem vorigen, beſchaffen. Fig. C. iſt der nemliche Schiffkuttel, deſſen Unterſchied in der Erweiterung der Theile femer Defnung bey dem Aug oder Mittelpunct des Gewindes beſteht. Dieſe zwey rund ausgeſchweifte und wie Hacken hervorſtchende Theile werden Ohren genennt. Er hat eine Milchfarbe; und ſeine geſchlängelte Furchen, oder vielmehr Fraufe Wellen, die von zirket förmigen Linien durchkreutet werden, ftellen Felder mit Anotchen vor. Man ſieht ber D einen ſehr kleinen Schiffkuttel mit Kammern, der abgeſchliffen iſt, und ein ſehr ſchönes Perlenmutter ſehen läßt. Der bey dem Buchſtaben E vorkommende Schiffkuttel, der wegen des engen Raums auf der Kupfertafel nicht in ſeiner ganzen Gröſſe hat vorgeſtellet werden können, iſt ſehr groß, und hat noch ſein natürliches Oberkleid, das ſehr glatt, gelbroth und weiß gefleckt ift. Das Innwendige ſieht wie Perlenmutter aus, und ſpielt mit allerley Farben wie der Opal; und in deſſen Mitte erblickt man ein kleines rundes Loch, durch welches von einer Scheidewand zur andern eine Röhre geht. Das Ende des eingerollten Gewindes fållt aus dem Braunen ins Schwarze. Eben dieſer Schifffuttel kommt bey F noch einmal vor, und iſt doch durch nichts un- terſthieden, als daß er bey dem Auge oder Mittelpunct des Gewindes ein durchaus gchen- des kleines Loch hat, wovon er der genabelte Schiffkuttel heißt. GG ſind zwey ganz toeiſle und ſehr leichte Conchylien, die vom Rumph, Sanus Plancus und Gualtieri Ammonshörner genennt werden. Lezterer ſagt: eft Tefta poly- thalamia integre diviſa, nodoſa, ſubalbida, pellucida, fragilis. The Inneres hat Scheidewande und eine Röhre, die von einer zur andern geht. Mithin ſind es keine Am- monshörner, weil dieſe niemals eine Rohre haben; ſondern es find rund um ſich ſelbſt ge- drehte Röhren mit stammern, die ſich wegen ihrer Nervenröhre mehr dem Schifffut- tel als dem Ammonshorn nähern. FAMI- 7) Philoſophical experindents, and obſerva. m) Thearr, animal, tom, 2. pag, 30. tions, pag. 306. 1 Nautilles. planc.5. 160 A B C G 0 G E F Ioh. Sebaft. Leitner fecitNbg planc. 5. Nautili, Schiff Küttel, Feegler. Flames , Erſte Elaffe fünfte Familie. 161 FAMILIA QVINTA Fünfte Familie Cochleae lunares. Gangrundmåulichte Schnecken oder Mondſchnecken. Cochlea lunaris eſt univalvis, ore ro- Die ganzrundmaulichte Sdnede oder die tundo, umbilicata, clavicula depreffa, Mondſnedke iſt eine einſchalicte, gea nabelte Conchylie, deren Gewinde flach, elata, fuperficie ſtriata, laciniata, und bisweileu erhoben, deren Fläche bald canaliculata, tuberoſa, laevi. geſtreift, bald zertheilt, bald gefurcht, bald mit Kinoten beſert, bald glatt, und deren Mündung allemal ganz rund ift. ) 1, Cochlea lunaris faſciata et tuberoſa. canaliculata, funiculis cin- Eta. + Burgau Americanus. * laevis. -- pellis lacerti vel Serpen- tis. Limax viridis. granis albidis cinereisque maculata. Olearia et umbilicata. 2. 3 apice exerto. 3 . U 1. Mondſchnecke mit Binden und Snoten. Tab. 6. mit Streifen wie Strick- Fig. A. lein. Der gerippte Sil- bermund. + derAmerikaniſche Burgau. • glatt. die Eidechſen- oder Schlan-Fig, C. genhaut. Der Naſſauer. Die grüne Shlammſchnecfe. mit weiſſen und grauen Fig. M. Sörnchen beſetzt. 2. genabelt und zum Deinapf tauglich. Das Rieſenrohr. Das bunte Knobbelhorn. mit hervorragendem Ge- winde. der Bund (Ruban). Die Fig. G. Naſſauer- oder Pethola: ſchnecke. mit braunen und rothen Fig. K. Binden. Die bunte Nar ſauerſchnede mit Binden. weiß, ſchwarz und grün Fig. N. gefurcht. der Papagey. die gebratene Caſtanie. Fig. L. bunt. 4. mit plattem Gewinde. gefleckt und grünlicht. Das papageygrüne Silber- mündchen. der kleine Smaragd. * Vitta. faſciata e rubro et fu. fco. 1 ex albido, nigro, viri. dique canaliculata. Pſittacus. Caſtanea toſta. variegata. apice depreffo. * maculata et virideſcens. 4. Fig. 0. * P Smaragdus minor. Fig. P. 5. Monde 162 Erſte Elaffe fünfte Familie. Fig. B. 1 Fig. E. 5. Cochlea lunaris Oculus Hirci. - - 5. Mondſchnecke, das Bucksauge. Sinenſis, cum cruce albi- aus China, grünlicht mit da, virideſcens. einem weiſſem Kreuz. Fig. S. Janthina F. Columnae. Die Vlofttte des Fab. CD- lumna. Fig. J. lineis albidis et flavis mit weiffen und gelben Li- circumdata, labro ex- nien umgeben und mit brei- tenſo. tem Gaum. Fig. D. 6. canaliculata et aſpera, os 6. gefurcht und rauh, oder aureum di&ta. der ſogenannte Goldmund, glúende Ofen. Fig. F. 7. canaliculata et aſpera, os 7 - gefurcht und rauh, oder argenteum di&ta. der ſogenannte Silber- mund, Silberofen. Fig. H. 8. Delphinus. • 8. der Delphin. Die Laps penſchnecke. Das geflúc gelte Waldhorn. Die Pas goden Lampe. Das Bart. mánnichen. Die zerflit- terte oder zerlumpte Sdnede. 3 6 granulata et umbilica. 9. gefernt und genabelt. 8 . ta. Fig. Q. 10. 3 . - depreffa, tuberibus ex 10. utraque parte circum- data. platt, mit Knoten von al- len Seiten umgeben. Fig. R. II. Calcar, aculeis in duos II. ordines diſpoſitis. tenuis, clavicula eminen. 12 tiſlima. der Sporn mit atvey Rei- hen Spitzen. dúnn, mit hervorragen- Dem Gewinde Fig. T. 12. An aaS, 照​。 163 46 赫塞拉塞赫​塞特苏泰 ​Anmerkungen über die Familie der ganzrundmåulichten Schnecken ober Mondſchnecken. ch werbe alle Meerſchnecken (Limaçons) nach dem dreyfachen Unterſchieb ihrer Mündung in drey Geſchlechter eintheilen. Das erſte Geſchlecht hat eine ganz runde ; das zwente eine halbrunde Defnung ; und das dritte eine eyrunde Mündung. Rumph und Liſter machen aus dieſer Familie drey Abtheilungen, die nur Verwir- rung verurſachen: lunares laeves, lunares fulcatae, und lunares aſperae; nnter wel- chen Mondſchnecken die erſten glatt, die andern geſtreift, und die dritten knoticht find. Da dieſe: Unterſchied nur auf dem Oberkleide der Schaale, und keinesweges in ihren we- fentlichen Cheilen zu finden iſt; ſo kann er weder zum Character des Geſchlechts noch ber Art dienen, ſondern er macht bloſſe Abanderungen. Der lateiniſche Name Limax hat ſeinen Urſprung von Limus oder Schlamm, in welchem dieſe Schnecke erzeugt und ernähret wird. Man kann ſie im Franzöfiſchen Limas nennen. In den Provinzen heißt man ſie Vignots, welches kleine den Erdſchnecken åhn- liche Meerſchnecken ſind. Das Wort cochlea würde ſich bisweilen beſſer für ſie ſchicken als das Wort concha. Sie haben einen Deckel oder ſogenanntes Operculum a), das ihre runde Mündung verſchlieſſet, und öfters, wiewohl ſehr uneigentlich, umbilicus Vene- ris genennt wird. Das heißt aber etwas, das der Art eigen iſt, dem Geſchlechte zuſchrei- ben, wie bereits Gesner b) angemerkt hat. 1 Man hat bemerket, daß die Mondſchnecken niemals weniger als zwey, und aufs höchſte zehen Gewinde haben. Oft quartiert ſich der Soldat oder Einſiedler (Bernard 1° Hermite), eine Strabbe, in eine ſolche Schnecke ein; wovon auf der ſiebenten Kupfertafel ein Beyſpiel zu ſehen iſt. Die Schnecken ſollen dem Archimedes Anlaß gegeben haben, ſeine Schraube zu erfinden; und man iſt dadurch auf den Einfall gebracht worden, Trep- Pen von dieſer Form zu bauen. Es giebt darunter eine ſehr groſſe Art, die ſogenannte olearia feu rotunda, die vier Pfund Waſſer hält; und man bediente fich ehehin derſelben, Del darinnnen aufzubehalten. Es iſt eben diejenige, die Burgau genennt wird. Die a) Operculum ipfius animalis calci adnafcitur; in hoc poftremum fit, quod intus duca- tur, teftamquc claudat. LISTER , pag. 103. b) Quafi fit umbilicus genus quoddam teſta- ceum, aliud a Cochleis. De aquat. tom. 4. pag. 272. und weiter unten: fed fpeciem aliquam fignificare, ibid. nou genus, 164 Anmerkungen Die Art, welche der Delphin heißt, iſt wegen der zerſchnittenen Lappen, womit alle Windungen umgeben ſind, nicht minder merkwürdig, ingleichen der ſogenannte Sporn, deſſen Stacheln ſpitig und regeimåßiger ſind. Diejenige Art, welcher Rondelet den Na- men echinophora giebt, iſt mit Anotchen beſegt. Es ſcheint dieſe Benennung ganz un- ſchicklich zu ſeyn; und man nennte ſie beſſer cochlea tuberculis infignita, um fie indyt mit dem Echinus oder Seeigel zu verwechſeln. Das Bocksauge iſt auch eine Art, die ſich vor andern auszeichnet. Die Künſtler fichneiden aus dem Burgau ſchine Perlenmutterſtücke oder die ſoge- nannte Burgaudine, die ſie zu verſchiedenen Arbeiten anwenden. Der Geſchlechtscharacter dieſes Schaalthieres beſteht in ſeiner Mündung, die rund ſeyn muß. Erklärung der fechften Kupfertafel. ie mit A bezeichnete Mondſchnecke hat auf einem gelblichten Grund braun gefleckte Streic fen tvie Stricklein, ein glanzendes Auge, und inntendig einen Perlenniutterglanz. Die unter dem Buchſtaben B vorkommende Mondſchnecke ſtammt aus China, und iſt ziemlich ſelten. Das Sonderbare an ihr iſt, daß ein weiſſer Streif über ihren flachs- grauen Grund bis zum braunen Aug läuft; und daß ein anderer ſolcher weiſſer mit roth vermengter Streif in der Form eines Kreuzes queer über den größten Theil der Schnecke geht, und ihre Mündung wie ein Saum umgiebt. Man ſieht bey Cein ziemlich großle Mondichnecke, oder die ſogenannte Solangenhaut. Gie iſt auch unter dem Namen des Burgau bekannt. Ben D erblickt man eine bunte Mondſchnecke mit Streifen und fünf Reihen Vor Snötchen. Nichts als ihr Innwendiges, Das vergoldet und glänzend iſt, und wovon fie den Namen des Goldmundes erhalten hat, biſt merkwürdig. Die Mondſchnecke Ė, Seren Figur ziemlich platt iſt, iſt glatt und ganz weiß. Von dem braunen Auge ihres Gewindes wurde ſie das Bocksaug genennt. Es iſt eins der ſel- tenſten Stúde auf der Supfertafel. Fig F. unterſcheidet ſich von Fig. D. Saburd, baß fie gefürcht iſt, daß fie feine Sinótchen hat, und daß der innere perlenmutterne oder ſilberne Theil Anlaß gab, fie den Silbermund zu nennen. Der Buchſtab G Weiſet auf eine ſehr ſchone mondiahnecke, die wegen ihres bunten Oberkleides auf braunem Grund mit einem ſehr deutlichen röthlichten Streif merktvůrdig ift. Sie beißt der Bund (Ruban). Man ſieht bey H die Mondſchnecke, welche man den Delphin nennt, weil ſie wegen ihrer mit zerſchnittenen Lappen umgebenen Figur einem Delphin ziemlich áhnlich iſt. Sie iſt roſenfarb, und hat ein gelblichtes Gewinde oder Aug, einen Nabel, und innwengig einen ſehr ichinen Perlenmutterglanz. Die Limacons a Bouche ronde. Plan 6. 164 А С B AN E D F M JUMLULUI பொய I H TETET Turborethulatus M K 0 L N. R T P S 399 Plan 6 Ioh. Sebaft. Leitner fecit. Torib. C Cochleæ Lunares, Mond Schneten. 119 1 über die Familie der ganzrundmäulichten Sdnecken oder Mondſchnecken. 165 Die Mondſchnecke I hat ihre natürliche Decke verloren; und man hat den vielfarbis gen Glanz, der åuſſerlich an ihr zu ſehen iſt, bloß der Kunſt zu danken. Ihr ganzer Körs per iſt gefurcht. Der Buchſtab K zeiget auf eine ſehr ſchöne Mondſchnecke mit Bändern. Sie iſt röthlicht, und hat viel braune Bånder. Man ſieht bey L die feltenſte Mondſchnecke auf dieſer Supfertafel. Sie iſt wegen ihres gelblichten Grundes mit ſchmußig braunen Flecken und Linien einer gebrate nen Caſtanie ähnlich, und führt daher auch dieſen Namen. Die mit M bezeichnete Mondrichnecke hat zweyerley Farben. Ihr oberer Theil oder ihr Gewinde iſt braun und mit erhobenen weiſſen Körnchen befekt; der untere fållt ins flachsgraue, und hat gröſſere Körner von gleicher Farbe. Der Buchſtab N weifet auf eine kleine Mondſchnecke mit weiſſen und ſchwarzen Furs chen, mit grün melirt. Die Form der Mondſchnecke o iſt ſehr flach. The bandichtes Oberkleid faut ins Grüne und Braune, mit ziemlich ſchönen ſpielenden Farben. Man ſieht bery P eine kleinere und höhere Mondichnecke. Sie hat Furchen, und eine Perlenmutter, die ins Grüne fault. Ihr Gewinde und Ang von ſehr ſchöner grün ſpielender Farbe, machten, daß ſie den Namen des Smaragds erhielt. Ihre Mündung iſt gezahnt, welches etivas ſehr ſonderbares in dieſem Geſchlechte iſt. Nichts iſt auſſerordentlicher als die Mondſchnecke Q, die mit groſſen Snoten in ver- fchiedenen Reihen beſegt iſt. Thre Farbe iſt ſchmutzig grau. Reihen von Spornen. Sie Man erblickt bey R eine Mondſchnecke mit doppelten Reihen von Spornen. hat eine Perlenmutterfarbe, fehr herausſtehende Spißen, und eine rundere Mündung als die andern Sporne. Die mit s bezeichnete aufferordentlich feine Mondſchnecke hat eine dreyeckichte Mün- dung, und eine aus dem Weiſſen ins Violette fallende Farbe, die an den Enden ſehr ſchon wird. Die lette Mondſchnecke T hat ein ſehr hohes Gewinde und ein Oberkleid, das auf einem weiſen Grund zikzak laufende braune Flecken hat, FAMI 166 Erſte Slafle rechſte Familie. 1 Tab. 7. 2 za 4 VO FAMILIA SEXTA. Sechſte Familie. Cochleae valvatae, feu femi- Halbrundmaulichte Schnecken oder lunares. halbe Mondſchnecken. Cochlea femi - lunaris eſt univalvis, Die halbe Monddynede iſt eine einſchaa, compaĉtili corpore, ore plano, et lichte Condylie, deren Korper ſtark und dentato, ex parte columellae eden- dick, die Mündung flach und mit Zähnen tula, quaedam apice paulum exerto, umgeben, bisweilen an der Seite der Spindel vhne Zähne, und die Spiße an eis quaedam compreſſo. nigen ein wenig hervorragend, an andern aber ſehr platt iſt. Fig. 6. 1. Nerita dentata. 1. Schwimmſchnecke mit Záhnen. Die brau. ne Nerite. - gingiva. + Das Zahnfleiſch. Pig. H. et dens fanguineus. O. der Milchzahn. Der blutige Löwenzahn. palatum Bovis. der Ochſengaumen. Fig. T. ftriata et punctuata colore ful- mit Streifen und Punk- tert auf fahlrothem Grunde. Der liegen de gedrückte oder plat- te Dotter. Das Gdledthorn Fig. O. "fafciata, maculis nigris et la gebandet, mit char- vis. zen und gelben Flecken. Der Camelot. canaliculata, punctis flavis. gerippt, mit gelben Puncten. Fig. S. 3. fulcata, flava, flavidoque ma- 3. mit braum und gelb culata. marmorirten Furchen. Fig. B. - + Turdus. Der Krammetsvogel Der gerippte Dotter mit ſchwarzen und weiffen Binden. Perdix. das Rebhuhn. 4. edentula. 4. ohne Záhne. Fig. F. * jaſpidea, cum roftro. Jaſpisfarben, mit ei- nem Schnabel. Fig. L. cum operculo. mit einem Deckel. Piſum, colore citrino. die citronfarbige Seea erbre. flavo. Die gelbe Geeerbre. Fig. 2. - fpinofa 7 mit Stacheln befegt. Die dornichte Nerite oder Klappenſchnecke Das Slußdornchen. Fig. R. 2. - 1 [ - ,! it 2 3 + . ma - + 3 8 4. Ne Erſte Claſje fechſte Familie. Iby $ 8 1 4. Nerita reticulata. 4. Schwimmſchnecke nekförmig. * maculis nigris depi&ta, * mit ſchwarzen Flecken. Fig. I. Die ſchwarze geripp te Nerite. rubris, fufcis et nigris mit braunrothen und maculata. ſchwarzen Flecken. vireſcens, leviter ftriata. leicht geſtreift und ins Grüne Fallend. partita ad machinam producti- mit zikraf laufenden Fig. E et P. lem. Strichen. - colore fuſco. braun. 5. Cochlea umbilicata. 5. Schnecke mit einem Nabel. Fig. A. tumbilico in longum expan- mit in die Länge gezogenem Fig. C. fo. Nabel. apice parum exerto. mit wenig hervorragender Spite. depreſſo. mit platter Spike. Teſtes. die Teſtikeln. Onychfarbene Fig. V. halbe Monddynede oder Sdwimmſchnede. Cancellus. der dumme Bernard, der Ein- Fig. Y. fiedler, die Schnecken-Krabbe. 6. .. umbonata. mit hervorragendem Gewinde Fig. X. wie eine Warze an der Bruſt. Der Weißling. - uber tenue. † die dünne Weiberbruſt. ponderoſum et albidum. die ſchwere und weiſſe Weiber- bruit. cortex mali aurei. die Pomeranzenſchaale. albida, flava, variegata. weiß mit gelben Flecken. Fig. D. fafciis rubris circumdata. mit rothen Banden. Das Fig. K. Alpengebürge. Spißbergen tribus Zonis nigricantibus. mit zwer ſchwarzen melirten Fig. M. Sanden. duabus Zonis nigris. mit zwey ſchwarzen Banden. Fig. N. reſupina er nmbilicata. auf dem Rücken liegend, damit Fig. I. man den Nabel ſehen kann. Chinenſis, flavo - albida. aus China, gelb und weiß. Fig. Z. nigris et rubris punétis faſci- mit ſchwarz und roth punctir-Fig. &. ata. ten Bandern cinerea, pun&tis albidis ma. archgrau mit weiſſen Puncten. Fig. 3. culata. apice exerto, punctis rubris, mit rothen Puncten und hervor. Fig. 4. ragender Spige desGewindes, 6 Ans 168 Anmerkungeni 203034309:30:gcoccidioiiigiiitoties Anmerkungen über die Familie der halben Mondſchnecken. ie verſchiedenen ſpecifiſchen Charactere, die man in dieſer Familie findet, geben betrachtliche Arten, 8. B. die Neriten, die auſſer der halbrunden sündung, welche den Geſchlechtscharacter ausmacht, theils Záhne, theils einen Nabel haben. Die Schnecke mit halbrunder oder halbzirkelförmiger Mündung iſt auch eine be- cold trächtliche und von der Nerite dadurch ſehr unterſchiedene Art, daß ſie niemals weder Zahnfleiſch, noch Gaumen hat. Man ſieht einige darunter, die auf zweierley Art ge- nabelt find; andere haben zu oberſt eine groſſe Warze. Hieraus erhellet daß die Nerite ganz gewiß eine Schnecke mit einen platten, ftarken und dicken Kopf iſt. Sie heißt bey dem Rumph Concha valvata, five femi - lunaris, weil ihre Mür- dung allezeit die Form eines halben Zirkels hat. Nom Belon wird fie Bigourneau genennt. > > Bonanni fchreibt a): Nerita, id eſt maris genita, ac fi caeteris rebus, quae in mari generantur, pulchritudine antecellat, ficuti Nereides inter omnes Nerei filias venuſtate elegantiſſimae. Nerita cochlearum regina , flos maris , adeo fpectabilis , ut gratiarum manibus elaborata videatur. Und eben dieſer Schriftſteller, der der Ne- rite ein ſo ſchönes Lob giebt, vermengt gleich darauf dieſelbe mit den Trompetenſchnecken und Porcellanſchnecken, die doch ſo imterſchieden ſind. 7 Andere b) nennen ſelbige anſtatt Nerites Natices (Natica a navigando) c). Plinius d) ſagt von den Neriten, navigant ex his Neritae, praebentesque concavam fui partem, et alteram aurae opponentes, per fumma aequorum veli. ficant. Die Erzeugung der Meriten geſchieht in den Höhlen und auf den Felfen, an welche fie fich anhängen. Der Geſchlechtscharacter dieſer Familie beſteht in der Halbrunden Mündung, der geringen Anzahl der Gevinde, und der ſehr wenig hervorragenden Spite. Erflås a) Recreat, mantis et oculi, pag. 56. %) ALDROVAND. de Teſtaceis, l. 3. c) Im Deutſchen werden ſie auch lefzen. dnecken und Siſchmauler genennt. .) Lib. 9. 6, 33 Limacons a Bouche demironde Planc 7. 169 B с A D F H G E K Ι M. N R S o P Q X V Z T T Y 26.01 & 2 3 4 I. S. I Plan 4 Cochleæ Semi-Lunares, Halbe Mond. Schnecken UN OF TW über die Familie der halben Mondſchneđen. 169 Erklärung der fiebenten Kupfertafel. ie mit A bezeichnete Schnecke hat an der Seite ihrer halbranden Mündung einen Nas bel. Thr Oberkleid hat auf rothgelbem Grund drep mit braunen Linten gefleckte Binden und einige von dem Gewinde gegen die erſte Binde zikzak laufende Striche. Die unter dem Buchſtaben B vorkommende Schnecke iſt eine Art von Meriten, an deren halbzirkelförmiger Mündung eine Art von Gaumen, mit Körnern beſetzt, wie Chagrin, zu ſehen iſt. Ihr geripptes Oberkleid mit ſchwarzen und weiſſen Flecken gab Gelegenheit, fie den Strammetsvogel zu nennen. Der Buchſtab C weiſet auf eine dicke Schnecke, die auf dem Rücken liegend abe gebildet iſt, damit man die Geſtalt des Nabels deſto beſſer ſehen könne. Die Schnecke bey dem Buchſtaben D hat einen Weiſſen Grund mit gelben Flecken ein achatfarbiges Aug, und einen Nabel über ihrer Mündung. Die Schnecke E iſt eine Merite, die fich auch noch durch ihre braune Farbe und nicht allzutiefe Streifen mit sikzak laufenden Flecken auszeichnet. Unter dem Buchſtaben F ſieht man eine Merite, deren oben und unten långlichte Figur einen Schnabel macht. Der Buchſtab G bezeichnet eine artige Nerite, die auf dem Grunde gelb, und braun gebandet und marmorirt iſt. Ihre Mündung iſt mit zwep blutigen Zähnen beſetzt. Die mit H bemerkte Nerite iſt der wahre Milchzahn, woran man zwey blutige Záh- ne mit einer obern Reihe von Zähnen gewahr wird. Die Nerite, auf welche I zeiget, hat ganz ſchwarze tiefe Furchen. Die mit K bezeichnete Nerite hat auf weiſſem Grund rothe Bande, die durchaus grün und ſchwarz marmorirt ſind. Bey L erblickt man eine von ihrem Deckel ganz verfoloſſene Merite. Man ficht bey M eine andere auf dem Grund gelbe Nerite mit drep Banden, bloß mit ſchwarzen zitzak laufenden Zügen bezeichnet. Der Buchſtab N weiſet auf eine andere weiſſe Merite mit zwer ſtarken ſchwarzen Banden. Die bey o vorgeſtellte Nerite zeiget den Rücken der mit H bezeichneten Schnecker die auf gelblichtem Grund braune zikzak laufende Züge hat. Unter die ſchönen Neriten gehört die mit P bezeichnete, welche auf einem aſchgrauen Grund zikzak laufende ſchwarze Züge hat. U * Das 170 Anmerkungen über die Familie der halben Mondſchnecken. Das Artige der gerippten Merite Q zeiget fich in ihrer weiß, roſenfarb und ſchwarz melirten Farbe. Der Buchſtab R weiſet auf eine Nerite, die der mit I bezeichneten ziemlich ähnlich iſt; aber ihre Rippen haben kleine gelbe Flecken, wie der Grund, welches fie um ſoviel mehr hebet. Sie iſt über und über gleichſam mit kleinen Stricken bedeckt. Drey braune Bande mit gelben Queerſtrichen auf einem grauen Grund geben der Nerite s viele Schönheit. Die unter dem Buchſtaben T vorkommende Schnecke, unterſcheidet ſich von den andern durch ihren fahlen Grund, der mit ungleichen, dicht, wie Haare , neben einano der liegenden und dunkelgelben Linien bedeckt iſt. Die folgende Schnecke V nennt man die Teſtikeln, deren Figur von der Seite der Núndung hier zu ſehen iſt. Die nachkommende Schnecke X mit hervorragender Spike, iſt die weiſſe Bruft- warze. Die darauf folgende Schnecke Y iſt noch ungepugt, und hält den Einſiedler (Wächter) *) in fich. Der Buchſtab z weiſet auf eine artige Shnecke mit weiffen Banden auf gelbem Grund, die genabelt iſt, und in China fällt. Man ſieht ben dem Zeichen & eine gebandete Merite mit ſchwarzen und rothen Puncten, und weiſſem Wirbel. Fig. 1. iſt eine kleine Schnecke, die auf dem Rücken liegend vorgeſtellet iſt, um die verſchiedenen Theile der Nabelſchnecken deutlicher zu machen. Fig. 2. iſt eine der ſeltenſten Neriten, mit Streifen auf olivenfarbigem Grund, und mit einer Reihe ziemlicher langer und ganz ſchwarzer Stacheln. Fig. 3. iſt eine Nerite aus Mißißipi, die über und über mit weiſſen Puncten auf filachsgrauem Grund bezeichnet iſt. Fig. 4. iſt eine Schnecke mit róthlichten Puncten auf weiſſem Grund, und mit hervorragender Spitze oder einem ſichtbaren Getdinde, FA- *) Der dumme Bernard, oder der Soldat, iſt eine Art von Krabben, deren hinterer Theil bloß, und die deswegen gezwungen fft, eine Bedeckung zu ſuchen, und ſich in das erſte leere Schneckengehäuſe, das fie ancrift, einzuquartieren, Erſte Staffe fiebente Familie. 171 FAMILIA SEPTIMA. Siebente Familie. Cochleae ore depreſſo. Plattmáulichte Schnecken (Afråu: relſohnecken). Cochlea ore depreffo eft univalvis, la- Die Plattmåulichte Stonede iſt einfaa. ta, figura conoide, apice exerto, de licht, breit, und kegelförmig, bald mit preſſo, plano, ore dentato, edencu. hervorragender, bald mit eingedrückter, bald mit flacher Spiße, bald mit bald lo, umbilicata, unionum ſplendore ohne Zähne an der Mündung, bald mit eis diſtincta. nem Nabel, und mit einem Perlenglanz in der innern Höhlung. 2 Tab. 8. 1. Trochus, apice exerto. O - maculoſus. maculis rubris et albidis in- ſignitus, aculeisque conta- bulatus. punctuatus. viridis, pelle equina. 1. Sraufelſchnecke, mit hervorragendër Spts Fig. C. 3e. Die groſſe gewolkte Kräuſelſchnecke. Die ges fleckte Pyramide. Der Meertopf. Die topfach, tige Sqraubſchnede. † marmorirt. * mit rothen und weiſſen Fig. P. 20 Flecken, und reihenweiſe ſtehenden Stacheln. mit Puncten. Szo grún, und wie Chagrin Fig. 3. anzufühlen. Die duna felgrüne Fräuſelförmige FOTO Sdnecke mit weißlich: ten Knoten. Das ges rippte grüne Perlen- mutterhorn. abgeſchliffen und wie die Fig. B. Perlen glanzend. Das geperite Orange-Auge. mit vielen Knoten. Be. guinendrollen. grün. röthlicht. aſchgeau. gelb. Klein, geſtreift und roſen- Fig. N. * fpoliatus, unionum fplendo. re confpicuus. 2. nodoſus. - † viridis. . fubruber. cinereus. . flavidus. parvus, ſtriatus et rofeus. Farb. Uu% 3. Tro- 172 Erſte Elaſſe ſiebente Familie. - > 3. Trochus, apice minus exerto, ore am- 3. Kräuſelſchnede, mit minder hervorrage! pliore et ſubrotundo, umbi. der Spike, groſſer und licatus, faſt runder Mündung und einem Nabel. vidua. die Wittwe. Fig. G. Pica. dieShacke. Der zwente glatte Delkrug des Leſ ſers. Der Tieger. Tigris. der Tieger. coftis exertis, vertice acuto. mit hohen Rippen und U? gure fpißigem Wirbel. aculeis et tuberibus circum- 4. mit Stacheln und Snoten datus. (Zacken) umgeben. Fig. A. t locus lucernae depreſſior, t der Untertheil der Lampe, Pagodus, feu tectum Si- die Pagode, das chineſis nenſe. ſche Dach. Die papuas nifde oder langlebende Kräuſelſchnecke. Der Mohriſche Tempel. Fig. R. totus albus, coftis exertis. ganz weiß mit hervorſte- henden Rippen. - Das grofle Sonnenhorn aculeis in ordinem diſpoſitis mit Reihen von Stas armatus. cheln. Fig. O. rugoſus, cum operculo. rauh, mit einem Deckel. Pig. L. et 5. globoſus thoracis interioris, 5. ber wie Chagrin fein ges pelle equina, ore denta- körnte Camiſolknopf mit to. gezähnelter Mündung. Die Pharao Sdnede Pharaonis Turband. Dierothe Meerſchnede. Die Erdbeere. Dic Paternoſterſchnecke. Fig. H. 6. Calcar aculeis cuique circulo - 6. der Sporn, oder das diſpoſitis. Ráslein am Sporn. .t - t:. minus aculeatum. - † mit nicht ſo viel ť Stacheln. aureum, umbone ar. goldgelb, mit fils genteo. berfarbener War - 6 1 s. . . $ 1 ze. - fpoliatum et argen. teum. * abgeſchliffen und filberfarb. 7. Tro- Erfte Elaſſe fiebente familie. 173 8. O 7. Trochus apice depreſſo et plano. 7. Strauſelfonecke mit platter Spitze. - tlucerna antiqua, ore plano et die Lampe der Alten, mit Fig. Di exteuſo. weiter und platter Müns Dung. lineis albidis et rufis di. mit weiffen und Fig. E. Itineta. rothbraunen Lie nien. Ein Eles phantenrüffel. ore dentato. mit gezähnter Mündung. cornu fanéti Huberti, labro 8. das St. Huberts - Horn Fig. F. plicato. mit umgebogener Lefse. - † apice cavato, colore fulvo. mit holer und fahlrother Spite. apice paululum exerto. mit ein wenig hervorras gender Spige. ſubalbidus, cum lineis fulvis. weiblicht, mit fahlen lis nien. depreffus, ore fere rotundo. flach mit faſt runder Mün- Fig. R. puttg. . •ſcalae, feu ſolarium, ore de- 9 die Wendeltreppe oder Fig. M. preffo. Sonnenuhr mit platter Mündung. Die Pers ſpectiv oder Architectur. ſahnede. Das Wirbels horn. Der Labyrinth. Die unådte Wendel- treppe. Die Nabeliones &e. Der Quadrant. Das dornidte Röslein. - † colore fuſco, cum lineis ful. + braun mit fahlen und weif- vis et albidis, ren Linien. ſubalbidus , lineis et punétis weißlicht mit fahlen Lis Fig. T. fulvis circumdatus. nien und Puncten. parvus, depreffus, ex albo klein, flach, ins Weiſſe Fig. S. roſeoque. und Roſenfarbe fallend. An- 174 ور 验​非​接​整​经验​并​验​教 ​非​接​、 赛特​荣辱​茶​卷​苏泰拉​善​热带 ​746 Anmerkungen über die Familie der plattmáulichten Schnecken. ies iſt nun das dritte Geſchlecht der eigentlichen Seeſchnecken, die ſich, - ſowohl durch die flache und eyrunde Mündung, als durch die kegelförmige Figur, von den an- dern unterſcheiden, und die dergleichen Mündung und Figur zum Geſchlechtscha- racter haben. Unter dieſer Familie ſtehen ſo beſondere Arten, als unter den beiden vorhergehens den. Einige haben einen Kopf, der ſich wie eine Pyramide erhebet, und verſchiede- ne Windungen hat; und dies find eben die wahren Sträuſelſchnecken: andere crheben fich um die Helfte weniger, und haben eher die Geſtalt der tahren Schnecken; und wie- der andere find ganz platt oder niedergedrückt; wie z. B. die Lampe der Alten und die Perſpectivſchnecke. Dieſe Anmerkungen belehren uns, daß die erhabene Figur niot den wahren Character einer Conchylie ausmacht. Es giebt eine Art von Stråufelſchnecken, die genabelt find; andere aber ſind es nicht. Daraus entſteht ein ſpecifiſcher Character, auf den man Ahtung ges ben muß. Aus den genabelten Schnecken, Sie doch nur eine Art von den unter dieſen drey letzten Familien ſteckenden Shnecken ſind, machten Rondelet und Aldrovand ein eis genes Geſchlecht. Man verſteht darunter die Conchylien, die neben dem Munde eine Oefnung haben, welche wegen der Aehnlichkeit mit dem Nabel eines Menſchen der Nam bel genennt wird. > Es heißt dieſe Schnecke Trochus, Sabot, Strauſel, und zidar, nach Ron delets Zeugniß, wegen der Aehnlichkeit mit dem Inſtrumente, womit die Kings ben ſpielen. Die Bretannier haben eine kleine und platte Art von Strauſeln Sor- ciere genennt. Erklärung der achten Kupfertafel. ie mit A bezeichnete Figur iſt die Abbildung einer ſchönen kräuſelförmigen Sohnes A cke mit verſchiedenen mit Knoten beſetzten Windungen, deren geſtreifter und hos ckerichter Grund afifarbig iſt. Man giebt ihr drey Namen: das chineſiſche Dac, die Pagode und der Untertheil der Lampe. Der Limaçons a Bouche applatie. 794 planc.8. A CA B Fredchis nice D E G I H punawan M o K Ida N L T P R a S MIN 22 3.$.Leitner fecit Nbg.a Trochi, Rrauſel ſehnecken. planc.8. UNI 7 Anmerkungen über die Familie der plattmaulidyten Schnecken. 175 Der Buchſtab B weifet auf eine ſehr groſſe Schnecke, mit Buckeln und ei ner flachen Spitze oder Kopf. Wenn ſie von ihrem Ueberzug befreyet iſt, ſo erblickt man mit Vergnügen einen vortreflichen vielfarbigen Glanz und ein Orange Auge. Die fe Art iſt nicht genabelt. Man ſieht bey C eine Strauſelſchnecke mit rothen und braunen Flecken auf weifem Grunde. Sie hat ſieben Gervinde, die ohne ſtarke Abraße in die Höhe ſteigen, und heißt die gefleckte Pyramide (le bouton de la Chine). Die Schnecke D, deren Gewinde flach, und die Farbe braun iſt, gleicht in Anſehung ihrer Figur der Lampe der Alten; und führt auch daher den Namen.) Die mit E bezcichnete Schnecke iſt auch eine Art der Lampe der Alten, die auf gelbem Grunde weiſſe Flecken, und in der Mitte einen Nabel hat. Der Buchſtab F ſtellt, wegen des breiten Saums an der Mündung, ein Sanct Hubertshorn oder ein Jägerhorn vor. Das Auge des Gewindes geht mehr in die Liefe, als daß es hervorragen ſollte; daher kommt ſie der Sellerſchnecke in dem Fleisten Flule Bievre (riviere des Gobelins) ſehr nahe. Man ficht bey dem Buchſtaben G eine Art von Sträufelſohnecken, die ſich dar durch unterſcheidet, daß ſie einen Mabel hat. Die weiſſe Grundfarbe ihres Ober- Kleides iſt fdwarz gefleckt; und fie wird beswegen die Schacke (la Pie) gee nennt. Die mit H bezeichnete Krauſelſchnecke heißt der Sporn, und nichts gleicht ihm beſſer. Oft iſt ber ihrer Perlenmutterfarbe ein goldfarbiger Glanz. Man bemerkt an ihrem Gewinde verſchiedene Abraße, die hervorſtehen und mit kleinen Stacheln bec fetzt find. Der Buchſtab I zeiget auf eine wie Chagrin gekörnte Sträuſelſchnecke, von gri- ner Farbe, mit weiffen Snoten an jedem Abſatz des Gewindes. Die Krauſelſchnecke K iſt eine Art des chineſiſchen Daches, von ganz weiſſer Fars be, und mit Buckeln oder Ecken, die ſehr wenig bervorſtehen. Die mit L bezeichnete kleine Sträufelſchnecke heißt der Camiſolknopf, dem ſie ziema lich gleich ſicht. Sie hat Reihen kleiner Kindtchen von ſchöner rother Farbe mit ſchwar- gen Puncten melirt. Der Buchſtab M weiſet auf eine der ſchönſten platten Sträufelſchnecken, wel che die Sonnenuhr oder Wendeltreppe genennt wird. Nichts iſt künſtlicher als die & F 2 in *) Der Ritter von Linne und D. Martini rečnen ſie unter die Erbſchnecken. 176 Anmertungen über die Familie der plattmåulichten Schnecken. in die Tiefe gehende Schneckentreppe ; und die verſchiedenen Farben, die in felbiger zu ſehen ſind, zeichnen dieſe Schnecke vor allen andern aus. Der obere Theil ihres Gewindes, deſſen Grundfarb braun iſt, iſt mit tveiffen und gefleckten Leiftchen ein- gefaßt. man findet bey N eine kleine fleiſchfarbige Strauſelſchnecke, die mit einigen zer- ten Streifen umgeben iſt. Bey o kommt eine groſſe Schnecke vor, die noch mit ihrem Ueberzug bedeckt und mit ihrem Deckel verſchloſſen iſt. Der Kupferſtecher hat ſie aus Verſehen hieher geſett; und ſie ſollte ihrer runden Mündung wegen auf der ſechſten Kupfertafel unter den Mondſchnecken ſtehen. Die Sträufelſchnecke P iſt ein kleiner Untertheil der lampe (cul de lampe) mit up terſchiedlichen Abfåten, die mit Stacheln Befekt ſind. Man ſieht ber Qeben den Camiſolknopf, der oben mit L bezeichnet, und hier auf der Seite liegend vorgeſtellet iſt, um ſeinen Nabel, die ſehr dicke Lefze an der Seite deſſelben, und die zerriſſene Mündung mit den Zähnen zu zeigen. 1 Die mit R bezeichnete Schnecke iſt deswegen ſehr ſonderbar, weil jeder Abfax anders geſtreift iſt. Der Buchſtab s weiſet auf eine platte und knotichte Sträufelſchnecke, die auf weiſſem Grund fleiſchfarbige Flecken hat. Sie wird in Bretannien Sorciere ge- nennt. Die lekte Schnecke T, deren Figur dem Untertheil einer Lampe gleich ſieht, iſt deswegen merkwürdig, weil ſie eine Menge weiſſer Knopfe hat, die ſehr hervorſtehen und son verſchiedener Dicke ſind. Man gåhlt auf einem dunkelbraunen Grund dren Reihen kleiner Sinopfe stiſchen den groffen. FAMI- Erſte Claſſe adite Familie. 177 FAMILIA OCTAVA. Achte Familie. Buccina. Trompetenſchnecken oder ſogenannte Kinkhörner. Buccinum eſt concha univalvis tubae- Das Kinkhorn iſt eine einſchaalidhte tromis formis, ventre extenſo, ore lato petenförmige Condylie, mit andged åhns tem Baude, weiter und länglichter et elongato , cauda longa et diſtincta, Mündung, bald langem und abgeſetztem, brevi , clavicula in longum ere&ta, bald kurzem Schwanze, zurückgebogenem minus ere&ta, contabulata, roſtro Schnabel und einem bald långern, baid kürzern, und in Stockwerke eingetheil- recuryo. tem Zopfe. Tab. 9. 10. r. Buccinum cauda longa et diſtineta, ore elongato, clavicula 7 con- tabulationibus complanatis in- ſtructa. ť magnus fuſus albidus, con tabulatus et tuberoſus. parvus fuſus canaliculatus. magnus fuſus labro duplicato et dentato. Turris Babylonica. 1. Stinkhorn mit einem langen und abgeſet- Fig. A. ten Schwanz, deſſen Núndung långlicht, und der Zupf mit 7 glatten Stockwerken verſehent ift. f die lange weiße Spindel, mit Fig. B. Stockwerken und voller Bu- Feln. Die Cobadspfeife. Der lange Weberſiuhi. die kurze gerohrlte Spindel. Fig. A . die lange Spindel mit umgebo- Fig.D.2, gener und gezähnelter Lefze. der Babyloniſche Thurn. Fig.M. mit kleinen rothen Flecken. das Perſianiſche Kleid. Das Fig. F.2. gebandete Knobbelhorn. geſtreift, mit breiten ſchwarz- braunen Flecken. rund Herum gebandet und wele licht, mit Zåhnen an der Spine del. did, mit långlichten und gee Peckten Sinoten. mit braunen und blauen Flex cken. maculis rubris in- fignita. veftis Perſica. radiatum, maculis latis ex ru- fo nigricantibus. ex utroque latere faſciatum et undulatum, columella den- data. craſſum, tuberibus oblongis et maculoſis inſignitum. * maculis fuſcis et caeruleis depi&tum. V 1, Buc- 178 Erſte Stafle achte Familie. 1 > Fig. K. 2. 1. Buccinum ampullaceum, ftriatum, et 1. Kinkhorn, wie eine Flaſche geſtaltet, mit maculis rufis fundamentali. Streifen und braunen Flecken ter afbidum. auf weiſſem Grunde." Das umwundene Adathorn. Das adatfarbene umwundene Tritons oder Spighorn. Die Tulpe clavicula contabulata feu deſſen Zopf polſterförmige Abs pulvinata. fåße hat. Fig. B. 2. + ſtriatum , tribus eminentiis - t mit Streifen und drey rehe tuberoſis inſignitum, bucklichten und knotichten Ers höhungen. Die getrocknete oder trockne Birn. Das gel- bedrenedichte Kinkhorn, mit Runzeln und Knoten belegt. Das Boithorn. Das Fuß. horn coſtatum et ſtriatum. mit Rippen nnd Streifen. Fig. E. 2. 2. cauda brevi, ore expan- 2. mit kurzem Schwanze und ſehr fo. weiter Mündung. Das über die Gewinde herab rothges flammte Senegalliſche Erda buccinum. Mart. - † pilofum et hirſutum Rum- . 7 das erſte haarichte oder dicke phii. Stinkhorn des Rumphs. Die haarichte Dicklippe. Das Bartmánnden. auris Midae craffa, columel- Das Midasohr mit gezähnter la dentata, Spindel und noch mit ſeinem Ueberzug. Fig. G.2. auris Midae, colore Acha- * das künſtlich abgeſchliffene und achatfarbige Midasohr. - † cinereum , ore expanſo. · † aſchfarbig mit weiter Müns puttg. * maculofum lineis cin&tum. gefleckt und mit Strichen ums geben. undoſum et ſtriatum, cauda wellicht und über und über ges recurva, ſtreift, und mit zurückgeboges nem Schnabel., Das wellen: Fig. L. tae. 8 Fig. N. förmige Buccinum. Fig. 1. tuberculis in ordinem diſpo- mit Reihen von Knoten und ſitis coopertum, labro den- gezähnter Lippe. Die kleine fórnidyte und knotenvolle Trompete. Der Reißbrey. tato. 2. Buc- Erfte Claſſe achte Familie. .179 . ) > 2. Buccinum depreſſum, umbilicatum , . 2. Kinkhorn, platt, genabelt, und an der labro et columella dentatis. Lippe und Spindel gezähnt. flavidum et umbilicatum. gelb und genabelt. roſtratum, laeve. ganz giatt, mit einem Schna- bel alatum et pun&tuatum. mit einem Flügel und punctire ten Linien tuberoſum, duabus coſtis mit Sinoten und zwen hervore ſalientibus inſignitum. ſtehenden Rippen. afperum, canaliculatum et unentkleidet, gerohrlt und ges coſtatum , labro craffo, ore rippt, mit dicker Lippe und ovali. eyrunder Mündung. afperum , cancello plenum, mit dem Einſiedler Fig. I. 2. clavicula Balanis cooperta. und mit Meereicheln an dem Zopf. 3. • clavicula in longum erecta, 3. mit ziemlich langem Zopf und Fig. H. 2. ore in caudam deſinente. einer Mündung, die ſich in ei- nen Schnabel endiget. Das umgewundene Horn. Die umwundene Sdnede. .f Turris Sinenſis, columella • t das Thürmchen (Minaret), Fig. Q. ( dentata. Deffen Spindel mit Zähnen bes ſetzt iſt. Das gefaltene Thürmchen. anguſta, undique ſchmal und an beyden Fig. V. diminuta. Enden zugeſpitzt. Das gekörnte Thürm chen. Die Corallene fdynur. Die Staaten Vlag Peil. Das Paternoſter. fafciis rubris et albi. mit rothen und weiſs dis circumdata. fen Bandert. Mitra Papalis, clavicula et die Pabſtkrone, mit gezáhnels Fig. E. labro dentatis. ter Mündung. Epiſcopalis, ſeu pen- die Biſchofsmůbe. Die Fig. C. Straußfeder. fulvum, columella dentata. fahl, mit Zähnen an der Spine del. fafciis fuſcis et flavidis deco. mit braunen und gelben Bane ratum. bent. lineis rubris et pun&tis ftria- geſtreift mit rothen Linien und tum. Functen. 6 na. 2 1 Y y 2 3. Buc 180 Erſte Claſſe achte Familie. 3. Buccinum magnum Tritonis. 3. Siinkhorn, das groſſe Tritonshorn. labro expanſo, annulis Cy- mit ausgebreiteter Lippe, und matium referentibus. Ringen an dem Gewinde, die wie Stehlleiſten ausſehen. Fig. O. ftriatum, coſtis aculeatis cir- mit Streifen und Rippen, die cumdatum. mit kleinen Stacheln beſegt find. Das Diſtelhörnchen. Die Diſtel. reticulatum, tuberculis oblon- gegittert, mit verlängerten und gis infignitum. in einer gewiſſen Entfernung von einander abſtehenden Sino- ten. Figs. coftis melonis donatum , ftria- mit Rippen, wie die Melone tum et fulvum. hat, geſtreift und fahr. Fig. P. tuberculis onuftum eminen- mit Anoten beſext, die wie tiae - formibus. die vorſpringende Arbeit an dem Mauerwerk hervorragen. Eine kleine Delfudenſchne- de. Fig. L.. fulvum, ſtriatum, cauda lon- gelb, geſtreift, mit langem ga quatuor contabulationi- Shmange, der vier Abſage bus inſtructa. hat. Fig. F. maculoſum , clavicula irre- gefleckt, mit unregelmäßig ge- gulariter ftriata , apice rub- ſtreiften Gewinden und rother Spige. Das aufgerollte Befaans - Segel- 4 clavicula minus ere&ta, ro- mit Fürzerm Zopf und zurück ftro récurvo. gebogenem Schnabel. Fig. D. † afperum, Braccae Helvetio- - - † noch rauh, die Schweigerho- rum di&tum. ſe genannt. Der einfache Delfuchen. Die Feuerkró. te. Das rothe knoticite 103 Kinkhorn. Der Ajax. die Grimaffe, mit Zähnen an Fig. H. diſtorſio, columella et labro der Mündung und -Spindel. ftriatis. Das rauhe Ohr. Das haa- richte Ohr: Hoorn. Das krumme Maui. Das alte Weib. Das ohrförmige haarige Knotenkastet. Die > ro. Weib. bucklichte Purpurſchnecke. margine oris ſupra tabulam deſſen Lefse über den Körper elato. hervorraget. minus elato. mit nicht fo bervorragender Lefze, 4. Buc. Erſte Claffe achte Familie. 181 . . 2 4. Buccinum minus tuberoſum. 4. Sinkhorn, nicht ſo Enotidt. aſperum , tubulis circulatim nody rauh, rund herum mit in Fig. R. elatis donatum, die Höhe ſtehenden Röhren. tuberoſum, ore dentato et voller Snoten, mit gezahnter lato, roftro longo, canalicu- und weiter Mündung, und lato, et recurvo. langem, gerohritem und gu- rückgebogenem Schnabel. flavidum, tuberoſum , ftria. gelb voller Sinoten, mit Fig. K. tum, columella et labro den- Streifen, gezähnelter Måne tatis, clavicula depreſſa ... dung und mit ziemlich kurzem Zopf. tuberculis fafciatum, ore den- mit Knotichten Binden und ges Pig. C.2. tato. fáhneltem Munde. Die brei. te Canarien-Schnecke. clavicula erecta, ore rubro. mit långerm Zopf und rothem Mund. ftriatum, tuberibus oblongis mit Streifen und långilchten inſignitum. Snoten. colore aureo albidoque. orangefarbig und weiß. Die Fig. N.2. bandirte Buckelſchmecke. ſtriis fulvis, favidis et albi- mit fahlen, gelben und weiſſen dis cinétum. Streifen. 5. unicum, ore a dextra ad fi- 5. die Einzige, ſo ſich in Anſehung Fig, G. niftram inclinato. ihrer Mündung von der Rech- ten zur Linken dreht. Das Linkhorn. 6. planum abſque cauda, ore 0 glatt ohne Schwanz, mit eis Fig. T, undique dentato ner auf beyden Seiten gezähn- ten Mündung. Die Regen: oder Sturmſchnecke. Das Sudasohr. Die Bohne. Das alte Weib mit Zähnen. tuberoſum, ore admodum Enoticht und runzlicht, mit ci- Fig. 0.2. peculiari. ner ganz beſondern Mündung. Der Froſch. Der Hoog ſtaart oder Hochſchwanz. Das kleine runzlichte Cas- quet, mit über fich geboges nem Hintertheil. Regenf. tuberoſum , ore ore oblongo Enoticht, mit langlichter und Fig.M.2. rubroque, rother Mündung. Der Dela kuchen 5 30 An 182 Anmerkungen అంతం అంతా అంది అమ్మ అతి శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీరం అంతంత Anmerkungen über die Familie der Kinkhörner. M an kann nicht zur Erklärung dieſer Familie fchreiten, ohne Liſtern zu tabeln. Die- ſer Schriftſteller rente ihr auf unkoſten vieler andern Familien, Ö. B. der Sta- chel- und Purpurſchnecken, alizuweite Grenzen. Ein einziges Berwort machte dieſe Unordnung, und dieſe zwey Benſpiele, Buccinum Muricatum, Buccinum Echina- tum, werden hinreichend ſeyn, uns zu überzcugen, daß die beyden Geſchlechter der Stachels ſchnecken und Seeigel mit den Stinkhörnern vermengt worden ſind. Die meiſten Schriftſteller mengten die Kinkhörner a) und Stachelſchnecken unter einander; auch Plinius ſelber fakte die Stachelſchnecken, Stinkhörner und Purpurſchnes cken unter dem Namen Cerix zuſammen. Damit dieſes nicht auch mit den drey Familien der Purpur - Stachel- und Schrau- benſchnecken geſchehe, welche öfters mit den Kinkhörnern vermenget werden, woraus die groſie Unvrdnung entſteht, welche in allen bisher bekannten Methoden herrſchet, ſo gebe ich hier gewiſſe Charactere an, an welche man ſich halten kann. Der Geſchlechtscharacter der Sinkhörner kann ſich verändern. Der gewöhnlichſte iſt die einer Trompete ähnliche Form, mit einem langen Schwanz und einem etwas dicken Bauch in der Mitte. Da es aber Sinthörner giebt, die keinen ſolchen groffen Schwanz haben, ſo ſieht man auf die Mündung, die alsdenn der weſentliche und das Ges fohlecht beſtimmende Theil iſt. Sie muß aber weit, ſehr långlicht, und mit wenig Záh- nen befegt ſeyn. 7 Das Sinkhorn unterſcheidet ſich von der Purpurſchnecke dadurch, daß es eine enruna de oder ſehr långlichte Mündung und einen langen Zopf hat, da hingegen bey der Purs purſchnecke die Mündung rund und der Zopf ein wenig kurz iſt ; auſſerdem iſt der Schwanz der Purpurſchnecken gewöhnlichermaſſen gerohrlt, und kürzer und mehr zurückgebogen als der Schwanz der Sinkhoner. Dieſes Schaalthier unterſcheidet ſich von der Stachelſchnecke durch einen längern Schwanz, glátteres Oberkleid, und weitere Mündung, die mit wenig Zähnen beſett iſt; die Stachelſchnecke hingegen hat eine langere Mündung mit Zähnen, und iſt ge- wöhnlichermaſſen mit Stacheln oder Knoten bedeckt. Noch leichter unterſcheidet man das Kinkhorn von der Schraubenſchnecke, die eine tveit bunnere und langlichtere Figur bat als das Kinkhorn; überdies haben die Schraub- fchnecken a) Dieſer Unterſchied der Kinkhörner, Stas chel, und Purpurſihnecken bezieht ſich bloß auf die äuſſere Figur des Gehaus res, denn der Bewohner iſt faſt eben der nåmliche. Buccins. planc. g. 188 A F Fuhuscolus Tebritingsnigte E D B & place them G H I K Grimessa finzig Pleurathona kabylonica Nušan. Ne M L Bahnen BE NUT S T o P Q R pub Interesten Sebaft. Loitner jun.focit. Dita e o unfun Lahun planc. 9. Buec iná , Kinck-Hörner 2 UND OF über die Familie der Sinkhörner. 183. ſchnecken eine glatté Mündung und felten einen Schwanz. Dies ſind die groſſen Familien in der Naturgeſchichte der Conchylien, die man wohl kennen muß. Eine feltene Art der Sinkhbrner iſt die ſogenannte Ginzige oder das Linkhorn, der ſen ganz beſonderer Character iſt, daß es ſich in Anſehung ſeiner Mündung von der Rech ten zur Linken drehet. Tournefort b) fand ihrer eine Menge auf den Blåttern der Wolfsmilch (Tithy- malus ). Er erzählet, daß dieſe Conchylie auf den Inſeln des griechiſchen Meers noch häufig vorkomme. Die andern ſpecifiſchen Charactere, find die Schweitzerhoſe, die Grimaſſe, das Kinkhorn mit ſechs Röhren, deren cine mit ſeiner Mündung Gemeinſchaft hat, und das- jenige Stinkhorn, an deſſen Zopf glatte Stockwerke zu ſehen ſind. Man gab dieſer Conchylie den Namen der Trompete, ad fimilitudinem Buccini quo fonus editur. Die Hollander heifien ſie Trompetten, wie Rumph bezeuget; und wieder andere nennten ſie Buca, Tuba c). 2 Von dem Zugungsgeſchäfte des Kinkhorns ließt man bey dem Aldrovand: Buc- cinis quoque favificare in more eft, das Ariſtoteles behauptete; und Liſter d) fagt : Haec Buccina Junio ineunte, poft aeftus receffum, in ſicco ſcopulo, tempore matu. tino, in coitu frequenter obſervavimus : er nennt fie Buccina littoralia ; Columella aber heißt ſelbige Buccina paſtoralia. Aldrovand behauptet: 1. die Sinkhörner, Seren Spiße einwärts gehet, hießen Conchae Perſicae, weil er viele aus Perfien erhalten håtte; 2. die Stinkhörner konnten wegen ihres Deckels in der Claſſe der Zwenſchaalichten ſtehen. Hier iſt ſein Ausdruck e): Sed turbinata Bivalvibus quodam modo aſſimilantur, quippe quae omnia oper- culo quodam congenito, carni patulae appoſito claudantur. Fånde dieſe Anmer. kung ſtatt, ſo würden alle Seeſchnecken mit Deckeln zu zweyſchaalichten Conchylien werden. Columna und andere Naturgeſchichtſchreiber nahmen wahr, daß das Kinkhorn an der Seite ſeines Mantels ein Gefäß hat, das eine zum Purpurfarben taugliche Feuchtigkeit in fich hålt. Erklärung der neunten Kupfertafel. as mit A bezeichnete Kinkhorn iſt fahl und auf ſeiner ganzen Oberfläche geſtreift. Die ſieben Stockwerke ſeines Zopfes, welche glatt ſind, machen es ungemein felten. Das d) Hiſtoria animalium Angliae, de Cochleis marinis, pag. 158. b) Voyage du Levant, tom. 3. pag. 308. c) Von den Deutſchen werden ſie Kink: Spiß Blaße oder Saukehérner, Trompeten, oder Poſaunenſchnecken ges nennt. e) De Teſtaceis, lib. 3. pag. 231. 9 3 : 2 184 Anmerkungen Das Kinkhorn B iſt ganz weiß und durchaus geſtreift ; es hat Sinoten und kleine Flecken, die, wie der ganze lange Schwanz, fahl ſind; es wird die Spindel genennt. Der Buchſtab C teiſet auf die ſogenannte Biſchofsmüşe, die auf weiffem Grund regelmäßige rothe Flecken hat. D wird die Schweiterhoſe gernennt. Es iſt dieſes Stinkhorn mit Stacheln und Kinoten befekt, und mit einem ſehr kurzen und zurückgebogenen Schwanz verſehen. Die Falten an der Mündung geben ihm cine Achalichkeit mit den weiten Hoſen, welche die Schweißer tragen. Das mit E Bezeichnete, auf weilſem Grund ziemlich regelmåßig rothgefleckte Stinks Horn, mit dreymal abſehendem Gevinde, auf welchem kleine Pünetden zu ſehen find, beißt die Pabſtfrone. Das Sinfhorn F ift fahr, und unterſcheidet ſich von den andern durch das ſehr lange Geivinde mit ncun Stockwerken, und durch einen Flügel an der Mündung; cs ift ziemlich ſeiten. Dun komnit ber G eine citronengelbe Trompetenſchnecke, welche man die Einzige Hennet. Sie ſteht neben einer andern der Figur nach ganz ähnlichen, die aber fahl und genabelt iſt. Den Unterſchied macht die Mündung aus, die bey der Einzigen G, wider die gewöhnliche Art der Conchylien, von der Rechten zur Linken gedrehet iſt. / Das mit H bezeichnete Kinkhorn heißt die Grimaſſe. Die ſehr ſtark gefalteten lefsen ſind ſo hockericht, daß fie die Mündung zum Theil verdecken, und ihr die wahre Geſtalt eines krummen Maules gebent. Sein ganzer Körper iſt mit Knoten und ganz beſondern Unebenheiten bedeckt. I iſt auch ganz mit Knoten, die in Reihen ſtehen, befekt. Die Groſſe Dieſes Kinkhorns iſt mittelmäßig, und ſeine Farbe theils fahl, theils weiß. Man ſieht an Den lefzen ſeiner Mündung Kleine Zähne, und an dem Ende des Zopfes ein wenig Ros fenfarbc. Das folgende Sinthorn K iſt wegen ſeiner aurorfarbenen Streifen, die von dicken cijen Sinoten unterbrochen werden, merkwürdig. Seine Mündung, deren Lefse eine Falte macht, iſt mit Záhnen beſett. Der Buchſtab L weifet auf ein Sinkhorn, auf deſſen Bauch und Gewinde Fleine Stacheln ſtehen, die wie Haare ausſehen. Man ficht bey M die Art, welche der Babyloniſche Thurm genennt wird. Die Långe des fehr ſpitzigen Zopfes gab zu dieſer Benennung Gelegenheit. Seine mit ab Terley Leiſten umgebene Geivinde haben rothe Fleden auf weiſſem Grund. Sonſt fins dieſe Flecken ſchwarz. Das Kinkhorn N hat groſſe tvellenförmige Streifen von brauner Farbe, und et nen zurückgebogenen Schnabel. Das Buccins. plancio. 185 A c B Breite Lunarim Chartze Signal Living dirte D E Lange Seindel G lider ohr lebih ſhallein 1 L wawanches Jason K WA Tulipan 17 O IN M Onltlichen ami medias I.S. Leitner fait. Latitelefonile Buccina, Finch-Hörner. planc.zo. . UN OR über die Familie der Kinkhörner. 185 Das beyy o ſtehende Stinfhorn unterſcheidet fich durch die Stacheln und Queerli- nicn, die über die nach der Länge herablaufende Rippen weggehen. Nichts iſt ſo beſonder als das kleine Kinkhorn P, voll von Snoten, die auf den Geiten hervorragen, wie die vorſpringende Arbeit an dem Mauerwerk. Das Thürmchen o hat erhobene und ſchwarz gefleckte Rippen auf einem weiffent Grund, und etliche ftodiciſe crhbhete Setvinde, die fein ausſehen. 1 Man ficht bey R eins der ſeltenſten Sinkhörner. Ungeachtet ſeiner höcherichten Oberfläche, erblickt man dod auf ſelbiger verſdiedene netförmige Gewebe. An den Seiten ſtehen ſechs geſpaltene Röhren hervor, deren eine zur Mündung geht, die faſt eben ſo ausſieht, wie die Mündung der Schweigerhoſe D. Das mit s bezeichnete Klinkhorn Hat Nippen wie eine Melone, welche Streifen haben und aus der fahlen in die afchgraue Farbe ſpielen. Der Buchitab T weifet auf ein ſehr hon polirtes und braun geſprengtes slink horn. Es unterſcheidet ſich durch nichts, als die Mündung, welche fonderbar geſtaltet und auf beyden Seiten mit Zähnen beſegt iſt. Rumph behauptet, daß es aus Ams boina herkomme. Das lette auf diefer Supfertafel, mit V bezeichnete Thürmchen, iſt fichmåler als die andern, und ganz in Stockwerke abgetheilt, die an den beyden Enden immer ſpikis ger werden. Dieſe Stockwerke haben ſenkrecht herabgehende rothe Streifen auf grauem Grund, welche ihm ein vortrefliches Anſehen geben. Erklärung der zehnten Kupfertafel. as Stinkhorn A iſt eine kleine ganz weiſſe Spindel, mit zwölf Windungen und einem ſehr ſpitigen Schwanz. Bey B ſieht man eins der ſchönſten Sinkhörner. An ſeiner Figur iſt alles uns regelmäßig : Buckeln, Kinoten, kleine Stacheln bilden einen pyramidenförmigen Stopf: feine Mündung, die eine der weiteſten iſt, wird auf der einen Seite von einer doppela ten Reihe ſchwarzer und weiffer Bábne, auf fahrein Grund eingefaßt; fein Scans ift kurz und zurückgebogent. Das kleine Stinkhorn C iſt wegen ſeiner Reiben von Sinoten ſehr ſonderbar. Seis ne Mündung iſt gezähnelt. D heißt die lange teille Spindel, welche an der Lefse Einſchnitte und einen langen rbhrförmigen Schwanz hat. Dieſes Sinkhorn iſt ſehr ſelten. Man ſieht ber E ein Kinkhorn von ſehr ſchöner Achatfarbe mit rothen und fahlen Fles cent, beffen Stúndung ſehr weit und ganz glatt ift. Aaa Fris 186 Anmerkungen über die Familie der Kinkhörner. F geiget auf das ſogenannte perſianiſche Sileib, dem es in Anſehung ſeiner rothen, braunen und ſchwarzen Streifen gleichet. Das mit G bezeichnete Stinkhorn tvird das Midasohr genennt. Ceine Farbe iſt ganz braun, wenn es aus dem Meer kommt; es ſpielt aber in das adjarfarbige , wenn es entkleidet iſt, wie man es hier fichet. Man bemerkt daran die Dicke und die zien Sáume unten an der Sündung, die fich der Scſtalt eines Ohrs náhert. Das Sinkhorn H iſt ſehr lang, mit braun geſtreiften Buckeln auf weiffem Grund. Seine Mündung, die von der Seite der Spindel mit unregelmäßigen Zähnen belegt iſt, faltet und frümmet ſich wie ein Súnabel. Man ficht bey I ein Kinkhorn noch in ſeinem völligen rohen Weſen. Es iſt mit kleinen Seetuipen bedeckt; und in ſeiner innern Höhlung hält ſich noch der Einſiedler a) auf. Das Sinkhorn K iſt wegen ſeiner ſchönen marmorartigen Miſchung der braunen Farbe auf weiſſem Grund merkwürdig. Es ſieht einer Tulpe vollkommen gleich. Setem Schwanz iſt mehr mit Streifen bezeichnet als der übrige Körper. Das mit L bezeichnete Klinkhorn mit gelbem Grund, hat erhobene Rippen, die in jedem Stockwerke ſtarke borſpringende Knoten ſehen laſſen. Dieſe Knoten find bunt, braun und weiß gefleckt. In der Mitte fieht es aus wie das Federhaus in einer Uhr, wovon die Gewinde und der Schwanz ausgehen. Man fieht bey M ein Kinkhorn, bas ſo kuoticht iſt, als irgend eines. Seine fchon rothe Mündung mit weiſſen Streifen, hat Lefzen, die auf berden Seiten einen Wulft machen, und einen kleinen ſchnabelförmigen Schwanz. Das Kinkhorn N iſt ungemein ſchön marmorirt, vrangefarbig und weiß. Die Strei- fen und Kinoten auf der Oberfläche erheben ſeine Figur, welche von Abſaß zu Abſatz kleia ner wird und unten in einen mittelmäßig langen Schwanz fich endiget. Den Schluß macht das Klinkhorn o, deifen Mündung ſonderbare Lefzen hat. Sein Störper iſt über und über Knoticht, von fahler Farbe, und mit einem Schwanz verſehen, der geröhrlt, ziemlich lang und ein wenig zurückgebogen iſt. FAMI- a) Es iſt bereits oben S. 170 gezeiget worden, was es mit bieſem Einſiedler für eine Bes ſchaffenheit habe. Erſte Elaffe neunte Familie. 187 FAMILIA NONA. Neunte Familie. *Turbines, feu Strombi. Schraubenſchnecken. Turbo, ſeu Strombus, eſt Concha uni. Die Schraubenſchnecke iſt eine einſchaas valvis, ore longo , largo, depreffo, lidste Conchylie, mit einer bald langen, bald weiten, bald platten, bald runden, rotundo, dentato, edentulo , verſus bald gezähnelten, bald zahnloven Mün: baſim anguſtiore, aurita, in lon- dung, die gegen die Grundfläche enger cum et acutiſſimum mucronem wird: fie hat bisweilen Olten, und läuft deſinens. allezeit in eine lange und ſehr fdarfe Spike aus. > 5 > Tab. II. . tus. 1. Turbo ore longo, edentulo, columel 1. Schraubenſchnecke mit langer zahnloſer Fig. O. la rugofa. Mündung, und geſtreif- ter Spindel. - † clavus, maculis coeruleis macu- - t der Nagel, mit blauen Fig. A. latus. Flecken. Das dicke Tigerbein. Die grofle See, Nabel. Die Pfrieme. fubula, lineolis flavis et perpen- die Pfrieme, mit gerad Fig. Z. dicularibus notata, herablaufenden kleinen gelben Linien. Pugiunculus, circulis punctua- Der kleine Doich, mit Fig. Q. punctirten Banden. acus maculofa, lineis cineta. die gefleckte und mit Fig. E. Linien umgebene Nadel. Eine Trominelſdyrau- be. Terebellum, lineis et pun&tis der Faßbohrer, mit Li- Fig. R. inſignitum. nien und Puncten bes zeichnet. Der Pikenier. albidus, reticulatus, et granula- weiß, netförmig und ge- Fig. K. tus. körnt. Die gekórnte Sdraubenſdynecke. virgatus, funiculis connexus. geſtriemt und mit klei- Fig. S. nen Stricken umwuli- den. Die Seil Nadel. ore dentato, columella rugo. 2. mit gezähnelter Mün- Fig. I. ſa. t 1 8 2. dung, und geſtreifter Spindel. A a á 2 2. Tur- 188 Erfte Staffe neunte Familie. - - - 7 - Fig. N. 2. Turbo + faſciatus, contabulatus. 2. Schraubenſchnecke mit Binden und ab: ſeßendem Gewinde. Der vielfarbige Bund. Puer in faſciis. das Kind in Windeln. 3. - pyramidalis, ore depreffo. 3. pyramidenförmig, mit platter Mündung. Fig. B. - - † Teleſcopium tranſverſis fulcis - t das Teleſcopium mit corrugatum, ringsherum gehenden Streifen und Furchen. Die Seetonne. Fig. L. albidus, lineis flavis circum- weiß, mit gelben Linien fcriptus. umgeben. Die lineirte Nadel. Fig. F. Pyramis, ſeu obelifcus Sinen- die (Enstige) chinefiſche fis. Pyramide. Eine braut ne rommelſchraube, mit weiter ausgeboge- ner Mündung. Mart. Fig. &. rugofus, elatis punétorum or runzlicht und mit erho- bibus decoratus. heten Ringen, die mit Stacheln beſetzt find. Die ſtark gezackte und gegitterte Baſtart. Pabſtkrone. fig, Y. Turricula filis cineta, et gra- das mit Linien umgebe- nulata. ne und geförnte Shůrm- chen. 4. ore in longum ere&to. 4 mit in die Länge gedehn- ter Mündung. Fig. G. -. Terebra alata. - f der Bohrer mit einem Flügel. Der Stron- halm. Der geſtippelte oder punctirte Bohrer. Der Sippers Bohrer. ſubalbida, - weißlicht. variegata bunt. lineata. mit Fahlen Lia nien umgeben. 3. ore plano, figura productio- 5. > . . - . 1 mit platter und verlari- gerter Mündung. re. 5. Tur. Erſte Clafle neunte Familie. 189 be 5. Turbo † Eruca contabulata , roftrata, 5. Schraubenſchnecef die Raupe, mit Stock Fig. H. tuberofa, maculis coeruleis et werken, mit einem fufcis inſignita Schnabel und mit braun und blau gefleckten Kno- ten. Das dornigte Schnabelbein. Der Rabenidnabel. albida, roſtrata, fpi. weiß, mit einem Fig. P. ris et tuberculis donata, Schnabel, und mit Sino: ten an den Gewinden. Der Entenſdynabel. Das Schnabeibein. Die Sdnabelide Sdraubeníonede. 6... ore largo et ovali. 6. mit weiter und eyrunder Mündung - Vitta, venulis nigris, flavis et | das Band, mit ſchwar- Fig. M. rubris diſcriminata. gen, gelben und rothen Adern. Eine barbadis fde Schraubenſcine de, die man den Bund nennet. Das umwuns dene und geſtreifte Erde buccinuin. Hebenſt. colore Achatae, cla- achatfarbig, mit vicula variegata. buntem Zopfer ſubalbida, clavicula weißlicht, mit depi&ta. gefärbtem Zopfe. 7. - ore rotundo. mit runder Mündung. 7. . . † Torculum ſulco admodum - die tief ausgehöhlte Fig. C. profundo excavatum. Prebſchraube. mediis 20. orbibus in plures beinfarbig, mit 20 immer finus depreffus, colore offeo. anders gewoundenen Ges winden. craſſis toris fubalbidis et fulvis deren dicke Gewinde Fig. D. decoratus, weiß und fahl ſind. Der einfache Wegiveiſer. Der Bohrer. Die Trommelfahraube. toris 17. canaliculatis inſigni- mit 17 geröhrlten Gee Fig. T. - winden. tus. B bb 7. Cdrau- 190 Anmerkungen Fig. X. / 7. Turbo craſlis 20. toris eleganti ſtru- 7. Schraubenſchnecke mit 20. dicken Gewin- &tura decoratus. den, von vortreflicher Structur. fuſcus, 14. toris ftriatis inftru- braun, mit 14. geſtreife Etus. ten Gewinden. Eine Tieger - Nadel. Fig. V. 8. ſcalaris Rumphii, albis filis li. 8. die mit weiffen Fáben gatus: di&tus Scalata: uingebene Wendeltrep- pe des Rumphs, oder die ſogenannte Scalata. Die ádyte Wendel treppe. 9. auritus Rondeletii. mit Shren des Ronde let. 9. ΟΠΟΣ ΠΟΥ ΤΟ ΕΙΚΟΣΙΟΙ ΟΙ ΟΠΟΙΟΙ ΕΙΟΙΙΟΙΟ Anmerkungen über die Familie der Schraubenſchnecken. *) * 7 Priſtoteles macht, wie Aldrovand bezeuget, unter den Schraubenſchnecken (Tur- bines) und den Gewundenen (Turbinées ) gar keinen Unterſchied; und dennoch ſind ſie ſehr unterſchieden von einander. Die Schraubenſchnecken haben eine lan- ge, weite und gezähnelte Mündung, die gegen die Grundfläche kleiner wird ; überdieß laufen ſie in eine ſehr ſcharfe Spike aus. Die gewundenen Conchylien hingegen ſind nicht ſo ſpißig; fie haben einen dicken Körper, eine weite und öfters ſehr långlichte Mündung wie die Kinkhörner: Turbines, quos Graeci nominant ſtrombi, in longiorem et acu- tiorem verticem deficiunt, quamn Turbinata et cochleae. Nichts iſt leichter als die Scraubenſchnecke mit dein Sinkhorn zu vermengen. Dieß geſchah vom Rondelet und Aldrovand, die auch noch das Beywort muricatus hinzuſetzten, und hiedurch drey Familien untereinander mengeten. ! Der wahre Character dieſer Conchylie beſteht in der auſſerordentlich langen und důn- nen Figur mit einer ſehr ſcharfen Spike, in den Gewinden die ohne groſſe Hühlung un- merklich fortlaufen, und in der Grundfläche, die wie die Oefnung des Mundes platt und klein iſt : eine Figur, die einer Pfrieme ähnlich iſt, macht ihren Geſchlechtscharacter aus. 1 te- Liſter, der alle lange Conchylien zu Kinkhörnern machen will, nennt eine Sdrau- benſchnecke mit ſehr tiefen Zwiſchenräumen an dem Gewinde , Buccinum intortum, ſtae apertura plana, ſeu ore plano, figura produ&tiore. Welche Menge von Wir terni *) Sie heiſſen auch Pfriemen, oder Nabelſchnecken, Hirſchhörner, Trommelflópfel u. 1, w, Vis. planc.zz. 19/ B. A d. Tuloscop lenin Jerebka maculata D des Stagereif F BER Proßſchrauben SO DU CADO pea LLLLLLS SALES Red E PRICE zostlichte Trommelshareuben giorsisht Plinote, Gladenthungen G H Thunf fulm, dizend before s. Mfk vaffeebad renta di linierte In Lund viel surlige schraube 29 OJ I К. L M N P Mimulus dile I hatenschnalal. BAHAN Qul PL S OL T V X Y z & hur banne Solch dachte Seilandel Suhu dann in usumbul y labycoun planath 7.5.Leitner fooit Nitga Strombi, rhranbehneen 2 UN ric über die Familie der Sdhraubenſchneden. 191 tern brauchte er nicht, ſich heraus zu wickeln und dieſe Conchylie zu einem Kinkhorn zu machen ? Andere vermengten die Strauſſchnecke (Trochus) mit der Schraubenſchnecke; ja ſie glaubten ſo gar, wie Columna a) zeiget, die Wörter Turbo, Strombus, Rhom- bus und Trochus, håtten einerley Bedeutung. Das Wort Rhombus aber bedeutet wirklich eine Raute, oder eine Figur mit vier gleichen Seiten und ſchiefen Winkeln. Der eben angezogene Schriftſteller ſagt an einem andern Ort b): Sed fi in Pyramidis mo- dum cacumen retum gerat, verum Turbinem eſſe pronunciavimus. Zu Verhütung aller Dunkelheit, welche dieſe vier Wörter verurſachen könnten, muß man auf folgendes Achtung geben. Die beiden Wörter Turbo und Strombus bedeuten eine ſehr dünne und ſehr lange Madel, deren Mündung und Grundfläche klein und von geringer Breite find. Der Trochus hat auch eine kleine Mündung; er hat aber eine ſehr breite und faſt glatte Grundfläche, wodurch er ſich von den beyden erſtern unterſcheidet; überdieß iſt ſeine coniche Figur eins der vornehmſten Kennzeichen ſeines Geſchlechtes. Zu dem was kurz vorher von dem Worte Rhombus geſagt worden iſt, iſt nichts hinzuzuſeßen, als daß es zur Bezeichnung einer cylindriſchen Figur gebraucht wird, wenn es gleich eigentlich eine Raute bedeutet. Unter die vorzüglichſten ſpecifiſchen Charactere gehören: Rumphs Scalata, an wele cher die Structur der Gewinde, die durch einen kleinen Raum abgeſondert ſind, mere- würdig iſt; das Kind in Windeln, und zwar wegen des beſondern Mundes, der dem Munde der vorigen nahe kommt; und endlich der Bund (Ruban) an dem die Groſſe der Grundfläche verdient bemerkt zu werden. Erklärung der eilften Kupfertafel. ie mit A bezeichnete Schraubenſchnecke iſt ſehr dick, tveiß von Farbe mit fahren Streia fen und breiten Banden, die aus blauen, violetten und braunen Linien zuſammen geſept, und durch Zirkel bon gleicher Farbe unterbrochen ſind. Die Schraubenſchnecke B iſt faſt ganz braun, mit einigen Streifen, und ihre Spie de fållt ins Weiſſe. Sie wird das Teleſcopium genennt. Die ber C vorkommende Schraubenſchnecke iſt auf verſchiedene Arten getvunden, und hat daher zwey Reihen von Stanten, mit ſtarken Vertiefungen, dergleichen man an der Schraube in einer Weinpreſſe fieht. Ihre Farbe ſpielt aus dein Weiffen ins Gela be und Rothe. Man dixerunt. Aquat, et Terreft. pag. 59. a ) Vnicoque nomine , idem eſſe ac Syno- nyina, Strombum, Trochum et Rhom- bum , quem Poetae alias Turbinem b) I. c. pag. 65. Bb b' 2 192 Anmerkungen über die Familie der Straubenſchnecken. Man ſieht bey D eine Süraubenſchnecke von fabler Farbe, mit unterſchiedlichen runden und ringsberum geſtreiften Gewinden, die immer kleiner werden und endlich in eine ſehr ſcharfe Spiße auslaufen. Die Nadel E iſt gewunden, und hat auf weiſſem Grund gelbe Flecken, ohne einen einzigen Streif. Die Schraubenſchnecke F ftcllt mit ihren vielen Stockwerken einen Chineſiſchen Glockenthurn vollkommen vor. Sie iſt über und über ſchmußig braun. Etwas merk würdiges an ihr iſt die zurückgebogene indung. Acine Benennung khickt ſich für die Schraubenſchnecke G beſſer, als wenn man fie eiuen ſehr artigen und ſehr ſpitzigen Bohrer mit flügelförmiger Befze nennt. Die folgenden Buchſtaben von I an bis auf &, weiſen auf verſchiedene Stücke von Schraubenſchnecken, die bloß in der Farbe und den Streifen unterſchieden ſind. Man wird nur bemerken dürfen, daß der ſogenannte Bund M, bloß oben bunt, und unten weiß iſt, zum Unterſchied von den ordentlichen Schraubenſchnecken, die man Bunde nennt, dergleichen bey N zu fehen iſt. Die Mündung der mit P bezeichneten Schraus benſchnecke, die ſich an der Seite zurückbiegt und einen Schnabel macht, verdient auch einige Aufmerkſamkeit; als wie die Mündung der Schraubenſchnecke L, die innwendig, gegen der vielmals gefalteten Spinde über, mit einer Reihe von kleinen Zähnen bes ſeizt iſt. Die in der Mitte der letzten Reihe ber v ſtehende Schraubenſchnecke, berdient wegen ihrer Seltenheit befchrieben zu werden; fie heißt Scalata. Shre ganze pyrami- denförmige Figur, die ſich der Figur eines Thürmchens nähert, beſteht aus 7 Gewins den. Das letzte geht gekrümmt zur eyrunden Mündung zurück, und macht allda den Wulft. Ueber dieſe Gewinde laufen dünne, hervorſtehende und ſehr weiſſe Slammern auf einem ſchmubigern Grund die Långe herab. Die Gewinde ſind merklich von einan- der abgeſondert, vornehmlich das unterſte, deſſen lettere stammern fich gegen den Rand der Mündung in einem Punct vereinigen. Die Klammern aber find abgeſonderte Rin- ge oder kleine Stricke, die allezeit mit dem Grund der Conchylie eine Verbindung haben. Dieſe Conchylie iſt deswegen ſelten, weil ſie von den Indianern unter ihren koſtbar- ften Juwelen aufbehalten, und am Halſe getragen wird. Eine achte Wendeltreppe muß, wenn ſie ſchon ſeyn ſoll, in der Höhe mehr als einen Zou haben, Die kleinen im adriatiſchen Meere *) find ſehr gemein. *) BONANNI Recreat, mentis et oculi, p. 126, FAMI- Erſte Clafle zehnte Familie. 193 FAMILIA DECIMA. Zehnte Familie. Volutae, ſeu Cuculli. Segel- oder Tutenſchnecken. Voluta, ſeu Cucullus, eſt concha uni- Der Kegel oder die Tute iſt eine einſchaa: valvis, ob figuram fic nominata, ore lidhte Sdnecke, die ihren Namen von ihrer Geſtalt bekominen hat; ihre Múns ſemper | oblongo , clavicula erecta , dung iſt allezeit långlidt, und ihr Wir- depreſſa, aliquando coronata. bel bald erhoben, bald flach, und bise weilen gekrönt. Tab. 12. 1 1. Voluta clavicula exerta. - Architalaffus primus. ſecundus. - - Arauficanus. $ granulatus, ſeu pel- lis equina. Napus, feu pſeudo-Archita- laffus. concha fpeétorum. lineata, colore fuſco, 1. Segelſchnecke mit erhobnem Wirbel. der Ober - Admiral. Fig. N. der Vice-Admiral. Fig. H. der Admiral von Oranien, ber wie Chagrin gekörnte Admiral. der Baſtart-Admiral oder Fig. L. Die Steckrübe. Das Ara- kans Garn. Die geban. dete Oliven-Sute. Das Geſpenſt. Der LO- Fig. C. wengriff. Der aufſprin- gene góp, mit braunen Linien umgeben. mit Flammen (la Flam- Fig. T. boyante). Das Spigen- oder Kioppelfüffen. gekörnt, oder die Chagrins Fig. R. haut. la Minime. Die braune Fig. A. Volute, mit dichten un, getheilten Linien umgeben. Das Eidenholz. Die Ei- chenholztute. (la Speculation) Die Fig. Q. Guineiſde Tute. Der erfte weiſſe Tieger. gebandet, geſtreift und röthlicht. flammis inſignita. granulata, feu pellis Equina. minima, feu ferruginei colo- ris, . Guinea, faſciata, ſtriata , fubrubra. C 1. Vom 194 Erſte Elaqe zehnte Familie. Fig. G. 1 Fig. P. 8 - 1 1 2 Fig. I. i. Voluta punétuata. 1. Segelſchnecke mit Puncten umgeben. Das ABS Bud. Der zweys te weifle Tieger. Hebraica. mit Ebräiſchen Budſtaben. Die Bauernmuſik. Die gefickte Kaße. Fig. D. fuſca, duabus Zonis albidis in- brautt, mit ziven teiffen ſignita Banden umgeben. Iſabella. die Iſabelle. Vexillum. die Fahne. duabus Zonis reticulatis varie- mit zwery netförmigen Bane gata. den umgeben. Veſpertilio. die Fledermaus. Fig. B. albida, pun&tis et maculis fia- weiß, mit gelben Puncten vis variegata und Flecken. Fig. S. 2. clavicula depreffa, coſtis divi- 2. mit flachen Wirbel, Surch fa, Bombix di&ta. unterſchiedliche Rippen ab- getheilt; der ſeidene Mohr. Pardus niger. der ſchwarze Leopard oder Ticger. . flavus. der gelbe Leopard. Fig. O. rubeſcens. der röthlichte Leopard. Das Marmor - Herz- oder Ringhorn. alveus luſorius. das Bretſpiel. punctis coeruleis. mit blauen Puncten. faſciata punétis flavis et albi- mit weiſſen und gelben Puncs dis. ten gebandet. Meta butyri. der Butterweck. lineolis virgata colore Acha- mit kleinen achatfarbigen li- tae, nien gezeichnet. dieta Eſplandian. das Eſplandian oder die Spinnenivebstute. Fig. K. flavida, faſcia albida cincta. gelb, mit einem weiſſen Ban- de umgeben. Die olive Band-Toote, mit einer Bande. Der grüne Kie. Cereolus afper. die Wachskerze oder der Onif, noch unpoliet. ſpoliatus feu Onix. - oder Schwaan, polirt. Fig. M. 1 2. Pa- Erſte Claſſe zehnte Familie. 195 3 - - 1 2. Voluta Papilionis ala. Segelſchnecke der Schmetterlingsflügel. Fig. V. fubviridis, pun&tis cincta, cum grünlicht, mit Puncten und duabus fafciis variegatis. zwcy bunten Binden umges bert. 3. - - clavicula coronata. 3. • - mit gekröntem Wirbel. - Corona Imperialis. et die Reichskrone. Das Fig. F. Kronhorn. Die Kaiſer- krone. minus faſciata. - weniger ge- Fig. E. bandet. fuſco variegata. braun gefleckt. nigro marmorata. Taytarz mar morirt. 4. - - clavicula corpori unita. 4. deren Wirbel mit dem Kör: Per ohne Abſchnitt verbun- den iſt. - † Pannus aureus. + das Goldtuch. Das golde- Fig. F. 2. ne Zeug. Das braune Selds pber safelhuhn. argenteus. Das Silbertuch. Das Sil. beritúde. Der Fliegen dreck. Das Sandhorn. citrinus. das citronfarbige Tud). fafciatus. Das gebandete Goldtuch. Fig. I. 2. Nigella. die Brünette. Das geibe Fig. G. 2. Nrghorn. Die wahre Brunette. Die Hühner. feder. Ovorum intrita. der Pfannkuchen Fig. H. 2. reticulata. netförmig. pennata. mit Feberzeichnungen. variegata, cum maculis coeru- bunt, mit blauen Fleckert. leis. granulata, maculis et pun&tis gekörnt, mit Flecken und - cincta. Puncten umgeben. et flavida. • und gelb. 5. . . clavicula circulo diſtincta, cor- 5. Scrên Birbel durch einen pore in medio au&to, oregue Sirkel unterſchieden, der amplius aperto. Sibrper in der Mitte dicke, und der Mund weiter ift. . defpoliata leviter. . + die abgezogene l'écorchée). Fig.C.2. Das Woikhorn. CC 2 7 5. Vo. 196 Anmerkungen 5. Soluta, nubecula. - - † Textile Sericum. Fig. A. 2. - Argenteum. Tulipa. 5. Kegelſchnecke das Wolklein. der Brocard. Das gekron- te Wolfhorn. Die achatne Erontade. der filberne Brocard. die Tulpe. Die gewölfte Adat: Tute. Die braun und blau gefleckte mit punctirten Linien beſepte Walzenſchnecke. Regenf. der Taffet. Fig. B.2. Pannus fericus. * *** 每​若​每​萨​程 ​++++ *** Anmerkungen über die Familie der Regel oder Sutenfchnecken. S / ieſe Familie vermiſcht fich leicht mit der folgenden, welche die Rollen- oder Wal- zenſhnecken in ſich begreift. Man wird aber ohne mthfame Unterſuchung an der äuſſern Figur diefer Conchylien tahrnchmen, daß die Stegel- oder Tutenſchnecken wie ein Kegel gebildet ſind, an welchem das eine End pyramidenförmig, und das andere Fcharf abgeſchnitten iſt, um einen pfatten Wirbel oder eine ausgezackte Krone vorzuſtellen. Die Rollen- oder Walzeníchnecke hingegen hat einen erhöheten Kopf, und iſt an dem obern und untern Ende faſt gleich dick, in der Mitte aber mehr bauchicht. Wenn man ihren Geſchlechtscharacter beſtimmen will, darf man ſich bey ihrer Mündung nicht aufhalten. Shre unten in eine Spitze verlängerte Figur nebſt dem flachen und durch eine ſcharfe Stante von dem Körper abgeſonderten Kopf, iſt alles was denſelben beſtimmet. Bey verſchiedenen Schriftſtellera a) heiſſen die Voluten, Segel- oder Tutenſehne- cken Rhombi, worunter eigentlich eine Raute verſtanden wird. Man gab ihnen den Mamen Volute, weil in der Baukunſt die Schnecken oder Voluten an den Capitálern der Gåulen bis zu dem ſogenannten Uuge der Schnecke immer kleiner werden. Andere fagen, fie hieſſen Volutae a volvendo vel revolutione fpirali. Der vorzüglichſte ſpecifiſche Character in dieſer Familie beſteht in dem Wirbel, der bey einigeil, 8. B. der flammenden (la Flamboyante), ſehr erhöhet, ben andern ſchr platt iſt, wie bey dem fcidenen Mohr: auch die Reichskrone bat hierinnen was beſonderes, daß eine gezackte Strone ihr Haupt zieret. Dieß iſt eine der reichſten Familien in der Geſchichte der Conchylien; Saher ſie auch vom Rumph Volutae eximiae genennet werden. Nichts übertrift die fchönen Zeichnun- sen und Farbenmiſchungen des Admirals und Vice-Admirals; thre prachtige Farbe, ihre giánc a) Auctarium mufaei Balfouriani, Cornets ou Volutes plano, 12. 109 1914 A с B D E 2 of Contact Lafungary Conusquicius F i Gospraust Lengta Cornas fpleteni K Reichs Mentor haifuellement H G I ni e hebraeus asli Ini Lening You Wien silmiscul that der griner Küste M N P и 1 eleibe else Tinger Luoquen Marmorhinz a goller panellsulind sche Conus peption Vooru 3. Liziner jun.fecit; Ozilgan, Astupyulhiyon Volutæ, Fegel oder Walken Schnelen. plane 12. o über die Familie der Regel oder Tutenſchneden. 197 1 1 glänzende Weiſſe, und ihre ſchöne Form, machen ſie noch ſchätzbarer, als ihre Seltenheit. Die Hollander ſind für dieſe Schnecke ſo ſehr eingenommen, daß auch einige unter ihnen ſchon an die 1000 Gulden dafür bezahlt haben. Da dieſe ſchöne Segelſchnecke aus der Soe kommt, ſo gaben ihr die Hollander vorzugsweiſe den Namen deſſen, der bey ihnen zu Waſſer commandiert; es giebt daher einen Ober-Admiral, einen Admiral, einen Vie re-Admiral, cinen Admiral von Oranien und andere. Einige behaupten die Hollander gåben einer Art von Admiral einen Vorzug, und nennten ihn den Ertra - Admiral, (wel- ches ſo viel heißt, als noch über den Admiral), oder Nulli cedo, wenn man nemlich an: ftatt der einen punctirten Linie, die ſich unten oder in der Mitte des groſſen gelben Ban- des befindet, an die brey, ja bisweilen vier ſolcher Linien zählet; dieß vermehret den Vor: sug und die groſſe Seltenheit dieſer Schnecke. Der guineiſche und der wie Chagrin ge- Förnte Admiral, ſind auch ſehr ſchön, aber minder ſelten, als die erſt beſchriebenen Schnecken. 1 Erklärung der zwölften Kupfertafel. Die te Segelſchnecke A, welche ringsherum mit braunen Linien auf fahlem Grunde umgea ben iſt, heißt die Eichenholztute (la Minime). Die mit B bezeichnete Aegelſchnecke, hat gelbe Flecken auf weiſſem Grunde. Die Kegelſchnecke, welche man ben dem folgenden Buchſtaben C fieht, heißt wegen einiger wunderlichen Figuren, womit ſie gezeichnet iſt, das Geſpenſt. Aus Dichen Fi- guren, welche röthlicht ſind, entſtehen zwey ſtarke Bånder, die nebſt drey Reihen von Puncten zwiſchen jedem Bande, dieſe Schnecke, deren Grundfarbe weiß iſt, umgeben. Sie iſt nicht gemein. Man ficht bet) D eine kleine Stegelſchnecke bon brauner Farbe, mit einer weiffent Binde in der Mitte, und noch einer ſolchen Binde an dem obern Theil. Die Siegelſchnecke E iſt eine Art von Reichskrone, ziemlich bünt, und ohne Binde, Nun kommen wir auf die wahre Reichskrone F. Sie hat zwey fahre, ſchwarz und weiß geſtreifte Bånder. Thr Wirbel, der ſehr platt und an den Umgången mit Ano, ten beſetzt iſt, macht eine Art von Strone, wovon ſie auch den Namen hat. Bey G erſcheint die Hebråiſche Buchſtaben - Kegelſchnecke. Sie führt diefen Na. men wegen der auf ihrem weiſſen Oberkleide ausgebreiteten ſchwarzen Flecken, welche dent Hebräiſchen Buchſtaben ziemlich ähnlich ſind. Man ſieht ben H ben bekannten Vice-Admiral, dem die mit meiſten Flecken mar- morirten Bande auf gelbem Grund, ein unvergleichliches Anſehen geben. Der Wirbel iſt ſchön marmorirt, und für cine Segelſchnecke ſtark erhoben. Von dieſer iſt diejenige Kita gelſchnecke, welche bey den Hollandern der Vice-Admiral heißt, unterſchieden. Sie hat einen weiffen Grund mit langen zerſtůckten Flecken von dunkelrother Farbe, und eine punca tirte Linie gegen die Mitte, wie der Admiral. Der Buchſtab i Weiſet auf eine kleine Siegelſchnecke, mit braunen Dupfen auf weiffem Grund, und mit siey blaßgelben Hinden. K were 1 198 Anmerkungen K Weiſet auf eine andere tegelſchnecke grófferer Art, mit einem einzigen weiſſen Ban de umgeben, das wie der ganz marmorirte obere Theil des Hauptes braun gefleckt iſt. Der Grund des Oberkleides iſt punctirt und gelbgrün. Man ſieht bey L einen unachten Admiral, mit gelben Banden auf einem weiſſen, mit allerley Farben bermiſchten Grund. Es iſt die ſogenannte Steckrube. Die Segelſchnecke M iſt rar, und heißt, wegen ihrer weiſſen Flecken auf gelben Grund der gelbe Sieger oder Leopard. Nun ſtehen wir bey N dem Ober - Admiral, der, nach der Meinung vieler Natur: geſchichtſchreiber, von dem Vice-Admiral durch nichts unterſchieden iſt, als durch eine punctirte Linie, die fich in der Mitte der groffen gelben Binde befindet. Er iſt aber in Anſehung der Zeichnung auf ſeinem Oberkleið und stopf, iveit über den Vice-Admiral erhoben. Dieſe Schnecke iſt eine der ſeltenſten. Die Stegelſchnecke o iſt der eigentliche Sieger oder Leopard, beifen Grund roth und Weiß gefleckt, bey den andern Tiegern aber braun iſt. P iſt eine artige Kegelſchnecke, mit zwey) Banden, welche gelbe Neşe auf einem weifa ſen Grund vorſtellen. Die Stegelſchnecke von der groffen Art, umgeben punctirte Linien und kleine Bine den, die mit braunen und violetten Flecken beſert ſind, und auf einem weiſſen Grund ſtes hen. Sie kommt der guineiſchen Sute (la Speculation ziemlich nahe. R iſt eine fahle Segelſchnecke, mit einigen Weiffen Flecken auf allen Seiten ausgee ſtreuet. Ihre abfeßenden Gewinde ſind mit kleinen Puncten beſekt. Das beſonderſte an ihr iſt, daß ihre Oberfläche einer Chagrinhaut gleichet. Die Regelſchnecke s hat unterſchiedliche Rippen, die braun punctirt und von weiſſer Grundfarbe find. Man kann ſelbige den weiſſen Mohr nennen. Man ſieht ben T eine Stegelſchnecke, welche dren weiſſe mit purpurfarbigen Flamment gezierte Bande, und zwiſchen dieſen dreyen noch zwer andere aurorfarbene Bande hat. Shr Wirbel iſt ſehr erhoben und ſpitig. Sie heißt die flammende ( la Flamboyante). Die Kegelſchnecke V wird der Schmetterlingsflügel genennt. Getiſie Augen und Flecken in der Geſtalt des zunehmenden Mondes, welche auf den drey Reihen von ſihma- Ten Båndern, womit dieſe Regelſchnecke umgeben iſt, bemerkt werden, ſieht dergleichen Zeichnungen auf den Schmetterlingsflügeln ziemlich gleich. Ihr Grund iſt fahl und nit: gends weiß, als in den Zwiſchenräumen zwiſchen den braunen Flecken der Zirkel und Bina den. Dieſe Schnecke iſt ſehr rar. FAMI Erſte Claſſe eilfte Familie. 199 9 Tab. 13. . . 6 FAMILIA VNDECIMA. Eilfte Familie. Rhombi, Cylindri ſeu Rollen-oder Walzens oder Dattela Oleae. ſchnecken. Rhombus, Cylindrus feu Olea, eft Die Rolle, Walze oder Dattel, iſt eine Concha univalvis, propter formam ſic einſchaalichte Schnecke, die von der Ge. appellata, ore ſemper oblongo, claviz ftalt den Namen hat: ihre Mindung iſt allezeit länglicht; der Wirbel bißteilen cula aliquando circulo diſtineta, durch einen Zirkel vom Körper abgeſondert, coronata, columella bisweilen gefront) und die Spindel laevi. allemal glatt. I. Rhombus Olea viridis et variegatā. 1. Walzenſchnecke, die grüne und marmo: Fig. N. rirte Olive · Achates, in ima parte variegatus, - achatfarbig und unten bünt. Cylindrus Porphyreticus. die porphyrneWalze, Welle, Fig. K, Dattel, Rolle. Die Olive: Olea nigra. Oliveoder Dattel, ſchwarz, Der Trauermantel. Die Wittwe. Die Mohrinn flavida. gelb. Solitarius diéta Der Einſiebiet ge nannt. in imâ parte fuſco varie: unten bunt und ge- Fig. M. gata et fafciata. bandet. litterata. mit Buchſtaben. Fig. R. amethyſtina, ex urbe biolbräun, aus Panda Panama. ma. Das türkiſche Lager. albida, lineis fulvis de weiß, mit fahlen Lis Fig. O. lineata. nien bezeichnet. clavicula coronâta. mit gefrontem Wire Fig. L. bel. Die bunte Achat Dattel. 3. granulatà , punêtüatà, 3. wie Chagrin geFront Fig. P. maculis favis variegata. und ſchwarz gedupft, mit gelben Fleckent. Derrauhe Kypers: Bohrer albida, fufcis maculis va- weiß, mit braunen Fig. Q. riegata. Flecken marmorirt Die blauen Śro pfen ad machinam produ&tis mit braunen Zaden Fig. S. lem fuſcam partità, ſub linien auf gelbem colore flavido. Grund. Der Eas melor. Da An 16 0 D 2: 200 Anmerkungen 00000000000D0D0D0D0D0D0D000 Anmerkungen über die Familie der Walzen- oder Dattelſchnecken. L ang'a) behauptet, dieſe Schnecke würde deswegen Cochlea Cylindracea genennt, weil ſie in Anſehung ihrer Figur einem Cylinder ſehr nahe Fame. Ihr Geſchlechts- character beſteht, ohne Rückſicht auf ihre Sündung, barimten, daß die ztver Ende beynahe gleiche Breite haben, wovon Das untere aber doch allemal um etwas ſchmåler ift; der Wirbel iſt nicht, wie bey der Kegelſchnecke, vom Körper durch eine Sante abgeſondert, ſondern er Hånget gleich mit ihm zuſammen und wird rund. Unterdeß giebt es aber doch Rollen, die eine gezackte Strone haben, und einen Wirbel, der vom Störper durch eine Art von ſcharfer Sante abgeſondert iſt, welches bey der Anordnung dieſer Schnecken Zweis fel erregen könnte. In dieſem Fall beſtimmt das untere Ende, welches niemals ſo fpißig it, als bey der Stegelſchnecke, den Geſchlechtscharacter. Driven oder Datteln heiſſen alle Rollen oder Walzen, bey welchen beyde Ende faft gleich ſind, der Körper aber in der Mitte bauchicht, und die allezeit länglichte Mündung unten ein wenig erhöhet ift. Es iſt ſchon erinnert worden, daß die ſchönen Farben, wo- mit dieſe beyden Familien prangen, keine Arten, ſondern nur Abånderungen in der Art machen. Der nemliche Schriftſteller b), von dem die Kegel Rhombi genennt worden ſind, giebt auch den Rollen oder Walzen dieſen Namen, und unterſcheidet fie bloß durch Ben- worter. Bey andern hieſſen ſie wegen ihrer cylindriſchen Figur Cylindroideae, oder auch Cylindri capite feu mucrone in altum edito. Die Hollander nennen dergleichen Conchylien Brunetten. Rondelet råumte den Datteln eine eigene Claſſe ein, weil er ſie ſonſt nicht un- terzubringen wußte. Aldrovand folgte ihm, wie in vielen andern, alſo auch in dies fem Stück. Erklärung Der breyzehenten Kupfertafel. Dieje Platte enthalt ben deberesit von der Familie der Regel und Tuten, und bie Familie der Datteln. Die Stegelſchnecke A heißt der Brocarb, ben fie in Anſehung des Gemiſches von Braus nem auf einem weiſſen Grund gleichet. Die mit B bezeichnete Segelfchnecke, hat blaue und braune Flecken auf weiſſem Grunde, die mit Linien und Puncten durchzogen ſind, Sie heißt deswegen die Tule pe; und iſt ein ſehr ſeltenes Stück. a) Method, Teſtacea marina diſtribuendi, p:17. b) Auctarium mufaei Balfouriani, Die Cornets og Volutes plano.13. . А B d D Julen 03 tulipa Lerollard bonus ftratus Al skewall forsing Spalthorn Orangstuch G F E I H golden zung Islantis OU N Den Goth auch Olives porting Roulleaux L K M 0911 Achat 3. Handling do seiden Mehr P Q R Crs8. S. Leitrior fecit.Nga Volutæ, Feegel und Balken Schmefen Rhombi, Xofler-oder Jaffel-Schnecken . plane.13 || über die Samilie der Walzen oder Dattelſchnecken. 201 Die folgende stegelſchnecke C, kommt mit ihrem fleiſchfarbigen Grunde der Farbe einer abgezogenen nahe, und heißt deswegen auch die abgezogene. Dieſer Grund iſt mit groffen braunen Flecken durchzogen, und durchaus leicht geſtreift. Der Buchſtab D weiſet auf einen Stegel, der wegen ſeiner Zeichnung und Farben- miſchung das orangefarbige Tuch genennt wird; es iſt ein vortrefliches Gewebe, das dem gleidhet, womit die güldenen Zeuge prangen. Der folgende Siegel E heißt der filberne Zeug. Er hat auf weiſſem Grund leichte Flecken, und iſt durchaus ſchwarz punctirt. Von andern wird er der Fliegendreck ges ilemnt. Der mit F bezeichnete Riegel, verdiente wegen ſeiner ſchönen Zeichnung, die aus: fieht als wenn Gold aufgetragen wäre, den Namen des güldenen Zeuges. Man ſieht bey G einen ungemein ſchönen Spegel, der mit groſſen braunen Flecken marmorirt iſt, und deswegen von den Holländern die Brunette genennt wird. Der Siegel H heißt wegen ſeiner Aurorfarbe, die mit Weiß vermiſcht iſt, der Pfannkuchen. Ben I ſehen wir den ſchönſten Regel. Es iſt der güldene Zeug, welcher nicht nur, wie die andern mit dieſem Namen belegten Segel, in die Länge und in die Breite mit braunen groſſen Flecken und linien auf einem weiffen Grund gezeichnet, ſondern auch an given Orten mit dichter berſammenſtehenden Marmorflecken, worunter man ein wenig Blau gewähr wird, umgeben iſt. Die folgenden Schnecken ſind Rollen oder Walzeit, welche Oliven oder Datteln gee nennt werden. soite: Die erſte mit K bezeichnete Dattel heißt der Porphyr, und ſtellt ſichen vollkoms men vor. Die zweyte, ſo mit L bezeichnet iſt, hat auf einem blaßgelb marmorirten Grund drcy braun gefleckte Binden, und gezähnelte Gewinde. Die Dattel M iſt eine der ſchönſten. Sie iſt weiß auf dem Grund, úber und über mit kleinen fahlen Flecken getiegert, und gegen die Grundfläche mit einer Binde umgeben, auf welcher regelmäßige Flecken von eben der Farbe erſcheinen. Man ſieht bey N eine marmorirte Dattel, die der mit L bezeichneten ähnlich iſt, aber gröſſere und längere Flecken auf einem weiffen Grund, und wenig gezähnelte Gewine de hat. Die Dattel o hat ungleiche und zikzak laufende aurorfarbene Streifen, auf einem weiſſen Grund. P iſt eine mit feinen ſchwarzen Störnchen befekte und gelb gefleckte Dattel. Die Dattel Q iſt weiß und annehmlich braun marmorirt. Die mit R bezeichnete Dattel iſt weiß, und hat an ihren Enden zwen. Banden bon braunen Buchſtaben, wo zwer B und ein D deutlich zu erkennen find; fie heißt deswegen Litterata. Die letzte Dattel bey dem Buchſtaben S, hat braune Zackenlinien auf einem gelblich ten Grund. Eee FAMI 202 Erſte Staffe zwölfte Familie. Tab. 14. Fig. L. FAMILIA Zwölfte Familie. DVODECIMA. Murices. Stachelſchnecken. Murex eft concha univalvis, tubercu- Die Stachelſchnecke iſt eine einſchaalid lis et aculeis horrida, clavicula aſpera te Schnecke, mit Knoten und Stacheln beſett; die Gewinde find ganz oben rauh, prope ſummitatem, exerta, comprel- bald hervorragend, bald platt; die Mün: ſa, ore ſemper expanſo , dentato, dung ſtets ausgedehnt, bald gezähnelt, edentulo, labro digitato , alato, pli- bald zahnlos; die Lippen bald mit Flügeln, cato, laciniato, collumella rugoſa, bald mit Fingern, bald mit Falten, balb mit Lappen; die Spindel bald runslicht, laevi. bald glatt. 15. 1. Murex tuberculis et aculeis nigris 1. Stachelſchnecke mit ſchwarzen Stacheln omnino circumdatus. und Knoten gang umge- ben. + aculeis obtufis et nigris horridus, † mit ſtumpfen und ſchwarzen clavicula compreffa. Stacheln beſetzt, und mit platten Gewinden. Fig. E. 2 cinereus, aculeis nigris circum. aſchfarbig, mit ſchwarzen plicatus, clavicula exerta. Stacheln umgeben, und mit hervorragenden Gewinden. Der Morgenſtern. Der Lucifer. Das bunte Tack. horn. Die zackidite Schweißerhore. aculeis obtufis fubcoeruleis, mit blaulichten ſtumpfen clavicula compreffa. Stacheln und mit plattem Wirbel. Der zwente More genſtern. Die groſſe gee zadte Maulbeere. fulvus, quatuor quatuor ordinibus fahl, mit vier Reihen aculeorum obtuſorum circum- ſtumpfer Stacheln umgea datus. ben. Fig. G.2. ſubalbidus, duobus ordinibus weißlicht, mit zwer Reihen aculeorum plicatorum confpi- gefaltenter Stacheln beſett. Die zadichte Bettbede oder Bettzüge. Dic ſtachlidte kleine Sturm- haube. Das ſtachlichte Casket. 2 Fig. P. 8 CUUS, 1. Mu. Erfte ei liezwölfte Familie. 203 1 e 1. Murex * fuſcus et coeruleus, tribus or. 5.Stachelſchnecke, *braun und blau, mit drcy Fig. H 2 dinibus aculeorum diftin&tus. Reihen Stadeln. Die dop: pelt gezadre und dornichte Bettdecke. Das braune ſtad:lichte Casket mit Banden. Die Baſtart. harpfe. flavus, aculeis ubicumque re- - † gelb, mit ordentlich ſtehen- gulariter difpofitis. den Stacheln. fubalbidus, umbonibus flavis weißlicht, mit gelben sind indutus, ore amethyſtino ex pfen bedeckt, und mit einer utraque parte dentato. auf beyden Seiten gezahs nelten violetten Mündung. Hericius albidus , aculeis der weiffe Igel, mit ſchwars Fig. A. nigris, ore dentato. zen Stadyeln und gezähnel- ter Mündung. Die dritte Art des Morgenſterns. Die Stadyelnus. * Ligoum venofum. * Das aberichte Holz. Eine Fig. D. Gattung der Stedermaus. Mufica, columella rugofa. die Notenſchnecke, mit Fig. F. runzlichter Spindel, fimplex canendi modus, feu die Bauern - Notenfchnecke. Mufica ruſticorum. Fulmen, columella rugofa. der Strahl, mit runzlichter o Spindel. variegatus, clavicula exerta buntfarbig, mit hervorras Fig. I. et afpera. genden rauhen Gewinden. Das Franſchhorn. Das marmorirte Cameelho n. undofus, clavicula exerta, tu. wellicht, mit hervorragen berofa et contabulata. den, Knotichten und abſes Benden Gewinden. albidus, ſtriatus, clavicula weiß, geſtreift, deren Ge- aculeis longis inſtructa. winde mit langen Stacheln beſcßt ſind. fulvus , coſtatus, ex omni fahl, gerippt, von allen Fig. K.2 parte tuberoſus et canalicu- Seiten Betrachtet Knoticht latus, und gefurdyt. Eine faltige Vale. verrucoſus, ſtriatus, umbili- policrWarzen und Streifen, Catus, clavicula fubrubra. mit einem Nabel und roths lichten Gewinden. Eee a 2. Mu. 204 Erſte Elaffe zwölfte Familie. . - cato. 2. Murex laevis, clavicula paulifper aſpera, 2. Stachelſchnecke glatt, mit wenig Stacheln roftro recurvo. an dem Zopfe, und mit zu- rückgebogenem Schnabel. - triangularis, feu Callis Ron- + dreveckicht, oder dieSturm- deletii ore dentato, labro pli- haube des Rondelets, mit gezähnelter Mündung und umgebogener Lippe. Turcarum galerus ruber, um- der rothe Eurban, Boller bonibus inſignitus, labris ex Snoten, deſſen beide Lipa utraque parte expanſis. pen ausgebreitet ſind. Die rothe knotichte Sturm haube. Der gtúende Ofen. Galeae - formis Bonanni. helmförmig, nach dem Bo- 20 nanniausiai Fig. D. 2 Caſſis colore Achatae, ore Sturmhaube yi achatfarbig, minus dentato mit nicht ſo gezåh- nelter Mündung. Das glatte ge ory flainmte Be- zoarhorn. Das milio geſtreifte Bes zoarhorn. fulvo variegata. mit braunen Flec den gezeichnet. cinerea, ftriata um aſchfarbig , ge- bonibus denudata. ſtreift, ohne Kino bo os ten. albida, lineis flavi- weiß, mit gel- dis undulata. ben Ivellenformis gen Streifen. Fig. 1.2 Achates regulari- der Achat, mit bus fulvisque notis reihenteiſeſtehen interftinétus. denfahlen Flecken. Das glatte Gar- tenbertdien. Die gewürfelte Bett- dede. Das Bret- fpiet. Das kleine gefleckte Bezoar: horn. coerulea, ftriata, l- blau, mit Streia neis rufis flexuoſo fu- fen, und breunen xu inſtructa, Backenlinien. . e 3. Mu. Erſte Claffe zwölfte Familie 205 . - 3. Murex labro digitato. 3. Stachelſonede mit Fingern an der Lefze. . Aranea. † die Spinne. Die Krabbe. Aporrhais. der Lecker ((Lam- Fig. E. bis) genannt. Die gefledte Krabbe. Die ſiebenzadichte Flügelſchnecke. · Harpago mas. der Hacke oder das männis lein der Spinne. Die Teufelsklane. Die grote Krabbe. Der Botshade. Die Sünffinger Krabbe. Die fünfzackichte Flügelſchnecke. foemina. das Weib der vorhers gehendenSpinneoder Strabbe. - Cornuta, millepeda feu Das Tauſendbein. Die Son Fig. B. 2. pedydactylus. nenſtrahl. Krabbe. decumana Rum fehr groß, mit Hörnern nach phii. Dein Rumph. Eine rele fchwere geflügelte Krab- benſonede von ſehr dider Staale. Leß. - heptada&tylus Plinii. mit ſieben Fingern nach dem Plinius. pentadactylus. mit fünf Fingern oder große ſen und dicken Zacken. teffarodactylus Rondeletii. die Arabbe mit vier Fingern, nach dem Rondelet. · fenis appendicibus mit rechs gerohrle canaliculatis de- ten Fortſatzen. corata. Scorpio, apertura oris minutiſ- der Scorpion, deſſen Mün- Fig. B. fimis inciſuris rugata. dung mit kleinen Linien gee ſtreift iſt. Das 3 pperlein mnit Knoten an den Fin. gern. Das Podagra. Der Podagra- Krebs. orthocentros purpureus. bon rother Farbe, und mit geraden Stacheln. coracoides, ſeu corvi roftro mit zurückgebogenen Stas fimilis. cheln, wie Rabenſchnabel. 3. Mu. 206 Erſte Elafle zivólfte Familie. Fig. M. 4. - 4. i Fig. O. Fig. N. Murex * labro in quimque appendices Stachelſchnecke * mit einer in fünf Forte plicato, coeruleo, albo fuſco- fáze gefaltenen lippe, blau, que colore. weiß und fahl von Farbe. labro alato et laciniato. deren Lippe mit einem Flügel und Lappen verſehen iſt. auris aſini, labro intus ruben- - † das Eſelsohr, mit innwens te, roftro recurvo. dig rother Lippe und zurück- gebogenem Schnabel. Das geknobelte Laphorn. Der Weiſer. triangularis, ftriis maximis et dreyeckicht, mit groſſen tuberculis cin&tus, auris Porci Streifen und Knoten umge- nominatus. ben, das Schweinsohr gec nannt. ore rubro, columella nigra. mit rother Mündung und ſchwarzer Spindel. ore ex utraque parte nigro et der ſchwarze Schlund. Die Itriato. gebandete oder mit Bin. den verſehene Canarien- dnede. ore albo et fuſco. mit weiſſem und braunem Munde. * Turtur. * Sie Turteltaube. Pugil Rumphii, pyramide acu- mit ohrförmigem Munde leis inſtructa. nach dem Rumph , und mit einem Zopf voller Stacheln. labro admodum extenſo, fub- mit fehr ausgebreiteter, rubro, laciniato , clavicula röthlichter Lippe, und ei- aculeata. nem Lappen an derſelben, und mit einem Zopf voller Stacheln. ruber, labro laciniato, cla- roth, mit Lappen an der vicula aculeata. Lippe und einem mit Sta- cheln beſetzten Zopf. Eine knotichte Flügelſdynecke. Der Kickvorſch. Der Froſd). Die Sommer- ſproſſen variegatus, verrucoſus, labro buntfarbig, voller Warzen, laciniato et craſlo. mit Lappen an der dicken Lipa pe. et tenui. Dünnen Lippe. . Fig. A.2. - - Fig. K. 2 Fig. C. 2. 4. My Mu- Erſte Claſſe zmålfte Familie. 207 4. Murex flavus, labro laciniato, clavi- 4. Stachelſchnecke gelb, mit lappen an der cula gibboſa. Lippe und bucklichtem Zopf. ventricoſus, labro replicato, bauchicht, mit umgebogener Fig. Q. colore plumbeo. Lippe, und bleyfarbig. Die Taube. Der Pult. Das volle aufgeblaſene Seegel. laevis, labro craſſo et plica- glatt, die Lippe dick und ges to, columella dentata. faltet, und die Spindel ge sáhnelt. ſubflavus et tuberoſus, labro gelblicht und knoticht, die Fig, G. plicato, ex una parte denta- Lippe gefaltet, auf der eje to, ex altera maculofo. nen Seite gezahnt, und auf der andern gefleckt. Das knotichte oder geſtreifte Såurden. Die braun- geſtreifte und höckerichte Bezoarſchnecke. flavidus, coſta regulari, ma- gelb, mit einer gefleckten Fig. H. culoſa tranſverſim a clavicula Leiſte, welche vom Gewin- ad roftrum per medium dorli de ſchreg über den Rücken protenſa. bis zum Schwanz fortges het. Das glatte Sáum den mit einer gefleckten Leiſte auf dem Rücken. cinereus, coſtatus, labro ex- aſchfarbig, gerippt, die tenſo ex parte columellae. Lippe von der Seite der Spindel gedehnt. albidus, ventrofus, coſtatus, weiß, bauchicht, gerippt, Fig. C. columellaque tabulata. und mit abſeßenden Win- dungen. Das große Kuf- ferhorn, oder die Doſen- Schnecke. Das Käſtchen. 5. • unicus, ore a dextra ad fini. 5. . - die Einzige, deren Mün- Fig. F.2. ſtram inclinato. bung von der Rechten zur Linken gedrehet iſt. An Iffa 208 Anmerkungen Anmerkungen über die Familie der Stachelſchneden . ngcachtet der Geſchlechtscharacter der Stachelſchnecken darinnen beſtehet, daß ihre Mündung långlicht und mit Záhnen beſetzt, der ganze Körper mit Stacheln oder Sinoten bedeckt, der Wirbel exhoben und die Grundfläche verlängert iſt, ſo bemer- ket man doch noch an denſelben vier ſpecifiſche Charactere, welche folgende beſondere Ar- ten beſtimmen: die Stachelſchnecke, welche keine Stachein, ſondern Flügel hat; die Krab- be mit Stacheln und mit Fingern oder Hacken, welche von vielen Naturgeſchichtſchreibern Aporrhais oder Lambis genennt wird; die Sturmhauben, die wahre dreycckichte Stas chelſchnecken find, und auch bey vielen Sthriftſtellern a) unter dieſem Namen vorkoms men; und endlich eine ganz gefurchte Stachelſchnecke, die weder Stacheln, noch Fiú- gel, noch Anoten, und einen platten Wirbel hat. Der eigentliche Geſchlechtscharac- ter der Stachelſchnecken iſt alſo in der gezahnten und länglichten Mündung zu ſuchen. / / Bey dem erſten Blick, den man auf einige Sturmhauben, vornehmlich auf die mit einem glatten Oberkleid, wirft, ſollte man ihnen die nahe Verwandſchaft mit den Sta- chelſchnecken kaum zugeſtehen; denn ihr von Stacheln entblößter Körper, ſcheint ihnen anfänglich den Eintritt in dieſe Familie zu verwehren. Man unterſuche aber nur ihre lang- hichte und mit Záhnen beſetzte Mündung, ſo hat man den Hauptcharacter der Stachel- ſchnecken. Ihr glatter störper, der von einem hervorragenden angewachſenen Theil, und oft gegen die Mündung von einer dünnen und ſehr merklichen Falte durchſchnitten wird, hat auch etwas, das den Knoten gleich ſieht. So wird man auch an den nicht ſtark heraustrettenden Gewinden den Urſprung vieler Stacheln, und drey dicke hervorra- gende Falten zwiſchen den Gewinden gewahr. Geht ihnen alſo wohl noch etwas ab , um für wahre Stachelſchnecken gelten zu können, wenn ſie auch wirklich nicht fo ftach- licht ſind, als die andern? Obtinuit nomen Muricis haec concha, ob figuram, quae repraefentat faxorum aſpera ; eadem pariter voce exprimitur bellica clava ferreis aculeis horrida, quam eximie refert teſta admodum craffa , tuberculisque horrida et aſpera prope ſummita- tem, a latere destro fulcata et aurita; mithin zeigen die Wörter Murex und Tribulus einerler Sache an; Tribulus aber heißt in der Kriegsbaukunft ein Fußangel, ſpaniſcher Reiter. Das Wort Murex wurde im Franzöſiſchen durch Rocher gegeben; man hátte aber das lateiniſche Wort bey behalten können, denn man fagt ja auch Nerite und Lepas. Murex fumitur pro omni colore purpureo, ſeu purpura , buccina et conchy- lia; fu daß Murex, wie viele Schriftſteller behaupten, der Geſchlechtsname iſt, und die Purpurſchnecken nur eine Art davon find. Hieraus entſtund die Vermiſchung ver- chiede A) Ben dem Rondelet, Aldrovand und Rumph, 7 Murex ou Rochers. plares. Tog 9 song by wym her in B d A Nicholauß 12 industehen Scorpion D E fulank fonton saraf do ndrihr holz H G Om Luther Insthachte Kroger so glette Saum Cassis riber Siunchen I Camelhan M I K N prezo Oglind 0 zuzahle Man P a 2. , Taube ad pedes 9.S. Leitner fec. Joi Ischuhe Murices et Alatæ . Stachel und Flügel Schneten: 3 über die Familie der Stachelſchnecken. 209 ſchiedener Geſchlechter, wovon in den Anmerkungen über die Familie der Stinkhörner gee redet worden iſt. Virgil b) ſagt: Tyrioque ardebat Murice lana, weil die Alten ihre Purpurröcke mit dem Saft dieſes Thieres fårbeten, uud weil die Tyrier ſich auf dieſe Kunſt am beſten verſtunden. Weil dieſem Thier ein Platz unter den blutloſen Waſſerthieren angewieſen worden iſt, ſu darf man das Wort Blut nicht gebrauchen; Daher heißt auch bey dem Ariſtoteles und Plinius der Saft, den das Thier giebt, niemals Blut, ſondern flos, ſeu fuccus quem exiſtimant Sanguinis loco effe, in candida vena, qua ablata et compreffa, ma nus flore tingitur. In Amerika wird die Stachelſchnecke, wie der P. Plůmier erzählet, le Piſſeur, genennt, weil ſie ihren Saft, das der Purpur iſt, ſchnell von ſich ſprüßt. Ein italianiſcher Schriftſteller c) nennt die Stachelſchnecke, Concha fortificata di multiplicate punte, come chiodi, con belliſſimo ordine difpofte. Fab. Columna d) gab deutlich zu verſtehen, daß man die Stachelſchnecke von der Purpurſchnecke und dem Kinkhorn unterſcheiden ſollte, indem er ſchreibt: Sicut enim Purpuras ab uſu coloris , ita Murices ab aculeatis tuberculis, Buccina ab uſu et effigie tortili et longa &c. Hierber, iſt aber zu erinnern, daß die Purpurſchnecke die Eigenſchaft, die Murpurfarbe zu haben, welche er ihr einzig und allein beylegt, mit den Stachelſchnecken, ja ſelbſt mit den Sinkhörnern gemein hat. 2 Endlich will So. Callard de la Duquerie e) das Wort Murex a Mure ableiten, weil die Figur dieſer Conchylie, wie er ſagt, einige Aehnlichkeit mit einem Ratten hat; id) laffe es aber hierinn auf den Ausſpruch des Leſers ankommen. Erklärung der vierzehenten Kupfertafel. D ie Stachelſchnecke A iſt ſehr klein, mit weiſſen Stacheln ganz bedeckt, am Kopf gleichfals weiß, und kann deswegen der weiſſe Igel heiſſen. Die mit B bezeichnete Stachelſchnecke iſt der Grorpion, deſſen gelblichter Störper ganz runglicht und knoticht iſt. Dieſe Schnecke hat fünf dünne Zacken an der Lippe, und zwey andere krümmere, den einen an dem Kopfe oder Wirbel, und den andern am Schwanze. Ihren weiß und violet geſtreiften Lippen gleicht nichts an Schönheit. Die kleine Stachelſchnecke C iſt ſehr bauchicht und mit Rippen verſehen, die, wie die fünf abſetzenden Gewinde, erhoben find. Sie iſt ganz weiß, hat einen ſehr weiten Rund und keinen Shwanz. Man 6) Aeneid. lib. 4. d) Aquat, et terreft, obſervat. pag. 55. 6) Mufaeum Moſcardi, lib. 3. c, 53, e) S. Lexicon med. etym, $9 Man 210 Anmerkungen Man ſieht bey D die Stachelſchnecke, welche das aderichte Holz genennt wird. Sie bat runde Rippen, die ſich oben in Spitzen endigen, und gleicht in Anſehung der Farbe ei- nem aderichten Holz. Die Krabbe E hat eine ſehr beſondere Figur mit ſehr langen und krumm gebogenen Fúffen oder Fingern. Der Schwanz und die Gewinde laufen in eine Spiße aus. Sie wird der Lecker (Lambis) genennt. Der Buchſtab F weiſet auf eine unter dem Namen der Notenſchnecke ſehr bekannte Stachelſchnecke, die ſich durch die ſehr ſchönen rothen Dupfen und fünf niedlichen Linien, wie auf einem Notenpapier, vor andern auszeichnet. Die Stachelſchnecke G iſt achatfarbig, und hat Sinoten und umgebogene Lippen die braun gefleckt ſind. Der Buchſtab H zeiget auf eine Stachelſchnecke von gleicher Farbe mit Lippen, die einen Wulſt machen, und mit einer erhobenen Rippe oder Leiſte, welche mitten über die Schaale vom Kopf bis zur Grundfläche gehet; das etwas ſehr beſonders und dieſer Schne- de allein eigen iſt. Die Stachelſchnecke I hat Streifen, und iſt nur an den ſechsmal abgeſetzten Gewin- Den mit Sinoten verſehen. Ihr Oberkleid hat gelbe Flecken auf weiſſem Grund. Die folgende, die mit K bezeichnet 'ift, hat auch Streifen und gerůntete Knoten an den Gewinden. Das Merkwürdige dieſer Schaale beſteht in dem Flügel mit einer Spitze, die oben ſehr hervorraget. Der Buchſtab L weiſet auf eine kleine Stachelſchnecke, die am ganzen Körper mit Stacheln bewafuet iſt. Der Grund und die Stacheln ſind Abſatweiſe ſchwarz und weiß, ausgenommen cinige kleine rothe Flecken. Die mit M bezeichnete kleine Stachelſchnecke hat fünf Abfäße, die mit Sinoten be- ſetzt ſind. Es iſt nichts an ihr beſonder, als der ſtark ausgebreitete Flügel, der viele Spis şen macht. Die Stachelithnecke N iſt an den Gewinden ihres Kopfes ein wenig bucklicht. Th- re Lippen ſind bisweilen roth, bisweilen ſchwarz ; in welchem Fall diefelbe der ſchwarze Schlund genennt wird. Die Stachelſchnecke, die bey o zu ſehen iſt, hat eine flügelförmige Lippe, die ich ausbreitet und oben eine ſehr lange Spitze hat. Sowohl von dem hellrothen Grund ihrer Mündung, als von ihrer Figur, hat ſie den Namen des Erelsohrs. Der Buchſtab P weiſet auf eine ganz auſſerordentliche Stachelſchnecke. Ihre kur- ze und dicke Figur iſt voll dicker Knoten, deren ſtumpfe Spitzen Hundszåhne vorſtellen; ihre Gewinde ſind ſtachlicht, aber wenig erhoben; und ihre Hauptfarbe fällt ins Violette Blaue und Braune. Die Texte Figur Q iſt eine in der Mitte ſehr bauchichte Stachelſchnecke von weiffer Farbe mit braunen Streifen. Ihre dicke und ausgebreitete Lippe ſtellt eine Art von Flüe gel bor, deffen Farbe der Bleyfarbe ſich nähert. Erkle Murex ou Rochers. planc 25. B A Vene umy lungo lang E Om Purnama Jepun d. Miltus D E Morgenstern Taida nella corrigeren glatte Berzorrhorn H dei brausslachliche a 6 T glatte Garten K Abonellen zerliche Wase I.5. Leitner foc. planu.zs. Murices et Alafz. Stachel ind Flügel Schnekefi. UNIL Picha M über die Familie der Stadelfdneden. 211 Erklärung der funfzehnten Kupfertafel. ie Stachelſchnecke A hat ein zerriſſenes Ohr nebſt zwey Rethen von Stacheln an dem Urſprung der Gewinde, die bis an die Spike mit vier bis fünf Reihen von Sinoten beſext ſind. Die Aurorfarbe, womit fie pranget, fålt ins Rothe. Die mit B bezeichnete Stachelſchnecke iſt die Strabbe, welche, wegen der Vielheit der Füſſe an dem Rande ihres ſehr ausgebreiteten Flügels, das Tauſendbein genennt wird. Der Störper iſt voller Buckeln und Sinoten, und der Schwanz långlicht und gez krúmmt. Der Stopf iſt ziemlich deutlid) zu erkennen. Der Buchſtab C ſtellet eine Stachelſchnecke vor, die abſatzweiſe mit Runzeln und Stacheln beſegt iſt. Shre Lippe tritt in der Form eines Flugels heraus, und ihre weife Grundfarbe iſt mit einigen braunen Flecken bermiſcht. Es giebt darunter eine Art mit dünnen Lippen, und eine andere, deren Lippen ſehr dick find. Man ſieht bey D eine dreyeckichte Stachelſchnecke, oder ſogenannte Sturmhaube, deren Lippen aufgerollt ſind. Thr Oberkicid iſt von oben bis unten mit aurorfarbenen Linien auf einem weiffen Grund-burchzogen. Die Stachelſchnecke E iſt felten. Ihr ganzer Körper iſt mit ziemlich langen Stas cheln auf einem ſchwarzen Grund befekt. Dieſe Stacheln machen verſchiedene Stock werke; und die Gervinde tretten auch hervor. Die folgende Stachelſchnecke F heißt die Einzige, weil ihre Mündung ungewihnlie cher Weiſe von der Rechten zur linken gedrehet iſt. Ihr Wirbel iſt in eben dem Grað platt, als ihr Schwanz (pißig iſt. Dieſe Stachelſichnecke iſt nicht gemein. Die Stachelſchnecke G iſt aufterordentlich felten. Ihre Reihen gefaltener Stacheln vornehmlich die untere, zeichnen ſie vor allen andern aus. man bemerkt an der mit H bezeichneten Stachelſchnecke, ſehr fihine braune Far- ben, die ins Blaue fallen, nebſt weiſſen Stacheln. Nur alsdenn, wenn ſie ihr Ober- háutchen verloren hat, werden dieſe ſchöne Farben ſichtbar. Der Buchſtab I weifet auf eine mit Flecken gezeichnete Sturmhaube von ſehr ſchöner Politur und mit ſchönen Gewinden. Die legte Stachelſchnecke, po mit K bezeichnet iſt, hat ſehr hockerichte Rippen, und Knoten an jedem Abſat. Man entdeckt an felbiger einen Nabel, und ihre Farbe iſt ſchmugig grau. Goga FAMI 212 Erſte Elafie dreyzehnte Familie. > > 3 FAMILIA Dreyzehnte Familie. DECIMA TERTIA. Purpurae. Purpurſchnecken. Purpura eſt Concha univalvis, a capi- Die Purpurſchnece iſt eine einſchaalidste te usque ad baſim tuberculis, ftriis, Schnede, vom Wirbel an bis zur Grund- : umbonibus, fpinisque laciniata, ore flache mit Buckeln, Streifen, Knoten tenui, fere rotundo, cauda brevi ; und Stacheln abgetheilt; der Mund iſt pleraeque baſi in longum roſtrum klein und faſt rund; der Sdwanz kurz; erecta. bey einigen endiget fich die Grundfläche Tab. 16. in einen langen Schnabel. Fig. G. 1. Purpura ramofa , cauda brevi. 1. Purpurſchnecke in Aeſte zertheilt, mit kurzem Schwange. Fig. H. - † Horrida, labro carneo, tri- + das Brandhorn, mit ro- bus ordinibus ramorum. them Munde und drey Rei- hen von Blättern. Fig. E. flava, triplici ordine ramorum gelb, mit drey Reihen her: eminentium vorragender Aeſte. Eine andere Art von Brands born. ſubalbida, tribus ordinibus ra- weiflicht, mit drey Reihent morum minus laciniatorum, nicht ſo ſtark zertheilter nominata Tribulus, Aeſte, der Fußangel oder ſpaniſche Reiter genannt. Die grofle Purpurſchnecke. Das zadichte Krullhorn. Das weiſſe gezadte oder dornichte Casket. Heb. canaliculata lineis fulvis, ra- gefurcht mit rothgelben Lia mis minus laciniatis. nien, und mit nicht ſo ſtare zertheilten Aeſten. pentada&tylus, feu quinque mit fünf Fingern, oder fünf ordinibus ramorum laciniato- Reihen zertheilter Aefte wie rum Bufonis pedis inftar, cla- Strötenfüſſe, und mit Gee vicula multum diſtincta. winden, die vom Körper ſtark abgeſondert ſind. Der kleine Scorpion ſemi - horrida, fenis ordinibus das weiffe Brandhorn, (la ramorum. Rotie) mit ſechs Reihen von Aleſten. Fig. C. Fig. D. + Fig. F. Pur- Erſte Slaſie drengehnte Familie. 213 7 Purpura foliis in fex ordines diſpoſitis, Purpurſchneckemit rechs Reihen vonBlát: Fig. K. a capite ufque ad bafim laci- tern vom Wirbel an bis zur niata, Lactucae criſpatae no- SU Grundfläche, die krauße Lac- mine. tuke genannt. Das weiſſe doppelte Brandhorn. 2. - - Spinofa, cauda longa. mit Stacheln und langem Shwanze. - † fpinis longiflimis munita , feu + die groſſe Stachlichte, mit Fig. A. magna Spinoſa. groſſen Stacheln. Der gror- re doppelt gezackte Spin- nenkopf minus longis in tres ordi. die kleine Stachlichte, mit nes diſpoſitis, ſeu mini- drey Reihen von Sta- ma Spinoſa. cheln. Spinoſa minus aſpera. Die minder rauhe Stad lichte. 3. - tuberofa, longo roftro , et 3+ mittnoten beſett, mit langem cauda longa. Schnabel und Schwanze. - - † Hauſtellum, longiore roſtro - † die Schnepfe, mit einem lan- Fig. B. canaliculato donatum, fpinis gen gerobriten Schwang, denudatum. ohne Stacheln. Der Sdnes pfenkopf Die Squfe. Der Schöpfer. minus maculoſum. 1 exiguum et fuſcuin. 4 - craſſa, coſtata, roſtro recur. 4. - VO. nicht gefleckt. Klein und braun. dick, mit Rippen und Frum- mem Schnabel. - marmorirt, gerippt, knoz ticht, und mit violets ten Binden umgeben. + marmorea, coftata, tubero- fa, fafciis ame- thyftinis cin. &ta. aculeis inſig nita. 5. - piloſa, clavicula elongata, 5.- mit Star djeln. mit Fåden wie Haare, und langem Zopf. fchmutig grau, mit brey Reis hen von Haaren, langem Zopfund geradem Schnabel. Die trodne Birn mit Haaren. 18 - † cinerea , triplici ordine pilo- . rum conſpicua, clavicula ere- Eta, re&ti . roftra. Fig. 1. $ 5 6 Pur- 214 Anmerkungen Purpura curvi- roftra, fimbriis fetoſis Purpurſdynecke mit Frummem Schnabel munita. und ſeidenen Franzen. 6. - tenuis, aculeata, clavicula 6. dünn, mit Stacheln, compreſſa, brevi roftro. plattem Wirbel, und ſehr kurzem Schnabel. -.- 7 aculeata, ſeu Hyſtrix marina. + mit Stacheln, oder das ſogenannte Meerſtachels fchwein. Porphyroides, vel Porphyri die in Anſehung der Far- tes. be dem Porphyr gleia chet. 特萨​毒​##歷​辱​茶​展 ​十​土​十 ​***** #1 tot Anmerkungen über die Familie der Purpurſchnecken. 9 je Purpurſchnecke , die der Stachelſchnecke ziemlich ähnlich iſt, unterſcheidet ſich von dieſer dadurch, daß ihre Mündung nicht ſo langlicht iſt, und weder Zähne noch Flú- gel hat, und daß ihr Körper und stopf nicht ſo erhoben find. 2 Hiernach låßt fich - ihr Geſchlechtscharacter beſtimmen, der darinn beſteht, daß ihre Mündung klein, rund und glatt, der ganze Körper mit Blåttern, wie die Frauße Lactuke hat, und bisweilen mit fangen Stacheln bedeckt iſt, und daß fie einen langen oder kurzen Schwanz hat, der rührförmig und öfters zurückgebo- gen iſt. Die Alten zåhlten drey Arten von Purpurſchnecken: die erſte hatte einen langen zus rückgebogenen und rührförmigen Schwanz, die zweyte hatte keinen, oder wenigſtens einen ſehr kurzen Schwanz; und die dritte war der hervorragenden Gewinde oder des Wirbels beraubt. Die inchnitten haben befest, der In dieſer Familie Taſſen ſich vier ſpecifiſche Charactere unterſcheiden: die Pur- purſchnecke, deren Törper mit Blättern, die Einſchnitte haben, beſetzt, der Schwanz aber zurückgebogen und ſehr kurz iſt; die zweyte Art, die einen mit ſehr ſpitzigen Stacheln bewafneten Körper, und einen ſehr langen Schwanz hat; die dritte Art, die gleichfalls mit einem ſehr langen Schwanz verfehen, deren Körper aber glåtter iſt, und nur einige Runzeln und Anoten hat; und die vierte, wel- the kleiner , hat einen ziemlich erhobenen Wirbel, einen kurzen und wenig 34= rückgebogenen Schwanz, und einen Körper, der mit kleinen Stacheln oder Hage ren befekt iſt. I cana 1 1 Die Pourpres. planc 16. 215 A V.Vanglojus fumpaylanmashingya B ... Jawyhoundwyd Saw Paylor Muros han c D E F i prise Loraines for H Sppnissereits I K d. thin Scorn baru we found In House for sale yolgoxha 7.8. Lotnen foc. Purpuræ . Pärpúr Schuelen: plane.26. UND OF über die Familie, der Purpurſchnecken. 215 Die Römer bedienten ſich dieſer Conchylie ſo gut, als der Stachelſchnecke, gum Farben der Röcke, von welchen Cicero a) in der unten angezogenen Stelle redet: Man gebrauchte die Wörter Tinctores Purpurarii, Pifcatores Purpurarii, Offi- cina Purpuraria, wenn man die, ſo mit dieſem Thiere fårbeten oder Handel trieben, aus, zeichnen wollte b). Die Purpurſchnecke heißt bey dem Plinius Pelagia c), griechiſch máępuga, und bey dem Marthioli d) Purpurfiſch; ſie wird auch bisweilen Vierge genennt. Und daß bey den Alten Conchylium eben ſo viel bedeutete, als Purpura , erhellet daraus, weil vom Plinius ein Kleid, zu deſſen Farbe Purpurſchnecken oder Stachelſchnecken genommen worden, conchyliata veftis genennet wird. So heißt auch der Purpur und die Pur- purſdynecke bey dem Martial, Lana Tyria, Lacerna Tyria; bey dem Virgil, Sarranum oftreum, und bey dem Juvenal , Sarrana Purpura, Von der Meinung vieler Philoſophen, als könnte man das Alter einer Conchylie an der Zahl ihrer Gewinde erkennen, hat Columna e) die unten beygefügte Stelle. Erklärung der ſechzehnten Kupfertafel. ie Purpurſchnecke A iſt ungemein ſchön. Thre Farbe iſt gelblicht und ihr ſehr langer Schwanz hat vier Reihen von ſehr langen Stacheln nebſt kleinen dazwiſchen. Ihr gefurchter Störper und ihr Wirbel ſind erhoben und mit langen Stacheln, die ſich an die Reihen des Schwanzes anſchlieſſen, beſett. Sie heißt der große ſtachlichte Schne- pfenkopf. Die mit B bezeichnete Purpurſchnecke heißt wegen ihrer Figur der Schnepfenkopf. Der Grund ihres Oberkleides iſt fahl, mit Linien geſtreift und mit braunen und grauen Flecken gezeichnet. Dieſe Schnecke iſt mit Runzeln, hörkerichten Furchen und Anoten bedeckt; ſie hat ziemlich hervorragende Gewinde und einen auſſerordentlich langen und geröhrlten Shwanz, und ihre Mündung iſt mit einer fleiſchfarbigen Saumleifte ein- gefaßt. 2 Die Purpurſchnecke C iſt ſchmutzig weiß, mit Erhöhungen, wie getriebene Ar- beit, mit Runzeln, und mit drey Reihen von Heſten; die Einſchnitte haben, von oben bis unten bedeckt. Sie heißt der Fußangel oder ſpaniſche Reiter. 1 Man a) Lib. 1. Tuſc. Quaeſt. Veſtis purpurea , I Purpura fulgere ; unde purpurati dicti ſunt, qui apud Principes, caeteris digni- tate anteeuntes, purpurea veſte utebana- c) Pelagii werden die Waſſerthiere genennt, die den Grund des Meeres niemals ver. laſſen. d) Lib. 2. p. 135 e) Cap. I. $. 32. Quare fallax eſt orbium nu- inerus ad obſervationem annorum, tur. b) ALDROVAND, Lib. 3. P. 313. Hhh 2 216 Anmerkungen über die Familie der Purpurſdneden. Man ſieht bey D eine Purpurſchnecke, deren zackichte Aeſte Strötenfüßen glei- chen. 3hr Leib und Stopf ſind in ihrer Form nicht minder ſonderbar. Die Farbe, welche an den Füſſen und Schwanze braun iſt, verwandelt ſich an ihrem Wirbel und einem Theil ihres Körpers in ein ſchmugiges weiß. 1 Die Purpurſchnecke, welche bey E vorkommt, iſt von fabler Farbe und fehr frey in den Blåttern, welche långer und ſpitiger ſind, als bey den übrigen. Sie hat auch einen ſehr erhobenen und mit eben dergleichen Blättern beſetzten Wirbel. Die Purpurfühnecke F hat Blåtter wie die krauße Lactuke, deren Ende ſchwarz ſind, der Grund aber iſt weiß. Sie heißt daher das weiſſe Brandhorn. (Rotie). shr Oberfleid iſt dünn, durchſichtig, und mit ſechs Reihen von Blat tern beſetzt. Man fieht bey G eine kleine ganz weiſſe Purpurſotnecke, mit nicht ſtark her- vorragenden Stacheln, deren einige ſchwarz ſind, und mit einem ſehr kurzen Schwanz Die Purpurichnecke H iſt faſt ganz ſchwarz, und hat ungemein ſtark ausge- gackte Aeſte. Man nennt ſie das Brandhorn. Suntvendig iſt ſie blendend weiß, und die eine Lippe ihres Mundes iſt roſenfarb. Man ſteht bey I eine Purpurſchnecke mit Rippen, die mit dicht beyſammen ſte- henden, Haaren ähnlichen Stacheln þeſeßt ſind., von ſchmußig grauer Farbe. Ihr mit Buckeln bedeckter Wirbel iſt ſehr abgeſondert, und ihr Schwanz wie ein Schnabel gekrümmt. Die mit K bezeichnete Purpurſchnecke iſt wegen ihrer gezackten Blätter, die nicht ſo ſtark heraustretten, als bey den andern, merkwürdig. Sie wir) die krauße Lactuke (Chicoréc) genennt. Thre Farbe fållt ins Weiſſe und Gelbe, aus. genommen einige Blätter an derſelben, die an den Enden braun ſind. FAMI Erſte Claſſe vierzehnte Familie. 217 FAMILIA Vierzehnte Familie. DECIMA QVARTA. Conchae globofae. Blaſen- oder kugelartige Schnecken oder Tonnenſchnecken. Concha globoſa eſt univalvis, ventre Die kugelartige Schnecke oder Sonnen- inſtar globi fubrotundo, apertura la- ſchnecke iſt einſchaalicht, der Baudy rund xiore, dentata , edentula , clavicula wie eine Tonne; die Defnung ſehr weit, bald gezähnelt, bald zahnlos; der Wir- mediocriter umbonata, depreſſa, bel bald ein wenig erhoben wie eine Bruſt- columella aſpera, laevi. warze, bald flach, und die innere Seite Der Mündung bald runzlicht, bald glatt. > Tab. 17 . 1 . I. Dolium rotundum et umbilicatum. 1. Tonnenſchnecke, rund und genabelt. • • t ftriatum, albidum et tenue. • t mit Streifen, weiß von Farbe. canaliculatum, funiculis flavis gefurcht, mit gelben kleinen Fig. L. cinctum. Stricken umgeben. Das geknobelte oder didklippidhte Bels horn. Die didklippi: gegeurdyte Sturm haube. Mart. funiculis maculoſis mit gefleckten kleinen Fig. C. circumdatum. Stricken. Das ge- fledt-Belhorn. Das Weinfas. ftriatum, regulariter maculo- mit Streifen und ordentlich Fig. A. fum, Perdix appellatum. ſtehenden Flecken, das hebs huhn genannt. Die Bau- ſchnecke. Patryzen. craſſum, albidum, ubicum dick, weiß, alienthalben ge- que ſulcatum, labris denta. furcht, und an der Mündung tis. gezähnelt. ftriatum, maculofum, colu- geſtreift, gefleckt und mit Fig. G. mella rugofa. Runzeln an der innern Sei- te der Mündung. Die ges flecte Tepelvade. oblongum, radiatum , labro 2 langlicht und geſtreift, mit Fig. M, valde replicato. ſtark umgebogener Lippe. - † Concha (phaerica , flavida, fine - Stugelſchnecke, gelb, ohne umbone. Sinopf oder Bruſtwarze. Jii Con- 2. 2 3 2 / 218 Erſte Claſſe vierzehnte Familie. Fig. F. D 1 uma - 3 - Fig. N. > 2. Dolium Concha ſphaerica, albida, cum 2. Tonnenſchnecke, Kugelſchnecke, weiß, mit umbone. einer Bruſtwar- ze. fufca, coronata, braun, gekrönt cum umbone, Co- mit einer Zitze, die rona Aethiopica ethiopiſche Strone dicta. genannt. Das Kronhorn. Die Stahnſchnede. Die gefronte Te- pelbade. Die Mohrenkrone. oblonga, fine um- ſehr lang, ohne bone. Bruſtwarze. variegata, bunt, mit platter bone depreffo. Bruſtwarze. clavicula exerta , contabula- deren Gewinde heraus treta tim cavata, variegata. ten, an den Abfåßen ausge- hohlt und fledicht find. Das dickbäudhichte kurzgeroun. dene Spißhorn mit gelben oder braunen Flecken. Chemnix im deutſchen Rumph. 3. oblongum, coſtatum, umbo- 3. • långlicht, mit Rippen und Snoten. - † Harpa, tredecim coftis roſeis - - † die Harfe, mit dreyzehen ro- cin&ta et pennata. ſenfarbigen 'Rip- pen, der Strauß feder gleichend. undecim coftis varie- gefleckt, mit zwölf gata. Rippen. nobilis. Fig. D. die edle Harfe. Der bünte Chris fant. fubflavida, Itriis per- gelblicht, mit ſenk- pendiculariter profun- recht herablaufen diſſimis, den ſehr tiefen Streifen. fubrubra, quatuorde- röthlicht, mit vier- cim coftis anguftis cir- zehen ſehr ſchma cumdata. len Rippen umges ber. > natum. 8 8 3. Do Erſte Claffe vierzehnte Familie. 219 - 3 . 0 3. Dolium Concha Perſica umbonata, alias 3. Tonnenſchnecke, dieperſiſche Muſchel, mit Fig E. Purpura Panamae. Knoten be- ſekt, ſonſt die Purpur- ſchnecke von Panama ge- nannt. Das Großmaul. DasRudol- phushorn. laevis, lineolis glatt, und mit albidis cineta. Kleinen weiß- Ten Linien ums 'geben. Mori nomine donatum. die Maulbeere genannt. Fig. H, ſtriatum, maculis fuſcis et al- geſtreift, und weiß und braun bidis inſignitum. gefleckt. 4. cauda elongata et arcuata. 4 mit verlängertem und ge- Fig, P. krümmtem Schwanz. Das geknobelte Belhorn. Die knoblidhe dủnndaalid te Sturmhaube. Die knoti. ge Sdellenſchnecke. Das Delhorn mit knotigen Banden. + Ficus , clavicula admodum † die Feige, mit ganz plattem Fig. O, depreffa. Wirbel. Die ſpaniſche Feie ge. Rapa, amethyſtino colore. die Růbe, violett von Far- Fig. K. be. Der Rettid. Das Knollhorn ftriatum, colore citrino. geſtreift and citronfarbig. Fig. I. Die mit fadenförmigen oder breiten Banden itm- wundne Blarenſdynedke. Die Prinzen - oder Oran. genflagge Die Sere fahne. craſſum , flavidum, ftriis et dick, gelb, mit Streifen umbonibus regulariter und reihenweiſe ftehen- diſpoſitis cin&tum. den Atnoten umgeben. albidum , eodem mo- - weiß, und eben ſo gea do fignatum. zeichnet, - 3 5. Dom 220 Erfte Claſſe vierzehnte Familie. / - t 5. Dolium Bulla di&tum. - 5. Tonnenſchnecke, die Gondel genannt. Das Kiebiger). Die Meer- nub. Fig. O. Cymbium craſſum , colore die dicke aſchgraue Gondel, cinereo, alias Nux ſonſt die Meernuß genannt. maris. Das Taubenen. Diezwie. bel. Die Wafferblaffe. Die weiffe Meernus mit zarten Queerſtreifen. Die weifle geſtreifte Blaſen- fdynede. oblongum et viride- Die långlichte, ins Grüne ſcens. fallende Gondel. fubrubrum. Die röhlichte dice Gondel. tenue feu papyra- die dünne tverſle Gondet. ceum, albidum citrinum, cum qua- die citrongelbe Gondel tuor faſciis fulvis. (Seefahne) mit vier roths gelben Banden. fulvum, lineis capil- die rothbraune mit haarför- laceis cinétum, migen Linien umgebne Gon- del (Seefahne). albidum, ex utraque die dicke weiffe Gondel, an parte umbilicatum. beyden Seiten genabelt. Concha fphaerica faſciata, 6. Kugelſchnecke, gebandet, coerulea, intus blau, innwen- flavida, Vitta dig gelb, das coerulea appel- blaue Band ge- Jata, rariſlima. nannt, cine ſehr ſeltene Schnecke. -t- Oleacea. -t- · †- - olivenfårbig. 7 - - curvi- roſtrum, 7. - deren Schnabel zurückgebu- gen ift. Fig. B. 6. . An 221 林​寒​韩寒​* 44 46 ***** *** Anmerkungen über die Familie der blafen- oder fugelartigen Schnecken oder Tonnen. ieſe Schaalengehäuſe werden Ampulaceae genennt, weil ſie die Form einer Flaſche oder Tonne haben. Die perſiſche Muſchel iſt eine Art, die fich vor den andern, unter das Geſchlecht der blaſen- oder kugelartigen Schnecken oder Tonnen gehörigen Arten, auszeichnet. 3h- auſſerlichen Figur wegen ſteht ſie ganz natürlich unter dieſer Familie. Es iſt wunderlich, daß Aldrovand a) ein ſonſt guter Schriftſteller, ſelbige an das Ende ſeines Buches fekte, weil er keine Claſſe, unter welche ſie ſich geſchickt hatte, hatte finden können. / Eben dieſe perſiſche Muſchel wird von dem Verfaſſer des unten angezogenen Wer- kes b) Turbo cochlea genennt. Er meldet dabey, daß ſie von vielen unter die Porcel- lanſchnecken geſekt würde. Die ethiopiſche Arone iſt, wegen ihrer von Stacheln geformten Krone, und wegen der fahlen Farbe, die ihr faſt allemal angekünſtelt worden, auch eine ſehr beſondere Art. Die Harfe, welche insgemein, ohne recht zu wiſſen warum und woher, im Franzó- fiſchen la Caſſandre heißt, iſt eine ſehr ſchöne Art, die mit ihren Farben ſehr viele Aban. derungen macht. Diejenige, ſo unter dem Namen Harpa nobilis bekannt iſt, hat ſchwarz gefleckte Rippen auf coffebraunem Grund. Einige geben vor, fie hieſſe desiegen caſſandre, weil fie auf der Inſel Caſſan gefunden wird ; ſie ſollte alſo Callan anſtatt Caſſandre genennt werden. . Die Feige und die Rübe find zwer Arten, die wegen ihrer långlichten Figur mit zu- rückgebogenem Schwanz und wegen ihrer natürlichen Farben, eben auch merkwürdig find. Rumph vermenget die Blaſen- oder kugelartigen Shnecken mit den Sturmhau. ben, die doch wahre Stachelſchnecken ſind, indem er ſie Caſſides laeves nennet. Die Schnecke, ſo bey dem Rondelet Echinophora heißt, iſt eine Blaſenſchnecke mit Knöpfen oder kleinen Spiken. Er hat felbige, eben ſo wie diejenige, ſo von ihm Coch- lea rugoſa et umbilicata genennt wird, unter die Kinkhörner geſegt. Fab. a) De Teſtaceis, p. 560. Niſi turbine care- 6) Auctarium mufaei Balfouriani , ret, ex turbinatorum genere videretur, 144. P. 222 Anmerkungen Fab. Columna c) beſchreibt eine Blaſenſchnecke, die wohl eine kleine dünne Gon- del ſeyn möchte, mit folgenden Worten: Concha natalis voluédus minima, concha eſt unguis maioris digiti magnitudine, unguis tenuitate, ſed fragilior, colore ex pullo candicans, amplo admodum hiatu, ut infra ſe turbinem colligat. Caret illo luna- to finu circa columellae fummum, quo lingua exeri poſſit, ut in congeneribus, velificat ut Nerita, id eft navigat. 7 , Die Tonne, die mit blauen Binden umgeben iſt, und das blaue Band heißt, wird bisweilen braun und geſtreift gefunden. Die Wilden in Amerika ſtellen ſie auf einen hol- zernen Fuß, der nach ihrem Geſchmack ausgearbeitet iſt, und machen daraus einen Abgott, den fie Manetou nennen. 1 Eine runde und in der Mitte bauchichte Form, und ein Kopf, der nicht ſtark mit Snoten beſetzt iſt, nebſt einer ſehr weiten und sahnloſen Mündung, machen den Geſchlechts character dieſer Schaalthiere aus. 1 Erklärung der ſiebzehnten Kupfertafel. ie Blaſenſchnecke oder Sonne A heißt das Rebhuhn, indem ſie dem Federwerk dieſes । A Vogels gleichet. Die mit B bezeichnete iſt überaus ſelten. Ihre weißlichte, mit blauen Binden ge- ſtreifte Farbe , brachte ihr den Namen des blauen Bandes zuwege. Ihre innere Farbe iſt gelblicht. Die Tonnenſchnecke C umgeben Seile, die gelbe Flecken auf weiſſem Grund haben. Ben D erſcheint die edle Harfe, braun von Farbe, mit weiß gefleckten Rippen. Der Buchſtab E weiſet auf die perſiſche Muſchel. Wenn die Kinoten, die ſie von Natur hat, weggenommen werden, ſo bekommt ſie eine ſehr ſchöne Politur. ben ſelbige gedüpfelte und weiſſe Linien, auf einem braun geſtreiften Grund. Die eine Lippe ihrer von Matur polirten Mündung iſt ſehr platt, und die andere ſehr ausgebreitet. 3hr Wirbel iſt ftachlicht, aber nicht ſonderlich erhoben. Die mit F bezeichnete ethiopiſche Krone unterſcheidet ſich von andern mit ihrer fah Yen Farbe und mit ihrer Krone, die mit Zacken befekt iſt, und in der Mitte einen Snopf hat. Es umges Der Buchſtab G Weiſet auf eine kleine Blaſenſchnecke, mit einem ſehr flachen Kopf, und mit Runzeln oder Falten unten an der innern Lippe. Der weiſſe Grund ihres Oberkleides iſt mit fahlen Flecken getiegert. Die Tonnenſchnecke H heißt die Maulbeere , weil ſie mit ſchwarzen Snoten beſetzt iſt. Dieſe kleine Tonne, fo eine perſiſche Muſchel iſt, beiget die Figur der 990 c) De Purpura, c. XVIII, p. 28. Tonnes. plane. 17.25 . B C A What Jul Fflingthing Palias, alias DA wand ga malaman Doluind grebene E D Tamu Elhiopische dran ile Gorfe ſche Zaghe lyhent les H I K I ou Ingroshanthi J. Nothing mulull Manthos an disklippeihr Lollhorn. P N. 0 q M in Moonud druge Dolia. Jee Tonnen. 3. S.Leitner fes. planc, 17. SNEL OF ** über die Familie der blaſen oder kugelartigen Schnecken oder Tonnen. 223 Anoten, womit die groſſe mit E bezeichnete, ebe man fie polirt hatte, beſegt war. Man ſieht bey I die kleine Gondel mit grauen Streifen auf gelbem Grund. Šie iſt ſehr klein und leicht, und mit ſchmalen braunen Banden, die in keiner gewiſſen Weis te von einander abſtehen, umgeben. Die folgende K heißt die Rübe oder der Rettich (Radis). Ihre Form, ihr Schwanz und ihre Farben kommen damit ziemlich überein. Die Sonnenſchnecke L von weiſſer Farbe mit gelben Flecken, iſt ziemlich tief gefurcht. Man bemerkt Záhne an beyden Seiten ihrer Mündung, und einen gedoppelten Wulft, den ihre åuſſere Lippe formirt. Der Buchſtab N zeiget auf eine kleine Sonnenſchnecke mit flachen geſtreiften Rip pen, von gelblichter Farbe, mit fahlen Streifen, wovon ſie ausſieht, als wenn ein Nek darüber gezogen wäre. Ihre abſeßenden Gewinde tretten heraus, und die in- nere Lippe hat ſtarke Falten. Die Tonnenſchnecke N, von heller Aachatfarbe, mit fahlen Flecken, geiget abſeßende Gewinde von einer ganz auſſerordentlichen Bildung. Dieſe Tonne hat ein Nabellod). Man ſieht bey o die Sonnenſchnecke, welche den Namen der Feige führet. Nichts kann ſich dieſer mehr nähern, als ihr Figur, ihr Sowanz und die violette Fars be, die innwendig überall zu ſehen iſt. Die folgende, ſo mit P bezeichnet iſt, iſt mit Reihen von Sinoten bedeckt. Sie hat einen erhobenen Wirbel, einen zurückgebogenen Schwanz, und eine umgebogene Lippe mit Zähnen. Fhre Hauptfarbe iſt fahl, nur der Mund iſt ganz weiß. . Die lette Figur auf dieſer Supfertafel iſt die mit g bezeichnete groſſe Gondel, welche ungemein leicht und ſchmußig grau iſt, und eine an beyden Enden ſehr weite Mündung hat. Sie könnte die papierne Gondel heißen. Vom Bonanni wird ſie die Meernuß genennt. Fa FAMI 224 Erſte Claffe funfzehnte Familie. Fig. N. 1 FAMILIA Funfzehnte Familie. DECIMA QVINTA. Porcellanae, ſeu Venereae. Porcellanſchnecken. Porcellana , feu Venerea, eft Concha Die Porcellane iſt eine einſchaalidyte univalvis, a rimula oblonga fic nomi- Sdnecke, die den Namen von ihrer lan geu Spalte hat; ihr Mund iſt an beyden nata, ore dentato ex utraque parte, Seiten gezähnelt; ihre Geſtalt iſt bald conglobata, oblonga, gibboſa rund, bald lánglicht, balo bucklicht; und umbonata. bisweilen endiget fie ſich in Knopfe. Tab. 1S. Fig. B. 1. Porcellana conglobata et craffa. 1. Porcellane, gerúndet und dick. -- † Charta Geographica - † die Landcharte. Die bergich- te oder Land chartenpor- cellme. Das Vorgebürge der guten Hofnung. Die Saapſchnecke. Das berg- agtige Kliphorn. Litterata. die arabiſche Buchſtabenpor- cellane. Die kleine Zifzak- porcellane. pellis Tigrina. die Tiegerhaut. Die klein- gefleckte Sieger oder War- ſertropfen: Porcellane. Anguina. -- . die Schlangenhaut. Das Kaninchen. Pediculus marinus. die Seelaus. Der Meer- floh. Porcellio. - Der Keller - oder Affelwurm. . punétuata. punctirt. Leucophaea. grau. Sinenſis. aus China. vertice in ſpiram elato, deren Wirbel in eine Spike auslauft. * violacea. . violblau. Der blaue ent- blößte falſche Argus. fubrubra. röthlicht. variegata. buntfarbig. teſtudinaria. Das Schildkrötenſchild. guttata Arlequine di&ta. mit kleinen Flecken gezeich- net oder die ſogenannte Hars lekine, 1. Por. Fig. F. 1 1 t Fig. S. 1 1 - 1 3 1 1 8 3 - - 1 Erſte Claſſe funfzehnte Familie. 225 3 1. Porcellana + cuius medium in quatuor 1. Porcellane, f deren Rücken in vier rothe Fig. O. Zonas rubras dividitur. Bande abgetheilet iſt. Das Fleiſchhorn. Der fleiſchs farbige Maulwurf. Der rothe Fuchs. cujus medium ovale coeru- deren Rücken ein blaues leum refert. Oval vorſtellet. Der blaue Schlangenkopf oder der Kürbis. pyriformis tenuis. 2 - dünn und birnförmig. - f maculis flavis perfperfa , rima + gelb gefleckt, mit gekrumma arcuata, pyriformis. ter Spalte und birnförs mig. duabus Zonis diſtincta, rima mit zwer Banden und ges arcuata, Krümmter Spalte. ovum Rumph. cum umboni- das En des Rumphs, mit Fig. A, bus. ſtark berlångerten Enden. Das Hünerey). Die weiſſe Porcellane. Die weille porcellanenáhnliche Blas fenſchnecke mit gefalteter Lippe. Mart. textoris Radius. .. der (åchte) Webersſpuhl. Fig. I. Das Weibchen vom Rumphiſchen Ey. 3. - - figura oblonga et craſſa. 3+ - långlicht und dicke. .: † Argus maior. der groſſe Argus. Der dop Fig. D. pelte Argus. Das Mánn. den vom Argus. Die hundertäugige Porcella- ne. Argusaugen. -.t. minor. + der kleine Argus. Das Fig. X. kleine Weibchen vom Ur- gus mit runden Augen auf gelbem Rücken. Die kleine gelbe weißgefleckte, am Rande weifle Por- cellane. coerulea, tribus fafciis ful. blaulicht, mit drep fahlen Fig. 1. vis. Banden. . . - $ 3 B 5 BI1 3. Por 226 Erſte Claſſe funfzehnte Familie. 3 3 Se 3 . Fig. C. Fig. 2. 3. Porcellana tribus fafciis albidis, labris 3. Porcellane, mit drey weiſſen Banden rubro picturatis und roth gedúpfelten Lip- pen. pſeudo Argus. Der falſche Argus. Lepuſculus. der junge Hare. Die Schild Frótenporcellane. Variolae, ſubviridis. die Pocken, grünlicht. Fig. V. albida, pun&tis elatis weiß, mit hervorra- et exafperatis. genden Körnern be rett. Das Reit- förnchen. - Die Reißcoralle. Die Haſelnuß. Fig. R. tribus fafciis in S, formatis. mit drer Bändern, auf welchen wie ein S geſtaltete Figuren ſtehen. Fig. T. Aſellus. das Efelchen. Das (dywars ze Käßden. Mus. Die Maus. Fig, H, Talpa. der Maulwurf. Der Moul. fulva, quatuor Zonis rubris braunroth, mit vier rothen inſignita. Banden. fufca, quatuor Zonis fulvis braun, mit vier braunrothen notata. Banden. fafciis amethyſtinis, ex urbe mit violetten Banden, aus Panama. Panama. viridis, maculofa. grünlicht, gefleckt. Fig. E. Achates, linea fulva virgata. achatfarbig, mit einem fah len Streif über den Rücken herab. Das carthage niſche gefleckte Kliphorn. Der Kaßenbauch. lineis fulvis. mit fahlen Linien. Die Iſabelle. coerulea , animal repraeſen- blaulicht, oin Thier vorſtels lend. Der Drachenkopf oder das Drachenhaupt. chen. DasSchildkrötchen. Chinenfis marmorea. aus China, ſchon marmo- rirt. maculofa. gefledt. 5 a - Fig. P. 3 Fig, Y. tans. Fig. 2. 3. Por- Erſte Staffe funfzehnte Familie. 227 4. Porcellana in aliqua parte gibboſa. 4. Porcellane an einem Orte bucklicht. + la&tea, gibbofa, umbonibus - milchfarb, bucklicht, mit Fig. M. roſeis, labro dentato. roſenfarbenen Sinopfen und mit Zåhnen. Die budlid te Porcellane oder der Sodrůden mit weiſſen nótchen an benden En. den. Der weiſſe Kürbiß. Das Perlchen. Die Bau: renfeige. Der weiſſe Sam bus. albida , gibboſa, umbonibus weiß, bucklicht, ohne Sinopf- Fig. @ et dentibus denudata, chen und Zähne. Der Buckel. Der Hochrücken. Das Mündchen. Die långliche weiſſe oder aurorfarbige Blaſenſchnede mit einem Queerbucel über den Rü- den. Mart. flavida, gibboſa, absque um- gelb, bucklicht, ohne Sinopf bonibus. chen und Zähne. ſenis gibbis in ſuperficie, ore pben mit fechs Buckeln und Fig. K dentato, moneta Congo vel mit gezähnelter Mündung, Guinea di&ta. die guineiſche Münze oder die Colie genannt. Die gemeine gelbe Sauris. Der Bruſt harniſch. Das Schildkrötden. Die kleine Leiſte. Das Schlangens kopfden. magna, dorfo gibboſo. groß, mit bucklichtem Rů. den. vertice in pyramidem ere&to. 5. • deren Wirbel eine kleine Pys Fig. G. ramide formirt. Die ge- wolfte Adatporcellane. Das achatfarbige geſtreif- te Kliphorn. BI12 Anmer. 228 Anmerkungen 002/jočoccccccccccccozijojectesdecis Anmerkungen über die Familie der Porcellanſchnecken. Jie Porcellane oder Venusſchnecke crhicit ihren Namen von der Aehnlichkeit ihrer Spalte mit der weiblichen Schaam, die bey den Griechen Kõrvos, und bey den Ròs mern Porculus oder Porcellus hieß. Plinius behauptet, fie hieſte deswegen Venusſchnecke, weil fie im Tempel der Ve- nus zu Gnidus verehret wurde. Aldrovand a), der ſchon ſo oft angeführet worden, erklärt ſich hierüber folgen- dermaſſen: Sunt enim Conchae, non gratae modo Veneri, fed etiam cognatae, ob communem e inari orginem , celebrisque eft eius Deae effigies ; atque haud fcio an ex hoc ipfo genere, pede premens ; deinde mirum , quod non concavam par- tem aurae praebeat Concha , fed diverfam, cum concava ſit velificationi aptior. Er nimmt zwölf verſchiedene Arten von Porcellanen an, die ſich auf die verſchiedenen Farben ihres Oberkleides beziehen. Teftae undique conglobatae, fed non in gyrum concluſae, quae rimam habent ſine operculo, ut Conchae Venereae. Gesner behauptet, daß der Name Porcellane dieſer Schnecke deswegen fer ges geben worden, weil ihre Schaalen zu Verfertigung des Porcellans, vornehmlich in der chinejijden Probinz Kiamſ, gebraucht werden. . Bey dem Rondelet b) heißt ſelbige Remora Mutiani , oder Murex Mutiani. Muricem eſſe latiorem Purpura , neque aſpero, neque rotundo ore, neque in an. gulos prodeunte roſtro, ſed ſimplice Concha utroque latere ſeſe colligente: quibus inhaerentibus pienam ventis ftetiffe navem portantem nuncios a Periandro, ut caftra- rentur nobiles pueri , conchasque quae id praeſtiterunt, apud Goidiorum Venerem coli. Quam deſcriptionem nulli alteri melius quadrare contenderim, quam ei Con- chae quam Porcellaine vocamus, nonnulli laevigatoriam, quia faeviſſima eſt teſta, qua mulieres noftrae ornamenta quaedam ſua linea, in amylo aqua multa diluto lota, den inde exſiccata poliunt, adeo ut ſplendeant, . Weil die Porcellane auch die Venusſchnecke genennt wird, ſo muß man ſich wohl hüten, daß man ſie nicht mit der Venusmuſchel (Concha Veneris), einer zwenſchads lichten Conchylie, von welcher in der folgenden Claſſe gehandelt werden wird, vers wechſele. Man nennt dieſe Schnecke Pucelage, ingleichen Cauris, welche Benennung an vielen Orten, beſonders in den Maldiviſden Inſeln, gebråuchlich iſt. In Guinea be- dienet man ſich ihrer ſtatt des Geldes. Sie wird auch Colik genennt, weil ſie dieſe Strankheit heilen fou. Don a) De Teſtaceis, 1. 3. p. 552. b) Aquatil, hiſt. 1. 2. p. 101. Porcelaines. planc.18. res A B hafi WE Landcharte D 1 der Ratzenburg dif Maut den geroßer Argan H G F o 1- Brailanman Dau I K zurrsischen M dirbmolle Münze o P LA N R20 2. Sulkeen 3. Tube dinlar ACASA ham elporget - for failing Corfubella V x Gorena cariola Z I T Y 2 Egium Marzo Anguer 9. S.Leitner for Porcellanæ,Conchæ Venerede fortellan Schueben? plane.18. 2 UNITED Mic über die Familie der Porcellanſchnecken. 229 Von den Porcellanen hat man unterſchiedene Gattungen anzumerken. Die eine iſt leicht, die andere im Gegentheil ſchwer; wieder eine hat eine ganz gerade Defnung, und die andere den Mund über queer; ſo iſt auch eine mitten auf dem Rücken bucklicht, und das ſogenannte Ey hat an ſeinen beyden Enden zwey Köpfe, die hervorragen; hiezu kommt noch der Webersſpuhl, der eine Aehnlichkeit mit dem Ey und zwey lange und ſpißige Ende hat. . Die Sündung iſt der weſentliche Theil, welcher das Geſchlecht der Porcellanen be- ſtimmet. Gie muß lánglicht, ſehr eng, ſpaltförmig, und ordentlicher Weiſe, weniga ſtens an der einen Seite, mit Záhnen beſegt ſeyn. 1 Erklärung der achtzehnten Kupfertafel. D ie mit A bezeichnete Porcellane verdient den Namen des Eyes, da ſie auſſen weiß und innwendig gelb iſt. Ihre Mündung endiget ſich mit zwey Schnabeln oder herause trettenden Enden. Der Buchſtab B iſt die Landcharte, die bestegen ſo heißt, weil ein groſſer weiſſer Streif auf ihrem braunen Oberkleide das Anſehen von Meerbuſen hat, und die andern einzelnen weiſſen Flecken an den Seiten Landſeen vorſtellen. C iſt die ſogenannte Maus, bon graulichter Farbe, mit ſchwarzen Puncten an jez dem Ende, welche die Augen dieſes Thieres vorſtellen. Die Porcellane D iſt der große Argus, bon langlichter Form, mit gelbem Grund und drey braunen Binden, deren Farbe nicht tief eindringet. Ihr ganzer Körper iſt mit kleinen braunen Ringen, die innen leer ſind und Argusaugen vorſtellen, beräet. Der Buchſtab E weiſet auf eine Porcellane mit ſchwarzlicht braunen Rändern und Mündung, achatfarbigem Rücken, und einem fahlen Streif, der über denſelben ſchreg von dem einen Ende zum andern läuft. Die mit F bezeichnete Porcellane hat Flecken von ſehr angenehmer Farbe auf weiſs Tem Grund: es iſt die ſogenannte Tiegerhaut. Man ſieht bey G eine Porcellane, die wegen ihres wie eine kleine Pyramide geform ten Kopfes merkwürdig iſt. She Oberkleid, deſſen Grund blaulicht iſt, wird durch drep graubraun gefleckte Binden abgetheilet. Die Porcellane H heißt der Maulwurf. Sie hat nichts beſonders, als vier groſſe fahle Bande, welche ihre Oberfläche abtheilen. Der Buchſtab I weiſet auf eine kleine Porcellane; die in Anſehung der Form und Farbe dem Ey ziemlich åhnlich iſt, ausgenommen ihre beyde Ende, welche weit långs lichter und ſpitiger find. Sie beißt der Webersipuhl, und iſt ſehr ſelye felten. 1 Mi mm Die 230 Anmerkungen Die mit K bezeichnete und unter dem Namen Colik oder guineifche Münze be- kannte Porcellane, wird von einigen Torax genennt. L iſt die ſogenannte Seclaus; fie iſt geſtreift und gefleckt. Man ſieht bey M die Bucklichte mit zwey Knopfen und zwey roſenfarb gefáum ten Defnungen. Bey N erblickt man eine kleine Poreetlane mit braunen Zikzaklinien auf weiſſem Grund und mit einigen Binden. Die Porcellane O iſt aus keiner andern Urſache beſonder, als weil ihr achatfarbiger Rücken mit rothlichten Binden abgetheilt iſt. Die folgende Porcellane P iſt mit braunen Linien auf einem hell achatfarbigen Grund bezeichnet. Man bemerket bey Q eine andere Porcellane, bie ganz weiß und bucklicht, und von der vorhergehenden vornehmlich durch ihre Mündung unterſchieden iſt. Die Porcellanc R hat auf einem achatfarbigen Grund braune Binden, mit Figuren wie ein S gezieret. Die Ränder ihrer Mündung ſind roth gedüpfelt. Die mit s bezeichnete Porcellane, welche auſſerordentlich klein und mit braunen fei- nen Körnchen befekt iſt, heißt der Kellerwurm. Die Porcellane T wird das Efelihen genennt, weil auf ihrem weiſſen Oberkleid brey ſchwarze Bande zu ſehen find. Bey V erblickt man die ſogenannten Pocker, von weiſſer Farbe, mit ziemlich er- hobenen Körnern. Dieſe Porcellane iſt nicht gemein. man ſieht bey X den kleinen Argus. Geine kleinen weiſſen Augen auf auror- farbigem Grund, ſind von den Augen des groſſen Argus ſtark unterſchieden. Die Porcellane Y iſt eine der beſonderſten und ſeltenſten. Sie ſtellet auf ihrem achatfarbigem Oberkleide ein kleines ungeſtaltetes Thier von brauner Farbe vor, und heißt der Maulivurf. Die folgende mit z bezeichnete Porcellane nennet man die chineſiſche Porcellane, Die, ungeachtet ſie ſehr gemein iſt, fchine Marmorflecken und eine feine Politur, nebſt aurorfarbigen Lippen hat. Die Zahl 1. weiſet auf eine kleine Porcellane mit kleinen braunen Flecken, welche drey Binden auf einem blaulichten Grund formiren. Die letzte mit der Zahl 2 bezeichnete Porcellanë, iſt wegen ihres achatfarbigen Grun- des mit drey weiſen Binden, durch welche kleine fahle Zikzaklinien laufen, ungemein ar- tig. Ihre fahle Lippen ſind roth gedúpfelt. 1 CLAS- efet 231 CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Conchae marinae bivalves. Zweyſchaalichte Seeconchylien. Familia 1a. Conchae di&tae Oſtrea. 1. Familie, Auſtern. 2. Chamae. - 2 Gienmuſcheln. 3. Muſculi, 3. 3 Mieſmuſcheln oder Steilmu cheln. Cordiformes Herzförmige Muſcheln. 4. 5. 4. 5. - - 5. Pe{tines. 5 Stammmuſcheln. 6. Solenes. 1 6. Meſſerſcheiden oder Meſſer- ſchaalen. Mmm 2 FAMI 232 Zweyte Claffe erſte Familie FAMILIA PRIMA. Erſte Familie. Oſtrea. Auſtern. Oltre Oſtreum eſt concha bivalvis, teſtis Die Auſter iſt eine zwenſchaalichte Mus extus fordidis, luto obductis, e cru- fchel, deren Schaalen auswendig kothig ſtis multis feu laminis compofitis; lae- und mit Schlamm überzogen, auch aus vielen Fruſten oder Blåttern zuſammen vis, aculeis, ftriis, tuberibus inſtru- geſegt ſind; ſie iſt bald glatt, bald mit eta, plana, plicata, globoſa, valya Stacheln, bald mit Streifen, bald mit inferiore elatiori quam Knoten, bald mit Furchen verſehen; in Anſehung ihrer Form bald platt, bald ge- Sendo fuperiore. faltet, bald rund; und ihre untere Schaale iſt mehr erhoben als die obere. Tab.19. 20. 1. Oſtreum planum et laeve. † commune ſquamoſum, 120 viride, Orientale. Vnio ſeu margaritifera. Cepa viridis. - - - - - 2 - Fig. C. roſea. G 3 flava. - . - - - 1. Auſter flach und glatt. + ſchuppicht. Die gemeine Aus ſter. grún. aus Oſtindien. die Perlenmutterauſter. die Zwiebelſchaale, grøn. Der engliſche oder pohls niſche Sattel reſenfarb. gelb. agtſteinfarbig. Die Bernſteinauſter. geſtreift. Der Sattel, oder die große Zwiec belſchaale. violete. das Perthuhn. Die Perlen- muttermuſchel. Das Hunds. ohr. die Pfüßenauſter. roth und geſtreift, aus Japan. electrina. - - . 4 $ 1 . ftriata. 4 1 - - Ephyppium placentiforme- violaceum. Gallina guttata. Fig. A.2. D Limnoftrea di&ta. rubrum, ſtriatum, et Japo- nicum. Avicula ſeu Hirundo. - Fig. B. Das Vögelein oder die Schwalo be. Das geflecte Vögelden. Die flügelförmige Meermu- fdel. 2. Oftreum Zweyte Claſſe erſte Familie. 233 1 . 1 - . . . - 2. Oftreum plicatum laeve. 2. Auſter blåttericht und glatt. .. diviſum, ſeu Malleus brachia- - f der Hammer. Das Crucifir. Fig. A. tus. Die Kreußmuſchel. Der poht: niſde hammer. Der Dolc). Der Meſſerhammer. plicatum minus,AurisPorci,feu das Schweinsohr, oder der Hah- Fig. D. 2. Criſta Galli di&tum. nenkamm (einfach). tubulis armatum. - gezackt. cratium ſeu Folium. das Blatt. Die Sery Auſter. Fig. D. et Das Lorbeerblatt. F. tortuoſum, Crus appellatum. gedrehet, das Bein genannt. Femur di&tum. der Schenkel genannt. 3. - globoſum et ſpinofum colore 3. - - rund, ſtachlicht und orange- Fig, M.2. arauſicano. farbig. · † aculeis rotundis armatum. - † mit runden Stacheln. planis armatum mit flachen Stacheln. Die Fig, K. 2. Rots, Dublette. 4. - - auritum, flammis rubris infigni- 4. mit Ohren und groſſen feuer- Fig. G.2. tum. farbenen Stacheln. Eine oſtin- biſche Lazaruskappe. - † mucronibus candidis et faxo - † mit weiſſen Stacheln an einem adhaerens. Stiefelſtein hangend. Pons, faxis adhaerens, die Brücke genannt, wegen der Fig. E. Lage der daran hångenden Kies fel. Eine malthefirde Laza. rusflappe. canaliculatum, roſeum, acu- gefurcht, roſenfarb, mit langen Fig. 1. 2. leis planis et albidis- flachen und weiſſen Stacheln. Die ſtadylidyte Aufter. Die Lazarusklappe. concha Corallina. corallenroth. Medokina. zu Bourdeaux Medoc genannt, von dem nahe liegenden Lande Medoc. aculeis cubris lividisque arma- mit rothen und ſchwarzblauen Fig. H. Stacheln verſehen. tum. congeries colorum varietate ein Klumpen von Auſtern von Fig. B.2. confpicua. verſchiedener Farbe. rund mit groſſen ſtark hervorra- Fig. G. 3. Oftreum globoſum, laminis eminenti- 5. • . bus laciniatum. genden Blättern. Eine oſtindis dhe Lazarusklappe mit Blåt- tern, die der Muscatenblüte gleichen. Nin 5. Oftreum 6 - - 3 a 234 Zweyte Claſſe erſte Familie. Fig. F. 2. 5. Oftreum † Placenta foliacea Rumphii. 5. Auſter + das Bláttergebackene des Rumphs. Der gezackte Hah- nenfainm. Das Sdyweins ohr. Fig. 1. tortuoſum plicatum maius ore die große Falten hat und ſich hianti. nicht völlig ſchließt. Die ge drehte Auſter. Der Haſpel. Die Weiffe. Die krumme Noi - Arche. ftriatum , arauſicanum, ex ma- geſtreift und orangefarbig, aus re Baltico. der Oſtſee. Fig. L. 2.6. - globoſum, albidum, mucro. 6. - rund, weiß und mit ſehr feinen nibus tenuiſſimis inſtructum. Stacheln befekt. Eine fein ge. zackte Lazarusklappe. Fig. H.2. - † fylveſtre, ſquamoſum, Scan - † wild, fchuppicht, der ſogenann- derbec Ron- te Scanderbec des deletii. Rondelct. cum tubulis. mit in die Höhe ſtehenden Röhr- chen. ſquamoſum, foliaceum, co- ſchuppicht, blåttericht, und ci- lore citrino, Madreporae ad- tronfarbig, auf einer Madres nexum. pora. Die citrongelbe Auſter. fylveſtre , Balanis adhaeren- ebendieſelbe nebſt darauf figen- tibus. den Seetulpen. Fig. C. 2. 7. oblongum et umbonatum. - 7. - långlicht, mit einem Buchel am Schloſſe. - † Spondylus laevis. - † der Efelshuf glatt. (Die Laza- rusklappe). rugofus , fpinis ca- runzlicht, ohne Sta- chel. laminis albidis te. mit weifſen Blåttern &tus , in margine bedeckt und am Ran- roſeis ſpinis digi- de mit roſenfarbigen tatus. Stachen befekt. Fig. E.2 laminis flavis, um- mit gelben Blåttern bone rubro et albi- und einem Buckel, der do diftinétus. halb roth halb weiß iſt. Gaideropa di&tus - bomRondelet Gaide- Rondeletii. rope *) genennt. Die Muscatblåthe. An rens. 8 *) So heißt ben ben heutigen Griechen dieſe Auſter wegen ihrer Uehnlichkeit mit einem Efelshuf, welchen fie Gaideron nennen. G. ADANSON Hift . nat, du Senegal, p. 203. ko 235 奉​再​持​林春​特森海 ​*** Anmerkungen über die Familie der Auftern. ie Auſter heißt, wenn ſie Perlen in fich hålt, Perlenmutter, Franz. Mere Perle, Stal. Madre di Perle, Lat. Concha margaritarum ſeu unionum Indica. In dem perſiſchen Meerbuſen, wo man ſie häufig fiſchet, werden ſie von den Indianern Berberi genennt. a) Sie heißt auch Oftreum, ex offium duritie vel ab Oscov quod os ſignificat. Die Perlen werden auch in den Meerohren und Mieß. Fluß- und Teichmu- (cheln gefunden. Die Auſtern haber einen Geſchlechtscharacter, der ſie von den Gienmuſcheln, wo mit man ſie ber den meiſten Schriftſtellern vermengt findet, unterſcheidet. Es beſteht nemlich die Auſter aus vielen Kruſten oder Blättern, die eine rauhe oder höckerichte Ober- flache formiren; ihre obere Schaale iſt flåcher, als die untere, und gehet an einem von ihren Enden in einen Schnabel aus, der dieſe obere Schaale ein wenig ſpißig macht; und ſie ſchließt ſich doch genau , ungeachtet ihre Oberflächen ungleich und auch oft mit Stacheln beſegt find. Unter die merkwürdigſten Arten von Auſtern gehört der ſogenannte pohlniſche Þammer, b) deffen Dicke, Falten, Farbe und Geſtalt, man nicht genug bewundern kann. Das Vogelden iſt wegen ſeiner beyden Flügel, feines Schnabels und Schwane zes, and ſehr merkwürdig. Die Zwiebelſchaale rechnet man wegen ihrer ſehr fein gedree Heten Figur und wegen einer Defnung auf dem obern Theil bey dem Schloſſe, gleichfalls darunter. Die Dicke, der Schnabel und die Unebenheiten des Efelshufes, find ſpecie fiſche Charactere, die ihn von den andern Auſtern ſehr ſtark unterſcheiden. Gleichen Vortheil hat das Lorbeerblatt wegen ſeiner Falten und Geſchicklichkeit, ſich an ein Stück Holz zu befeſtigen, wovon es auch dieſen Namen erhielt. Das Schweinsohr oder der Hahnenkamm hat noch mehr Falten an ſeinem Umkreiß, und einen Character, der die fe Auſter von allen andern unterſcheidet. Das Ephyppium placentiforme oder der fos genannte engliſde Sattel, iſt wegen ſeiner Figur, Groſſe und innerlichen ſchönen Farben fehr merkwürdig. Auch das Oftreum plicatum maius iſt ſehr beſonder, weil es gedrehet ift, und ſich nicht genau ſchlieſſet. Man übergehet ſo wohl die Mannichfaltigkeit der Stas djeln und Knoten auf dem Oberkleide der Auſtern, als auch die ſchönen Farben, weil ja bee kannt iſt, daß hiedurch nur Abånderungen, und keine neuen Arten entſtehen. Man bemerket, daß die Auſtern an alles, was ihnen vorkommt; fich anhången; fie brauchen nur etwas, worauf fie fich ſtützen können. Dazu dienen Felſen, Steine, Hölzer und Seeproducte; oft leimnen ſie ſich ſelber an einander an, vermittelſt eines aus dem Thiere hervorkommenden ſo klebrichten Saftes, daß er allem widerſtehet. Man Nnn 2 macht 2 1 a) ALDROVAND. de Teſtaceis, pag. 417. et b) Wegen der ausgebreiteten Urme, wurde 226. dieſe Uuſter von den Hollandern das Cru. cifir genennt. 236 Anmerkungen macht in den Seehafen einen Unterſchied unter den fruchtbaren und unfruchtbaren Auſtern. Eine kleine ſchwarze Franze, die ſie umgiebt, iſt das Stennzeichen ihrer Fruchtbar- keit und Güte. Das Mittel grüne Auſtern zu bekommen, beſtehet darinnen, daß man ſie in Grå ben wirft, die auf Sandbånken in der Tiefe gemacht worden ſind, daß fie bey der Fluth dren Schuh hoch mit Seewaſſer angefüllt werden können. Hiedurch und mit Beyhülfe der Sonne, werden ſie in Zeit von einigen Jahren, aber nicht wie Liſter c) behauptet, innerhalb dren) oder vier Sagen, grún. Erklärung der neunzehnten Kupfertafel. er Buchſtab A weiſet auf den ſogenannten Hammer, eine der beſonderſten Conchylien im ganzen Meere. Die Falten, der lange Schwanz, und die obern Theile, die fich wie Arme ausbreiten, geben dieſer Muſchet wirklich das Anſchen eines Hammers. Ih- re braune Farbe fållt ins Violette. Ungeachtet der Rand ihrer Schaalen von ſo wun- derlicher Geſtalt iſt, ſo ſchlieſſen ſie ſich doch ſo genau, daß man darüber erſtaunet. Man ſieht bey B das Vögelchen oder die Schwalbe. Die ausgebreiteten Flügel, der Schwanz und der Schnabel oben an dieſer Auſter geben ihr eine Aehnlichkeit mit ei- nem Vogel. Sie hat innwendig einen Perlenmutterglanz, und auswendig eine ſchmutzia ge rothe Farbe. Sit ſie aber entblößt worden, ſo iſt nichts über ihre Aurorfarbe. Die Muſchel C heißt die Zwiebelſchaale. Fhr leichtes Weſen, ihr innerer Per- Tenmutterglanz, der ins Grüne fált, ingleichen ihre Falten und die weite Oefnung, die man oben ſieht, alles dieß iſt an ihr merkwürdig. Zu dieſer Art gehört der groſſe Gattel. Die mit D bezeichnete Auſter iſt rauh und an dem Rande gefaltet oder zikzaffér- mig. Sie pflegt ſich an die Baumåſte zu hången, daher man ſie auch das Blatt nennet. Die Auſter F, die ich mit Fleiß vor der mit E bezeichneten beſchreibe, iſt auch ein Lorbeerblatt, aber gröſſer, am Rande nicht ſo ſtark gefaltet, und noch mit dem Reſt von dem Stückchen Holz, an welchem es feſtgehangen hatte, vorgeſtellet. Auf demſelben ſiten zwey kleine Seetuipen. Der Buchſtab E weiſet auf eine ſtachlichte Auſter von brauner Farbe mit Roth melirt, die mit vielen Stacheln verſehen iſt. An ihr hången ſieben oder acht andere kleine Auſtern von verſchiedener Farbe, die fåmmtlich auf zwey Kieſeln aus der See der- geſtalt feſtfißen, daß ſie unten einen kleinen Raum leer laſſen, weswegen ſie die Brücke genennet wurde. Es iſt dieß ein Stück, das in ſeiner Art das einzige iſt. Die Figuren G und H, die man wegen des Raums auf der Kupfertafel ſo nahe zuſam- men gebracht hat, ſind zwey ausnehmend ſchone ſtachlichte Auſtern, die ſich aber durch die Stacheln ſehr von einander unterſcheiden. Die c) Hae vero foſſae a quadani loci proprieta- te, ſole adiuvante virides fiunt, ſuumque colorem tridui aut quatridui ſpatio Oftreis communicant Huitres plancsg. Bp A Wwe B м Gammen ogéfet mallia d 3. Afmilline Iepaleischen I Jis Jah yol, Shishing E E Lorberkhatt aristolult are D Muttholiſche Luzern Morgen G H 107 distamorfo-Oftendaye bozunts that's trea, Füſtern 2 planeta o über die Fainilie der Auffern. 237 Die Auſter G iſt wegen ihrer langen flachen und mit Einſchnitten verſehenen Aeſte von weiſſer Farbe, die auf einem roſenfarbenen Grund ſtehen, eine der felten- ſten. Die untere Schaale iſt eben ſo ſchön und mit eben ſolchen Aeſten beſetzt, als Die obere. Die andere mit H bezeichnete Auſter iſt ſchmutig roth, und mit einer Menge runder Stachein von gleicher Farbe verſehen. Sie iſt eben ſo ſelten und eben ſo geſchårt, als die vorhergehende. Man ſieht an dem untern Theil, daß fie an einem langen Störper gehangen hatte. Die Gelenke, die genauen Schlieſſungen dieſer ſchönen Auſtern, die noch überdieß fehr wohl behalten ſind, kann man nicht genug bewuns dern. Der Buchſtab I weiſet auf die Auſter, welche Oſtreum tortuofum feu plicatum maius ore hianti genennet wird. Dieſe Muſchel iſt wegen ihrer beyden Schaalen, die fich niemals ganz ſchlieſſen, ſehr ſelten und ſonderbar. Sie hat eine ſchmußig graue Far- be mit Streifen und Wellen. Der Plak, den ſie auf der Kupfertafel einnimmt, erlaub- te es nicht, ſie in ihrer natürlichen Gröſſe, wie die meiſten Conchylien in dieſem Wer- ke, vorzuſtellen. Erflärung der zwanzigſten Kupfertafel. Muſchel A wird das Perlhuhn genennt. Sie führt dieſen Namen wegen ihrer grauen und weiſſen Farbe, worinnen ſie dieſem ſchönen Huhne gleichet. Oben iſt ſie ein wenig ſchuppicht, innwendig aber vollkommen perlenmutterartig, und hat Far- benſchattirungen, die ins Violette fallen. Der mit B bezeichnete Haufe von vier Auſtern iſt ſehr ſonderbar. Es ſind lauter ſtadəlichte Auſtern init rothen und weiſſen Stacheln, fehr wohl conſervirt. Zwey von dieſen Auſtern, die übereinander liegen, und zwar die gröſſere oben, ſind röthlicht; die andern beyden aber weißlicht. Dieſer Unterſchied in der Stellung und Farbe wird noch dadurch vermehrety daß die beyden obern groſſen Auſtern geſchloſſen, die beyden untern kleinen aber geöfnet ſind, welches nach den Gefeßen des Gleichgewichts ganz anders ſeyn ſollte. Die kleine Auſter C iſt gefaltet wie der Hahnenkamm und von eben der Farbe. Sie hat das Beſondere, daß neun Seetulpen, die ins Weiſſe fallen und am Rande fleiſits farben find, auf ihrer Oberfläche figen. Man ſieht bey D die mit dem Namen des Schweinsohrs oder Hahnenkamms bes legte Auſter von einer Farbe, die ins Violette und Braune fällt. Ihre Farben, ihs re groſſen Falten und ihre genau ſchlieſſenden Shaalen ſind bewundernswürdig. Die Auſter E heißt der Spondylus oder Eſelshuf, weil ſie dem Hufe eines Efels gleich ſiehet. Thr weiſſer Grund iſt mit langen roſenfarbenen Stacheln beſetzt. DO Man 17 238 Anmerkungen über die Familie der Auſtern. Man nennt die mit f bezeichnete Auſter das Blåttergebackene. Ihre übers einander ſtehende Blätter oder Aeſte mit kleinen Einſchnitten und ſtumpfen Enden, ſtellen dergleichen Figur ſo ziemlich vor. Dieſe Muſchel iſt faſt ganz weiß und mit ros fenfarbenen Flecken gezeichnet. Die Auſter G gehört unter die ſchönſten und ſeltenſten Stücke. Gie heißt bey den Schriftſtellern Oſtreum flammis rubris inſignitum. Es ſind aber nidt nur die Stacheln feuerfarb, ſondern es iſt auch die ganze Auſter von eben dieſer Farbe. Man bemerkt neben ihrem Schloßfe zwey. Ohren. Der enge Raum auf der Ku- pfertafel Berſtattete es nicht, fie in ihrer natürlichen Gröſſe vorzuſtellen. Man ſieht ber h das ſogenannte Oftreum fylveftre, das deswegen ſo heißt weil es ſich an Stückchen Holz anhänget. Ihr ganger Vorzug beſtehet in den Fal- ten, die abſatzweiſe übereinander liegen. Ihre Farbe, die ins Grüne fällt, iſt ſehr gemein. Das Vorzügliche der kleinen Auſter I beſtehet in Den langen flachen Stacheln von weiſſer Farbe, auf einem carmeſinrothen Grund. Sie iſt vollkommen cong ſervirt. Die mit K bezeichnete Auſter iſt citronfarbig. Thre unregelmäßige und unebene Figur iſt einem Blåttergebackenen ziemlich áhnlich. Nichts iſt ſo artig als die kleine Auſter L, die blendend weiß iſt. Sie iſt oben und unten mit einer beträchtlichen Anzaht kleiner, feiner und ſpißiger Stacheln von gleicher Farbe befekt, und von Natur geöfnet, ſo daß man ſie nicht einmal ſchlieſſen kann / Die lebte Auſter, welche mit M bezeichnet iſt, hat eine ſehr lebhafte Auror- farbe, und iſt mit vielen Stacheln von gleicher Farbe verſehen. Sie fichleppt einen kleinen Kiefel aus der See mit ſich, an welchem ſe oberhalb ihres Schloſſes banget, und hat hierinne# etwas mit vielen Muſchelt unter dieſer Familie gemein. FAMI Huitres planz.zo. 54 A B dos sterlihat D 151 E farmin yoleh Eselihat H G L 9, Jan Doslech K M M I Tolikleth Ostrea . Süſtern. planc.21. UNIL OF Zweyte Claſſe zwerste familie. 239 FAMILIA SECVNDA. Zweyte Familie. Chamae. Gienmuſcheln. Chama eft concha bivalvis, laevis, Die Gienmuſchel iſt zweyfdaalidht, bald aliquantulum rugoſa , ſpinoſa, valvis glatt, bald ein wenig runzlicht, bald aequalibus elatis, convexis, ore ſtachlicht; die beiden Staalen ſind gleich und ſtark gewölbt; der Mund iſt patulo hianti. offen und klaffend. Tab.21. 1. Chama oblonga, plana, transverſe 1. Gienmuſchel, långlicht, in die Queere ge- Fig. C. ftriata ſtreift. Der glatte Saper. Die japaniſche Spielta: rohe. - † litterata. + die arabiſche oder chineſiſche Fig. A. Schrift genannt. Die Buchſta ben oder etter: muſchel. Die Striddublette. Die japaniſche Matte. Die ſpas nijde Matte. cum maculis fuſcis. mit braunen Flea cken. virgata, mit Streifen bezeichnet. Die ungezackte Venus- mudel. transverſe ſtriata. 3 2 2. oblonga, elata , ab apice 2. ftriata. cinerea. amethyſtina. 4 mit Queerſtreifen. långlicht, gewölbt, von dem Wirbel an geſtreift. aſchenfarb. * violett. Die hochgewölbs Fig. D. te ungeöhrte und gleich fdaalidhte Kammmuſchel. gelb. röthlicht. entblößt und glatt. vielfarbig flava. . 8 . fubrubra. • fpoliata et laevis. 1 $ variegata. DOD 2 3. Cha- 240 Zweyte Claſſe zweyte Familie. Fig. E. - 8 - . - - - - - - - - - 2 - B - - - . 1 . Fig. M. 3 - -- 3. Chama rotunda, aequilateralis. 3. Gienmuſdel rund und gleichſeitig. † Nux maris. † die Meernuß. Fig. G. ſcobinata. die geſtrickte Muſchel, (Tri- cotée) die Feile oder der Storb. Das Waffeleiſen. Lip - Doublet granofa. gekörnt. reticulata. netförmig. cratitia. hürdenförmig. concha Pi&torum. die Mahlermuſtel. cancellata. gitterförmig. clathrata. gatterformig. Fig. O. trachea, id eſt rugata Ronde- die Runzelmuſthel des Ron letii. delets. Caſtanea. la Caſtagnete genannt. optica Rumphii. die Perſpectivmuſúhel des Rumphs, die Zifzakmu- fichel. Die griechiſche A Dublette. Fig. O. pun&tuata, ex rubro ſubflavo- mit rothen Puncten bedeckt que colore. auf gelbem Grund. Die rothgeſprengte Tiegerdu- blette. variegata, vielfarbig. faſciis rubris, cum panno ma- mit rothen Binden und ih- ritimo. rem Seeháutchen. tenuis et fubflavida. dünn und gelblicht. Orphana di&ta, partim albida, die Wayſe, halb ivcib, halb partim caftanea. caſtanienfarb. amethyſtina, faſciata. violett und gebandet. albida, craſſa, plicata, ex Ja- Weiß, dick, mit einer Fala maica. te, ans Jamaika. Galades Rond. die Milchmuſchel des Ron delets, wegen ihrer Milch- farbe ſo geriannt. Pelorides Belonii, aliter Pa- vom Belon Pelourde, von lourde. andern aber Palourde ge- nannt. Die peloriſme Giena muſdhel. Lei - ! . be 1 3 . SIS di A - Fig. N. 3. Cha Zweyte Claffe zweyte Familie. 241 - . 3 9 - - 3 Chama glycimeris Aeliani. 3. Gienmuſchel, vom Aelian Glycimeris ges nannt, weil ſie ſchwarz iſt und nicht gefalzen ſchmeckt. Die füffe Gienmuſchel chamae-trachea. die runzlichte Gienmuſchel, weil ſie oben Runzeln hat. piperata. - die Pfeffermuſchel, weil man ſie mit Pfeffer iſſet, oder weil ſie nach Pfeffer ſchme- det. chameleia. weil ihre Schaale leicht iſt. Lingua Tigerina Rumphii. die Tiegerzunge des Rumphs. tenuis, albida, et reticulata. dünn, weiß und netzförmig. 4. - - Venerea, inaequilateralis. 4. - die Venusmuſchel, mit un- gleichen Seiten. - f amethyſtina, mutilata, cum · † die violette Rumphmuſchel Fig. L. ovali concayo. mit långlichter Höhlung. concha Veneris Occidentalis, die abendländiſche Venus- Fig. I. cum fpinis. muſchel mit Stacheln. Die achte Venusmuſchel mit Haaren. Orientalis, plica- die morgenländiſche Venus- Fig. K. ta, absque fpinis. muſchel, ohne Stacheln und mit Runzeln. albida, radiata, die weiſſe, geſtreifte Venus- Fig. F. cum ovali ame- muſcher mit violettem Ova- thyſtino. le. Eine chineſiſche Spiels Dublette. cum ovali cine- ebendergleichen mit aſchfar- bigem Ovale. mit braunem cum ovali fuſco. Ovale.. mutilata, ab apice ſtriata. .- ſtumpf, vom Wirbel ange- ſtreift. fuſca, transverſe ſtriata. braun, in die Queere ge- ſtreift. Die dunkelgelbe Gienmuſchel mit braunen Strahlen. bunt und glänzend wie ein Fig. H. variegata, colore Achatae. Achat. Die rothgefleckte Adatmudel. Ova reo. PP D 4. Cha. 242 Zweyte Claffe ziente familie. 4. Chama Anus rugoſa, feu vetula, cum 4. Gienmuſchel, das gerunzelte alte Weib aculeis. mit Stacheln. Das alte Weib mit Fleden. 9 Fig. B. maior, intus amethyſtina, ex inſula Ronde, Torquibus pacis conficiendis idonea. groß, innen violett, fehr rar, aus der Inſel Ron- de, deren ſich die Cana- denſer zu Verfertigung ih- rer Friedens-- Halsbånder bedienen. ebendiefelbe entblößt, in- nen und auſſen weiß, mit violetten Wellen. / * eadem ſpoliata, albida intus et extus, cum undis amethyſti- nis. + maior, cinerea, intus rofea et argentea, ex Canadenſi pro- vincia. + groß, aſchgrau, itinent ros ſen- und Filberfarbig, -aus Canada. eadem fpoliata, intus et extus roſea. eben diefelbe enbloßt, in- nen und auſſen roſenfar- big. -- † groß, aſchgrau, innen weiß, aus Senegal. - † maior, cinerea, albida intus, ex regione Senegal. 5. - - ſtriis diverſimode exaratis. - 5. 5. - - mit queer und immer an- ders laufenden Streifen. Fig. P. - † albida, pauliſper maculofa. - † weißlicht und hier und da gefleckt. Das Scherbchen. (Scherfje ). Anmerkungen über die Familie der Gienmuſcheln. *) M an giebt den Gienmuſcheln verſchiedene franzöſiſche Namen. Sie heiſſen nach dem Belon a) Flâmes oder Flâmettes, wegen ihres Pfeffergeſchmacks, der in dem Mund ein Brennen erreget. In Poitou und der Landſchaft Aunis werden ſie Avagnons genennt. Bey andern, vornehmlich bey dem Rondelet, heißen fie Pelour- des oder Palourdes, wovon es aber doch verſchiedene Arten giebt. Das ) Gahnmuſcheln, Gaapers, Breicmuſcheln, 1 a) p. 408. über die Familie der Gienmuſcheln. 243 Das Wort Chama ließ fich nicht beſſer als durch Came b) in das Französiſche überſetzen. Man warf das H heraus, um es in dieſer Sprache angenehmer zu ma- chen, zumal da man, wenn von geſchnittenen Figuren die Rede iſt, Camée fagt, wels ches man doch auch Chamée ſchreiben ſollte, da beyde Worte vom Griechiſchen ab- ſtammen. / Das Wort Camée kommt zuverlåßig von der Muſchel Chama her, weil die Alten fich eines klein gemachten Stückes dieſer Muſchel bedienten, um Figuren darauf zu ſchneiden. Der Grund war blau, und die Haaren und Kleidungen der Figuren von ver- ſchiedenen Farben fieiſen ſich nach der Beſchaffenheit der Muſcheln, oft leicht darauf aus- drücken. Camée oder Camajeu heißt im Griechiſchen povóregop.sk. r blau, un Die Gienmuſcheln c) werden oft mit den Auſtern vermengt, weil ſie dieſen gleich fchen, uugeachtet ihre weſentlichen Cheile den Unterſchied ihres Geſchlechtes genugſam zu erkennen geben. Sie ſind gemeiniglich auf ihrer Oberfläche glatt; und man findet felten das runter ſolche, die höckericht und mit Stacheln verſehen find. Die Gienmaſcheln ſind ers höheter als die Auſtern, und an ihren beyden ſich ziemlich gleichen Schaalen gewölbt. Ue- berdies Hången ſie ſich nicht ſo oft als wie die Auſtern, ſondern nur gar felten an andere Körper an, und man findet ſie oft an dem Ufer mit klaffendem oder halb offenem Mund, ore patulo et hianti. Unter die merkwürdigſten ſpecifiſchen Charactere in dieſer Familie gehören folgende: die Concha Veneris mit ihren Stacheln und Oberkleide, das mit groſſen Queerſtreifen völlig bedeckt iſt, nebſt den andern Arten dieſer Muſchel; die violette Gienmuſchel, welche eine abgekürzte Figur vorſtellet; das gerunzelte alte Weib, (Vetula) an den Lippen mit Stacheln beſegt; der Korb (das Waffeleiſen) mit welienförmigen Streifen und diejcnige Gicnmuſchel, die thcils in die Queere theils gerade von dem Wirbel auslau- fende Streifen hat. Ale dieſe Arten verdienen mit Aufmerkſamkeit betrachtet zu werden. 1 Es iſt aber nicht genug den Unterſchieb der Gienmuſchel von der Auſter zu merken, ſondern man muß fie auch von zwey andern Muſcheln, mit welchen ſie bisweilen ver- wechſelt worden iſt, unterſcheiden ; die eine iſt die Tellmufchel eine Art von Mieß- oder Steilmuſcheln, und die andere die stammmuſchel. Die Gienmuſchel iſt runder und dicker als die Dellmuſdel, deren Figur gewöhnli- cherweiſe etwas långlicht iſt. Die Streifen oder Strahlen dieſer Muſchel laufen queer, find enge berſam- men und tief, da fie hingegen bey den Kammmuſcheln gerad und nicht tief ſind, und von dem Wirbel auslaufen. Der Wirbel der Gienmuſchel iſt ſelten erhöhet, ſondern faſt allezeit flach, bey der Kammmuſchel aber iſt derſelbe ſehr hoch und mit Oh. ren verſehen. Unter b) Du Piner, der Ueberſeker des Commen tars des Matthioli über den Diofcori. des, nennet ſie S. 137. im Franzöſiſchen Chaines. c) In genere minorum Oſtreorum Chamae ſunt, tanta cum aliis affinitate , ut facile in antiquis ſcriptoribus confundatur ea- rum hiſtoria. PPP 2 244 Anmerkungen Unter die Gienmuſcheln rechnet Aldrovand das Ochſenherz, die Hohlziegelmuſchel und die gemeine Herzmuſchel, die bey ihm Chamae aſperae heiffen. Erklärung der ein und zwanzigſten Kupfertafel. ie Gienmuſchel A heißt die arabiſche oder chineſiſche Schrift. Viele ſchwarze Linien, A . , die man auf derſelben erblicket, ſcheinen mit ihrer wunderlichen Stellung beſondere Charactere zu formiren. Die mit B bezeichnete kleine Muſchel wird deswegen das gerunzelte alte Weib (Vetula) genennt, weil ſie ſtarke Runzeln hat, deren Ende über den Lippen ihres Mundes in Stachel auslaufen. Sie iſt weiß, und hat braune Flecken. Die groſſe Gienmuſchel C iſt von weiſſer Farbe, die ins Fahle fállt, und mit ſehr Dicht beyſammen ſtehenden Streifen verſehen, wodurch ſie ſich von andern ſehr ſtark unterſcheidet. Der Buchſtab D weiſet auf eine violette Gienmuſchel, deren Streifen bey dem Schloſſe anfangen. Sie fällt in dem Orient. Die mit E bezeichnete Gienmuſchel hat einen erhabenern Wirbel als die an- dern, und nicht tiefe Streifen. Für ganzes Oberkleið formirt ein wahres weif- ſes Netz. Man ficht be F die ſogenannte Venusmuſchel, deren Oberkicið glatt und auf weif- fem Grund geſtreift iſt. Die Geſtalt ihrer Mündung und Lippen, von brauner ins. Vio- lette fallender Farbe , brachte ihr dieſen Namen zuwege. Sie heißt auch Gour- gandine. Die Gienmuſchel G heißt die geſtrickte Muſchel oder der Sorb, und iſt von ganz weiſſer Farbe. Ihre Streifen, die in die Queere herum und die Långe her- ab gehen und einander durchſchneiden, formiren ein ungemein ſchönes neķförmiges Gewebe. 1 Die Gienmuſchel, die man bey fiehet, iſt ganz glatt. Auf ihrem wie Adhat glänzenden Grund ſtehen Flecken von nicht ſtarker brauner Farbe in einer gewiſſen Ordnung. Man erblickt bey I diejenige Gienmuſchel, welche Concha Veneris heißt. Die Stacheln, welche um ihre Lippen herum ſtehen, und die roſenfarbigen tiefen Streis fen brachten ihr den Namen der abendländiſchen Venusmuſchel zuwege. Die folgende mit K bezeichnete Gicnmuſchel iſt die levantiſche oder morgenlant- diſche Venusmuſchel. Sie heißt destvegen die morgenländiſche, weil ſie keine Sta- cheln an den Lippen, und anſtatt der Streifen erhobene Queerfalten hat. In An- fehung Cames. plane.21. 244 dhe Analisfer Uferill B dos gerungette Coub A С. Jumanity 興趣 ​E D Ing เรทะกับบริษัทที่ได้มีใน wanapoaming wa muuse Chamun rechi cukuru H I G Sachliche Venit Ünne K M sshylfabem com I dimantischen Venn de gastlante Wazif O N 오​.. P concharoga J.S.Leitner for Chama albida das Shoebehun Chamæ , Bien Müſchel. plano.22 2 ONE - CH c. über die Familie der Gienmuſchel. 245 febung der Seitenheit iſt ziviſchen dieſer und der vorhergehenden Venusmuſchel gar kein Bergleich anzuſtellen. Man ſieht bey L eine ſehr ſchöne violette und weiffe Gienmuſchel, die auf ihrer ganzen Oberfläche geſtreift, und deren Figur abgekürzt iſt. Es iſt eine beſondere Art von Venusmuſcheln. Die Gienmuſchel M iſt ein wahres Zifjak. Sie hat aurorfarbige Züge auf einem weiffen Grund. Man kann ſie auch den geflammten Eepich (Point d'Hong- rie) nennen. Die mit N bezeichnete ganz weiſſe Muſchel heißt die Gienmuſchel aus Jamaie ka. Man bemerkt an ihr eine beträchtliche Dicke; ferner auf ihrer linken Seite oben und unten eine Falte oder einen Anſaß, und auf der andern Seite gegen das ſchnabelförmige Gdloß eine kleine Hühlung, die ein Herz formiret. Sie wird in we nig Sammlungen gefunden. Die Gienmuſchel o iſt von faſt runder Figur. Sie hat rothe Tüpfel auf eit nem gelblichten Grund. 1 Die folgende, auf welche P Weiſet éft ſehr klein und långlicht viereckicht, von weißlichter Farbe, mit kleinen rothen Flecken melirt. Man findet nichts bez fondcres an ihr als die Streifen, die theils in die Queer, theils gerad gehen. Die lette Gienmuſchel Q wirb Concha rugoſa genennt. Zhre ganz hockerichte Oberfläche iſt von ſichmußig gelber Farbe, welche eben das Aug nicht auf fich sie het. Sie findet nur blos wegen der Art hier einen Plas. FAMI 099 246 Zweyte Claſſe dritte Familie. FAMILIA TERTIA. Dritte Familie. Muſculi, leu Mutili Mießmuſcheln oder Seilmuſcheln. Muſculus , feu Mutilus, eft concha Die Mieß- oder Keilmuſchel iſt eine zwers bivalvis, oblonga, in acumen defi- fchaalichte Muſchel, die länglicht iſt, bald nens, aequalibus extremitatibus, lae- ſpißig zu gehet, bald an benden Enden gleid), bald glatt, bald rauh, bald flad, vis, afpera, plana, elata, aliquando bald erhaben iſt, und bisweilen einen roſtro paulifper elato. Schnabel hat, der ein wenig lánglicht Tab.22. iſt. 1. Muſculus planus in acumen deſinens. I: Reilmuſchel flach, in eine Spiße ausge- hend. Fig. N ... + Magellana maior ſtriata. - - t die Magellaniſche von der groſſen Art, mit Streifen. Die grofle purpurfar- bene magellani- ſche oder guinei ſche Mießmu fchel. Der Blau bart. Die gror ſe fchwarzliche Mufobel. minor. von der kleiner Art. Fig. Q. variegata. gefleckt. laevis. glatt. Fig. K. Gula Soricis. der Mauſeſchlund. Die pur- purfarbene guineiſche Spißmuſcel . Heb. Der Mauſehals. Da&tylus. einer Dattel gleichend. balanis coopertus. mit darauf fi- zenden Seetul- pen. Vermiculis mari. mit daran hån- nis teétus. genden See- würmern. coeruleus in infima parte ſtria- blau, unten geſtreift, ſehr ſel- tus, admodum rarus. ten. Die dunnſchaalige, glatte, weißblaue Muſchel. Heb. 1. Muſcu- . . - . 0 . . Fig. D. 3 B Com 3 - fig. H, 1 Zweyte Claſſe dritte Samilie. 247 1 1 0 1. Muſculus roſeus et variegatus. 1. Keilmuſchel roſenfarb und bunt. Das Fig. A. weifTe, durchſidstige, roſen- farbene Straldoublett. Hcb. cinereus, admodum ftriatus. aſchfarbig und über und über geſtreift. ex Syrti maxima. von der großen Sandbank ber) Serreneuf. ex lacu ſuperiore Canadae. aus den obern Seen in Cas nada. Pinna marina maior , rubro die Steckmuſchel, groß, theils Fig. B. cinerea. grau und theils roth. Eine gewöhniicie Art von Stedmua ſobeln. parva, albida, et - klein, weiß und mit aculeata. Stacheln ver- ſehen. rubra et acu- - roth und mit leata. Stacheln. Perna dieta. der Schinkeng's Fig. F. genannt. Die za dichte Steck mudel. Die breite Holſter ſchulp. A. Pinna lana, wegen ihrerSci. ob byſſum. de (Byflus) die Wollentråges rinn genannt. TridacnaRon- vom Rondelet deletii. Tridacna ger nannt. Pinnoteres f. Pinnophylax der Wachter des Rumphs. Rumph. anatarius, feu roſtrum Anatis. der Entenſchnabel. 2. elatus, aequilateralis. erhaben, mit gleichen Seiten. | albidus, et tenuiflimus. - weiß und ſehr dünn. argenteus. * filberfarb. fubtiliſſimus, undique apertus, ſehr leidst, allenthalben offen, Proboſcidem aper- $ 3 . 1 $ 0 $ - - mit einem gleichfals tam exhibens. offenen Saugrúffel. minus apertus. = nicht offen, mit eben bem Saugrúffel. 0992 2. Muſ. 248 Zweyte Claffe dritte Samilie. - Fig. G. neo. . 8 . Fig. C. 2. Muſculus Papuanus, cute lurida. 2. Mieſmuſchel oben fahl, aus dem Lande der Papous. Eine Art von gros fern Miesmuſcheln. idem ſpoliatus, fafciis ex rubro * ebendieſelbe, entblößt, mit palleſcentibus albis et coeru- röthlichten, weiffen und leis depi&tus. blauen Binden. 3. Tellina, oblonga, plana, aequalibus ex. 3. Tellmuſchel, lánglicht, flach, gleich ſet- tremitatibus. tig. + omnino violacea. -- † ganz violett. Fig. P. violacea, cum quatuor Zonis violett, mit vier weiſſen albidis. Banden (Strahlen). Der purpurne Sonnenſtrahl. Die violette Telline. laevis, fafciis roſeis et albis glatt, mit weiſſen und roe pulchre variegata. fenfarbenen Banden. Die Roſenmuſdhel. Fig. M. pilofa , ex mare Mediterra- haaricht, aus der Mittellan- Difchen Sce. ex Oceano. .. aus dem Occan. ex lacu ſuperiore Canadae. aus den obern Geen in Ca- nada. ex infulis Azoribus. aus den azoriſchen Inſeln. ex Syrti maxima. von der groſſen Sandbank bey Terreneuf. ex lacubus Canadae. aus den Seen in Canada. Sancti Saviniani. von Gt. Savinien. eadem ſpoliata, argentea, et * ebendieſelbe entblößt, filber- roſea. und roſenfarb. 4. oblonga, diſſimilibus extremi- 4. länglicht, ungicidſeitig. tatibus. Fig. O, 7 vulſella ſubrubra, cum roftro. das Haarzásigſein, róthlicht, mit einem Schnas bel. Der kleine Hamme. citrina. ... citronfarb. cultriformis. mefferförmig. petaſunculus. mit langem Schnabel. Das Banquet - Sdinkden. Lingua felis. die Staßenzunge. Die Rob- benzunge. Die Chagrin- dublette. faſciata et radiata, roſeo co- mit Banden und Strahlen, lore. fleiſchfarbig. 1 $ 1 4 4 - . 1 - 8 - . . 4. Tel Zweyte Claſſe dritte Familie. 249 4. Tellina albido violaceoque colore do- 4. Sellmuſchel, violett, und wets gefärbt. Fig. I. nata, . Arauſicana, uno latere plica- orangefarb, an der einert ta, in ambitu dentata. Seite eingebogen und an : dem Rande gezáhnt. folium Rumphii: bas Blatt des Rumphs. Fig. E. Die blattförmige Lello muſchel albida et granulata. weiß und chagrinirt. fubrubra, tranſverſe ſtriata röthlicht, mit Queerſtreis fen. 5. mutilata, abgeſchnitten. • † violacea, ex apice ſtriata. - † violett, vom Wirbel an ges Fig. L. ſtreift. citrina , eodem modo ftriata. citrongelb, auf eben die Art geſtreift. ſubrubra. röthlicht. 6... ſubtilis, albida, dieta La- 6. dúnn, weiß, die Laterné Fig. R. terna, genannt, 24.sic.Igidici codigadaigdialogar 5. . 8 3 .6 Anmerkungen über die Familie der Mießmuſcheln oder Keilmuſcheln. D 1 ie brey Wörter Muſculus oder Mutilus, Mytulus und Tellina, find leicht mit einans der zu verwechſeln, und bedeuten auch beynahe alle drey das Geſchlecht der Mieß. oder Steilmuſcheln. Man kann aber doch behaupten, daß jedes dieſer Wörter eine in der Figur und dem Character ſehr unterſchiedene Art bezeichne; nur die Familie bleibt immer einerley. Gehr unſchicklich trennt Liſter die Tellmuſchel von der Mieß. muſchel, die doch berde ein Geſchlecht ausmachen, wovon die Eelmuſchel eine beſondere Art genennt werden kann. Unter Mytulus muß man die größten, dickſten, ſpißigſten und in der Runde gee wölbteſten Steilmuſcheln verſtehen. Sie hången nur vermittelſt eines Muskels an ihrer Saale, und halten, nach Leeuwenhords a) Zeugniß, mehr als 2000 Eper in fich. Unter a) Et ex rudi calculo cenfui multos mytli- Experim. et Contempl. p. 429. Epiſt, los bis mille et ultra ovis efle onultos. 83 RE 250 Anmerkungen Unter dem Wort Muſculus oder Mutilus aber ſind alle kleine Steilmuſcheln, deren Form flacher iſt, begriffent. / Die Tellmuſcheln (Tellines, Tenilles b), von leichterer und dünnerer Conſiſten: als die Heilmuſchelni, haben eine länglichtere aber doch nicht fpißige Form. Der Ort, wo ſie ſich ſchlieffen, oder das Schloß, ſteht nicht eben in der Mitte. Und ſie haben meiſtentheils an dem Ende des kürzeſten Theils eine Art von Schnabel, der ſich ſehr wenig erhebet. In der Normandie heißen fie Flions. Man nimmt wahr, daß die Dellmufcheln, zum Unterſchied von den Keilmuſcheln, zwey Muskeln haben, womit fie an ihre Schaale angeheftet ſind. Eine der größten Arten von den Keilmuſcheln iſt die Steckmuſchel c), welche man unter die Mytulos rechnet. Man Fennet drey Sorten derſelben, nemlich 1) • die groſſen aus China, die innwendig roth und mit glänzenden und röthlichten Per= len von eben der Materie, woraus die Schaale beſteht, verſehen ſind, unter wel- chen einige zu 15 Pfund wiegen; 2) die kleinen und 3) die ſogenannten Per- nae, welche auf ihren Furchen mit Stacheln beſetzt und hie zu Land unter dem Na- men der Schinken bekannt ſind. Sie haben das Beſondere an fich, daß die Rán- der ihrer Schaalen auf der Seite, wo ſie ſich öfnen, dicker find, als gegen das Schloß. 2 1 Die Steckmuſchel hat ein Glied, woraus fie eine braune Seide, die bey dent Alten Byſſus d) hieß , ziehet ; und die meiſten Mießmuſcheln ſind auch damit verſe- hen: Sie hängen mit Fäden, ſo dünn wie Haare oder wie Schweinsborſten, die aus ihrer Zunge Herborkommmen, an einander ; weswegen man fie - die Spinnerin- nen aus der See nennen könnte. Dieſe Seide oder Byſſus iſt nicht ohne Nußen, denn man macht ſehr ſchöne Strümpfe und Handſchuhe daraus, die des Fårbens nicht bedürfen. Damit beſchäftigen ſich die gemeinen Weiber, die man an den Küſten von Smirna und Meßina ſtricken ſieht. Die Mießmuſcheln haben auch Fåden, und heißen deswegen bey dem Liſtere) Setiferae. Dieſe Fåden find aber von der Seide der Steckmuſcheln in Anſehung der Schönheit und Feinheit ſo ſtark unterſchieden, als das Werg von Hanf von der fein- ſtent Seide. Sie hången, vermittelft dieſer Fäden, die ſie nicht ſpinnen, ſondern die mit ihnen wachſen, unter einander felber zuſammen, und befeſtigen ſich damit an Steine und andere Körper. Aus eben dieſer Urſache iſt ihnen der Name Pinna lana gegeben worden. Die b) Tellinae dicuntur a creſcendi celeritate. c) Exteriorem faciem terreae glebae fimilem habet , multoque luto maculatam; hinc nonnulli crediderunt, nomen Pinnae ex graeco Ilivws, quae vox fordes denotat, provenire. e) Setam exeruut e finu magis reducto, ad- verſus quem angulus acutus eminet. p. 182. und weiter unten: Muſculi fuuin Byſſum gignunt Pinnarum inore ; fed tam differt , inquit Rondeletius, a Pin- narum byſſo, quain ſtupa canabina a tenuiſſimo et delicatiffimo ferico, d) Purpura et Byfſo Byſſus, feu laneus villus, Moules 257 plano.22. die А. B yamaga rather Nrackmuschet d se refaiata R D E G Notfangen til Tallinn 2. H leta F ད༌ ༩༡ དཔང་དུ་གང་ K L I M willowme fol M O Schücksen N This seguinzunge P Flaubert ச.படங்கக்கான ரசிகர் 12 - Mulouli, Kait oder Ties Bilcher. Mga Keil Thurzure ར་བ་དང་། ། planc.22. 4 über die Familie der Mießmuſcheln oder Keilmuſcheln. 251 Die Steckmuſchel heißt im Franzófifthen l'Aigrette, la Naere, la Plume. Auſ ſer der Ableitung von dem Worte Pinna, die in der Note c) ſtehet, hat Aldro. vand eine andere: Pinna fic diéta, a figura quam habet fimilem Pinnis mu- rorum, Das Fleiſch der Steilmuſcheln iſt ſehr gut zu effen; es dient auch andere Fiſche damit zu fangen. Erklärung der zwey und zwanzigſten Kupfertafel. ie mit A bezeichnete Steilmuſchel iſt auſſerordentlich lang, und hat Dreyeckichte ros ſenfarbene Banden, die über den weiſſen Grund vom Schloſſe an hin laufen. B iſt die groſſe Steckmuſchel, auf der Oberfläche grau und ganz Thuppicht; in der innern Höhlung theils perlenmuttern und theils roth. Wann das Thier im Meer iſt, hånget der Byffus oder der Büſchel Haarfäden eben ſo herab, wie hier im Kupfer. C iſt die Mießmuſchel aus dem Lande der Papous, deren Farbe ger ohnlichera weiſe fahl iſt. Dieſe hier, welche entblößt iſt, läßt eine ſehr ſchöne Achat: Viol- und Roſenfarbe ſehen. Sie iſt auf ihrer Oberfläche bucklicht und dieſer Bucket macht, daß ſie auf beyden Seiten am Schloſſe vorſticht. Man ficht bey D eine Mießmuſchel, die wegen ihrer Aurorfarbe und Perlenmute • terglanzes, an den Seiten mit violetten Flecken melirt, beſonder iſt. Allem Anſehen nach kommt ſie aus der Terra magellanica her. Die Sellmuſchel E iſt von dunkelgelber Farbe. Shre zwer kürzeſten Seiten ſind gegen das Schloß mit Záhnen verſehen. ) Der Buchſtab F weiſet auf eine kleine Steckmuſchel von brauner Farbe, mit Streifen, welche mit Stacheln verſehen ſind. Sie heißt im Lateiniſchen Perna , und im Franzöſiſchen le Jambonneau oder der kleine Schinken, dem ſie in der Fie gur ziemlich gleichet. Der folgende Buchſtab G zeiget auf eine Sellmuſchel, die ganz übergittert iſt daß es ein Netz oder eine Feile formirt. Ueber ihren weiſſen Grund laufen einige auſ ſerordentlich dünne roſenfarbene Bänder hin. Man fieht bey H eine kleine Steilmuſchel, die in Anſehung ihrer billig him melblauen Farbe unbeſchreiblich ſelten iſt; weswegen ſie auch die Einzige genennet wers den könnte. Man ſieht an ihr unten einige gelbliche, abſanweiſe auf einander folgen de Streifem. Rrr 2 Die 252 Anmerkungen über die Familie der Mieſmuſcheln oder Keilmuſdeln. Die Tellmuſchel 1 iſt bunt, violett und weiß. Die mit K bezeichnete Kleine Keilmuſchel, wird in Anſehung ihrer ſpitzigen Form und grauen Farbe mit violetten Flecken der Mauſehals genennt. Die Ränder ihrer zwey Schaalen ſind roſenfarb. Die andere kleine Steilmuſchel L ſcheint auf der einen Seite abgeſchnitten zu ſeyn, und iſt voll weiſſer und violetter Streifen. Die Tellmuſchel M iſt mit ihrem Oberhåutchen oder einem braunen Seehaut- chen, woran man viele Haare gewahr wird, bedeckt. Die Muſchel, welche man bey N fieht, iſt ſehr ſich in violett, mit Purpur- und Achatfarbe melirt. Es ift die groſſe magellaniſche Mießmuſchel. o iſt eine Tellmuſchel mit langem Schnabel, die ins Gelbe und die Fleiſchfar. be fällt. Sie heißt Vulſella oder das Zảnglein der Wundärzte. P iſt eine andere ſehr lange Tellmuſchel, deren beyde Ende eine regelmäßige Rundung haben. Thr ganz violetter Grund wird durch vier weiſſe Bånder ab- getheilet. Qift eine magellaniſche Mieſmuſchel, mit braunen. Flecken auf achatfarbigem Grund. Thre marmorartige Miſchung der Farben iſt von andern ſehr unter- ſchieden. Man ſieht ber R eine ganz weiſſe Mießmuſchel, die eine der Beſonderſten iſt. Sie iſt ſo dünn, daß man ſie nicht anrühren darf; und das eine von ihren Enden, welches ſich wie ein Schnabel halb aufthut, gab Anlaß, ſie die Laterne zu nennen. Ihs re Seltenheit ift fattſam bekannt. FAML- Zwerte Claſſe vierte Familie. 253 FAMILIA QVARTA. Vierte Familie. Bucardia, ſeu Cordiformes. Herzmuſcheln oder Ochſenherzen. Concha cordi - formis eſt bivalvis, Die Herzmuſchel iſt zudeyſchaalicht, rund, globoſa, elata, canaliculata, inaurita, erhaben, gefurcht, ohne Ohren, ſtach). licht, oder wie ein Hohlziegel ſpinoſa, vel imbricata. geſtaltet. > 2 Tab.23 1. Bucardium globoſum. - † flavidum et canaliculatum. cinereum, et ſpinoſum. albidum, et canaliculatum. cartiffa Rumphii di&tum. 8 craſſum, umbone cardinum diducto. unito. 1. Ochſenherz von runder Geſtalt. † gelblicht und gefurcht. archgrau und ſtachlicht. Eine Fig. B. ſehr groſſe und dornichte Na geldoublette. weiß und gefürcht. Fig. K. sirkelförmig, vom Rumph das Fig. M. Herzgen genannt. Der dick. ſchalige fleckigte Pectunkel, mit (duppichten Streifen. Das kleine Nageldoublett. Heb. Die rothe und weiſle Erdbeere. dick, mit von einander entferne ten Schnabeln ber dem Se lenfe. - mit an einander ſtoffenden Schnabeln. langlicht, dem Staften Noah Fig. C. gleichend, der Storb genannt. Die weiſſe geſchuppte Bar ſtard Arche. 2. Herzmuſchel, dreyeckicht. Eine gemeine Fig. L Herzmuſchel - † netförmig und gefleckt. Die Fig. F. fórnichte oder gekörnte Mudel . die mit rothen Puncten be- Fig. N. zeichnete Erdbeere. Die rothe Erdbeere. weiß, geſtreift, am Rans de gezähnelt. vielfarbig und geſtreift. gefurcht. gondelförmig und geſtreift. / elongatum, archae Noemi fi- mile, Corbula di&tum. 2. Cordi-forme triangulare. > - t reticulatum, et maculo- ſum. Fragum punétis rubris no- tatum. - 3 2 1 albidum, ſtriatum, in ams bitu denticulatum. variegatum et ftriatum. canaliculatum. bullatum et ftriatum. - - - 3. Cor- 254 Zweyte Claſſe vierte Familie. Fig. D. :8 Fig. 1. 3. Cordiforme, cor hominis, ſeu Vene. 3. Herzmuſchel, das Menſchenherë, oder ris. das Venushers. -t puntis roſeis infignitum, - t mit roſenfarbenen Puncten in circuitu denticulatum. gezeichnet und am Rande ge- záhnelt. naviculae, vel circuli- . wie ein Schifchen geſtaltet, forme, intus canalicula- pder mit einem Wulſt umge- otum , totum album. ben, ganz weiß. Das an der einen Seite platt ein. gebogene Venusherz. corculum rofeum,exiguum. klein und roſenfarb. Fig. E. 4. imbricatum. 4. wie ein Hohlziegel geſtaltet. Die Nagelſchulpe. Die Ziegelmuſchel. Die Ea nalmuſchel. + magnis laminis et flavidis t mit ſtarken Rippen und Tehr munitum. Hervorragenden gelben Schup. pen. compreffum. mit nicht ſtark erhabenen Rippen. fundo roſeo, laminis albis auf dem Grund fleiſchfarb, diftin&tis inſignitum. mit weiſſen ſtark abſtehenden Schuppen. di&tum folium Braſſicae, das rothgefleckte Kohlblatt. maculis rubris decoratum. Der Pferdehuf. Die Per- ſpeccivdoublette. Der Pfera defuß. Fig. G. 5. - Archa Noëmi, alias Rhom- 5. . - die Arche Noah, oder das boides. geſchobene Vier: eck. Der Kaſten . Das Sdhifchen. .t albida et ſubflava. - † weiß und fahl. variegata. vielfarbig. Fig. A, 6. - Concha exotica, margine 6 eine ausländiſche Muſchel in mucronem emiffa, in- mit Rändern, die in Spiten tus fiſtuloſa, tota candi- ausgehen, die innwendig ge- da et tenuis F. Columnae. röhrlt, ganz weiß und dúnn, nach dem Fab. Columna. Die gerippte Venusmus [dhel. Fig. 0. 7. - Anomia vertice roſtrato, 7. Le Coq et la Poule de mer. marina. Der Papagenenfchnabel. Das Huhn. Die magellaniſche Terebratul, Bohrmuſchel. Anmer: Fig. H. B - 1 3 m so 255 Anmerkungen über die Familie der Herzmuſcheln. . ieß iſt ein neues Geſchlecht von Muſcheln, und eine Familie, die hier zum erſtene mal ohne Gefährten erſcheint. Sie wird ſonſt immer mit den Kammmuſcheln vereinigt. Es geſchieht bloß durch ein Berwort, da fie Concha echinata peeti- ni-formis genennet wird. Hieburch bermenget man aber die Herzmuſcheln mit den Sammmuſcheln und Seeigelt. Es haben zwar die Herzmuſcheln und Sammmuſcheln, die einen wie die andern, Streifen und Furchen; der wahre Character aber beſteht bey den Kammuſcheln in den Ohren, und bey den Herzmuſcheln in der runden und erhabenen Figur, die, wenn beyde Schaalen beyſammen find, die wahre Geſtalt eines Herzens vorſtellet, man mag fie von vornen oder von der Seite, von oben oder von unten betrachten. Dieſer Form wegen erhielt auch dieſe Conchylie ihren Namen. a Unter dieſer Familie kommen viele merkwürdige Arten bor. Den erſten Platz be hauptet die Imbricata a) oder die Hohlziegelmuſthel. Sie ſtellet von der Seite ein of- fenes Herz vor, und das Dachwerk, das man vom oben ſieht, iſt ihr ſpectfiſcher Cha- racter. Dieſe ſchone Muſchel hat ſieben groſſe Rippen mit groſſen Furchen ziviſchen denſelben, über welche verſchiedene Linien, die Abfåte oder Lagen formiren, queer hin laufen Das Sohlblat (ber Pferdehuf) iſt gleichſam eine Art von Hohlziegelmuſicher, die an dem einen Ende abgeſchnitten iſt. Die äuſſerlich gefurchte Herzmuſchel mit hohlen Röhren, die inwendig keine Gemeinſchaft haben, iſt auch eine ſehr beſondere Art, bon welcher Fabius Colunina b) folgende Beſchreibung macht: Striae ipfae iterum ab an- guſto, ſed elato limbo intus fiftulofo, fupra illarum dorſum decurrente, in alias te. nyes novenas ftrias efformantur, et loco ftrigium effe videntur; et Conchae margo extrema roſtrata efficitur, fingulis novenis ftriis, quae interna parte cavae apparent. Plinius c) redet von dieſer Muſchel, und Liſter d) hat in ſeinem Buche an zibey Orten ihre Abbildung 2 Die Arche Noåh iſt vielleicht diejenige Muſchel, welcher in einer Methode am ſchwerſten ein Plaß anzuweiſen iſt. Sie heißt bey dem Matthioli und Rondelet Rhom. a) Imbricata ſeu imbricatim undulata, fic dicta, quod teſta ad undarum ſeſe attol. lentiua fimilitudinem diſtincta fit. CHAR- LETON Exerc. p. 64. b) De purpura , c. 17. p. 26. Sie heißt ben den Hollandern de geribde Venus - Dou- blet. c) Lib. 9. c. 33. d) Hiſtoria I. Synopſis methodica Conchy liorum. C$$ a 256 Anmerkungen Rhomboides, ſeu Muſculus ſtriatus. Liſter, der ihnen folgte, ſetzte ſie unter die Sicila muſcheln; vom Rumph aber wurde ſie unter die Stammmuſcheln, und von andern unter die Auſtern gerechnet. Ungeachtet ſie åufſerlich ein wenig anders als eine Herzmuſchel ausſieht, ſo ſchickt fie ſich doch zu keinem Geſchlecht beſſer; denn ſie hat eben ſolche Strei- fen, und ſtellt eine Art von irregulären und unten långlichten Herzen vor; ja es giebt eine Art, welche das långlichte, wie die Arche Noåh geſtaltete Ochſenherz genennet wird. Auf die Mündung, die ſonſt öfters das Geſchlecht beſtimmt, kommt es bey die- ſer Muſchel eben ſo wenig an, als bey der Anomia, die ſich durch ihren Papageyfihna, bel kenntlich macht. e Lang e) nennt dieſe Muſcheln Cordiformes, weil ſie die Figur eines Herzens ſeör gut vorſtellen; eben ſo wie diejenigen Muſcheln, welche mit den Stammmen eini- ge Achnlichkeit haben, pectiniformes genennet werden. Erklärung der drey und zivanzigſten Kupfertafel. Da und mit zehen dreyeckichten hohlen Hauptcanalen verſehen, die auf ihrem Oberkleic de hervorragen, und innwendig keine Gemeinſchaft haben. Dieſe Muſchel iſt durchficha tig und auſſerordentlich dúnn. Selten findet man die beyden Schaalen vollſtändig. Der Buchſtab B-veiſet auf ein ſehr ſchönes achatfarbes Odſenherz, das auf je der Furche mit langen ſcharfen Stacheln verſehen iſt. Die mit C bezeichnete Muſchel iſt wegen einer geraden Fläche zwiſchen den zwer Schinåbeln ſehr beſonder, und hat daher auch mit der Arche Noah, die auf eben dieſer Platte bey G ftehet, viele Aehnlichkeit. Gie heißt der Korb, iſt ganz weiß, mit Furchen und Knötchen verſehen, und ſo ſchwer als Marmor. Ihr Schloß mit kleinen Sterben, fo fein wie eine Feile, verdient genau betrachtet zu werden. Jede Seite ſtela let ein Herz vor. D iſt eine andere kleine Herzmuſchel, ganz weiß, geſtreift und unten gewölbt. Sie wird von einem erhabenen Wulſt völlig umgeben, und heißt deswegen das Herz iin Schiffe (Coeur en bateau). 10、 Die Imbricata oder Hohiziegeſmuſchel *), welche man bey E fiehet, iſt auf der Oberfläche hellgelb, und innwendig blendend weiß. Sie bekam wegen ihrer dünnen und ſehr hervorragenden Dachziegel, die in gewiſſen Abſatzen in Ordnung liegen, den Namen der Ziegelmuſchel. Ihre Defnung formirt ein offenes Herz, das mit Záhnen beſetzt iſt. / / Man e) Methodus , p. 59. et 68. *) Die zwer berühmten Weihfeffel, ben dem Eingang von der Seite der Orgel in die Kirche St. Sulpice, ſind aus zwen Stů. den von einer ſolchen Muſchel, welche die Republik Venedig dem Franz I. der. ehret hat, gemacht. Cöurs. Concha escotica plano.23. 260 А. B 12 Gaflan curly D F E I G ethyl 19. handel Girang H das suhe K 0 Tips melayu streamlined M Die Einberre I 7.5.Letrer foo. Conchæ Cordi Formes, Gert-cüfchel plant.28. UNIL OF über die Familie der Serzmuſcheln. 257 Man ſieht bey F noch eine andere Herzmuſchel, mit nicht tiefen Streifen, ohne Stachel und Dachziegel, die ein wahres Meg formiren. Wenn ihre Farbe gleich nicht beſonder iſt, ſo iſt ſie ſelber doch nicht gemein. / G iſt die Archa Noah, die an dem Theil ihres Aiels eine Art vom Herzen vorſtellet. Ihr Schloß hat Zähne ſo fein wie eine Feile, und die Streifen auf ihrem im Grunde weiſſen Oberkleide formiren ein braunes chagrinartiges Weſen. Dieſe Streifen wer- den deſto hohler, je mehr ſie ſich dem Stiele nähern. Die Muſchel H iſt eine Art von Hohlziegelmuſchel, die auf der einen Seite ab- geſchnitten iſt. Sie heißt das Stohlbiatt. Man ſieht an ihr große weiſſe mit der Roſenfarbe melirte Streifen und gezähnelte Rander. Sie hat, zum Unterſchied von der Hohlziegelmuſchel, nur eine Spalte ftatt der Oefnung an ihrem abgeſchnittenen Theile, und ſtellt eine wahre geſtreifte Herzmuſchel vor. Die Muſchel I iſt das schte Menſchenherz oder Venusherz. Sie hat auf einem weiſſen Grund ſehr dünne Streifen, iſt in der Mitte geſpalten, am Rande gezähnelt, und mit kleinen roſenfarbenen Puncten artig beſetzt. / K iſt das kleine Ochſenherz, beffen zwey Schnabel fich auf eine beſondere Art Frůmmeu, und weit von einander abſtehen. Sie iſt am ganzen Körper gefurcht und von einer ſchmutzigen weiſſen Farb. 1 Ste ift Man ſieht ben L eine dreyeckichte in der Mitte erhabene Herzmuſchel. gefurcht, und auf ihrem grauen Grund mit braunen Fleden gezeidnet. Das Ochſenherz M hat keine Stacheln, ſondern kleine platte, hohle und gefal- tene Theile, die Arten von Ziegeln formiren, wovon fie den Namen Coeur de boeuf tuilé (Fleine Nageldublette) erhalten hat. Ihre Farbe iſt ſchmußig weiß, mit gelben und rothen Flecken melirt. Die Figur N iſt die Herzmuſchel, die wegen gewiffer rother Puncten auf ihren weiſſen Stricken die Erdbeere genennt wird. Man fieht bey o die Muſchel, welche Anomia oder das Huhn (le Coq et Poule) heißt, und ganz braun von Farbe iſt. Sie wird gemeiniglich verſteinert ge- funden; dieſe aber iſt aus der See, und von einer groſſen Seltenheit. Einige nen- nen ſie den Papageyſchnabel, FAMI Ett 258 Zweyte Claffe fünfte Familie. FAMILIA QVINTA. Fünfte Familie. Pectines. Stammmuſcheln. Pečten eſt concha bivalvis, ex omni Die Kammmuſchel iſt eine ziveyſdaalid - parte clufilis, et ftriata in formam te Muſchel, die ſich auf allen Seiten pečtinis quo capilli pectuntur, plana, bald flach, bald erhaben, vald mit zwen ſchließt, wie ein Haarkamm geſtreift, elata, aurita, ſemiaurita, Dhren, bald mit einem einzigen verſehen, inaurita. und bald ganz ohne Ohren iſt. 2 Tab.24. 1. Pečten utrinque auritus. - pallium Ducale rubrum. Fig. 1. - 8 ſubflavidum. corallinus, cum tuberibus. Fig. F. Concha Sancti Jacobi, varie- gata, San&ti Michaelis, fla- vida. aureus, ex mare Caſpio. 1. Sammmufchel mit zwey Ohren. - - t der Herzogsmantel, roth. Der Königsmana tel. Der bunte Mantel. - gelb. corallenfarb, mit Knótchen. Die Corallenmudel. St. Jacobsmuſchel, bunt. Pilgrimsmuſdel St. Michaelsmuſchel, gelb. Der citrongelbe Mantel, mit breiten Falten. orangegelb, aus dem Cd- ſpiſchen Meer. Der oran- genrothe bunte Mantel. von der groſſen Art, róth. licht. bunt und blåulicyt. roth und gefürcht. Der rothe Sádher. oben braun und unten weiß, der Fächer oder die Zunge genannt. Die Compaß- muſchel. Die fliegende Mulcbet. oben gefleckt und unten weiß. Die Kammmuſchel. Die Sacobsſchulp. maior rufeſcens. variegatus et fubcoeruleus. - 3 ruber et canaliculatus. Fig. G. parte ſuperiore croceus, in- feriore albus, Vmbella, feu Solea di&tus. Fig. D. ſupina parte maculofus, pro- na albidus I. Pečten Zwente Claſſe fünfte Familie. 259 Solo - - 1 2. 2 - $ 1 1. Peeten coſtatus et flavidus, labro re- 1. Sammmuſchel, gerippt und gelblicht, mit Fig. Co pando. umgebogenter Sippe. Der kleine gefledte bunte Man tel. utraque teſta aequaliter cava. mit gleich hohlen Schaalen, pyriformis. birnförmig. virgineus Rumphii.- die Jungfern Stammmufchel des Rumphs. Die Måg- Debume. Amuſium eiusdem. eben und glatt, oder die Compaßmuſchel ebendeſſel- ben Schriftſtellers. maculis fulvis variegatus, in- mit unebener Oberfläche, aequali ſuperficie. auf welcher fable Flecken erſcheinen. ſemi-auritus. nur mit einem Ohr. - † aculeatus et niger. - mit Stacheln bedeckt und fchwarz. - ruber. roth. Der Fig. H. kleine weſts indiſche Bas ftard bunte Mantel. cinerus. - aftshgrams variegatus. - bunt. arauſicanus. - prangefarb. albidus et laevis. weiß und glatt. 3. - inauritus. ohne einiges Ohr. Fig. A. - Radula. 7 das Schabeifen oder die Ra- Fig. E, ſpel. Die Eiß. Dublette. oblongus, albidus et afper. långlicht, weiß und hocke- richt. coſtatus et flavus, in circuitu gerippt, gelb, und an dem laciniatus. Rande mit Einrohnitten ver-1.312 ſehen. variegatus, ambitu lacinia- vielfarbig, mit zerſchliffes to. nem Rand. craſſus, funiculis fuſco, coeru- dick, mit braun, Blau und Fig. B. leo, flavo variegatus munitus, gelb gefleckten Strickchen. laevis et variegatus, glatt und bunt. globoſus et albidus, Sourdon rund und weiß, Sourdon di&tus. genannt 1 6 - $ C . 3. - - - . 1 7 1 $ - 1 Itt 2 FAMI- 260 zwerte Ciaffe fechſte Familie. FAMILIA SEXTA. Sechſte Familie. Solenes, ſive Vngues. Meſſerſchaalen. *) Solen eſt concha bivalvis, corpore Die Meſſerſchaale iſt eine zweyfdhaalich- longo, et utraque extremitate pa- te Muſchel, deren Leib lang und an beya den Enden offen, bald gerad, bald tente , recto vel arcuato, Frumm gebogen iſt. Tab.24. 1 Fig. K. - 1. Solen corpore recto. albidus. rofeus et Americanus. variegatus, Onyx di&tus, fuſcus. - - - - - - mas. - Fig.M.M. foemina. - 1. Meſſerſchaale von gerabem Leib. - † weiß. roſenfarb, aus Amerika. vielfarbig. der Onyx genannt. braun. das Mannchen, oder die großte. das Weibchen, oder die Kleinſte. weil ſie einem Nagel ähnlich iſt. Die Nagelmuſchel. einem Finger in der Länge gleichen. Die Fingermu- det. weil ſie mit einer Pfeife ci- ne Achnlichkeit hat. Die Orgelpfeife. weil ſie wie ein Rohr gebil- unguis. - digitus f. dactylus. - di&tus Fiſtula 1 1 donax, det iſt. 1 longiſſimus, fuſcus, anguſtiſſi- mus, muſculo ad cardinem nigro. 2. . 2. - corpore arcuato, ſeu curvus. -- t inftar enſis Hungarici falcatus. ſehr lang und ſehr ſchmal von brauner Farbe, mit ei- nem ſchwarzen Muskel bey dem Gelenke. von gekrümmtem Leibe. - † wie ein ungariſcher Sábel gekrümmt. Die Sábel- deide. die ſich in dem Sand auf- hält. Die Sandpfeife. Fig. L. arenarius. Anmer: *) Sie heiſſen auch Meſſerſcheiden, Pfeifen oder Schienenmuſcheln , Rinnen . Dubletren, Någel. oder Fingermuſcheln 2c. son 261 Anmerkungen über die Familie der Kammmufcheln. 2 P etines a), a rugis ſeu imbricatus, quibus fignati funt , ita dicuntur; Peeten quo capilli peetuntur et extenduntur. Dieſe Muſcheln heffen ber bem Bes lon im Franzöſiſchen Pétoncles. Andere Schriftſteller ſagen, ſie würden ob ma- nuum et pedum fimilitudinem alſo genennt. Man heißt felbige in Poitou Sourdon, und faſt allenthalben la Pélerine. Die Wörter Peigne und Petoncle, ingleichen die lateiniſchen Namen Peeten und Pectunculus zeigen nur die verſchiedene Gröſſe dieſer Mu- fcheln an; denn Pectunculus und Pétoncle ſind die Deininutiva von Peeten und Peigne. Thr Geſchlechtscharacter beſtehet darinnen, daß ſie eine platte Figur, und Oh- ren haben, wobey die eine Schaale flach, die andere aber hohler iſt. Die Streifen und Furchen dienen zu nichts, als ihnen verſchiedene Benennungen zu geben. Den ſpecifiſchen Character dieſer Muſcheln findet man in den Ohren, deren eis nige zwey, andere nur eines, und noch andere gar keines haben. Es giebt auch Pectunkeln, deren beyde Schaalen erhaben und gewölbt find. Theodorus Gaza folgt bem Ariſtoteles und ſagt: item alia ſe movent ut Pe- Etines, quos etiam volare b) nonnulli aiunt: nam et de ferramento quo capiuntur, ſaepe exiliunt. Sonſton macht aus den Sammmuſcheln eine beſondere Claffe, und nennt felbige: Conchae imbricatae, ftriatae, longae, corallinae, rugatae , fafciatae ; das ſie doch mit andern Conchylien gemein haben. Liſter c) macht einen Unterſchied zwiſchen Peeten und Pe&tunculus, und letztes rer hat, nach ſeiner beſondern Meinung, keine Ohren; da es doch viele Pectunkeln mit Ohren giebt. An einem andern Ort d) wird von ihm eben diejenige Muſchel, die bey dem Rondelet und Aldrovand Concha echinata heißt, Peêtunculus echina- tus genennt. Es giebt deren noch eine Art, die er mit dem Namen Petten triques trus belegt hat. Anmer: a) Petrus GILLIUS, b) Id eſt ſalire celeriter , in modum vo- latus, c) Quae fine auribus fnnt, et tamen ftriis, pectinum more, donantur, et quibus utraque teſta aequaliter cava eſt, pectun- culi dicuntur, Decochleis marinis Angliae, p. 187. d) I, c, P. 188 Uuu 262 Anmerkungen ***** ** ***** Anmerkungen über die Familie der Mefferſchaalen. 3 ieſe Art Muſcheln heißt bey den Griechen Solen, das iſt Pfeife oder Rühre, mit welcher fie', wenn man ihre beyde Schaalen zuſammen leget, eine Aehnliche keit hat. Weil fie in der Subſtanz und Farbe einem Nagel gleichet, ſo wird fie von den Lateinern Vnguis genennt. Andere machen von ihr folgende Beſchrei- bung : Concha tenuibus longiſſimisque valvis ab utraque parte naturaliter hian- tibus. Die Franzoſen nennen felbige, wegen ihrer Figur, Manche de Couteau und Coutelier; welche leştere Benennung in der Landſchaft Aunis gebräuchlich iſt. Bey den Italianern kennt man ſie unter dem Namen Cannolichio. Es giebt vom Solen ein Männchen und ein Weibchen, wie Rondelet behauptet, nach welchem das Weibchen in der Groſſe, der Farbe und dem Geſchmack unterſchieden ſeyn ſoll: Foemina unicolor et dulcior. Rumph a) beſchreibt eine Mefferſchaale, die aus einem Stück beſteht, und ber ihm Solen arenarius heißt. Es iſt eine lange Röhre mit vielen Anfäßen oder Stnoten. Geine andern Figureit, die dergleichen Geſchöpfe vorſtellen ſollen, find monſtrofe Sör- per, welche kein beſtimmtes Geſchlecht haben. Plinius b) behauptet von dieſen Conchylien, daß fie, wegen ihres klebrichten Saftes, im Dunkeln auf der Erde, auf den Kleidern, auf der Hand, ja ſelber in dem Runde derer, die ſie eſſen, leuchteten. Diejenige Meſſerſchaale, welche in ihrer Länge ein wenig gekrümmt, wird vom Liſter Solen cursus, von andern aber Solen inftar enſis Hungarici falcatus genennt. Erflärung der vier und zwanzigſten Kupfertafel. Dieſe Platte enthält die Kammmuſcheln und die Meſſerſchaalen. Man ſieht ber A eine kleine Sammmuſchel, an welcher nichts merkwürdiges iſt, als der ausgeſchnittene Rand und der Mangel der Ohren. Die Farbe ihrer Streifen fáut ins Weiffe und Rothe. Eine a) Amboiniſche Raritåten - Commer, Tab. b) Vngues velut igne lucent 6in tenebris, es- 41. iam in ore mandentium, Peignes. planc.24. ube 9. Menina y balonchili Berisha A B Grill D F Wall Naspol E الام ال 2014 I 42 Commiß - པར་བསྟན ༡༡༦༠ ༠༠༠མཚན་ H yya 5 ... M M Solenes, Schienen oder Bfeiffen Muſcheln. napisala suy Messers K MOTO I 9.S.Leitner fee. COM Pectines, Fanm Hüſcheln. Solen e probleme 34. Ramm m L. planc.24 agina ONIL OF A710 über die Familien der Kammmuſchel und Meſſerſchaalen. 263 Eine der ſchönſten Sammmuſcheln erſcheint bey B. Sie zeichnet ſich mit ihrem aula ſerordentlich dicken und innwendig ſchön weiſſen Schaalen; wie auch mit ihren braun gelb und blau gefleckten Furchen, bor andern merklich aus. Es mangeln ihr die Ohren. Shre Flügel ſind getblbt. Die folgende bey C iſt fahl, mit zwer gleichen Ohren und einem Wulfte, die ſich nach innen hineinziehet, verſehen. Der obere Flügel ift platt. Die Sammmuſchel D hat groſſe Streifen, die vom Wirbel auslaufen, und durch gehends braun gefleckt ſind. Ihre Ohren, die auf beyden Seiten einander gleich ſind, ſind eben ſo marmorirt; ihr unterer Flügel aber iſt ganz weiß. Die mit E bezeichnete wirb wegen der kleinen Erhöhungen, die auf den Strei- fen ſtehen, und die Muſchel ſehr rauh anzufühlen machen, die Raſpel oder das Schabeiſen genennt. Dieſe Stammmuſchel iſt ganz weiß, und hat keine Ohren. Die Sammmuſchel F iſt ſehr ſelten, und heißt die Corallenmuſchel, weil ihr Ro- thes Der Corallenfarbe gleichet. Sie wird von groffen Streifen und Furchen, auf welchen hohe und hohle Sinoten ſtehen, völlig durchſchnitten. Auſſerdem bemerkt man die Ungleichheit ihrer Ohren und die regelmäßigen Ausſchnitte ihrer Rander. Man ſieht bey G eine auſſerordentlich dünne Stammmuſchel, deren feichte Strei- fen in die Queere gehen. Sie iſt oben braun und unten grau, und wird deswegen die Zunge (Sole, eine Art don Seefiſchen, die unten weiß und oben ſchwarz iſt) ges nennt. Andere nennen ſie wegen ihrer Form den Fächer. Neben ihrem Wirbel ſtes hen zwet fehr gleiche, oben braune und unten weiſſe Ohren. Die Stammmuſchel, welche bey H borkommt, iſt eine Art von denen, die Peti- nes ſemi-auriti genennt werden, indem ſie nur ein einziges vollkommenes Ohr, und von dem andern nur einen kleinen Anfang hat. Man ſieht eine ſchöne rothe Farbe auf ihren reichten Streifen, worauf weiſſe kleine Stacheln ſtehen, welche dieſe Muſchel ſehr rar machen. Die letzte mit I bezeichnete Stammmuſchel iſt der ſchöne herzogliche Mantel, der fen rothe Farbe mit weiſſen und gelben Flecken nicht genug bewundert werden kann. Dieſe Muſchel iſt unten eben ſo richón, als oben. Das Kórnichte auf ihren Streifen, Die orangegelben Ränder ihrer Ohren und ihre gezähnelten auſſern Rånder, machen, daß die Liebhaber ſehr darnach ſtreben. Die Meſſerſchaale, bey welcher K ſtehet, iſt roſenfarb, und ſtammt aus dem Orient. Sie unterſcheidet ſich durch ihre Dicke und Seltenheit von den andern ſehr ſtark. Die bey L fommt von unſern Stüften. Die eine Helfte ihres Oberkleides ift violett, und die andere Helfte braun gefleckt. Fhre Figur iſt ein wenig gekrümmt oder ausgehohit wie eine Rinne oder ein ungariſcher Sabel. Die zwey Meſſerſchaalen, welche mit M M bezeichnet ſind, find von der kleinen Arte welche das Weibchen genennt wird. CLAS- Uuu a 264 CLASSIS TERTIA. Dritte Claſle. Conchae marinae multivalves, Seemuſcheln, die aus vielen Stiis ſeu polybalves , vel polychon- cken beſtehen, oder vielſchaalidhte chae. Muſcheln. Familia 1. Conchae di&tae Echini. 2. Oſcabrion. 2. 3. Balani. 8 1. Familie, Seeigel oder Seeåpfel. Sthüffelmuſchel mit acht Rippen. 3. Seccichein oder Seetulpen. 4. Steindatteln. 5. -- Entenmuſcheln. . Steinſcheidenmuſcheln. 1 4. - 1 Pollicipides. Anatiferae. 5. - 6. Pholades. - 6. 1 2 2 FAMILIA PRIMA. Erſte Familie. Echini. Seeigel oder Seeäpfel. Echinus marinus eſt concha multival- Der Seeigel iſt eine vielſdaalidite Mus vis, orbicularis , ovalis , angulofa, ſchel, bald kugelrund, bald eyförmig, bald eckidt, bald von irregularer Ge. irregularis, plana, aculeis, tubercu- ftalt, bald flady, meiſtentheils mit Sta: lis inſignita , aliquandoque fpinis deln und Knoten oder Warzen verre denudata. hen, bisweilen aber auch ganz glatt Tab.25. oder ohne Stacheln. 1. Echinus orbicularis. 1. Seeigel, kugelrund. Fig. F. digitatus, aculeis minimis et - - † mit runden kleinen Stacheln, aus rotundis, ex mare dem inits Mediterraneo. telländiſchen Meer. ex Oceano. aus dem Occan. Fig. A, Echinometra magnis aculeis groſſer Ceeigel, mit groffen beta ferre quadratis, Americana. nahe viereckichten Stacheln, aus Amerika. Fig. D, ER Echinophora ex mare rubro, ebendergleichen groſſer Seeigel Carduus dictus. aus dem rothen Meer, die Dis ſtel genannt. ruber. : róthlicht. viridis grún. 1. Echi Dritte Elaffe erſte Familie. 265 - 24 3. - 5 1. Echinus violaceus. 1. Seeigel, violett. dentatus. gezähnelt. ovalis. enformig. | albidus, maior. • t weiß, von der groſſen Art. minor. - von der kleinen Art. angulofus et viridis. 3. - eckicht, grün. Fig. H, | decangulus, faſciatus, fubru- † zehneckicht, röthlicht und ges ber. bandet. cinereus. afchgrau. 4. irregularis. 4. - von irregularer Geſtalt. - † Spatagus magnus, pun&tua- - † faßförmig, groß, mit HerzfórFig. K. tus. miger Defnung auf dem Rücken. levis et tenuis. Klein und ſehr dünn. Briffus, langlicht, mit gekerbten Furchen, Fig. I Diſcus. tellerförmig. compreffus, ftellatus. niedergedrückt, einen Stern vorſtellend. clunicularis. tie Hinterbacken gebildet. paffus Equinus maior. die groſſe Art von dem ſogenann- ten Pas de Poulain minimus. die kleine Art deſſelben. cordatus quaternis radiis, e herzförmig, mit vier Strahlen, duplici ſerie transver- die aus einer doppelten farum linearum con- Reihe von Queerlinien flatis, beſtehen. quinis radiis, e dupli- mit fünf ebendergleic ci ſerie &c. chen Strahlen. S. - - planus, ftellatus. 5.- flach und geſtirnt. - † ſupina parte quinque foramini- ..t oben mit fünf, und unten mit bus, prona feptem. fieben Löchern. ſex foraminibus , oben mit ſechs und unten mit adit Löchern. 6. . violaceus, rotundus, cum 6. biolett, rund, mit Stacheln, Fig, G. aculeis inftar pucis Pineae qu- wie die Sterne der Pinien. cleorum. 1 . - D prona o&to. Anmers 266 Animerkungen ********* 十字 ​*** ***** Anmerkungen über die Familie der Seeigel oder Seeäpfel . . chinus marinus, fic di&tus, eo quod vas quoddam ad hauriendam aquam adhibi. tum exprimat; Echinophora, fic di&tus a tuberculis, quibus fpirae frequenter gibbuloſae tumeſcunt; Echinometrae ratione magnitudinis duntaxat ab Echinis differunt a). E a 3m Franzöfiſchen heiſſet der Seeigel, wegen ſeiner fachlichten Figur, Ourſin, Bouton, Heriſſon de mer; bisweilen auch Chataigne de mer. Verſchiedene Schriftſteller b) rechneten die Seeigel unter die Waſſerthiere, die mit leichten Sruſten, wie die Seeſterne und Strabben, bedeckt find (Poiſſons cruſtaces); andere c) festen ſie unter die, fo harte Schaalen haben. Die Secápfel aus dem ro- then Meer und aus Amerika, find von einer ſo ſtarken Conſiſtenz, daß ſie gar wohl ihren Plat darunter behaupten können. Einige find der Meinung, die Seeigel ſtünden zivi- ſohen den Thieren, die mit leichten Kruſten bedeckt ſind, und denen, welche harte Schaa- len haben, mitten innen. Bonanni Fette den Seeigel, ungeachtet ſeiner vielen Stacheln, unter die einſchaa- lichten Conchylien; vermuthlich deswegen, weil dieſe Stacheln gemeiniglich nur ſo lange, als das Thier lebendig iſt, zu ſehen ſind, und abfallen, ſo bald es auſſer dem Waſſer Ich záhlte auf der Oberfläche eines Seeigels aus dem rothen Meer fünf doppelte Reihen von Warzen, und 70 groſſe Stachel, ohne fünf andere Reihen von kleinen Sta- cheln und alle Banden mit zu rechnen, wodurch die Reihen von Warzen, welche unbe- ſchreiblich viele Löcher haben, aus denen feine Hörner heraustretten, von einander abge- fondert find. Wegen der groſſen Menge von Stacheln, welche viele Seeåpfel beſtán- dig behalten, und einen Theil ihrer Schaale ausmachen, konnten ſie nirgends hin beſſer, Da als unter die Vielſchaalichten geſetzt werden. Charleton e) und Aldrovandus f) rech- nen ſelbige aber doch unter die Gewundenen. Rons a) ALDROVANDVS , P. 137. b) 3. E. Plinius. te erecti: at mortuo, aut extra aquam poſito iidem deſidunt. LISTER, P. 169. c) Ariſtoteles und andere mehr. d) Aculei vivo piſce et intra aquam natan- e) Exercitationes , p. 62. 1) De Teſtaceis, p. 256. Oursins ou Boutons de Mer. Echines digitais planc.25. 26 А wy B Wunu We E D M wyp DUB பாபால் F 며 ​K I L J.5 Leitner fecit. Echini, Beer Fgel, Heer Äpffel pleno.25. . über die Familie der Seeigel oder Seeäpfel. 267 Rondelet nimmt ihrer fünf Arten an. Die folgende Kupfertafel geiget acht der ſchönſten und ſeltenſten Arten. Breyne 8) hat ſieben, und Klein b) 58 Arten, die uns ter acht Geſchlechtern begriffen ſind. Ein Reiſebeſchreiber i) berichtet, er hatte dergleichen Shiere von rother Farbe mit blau und grün melirt, bey Cumå und Baya, in der Gegend von Neapel, gefangen. Es verſchwinden aber alle dieſe ſchöne Farben, ſo bald als das Thier todt ift. Der violette und runde Seeigel iſt mit ſtumpfen Stacheln beſetzt, die die Form ha- ben wie die Sterne in den Pinien. Man findet, wenn man ihn umkehret, in der Mitte ſeiner untern Flache die Mündung, welche ebenſo wie bey den andern mit fünf Zähnen k) beſeßt iſt, und nicht weit davon ein Loch, das man für die Oefnung des Auswurfs halten kann. Seine Eyer laſſen ſich ſehr gut eſſen. Er kommt aus Amerika von Isle de France, und gehört unter die ſeltenen Conchylien. / Der Spatagus oder Spatangus, auch eine Art von Seeigeln, gleichet einem Fåßchen, und iſt mit ſpatelförmigen Stacheln umgeben. Die Defnung auf ſeinem Rücken hat die Figur eines Herzens. Der Briflus hingegen hat keine ſolche Defnung, iſt allezeit eyfore mig, und hat auf dem Wirbel gekerbte und punctirte Furchen. Die Figur und die Stacheln des Secigels geben ſeinen Geſchlechtscharacter genug- ſam zu erkennen. Unter die vorzüglichſten Arten rechne ich die aus Amerika, die aus dem rothen Meer und die, fo an unſern Küſten gefunden wird. Erklärung der fünf und zwanzigſten Kupfertafel. Diele Platte enthält die Familie der Seeigel und noch eine von dem Schaalthier, wel ches Oſcabrion genennt wird. Der mit A bezeichnete Seeapfel iſt einer der feltenſten. Er wird Echinus digita- tus genennt, wenn er noch alle reine Stacheln hat, die nicht ſo ſpitig wie die andern, ſon- dern viereckicht find, unter welchen es einige giebt, die an die vierthalb Zoll lang ſind. Die Haubtfarbe dieſes Seeigels iſt ganz braun, und er fällt in Amerika. / Man brachte bey B einen ſeiner Finger oder Stachel beſonders an, damit man ſeine Geſtalt, und das Ende, welches ſich in die Warzen, womit der Seeigel bedeckt iſt, ein- füget, deſto beſſer ſehen könnte. Der Stachel C iſt von einer in der Mitte båuchichten Forin, und ſchreibt ſich von einem andern Seeigel her. Man g) Diſſertatio phyfica de Polythalamiis nova Teftaceorum claſſe. b) Naturalis difpofitio Echinodermatum, Ge- dani, 1734. 4to cum tabb. aen. 36. cum verſione gallica et 6 novis tabb. Pariſ, 1756. 8vo mai, viridi inixto, ſed mortuo piſce, colores tabefcunt. Petrus Gillius apud Geſne rum de Aquat. P. 420. k) Dentibus Echini algas, faxa et Conchy- liorum teftas arrodere, inteſtinis autem materiam uliginofam commixtam arenu- lis continere dicuntur, BALLONIVS. i) Juxta Baias purpureo colore, coeruleo, ac & FT 2 268 Anmerkungen åber die Familie der Seeigel oder Seeåpfet. Man ſieht bey D einen Seeigel aus dem rother Meer, deſſen Abtheilung mit große fen und kleinen Warzen merkwürdig iſt. Er iſt weit dünner und zarter, als die anderit, fällt ein wenig ins Schwarze, und hat ſeine Stacheln verloren. 1 Der mit E bezeichnete hellbraune Seeigel iſt der ſchönſte in dem rothen Meere. Die Abtheilung ſeines Oberkleides iſt noch vortreflicher, als bey dem vorigen. Fünf Reihen groſſer Warzen, derer zwölf in jeder Reihe ſtehen, werden durch artige zikzak laufende Banden von einander abgeſondert. Man ſieht, wenn das Thier in ſeiner Schaale iſtı. wie fünf Zähne oder Stacheln oben am Wirbel hervorkommen, wodurch es ſeinen Aus- wurf von fich gehen låßt. Unten gerade gegenüber iſt ſein Kopf. Er iſt, ebenſo wie der vorhergehende, ſeiner Stacheln beraubt. Den Secigel Fumgeben alle ſeine Stacheln, deren unbeſchreiblich viel find; Daher er wie ein wahrer Igel ausſieht. Seine Farbe iſt ſchwarz und violett. Er kommt aus unſern Meeren. Der Seeigel G iſt violett, und wird in 38le de France gefunden. Seine Sta- el ſind, wie vor kurzem gemeldet worden, wie Pinienkerne formirt. ) Man ſieht bey H einen andern gebandeten Knopf, mit kleinen Sinoten und Puncten stviſchen jeder Binde; welches ihm ein artiges Anſehen giebt. Man bemerkt an felbi- gem zivery unterſchiedene Farben; die Hauptfarbe ift grünlicht, und der Grund ſchmußig weiß, Der mit I bezeichnete Seeigel heißt Briſlus. Sein Durchbrochener Stern, und ſeine Puncte, die alle hervorragen, ergoßen das Aug. Die Farbe dieſes Seeigels iſt grau oder weiß. Er hat an dem untern Theil eine Defnung oben, und noch eine ges gen die Mitte, durch welche Löcher das Thier athmet und fich ausleeret. Dieſer un tere Theil oder der Bauch, iſt ganz chagrinirt. Der obere Theil zeiget einen Stern mit fünf Strahlen. Die andern Seeigel Haben ihren Mund in der Mitte. Der Geeigel K gleicht in Anſehung der Farbe und Defnungen dem lettern; aber Teine Eintheilung iſt anders. Er iſt mit ſpatelförmigen Stacheln verſehen, und die Defnung ſeines Rückens ſtellet die Figur eines Herzens vor. Sein Name iſt Spata- Eus oder Spatangus. Im Franzöſiſchen werden dieſe benden Seeigel Pas de Poulain genennt. FAMI Dritte Claffe zweyte Familie. 269 FAMILIA SECVNDA. Ofcabrion. Zweyte Familie. Schiffelmuſchel mit acht Rippen. Tab. 25. 1. Schüſſelmuſel mit acht Rippen aus Saro- Fig. L. lina. aus Frankreich. Fig. M, 1. Ofcabrion Carolinum. . 0 2. - - Gallicum. . 0000000000000000000000000 Anmerkungen über die Familie des Oſcabrion *). 2 ieſer Conchylie, deren wenig Schriftſteller Meldung thun, werden verſchiedene Na- men gegeben. Sie wird von dem Petiver Oſcabrion Carolinum perelegans, und von andern Cimex marina **), Punaiſe de mer, Nacelle, Chenille de mer, Cloporte und Chalouppe de mer genennt. Es ſcheint aber ſolche vielmehr eine Art von Schüſſelmuſcheln mit acht abgeſonderten Rippen zu ſeyn, die fich eben ſo wie die andern an die Felſen anhänget. Weil ihre acht abgeſonderte Rippen fie von der Claſſe der Einſchaalichten auszuſchlieſſen, und ihr in der Claſſe der Vielſchaalichten den rechten Platz anzuweiſen fcheinen ; ſo iſt ſie unter den Napfmuſcheln nicht mit vorgeſtellet worden. / Das Oſcabrion Carolinum kommt aus Amerika, und fällt auf den Küſten des groſſen Meerbuſens und der Inſel St. Domingo. Das Ofcabrion Gallicum kommt von Dieppe, und iſt von dem erſtern dadurch in etwas unterſchieden, daß ſeine Rippen, deren es gleichfals acht hat, an jedem Ende keine Einſchnitte oder Kerben haben, die über den Rand der Schaalen gehen und zu- ſammen ſtoſſen. FAMI *) Dieſe SeegeſchSpfe heiſſen im Deutſchen Grillenmuſcheln, Elephantenlauſe, Wall. fiſchläuſe, Waſſerlåuſe, Seefellermúr. mer, Waſſerwangen, fånglicte Mús gen. **) VALISNIERI, tom, 2.p.98. 270 Dritte Claſſe dritte Familie. FAMILIA TERTIA. Dritte Familie. Balani. Seeeichel oder Seetulpen. Balanus eſt concha multivalvis, glan- Die Seeeichel iſt eine vielſdaalidte Mu. diformis, duodecim laminas conti- ſchel, wie eine Eidsel geſtaltet, beſteht aus zwölf Piatten, und hat einen nens, ore ampliore, angu- bald weitern, bald engern ftiore. Mund. Tab.26. . Fig. A. 1. Balanus ore ampliore, maior latus. - 1. Seeeicher von der groſſen Art, mit wei- term Munde. Die aufblühen- de Tulpe. Die Ruhſchellen- förmige Meereichel. + Diadema Turcorum. t der Turban genannt. Calici - formis. wie ein Becher geſtaltet. Tulipae- formis, ftriatus. mit Streifen in der Form einer Tulpe. Tintinnabuli-formis. in der Form einer kleinen Glocke. purpurafcens. ins Purpurrothe fallend. cinereus. alchgrau. Fig. C. 2. - ore anguſtiore, ftriatus, par. 2. von der kleinen Art, mit Strei- vus, ſeu minor. fen, deren Mund enger ift. 7 anguftiore apertura inftar in- 7 mit kleinem Mund und Rippen, ciſionum peponum , colore wie die Melonen haben, von rubro infignitus. röthlichter Farbe. anguftus et purpurafcens. - 7 eng und ins Purpurrothe fal- lend. - B in e fenis laminis compoſitus in vertice ftriatis, altera teſta bifida, rhomboide occulto, five figura quadrata. aus ſechs oben geſtreiften Plat- ten zuſammen geſeßt, deren an- dere Schaale in zwey Stücke ge- theilt, nnd deren Ründung ſo gering iſt, daß ſie einem Viereck gleich ſiehet eng, kurz und fahl. anguftus et fulvus. - Pobl 100 299 FAMI- Dritte Glaffe vierte, fünfte und ſechſte Familie. 271 FAMILIA QVARTA. Vierte Familie. Pollicipedes Steindatteln (Pouſſepieds ). Pollicipedes ſunt conchae multivalves, Die Steindatteln ſind vielſchaalidhte planae, triangulares, multis laminis Muſcheln, flady, dreneckidt, beſtehen aus vielen Platten, die in Spißen fich in acumen definentibus conſtantes, pe- endigen; fie hängen an einem Stiele, diculo inhaerentes, multis cirris und ſind wegen vieler ausgehenden inſignitae. Fáden merkwürdig. 1. Pollicipedum congeries. 1. Eine Gruppe von Steindatteln. Fig. D. FAMILIA QVINTA. Fünfte Familie. Conchae Anatiferae. Entenmuſcheln Concha Anatifera eſt multivalvis, pla- Die Entenmuſchel iſt vielſchaalidht, flach, na, triangularis, e quinque teſtis com- dreyedidit, aus fünf Schaglen, die an pofita- longo pediculo ligatis, einem langen Stiel befeſtiget ſind, zus quatuordecim cirris ſammen gefest, und mit vierzehen confpicua Fåden verſehen. 1. Concha Anatifera, adhaerens pediculo 1. Entenmuſchel, an einem langen und dicken Fig. E. oblongo et craffo. Stiel hängend. + margine laevi, Li- mit dünnem Rand, nach ſteri. dem Liſter. pediculata pediculo 2. - mit ihrem Stiel, der wie Fig. F. exiguo Amygdalae - Der Stiel einer Mandel formis. geftaltet iſt auf dem Grund des Meeres feftfißend. 3. - ramofa, ſeu arboreſ- 3. - Aft- oder Baumartig, Fig. G. cens, elongatior et långlichter und ſpitziger. acutior. - 2. 8 1 # > > FAMILIA SEXTA. Sechſte Familie. Pholades Steinſcheiden. Pholas eſt concha multivalvis, oblon- Die Steinſcheide iſt eine vielſchaalichte ga, duabus aut fex teſtis diſtincta, Muſchel, långlicht, und aus zwey oder fünf Schaalen beſtehend; bald glatt, bald laevis, aſpera, reticulata, accurate rauh, bald nesförmig geſtreift; bald genau, claufa, non perfecte claufa. bald nicht genau geſchloſſen. 1. Pholas, oblonga et rotunda, duabus 1. Steinſcheide, långlicht und rund, aus zwey Fig. K. valvis conftans. Schaalen beſtehenb. Y yy) 2 Pho. 272 Anmerkungen - . 1 - Pholas, † Rondeletii. Steinſcheide, des Rondelet Aldrovandi. des Aldrovandus. Rumphii. des Rumphs. Liſteri. des Lifters. laevis, Muſculi inftar, glatt, wie eine Teilmuſchel geſtaltet. Dactylus Bonanni. wie ein Finger formirt, nach dem Bonanni. rubra et ſubalbida. röthlicht und weiblicht. oblonga irregularis, duabus 2 lang, irregular und aus valvis conſtans. gley Schaalen beſtehend. † Americana maior. † die groſſe amerikaniſche Steinſcheide. propter latitudinem, et craffam wegen ihrer Breite und ſehr fiſtulam in longum exertam Dicken herausgchenden Röh- ſpectabilis. re merkwürdig. fig, H. 3. - oblonga , irregularis , fex 3. långlicht, viereckicht, aus valvis conftans, in faxoque ſechs Schaalen beſtehend hoſpitans. und in einem Stein woh- nend. 2. - - 2 Anmerkungen über die Familie der Sereicheln. 3 inen. / ée Seeeichel, welche wegen ihrer Aehnlichkeit mit einer Eichelfrucht, im Lateinic fchen Balanus a) heißt, erhielt auch davon ihren franzöſiſchen (und deutſchen) Na- Man vermenget fie leicht mit der Entenmuſchel und Steindattel, wo- von ſie ſich dadurch unterſcheidet, daß ſie die Geſtalt eines runden Bechers hat, welcher gröſſer oder kleiner, und an dem Rande enger oder weiter ift. Die Seeeichel fiset an Felſen, Stiefeln, Conchylien, Krabben, Hummern und Seekrebſen, Seepflanzen, Steinpflanzen und Corallen, ja ſelber auf dem Rücken groſſer Seefiſche b) feſt, fie ſtecket in den Rißen und hånget an dem Holze der Schiffe, die in einem Hafen lang ſtille liegen. 7 6. Selten ſind die Seeeicheln einzeln anzutreffen; mit eben dem Fiebrichten Saft, woraus ihre Schaale entſteht, an einander angeleimt, formiren ſie ſehr ſtarke Gruppen. Man a) Balani, ficut Glandes, a Glandiun mal titudine nomen obtinuerunt. b) Man findet ſie auf den Wallfiſchen, Har. fiſden und Sdildkröten. über die Familien der Seeeicheln und Steindatteln. 273 Man findet, wenn man ſie cinzeln unterſuchet, auſſer der Menge von Platten c) oder Seitenſtücken, woraus der äuſſere Theil beſtehet, vier dreyeckichte Stücke, welche die giveyte Schaale formiren, und ſich, in der Mitte der groſſen Schaale bey B aufgehänget, ſehen laſſen. Sie haben mithin einen entſcheidenden Character, daß man ſie unter die Vielſchaalichten gar wohl rechnen darf. Es giebt zweyerley Seeeicheln: die von der groſſen Art, welche ſich an den Schif- fen anhången, ſind an ihrer Geſtalt und an dem Held mehr ausgedehnt, da hingegen die andern, von der kleinern Gattung, bey denen die Defnung und die Figur runder iſt, den wahren Eicheln näher kommen. d) Einige Schriftſteller nennen ſie Balani Pholades, welches aber mehr Steilmuſcheln ſind, deren beede Schaalen mehr als gewöhnlich lang, erhaben und rund ſind. Andere Naturforſcher e) rechnen die Seeeichel zu den einſchaalichten Muſcheln, und an einem andern Ort wieder zu den zweyſchaalichten. Von dieſen beeden Claſſen unterſcheidet ſie ſich genugſam dadurch, daß ſie aus mehrern Stücken zuſammen geſekt iſt, und mit mehrern von ihrer Art auf das genaueſte verbunden angetroffen wird. Man fin- det Kinkhörner, Auſtern und Breitmuſcheln, die öfters mit mehr als funfzig auſſerordent- lich kleinen Eicheln f) beſetzt ſind, und die Niederländer betrügen ſich ſehr, wenn ſie ſel- bige für Auswüchſe halten, und ihnen den Namen der Blattern beylegen. Boccone s ) gedenket einer eingedruckten Seeeidel mit mehrern Fächern, welche eine Art von Müße vorſtellen. 200ccc0303.00:0.& iiiiiiiiiiiiiiii Anmerkungen über die Familie der Steindatteln. a ie Steindatteln a) welche Rondelet ſehr unſchicklich mit den Seeeicheln berwech- felt, unterſcheiden ſich durch ihre Geſtalt und durch die Stiele, deren die Eis cheln niemals einen haben. Der Unterſchied der Steindatteln und der Entenmuſcheln beruhet darauf, daß dieſe nur aus ſechs Stücken zuſammen geſetzt find; daß ihr Stiel länger und dünner iſt, und felten f) Neque enim unquam per ſe ſubliſtunt ba- lani ſed more paraſitico rebus aliis praeſer- tim Conchyliis nolentibus volentibus te ſtaceam domunculam ſuam iņaedificant. c) Conchae plurium laminarum loco affixae, vertice aperto , Balani dicuntur; quidam funt duodecim teſtis compofiti praeter oper- culum mitratum. d) RONDELET de teſtaceis p. 28. Balani Pho- lades teſtis conſtant duabus longis non in latum extenſis mytulorum modo fed ro- tundis. it. ALDROVANDVS Balani Pholades in faxis hoſpitantes. - c) BONANNI, Balanus tertia .ſpecies Conchae Vnivalviae. Tab. 41. Rumph. g). Recherches et obſervations uaturelles, p. 294 : a) Vocantur a quibusdam Pollicipedes, quod Pollicum in pedibus fimilitudinem has beance 333 274 Anmerkungen ſelten mit einem andern zuſammen wächſt, und daß ihr Inneres blos mit einer klebrich, ten Feuchtigkeit und einem haarichten Buſch angefüllet iſt. Die Steindatteln ſind im. Gegentheil niemals einzeln, ſondern allezeit mit mehrern zu einer einzigen zuſammen hans, genden Gruppe vereiniget. Sie hången ſich auch ſonſt nirgends als an den Felfen un- ter dem Waſſer in Bündeln an, und kommen nur bey der Ebbe zum Vorſchein. In dieſer Verbindung gleichen ſie einem Baum, deſſen Aeſte aus den verſchiedenen Stieleit der Steindatteln, und der Gipfel aus einer Menge kleiner dreyeckigter Schaalen, de- ren jede ihren Buſch hat, beſtehen. Ihr Stiel iſt kürzer und dicker als bey den En- tenmuſcheln, auch überdies an Geſtalt und Farbe von ihnen verſchieden. Man ißt von den Steindatteln nichts als das Fleiſch der Stiele. Das Thier dieſer Muſchel iſt, die Länge und die Groſſe ſeiner Arme oder Federbüs fiche ausgenommen, faſt mit dein Bewohner der Entenmuſcheln einerley. Auſſerdem . kommt auch der Federbuſch mit dem Buſch der Entenmuſchel überein. Die Figur der Steindattel und das obere Ende ihres Stiels iſt ſchon hinreichend, um dieſe zwey Fami- lien nicht mit einander zu vermengen. + 4.4 #林​唇​##茶​歷​辱​并​转化 ​#萨​居 ​+1 4+ 46 + Anmerkungen über die Familie der Entenmuſcheln. 9 ie lateiniſche Benennung der Entenmuſchel a) lagt ſo viel, eine Muſchel, die eine Ente führt. Daher entſtund die Fabel, welche man in verſchiedenen Schrift- ſtellern fie, ct, und von der man heut zu Tag öfters Meldung thut. Die Rottgans (Bernache) eine Art von Seevogel, etwas gröſſer als die Meerente, ſoll aus den En- tenmuſcheln ausfliegen und aus dem verfaulten Holz b) der Schiffe und dem Meerſchaum entſtehen. Andere verſichern, ſie wachſen aus den Blåttern der Bäume, an die ſich die Muſcheln anhången. Solche Arten von Erzeugungen finden ſämtlich in einer guten Naturlehre keinen Glauben mehr. Es iſt freylich nichts gewiſſers, als daß ein Fiſch in dieſer Muſcel iſt, aber das iſt Unwahrheit, daß Seevögel und die Rottgans darinnen natürlich wachſen, und daß fich der Fiſch durch die befruchtende Kraft der Sonne in einen Vogel verwandle. c). / Die Seebogel bauen ihre Neſter in die Seepflanzen und in verſchiedene Muſchel- lagen, und verjagen, wenn ſie jett anfangen wollen zu legen, den Fird durch vielfäl- tiges a) In vielen franzoſen Seehafen heißt fie Sapinette, b) Materia femine anatum producta facta rum ſucco virtute in vermes primum , deinde in alatas yolucres animantur. Kircher. ap. Jonſton. 1, X. p. 471. c) Conchae anatiferae ſeu Pedatae, in qui- orbuſtis quibusdam , putridarumque na- vium fragmentis allapſa, ibi tandein ſive terrae locique, five infita quadam arbuſto- bus falfum eft dicere aves naſcere. über die Familie der Entenmuſcheln. 275 tiges. Picken aus ſeiner Schaale, und legen die Eyer an deßen Statt hinein. Sind nun die Junge groß, ſo durchbrechen ſie ihr Gefängnis und fliegen davon. Es könn- te alſo geſchehen, daß das Ey der Rottgans, welches ſehr klein, weich und mit einem Shleim, vermog deſſen es ſich an alle Körper, die es antrift, anhángt, umgeben, bey dem Eröfnen der Entenmuſichel im Meer, hineinkáme. Das Ey könnte fich auf dieſe Art auf den Fiſch der Entenmuſchel anhången, und als ein achter Schmaro- jer von ihm eben ſo gut als von dem Meerwaſſer ſeine Nahrung ziehen. 1 Die Benennung, Entenmuſchel, iſt allgemein und begreift die drey Familien der Meereicheln, Entenmuſcheln und Steindatteln unter ſich. Die gröſte Verſchiedenheit unter ihnen beſtehet darinnen, daß man nur das Fleiſch von dem Stiele der Steindat- teln ißt. Es giebt drey Arten von Entenmuſcheln: Concha anatifera adhaerens, welche fich an das verfaulte Holz der Schiffe hångt, und einen groſſen und langen Stiel, gleich einem Elephantenrüſſel hat; Concha anatifera pediculata , die ſich gerade zu in dem Sand auf dem Grund des Meers eingråbt, und ſich vermog ihres Leims an den Aſt einer Seepflanze anhångt, daher auch ihr Stiel dem Stiel eines Mandelkerns gleicht. Die dritte heißt Ramofa oder Arboreſcens, hångt ſich (wie ein Schmardzer) an etwas harte Meerproducte, dergleichen die Steinpflanzen d) find, an, und wachſet auf ſelbigen. Der Fiſch der zwey lektern Arten iſt magerer und kleiner als der von der erſten, auch iſt die Schaale verſchieden, indem ſie långer und ſpißiger, und der Rüffel an ſela biger lang, und aus kleinen Falten zuſammen geſetzt iſt, welche ſich wie Schnüre herum winden, um ihr ihre Bewegung zu verſchaffen. Beede legtere Arten findet man zu- weilen in dem Engländiſchen Canal, und die erſtere gewöhnlich in Bretagne und andern Seehafen. Sie beſtehen alle aus fünf Stücken. Rondelet und Bonanni nennen die Entenmuſcheln und Steindatteln, Meer: eicheln. Charleton e) zählt die Entenmuſcheln unter die Einſchaalichten, und ſagt, fie fånden ſich häufig auf den Schottlandiſchen Küſten, und hiengen an den Schiffen, welche aus Oſtindien zurück kommen. Man braucht nichts weiter, als die fünf Stücke dieſer Muſcheln zu unterſuchen, um überzeugt zu werden, daß Charleton geirret hat, da er fie für einſchaalichte hielt. Ferrante Imperato f) benennt ein Geſchlecht der Tellmuſcheln, die geſtielte Tell- muſchel, von gleicher Art mit der Entenmuſchel der Nordlander, in der Vögel gleich den Enten erzeugt werden. Anmer d) Non adhaereſcit Concha immediate ad ligna; ſed ab illis pediculo quodam carneo pendet. c) Exercitat. p. 63. f) Lib. XXVIII. p. 683 38 3.2 276 Anmerkungen G Anmerkungen über die Familie der Steinmuſcheln ober Pholaden 3 1 as Wort Pholas iſt griechiſch und zeigt eine verborgene oder verſchloſſene Sache * * an, weil der Fiſch, a) der die Muſchel bewohnt, felbige in ſchwammigter: Stei- nen von der Art des Bimſenſteins, Kreidenſteins, Mergels oder Leimens anies get, und ſich darinnen gånzlich verbirgt. Rondelet ragt, b) ſie werden in den kleinen Hühlungen der Steine, welche durch äuſſere Gewalt entſtanden, oder von Natur da ſind, durch den Antrieb des Meerwaſſers erzeuget und in eine Muſchel verwandelt, welche die Figur der Höhle beybchålt. Iſt es wohl glaublich, daß dieſer Fiſch ſo klein in die Oef- nungen der Steine hinein komme, oder daß er einen freſſenden Saft bey fich führe, um die Steine zu verzehren, und daß er das ſalzichte Meerwaſſer an ſich ziehe, um wachſen und ſeine Geſtalt nach ſeiner Wohnung bilden zu können *). Man bemerkt dieſes leicht, wenn man die Steine entzwey bricht, und die Muſchel davon ablöſet. 1 / с Man trift ordentlich mehrere Pholaden in einem Stein an, zuweilen bis auf zwan- Big, und findet ſie häufig in England c) und verſchieden franzöſiſchen Hafen d). Man giebt vor, die Pholade verwandele ſich zu einer gewiſſen beſtimmten Zeit in eine Rau- pe, und darauf in einen Saft, um auf dieſe Art aus feiner Höhle loszukommen. Die- ſes mußte nach langer Zeit geſchehen, denn gewöhnlich zieht man die Steine aus dem Meer, zerbricht ſie, und nimmt den Fiſch, der von vortreflichem Geſchmack iſt, heraus. Man gebraucht ſelbigen auch zum Kóder, andere damit zu fangen. igen auch zum Sover, andere Sie haben verſchiedene Namen. In der Normandie nennt man ſie Pitaut, in Poitou Dails, zu Toulon Dattes, in England Piddochs, qu Paris Pholaden, und in Deutſchland Steinmuſcheln. Aldro a) Man nennt den Fiſch auch Mentula Mo- nachi. Trichters. Sie leben darinnen ohne weis tere Bewegung und vermuthlich lang, denn der Schlicker hårtet fich ro bald nicht. 2.0. Hebr. b) De teſtaceis l. 1. p49. Lugd. *) Damit geht es lo zu: Die Phaladen find die kleinſte Urt der Nagelmuſcheln, und graben ſich in die ſchlicherichte Erde, wenn ſie noch weich iſt, ein, und legen oben an dem Schlig ein Paar Pfeifen an, um ih. re Nahrung damit einzuſaugen. Mit der Zeit erhartet der Leimen um ſie herum zum Stein, und ſie wohnen alſo jeßt in einer ſteinigten Zelle, da esvorher blos Thonerde war. Jemehr es wächſt, deſto mehr drångt es ſich in den Schlicker, und Saher Hat ihre Zelle die Geſtalt eines umgefehrten c) Pholas nofter five Concha intra lapidem quemdam cretaceum degens. Hae con- chae iuxta Hartlepool frequenter reperiun- tur, et in lapidis cuiusdain cretacei fora, minibus latitaut ab ipfo eorum ortu, nam ex his eximi non poflunt, niſi prius lapis frangatur. Hiſt. Au, Angl, in 4. List. p. 172. d) Normandie, Poitou, Rochelle, Prox dences über die Familie der Steinmuſcheln oder Pholaden. 277 Aldrovandus e) nimmt zwey Gattungen von Pholaden an, welche von der Pho- lade des Rondelet verſchieden ſind. Die erſtere hångt ſich an die Felſen an, und wird in einerley Stein in groſſer Menge angetroffen; ſie hat zivey Stücke oder Schaalenflügel, von einer rothen Farbe, die ins bräunliche fällt. Ihre Geſtalt iſt långlicht rund, wie ein Cylinder und gleicht den Datteln. Die andere Gattung beſtehet aus ſechs Stücken, von aſchgrauer Farbe, fünf Finger lang, mit einem kleinen Stiel. Die Gattung, von der Liſter redet, iſt aus fünf Stücken zuſammen geſetzt. f) Er geſteht ſelbſt ſeinen Irrthum in Anſehung der Steinmuſchel ein, und entſchuldigt ſich damit, daß er ſie nicht im Leben geſehen habe. Denn ſie hat (dies find ſeine eigne Worte) nicht, wie ich 11 geglaubt habe, nur drey, noch weniger wie andere Schriftſteller vor mir, 8. E. Aldro- // vandus u. behauptet haben, zwey Schaalen, ſondern fünf, nemlich givey groſſe 11 Schaalenflügel auf den Seiten, wie alle Zwcyſtaalichte, zwcy kleine auf dem Rücken, etwas breit, in einer umgewandten Lage gegen die beeden groſſen Flügel, und mit den Schilden gegen einander gekehret, und die fünfte ragt unterhalb des Schloſſes aus der Muſchel hervor. 11 Leştere drey Stücke, welche kleiner als die Seitenflügel und blos durch Bänder an den Rücken des Thiers befeſtigt ſind, fallen ab, ſo bald die Steinmuſchel aus dein Meer kommt. I 11 Das Au&tarium Balfouriani ) ſagt auch, daß die Pholaden in England fünf Schaalenflügel haben; ja ſie haben wohl noch einen feſten, der dem Liſter und den meiſten Naturkundigern entwiſchet iſt. Neuere Beobachtungen geben hievon hinlång- liche Ueberzeugung, wie man an den auf der ſechs und zwanzigſten Supfertafel abgezeich- neten Figuren ſehen kann. 7 Ich unterſuchte die Steinmuſcheln in den Hafen zu Toulouſe und Ancona, und serbrach mit eigner Hand die harten Steine, darinnen ſie wohnen, um ſie zu eſſen, aber ich fand allezeit nur die zwer Flügel, die ich nach Paris zurück brachte. Ich ſchlug nach- her in den Schriftſtellern über die Behauptung einiger Naturforſcher nach, als ob in den Steinen zu Ancona und Toulon, blolie Muſcheln oder Auſtern und keinesweges Phola- den wären: allein Aldrovandus, Mathiolus über den Dioſcorides, Gaffendi, Blons del, Bouche, Piganiol und ein neuerer Schriftſteller, D. Uſtruc; behaupten nicht, daß der Fiſch, den man zu Toulon und Ancona ißt, eine Muſchel oder Auſter ſey; ſon- dern nur, daß er den nemlichen und wohl noch einen beſſern Geſchmack habe b) als die Meilerſcheiden und die Auſtern, und dieſes Urtheil fållet auch das ganze Land hievon. Hicraus mag die Vermengung aller dieſer Thicre entſtanden ſeyn. Gaſſendi ſagt aus- drücklich, die Steilmuſcheln, Sammmuſcheln, Sereicheln, Finger- und Nagelmuſcheln, find ihrem Namen und ihrer Geſtalt nach ſehr bekannt, auſſer daß diejenigen ſeltner find, welche in den Hafen zu Ancona und Toulon in harten Steinen gefunden und ausgegra- ben 1 e) Hi plures numero ſaxo includuntur, ut fingulis fit nidus, ad inagnitudinem et fi- gurain Piſcis omnibus lineamentis reſpon- dens. Aldrov. de Teſtac. lib. 3. f) Conchyl. bivalv. exercitat. 3. p. 88. g) Conchae quinque teſtarnm cardinibus lo- culis quibusdam perforatis Pholastes di- 6) Aldrovandus ſagt, die Pholade iſt weit ſchmackhafter als die Meſſerſcheide, und Mathiol über den Dioſcorides verſichert aus eigner Erfahruug, dieſe Steinſdheis den Tenen eben ſo angenehm zu eſſen, als Die Auſtern. I. Com. lib. 5. cuntur. A a a a 278 Erklärung der rechs und zwanzigſten Kupfertafel. ben werden. Blondel fügt hinzu, es fer ſehr bekannt, daß es zu Toulon Steine gå be, in denen vortrefliche Schnecken Feyen. Die Keil- und Kammmuſcheln, die Screi- dheln und Auſtern halten ſich keineswegs in Steinen auf, ſondern hången fich blos an den Felfen oder andern Körpern an. Es iſt zwar wahr, daß die Tellmuſcheln und Meffer- fcheiden in der Leimerde, und die ordentliche Pholaden mit recys Schaalenflügeln in eie nem kreidigten Stein ſtecken; allein die Pholaden und Datteln zu Toulon und Ancona ſind in ganz harten Steinen verborgen und wohnen darinnen; phne mit der See eine wei- tere Gemeinſchaft zu haben, als durch eine ganz kleine Pfeife. Es können fich zuweilen Auſtern in Felſenlöchern vergraben finden, aber dieſe Löcher ſind von Natur und nicht von der Auſtern ausgehölet. Weiter hat auch kein Schriftſteller die Pholade zergliedert, noch die Anzahl ſeiner Schaalenflügel beſtimmt, da doch die Figur der Thiere, und die Steine, darinnen fie fich aufhalten, und welche ich beſike, den Unterſchied der Dails oder Pholaden von Ro- dele, Poitou, und aus Engelland und der Amerikaniſchen mit ſechs Schaalenflügeln beſtimmen. Die Datteln von Toulon und Ancona, haben im Gegentheil nur zwey , und gleichen übrigens den Auſtern, Sammmuſcheln, und den übrigen oben angeführten " Thieren in keinem Stücke. Es giebt alſo wohl zuverläßig zich Arten von Philaden eine mit ſechs, die andere mit zwen Schaalenflügeln, ohne daß man dieſerwegen lette- re mit der Aufter und der Meſſerſcheide zu vermengen nöthig hat, von der ſelbige, wenn auch ihr Geſchmack mit einander übereinkommt, doch an Geſtalt und in ihrem Betra- gen ſehr beträchtlich unterſchieden ſind, da die Pholaden ſich ſelbſt ein Loch in den Stein ile se graben, und durch eine ganz kleine Pfeife Waſſer einſchlucken. 1 Man bringet aus Amerika ganz weifle Pholaden, die ſieben oder acht Daumen in die Länge, eine nach ſelbiger abgemeſſene Dicke und allezeit ſechs Schaalenflügel haben. Der Geſchlechtscharacter der Pholaden von Coulon und Ancona wird von der Bil- bung ihrer Schaalen abgezogen. Es find felbige wie ein Cylinder gebauet, an beeden Enden genau geſchloſſen, und durchaus rund, an ſtatt daß die Auſtern und Breitmuſcheln einen platten Körper und eine eben dergleichen Schaale haben. Erklärung der ſechs und zivanzigſten Aupfertafel. Dieſe Tafel ſtellet Die Seeeicheln, Steindatteln , Entenmuſcheln und Steinſceiden (Pholaden) vor. Die Meereicheln AA ſind von der gröſſern Art, und weiß, mit roth und vivlet untermiſcht. Sie beſtehen aus mehrern Blåttern, welche ſich leicht von einander tren- nen laſſen, und ſind eine an die andere angeleimet. B zeiget eine offene Meereichel, und deren innere zweyte Schaale, in der ſich der Fiſch befindet. Selbige iſt ungefähr in der Mitte ihrer lange tuit einem kleinen Snorpel an die groſſe Schaale befeſtiget, und aus ihrer Mitte hängen einige Fäden hervor. Die 298 Glands de Mer, Poussepieds, Conques Anafiferes, Pholades planc.26. K Α. А B D H T G F planc.26. J.S Leitner fecit. Balani Concha Anatifera Pholades. See-Fichel", Enten-Muſchel, Pholaden. Erklärung der ſechs und zwanzigſten Kupfertafel. 279 Die Eichefn C find von der kleinern Art, und find in noch groffern Haufen beya ſammen, als die von der erſten Gattung, Shre Bärte fallen gewöhnlichermaſſen ab fo bald der Fiſch tobt iſt. A muro Die Gruppe bey D ſtellet einen Haufen Steindattel vor, die mit ihren Stielen an einander hången. Dies iſt eine der beſonderſten Muſchelarten, die mir beſigen. Alle Fiſche ſind in ihren Schaalen, aus denen einige Fafern gleich den Bårten, ber- vorhången. 7 Ben E erblickt man eine Entenmuſchel, mit ihrem Stiel, und den Fåden, wel- che aus ihrer Spige entſtehen. Dieſe Art heißt Concha Anatifera adhaerens. (Die anhangende Entcumufchel). Die Figur F iſt in etwas davon unterſchieden, und heißt, (die geſtielte) Concha Anatifera pediculata. Sie ſtehet auf dem Grund des Meers ganz gerade auf dem kleia nen Stiel einer Seepflanze. Gift (die åſtige) die Concha Anatifera arboreſcens ſeu ramofa. Sie iſt itt nichts unterſchieden als daß fie ſich in Geſellſchaft auf Steingewächſen oder andern harten Pflanzen findet. 1 Der Buchſtab H zeigt auf eine Pholade, welche man an den franzöſiſchen Suiten unter dem Namen Pitaut oder Dail Kennet. Man hat ſie hier ſo vorgeſtellet, wie ſie auſſer ihrem Stein, wenn ihr Fiſch todt iſt", ausſichet. Sie iſt auf dem Rücken geleget, damit man ihre Schaafenflügel deſto deutlicher erkennen kann. Es find ſel- biger ſechs, wie eine Feile gefurcht und von grauer Farbe. Shre Geſtalt iſt länglicht Die vier kleinern Flügel ſind bey I beſonders abgezeichnet, und machen mit den zwer grøſſern Schaalenſtücken, in denen das Thier wohnt, die ſechs Flügel aus. Id ha- Ich be ſie mit Vorfaß abgeſondert, um ihr Daſeyn wider Liſtern und andern Naturfors fichern, welche nur fünf Schaalenſtücke bey ihr annehmen, zu bertheidigen. Die Verbindung der vier letzten Stücke iſt ſo ſchwach und zerbrechlich, daß man fie felten beyſammen findet. Sie fallen, wenn man ſie aus dem Stein ablöſet, leicht berab, und bleiben in der Höhlung des Steins zurück. Der Buchſtabe K weiſet auf ein anderes Geſchlecht der Steinſpeiden mit zwey Sdaalenflügeln. Sie nåhern ſich der Figur einer Muſchel, ob ſie gleich wahre Pho- laden ſind, die von dem Italianiſchen Hafen Ancona herkommen, und von denen man auch in Provence ähnliche Stücke a) findet. Wir haben ihre Beſchreibung ſchon im vorigen geliefert. a) Man nennt ſie zu Toulon Datteln A a 0 a 2 Con- 280 (4) Jak Concharum Aquae dulcis Allgemeine ſeu Eintheilung Fluviatilium der DISTRIBVTIO Flußmuſcheln oder der Muſcheln Generalis. der füſſen Waſſer. - 1 CLASSIS PRIMA. Erſte Claſſe. V ni valvia. Einſdaalidite. Familia I. Lepas roftrata. 1. Familie, die geſchnábelte Napfmuſchele Die kleine Dragonermuße. Die Napfmuſchel mit über- gebogenem Wirbel. Die con- vere Schnede. fimplex, die glatte Napfmuſchel. junco affixa. die Napfmuſchel in einer Binſe. 2. Limax albida. 2. - die weiſſe Flußſchnecke. umbilicata. Die genabelte Flußſchnecke. Die plattgewundene braune Na: belſchnecke mit fedys Gewin- den. Cornu S. Huberti. das St. Hubertshorn. flavida. Die gelbe franzöſiſche Flußſchnes cke. faſciata et exerta. die gewölbte Flußſchnecke mit Banden. Die achatfarbige Flußſonede mit weiffenBan, den. ... 3. Nerita variata et cinerea. • 3. - die archgrau gefleckte Merite. Die kleine ſchuppidt gefleckte Sdwimm dnede. Die Fluß. Nerite. ad machinam produ- die geflammte bunte Schwimm- Etilem. ſchnecke. variata , fubrubra. die rothgeſtreifte Schwimm- ſchnecke. 4. Trochilus. der kleine Kräuſel. 5. Turbo ſimpliciter vittatus. 5. • die Flußſchraube mit einem eins fachen Band. Die umwunde- ne kleine Flußſchnede mit funf- zehn Gewinden. 2 4. . Fami- Allgemeine Eintheilung erſte Elaffe. 281 - - - Familia 5. Turbo ex toto prominens. 5. Familie, die erhobene Flußſchraube. Die mit zwei kleinen zwiſdien eis nem groſſen gekörnten Band umivundene Schraubenſones de mit neun Gewinden. fimplex. die einfache Flußſchraube. Die glatte unten abgebrodene Sdyraubenſchnede. 6. Buccinum viridi, quatuor 6. - - das grüne Spighorn mit vice ſpiris. Gewinden fubrubrum. das róthlichte Spikhorn. leviter canicula. das leicht ausgehöhlte Spiß. tum. horn. albidum, quinque das weiſſe, mit fünf Gewin- ſpiris. den. fuſcum cum oper- das braunrothe mit einem De- culo. Fel. contignatum et tu. das Spithorn mit fedis horis beroſum. zontal abſeßenden Getinden und ſtumpfen Snötchen. Die Pabſtkrone der füffen Waſſer. ore a dextra fini- das Spikhorn mit der von der (troſum. rechten zur linken gedrehten Mündung. Die gelbe durch fichtige Baud) oder Kahn- ſchnecke mit drey Sewinden. Die Beydlebige, die bern, ſteinfarbige Kahnſonedke. 7. Globofa cinerea. 7. - - die afchgraue Tonne. fulva. die rothe Tonne. cum acumine retu- die Tonne mit abgebrochener fo. Spige. lactea. die milchweiffe Sahnſchnecke. Die weitmůndige durchſich- tige Baudyſchnecke mit dren oder vier Gewinden. Die Wurzel, die Ohrſchnecke. - 8. Orbis fuſca. 8.- die braune Tellerſchnecke. Das vertiefte Porthorn, welches die Coccioneſfarbe von ſich giebt. Die grofle Tellerſdynecken mit runden Gewinden. cinerea. die afchgraue Tellerſchnecke. . colore Achatae. die achatfarbige Tellerſchnecke. 9 . 1 - - - Bbb b CLAS- 282 Allgemeine Eintheilung ziveyte Slate. 10. 10,- - CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Bivalvia. 3 we vid å alich te. Familia 9. Chama albida. 9. Familie, die ganz weiſſe Gien - oder Breitmuſchel. cum maculis rubris. die Gienmuſchel mit rothen Fic- den. e fulvo nigrefcens. die dunkelgraue Gienmuſchel. cinerea. die archgraue, die kleine Gien muſdhet der Flüſſe. admodum exigua. die gans kleine Gienmuſchel. Muſculus, cum maculis die braungefleckte Steilmuſchel. fuſcis. Die größte grúnlich braune Deichmuſchel. e fulvo niġres- bie dunkelgraue Deichmuſchil. Die breite dủnnſchaalichte Teichmuſchel. Die dủnn- ſchaaliche breite und braune Flußmuſchel. multum elonga- die lange Teichmuſchel. tus. magnus et ſubti- Die grofle búnnſchaalichte Teichs lis. muſchel. longus et aculea- die lange und ſpißige Flußmu- tus. ſcher. ex toto albidus. die ganz weiffe Teichmuſchel. cum unione. die Perlenmuſchel. Vielſchaalichte giebt es nicht unter ihnen. 000D0D0D0D0D0D0D0D0D0D0D0D0 cens . - I II. II. - - Anmerkungen über die Conchylien der füffen Waſſer oder der Flüfe. 2 ie Eintheilung der Conchylien der füifen Waſſer iſt boukommen nach derjenigen eine gerichtet, welche ich für die Seeconchylien feſtgefekt habe. Man hat ſelbige ſamtlich auf einer Tafel vorgeſtellt, weil ihrer zu wenig ſind, um ſie abzutheis len. Eine Tafel und ein Artikel von Anmerkungen wird ſie alle in fich begreifen. Die Flußconchylion theifen fichwie eben bemerkt worden, nach der neuen Methos de in zwey Claffen, in die Claffe der Einſhaalichtert und in die Claſſe der Zweyichage lichten. Unter Annerkungen über die Condyylien der füſſen Waſſer oder der Flüſſe. 283 Unter den Einſchaalichten haben wir nur ſieben bekannte Geſchlechter oder Familien, die ſich auf die Geſchlechter der Seeconchylien beziehen; die Napfmuſcheln, die långlicht und platt getundene Flußſchnecken, die Schwiminſchnecken, die Schraubenſchnecken, die Spita hörncr und die runden Kahnſchnecken oder Tonnen. Die Tellerſchnecken a) machen die fie- bente Familie aus. Wäre es nicht beſſer, die Beſchreibung derſelben alſobald anzufan- gen, als den Geſchlechtscharacter. der ficben erſtern Familien der Flußconchylien zu wies derholen, da ſie ſich gänzlich auf die nemlichen Familien der Seeconchylien beziehen? Der Leſer wird cinen gröſſern Vortheil davon haben, wenn er ſie alle in einer Reihe antrift, und wir wollen ſie alſo lieber wiederholen. / Der Geſchlechtscharacter der erſten Familie der Einſchaalichten, der Napfſchnecken, beftchct darinnen, daß ſie etwas platt, obwohl in der Mitte in einen Segel erhaben ſind. Die Flußichnecken der zweyten Familie haben drey Geſchlechtsunterſchiede an ihrem Mund. Wenn er rund iſt, ſo iſt es der wahre Flufſchnecke; wenn er einen halben Sirkel macht, ſo heißt er der Schwimmſchnecke oder Nerite, und wenn dieſer Mund ſehr platt und der Rücke der Shnecke etwas in eine Spitze erhaben iſt, ſo heißt er der Krauſel. Dieſe mas then auf der Kupfertafel die zweyte, dritte und vierte Familie aus. Bey den Schraubenſchnecken macht ihre wie eine Schraube gewundene Geſtalt den Geſchlechtsunterſchied aus. Die Spikhörner haben ordentlich einen ſpißigen Zopf.Thre fänglichte Figur / und ihr enger Mund gleicht einer Trompete. Die Stahniſchnecken oder Tonnen ſind ganz rund, mit einem verlängerten und weiten Mund. Dieſe zwer ro fehr unterſchiedene Ge- ſchlechtscharactere machen die ſechſte Familie der Spighörner aus und bezeichneit die run- den Sahnſchnecken. 1 Die Sellerſchnecken, welche die ſiebente und legte Familie der Einſchaalichten aus machen, werden öfters mit den Ammonshörnern veripechſelt. Wenn man ſie genau be- trachtet, ſo fichet man bey den Tellerſchnecken keine Scheidewand, aber wohl in den andern. Von den zipepſchaalichten Flußronchylien ſind bis jegt nur zwey Geſchlechter bekannt, die Gienmuſcheln und die Teichmuſcheln. Der Geſchlechtscharacter der Gienmuſcheln beruhet darauf, daß ſie eine beynahe runde Geſtalt haben, und ihre beeden Flügel ſchier von gleicher Gröſſe und conver gebildet ſind. Zuweilen ſteht auch ihr Mund etwas offen. Bey den Teichmuſcheln beſtehet der Geſchlechtsunterſchied darinnen, daß ſie lång- licht ſind, und zwey gleiche Schaalen haben, welche öfters ſpißig zulaufen. Einige unter ihnen führen Perlen. Wegen der wenigen Unterarten, die wir von allen dieſen Conchylien beſigen, habe ich unterlaſſen, ihre beſondern Unterſchiede zu bemerken, und ſie in der Eintheilung alle auf einander folgen laſſen. B6 ES A) Der Sellerſchnecke macht auf der Kupfer. tafel die achte Familie aus, weil der Kråuſel beygefüget iſt, der wohl eine Seeconcholie renn konnte. 284 Erklärung der ſieben und zwanzigſten Kupfertafel. Es wird dienlich ſeyn hier zu bemerken, daß man diejenigen Muſcheln herbey ge- Tchwemmte Muſcheln zu nennen pflegt, über deren Urſprung man ungewiß iſt, und wol- che ob ſie gleich in den Flüſſen aufgefiſihet werden, dennoch auch wohl verſteinerte Sec- conchylien ſeyn könnten, welche die Regengüſſe und Waldſtröme mit dem Sand hinein geſchwemmt håtten. Von der Art ſind die drey Napfmuſcheln oben auf der ein und zwan- gigſten Tafel und die Stammmuſcheln Num. 11. Erklärung der ſieben und zwanzigſten Kupfertafel. Einſd a alich te. ie erſte Figur ſtellt eine Napfmuſchel mit einem übergebogenen Wirbel von unten und von oben vor. Beede Figuren ſind aus dem Liſter genommen. Doch könnten dieſe und die folgende Muſchel wohl herbeygeführte Seeconchylien ſeyn. Die ziveyke Napfmuſchel kommt aus der Marne, und iſt ſo ſtark mit Steinſaft überzogen, daß man ihr Geſchlecht mit vieler Mühe unterſcheiden kann. Die dritte Napfmuſchel iſt ſehr dünne und klein. Sie hångt an ciner Binſe, ro wie ich ſie am Rand eines kleinen Fluſſes gefunden habe. Dieſe iſt die cinzige Flußpatelle, welche man kennt. Unter N. 2. find fünf Schnecken begriffen. Der erſte iſt weiß, ſein Wirbel etwas erhoben und ohne Nabel. Sein erſtes Gewinde iſt mit einem Streifen be- zeichnet. Er iſt ebenfalls aus der Marne. Der zweyte iſt kleiner und bråuner, und auch genabelt. Der dritte, welcher platter und wie ein St. Hubertshorn gedreht iſt, konnte wohl ein Tellerſchnecke ſeyn. Dieſe beeden Schnecken ſind in der Seine gefiſcht worden. Der vierte iſt von gelber Farbe ſehr groß und ohne Nabel, aus dem Flufte der Gobeline, oder dem Bievre Die fünfte iſt aus dem Rhein, mit weiſſen Banden auf achatfarbenem Grunde, und ziemlich erbabnen Gevinde. Bey der Zahl 3 findet man Schwimmſchnecken, wovon die erſte grau gefleckt iſt und aus der Marne herkommt. Die anderu beeden ſind aus der Seine, die eine roth, und Die andere ſehr regelmäßig gegittert. Die vierte Figur ſtellt einen ſehr kleinen grauen Strauſel a) aus dem kleinen Fluß Huines in Perche für. Die drey Schrauben oder Nadel ben N. 5. ſind ganz weiß. Die erſte iſt aus der Marne und hat rund um ſich einen ſimpeln Reif. Die zweyte ſchreibt ſich aus dem Fluſ- fe der Gobeline her, und könnte wohl aus dem Meer hineingekommen ſeyn. Fhre Windun- gen ſind erhaben, und die zwey kleinere Taufen zwiſchen einem groſſen gekörnten Band herum. Die dritte Schnecke iſt aus der Seine, ganz glatt und unten abgebrochen. Die Zahl 6. zeigt auf ſieben Spithörner. Das erſte iſt in der Rhone gefangen, und hat vier Windungen. Seine Geſtalt lauft ſehr ſpitig zu, die Mündung iſt groß und von grüner Farbe. Das zweyte iſt röthlicht, und ſtammt ſo wie das dritte, deſſen Bil- dung ſehr beſonder iſt, aus der Marne her. Es iſt oben eben ſo ſpißig, als ſein Unters theil, der faſt die ganze Oberfläche einnimmt, breit iſt. Seine Mündung iſt eyrund und ſehr a) Dieſe Kräuſel kønnte eine Erdſchnecke ſeyn. 584 Coquillages Fluviatils. Univalves , Emſchaligte. , planc.27. 1 2 3 Bratislavahet 5 6 Adganya ga Bivalves , Swej ſchaligte. 9 ·10 10 IL 10 Walül 7. S.-Leitner fu: planc.27. Conchæ Fluviatiles, Slus febrecen ind Yarebel. Erklärung der ſieben und zwanzigſten Kupfertafel. 285 ſehr groß, und die ganze Schaale iſt mit nicht allzutiefen Furchen beſeßt. Das vierte Spighorn-iſt aus der Seine, viel Kleiner als die vorigen, und hat blos in den Gewinden etwas beſonderes. Das fünfte iſt róthlicht und bey einer gleichen Anzahl von Gewinden viel dicker. Seine lette Windung endigt ſich in einen hervorragenden runden Knopf, der ordentlich ſeinen Deckel h at b). Sie kommt aus dem Huinesfluß. Das rechſte, wel- ches die Pabſtkrone der füſſen Waſſer heißt, iſt viel gröſſer, dunner und ſchmutziggrau c). Thre ſechs Gewinde ſind horizontal abgeſetzt, und an jedem Rande mit Knötchens geziert. Das ſiebente iſt ſehr klein, und hat nur drey Gewinde, welche ſich eben ſo, wie die en- runde Mündung von der Rechten gegen die Linke drehen. Ihre Schaale iſt ſehr dünne zart und bernſteinfarbig. Man könnte ſie die Beydleibige nennen, weil ſie ſich im War- ſer und auf dem Land aufháit. Duch iſt ſie mehrentheils nahe am Waſſer. Bey der Zahl 7 zeigen ſich vier Kugelſchnecken, wovon die erſte grau und aus dem Fluß Huines urſprünglich iſt. Die zweyte iſt röthlicht, und kommt aus der Marne, ſo wie auch die dritte, deren Spite abgebrochen iſt. Die vierte Kugelſchnecke findet ſich in dem Fluß des Gobelins, iſt milchweiß, und hat eine ſehr feine Spike. Einige nennen es das bauchige Spitzhorn. Bey Num. 8. find vier Tellerſchnecken d) vorgeſtellet. Die erſte iſt aſchgrau, braun gefleckt, mit einer wohl gezeichneten Windung, die ſich vornen öfnet und gleich Lef- zen über den Rand hångt. Sie iſt dem Rhein eigen. Die zwey folgenden kleinern ſind in dem Fluſſe der Gobeline gefangen worden. Die vierte iſt aus der Marne, und une terſcheidet ſich durch ſeine Achatfarbe unendlich von den andern. Zweyſdjaalichte. Num. 9. zeigt vier Gienmuſcheln, wovon die erſte aus der Seine und ganz weiß iſt. Die andere aus der Marne und beynahe von eben der Farbe mit einigen kleinen grünen und rothen Flecken beſeßt. Die dritte iſt in der Loire aufgefiſcht worden, und viel gröſſer und dicker als die andern. Ihre äuſſere Seite iſt dunkelgrau, und die innere glänzend und perlenmutterartig. Die vierteGienmuſchel aus dem Fluß derGobeline iſt auſſerordentlich klein und ganz grau. Bey Num. 10. ſind ſieben Teichmuſcheln. Dieerſtere iſt aus dem Fluß der Gobeline, und macht bey ihrem Schloß cinen ſehr ſpißigen Winkel. Sie iſt auſſerordentlich dünn und leicht, und an Farbe hellgrün. Sie kommt der Gattung der Napfmuſcheln ziemlich nach. Die zweyte aus der Loire iſt glänzend, mit braunen Flecken; die dritte aus der Marne dunkelgrau; die vierte aus der Seine von gleicher Farbe, nur umvieles långer. Die drey groſſen darauf folgenden Gienmuſcheln ſind aus den Teichen und Canålen der Gårten gefangen worden. Die erſte iſt ſchr groß und dünn, innen perlenmutterartig, und auf ſen braun und glänzend. Man bedienet ſich derſelben, um den Raam von der Milch abzunehmen. Die andere iſt von der nemlichen Farbe, aber etwas kleiner und långer. Die dritte iſt gelblicht, ſehr leicht und innen perlenmutterartig. Von der nemlichen Gattung und Figur habe ich ſie felbſt aus verſchiedenen Flüſſen gefiſchet. Num. 1 1 iſt eine etwas ungeſtalte Stammmuſchel ohne Ohren von beeden Seiten abges zeichnet. Sie iſt urſprünglich aus der Marne und ſehr gemein. Doch könnte ſie wohl auch dem Fluß nicht eigentlich, ſondern aus dem Meer hineingeführet worden ſeyn. Vielſchaalichte Muſcheln hat man in den Flüſſen noch nicht entdeckt, ſo ſorgfältig man auch bisher die Conchylien derſelben unterſucht hat. Con. b) Dieſe konnte aus dem Meer hergefloſet ſenn. d) Der Unterſchied der Tellerſchnecken und Ummonshörner, iſt in der Oryctologie an. c) Rumph. Tab. XXXIII. gegeben worden CCCC 25 286 e06 (6se ) ) శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ C Allgemeine Concharum terreſtrium DISTRIBVTIO Generalis Eintbeilung in der Ersconchylien in lebendige und in leblore, oder verſteinerte. Animalia viventia et non viventia. SVBDIVISIO Unterabtheilung der Concharum terreſtrium viven- tium in Animalia te&ta et nuda. lebendigen Erdconchylien in bedeckte und nackende. CLASSIS PRIMA. Animalia viventia tecta. Familia 2 1. Lepades. Cochleae lunares, ſemiluna- res et ore depreſſo. 2. Erſte Claſſe. Lebendige mit Schaalen bedeckte Thiere. 1. Familie, die Napfſchnecken. die Mondſchnecken halbemond. ſchnecken und die plattmåu- lichte Schnecken. 3 ... die Spitzhörner. 4. die Schrauben - oder Nadel- ſchnecken. 5 die Tonnen- oder Bauchſchne- den 1 3. Buccina. 4. Turbines. 5. Globofae alatae, 5. - *) D6 man gleich unter den Erdenſchnecken keine lebendige Napf Kräuſel. Walzen, oder Schwimmſchneifen, und die Kugelförmigen nur ſelten antrift, ſo hat man ſelbige der Vollſtändigkeit wegen, dod) unter ihre Claſe geregt. Anmerk. d. Ueb. CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Animalia viventia nuda. Lebendige nackende Thiere. Limaces. Schnecken. Animalia harum duarum claſlium funt Die Thiere beeder Claſſen gehören unter die Vnivalvia. Einſchaalichten. CLAS- ($287 3 ) Jet Teſtacea non viventia id eft Foffilia CLASSIS PRIMA. Familia 2. 2. 1. Lepadites. Aures marinae defunt. 3. Tubulites, Vermiculitae. 4. Nautilites. 5. Coclites. 1 . 3 6. B Lebloſe oder verſteinerte Condylien. Erſte Claſſe. 1. Familie, verſteinerte Napfmuſcheln.. Meerohren giebt es nicht. 3. verſteinerte Wurmrohren. 4. Schiffskuttel. 5. - Schnecke, Schne- ckenſtein. Schwimmſchnecken. 7 Strauſel. 8. Sinkhörner. Schraubenſchnecken. 10. Poſthörner. Walzenſchnecken. Stachelſchnecken. 13. - . Purpurſchnecken. 14. - Kugelſchnecken. 15. Porcelanſchnecken. 13. - Ammonshörner. 0 . 9. 6. Neritites. 7. Trochites. 8. Buccinites. 9. Turbinites. 10. Volutites. II, Rhombites. 12. Muricites. 13. Purpurites. 14. Globoſites, . 15. Porcellanites. 16. Ammonites. II. 12. - 6 - CLASSIS SECVNDA. Foſſilia bivalvia. Zweyte Claſle. Zwerſchaalichte verſteinerte Cons cylien. 1. Familie, verſteinerte Auſtern. Gienmuſcheln. 3. Teichmuſthen. Herzmuſcheln, oder herzförmige Steine. Sammmuſcheln. 6. Meſſerſcheiden. Familia 1. Oftracites. Chamites. 3. Muſculites ſeu Myites. 4. Bucardites. 2. 4. $ - - 5. Pectinites f. Ctenites. 6. Solenites. in o - - I. CLASSIS TERTIA. Dritte Claſle. Foſſilia Multivalvia. Verſteinerte Condylien mit mehrern Schaalen. Familia Echinites. 1. Familie, verſteinerte Sceapfel. 2. Pholadites. Pholaden. Seeeicheln. 3. Balanitae. Familia quarta de Pollicipedibus, 'quinta Die vierte Familie der Steindatteln, die de Conchis Anatiferis, et ſexta de con- fünfte der Entenmuſcheln und die ſechſte chis dictis Oſcabrion non inveniuntur. der Oſcabrion-Muſcheln, find nicht vor- handen. S ttt 2 CLAS 2, I - 3. 1 288 (5) csere * CLASSIS PRIMA. Erſte Claſſe. Nebendige Thiere mit Schaalen. Animalia viventia tecta. Familia 2. 1. Lepas. Fig. 25. . Limax globofa , nominata Pomatia Fig. 1. 2. Eſcargot.Fig.2. faſciata. Fig. 3. - 1. Familie, die Napfſchnecke. die runde Schnecke, welche Po- matia heißt. Die größte aſdfah le init braunen Binden umge bene Gartenſchnede. die runde gemeine Schnecke, (Eſcargot). die geſtreifte Schnecke. Die ge- fleckte mit einer dunkelbraunen Linie umwundene Erdſchnede. Die duppicht gefleckte Schwimmſchneđe. Wieſenſchnecke. Die glanzens de Wieſenfonede. die rothe Schnecke. die aſchgraue Schnecke. Der aſchfarbige oder braune Ele: phantenruſſel. die marmorirte Schnecke. Das St. Hubertshorn. 1980 praetenfis. Fig. 4. flaveſcens. . cinerea. Fig. 5. . 8 1 -- - marmorea. Cornua fanéti Hu- berti. Fig. 6. umbilicata. Fig. 7. 1 die achatfarbige genabelte Schne- cke. die Schnecke mit erhabenem Ge- winde. Die alchgraue oder róth. lichte feingeſtreifte Dedel- ſchnecke. die Liberer. Die citrongelbe fleiſchfarbene oder weißlide Erdfchnecke mit und ohne brau- ne Bånder. Waldſchnecke. die Schnecke mit gezähneltem Mund. die ſchöne, aus Jamaica. Das unächte gelbe Poſthorn. die rundmåulichte, die graue mit violetten und weiß beſprengten Banden umwundene Erd- ſahnecke aus Bretagne 1 clavicula exerta. Fig. I 2. dieta la livrée. Fig. 8. ore dentato. pulchra, Jamaica, Fig. 10. ore rotundo. Fig. II. 100 cm Fami- k (9) 289 ſex fpiris , Familia 2. Limax ore depreffo. Fig. 9. 2. Familie, die plattmáulichte Schnecke. Die , . weiſſe plattgedrůdte Schnecke mit niedriger gezähnelter Müns dung clavicula feu apice in- die Schnecke mit umgekehrten verſo. Fig. 13. 14. Gewinden. Das gezähnelte Mundſtück. - 3. Buccinum flavum fex fpiris.' 3. - - das gelbe Spithorn mit ſechs Ge- Fig. 15. tvinden. Das Gerſtenforn. quinque ſpiris. Fig. - das Spikhorn mit fünf Gewint- 16. den. Das Haferkorn. colore die kleine caſtanienfarbne Schne- Caſtaneo. Fig. 17. dke mit ſechs Gewinden. Das Haferkorn. Trochilus ſeptem der Stråuſel mit ſieben Gewinden. ſpiris. Fig. 20. Die linkegedrehte und geſtreif- te Erdſchraube mit ſieben Win dungen. Eiusd. altera fpe- eine andere Art hievon. Die cies, Fig. 18. kräuſelförmige Schrauben- ſchnecke mit rechs Gewinden. decem fpiris, ore die linksgewundene Erdſchraube a dextra ſiniſtror- mit zehn Windungen. Die Uns fum. Fig. 19. vergleichliche. ex Inſula Cayana. Das kleine Erdbuccinum von Fig. 21. Guyana. ſeptem ſpirisa das linksgedrehte Erdbuccinum dextra ſiniſtror- mit ſieben Gewinden. fum. 4. Turbo. Fig. 24. 4. - die Erdſchraube. - 5. Globoſa alata, Fig. 22. 3. die Kugelſchnecke, geflügelte Ton- ne. oblonga. Fig. 23. die långlichte Tonne. - CLAS- p } } } 290 Anmerkungen CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Animalia viventia nuda. Nackende Erdſchnecken. Fig 26. Limax oblonga, flavida. Die lange gelbe Schnecke. Die groſſe na dende Waldſchnede. 27. - ., exigua, cinerea. Die kleine graue Feldſchriecke. Die Wie: ſenſchnecke. 28. paululum cinerea , nigri- Die graue, oben ſchwarze Schnecke. Die cans ex parte fupina. ſchwarze Waldſchnecke, die Weg, fahnede - 29. colore ſuccino cum macu. Die agtſteinfarbige Schnecke mit weiſſen lis albidis. Flecken. Die gelbe weißgefleckte Wie: ſenſohnede. - 30. brevis et compreſſa, cọ. Die kurze, dicke, und rothe Schnecke. Die lore flavido. röthliche Bergſchnecke. - 31. ſerpens, nominata Cellaria. Die Sellerſchnecke. Oodjidji3000300301 j05cciółecciliccics Anmerkungen ůber die lebendigen Erdcondylien. 0 3 1 ie Eintheilung der Erdconchylien iſt ebenfals nach der feſtgeſetten Methode eingerich- tet, nach der ich bie Conchylien des Meers und der ſüßen Waßer eingetheilet habe. Beede erſtern Tafeln der Eintheilung theilen die erſte Claße der lebendigen, mit Schaalen bedeckten Erdſchnecken in fünf Geſchlechter, in die Napfmuſcheln, in die rund- halbrund- und plattmáulichte Schnecken, in die Spithörner, die Schrauben, und die Ton- nen oder Bauchſchnecken. Die unterſcheidende Merkmale der Geſchlechter und Arten find fchos oben bey den See- und Fluß - Conchylien erzählet worden, und ich halte für unnöthig, ſie hier zu wieder- holen. Liſter gibt ziven Geſchlechtscharakter zur Unterſcheidung der Erbconchylien an, 1) die Anzahl ihrer Hörner, und 2) das Ende derſelben, das bei einigen rund, bei andern ſpißig iſt. Es iſt bekannt, daß die Erdſchnecken nur bei Regenszeit kriechen. Wenn'es tro- den iſt, verbergen ſie ſich unter Blåttern, oder in den Hdhlungen der Erde. Währendem Winter verſchliefen ſie ſich in die Rißen und Ståmme alter Bäume, unter Mauren, und Gartenpfáhte, und verſchließen ihre Mündung mit einem důnnen Deckel. Die kleinern findet r91 plans.28. Coquillages Terrestres Vivants. Converts de Coquilles. 1 4 2 3 AN 7 10 8 9 XI 13 14 12 17 20 19 21 12 15 26 18 23 22 24 25 Coquillages Terrestres vivants nuds. 26 27 28 29 3. 30 7.S.Leitro fec. Cochleæ Terrestres, kes Schmefen. plano.28 2 UN OF Bio über die lebendigen Erdcondylien. 291 I findet man im Moos, in alten Gartenmauern, unter dem Heidekraut und an den Wurzeln großer Bäume im Walde. Die Erbſchrauben fand man unter den Spithörnern, von denen ſie blos in Anſehung ihrer Geſtalt und ihrer Mündung unterſchieden ſind. Dieſe Thiere haben eben ſo, wie die Spikhörner ihren Leib nach der Geſtalt der Schaale gewunden, und bewegen ſich auch auf eben die Art. Die Natur hat es deswegen ſo eingerichtet, damit ſie nicht bey dem gering- ſten Stoße Herausfallen. Die Kugelſchnecken ſind auf dem Lande ſchwerer zu finden. Die Greße ihrer Mün- dung unterſcheidet ſie ſtark von den Mondídnecken und Spithörnern. Ich habe nicht mehr als ein halb Duzend von ihnen lebendig bekommen können, doch war mir dies hinlänglich, ihren Kopf und ihren Gang zu beobachten, welche mit den Mondſchnecken und Spißhör- nern genau übereinkommen. Man kann es durch ihre ſehr feine und durchſichtige Schaale hindurch deutlich ſehen, daß faſt nichts von ihrem Corper in der Schaale zurückbleibt, wenn fie austriechen, ſondern daß er ganz aus der zweyten Mündung hervorgeht. Ihr Wirbel gibt keinen ſolchen Geifer von fich, wie ich es bey den Spikhörnern bemerkt habe, die ſich mit ſelbigem an einander anleimen. Dieſe Conchylien ſind überhaupts ſo klein, daß fie Li- fter deswegen Cochleolas nennt. Die andere Claße der Erdſchnecken begreift die unbedeckten oder ganz nackenden Schnecken. Sie werden unter das Geſchlecht der Schnecken gerechnet, weil ſie von ihnen in nichts weiter unterſchieden ſind, als daß ſie långer ſind und keine Schaale haben, da- von ihnen die Benennung nuda cochlea a) gegeben worden. Sie ſind ſo leicht zu kennen, daß man nichts nöthig hat, als ihren Geſchlechtschac racter um ſie zu unterſcheiden. Sie leben von Gras und Thau, und halten ſich in Höh- len und an feuchten Orten auf. Ich habe in ihrer Claße alle ihre Gattungen nacheinander geſetzt. Viele Halten alle dünne Schaalen für Schaalen von Erdſchnecken, als z. B. das große Buccinum aus Cayenne, die Schraubenſchnecke aus Barbados, welche der Bund heißt, die Schnecke, die den Beynahmen, das Windelfind, hat, und das Spiķhorn, welches das Linkhorn oder das Einzige, genennet wird, und citronfarb, manchmal aſcha fahl iſt. Man gibt dazu keinen andern Grund an, als die Feinheit ihrer Schaalen, allein nach dieſem Grundſatz můßte man auch den Papier-Nautilus und die Gondel unter die Erdichnecken zählen, da ſie alles ſind, was man dünn nennen kann, und dennoch werden beede überall für Seeconchylien erkannt. Erklärung der aďt und zwanzigſten Kupfertafel. Ma an unterſcheidet hier drey Gattungen von Erdſchnecken, ob ihrer gleich noch mehrere ſeyn können. DO OD 2 Die darum cochlearum aliae magaae funt, aline a) Diſtinguit et a cochleis Plinius, et quoties cochleas vocat, nudas adiicit, p. 138. ap. JONST, ALDROVANDUS; Limacuin, feu que, parvae. 292 Erklärung der adt und zwanzigſten Platte. Die erſte Figur ſtellt eine große runde Garten- oder Weinberg - Schnecke mit fünf dicken Gewinden vor. Thre Mündung iſt faſt rund und ohne Saum. Ihr Oberkleid iſt aſchfahl mit braunen Binden umwunden. Gefner nennt dieſe Gattung Pomatias, weil ſie Früchte und Weinbeeren eßen. Ordentlich náhren ſie ſich von Suppenkräutern. Der Schnecke der 2ten Figur iſt um die Helfte kleiner als dieſer, und hat die nemlichen Stennzeichen. Er iſt gut eßen und wird im Franzöſiſchen Eſcargot genennt. Die dritte Figur ſtellet eine ſehr ſchöne Schnecke mit einer dunkelbraunen Binde auf einem braunlichgelben Grund vor. Seine Mündung, welche cyrund iſt, hat einen glänzend weißen, auswärts gebogenen Rand. Man hat ſie mir von Londen geſchickt; ich fand aber ihres gleichen auch zu Meudon bey Paris. Die kleine Schnecke der 4ten Figur iſt von ſchmutziggrauer Farbe, und einer di- chern Geſtalt als die vorhergehenden. Man findet ſie auf den Wieſen und unter Binſen. Sie wird die Glänzende genennt. Die ste Figur zeigt eine Schnecke, die um vieles größer iſt, als die vorhergehen- de. Zhre Farbe iſt röthlicht, mit braunen Streifen untermiſcht, und ihr Mund hat einen ſtarfen überragenden Saum. Die ſechſte Figur iſt platter als die übrigen, und ſtellt ein Pofthorn von grauer Farbe und einem Mabelloch vor. Sein Mund iſt mit einem Deckel verſehen und hat einen überhangenden Wulft, und auf ſeinem Gehäuſe ſind einige Streife von ſchwachen Farben. Es nåhert ſich den Tellerſchnecken. Die Schnecke der ſiebenten Figur iſt agtſteinfarbig, und hat ein Mabelloch auf der Seite. Fhr Mund macht, wie bey den Schwimmſchnecken, einen halben Cirkel. Es wohnt ſelbige in den Hecken und in den Wäldern. Die Schnecke der sten Figur iſt geblicht, mit braunen Banden umwunden, und hat fünf Gewinde, von denen ſich eins über das andre erhebt, und das lette in einer ſtum- pfen Spitze, gleich einem Sträußel aufhört. Dieſe Schnecke findet ſich auf den Heiden und auf Bergen, und heißt die Liberey. Die gte Schnecke iſt ganz weiß und überaus platt, mit einem gewundenen und gezähnten Mund. Sie hält ſich in Wäldern auf und iſt fremde. Die Schnecke Fig. 10, iſt eine von den ſchönſten. Es laufen auf einem agtſtein- farbigen Grund zwey braune und weiße Bande fort, und umgeben ihre fünf Gewinde, die ſehr niedrig und platt ſind. Sie kommt von Jamaika. Die ungenabelte Schnecke Fig. 11, kommt von Rennes in Bretagne. Thr Mund iſt ohne Saum. Sie unterſcheidet ſich von andern durch einen grauen Grund mit violetten weißgeſtreiften Banden. 30 Die Schnecke Fig. 12. wird von Fabius Columna Cap. 9. p. 18. angeführt, wo er fie Cochlea terreſtris turbinata et ftriata nennt. Dieſes iſt die feingeſtreifte Deckel- ſchnecke, mit 5 geſtreiften Windungen, welche ſich in die Höhe erheben. Sie iſt ſtark und dick, und von bleichgelber Farbe. www.m 319 Pa Die Erklärung der adht und zivanzigſten Kupfertafel.. 293 Die Schnecke Fig. 13. iſt eine ſehr beſondere Erdſchnecke, von deren Art man auch in der See findet. Thr Mund, der ihren Gewinden gegen über ſtehen ſollte, iſt umge- Kehret, und findet ſich mit ihnen in einerley Gegend. Thre Farbe iſt weiß, mit einer oran- gefarbenen Schnur, die ihre Gewinde umgibt. Sie iſt ſehr ſelten. Die 14. Figur ftellet den obern Theil der nemlichen Schnecke vor, welcher nicht weniger ſunderbar iſt. Die Grundfläche dieſes Theils iſt mit dem übrigen von einerler Farbe, und hat keine Streifen, ſondern in der Mitte blos eine Falte mit einigen orange- farbenen Flecken. Erdcouchylien von einer långlichtern Geſtalt als die Erdſchnecken ſind die Spitzhör- ner, aber ſie ſind dermaßen klein, daß ſie dem Auge leicht entwiſchen. Ich habe ſie niemals größer geſehen, als diejenigen ſind, welche ich auf der Tafel in ihrer natürlichen Größe ha- be abzeichnen laſſen. Das Spithorn Fig. 15. iſt nur ſo groß als die Helfte eines Gerſtenkorns und hat auch ihren Namen davon. Seine Geſtalt ift walzenförmig, mit fieben Gewinden, und ſeis ne Farbe fällt ins Gelbe. Die Mündung iſt ſpitzig und etwas zuſammengezogen. Das zweyte Spithorn Fig. 16. nennt ſich das Haberkorn, und hat mit dem Vori- gen gleiche Größe, aber nur fünf Gewinde. Die Mündung ſteht etwas hervor, iſt ey- rund und größer als die andere. Auch iſt die Spitze deßelben ſchärfer und die Farbe fchmu- tig grau. Man findet es, ſo wie das erſtere, in allen mooſichten Mauern. Die dritte Gattung der Spikhörner Fig. 17. iſt etwas größer als die Vorigen, ka- ſtanienbraun, mit fechs Gewinden und einer Mündung, weiche ganz eyrund und doppelt ſo groß iſt, als bey den übrigen. Dieſe Schnecke hålt ſich an den Steinen auf, und nennt fich die rechtsgeipundene Unvergleichliche. Fig. 18. ſtellt die 4te Gattung der Spikhörner vor, welche zwar von einerley Far- be, aber viel kürzer iſt. So wie ſie in der Mitte weitbauchig iſt, ſtellt ſie einen kleinen Kråußel mit 7 Gewinden vor. Sie hålt ſich in dem Moos der Wurzeln der großen Bäume auf. / Bey dieſen vier Gattungen von Spikhörnern drehen ſich ihre Gewinde von der lin- ken zur rechten, ſo wie auch ihr Mund. Es dieſes die ordentliche Bildung aller Spitzhör- ner tind überhaupts aller Gehäuſe, wenn man nemlich ihre Spiken in die Höhe hålt. Hier- über ſagt Nam, es dreheten ſich von dem mitternächtlichen Theil des Aequators alle Schne- cken von der linken zur rechten, um hierinnen der Bewegung der Sonne nachzufolgen. Dieſe Bemerkung kann aber nicht ſtatt finden, wenn die Spitzen der Schneckenſchaalen it die Tiefe gedreht ſind, wie die zwey erſten Sdnecken Fig 1. 2. abgezeichnet ſind. Das ste Spitzhorn Fig. 19. iſt ſehr klein, aber långlicht wie ein Haberkorn, mit 10 Gewinden. Seine Grundfläche iſt beynahe eben ſo ſpitig als ſein Wirbel. Die zwey Spißhirner Fig. 20. haben nur 7 Gewinde und find in nichts als in der Größe unterſchieden. Sie ſind durchſichtig und gelblicht, und haben eine breitere Grund- fläche als die Vorige. Man findet ſie alle drey in alten Gartenmauern, und in den Stam- men der Bäume. Er re 294 Erklärung der adt und zivanzigſten Kupfertafel. Die boeden lettern Gattungen haben ihre Gewinde und ihre Mündung von der Rechten zur Linken gedreht. Dieſes iſt die feltenſte Art. Das Spitzhorn Fig. 21. iſt aus der Inſel Cayenne. Sie ſind Zwitter, begatten fich und freßen Gras wie die Erdichnecken. Ihr Leib iſt bunt und nåhert ſich der Achat- farbe, und ihre Mündung ſehr weit und mit einem fleiſchfarbnen Saum eingefaßt. Von den Kugelſchnecken gibt es zwey verſchiedene Gattungen, und dieſe ſind in vier Figuren abgebildet. Die beeden erſten Fig. 22. zeigen die beeden Seiten von einerley Schaa- le und ihre ſehr große weiße Mündung. 0 Die zwer andern Figuren 23. ftellen wieder einerley Gehäus von oben und unten vor. Sie iſt nicht ſo dick als die Vorige, aber etwas länglichter, von gelber Farbe und ei- ner Feinheit, welche kaum das Anrühren leidet. Man findet ſelbige im Waſſer eben ſo wol als auf dem Lande. Die 4 Erdſchrauben Fig. 24. find afchgrau und außerordentlich klein. Man bemerkt einen geringen Unterſchied unter ihnen, und findet ſie ſehr ſelten. Die drey Napfmuſcheln Fig. 25. ſind aus dem Fabius Columna b) genommen, der fie zu Rom auf den Gallen eines Mirthenbaums lebendig angetroffen haben will. Dieſe Muſchelſchaalen ſind auf die Art kleiner Schildkröten gemacht, und in kleine Vierecke, von einer grauen in das purpurrothe fallenden Farbe abgetheilet. Ihre Höhlung findet ſich auf derjenigen Seite, mit welcher ſie an dem Stamm des Baums veft figen. Nach der Er- zählung Theophraſts c) findet man eben dergleichen Muſcheln auf den Gallen des Feigen- baums. Allein dieſes dürften wohl Gallinſecten und keine Muſcheln jeyn. Die unten auf der Kupfertafel abgezeichneten Schnecken ſind unbedeckte Er dync- cken von ſechs verſchiedenen Arten. Fig. 26. zeigt eine ſehr lange, nackende Schnecke, von dunkelrother Farbe, wel- che auf dem Rücken ſtatt des Gehäuſes ein anſehnliches ſchwarz geflecktes Schild oder lång- lichtes Dach trågt, worunter ſie ihren Kopf, Schwanz und ganzen Leib verbergen kann, wenn ſie berühret wird, oder Gefahr befürchtet. Sie hat wie die andern Schnecken vier Hörner, und in der Mitte ihres Schildes ein kleines converes Beinchen zu ihrer Vertheidi- gung, welches Lapillus, das Schneckenſteinchen, Bruſt- oder Rückenbein genennt wird. Die Schnecke Fig. 27. iſt ſehr klein und aſchgrau, ohne Flecken. Man findet ſie auf den Feldern und Wieſen. Dic Schnecke Fig. 28. iſt etwas größer und auf dem obern Theil des Körpers, be- Tonders auf dem Schilde Fohlenſchwarz und glänzend. Am Bauche fällt ihre Farbe ins Weiße und der Hinterleib iſt ganz rauh mit tiefen Furchen und druſigten Hügeln beſett. Dieſe dritte Art hat keinen Stein zu ihrer Vertheidigung. Die Schnecke der 29ten Figur iſt viel länger und größer. Die Grundfarbe an ihr gleichet dem Bernſtein, und die weißen Flecken und das kleine Sdild zeichnen ſie vor allen borzüglich aus. Bey b) De Purpura c, 6. p. 17. c) Lib. V. de caufis plantarum, Erklärung der amt und zwanzigſten Kupfertafel. 295 Bey Fig. 30. erblickt man eine ſehr dicke und unregelmäßig gebildete Schnecke. ghr Schild ſtoßt nahe an den Kopf an und ihre Farbe iſt bräunlidiroth. Die letzte Schnecke Fig. 31. iſt etwas gedreht und ziemlich ſtarf. Bom Hals bis an die Spitze des Schwanzes iſt ſie mit Flecken befekt und ihr Schild unterſcheidet ſich merklich von allen den vorigen Schneckenſchildern. Von ihrem gewöhnlichen Aufenthalt in feuchten Sellern hat ſie den Namen Sellerſchnecke erhalten. Teſtacea non viventia Lebloſe oder verſteinerte id eſt Foffilia. Condylien. Foſfilia Vnivalvia. Einſchaalichte Foßilien. Fig. 1, Fam. 1. Lepadites. 1. Familie, Napfmuſchel. Non occurrunt aures ma- Meerohren werden nicht gefun- rin ae. den. 2. Tubulites et Vermiculi- 2. Rühren und Wurmgehäuſe. - 2. tae. 3. 3 3. Nautilites. 3 . 4 . - 4. 4. Cochlites magnus. Schiffsboot. Ein groſſer Schnecke. Cochli- tes. parvus umbilica- Ein kleiner genabelter Schne cke tus, - 5. canali- - 5. Nerites magnus culatus 5. - - 5 Ein groffer röhrichter chwimmſchnecke oder Nies rite. parvus dentatus 6. 6. -. 6. Trochites aculeatus. compreſſus um- bilicatus. 8 - depreſſus feu fo- larium. - 7. 7. Buccinites expanſus et 17 canaliculatus. Ein kleiner gezähnter Nerite. Ein Kräuſel mit Spitzen. Ein dickerer Kräuſer mit einem Nabclloch. Ein platter Stråuſel, welcher die Sotthenuht heißt. Das weite gefurchte Spitz- horn. Das glatte und ſpißige Bucci- num. Das geſtreifteSpitzhorn mit ab- geſeßten Gewinden. Die Spindel. Das Spithorn mit biereckichten Stockwerken, . Fig. : ſimplex et aculeatus. 3 contignatus et ſtriatus. Fuſus. 1 8 3 + 1 3 $ 1 quadratim contignatus. Eeee 2 296 Mac ( ) - - -- T Fig. 7. Fam. 7. Buccinites perpendicula- Familie. Das Spitzhorn mit gerade hers riter ſtriatus. ablaufenden Streifen. - s. - - 8. Turbinites cancellatus. 8. - Die gegitterte Schraube. terebellum Ar- Die Schraube des Archimc- chimedis, Des. nominatus Mi- Die Schraube, welche die Be- naret. nennung Minaret führt. - 9. 9. - - 9. Volutites. 9. - Die Rolle, Deute. IO. - - 10.- 10. Rhombites f. Cylindri- 10. - Die Walzenſchnecke. - tes. II. - - II. - - II. Muricites expanſus et alatus, canaliculatus. - - aculeatus. - roſtro recur- vo. 12. - 12 I 2. - 12. Purpurites fubruber. Eine weite geflügelte Stachels ſchnecke. Eine gefurchte Stachelſchnecke. Eine Stachelſchnecke mit Spi- gen. mit umgebog men Schnabet. Eine rothlidte Purpurſchnecke. Die Purpurſchnecke mit fal- tichten Blåttern. Die glatte Kugelſchnecke mit Spitzen. Die genabelte Sugelſchnecke. Die geſchnabelte Porcellane. Die glatte Porcellanmuſchel. Ein S förmiges Ammonshorn. foliis lacini- atus, 13.- - 13. - - 13. Globoſites laevis et acu- leatus. cum umbone. - - - - 14. - - 14. Porcellanites roftratus. 14+ - fimplex. - 15. - - 15. Ammonites formatus in 15.- S. 2 1 1 1 - metallicus. Anglicanus. - 1 - Ein metalliſches Ammonshorn. Ein Engländiſches Ammons- horn. Ein zangenförmiges Ammons- horn. ad machinam produ&tilem. Zwer: Ho () 297 de 1 1 1 . $ . 1 6 Foſſilia bivalvia. Zweyſchaalichte Foßilien. Familia I. Oſtracites colore metallico. 1. Familie. Eine metalliſche Auſterſchaale. Fig. 16. flavidus. Eine gelbe Auſterſchaale. 2. Chamites dentatus. Fig. 17. 2. Eine Gienmuſchel mit Zähnen. planus. Eine flache Gienmuſchel. 3. Muſculites mutilatus T. mya- 3. Eine abgeſtümpfte Deichmut- tus. fig. 18. ſchel. Tellina Eine Teichmuſchel auf Tellinen Art. cinereus. Die aſchfahle Teichmuſchel. 4. Bucardites, Arca Noe. Fig. 4. Die Herzmuſchel, welche die Arche Noah genennt wird. Bucardium vul- Die gemeine Herzmuſchel gare. 5. Pečtinites auritus. Fig. 19. 5 Die Kammmuſchel mit Dhren. cinereus. Die graue Stammmuſchel. 6. Solenites, Fig. 21. 6. Die Mellerſcheiden. 6 - B 1 - 20. 3. - - , 1 Foflilia Multivalvia. Vielſchaalichte Foßilien. Familia 1. Echinites flavidus. Fig. 22. 1. Familie. Der gelbe Seeapfel. albus lapidique ad- Der weifle, an einem Stein haerens. feſtfigende Seeapfel. ſpatagus, ſpatana Das Pferdhuf, ein Seeapfel, gus. Der das Loch an der Seite hat. 2. Pholades. Fig. 23. Pholaden oder Steinſcheiden. 3. Balanitae. Fig. 24. 3 Seeicheln. Non occurrunt Foſſilia trium ultimarum Von den dren legten Familien, dét Stein- familiarum fcilicet Pollicipidum, Datteln, Entenmuſcheln und den Concharum Anatiferarum et Oſcab. Oſcabrion trift man keine verſteinert brion. an. - An 298 * , ( 9 ) Mờ D0D0D0D0D0D0D090909Ñ0D0D0D0 Anmerkungen über die leblofen oder verſteinerten Erdconchylien. s iſt meine Abricht nicht, hier von allen freinden Arten verſteinerter Sachen, als den Beinen, Zähnen, Hörnern, Wirbel - Hüft- und Achſel-Beinen und andern Thei- len von See- oder Land-Thieren zu reden. Eben ſo wenig werde ich mich auf die verſteinerte Wurzeln, Früchte, Farrenkräuter und andere Verſteinerungen aus dem Pflan- zenreich einlaßen. Ich will im Gegentheil blos von den verſteinerten Muſcheln handeln, welche ſich auf Seeconchylien von dieſer Art beziehen. Man muß durch die vielen Anmerkungen, welche in dieſem Werke ausgeſtreuet ſind, überzeuget ſeyn, daß dieſe gegrabene Conchylien wahre Verſteinerungen von Seeconchylien ſind, welche die Sündflut auf der ganzen Erde zerſtreuet hat, und welche nachher mit der Långe der Zeit erhårtet und zu Stein worden ſind, ſo wie man ſie itt ausgråbt. / / Unter denen verſteinerten Conchylien unterſcheidet man nach der neuen Methode, einſchaalichte, ztverſchaalichte und vielſchaalichte. Man findet unter den Einſchalichten, Napfmuſcheln, Scerbhren, Stifskuttel, Schnecken, Neriten, Kräuſel, Spişhörner, Schrauben, Poſthörner, Walzen, Sta- chelſchnecken, Purpurſhnecken, Sugelſchnecken und Porcellanen, ſo daß von den 15 Fami- lien der Einſchaalichten, welche wir bey den Seeconchylien unterſchieden, nur eine Familie übrig bleibt, welche man nicht verſteinert findet. Dieſes ſind die Meerohren, a) Ich ha- be ihren Platz mit den Ammonshörnern ausgefüllet. Von den Zweyſchaalichten findet man alle ſechs Geſchlechter", als die Auſtern, die Gienmuſcheln, die Teich- oder Malermuſcheln, die Herz- und Kammmuſcheln und die Mer ſerſcheiden. Von den ſechs Familien der vielſchaalichten Meermuſcheln finden fich unter den ver- ſteinerten blos die Seeäpfel, die Steinmuſcheln und die Seeeicheln; die übrigen fehlen gånzlich. b) Es iſt zu bemerken, daß es unter den 14. bekannten Geſchlechtern der Einſchaalicia ten Foßilien, unter den fechſen der Zweyſchaalichten und den dreyen der Vielſchaalichten, 'viele anſehnliche Untergattungen gibt. Ich habe ſie alle nach einander in der Eintheilung angezeiget, und durch Berworter, welche ihren Unterſchied bezeichnen, beſtimmt. Die "Kein verſteinertes Meerohr, ſondern ein Stück vom Nautilus. a) Man findet eine ungeſtalte Gattung davon in dem Specimen des ScHeuker, pag. 58. fig. 80. aber das iſt kein Meerohr, ſondern ein abgebrochen Stück von einem Schiffs, kuttel. So iſt eben auch das, ro in dem Verzeichnis des Geofroy angeführt wird, b) Es gibt doch Naturkundige, welche ein verſteinertes Ofcabrion wollen geſehen has ben. Anmerkungen über die lebloſen oder verſteinerten Erd-Conchylien.. 299 1 Die Verſteinerungen haben keine eigene unterſcheidungsmerkmale der Geſchlechter und der Gattungen, ſondern kommen mit den Seeconchylien überein, weil ſie in der That nichts anders ſind. Wir werden ſie alſo nach den generiſchen und ſpecifiſchen Unterſchieden der Seeconchylien, welche an verſchiedenen Orten in dieſem Werk angegeben ſind, unter- ſcheiden müßen, wenn wir ſie vollkommen kennen wollen. Es gibt viele verſteigerte Conchylien, c) von denen die Secconchylien, von deren Gattung ſie ſind, nicht in dem Meer gefunden werden. Das Ammonshorn gehört unter Dieſe Zahi; vielleicht iſt es der Abdruck eines unbekannten Schiffboots. Man hielt ſie vor- zeiten für verſteinerte Schlangen; viele Schriftſteller a) vergliechen ſie, und verwechſelten ſie auch oft mit den Schifsbooten. Es find wol beede innerlich in Stammern eingetheilt, aber dieſe Stammern haben 1) in den Schifsbooten, mehr Krümmungen als in den Am- monshörnern, und 2) mangelt auch ben den Ammonshörnern der kleine Canal, der in dem Innern der Schiffsboote alle hammern mit einander vereinigt. Dieſe Verſchiedenheiten find innerlich, und fallen bey dem erſten Anblick nicht in die Augen, ich will deswegen ei- nen augenfcheinlichern Unterſchied, 8. B. in ihrer Schaale, anführen. Das Schiffsboot hat, es mag nun glatt oder geſtreift ſeyn, alle feine Windungen ännerlich, und zeigt von außen nur eine einzige Große; e) die fich bey ſeinem Auge endigt. Das Ammoushorn hat im Gegentheil außen mehrere Gewinde, öfters mit Kinotgen, faſt allezeit mit Streifen befeßt. Dieſes iſt der wahre Unterſchied beeder Conchylien. Man verwechſelt das Ammonshorn f) ferner mit denen Tellerſchrecken der ſüßen Wailer, da doch ein merklicher Unterſchied vorhanden iſt. Die Ammonshörner ſind äußer- lich aus etlichen Gewinden zuſammengeſetzt, und innerlich in mehrere Kammern abgetheilet. Fhre Geſtalt iſt bey allen Gewinden gleid) erhoben und zugerundet, bis zu dem Auge der Windungen, das auf beeden Seiten gleich platt iſt; ihre Mündung fällt gerade in die Mit- te des Umkreiſes der letten Windung, ohne ſich gegen eine Seite mehr als gegen die andea re zu neigea. Die Tellerſchnecken aber ſind gewöhnlich oben glatt, und haben nur eine Kammer innerlich ohne Fächer oder Abtheilungen. Obgleich ihre Geſtalt platt iſt, ſo ſind doch bee- de Seiten verſchieden. Die obere beſteht aus Gewinden, die ſich immer bis zu dem Mittel- punct erheben; die untere Seiten hingegen iſt vertiefet, und man ſicht nur ein Gewinder das durch die Mündung zur Seite unterbrochen wird, öfters auch noch ein Loch, das die Stelle des Nabels vertritt. Wir haben noch eine unbekannte Verſteinerung, die Concha rarior anomia vertice roſtrato, oder, wie ſie andere nennen, die terebratula. Dieſe Fofilie kommt mit der Schaale des Huhns , welche auf der 23ten Tafel der Herzmuſcheln vorgeſtellt iſt, überein. Die Verſteinerung, welche einen Greifſchnabel hat, führt den Namen g) Gry- Ff ff 2 phi- c) Oryctolog. p. 19. vego utique ab iis ſeparandas et Nautilorum generi inſerendas cenfeo, cum unicus ſal- d) Praecipuis huius temporis philoſophis arri- Item gyrus externe appareat, caeteris inter- det, (ob eundem circumvolutionis mo- ne latentibus. Mr. BRENNIUS p. 29. dum) Cornua Ammonis ad Nautilos re- ferre, qui autem ſtructura ab iis ita diffe- f) Liſter nennt einige Uminonshörner Coch- runt, ut de veritate huius opinionis nerito leae turbinatae figura depreſſa als ob ſie dubitandum fit. LANG. p. 86. JANUS Tellerſchnecken wären. PLANCUS. P. 70 g) Gryphites maior five "latiuſculus , longi- e) Nautili quedam ſpecies ab auctoribus fub roſter lacuna fubinde infignitus. LuIDIUS titulo Cornu Ammonis recenſetur; quas Ichnogr. p. 26. auch noch ein god 300 Erklärung der neun und zivanzigſten Kupfertafel. 7 7 phites curvi roftrum. Andere, deren Abbildung wir in einigen Schriftſtellern finden, laßen ſich nicht mehr unter den Seeconchylien antreffen, als der Alveolus, der Lituites, der Orthoceratites und Raftelluin lapis, i) Die Schwammen- und Fingerſteine gehören in ihrer Ordnung unter die gebildeten Steine, 'wovon ſie Arten ſind, in die Oryctologie. Dieſe Foßilien wachſen von Natur in der Erde, ſtatt daß die verſteinerte Conchylien, wovon hier die Rede iſt, der Erde nicht natürlich, ſondern hineingefloket und daſelbſt verſteinert worden ſind. Die verſteinerten Conchylien ſind allezeit weiß, weil ſie ihre natürliche Farbe und ihren Glanz, den ſie aus dem Meer mitbrachten, in der Erde verlohren haben. Die Ma- terie, mit der ſie angefüllet, oder umgeben ſind, iſt mit dem Urſtof der Steine und des Marmors einerley, und beſtehet aus Sand, Leimen, und Mergel, mit einem Wort, aus verſteinerter Erde. Es gibt aber dennoch zu Courtagnon nahe ber Reims verſteinerte Con- chplien, welche ihre Politur und ihre Farben noch beſigen. Unſtreitig 'werden ſich die k) Erd- und Fluß-Conchylien in der Erde miteinander vermiſcht haben, da ſie alle zu gleicher Zeit durch die Wafer der Sündflut überall verſtreuet wurden. Wenn man heut zu Tag unter den verſteinerten Conchylien nur ein wenig Erd- und Fluß-Conchylien antrift, ſo muß unfehlbar ihre Feinheit und allzugroße Zerbrechlichkeit daran Schuld ſeyn, daß ſie verfault ſind, ehe ſie noch haben in Stein verwandelt werden können. Vielleicht finden ſich auch noch Erd- und Fluß - Conchylien unter der großen Men- ge Foßilien. Wenigſtens verdiente es die Unterſuchung der Conchyliologiſten. man trift auch gegrabene Conchylien an, die noch ſehr wenig verſteinert ſind. Die- fes rührt vermuthlich von dem Ort her, 'wo ſie lagen. Befand ſich die Schaale auf dem Tode des Thiers in einem fetten Sand, ſo konnte ſie ſich vermig ihres Salzes erhalten, ohne eine weitere Veränderung zu leiden, als daß ſie zu Kalk wurde. Lagen ſie aber in ſteinigten Letten, ſo erharteten und verſteimerten ſie ſich nothwendig mit dem Stein ſelbſt, und das übri- ge gieng wegen des Üebermaaſes des Bergharzes, Schwefels und Arſenics verlohren. Ich habe mich ſo viel möglich bemühet, ber jeder Verſteinerung den Ort beizufügen, wo fie gegraben worden. Dieſe Genauigkeit bewähret nicht nur die Gewißheit ihres Daſcyns, fondern gibt auch den Liebhabern die Mittel an die Hand, ſich ſelbige verſchaffen zu können. Erklärung der neun und zwanzigſten Kupfertafel. Einſchaalichte Foſilien. . ie erſte Figur, Lepadites, iſt eine kleine röhrichte Napfmuſchel, deren Wirbel durch bohret iſt. Sie iſt aus der Abtey Pontlevoie in Blefois. Eben daher iſt auch die zweyte Figur, welche ein Röhrlein vorſtellet, das ordentlich Die Zahnſchnecke und verſteinert Tubulites genennt wird. Sie hat ſich in der Erde nicht viel verändert. Die mit Num. 2. bezeichnete iſt eine Verſteinerte Wurmröhre, von röthlichter Far- be, welche Vermiculita heißet. Ben 1) LISTER. Synopſ. plant. 486. 1729. Cochlea terreliris candida prope Vallein in Haflia effofla Rosinys. Coch- k) Cochleae terreſtres ex telluris viſceribus lites e Latomia prope Nordlingam Sue- erutae: inuſculi fluviatiles et telluris viſce- vorum. BAIERVS. ribus eruti, WOODWARD cat. p. 108. Lond. 300 Coquillages Fossiles. Univalves, Sinſchaligte planc.2g 1 } 2 2000 8 01001001 g 10 12 Lt 12 14 15 aa 13 Hai Bivalves, Swey ſeyaligte. 18 17 22 19 20 18 Multivalves, melelehaligte 22 23 24 Cochter et Concha rofailes, gegrabene Schnelen ind prifchel plano ag M 3. Erklärung der neun und zwanzigſten Kupfertafel. 301 Bey Fig. 3. ſind zwer Schnecken, welche Cochlites genennt werden. Beyde find genabelt, und der eine iſt um die Hälfte größer als der andere. N. 4. zeigt zwey|Schwimmſchnecken, Neritites, beede geſtreift. Die Mündung des lekten iſt mit Záhnen und einem Gebiß verſehen, wie die Quenotte. Bey Fig. 5. erblickt man drey Kråuſel, Troch tes. Erſterer iſt lang und zugeſpitzt, und der andere um vieles Dicker. Beede kommen von Pontlevoie. Der dritte, den man die Treppe oder die Sonnenuhr nennt, iſt aus fremden Landen. Doch findet man ihn auch zu Courtagnon. Bey N. 6. folgen 6 Spißhirner (Buccinites) auf einander. Erſteres hat nichts von ſeiner braunen Farbe verlohren, iſt bauchicht, geſtreift, und hat ein Gewinde von vier ho- rizontal abgeſetzten Kreiſen. Das zweyte iſt glatt, und hat noch ſeine ganze Politur. Sei- ne Geſtalt iſt außerordentlich lang und ſpitzig, und an dem Gewinde getrennt, wie bey der Biſchoffsmüşen, welche es ganz wohl vorſtellt. Die Mündung iſt gezähnt, und die Lefze, ob gleich an einigen Orten zerbrochen, wie ein Flügel gebildet. Das dritte Spitzhorn hat unter den Seeconchylien keine, die ihr an Geſtalt gleich iſt. Sie iſt in ſieben gewölbte Stocks werke getheilet, von denen jedes mit Streifen und Furthen beſegt iſt. Bey dem vierten Spitzhorn bemerket man die Bildung der Epindel, und an dem folgenden, daß es bey jeder Windung platt und ganz eben iſt. Das ſechſte Spişhorn iſt in mehrere Stücke getheilet, an de- nen man gerade herablaufende Furchen erblickt. Dieſe drey leztern kommen von Courtagnon. Bey N. 7. zeigen ſich dren Schrauben, das eine mit Schnüren und kleinen Strei- fen, wie der Chagrin, das andere nach der gewöhnlichen Art gebildet, beede aus der Abtey Pontlevoye. Das dritte iſt von Courtagnon und ſtellt einen Thurm vor, der mit 4 Reis hen von Knötchen und Streifen beſegt iſt. Man nennt es Turbinites Strombites. Die Teute Fig. 8. iſt in ihrer Art allein, und findet ſich ſelten unter den verſteiners ten Conchylien von Pontlevoie. Man kennct ſie unter dem Namen Volurites. Die Rolle oder Walze N. 9. (Cylindrites, Rhombites) iſt von Courtagnon. Man bemerkt auf ihrem Oberkleid einige Streifen und eine ſehr feine Spitze. In der noten Figur ſind 4 Stacheiſchnecken (Muricites) vorgeſtellt, welche von eis ner feltnen Art und ſehr wohl confervirt ſind. Die erſte hat Flügel, und die zweyte Fur- chen. Die zwey lettern, von denen die eine einen zurückgebogenen Schnabel, und die ans dere die ganze Oberfläche mit Stacheln beſetzt hat, ſind von Courtagnon. Die 11. Figur ſtellt zwen Purpurſchnecken (Purpurites) von Pontlevoie vor. Die erſte iſt dunkelgelb und fållt ins Röthlichte. Sie iſt in den Cichorienblättern, mit denen fie umgeben iſt, vollkommen wohl conſervirt. Bey Fig. 12. ſind zwey Stugelſchnecken, oder Globoſitae. Die erſte iſt ſehr Tchwer, und hat eine đußerſt feine Spitze und einen un etwas zerrißenen Flügel; bey der Zweyten be- merkt man einen Sinopf auf dem Haupt, wie man ihn an den Mohrenkronen findet. Zwey Porcellanmuſcheln, (Porcellanites) machen die 13. Figur aus. Sie ſind ſo wohl an Bildung als an Größe verſchieden. An der Spiße der gröften ſtehen zipey kleine Knöpfe. a a iſt ein verſteinerter einſamwohnender Secwurm. Fig. 14. zeigt auf zwey Ammonshirner. Das erſtere iſt aus der Normandie, und hat nur drey Gewinde, mit Streifen, die ſich in Sinótchen erheben, und von gelblichter Farbe. Das Zweyte iſt aus England, außerordentlich ſchön und wohl behalten. Seine Farbe iſt braun; feine Streifen ſehr enge geordnet und alle gerade auf den Mittelpunct hinlaufend. Man nennt es Ammonites. a) Die 15. Fig. ſtellt ein wahres Schiffsboot 1) ganz weiß, und ziemlich großvor. Seine Oberfläche iſt in mehrere Falten oder Schuppen getheilt, welche feine innere Tammern bezeich- nen, die durch eine kleine Röhre mit einander Gemeinſchaft haben. Man findet von dieſer Art einen ſehr ſchönen, der faſt in Agtſtein verwandelt iſt, in dem Naturaliencabinet des Königli- chen Medicinergartens. Zwen- a) JANUS Plancus will an dem Ufer des Rio b) Bayer führt einen davon an, fol. 60. mini ſieben Geſchlechter von Ummonshór planch. 2.Quidius führt unter allen ſeis nern gefunden haben, welche aus dem Meer nen Abzeichnungen nur einen Nautilus an. famen. Bourguet har nad) ſeinem Beriche Lang gibt eine Abbildung von zwen ůber rechzig Arten auf den Bergen gefun. Schiffsbooten p. 102. Hift. lap. Helvetiae den. Deconchis minus notis, p.8. Herr Breyn führt gwen davon an; boooh mehrere. G9 99 302 Erklärung der neun und zwanzigſten Kupfertafel. Die Zweyſchaalichte Foßilien. ie 16. Figur weiſſet auf eine andere Claſſe verſteinerter Muſcheln, auf die Zweyſchaalich- ten. Die erſte Auſter, Oſtracites, iſt faſt metalliſirt. Die obere Schaale iſt erhaben, und ſchließt ſehr genau auf, das untere weitere Stück ; ihre Geſtalt iſt übrigens ſehr ſeltſam. Die andere Auſter iſt långlicht und geib, mit einem hervorſtehenden Schnabel. Die beeden Schaalen ſind, ob ſie gleich übrigens wohl unterſchieden ſind, ſo in einander verſteinert, daß man ſie nicht trennen kann. Bey Fig. 17. zeigt ſich die Helfte ciner ganz weiſſen Gienmuſchel, welche wegen einer Rei- he von Záhnen unten und oben merkwürdig iſt. Sie iſt zu Rennes aus der Erde gegraben worden. Die andere Gienmuſchel iſt mit Queerſtreifen befekt, noch ganz und wohl ge- ſchloſſen. Sie führt den Namen Chamites. Fig. 18. ſind drey Teich - und Tellmuſcheln abgezeichnet, welche auſſer der Verſchie- denheit ihrer Bildung nichts beſonderes haben. Die Naturaliſten nennen ſie Muſculites, Tellinites, Mitylites und Myites. Fig. 19. zeigt auf Kammmuſcheln von verſchiednen Arten. Die erſtere hat Ohren, und liegt auf einer andern ſehr zerſtümmelten ammmuſchel. Es hat ſich von ihr nichts als der obere Theil erhalten. Die andere Aammmuſchel hat ihrebecde Flügel noch bey einander, und man kann ihre vielfachen und erhabenen Streifen ſehr deutlich unterſcheiden. Sie nennen ſich Pectinitae. Die erſte Figur bey Num. 20. ift die Helfte einer Arche Noah von Pontlevoie. So klein fie iſt, ſo hat ſie doch ſehr nette Streifen. Die zwerte Figur iſt ein ganzes Ochſenherz, oder Bucardites Die 21. Fig. ſtellt einen Solen oder eine Meſſerſcheide vor, welche Liſter Solenites eru- pibus iuxta Philo agri Eboracenſis nennt. Man muß dieſe Meſſerſcheide, nicht mit dem ſoge- nannten Solen arenarius verwechſeln, den man in der Engländiſchen Grafſchaft York findet. Vielſchaalichte Foßilien. Wir , ten. Man kann ihnen dieſe Benennung nicht abſprechen, wenn gleich die verſchiednen Stücke, aus denen ſie beſtehen, nach Art der Zweyſchaalichten zuſammen gefüget, oder zum Theil, wie die Spißen der Seeåpfel, verlohren gegangen ſind. Es iſt genug, daß fie urſprüng- lich vorhanden waren, und daß man noch ſolche verſteinerte Spitzen findet, von denen Luidius c) zwey Zeichnungen liefert. Der erſte Secapfel Num. 22. iſt ſehr wohl behalten, und man findet ſie äuſſerſt felten in der auf der Kupfertafel angezeigten Gróne. Der Zweite iſt kleiner und hångt an einer Art von Schnecken oder Neriten. Letzterer iſt weiſſer und etwas hohl, da im Gegentheil der erſtere dick und ſchwer iſt. Der dritte Seeapfel bey eben der Zahl 22. nennt ſich das Pferdhuf, und im Lateiniſchen Echinus Spatagus. Er iſt auſſerordentlich (dwer. Man begreift ſie alle unter der allgemeinen Benennung Echinites. Fig. 23. zeigt auf eine verſteinerte Steinmuſchel, ein Stück, welches ſehr ſelten gefun- den wird. Es iſt nur ein Theildavon vorhanden, und eigentlich nur die Muſchel. Die Farbe iſt gelblicht, und die verſchiednen Haute, die man dabey wahrnimmt, geben die Schaaledes Thiers und ſeine innerliche Einrichtung zu erkennen. Die lekte Verſteinerung Fig. 24. iſt unter allen die feltenſte, und ſtellt eine Seeeichervor, die an einem Steinvon verſchiedenenStücken und Rinden feſtſitzt. Nach dem Berichte Baiers b) iſt ſie in dem Nürnbergiſchen Gebiet gefunden worden. Man könnte ſie Balanita nennen. Man findet ſie auſſerdem auch in Piemont, in dem Veroneſiſchen 2c. Ende des erſten Theils. 1 a) Iehnograph. p. 51. n. 1052, 1060. Man hat mehrere dieſer Spigen um die zwey Seeápfel Fig. 4. Taf. 3. geſehen, und Lang führt davon ſechs Benſpiele an. p. 127. Hift. lap, Helv. b) Orictograph. Norica p.72. planche 6.fig. 13. Herrn von Argenville Condyliologic Zweyter Theil. Die zoomorphoſ oder Athildung und Beſchreibung der Thiere, welde die Gehäuſe bewohnen. od romeo ਇਸ ਦੇ ਦਾ de DDIDDID)) M Vorläufige Abhandlung von der 8 | | | | | D Dm D ore (Abbildung der Thiere). Die groſſen Genies haben jederzeit denen, die nach ihnen lebten, den Ton angegeben. Sie klártert durch ihre natürlichen Kenntniſſe nicht nur allein ihre Tage auf: ſondern ſie dienten auch den Zeiten, die nach il- nen folgten, ſtatt eines Lichtes. Selbſt ihr Tadel, der durch die Era fahrung gerechtfertiget wurde, trug vieles dazubey, um unſre Einſichten zu vermehren. So fchreitet der Geiſt des Menſchen immer weiter fort! Hieſe das nicht den Frrthum fortpflanz zen, wenn man ihin allzublindlings folgen wollte? Und konnte man hier nicht den meiſten unſe- rer heutigen Naturforſcher einen Verweiß geben, der allzuwohl gegründet zu ſeyn ſcheinet? Indem ſie ſich durch das Anſehen der Alten in den Materien, die ſie nach ihnen abhandela ten, fortreifen liefen: ſo jahe man, daß fie als claviſche Nachahmer ſich die Meynungen derfelben eigen machten, ſo ſehr, daß ſie auch felbft die mit allzugeringer Genauigkeit ver- fertigten Rinte und Abbbildungen, die in den Werken jener anzutreffen waren, nachzeich- neten. Wenn die Natur, die den Reichthum ihres Schauplates ohne Unterlaß vor un- Fern Augen ausleget, öfter zu Rathe gezogen worden ware: ſo würde fie denſelben ohne A zweta 2 4 Vorläufige Das Licht der Erfahrung iſt das Zweifel einen ganz andern Unterricht ertheilet haben. einzige, das einen Naturforſcher leiten muß. Wäre dieſes Geſetz beſſer beforget worden, ſo würden wir auch ohne Zweifel der Durchleſung jener unendlichen Zuſammenſtoppelungen långſtgeſagter Dinge überhoben ſeyn, die, weit Da'on entfernt die Gránzen der Wiſſenſchaft zu erweitern, uns gar nichts lehren, und uns nur je mehr und mehr in Verwirrung ſetzen. In der That, alles was man von den Thieren, die mit Steinſchaalen bedecket find, geſchrieben hat, wird von der Natur widerleget. Man ſollte wohl ſagen, daß die groſſen Revolutionen der Reiche, die in un- fern Sitten eine ſo merkliche Veränderung verurſachet haben, ſich auf eine gewiſſe Art auch über die thicriſchen Geſchöpfe erſtrecket haben, ſo daß dieſelben nicht mehr die ſind, die ſie zur Zeit unſerer Vorfahren waren, oder daß ſie in ihrem Weſen einige Verán- derung erlitten haben, die ſie jetzt ſo unkenntlich machet. nen. Man muß faſt auſſerſt darüber erſtaunen, daß die Autoren, die biß auf unſere Zei- ten von der natürlichen Geſchichte geſchrieben haben, ſich größten Theils begnügen lieſſen, nur von der Decke der mit Steinſchaalen verſehenen Thiere zu reden, ohne dieſer Indivi- duen felbſt, ſo ferne ſie von ihren Schaalen abgeſondert betrachtet werden, zu erwäh- Indeſſen wären ſie doch nicht weniger, als die ſchönen Wohnungen, die ſie ſich zu bauen wiſſen, der Aufmerkſamkeit derſelben würdig geweſen. Vielleicht aber wurden ſie durch die unzähligen Hinderniſſe abgeſchröckt, die ſich von allen Seiten hervorthun, ſowohl um Thiere, die nur in entfernten Weltgegenden wohnen, zu ſammien, als auch um stór- per, deren Bewegungen und verſchiedene Theile ſo ſehr verſteckt ſind, abzuzeichnen; und lieffen alſo dieſes Vorhaben fahren. Fabius Columna, der ſich über dieſe Auslaſſung wunderte, beklagt ſich darüber in ciner von ſeinen Vorreden' a). Es iſt freylich wahr, daß uns die meiſten dieſer Fic fiche felten zu Geſichte kommen, daß es äuſſerſt ſchwer iſt, ſie aufzuſuchen, und daß alles, was ihre Art zu leben und ſich fortzupflanzen betrift, ein Geheimniß iſt, welches noch we- nige Autoren enthüllet haben. Aber ſind denn nun dieſe Schwierigkeiten unüberwind- lich? Weit entfernt, unſre Naturforſcher muthloß zu machen, ſollten ſie ihnen nicht viel- mehr eine ſo edle Laufbahn eröfnen? Welch ein Ruhm für ſie, die gelehrte Welt mit einer ſo nützlichen Entdeckung zu bereichern! / Man rum effigies tradidiſſe, mirum fane videri A) Ex omnibus tamen, qui de illis verba fe- cerunt , neminem ipfa teſtis inhabitan- tia animalia conſideraſſe variasque eo- poteft, . Abhandlung. 5 5 Man kann nicht läugnen, daß dieſer Theil an der natürlichen Geſchichte noch man- gelt, und daß die in Anſehung der Conchyliologie gemachte Anmerkung ſehr wohl gegrün- Set ift. Es fitheint freylich, als ob in derſelben dieſe Materie aus dem Grunde abgehan- delt worden ſen; und indeſſen iſt ſie doch dat innen weder angefangen, noch ausgeführt, Die Muſchelſchaalen erſcheinen daſelbſt allein, und von ihren Einwohnern entblößt. Das gegenwärtige Werk hat 'fie endlich wieder vereiniget. Nichts ſchien dem Verfaſſer deſſelben ſchwer zu ſeyn, wenn es dabey auf die allgemeine Nußbarkeit ankam. Man fin det hier eben ſowohl die Thiere, welche in den Fluß - und Erdmuſcheln wohnen, als in den Seemuſcheln. Dieſe Arbeit verdient gewiß einige Nachficht, und man wagt es, fich dieſelbe von Seiten eines Leſers zu verſprechen, der bisher den Vater dieſes Werks ſo ge- neigt aufgenommen hat. Es haben zwar einige Naturforſcher Figuren von verſchiedenen ſteinſchaalichten Thieren geliefert; aber ohne uns eine vollſtándige Sammlung davon zu verſchaffen, und es mangelt uns alſo noch der größte Theil. Rumph hat die Figur des Schiffboots herausgegeben; Liſter und Willis die Abbildung der Auftern; Columna hat die Purpurſchnecke mitge- theilt; Swammerdam einige Schlammſchnecken; Tournefort hat die Napfſchnecke bez ſchrieben, und man trift einige Muſchelfiſche in den Abhandlungen der Academie der Wife ſenſchaften an. Aus Hochachtung gegen dieſe Gelehrten war der Verfaffer Willens, fich der Figuren, welche ſie vorgelegét hatten, zu bedienen, indem er ſie für fehlerfrey und ganz vollkommen anſahe. Allein die allererfte Figur, die er nach der Natur zeichnen ließ, fiel fo verſchie- den von jenen aus, daß er dadurch bewogen wurde, auch an der Richtigkeit aller übrigen zu zweifeln. Wenn man alſo dieſe neuen Zeichnungen mit denen, deren man ſich bisher in einigen Werken bebienet hat, ſo wenig übereinſtimmig befinden ſollte: fo růhret dieſes nur davon her, weil die Gegenſtande den Künſtlern, die ſie nachzeichneten, von der Na- tur gerade ſo borgebildet worden ſind. Auſſerdem lehrte die Erfahrung, daß die nämli- chen Thiere in Amerika) in Afrika und in unſern europäiſchen Seehafen ein wenig von einander verſchieden ſind. Dieſe Verſchiedenheit darf keiner andern Urſache, als allein der großen Pracht der Natur zugeſchrieben werden. Wenn einige Autoren behauptet haben, daß gewife Figuren Bon Muſcheln ſonſt nir- gends auſſer nur in ihrem Werke anzutreffen ſind, ſo wird man ihnen antworten, daß die- fe Muſcheln, die man befint, einen ſo ſchlechten Werth haben, daß man ihnen einen Play unter den Auswürflingen in den Cabinetten anweiſſet, und daß man ſie nicht für würdig bes fand, fie hier abſtechen zu laſſen. De minimis non curat Praetor, II. Cheil. Wit Vorläufige Wir wollen die Thiere, von denen in dieſem andern b) Cheile gehandelt wird, nach siver verſchiedenen Anblicken betrachten: die einen bloß, die andern mit Schaalen bedeckt. Die bloffen beſtehen nur allein aus den nackenden Erdſchnecken, deren es ver- ſchiedene Arten giebt, die man unten auf der 28. Platte der Conchyliologie mit den nöthi- gen Erklärungen findet. TI Die mit Schaalen bedeckten Thiere theilen ſich in ſieben und zwanzig Gattuna gen ein, unter welchen alle die; ſo wir kennen, begriffen ſind. Sie werden von uns, ro wie in der Conchyliologie, eingetheilet werden: in ſolche, die im Meere, ſolche die in für ren Waſſern, und ſolche, die auf der Erde leben. Alle dieſe Arten, fie zu unterſcheiden, ſtimmen ſehr wohl mit derjenigen Methode überein, welche ſie als Einſchaalichte, Zwei- ſchaalichte und Vielſchaalichte anordnet. 1 Die Claſſe der Einſchaalichten, die fich im Meere aufhalten, beſtehet aus funfzehen Familien, als: der Napfſchnecke, dem Meerohr, den Meerrohren und Seeturmgehau- fen, den Schiffsbooten, den rundmaulichten, halbrundmåulichten und plattmåulichten Seeſchnecken, den Trompetenſchnecken, den Schraubenſchnecken, den Segel- oder Tu- tenſchnecken, den Rollen- oder Walzenſchnecken, den Stachelſchnecken, den Purpurſchne- cen, den Tonnen, und den Porcellanſchnecken. / Die Claſſe der Zweyfdaalichten iſt aus fechs Familien zuſammengeſetzt, nåmlich, den Auſtern, den Gienmuſcheln, den Mieſmuſcheln, den Stammmuſcheln, den Herzmuſcheln, und den Meſſerſchaalen. Unter den Vielſchaalichten findet man auch ſechs Familien, als: die Seeigel, das Oſcabrion, die Meereicheln, die Steindatteln, die Entenmuſcheln, und die Steinſchei- denmuſcheln. Die Flußſchnecken, oder die in fúffen Waſſern wohnen, theilen ſich nur in zwey Claf- fen: in einfdaalichte und zweyſchaalichte. Vielſchaalichte hat man noch nicht unter ihnen gefunden. Die 1) Da dieſes Werk ſchon vor mehr als zehen Jahren angefangen worden iſt, ſo wurde es nur dadurch verzögert, weil man auf die Riſſe und Zeichnungen, die man aus Indien bringen ließ, ſo lange warten mußte. Das Alter dieſes Werks muß alſo von jener Zeit an gerechnet werden. Man hat keines von den Werfen, die feit der Zeit erſchienen ſind, zu Rathe gezo. gen, um aus ihnen etwas in dieſem ju åndern. Abhandlung. 7 Die Claſſe der Einſchaalichten beſtehet aus fieben Familien, nämlich, der Napfc ſchnecke, den rundmaulichten und halbrundmaulichten Flußſchnecken, den Schraubenſchne- cken, den Trompetenſchnecken; den Tonnen, und den Tellerſchnecken. Die Claffe der Zweyſchaalichten iſt nur aus zwey Familien zuſammengeſett, nám- lich, den Gienmuſcheln und Scich oder Flußmuſcheln. Die Erbſchnecken ſind alle einſchaalicht, und theilen ſich überhaupt in lebendige und toðte Thiere. Die lebendigen Thiere find entteber ſolche, die mit Schaalen bedeckt ſind, oder folche, die derſelben ermangeln. Die erſtern ſind: die rundmaulichten, halbrundmåulidhtert, und plattrundmaulich- ten Schnecken, die Trompetenſchnecken, und die Schraubenſchnecken. Die andern liefern uns nur die nackenden Erdſchnecken, von denen wir ſchon gere- det haben. Die tobten Erdconchylien find alle die ausgegrabenen Schnecken und Muſcheln, wel che fich in einſchaalichte, zweyſchaalichte, vielſchaalichte, und in eben ſo viele Familien als die Seeconchylien, drey oder vier ausgenommen, eintheilen. Man hat weitläuftig von denſelben in der Conchyliologie gehandelt. Um an der Art, deren man ſich ber Beſchreibung der im Meere und in den füſſen Waſſern lebenden Thiere bedienet, nichts zu ändern, wollen wir uns nach der Gewohnheit richten und dieſelben zuweilen Fiſche nennen, in Betracht des Elements, worinnen ſie ge- bohren werden, ihr Leben zubringen, und in welchem ſie ihre Art fortpflanzen. Man wird indeffen zugeben, daß dieſe Sorten von Fifchen nicht eigentlich als ſolche betrachtet werden können. Es fehlen ihnen die weſentlichen Sheile, welche den Haupts charakter der Fiſche ausmachen, und folglich haben ſie weder Skelette, noch Beine, noch Gráten, kein Blut, keine Ohren, keine Floßfedern, und auch keine Schwänze. Welch eine Verſchiedenheit findet ſich nicht in ihrem Geſchmacke, in ihrem Fleiſche, und in den übrigen Theilen ihrer Leiber! Dieſe Schnecken und Muſcheln haben nur eine leimichte zihe Feuchtigkeit, die ihnen ſtatt des Blutes dienet; ihre Theile, als Eingewende, ſchleimicha te Säfte, Knorpeln und Sehnen ſind von den Theilen der andern Fiſche ſehr verſchieden. Wir dürfen alſo nicht damit umgehen, fie unter eine Claffe zu bringen. Man muß fie vielmehr als Thiere von einer beſondern Gattung und Familie betrachten, die wohl ver- dienen, in der Ordnung der Natur cine eigene Claire auszumachen. B 2 Die 8 Vorlå ufige Die Alten nennten ſie exangues aquatici (blutloſe Waflerthiere) und die Steuern c) legten ihnen die Benennungen Polypen und Muſchelwürmer bey. Um ſie in die ih- nen gehörige Stelle zu ſehen, muß man einem geiviſſen Autor zu Folge d), alle unvernünf- tigen Thiere, die man kennet, in fünf Ordnungen unterſcheiden, unter welchen die vier- meer füßigen Thirre, die Vögel, Die Fiſche, die kriechenden Thiere, und die Infecten begriffen ſind. Die mit Steinſchaalen bedeckten Thiere können, ihrer Natur wegen, nur zu den legtern e) gezählet werden, weil fie ebenſo wie dieſe an feſten Theilen einen Manger haben, und es lieget nichts daran, daß fie mit Schaalen oder barten Rinden überzogen find, daß hingegen die Inſecten Flügel, Beine und Füſſe haben, oder daß ſie derſelben be raubet ſind. Es iſt demnach nöthig, die Inſecten nach fünf Claſſen zu ordnen. erſte Claſſe Teşet man diejenigen Inſecten, die mit Scheiden oder Gehäuſen verſehen ſind; in die zweite, diejenigen Inſecten, welche bier Flügel haben; in die britte, die Inſecten , mit zwey Flügeln; in die vierte, die ungeflügelten Infecten; und endlich die fünfte Claſſe beſtehet aus den wurmförmigen Inſecten, deren die einen bloß, die andern aber mit Schaa- Yen oder Rinden bedeckt ſind. In die Die Inſecten, deren Geſtalt ordentlicher Weiſe lang und klein iſt, können Würmer pder Würmlein genennet werden, obgleich eigentlich zu reden die Benennung eines Wurms nur einem ſolchen Inſecte zukommt, das keine Beine hat, und das, um ſich von einem Orte zu dem andern fortzubewegen, fich vermittelft ſeiner Ringe wechſelsweiſe verlängert und verkürzet; daher ſcheint auch anfänglich dieſe Benennung fich nicht für diejenigen Thiere zu ſchicken, die eine ganz verſchiedene Bewegung oder Geſtalt haben, ſo wie die Auſter, Sie Miesmuſchel, 'die Mapfſchnecke, und das Schiffsboot. Ob nun aber gleich die Mieſmuſchel, die Auſter, die Napfſchnecke. and das Schiffs- boot ſich von der långlichten Figur der andern Muſchelthiere entfernen, ſo haben ſie doch michts Deſtoweniger einerley Matur mit denſelben. Die Länge, zum Beyſpiel, des Wurms Taenia und die zuſammengeſchobene Figur des Cucurbites hindern nicht, daß nicht alle beyde Würmer ſeyn ſollten. Man wird nichts wider dieſe Aehnlichkeit einwenden können, wenn man erwäget, daß die Auſtern, die Mießmuſcheln und die Stapfſchnee cken keine feſten Theile, weder Beine noch Gråte haben; daß ſie einerley Art fich zu be- wegen, mit den übrigen gemein haben, ſo wie auch, (die Auſter und die Mieſmuſchel aus- d) Remarques de Mfr. LYONNÉT fur les ina fectes de Leſſer c) In partibus etiam organicis inaior confor- mitas eſt inter piſces et inſecta , quam in- ter aliqua Animalia calido ſanguine dona- ta, LiStEr exercit, Anat, de Buce. fluv, et marinis, e) Cochleae funt infecha, Lister p. 2, excr- cit. Anat, de Bucc. fluv, et inarinis, Page Missing in Original Volume Page Missing in Original Volume Page Missing in Original Volume Page Missing in Original Volume 13 0000OOOOOOOOOOO0D0D0D0D0D0 e) )) DISTRIBVTIO VNIVERSALIS Animalium marinorum viven- der Seethiere, die leben, und mit tium Conchisque contectorum. Steinſchaalen bedeckt ſind. Haupteintheilung CLASSIS PRIMA. Conchylia marina univalvia. Familia 1. Conchylia di&ta Lepades, Patel- lae. 2. 2. 3. Planae, Aures marinae. Canales, Ver- miculi. Naviculae, Lunares. 4. ivi - 6. . Semi - lunares. Erſte klaſſe. Einſchaalichte Serconchylien. 1. Familie, Conchylien welche Napfſchne cken oder Schüſſelmuſcheln genennet werden. 2 Conchylien mit flachen Schaalen, oder Meerohren. 3 Meerrühren und Seewurmges håuſe. 4. Schiffsboote oder Schifffutteln. 5. rundmåulichte Schnecken, mond(chitecken. 6. :. halbrundmaulichte Schnecken, halbe Mondſchnecken. 7. plattmåulichte Schnecken, traits felſchnecfent. 8. Stegel- oder Tutenſchnecken. 9. Rollen- oder Walzenſchnecken, Dattelſchnecken. IO Stachelſchnecken Flügelſchnecken, Tonnen, blafen- oder kugelara tige Schnecken. Porcelanſchnecken. 13 Trompetenſchnecken, Kinkhöra ner. 14 Purpurſchnecken 15. Schraubenſchnecken, Nadeln. 6 . • 7. . ore depreſſo. - 8. 9. Volutae, Rhombi - 1 IO, - II. Murices Globofae. II. 12. - 15. - 13. Porcellanae. Buccina. O . . 14. 15. Purpurae. Turbines. CLASSIS SECVNDA. Conchylia marina bivalvia. Familia 1. Conchylia dieta Oſtrea. Zweyte Claſſe Zweyſchaalichte Seecondylien. 1. Familie, Conchylien, welche Auſtern gea nennet werden. Gienmuſcheln. 3 Mieſmuſcheln. 4 Herzmuſcheln. 5. Sammmuſcheln. 6 Mefferſwaalen, Merlericheiden. 2 3 Chamae, Muſculi. Cordiformes. Pečtines. Solenes. 8 2. 3 4 5 6. in & nb an&iib . 6 s . CLASSIS TERTIA. Conchylia marina multivalves. Familia 1. Conchylia di&ta Echini. . Dritte Claſſe. Vielſchaalichte Seecondylien. 1. Familie, Conchylien welche Seeäpfel, oder Seeigel genennet werden. Schüffelmuſchel mit acht Rippen. 3 Meereicheln, Seetuipen. 4. Steindatteln. 5 Entenmuſcheln. 6. Steinſcheidenmuſcheln. D CLAS. 2 1 2. 3 4. 5. 6. U. Theil. . Oſcabrion. Balani. Pollicipides. Anatiferae. Pholades. antins B - . 1 t . $ 5 14 CLASSIS PRIMA. Erſte Claſſe. Lebende Seechonchylien. Conchylia marina viventia. Vnivalvia. Einſdaalidhte. Familia 1. Conchylia di&ta Lepades, Pa- tellae. 2. 2 2. Planae, f. Au- res marinae. 3. Canales et Ver- miculi marini, Naviculae. 1 0 4. . 5. Lunares. - 8 6. Semilunares. 6. - 8 1. Familie. Conchylien, welche Rapfichne- cken oder Schüſſelmuſcheln genennet werden. - Condylien mit flachen Schaalen oder Meerohren. 3. - - Meerrohren und Seewurmges häuſe. 4. Schiffsboote. 5. rundmaulichte Schneden, Mondſchnecken. Halbrundmaulichte Schnecken, halbe Mondſchnecken. - plattmáulichte Schneckent , Kråuſelſchnecken. 8. 8 Stegel - pber Sutenſchnecken. Rollen- oder Walzenſchnecken. - Stachelſchnecken. II. Sonnen. 12. Porcellanſchnecken. 13 Srompetenſchnecken. Purpurſchnecken. 15. Schraubenſchnecken. 7. ore depreffo. 7. 0 Volutae. 8 . 8 1 e Rhombi. 9. 9. IO. 10. 1 @ II. 1 Murices. Globoſae. Porcellanae. Buccina. 12. 0 B 14. - 13. 14. Purpurae. Turbines. IS. Auge como 15 1 per16 14 Allgemeine Anmerkungen Thieren, welche in einſchaalichten Conchylien von den wohnen. D S ie Eintheilung der Schaalthiere nach den Theilen des Thieres felbſt, würde, wie in der vorhergehenden Abhandlung bewieſen worden iſt, eine große Ver- wirrung in dieſem Zweige der natürlichen Geſchichte veranlaſſen. Die drey Gattungen der Mond - Halbenmond - und Kräuſelſchnecken würden Vermiſchet werden, und, daß ich noch allgemeiner rede, die funfzehen Familien der Einſchaalichten, (bloß allein die Schiffsboote ausgenommen), würden nur Schnecken (Limaçons) ſeyn, indem ſie alle eben einen ſolchen Stopf, und auſſerdem wenig eigenes haben, das einen we- fentlichen Unterſchied zwiſchen ihnen ausmachte, und zur Beſtimmung gewiſſer und ſicherer Unterſcheidungsmerkmale hinlänglich wäre. Man würde alſo nur zwer Gattungen ha- ben, als: die Schnecken (Limaçons) und die Schiffsboote; und, ſo zu reden, nur eine Art, nåmlich die Meerohren mit vier Hörnern. 1 Da die Einſchaalichten Schnecken mehrere Theile ihres Leibes herausgehen laſſen, als die Zwevíthaalichten: ſo kann man auch ihre Stopfe, ihre Hörner, ihre unterſte Flåe che oder Fußſohle, und ihre Deckel leichter erkennen. Man hat bemerket, daß die kleis nen ſchwarzen Puncte, die ihre Augen vorſtellen, einen Sehenerven, eine cryſtalline, und noch eine andere gläſerne Feuchtigkeit haben. Bisweilen ſtehen dieſe Punete bey dem Ura ſprung ihrer Hörner, oft an den äuſſerſten Enden derſelben, einige innerhalb, andere auf- ferhalb. Thr Deckel hånget gemeiniglich an dem Ende ihrer Fußſohie; bisweilen iſt er mitten an dieſer Fußſohle, oder oben an dem Kopf. Indeſſen gehöret dieſer Deckel zum Körper, und hat niemals einen Theil der Schaale ausgemacht; er beſtehet auch aus einer von derſelben ganz verſchiedenen Materie. Oft iſt er nur ein dünnes und ſchleimiges Fell; zuweilen iſt er eine Art von Horn, welches die rundmåulichten Conchylien genau verſchließt, diejenigen aber, deren Mündung långlicht iſt, nur zum Theil zudecket. Wie ſollte er nun ein eigenes Geſchlecht oder eine beſondere Art, in einer Methode, die ſich nach den åuſſer- lichen Theilen der Schaalthiere richtet, ausmachen können, wie man bey einigen Autoren findet? Dieß könnte höchſtens nur bey ſolchen Methoden ſtatt finden, die nach den innern Theilen dieſer Thiere eingerichtet werden. / Ubrigens find alle dieſe Thiere in ihrer Fugend, der Figur, den Farben, und der Dicke ihrer Schaafen nach), verſchieden. Die Jungen füllen mit ihren Körpern ihre Woh: nung bis an die auſſerſte Spitze aus. Ste haben weniger Windungen und Streifen, und ihre Farben ſind friſcher. Die Alten hingegen, welche genöthiget waren, ihre Decken nach 16 Allgemeine Anmerkungen a nach dem zunehmenden Wachsthum ihrer Fahre zu vergröſſern, haben folglich mehrere Windungen und Streifen, ihr Farbenlicht iſt matter, und ſie reichen nie bis an das duſ- ſerſte Ende ihrer Muſcheln, von denen ſie oft einen Theil des auſſern Wirbels abbrechen; das iſt ein Umſtand, von deſſen Gewißheit uns Fabius Columna a) verſichert. Die gewundenen (Turbinées) richten ſich ſtark nach dem Rande und den unordent- lichen Windungen ihrer Decken; ihr Leib wird hóckerig, geſtreift, und auſſen an dem Rande gefurcht; er reichet niemals bis an den innern Gipfel ihres Gehäuſes; wann fie alt wer- den ſo füllet ſich der leere Theil mit einer ſteinichten Materie an, die derjenigen gleichet, aus welcher die Schaale gebauet iſt; ihre Muskeln dienen ihnen ſtatt der Beine, und anſtatt des Blutes haben ſie eine ſchleimichte Feuchtigkeit. Es wird den Leſern nióst unangenehm ſeyn, wenn ich hier erzähle, auf welche Art dieſe Shiere, indem ſie aus dein seere berauskommen, abgezeichnet werden. Da es darauf ankommet, die in ihren Schaalen verſchloſſenen Thiere zu nöthigen, daß ſie ge- wiſſe Theile ihres Leibes herausſtrecken, ſo muß der Beobachter zu dieſem Ende noth- wendig einige Kleine Viſtige Stunſtgriffe anwenden. Wann ſie aus dem Meere herauskommen, muß man ſie lebendig in eine cryſtalline Flaſche, oder in eine Büchſe von weiſſem Blech, oder in groffe Schüſſeln von falſchem Porcellan, (de fayance) die ein wenig hohl und mit Seewaſſer gefüllet find, fenen. Dieſes Mittels muß man ſich bedienen, wenn man ſehen will, wie ſie gehen, ſich ausſtre- den, ihren Schleim ausſchwitzen, und andere Glieder hervorragen laſſen; welches fie auch unfehlbar thun, indem ſie etwas ſuchen, worauf fie fich früßen können, um ſicher fortzugehen, und ihre Nahrung zu nehmen. Wenn die Schnecke einſchaalicht iſt, und nichts zum Vorſchein kommen laſſen will, po kann man ſich einer Zange bedienen, um ihre Schaale oben ein wenig in die Höhe zu ziehen, ſo daß man ſich jedoch húte, fie zu verwunden und den Nerven oder die Sehne, womit ſie an ihre Schaale befeſtiget iſt, abzureiſſen; denn hievon würde ſie alſobald ſter- ben, ſo wie dieſes ber den Auſtern und Mieſmuſcheln erfolget. Die Zter- und Vielfichaalichten erfordern nicht ſo viele Sorgfalt. Sie öffnen fich von ſelbſt, und man ſiehet ſogleich einen kleinen Theil ihres Körpers aus ſeinem vere borgenen Aufenthalte heraustretten. Man unterſucht alsdann aufmerkſam, und wählet fich diejenige Seite, die zu ihrer Abbildung die bequemſte iſt. Bey einer Gelegenhcit, wo es darauf ankommt, die betpundernstvürdigen Gegenſtande der Natur zu faſſen, kann die Genauigkeit nicht ſcharf genug ſeyn. 1 Die Mefferſchaale oder Meſſerſcheide (Solen) kann an dem Ufer abgezeichnet wer- ben. Man darf nur ein wenig Salz in das Loch, wo das Thier fich aufhalt, werfent, und es wird ſich darauf ſogleich herausbegeben. Man muß ſehr beſorgt feyn, dieſen Thieren tåglich friſches Seewaſſer zu geben. Zuerſt låſſet man ſie ein wenig , ohngefähr vier und zwanzig Stunden lang, auf dem Trocknen, überſprengt ſie hernach ganz dünne mit einem Federbart; der Fiſch, der ei- nige Stunden lang des Waſſers beraubet war; Kommt nun wieder zu fich, gehet aus feiner Schaale, und breitet ſich nach und nach aus, um das Seewaſſer zu ſuchen. Wemm a) Tr. de Purpura, Cap. I. $. 32. LEPAS, OREILLES DE MER TUYAUX, VERMISSEAUX. , 19 Plani. B 2 3 D C M H E F G I L L o Shing N K Marc : for Lepades Patella Napf oder JoulTel Wilehel Aures Marine See. Dren. Tubi vermiculares Tirrun Köhren . von den Thieren, welche in einſchalichten Conchylien wohnen. לן Wenn dieſe Thiere fich dem Willen des Beobachters widerſetzen, ſogar, baß ſie auto nicht einmal ihre Arme oder ein anderes Glied verlängern wollen, ſo ofnet man die Schaas le ein wenig, und durchbohret ſie mit einem ſpitigen Eiſen, an der Seite, die dem Mun- de des Thieres, oder demjenigen Theil, den man herauslocken will, entgegen ſtehet. Man laiſet alsdann durch dieſe kleine Defnung einige Körner von cinem ſchwarzen und beiſſenden Galg, welches zu Rochelle fel de chaudiere (Keſelfalz) genennet wird. Dieſes ſcharfe Galz hat eine ſo gewaltſame Wirkung, daß man das Thier alſobald von ſeiner Unempfind- lichkeit erwachen und der Gewalt nachgeben fiehet, indem es entweder ſeine Schaale eröfs net, oder einige von ſeinen Gliedern verlängert. Auf ſolche Art kann man nun bey dies ſen Thieren ſeinen Zweck erreichen, und hinlängliche Zeit zu Unterſuchung derſelben und zu Verfertigung ſeiner Zeichnungen getvinnen. Es iſt noch zu bemerken, daß, weil dieſe Thiere nicht lange in einerley Lage bleiben, man wieder vom neuem anfangen könne, ihnen Salz zu geben; nur muß man eine gee wiſſe Zeit zwiſchen beyden Beobachtungen verſtreichen laſſen. Das Licht iſt ihnen ſehr zuwider, und ſie ziehen ſich bey dem Glanze deſſelben zurüd; daher iſt die Nacht die allerglücklichſte Zeit fie zu beobachten. Eine kleine dunkele Lampe leiſtet vortrefliche Dienſte, um ihnen folgen und von dem, was ſie uns entdecken, Gea brauch machen zu können. Man muß ſorgfältig bedacht ſeyn, fie Abends mit neuem Waſſer zu erfriſchen, und Abends und Morgens das Sraut, worinnen ſie eingewickelt werden müſſen, zu wechſeln. Man findet oft, daß fie bey Nacht auf dieſem Kraute Kriechen und die Inſecten, die darinnen enthalten ſind, ſuchen. Dieſes Kraut, welches nur an den Meerufern gefunden wird, führet zu Rochelle den Namen Sar, an andern Orten beiſſet es Varec oder Goëmon (Meergraß). Auſſer- dem, daß es destegen ſehr vortheilhaft iſt, weil es mit einer Menge von kleinen Inſecten, die zur Nahrung der Schnecke ſehr dienlich find, angefüllet iſt: ſo hintergehet fie auch der Seegeſchmack deſſelben, und ob ſie ſich ſchon in einem Gefäſſe befindet, ſo glaubet fie doch den Meerküſten nahe zu ſeyn. Napfichneden oder Schüſſelmuſcheln . Erklärung der erſten Platte. N ri 1 rlle Reiſende Feunen die Napfſchnecke, und es giebt ihrer wenige, die ſich nicht das Vergnügen gemacht hatten, fie vom Felſen abzureiffen, um von ihrem Geſchmace urtheilen zu können. Viele an den Küſten wohnende Völker, genieſſen ſie ſogar, als ihre gewöhnliche Nahrung. Man findet ſie überau am Felſen feſtigen A, und das Thier füllet den Grund ſeiner Schaale aus, an welche es mit verſchiedenen Banden ſtarf befeſtiget iſt. Wenn man ſie umkehret, fo bemerket man, daß ein Theil ihres Leibes nicht mit der Schaale bekleidet iſt, wie man an der Figur B ſehen kann. Von ihrem obern Theile gehet ein kleiner, långlichter und birnförmiger Körper heraus, der eine mund förmige Defnung mit Lippen, Kinnbacken und Zähnen hat, womit er gegen die ſpitigſte Seite zu bewafnet iſt. Die zivey Fühlhörner mit zwey ſchwarzen Puncten, welche ihre Augen ſind und an der innern Seite derſelben fügen, dienen ihr den Boden zu befühlen II. Theil. E und 18 Allgemeine Anmerkungen und auszuſpüren. Vermittelft icncs Sanals fauget und kauet ſie auch ihre gewöhnliche . Nahrung, die aus Lehm, kleinen Würinern, und einer Art von Seepflange, welche grünlicht, ſehr gemein, und unter dem Namen Algue marine, (Meerſchilf) bekannt iſt, beſtehet. Thren Unrath wirft fie oberhalb des Stopfes duech den Steiß aus, der neben den Zeugungsgiiedern und nicht weit von den beeden Hörnern entfernt iſt. Ein groffer fleiſchiger Theil, der in der Mitte iſt, dienet ihr, fich zu bewegen. Man beinerft an derſelben eine langſame Bewegung von einer Seite zur andern, deren die Schnecke bend- thiget iſt, um Odem zu holen, und ihre Nahrung auf den Felſen, die ſie zu durchwans dern pfleget, ſuchen zu können. Man findet wirklich, daß fie ſelbſt fich lvfmacht, in- dem ſie ihre Schaale zwey oder drey Linien hoc aufhebet; und daß ſie auf einer Art von Warze oder fleiſchichten Fußſohle, die von einer dunklern Farbe als der übrige Theil des Leibes iſt, kriechet. Thr Mantel iſt mit drey Reihen fleiſchiger und etwas platter Fa- fern, die rings um den Umkreiß eine Franze vorſtellen, beſeßt. / Der Leib der Napfſchnecke hangt in ſeinem Umfange durch einen fehr ſchwachen Anor- pel zuſammen. Man machet ſie von den Felſen mit einem ſchneidenden und ſpißigen In- ftrumente lof, welches dic Cehne, womit fie daran hånget, gewiß abreiffet. Gemeiniglich hånget ſie ſo feſt, daß man ſie überraſchen muß, wenn man ſie abreiffen will. Sie macht fich jedoch loß, wann ſie ihre Nahrung fuchet. Die Napfſchnecke fam, ohne daß fie ih- re Stelle zu verlaſſen nöthig hátte, ihre Schaale anderthalb Linien hoch aufheben, und auch wieder herabſinken laſſen. Der Theil, worauf ſie gehet, iſt derøer, als die übrigen. Dieſe Fußſohle ſcheinet mit unzähligen kleinen Körnern beftrcuet zu feyn, gleich der Haut einer Seekare (chagrinée); dieſe brner find aber nichts anders, als kleine Fachlein, die mit Waſſer und einem Leim angefüllet ſind, deſſen ſich das Thier wechſelsweiſe bedie- net, um ſich an einen Stein anzuſaugen, und, indem es den klebrichten Leim aufweichet, wieder davon 1oß zu machen. Körner , Die erſte Figur 'ſtellet die Napfſchnecke vor, wie ſie an dem Felſen hänget. Man fichet bey A eine, die aus der Schaale hervorraget. Dieſe Schnecke zeiget ihren Kopf, ihre Hörner, und ihre Augen. Die zweyte Figur ſtellet eben dieſes Waſſerthier, aber umgewandt vor, damit ſeine innerlichen Theile entdecket werden können. Es wurde an den Küſten der Landſchaft Aunis gefunden, und ich habe keine Augen an ihm wahrge- nommen, ob es wohl Hörner hat; hierinnen iſt es alſo von den zwo andern Mapfſchnecken, die ſolche haben, verſchieden. In der dritten Figur fiehet man die Napfſchnecken, wie fie auf einem Boden fortgehet. Ihr Kopf, und ein Theil ihres Leibes ragen aus ihrer Bedeckung hervor. Dieſe Muſchel hålt in ihrer größten Breite nicht mehr, als dren bis vier Daumen; fie iſt eyrund und mit fichwachen Streifen bedeckt, nebſt einigen queer darüber laufenden Gürteln, die einen Segel formiren, deſſen Mittelpunct nicht genau in der Mitte iſt, ſondern ohngefähr an dem dritten Theile der Långe von der Seite des Kopfes her zu rechnen. Inwendig iſt ſie glatt, und hat einen aſchfarbigen Perlenmut- terglans. / Es giebt Napfſchnecken, die als Pyramiden auslaufen; einige haben unten eine Halb öfnung oder ſogenannte Sammer; es giebt auch ſolche, die gekerbt, oben durchlo- chert, und mit verſchiedenen über einander liegenden Blåttern belegt find; andere, die fcharfe Spigen haben; man findet auch eine Art, die ganz rund und ſehr ſelten iſt. She te gewöhnliche Farbe iſt grünlicht, zulpeilen gelb, roth, braun; aber dieſe Farben find vers von den Thieren, welche in einſchaalichten Conchylien wohnen. 19 bergänglich und erhalten ſich nur for lange, als das Shier lebt; porausgeſellt, daß es le bendig erhaſdhet worden. Meerohren. D ie Meerohren, die von einigen auch Ormiers genennet werden, find zwar eben ſo bes kannt, als die Schüſſelmuſcheln, werden aber nicht ſo häufig gefunden; und wir in Frankreich bekommen ſie nirgends, auſſer nur an den Süſten von Bretagne. Sie ſiken gemeiniglid) am Felſen der Höhe des Wailers gleid, feſte, und klammern ſich an denſelben fo feſt an, daß es noch mehr Mühe koſtet, fie loßzumachen, als bey den Schüffelmuſcheln. Steine Conchylie iſt den legtern ſo åhnlich als das Meerohr, und es hat auch ziemlich die Form eines Menſchenohrs, wovon es ſeinen Namen erhalten hat. Dieſes Thier ſtirbt augenblicklich hernach, nachdem man es vom Felſen geriſſen hat, und macht zuvor noch eie ne kleine Bewegung, indem es ſeinen Kopf und ſeine Bärte oder Hörner, die zu oberſt ſtes hen, verlängert. Sein Fleiſch iſt gelblicht und wird zur Speiſe genoſſen. Man bemerket an dem Meerohr einen runden, ſchr dicken und oben ſchreeg abgeſchnittenen Kopf, nebſt ei- nem Munde, der mit Hörnern beſegt iſt, unter welchen die zwey gróffern nur ein wenig non den beeden andern entfernet ſind. An dieſen zwey kleinern Hörnern fişen oben die zwen Augen oder ſchwarzen Puncte. Das Meerohr leeret ſeinen Unflath durch die Löcher aus, die an der Oberfläche feiner Schaale geſehen werden, und ſeine vornehmſten Einges weyde liegen um den inwendig etwas crhöheten Rand herum. Wann es kriechet, ſo ra- get ſein Fuß oder ſeine Platte weit unter dem Rand ſeiner Schaale hervor. Dieſe iſt mit krummen Linien oder ſchwachen Furchen überzogen, die wie zwey Reihen von Franzen um das Oberkleid herumlaufen, und ſich in einem Schnörkel vereinigen. Ihre Farbe, die gemeiniglich ſich ſehr verändert, iſt dunkelaſchgrau; es giebt ihrer aber auch grúne und röthlichte, die innen einen ſehr ſchönen Perleninutterglann haben. 1 Man hat wahrgenommen, daß dieſes Thier, wenn es gröſſer wächſet und am Fleis iche zunimmt, immer ein neues Loch in ſeine Muſchel bohret und dafür ein anderes ver- ſtopfet. Die erſte Figur ftellet den Felſen vor, an weldem das Meerohr hånget; es zeiget auch ſeinen etwas platten Mund und ſeine vier Hörner. Die andre Figur D iſt das nämliche Thier, aber mit umgewandter Schaale; man fiehet den ganzen Sack feines Leibes, der an dem Schaalháut gen in verſchiedenen Queer- ſtücke getheilet iſt, nebſt dem Stopfe, der mit ſeinen vice Sirnern berſeben iſt. Meerröhren und Meerwürmer. ie Meerivůrmer geſellen ſich gemeiniglich haufenweiſe zuſammen, und man hielte fie, weil ſie ſich in einander verwickeln, für Vielſchaalichte; aber, da ſie nur vermittelſt ihres Leims an einander kleben, ſo muß man ſie als einzeln und von einander abgeſondert betrachten; deswegen haben wir ſie in die Claſſe der Einſchaalichten geſeßt. Unter allen Schaalthieren ſind die Meerwürmer am wenigſten an ihre Sdaale bele feſtiget, und ſie ſcheinen nur in der Mitte an derſelben feſt zu hången. Vornen an den beeden Seiten haben ſie Füſſe, die zu äuſſerſt durchlöchert ſind, und von dem Chier zum us aller- 20 Allgemeine Anmerkungen 1 Waſſerſchöpfen gebrauchet werden. Der Kopf iſt breit, und die Augen fiken zu äuſſerft an den Hörnern, zwiſchen welchen in der Mitte der Mund ſtehet. Ob ihnen gleich die Natur feinen Deckel zur Verſchlieſſung ihrer Wohnung mitgetheilet hat: ſo iſt doch ſchon ihr Gehäuſe auf eine ſolche Art gebauet, daß fie wegen der vielen Krümmungen deſſelben Keiner weitern Bedeckung nöthig haben. 1 Dieſe krummen, leichtgeſtreiften, und im Durchſchnitte ſich immer gleich bleibenden Würmer, find von den Meerrühren unterſchieden, die allezeit einzeln, beynahe gerad, tief geſtreift, und im Durchſchnitte ungleich find; welches beſonders von den glatten Meerzáhnen (Antales) und Elephantenzáhnen (Dentales) gilt, die ſich nur durch ihre Gröſſe und tiefern Furchen von den andern unterſcheiden. Stein Schaalthier kann ſich, wann es will, leichter von ſeiner Shaare abſondern, als dieſe Thiere, welche ſich darinnen ganz fren bewegen (und gleichſam fchwimmen). Das dieſes ſeine Richtigkeit habe, iſt daher zu erkennen, weil man ſie zu dem einen Ende ihrer Röhre heraustreiben kann, indem man in das andre mit einem ſpitigen Inſtrumente hin- einbohret. Es könnte zwar ſeyn, daß das Band, womit fie an ihre Schaale geheftet find, ſo ſchivach iſt, daß man keine Spur eines Kiſſes an demſelben wahrnimmt. Doch ihre gekrümmte Figur eriveckt eine ſtarke Vermuthung, daß fie in ihrem Gehäuſe völlig frey find, und das dieſes mit ihrem Leibe, eben ſo wenig als bey der Motte, in einer nothwendigen Verbindung ftehet. Der gröfte Theil des Leibes des Elephantenzahns E hat ein weiſſes Farbenkleid, durch welches verſchiedene darunter liegende kleine dunkelgelbe Eingetveide ſchimmern. Skann dieſes Thier in ſeinem Gehäuſe verborgen iſt, sichet es ſich von der Seite des Ko- pfes kurz zufammen; wann es ſich hingegen verlängert, ſo wickelt ſich dieſer Alumpe aus einander; alſobald sciget ſich ein pyramidenförmiger Anopf F, welcher von einem Aragen Gumwickelt wird; zu äuſſerſt an dem Sinopf findet ſich eine ſehr kleine Defnung H, wos durch der Elephantenzahn ſeine Nahrung einnimmt; unten an dem Stragen fiehet man einen Wuiſt 1, der mit ſchwarzen Puncten geſprengt iſt, und einem Gewebe von Franzen ſehr åhnlich ſiehet; dieſer Wulſt, wenn er aus der Schaale heraustritt, raget niemals über den Durchmeſſer der Rohre hervor, damit er ſich im Rothfall wieder in dieſelbe zurückziehen kann. Da der Elephantenzahn faſt immer in einer fcheitel - oder fenkrechten Richtung im Sande ſteckt, ſo dehnet er ſich von einer Seite zur andern bis an die Oberfläche des Erd- bodens aus, ohne daß er durch die Meereswellen könnte erſchüttert werden. Wenn er auf einem trocknen ſandichten Boden figet und unterzuliegen befürchtet, for ſtrecket er aus der ſtumpfen Spige feiner Schaale, (nämlich aus derjenigen, die dem Kopfe entgegen geſexct iſt), eine Art von faſerigtem Gewebe oder Fuffe hervor, der nicht länger als 5 bis 6 Linien iſt, und ſich ein wenig ſchlångelnd, zuweilen auds in Geſtalt ei- ner kleinen Birne bewegt. Dieſen Fuß ſtecket er in den Boden, und befeſtiget hiedurch Teine Saale; endlich breitet er ihn in eine runde Platte aus, deren Ranber einen Blu- menkelch mit fünf Einſchnitten vorſtellen, wie man bey K fiehet. Dieſer Theil, welcher phngefähr einen halben Zoll betrågt, und durch welchen vermuthlich der Unrath ausgewors fen wird, iſt ſehr weiß, und erſcheint auſſen nicht eher in ſeiner ganzen Ausdehnung, als wenn der Stopf nicht ganz ſciner Frenheit genießt. Der Meerzahn hat keinen Deckel; um von den Thieren, welche in einſchaalidyten Concntien wohnen. 21 um ſich aber allen dem, was ihn von auſſen verleşen könnte, zu entziehen, verſteckt er ſich ſo tief in feine Scheide, daß er unmöglich erreichet werden kann. Man bermuthet, daß der glatte Meerzahn, den man in den meiſten Seehafen nur Tehr ſelten antrift, die nämlichen Theile des Leibes und Kunſttriebe (Geſchicklichkeiten) befizet; ſo muß man wenigſtens nach der Aehnlichkeit ſchlieſſen. Es iſt ſchon erinnert worden, daß er nicht ſo groß, als der Elephantenzahn iſt; und dieſes iſt auch der einzige Unterſchied, den man an ihm bemerken kann. Man fiehet einen Haufen von Meerwürmern unten auf der Platte mit L L bezeicha net, die zwar den Röhren oder Schaalen nach einerley, doch in Betracht ihrer Bewohe mer verſchieden ſind. 2 Der Wurm M, der wie ein gemeiner Wurm ausſiehet, iſt von einem Ende zum ana dern mit Ringen verſehen, die alle von einander abgeſondert ſind. Sein Kopf ſiehet dem Knopf einer Eichelfrucht ihnlic), und hat an ſeiner Spige ein kleines unmerkbares Loch, welches den Mund vorſtellet, der mit Haaren, die den Boden auszuforſchen dienlich ſind, beſetzt iſt. Wenn dieſer Wurm ſich zurück begeben will, ziehet ſich der Kopf zuſammen, die Haare legen ſich über das Mundlody, das Thier leeret fich aus, und verbirgt ſich nach dieſen Anſtalten in ſeine Robre. 1 1 Der andre Wurm bey dem Buchſtaben N hat wenig áhnliches mit dem erſtern. Man ſollte ihn für eine wirklide Meeraſſel (Scolopendre ) halten, ausgenommen, daß dieſer Wurm nur an dem dritten Theile feiner Länge, von dem Kopf an gerechnet, mit Füſſen verſehen iſt. Es laſen ſich an ihm funfzehen (ſiebenzehen) groſſe Ristge, und zwiſchen Denfelben eben ſo viel kleinere zählen, denen zur Seite eine gleiche Anzahl von Fúffen hatte gct. Auf dieſen Füſſen Kriechet das Thier, wenn es ſich aus feiner Schaale herausbeges ben will, Sie es aber nicht weiter verlaßt, als nur bis an dem Theil ſeines Leibes, wo die Fúffe aufhören. Sein Kopf, der die Geſtalt eines verlängerten zunehmenden Mondes hat, ftes het oben auf dem erſten Ring; er iſt ſehr klein, und wird an ſeiner untern Fläche von einer ſenk- rechten Linie durchſchnitten, die den Mund ausmachet, um welchen verſchiedene Reihen von hackenförmigen Zähnen herumſtehen. An dem Stopfe finden ſich vier Hörner, die ſich bald von einander entfernen, bald einander wieder nähern; die zwey kürzern ſtehen am nächſten Þer ſammen, und die beeden übrigen Kleiſtern ſich an dieſe erſtern an, und dienen hiedurch dieſem zarten Theil ſtatt einer Decke, unter welcher er verborgen und eingehület iſt. Die zwer Drittheile des Leibes, die der Beobachter niemals aus der Röhre hervortretten ſah, find glänzend und glatt, und die Ringe, aus denen ſie beſtehen, find ſo ſubtil, daß es ſcheint, als ob ſie gar nicht erhoben wåren. Dieſer Theil, der voller Ringe iſt, hat an den Råndern eine dunkle weiífe Farbe. Der übrige Theil des Leibes iſt blaßroth, und die ganze Långe hinab laufet ein dickes Blutgefäß, deſſen feine und hochrothe Farbe die Haupts farbe der Oberfläche ausmachet. Es iſt zu vermuthen, daß dieſe Würmer, wenn ſie ihs re Nahrung ſuchen, gar leicht aus ihren Röhren herausgehen können; wenigſtens findet fich an ihrem ganzen Bau nichts, das ſie daran berhindern könnte / II. Theil. F Schiffs. 22 Allgemeine Anmerkungen M తమ మతం తరం అందించిన తర్వాత శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ రుద్రంలో Sdiffsboot, Schifffuttel , Scegler. Erklärung der zweyten Platte. an war gar nicht Willens dem Publikum dieſe drer Figuren von Schiffskutteln ſo vorzulegen, wie ſie hier erblickct werden. Da dieſes Schaalthier zu Amboina, Batavia, auf den Muluken, und an dem Vorgebirg der guten Hofnung ſehr ges mein iſt, ſo hofte ich, beſſere und genauere Zeichnungen, als die ſind, welche bisher zum Vorſchein kamen, davon zu erhalten. Dod die Schiffe, mit welchen wir ſie erwarteten, wurden durch den Krieg, diefen Feind des blühenden Wachsthums der Stůnſte and Wife ſenſchaften, zurückgehalten; felbft die lettern, die von dem Vorgebirg abgeſeegelt ſind, liegen jetzt in cinem unbekannten Hafen verſchlagen, und es war uns bisher unmöglich, die geringſte Nachricht von ihnen einzuziehen. Es würde in Wahrheit ein groſſer Vortheil für das Publikum und insbeſondere für den Verfaſſer geweſen ſeyn, wenn die Sthriften eines Sonſton, Belon, Aldrovand, Rumpb und anderer, in Anſehung der Figuren, die ſie uns von dieſen Schaalthieren geliefert haben, eines Fehleks hätten überwieſen iper- ben können. Es iſt bekannt, daß es zwey Sorten von Schiffsbooten giebt: das diceſimaalichte vielfammerichte Schiffsboot, und das dúnnſchaalichte, welches wegen ſeiner dünnen Schaa- le auch der Papiernautilus genennet wird. Die erſte Figur iſt dasjenige Schiffsboot welches Rumph den Nautilus maior feu craſſus, ivir aber das vielkammerichte Schiffs- bout nennen. Hier iſt die Beſchreibung, die er uns davon in holländiſcher Sprache ge- geben hat, und die wir über fetzen lieſſen. Das Schiffsboot, fagt er, iſt eine große Seeſchnecke, oder eine Art von Ammonshorn (deſſen Abbildung wir aber hier nicht wies derholen , weil ſchon verſchiedene derſelben auf der fünften Platte des erſten Theils anzus treffen find. Es iſt hier nur von dem Thiere, das dieſe Schaale bewohnt, die Rede). Dieſes iſt eine Art von cchtfüßigen Polypen. (Das gilt nur zwar vollkominen von dem düzuſchaalichten Schiffsboote, das wir hernach beſchreiben wollen, keines: weges aber von dem unfórmlichen Klumpen, unter welchem er uns dieſes erſte Schiffs- boot abbildet). Dieſer Slumpe füllet, wann das Thier fich einwärts ziehet, feine Schaale nicht ganz aus. Der Hintertheil ſeines Leibes iſt hohl und voller Warzen; der bbcre Theil iſt flach, knorplicht, gerunzelt, fállt in das Dunkelfarbige, und iſt mit eini- gen ſchwarzen Flecken gezeichnet. Am vorderſten Theile fichet man eine Menge von klei- nen Füſſen, die übereinander liegen, durch unterſchiedene Lappen an einander hången, und den Mund von becden Seiten bedecken. Dieſe Lappen ſehen der Hand eines Kindes åhn- Tich, und zertheilen ſich in zwanzig Finger, die ſo dick als ein Strohhalm und ſo lang als ein halber Finger ſind. Verſchiedene Lappen liegen über einander, und ſind in verſchiede- ne Finger getheilt, die bis an den Mund fortlaufen und immer kleiner werden. Vermita telſt dieſer Lappen und Finger kann ſich das Thier verlängern und wieder zurückziehen, ſich fortbeivegen, ſeine Nahrung ergreifen, und diefelbe an den Mund führen. Dieſer Mund hat die Geſtalt des Schnabels eines gewiſſen Vogels (Kafedu) oder der Schnauze der ſo genannten Seekake. Es iſt nemlich der obere Theil groß und krumm, an den Seiten cin wenig gekerbt oder gezähnelt; der untere Theil aber iſt klein, und lieget in dem oberen verborgen. Der Mund iſt ſo hart wie ein Bein; ihn umgiebt ein weiſſes Fleiſch und noch ein andres kleines Fell, welches beynahe den ganzen Schnabel bedeckt. Die Augen, welche 2² NAUTILLES. Plan 2 Fig. 1.10 re , 6 3 e 3 . LINDA Nautili, Sehitt' Sürttel Schütter Seegier Q. Marc. Se OF ร, ..!!! ปรยา 121 16, 1นยา 5 ป3 15 : von den Thieren, welche in einſchaalichten Condylien wohnen. 23 welche die Gröſſe einer Bohne, und weder eine cryſtalline Feuchtigkeit, noch Augenbrau: nen haben, ſtehen an den Seiten nahe beym Hals, und ſind mit einem ſchwarzbraunen Blut angefüllet. Vom hinterſten Theile des Leibes geht eine große Ader durch alle LO- cher der Scheidewinde bis an den innern Mittelpunct, und befeſtiget den Fiſch an ſeine Gchaale. Man ſiehet unter der Naſe oder dem Schnabel eine halbrunde zuſammen ge- route Pfeife, und eine Art von Zunge, die darinn Verborgen iſt. Rumph berſpricht eine andre Figur nebſt ihrer Beſchreibung, die er aber niemals gegeben hat. Wann dieſes Thier ſchwimmen will, iſt es allezeit allein und einſam, es föreckt den Kopf und alle ſeine Bärte hervor, und breitet ſie nebſt ſeinen hintern Membra- nen aus. Zuweilen ſchwimmet es hinter ſich, ſo daß der Hintertheil des Schiffgens in die Höhe ſtehet, der Kopf aber nebſt den Bårten in das Waſſer herabhängen; doch hålt es fich öfters auf dem Boden oder in gewiſſen ſchlammichten Höhlen auf, die den andern Ft- fchen als ein Zufluchtsort während der Stürme dienen. Bey ſtillem Wetter verweilet es nicht lange über dem Waſſer ; alsdann ziehen ſich ſeine Vårte, zurück, es kehret ſein Schiffgen um, und gehet auf den Grund des Waſſers, wo man vermuthet, daß die übris gen Schiffkuttelu find. 1 Es iſt wahrſcheinlich, daß dieſes Thier wenig an ſeine Schaale befeſtiget ift, weil man öfters ganz leere, theils auf dem Meer ſchwimmend, theils an dem Ufer liegend fine det. Da es auſſerdem ohne Bedeckung und Schuß iſt, wird es oft eine Beute der Arab, ben, der Seeſpinnen und der Scorpionen; denn dieſes beweiſen ihre Schaalen, die alle- zeit an den Rånden beſchadiget find. Man bedienet fich dieſes Smaalthieres wenig zur Speiſe, weil es ein ſehr hartes Fleiſch hat; feine Schaale hingegen wird deſto nützlicher zu Trinkgefåſſen zubereitet, und die Wilden verfertigen davon Löffel, welche ſie Papeda nen- Was die Schaale und die Art, wie das Thier vermuthlich darinnen wohnen kann, betrifft, ſo verweiſen wir die leſer auf die 159. Seite des erſten Theils. nen. Die zweyte Figur ſtellet einen Papiernautilus vor, der vom Rumph Nautilus mi- nor ſeu tenuis genennet wird, und deſſen wahre Geſtalt vom Doctor Ruyſch mit weit grófferer Genauigkeit abgebildet worden iſt: wir ſind von der Richtigkeit ſeiner Zeich- nung daher überzeuget, weil wir dieſes Thier in dem Gewäſſer bey Sicilien, Gardinien, Corſica, Minorca, im venetianiſchen Meerbuſen und andern Orten fiſchen. Der Fiſch erſcheint, wie er aus ſeiner Schaale herausgehet, an welche er mit ſeinem einzigen Theie le feines Leibes befeſtiget iſt; ja man findet ihn ſogar öfters von derſelben abgeſondert. Man fiehet hier fünf von ſeinen Armen, die ſich in das Meer ausſtrecken; ein anderer ent. ziehet fich unſerm Auge, weil er hinter der Schaale iſt; die einen dienen ihm zum Rudern, mit andern Hålt er das Gleichgewicht, und der beeden übrigen bedient er ſich, das zarte Fel (welches darziviſchen iſt, zu unterſtützen. Von dieſem Fell machet er, indem er es in der Höhe ausbreitet, ein Ceegel, welches von dem Wind aufgeblafen wird, und ihm behilflich iſt, zu ſchwimmen und ſich fort zu bewegen. Dieſe Conoplie hat gemeiniglich fünf bis ſechs Zoll in der Långe, über drey in der Höhe, und einen in der Breite. Shke Schaale, deren weiſſe Milchfarbe bisweilen in das Gelbe fällt, iſt ſo dünne, daß man ihr, wie ſchon geſagt worden iſt, den Namen Papiernautilus gegeben hat. Um alle Stücke, nach welchen das dúnnſchaalichte Schiffsboot von den übrigen verſchieden iſt, unterſuchen zu können, darf man nur den erſten Theil auf der 160. Seite nachs ſchlagen. / F2 Die 24 Allgemeine Anmerkungen / Die dritte iſt eben dieſes Thier, welches alhier ganz von ſeiner Schaale abgeſuite dort iſt, und mit dem zweyten cine ähnliche Natur hat. Es iſt ein wahrer Polype, deſſen wohlgcrathene Zeichnung wir dem Doctor Nurſd zu danken haben; wir werden uns hie ſowohl nan ihm, als nach dem Thier ſelbſt, das wir in einem Spiritus aufbe- wahren, richten. Sein Kopf iſt ziemlich dicke, und mit zwei hellen Augen beſetzt. Es hat acht Süſſe oder Beine, die auch Bärte genennet werden, und deren Fleiſch weich iſt. Wo fie an dem Leibe figen, find fie dicker. Sie hången durch eine dünne Haut, ſo wie die Zåhen der Enten, an einander. Dieſe Bårte haben eine Silberfarbe, und Saugwarzen an den Seiten, find platt wie Ruder und dienen zum Schwimmen. Es ſcheint, daß das Thier init dieſen Lappen oder Bårten rudere und ſeine Schaale wie eine Schaluppe regiere. Die ſechs vorderſten Bärte fünd kurz, weiß, und voller Warzen, vollkommen den Meer- Katzen gleich. Es breitet dieſelben im Schwimmen wie eine Roſe aus; die zwey hinter- ſten ſind viel länger als die übrigen, hangen herab in das Waſſer, und dienen der Schaa- le, (die es mit ſeinen vordern Hebeln aufhebet, damit der Wind diefelbe beſtreichen kann), ſtatt eines Steuerruders. Wann das Wetter ſtille iſt, rudert es, låffet ſeine Hebel finken, und ſtrecket alle ſeine Bårte aus. Befürchtet es einige Gefahr, ſo ziehet es fein Fleiſch und alle ſeine Bärte ein, damit das Schiffgen Waſſer ſchöpfe und auf den Grund finke. Zuweilen pumpet es das Waſſer aus feiner Schaale, zuweilen verlaffet es fie gar; dieſe ſchwimmet dann oben auf dem Waſſer und zerſtöiſet ſich endlich an den Felſen. / / Dieſes Schaalthier kann, wenn es will, fein Schiffgen zu unterſt und oberſt keh- ren, und kommt, wann es von dem Grunde des Meeres aufſteiget, mit dem Hinterthei- le zuerſt hervor; fo bald es aber die Oberfläche des Waſſers erreichet hat, kehret es fein Kleines Schiff fehr geſchickt um, Veeret das Waſſer aus, und fanget an zu ſchwimmen, in- dem es ſeine Bärte ausbreitet. Man bemerket, daß dieſer Schiffkuttel weniger Falten als der erſte hat, und daß ſein Hals breiter und ſeine Seiten eben ſo ſchwarz ſind. Er rudert mehr, als daß er fchiffet. anan fagt, daß der vieffammerichte Schifffutter nicht lange auſſerhalb einer Schaa- le lebet, und man ſahe deren, die ſogleich ſturben, als ſie aus dem Meer kamen. Thr Bauch iſt mit einer Menge rother Eher, die gut zu eſſen ſind, wie runde Körnchen ausſehen, und alle einen kleinen ſchwarzen Punct wie ein Aug haben, angefüllt. Dieſe Eyerchen ſtel- Ten einen Alumpen vor, der in ein důnnes Håutlein eingewickelt iſt, der Enerſtock genen- net wird, und wie ein Kåffen unter dem Halſe lieget. 1 Dieſe Thiere werden ſehr ſelten zugleich mit ihren Schaalen gefunden, indem ſie fich leichte von denſelben loßmachen; die Fiſcher müſſen daher ſehr geſchickt vcrfahren, wenn ſie beede zugleich erhaſchen wollen. Wenn ſie verfolgt werden, drehen ſie ihr Schiff- gen bald auf die rechte, bald auf die linke Seite. Indem endlich die Fiſcher merken, daß ſie Waſſer ſchöpfen und auf den Grund ſinken wollen, werfen ſie ſich in das Waſſer, um ſie durch Nachrichwimmen einzuhohlen. Rund- 246 LIMACONS, CORNETSROULLEAUX, MUREX, TONNES, PORCELAINE S. A B с Plan, 3. DS F ur G E H K I Limaces, Mono Schnecken. Trochi Maurices, Stachel. Schnecken. Dolia, See, Lonnen, Porcellanae, Porcelain . Gehnecken. gyramidales.Ennifel Selmeden,Cylindri Walzen Hollen von den Chirren, welche in einſchaalidten Condylien wohnen. 25 Rundmdulichte Seeſchnecken. Erklärung der dritten Platte. ie rundmaulichte Seeſchnecke A, die in Poitou Vignot, und zu Rochelle Guignette genennet Iiro, verſchlieffet fich in ihrem Haus auf eben die Art, wie alle die Sánccken, die einen Deckel führen. Fm Fortgehen trägt ſie ihr Hauß mit fich), und Friechet auf einer Art fleiſchigter Fußſohle, die ſie aus ihrer Schaale heraustretten låft; alsdann kommt ihr Stopf zum Vorſchein nebſt ſeinen beeden Hörnern, die dicker und kürzer find, als es ſonſt bey den Schaalthieren gewöhnlich iſt; ſie ſind rund, am Ende ſtumpf, und ſo wie der ganze übrige Leib mit kleinen Runzeln oder Faſern überzogen, wos von ſie zutticht ausſehen. Thre Farbe iſt auf dem Grund ſchmuşigweiß. Die Augen, welche durch zwey kleine Puncte bezeichnet werden, fiken bey ihrem Urſprung an den Seis ten des Kopfes. Der Raum zwiſchen den becden Hörnern ſtellet eine Art von Rüſſel vor, deſſen Geſtalt ſich immer verändert, indem er wechſelsweiſſe aufgeblaſen und wieder eingezogen wird. Der Mund, der bey ſeiner größten Ausdehnung nicht über eine halbe Linie im Durchſchnitte hat, hånget mit ſeinem Ende an dem innern Theil; und kann deswegen nicht geſehen werden. Es iſt indeſſen glaublich, daß er auf beeden Seiten mit verſchies denen Zähnen beſetet iſt. Auſſen ſind nicht ſo viele Runzeln, als die Erdſchnecken har ben; welches daher rühret, weil die Seeſchnecken nur Waſſer und Lehm zu ihrer Nahe rung gebrauchen. berikan be Dieſer Mund oder Sanal Teiſhet dieſem Thiere cben ſo wie den andern bey ſeiner Nahrung Dienſte. Es nimmt diejenigen Nahrungsmittel, die ihm anſtåndig ſind, durch eine ſehr lange Röhre zu fich, wodurch ſie in die zum Empfang derſelben beſtimmten Eingewerbe seführet werden. Der Stopf verbindet und vereiniget ſich mit einem langen ein wenig runden Hals, deſſen in der Schaale verborgener Theil breiter und weiter iſt, als der, den man von außen fiehet. Man kann an der einen Seite leicht einen Haufen von Drůſen unterſcheiden, an welchen eine Art långlichter Beutel hånget, die an eine ſehr dicke Haut, welche eine Höhle gleich einer Stappe vorſtellet, angewachſen ſind. Mit dies fer Haut iſt die innere Flache der Schaale zum Theil tapeziert, und vermittelft derſelben findet das Thier, wann es den Stopf in ſein Gehäuſe zurückziehet, eine doppelte Bedea chung. Die Fleiſchichte Fußſohle ziehet ſich niemals in die Schaale hinein, ſondern leget fich nur in die Defnung derſelben, welche ſie ganz ausfüllet, und zu mehrerer Sicherheit iſt ſie mit einem daran hangenden Deckel berſeben, welcher ſie wider alles, was ihr ſåda lich fepn könnte, beſchüket. Dieſer Deckel, der an dem Fußfe des Thieres befeſtiget iſt, verſchlieſſet die Conchne lie ſo genau, daß das Meerwaſer unmöglich hinein dringen kann. Wann das Thier Nah rung zu ſich nehmen will, öfnet es dieſen Deckel, und ziehet ihn, ſo bald es genug genoſſen hat, wicder an fich). Seine Schaale iſt ſehr einfach; fie hat eine ſchwarzlicht grüne Fars be, durch welớc kleine gelbe Streifen laufen, ſo bald ſie aber geffnet wird, zeiget ſich ein ſchwacher Pericnmutterglanz, der jedoch nicht von der ſchönen Art iſt: II. Theil. Man 26 Allgemcine Anmerkungen Man weiß, daß die Schnecke ihre Echaale, nach dem Maaſe ihres Wachsthums vergröſſert, indem ſie etwas von ihrer ſchicimichten Feuchtigkeit an den Rand des erſten Gewindes anſetet, und eben die andern Gewinde verdicket. Was fie cinmal gebauct hat, wird nicht groffer, wohl aber dicker. Man kann dick an der Schaale einer jungen Sone- che bemerken, die nicht ſo dicke als bei einer altern Strecke iſt. bey einer áltern Cd Halbrundmaulichte Sceſchnecken. . Di / 1 ie halbrundmaulichte Schnecke B, welche zu Rochelle Sablon genennet wird, ift, was das Thier anbefrift, von der Vorigen bernahe gar nicht verſchieden; fie hat faſt eben dieſelben Theile. Shr Körper iſt freylid) nicht ſo dicke: indeſſen ſuchet fie, ſo wie jene, ihre Nahrung auf Felfen, führt einen Deckel, und kriechet auf eben dieſe Art. In Anſchung des Halſes, des mundes, und des Mantels, womit fie inwendig in ihrer Schaale eingehüllet ift, zeiget fich kein Unterſchied; wenigſtens ſind fich dieſe Cheile an beeden Arten der Schnecken in Anſehung der Größe fehr ahnlich. Der einzige Unter robieb, der ſich bemerken läßt, beſtehet Sarinn, daß das lettere von dieſen beeden Schaal- thieren eine iveiſſe Weinfarbe hat, anſtatt daß die andern grünlicht, blaßgelb und faſt gans ſchwarz ſind. Die Augen, die übrigens eben ſo wie bey jenen ſitzen, ſind zwar kleiner, doch zu eben demſelben Nutzen beſtimmt. Fhre Hörner ſind ſehr lang, ſpißig, dünne und ſehr ſubtil, da ſie hingegen bey der vorhergehenden Schnecke ſehr dicke ſind. 3m Fortgehen beweget das Thier dieſe Hörner, ohne einen Augenblick innen zu hal- ten, auf und nieder; ſelten geſchiehet es, daß bey dieſer Bewegung eines das andre úber- eile, vielmehr folgen ſie einander immer mit ſolcher Genauigkeit, als ob ſie gewiſſermaſſen eine Art muſikaliſchen Taktes Ahlügen. Obgleich der Halbrunde arund dieſer Conchylie eben ſo wie bey den Lefzenſchnecken (Nerite ) geformt iſt, ſo darf fie deswegen doch nicht zu dieſer Art gezahlet werden, weil fie weder Zähne, noch einen mit Körnichten Puncten befåeten Gaumen, weder Zahnfleiſch, noch einen Nabel wie jene hat, und wir haben dieſes ſchon auf der 168. Seite der Con- chyliologie, wo wir Bøn diefer Condylie handelten, angemerkt. Endeſſen ſind die Bes wohner der einen und der andern Conchylie einerley. Dieſe Halbrundmaulichte Schnecke, die kein Zahnfleiſch und auch keine Zähne hat, Kinnte auch nach dem Yateiniſchen Wort Natica Scwimmſchnecke genennet werden, wel- chen Namen die Alten dieſer Conchilie beplegten, weil ſie von den wahren Schwimmſchne- den nur in den eben angezeigten Stücken verſchieden iſt. Die Lefsenſchnecke, welche mit C bezeichnet iſt, hat einen Gaumen, eine Reihe von Zähnen, und einen Deckel. Sie ſtreckt einen Kopf hervor, der mit zwen Hörnern verſehen iſt, und an den Enden dieſer Röhren ſitzen die Augen. Das Thier kriechet auf einer Fleiſchichten Fußſohle, die von der rechten Seite herausgehet, Platt von den Thieren, welche in einſohaalichten Condylien wohnen. 27 Plattmáulichte Seeſchnecfen. D ie dritte Gattung der Seeſchnecken iſt die mit einem platten Munde D, welche in Bretagne Sorciere genennet wird, und deren Figur insgemein wie ein Stegel in die Höhe lauft und unten ſehr breit iſt. Man unterſdeiðet ziper Arten plattmåulichter Seeſchnecken. Die eine hat ſehr plattgedrückte Gewinde und iſt eben die, welche man Sorciere nennt; ſie hat auch ein Rabelloch, und fällt in das Aſihfarbe mit braunen Fles chen. Die andere, die viel gróffer, iſt die wahre Stråuſelſchnecke, deren mehr erhas bene Gewinde mit dunkel purpurfarbenen erhöheten Streifen überzogen ſind, mit abwecha felnden blauen Flecken, die einen ſehr ſchönen Perlenmutterglanz geben. Das Thier iſt mit den beeden vorigen völlig einerley, und nur in Anſchung ſeiner Dicke und Farbenſchattirungen von denſelben verſchieden. Sein Fleiſch, das eine ſchmutziga weiſſe in das Gelbe fallende Farbe hat, lieger in einem dunkelbraunen Sack. Der Mand ift braun. Die Augen ſind groß und ſchwarz, und ſiten, wie gewöhnlich. Die Hörner, die gleiche Farbe haben, werden in ihrer volien Breite von einer braunen Linie durchſanits ten, woher ihre Dicke rühret. Shre Spitzen ſind ſehr ſtumpf. Es zeigen ſich an dieſem Schaalthiere brey beſondere Dinge. Erſtens hat es eine klei- Ne fieiſchichte Zunge, die derbe, wellicht und weiß gefärbet ift, aus dem Boden des Saces (woran ſie auch hänget) hervorkommt, und långſt dem Halſe fortlauft. Man kann ſie nicht eher erkennen, bis man ein Stück von der Schaale abbricht; wie an der Abbildung zu ſehen iſt. Die zweyte beſondere Eigenſchaft iſt eine fleiſchichte Fußſohle, worauf das Thier kriechet; es iſt dieſelbe an ihrem Sranze gleichſam mit einem geſtickten Saume vers brâmet, der nichts anders als ein Haufe Kleines brauner körnichter Puncte ift, die wie ein Band ausſchen. Sein Deckel macht den dritten Unterſihied aus; er iſt dünner, als bep den andern, und hat einen ſtarken Glanz. Da er vollkommen rund iſt: ſo ſcheinet es zwar, als ob er nicht tauglich wäre einen cytunden Mund genau zu verſchlieſſen; allein er wickelt ſich übereinander, und füget fich alſo ordentlich in die Kanten der Condylie. Die plattmåulichten Schnecken genieſſen vor den beeden andern dieſen Vortheil, daß fie, wegen der Bildung und des Gewichtes ihres Airpers, das mit der fleiſchichten Fußſph- le genau proportionirt iſt, nicht befürchten dürfen, ſich zu überſtürzen, indem pe über ſteile Oerter kriechen; da hingegen in dieſem Falle die andern Schnecken von dem Gewichte ih- rer Schaale, die der Dicke und Schwehre nach in gar keiner Proportion mit der Stárfe des Thieres ſtehet, fortgeriſſen, überſtürzet, zerſtoffen und verwundet werden, ehe ſie noch durch Einzichung ihrer Horner und ihres Mundos, und durch eine geſchwinde Zurückkehr in ihre Sdyaale, fich vor dieſer Gefahr verwahren konnten. Dieſe Anmerkung iſt eine Frucht verſchiedener Erfahrungen, die ich gehabt habe. Stachelſchnecken 1 fcheint, als ob das Thier, welches die ſogenannte Stachelſchnecke Bewohnet, mit dem, das ſich in den Stogelfdynecken und Olivenſchnecken aufhålt, einerley ſey; und vielleicht iſt dieſes die Urſache, warum die Schriftſteller bisher diefe drey Gattungen von Conchylien verwechſelt und ihnen noch die Purpurfghuecken und Sukhirner beygefüget haben/ 28 Allgemeine Anmerkungen Daben, wie man in dem foigenden ſchen wird. Die Aehnlichkeit der Stachelſchnecke mit der Purpurſchnecke iſt freylich, was ihre auffere and innere Figur anbetrift, ſehr groß, und es ſcheint anfänglich, daß fie in keinem Stücke, auſſer nur der Farbe nach, von einander verſchieden ſind, als welche ber der Stachelſchnecke an dem obern Theile gelblicht weiß iſt, und an dem untern in das Braungremlichte fällt. 1 Fedoch dieſe lettere Conchylie unterſcheidet ſich von jenen noch überdieß durd ihren långlichten Mund, der mit Zähnen beſent iſt, und durch ihren Körper, der nicht ſo wie bei der Purpurſchnecke mit Frauſſen Blättern und mit Stacheln, ſondern mit Spişen, Sinopfen, (Hügelgen),. Rippen, Sînoten, und Håckgen oder Figuren, die bisweilen ein wenig hervorragen, bedeckt iſt. Oft iſt auch die Stachelſchnecke ganz glatt, wie die Sturmhaube, wierwohl ſie doch Falten und kleine Stnoten hat, die ſie als eine wahre Stas celſdynecke Kenntbar machen. Die bey E iſt genabelt, mit groſſen Knoten beſetzt, und mit einer ſehr dicken Rinde überzogen, unter weicher die kleinen bunten Schattirungen ihres Oberkleides verſteckt lie- gen. Dergleichen iſt, zum Beyſpiel, die potenſchnecke. Die Fußſohle, worauf die- fes Thier kriechet, iſt fleiſchicht, und Fein Mantel formirt, indem er ſich bey ſeinem Her- austretten aus der Schaale zurückkrümmet, eine ſtark hervorragende Röhre. Das, was dieſes Thier beſonders eigen hat, iſt rein Stopf und Hels, die ganz auſſerordentlich dick find. Die Augen ſind verhältnißmáßig nicht weniger groß, und ragen auſen, über eine Linie hoch, hervor. Die Hörner find an den Seiten durch ein Band mit einender verknüpft, wel ches eine Art von erhabenem und in ſeiner ganzen Breite aufgeblaſenem Wulſte vorſtellet. An den andern Schaalthieren ſind dieſe Hörner gemeiniglich ſpißig; hier aber ſind ſie rund, ftumpf, und an ihren Enden weit dicker, als bey rem lirſprunge. Sie ſehen vollkom- men einem Mörfelſtampfet áhnlich. Die Schnauke (der Rüſſel) diefes Schaalthieres formiret einen gezähnelten Halbzirfel, an deffen obern Theil ein ſehr weiter Mund ftehet, der an ſeiner Einfaſſung mit Körnern beſtreuet iſt. Zu unterſt an der Fußſohle erſcheint ein langlicht runder Deckel, der eben ſo, wie bey den Walzen- und Stegelinecken, fißet. Dieſes Schaalthier hat ein ſchmutzig weiſſes Fleiſch, welches in das Aſchfarbia ge fault. Regel oder Sutenſchnecken. as Thier, welches die Segelſchnecke F betwohnt, iſt wenig von dem unterſhiedeita das ſich in der Walzen- oder Dattelſchnecke aufhalt. Es ſtreckt bey demjenigen En- de, das dem Wirbel oder Schwanz entgegen ſtehet, einen Hals heraus, der auf die Seite gebogen iſt, nebſt einem runden Stopf, an deſſen beeden Seiten zwey cylindriſche fehr ſpięta ge Hörner herausgehen, an denen in der Mitte zwey ſchwarze ſehr hervorragende Puncte fişen, welche die Augen vorftellen. Ein kleines rundes Loch, das ſich oben am Klopfe mitten in einem ſehr breiten Plaße öfnet, zeigt die Lage des Mundes an, welcher dem Thier ſtatt eines Saugrújfels dienet, womit es die Störper, die fich zu ſeiner Nahrung ſchicken, an ſich sichet. Ein Mantel, welcher in zwen Theile gefaltet iſt, förmirt eine Rohre , die ober dem Halſe herausgehet, und gewöhnlicher Weiſe auf die linke Seite hanget. Man fiebet aus der långlichten und ungleichen Defnung ſeiner Schaale eine ſehr breite Fufſohle hervortretten, an welche ein obalrunder Deckel befeſtiget iſt, der dieſe Defnung nur zum Theil von den Thieren, welche in einſchaalidten Condylien wohnen. 29 Theil verſchließen kann. Der Stopf einer ordentlichen Schnecke iſt die wahre Abbildung vom Kopfe der Stegelſchnecke. Ihr Gehäuſe iſt mit drey Binden umwunden, die einen tocifſen Boden und zikzak darüber laufende Streifen haben. Das übrige an dieſer Stegela ſchnecke, die insgemein die flammende oder bellglångende (flamboyante ) genennet wird! hat eine falbe Farbe: zuweilen hat ſie nur groſſe falbe Flecken, auf eben einem ſolchen Boe den, und bekommt hiedurd, eine ungemein ſchöne Farbenmiſchung. Ueberhaupts gehören in dieſe Claſſe die allerſchönſten Conchylien, die wir nur beſigen, als der Admiral, der Vice-Admiral, der Papilionflügel, das Geſpenſt, das Stronenhorn, (Staiſerkrone) der weiſſe Tieger, das itahániſche Eſtrich, der Fliegenkoth, der güldene Zeug, (Stoppelküfe ſen) 2. Der Wirbel der Segelſchnecke iſt gemeiniglich ziemlich erhaben, und beſtehet aus acht bis zehen runden Gewinden, die zuteilen an ihrem Rande von kleinen Fäden durch fuhnitten werden, welche ſich zugleich mit ihnen bis an das Aug des Getvindes, deſſen Spige auſſerſt ſubtil ift, fortdrehen. Wenn aber die Farbenmiſchung, womit das Oberkleid geziert iſt, auch an dem Wirbel wieder regelmäßig erſcheint; ſo werden dadurch dieſe Cone chylien ſehr vollkommen. Rollen Walzen oder Dattelſchnecken. iefe Conchylie, die ber G abgebildet iſt, muß mit der Regelſchnecke faſt für einer ley gehalten werden, nicht nur in Anſehung ihrer Schaale, ſondern auch in Betracht des darinnen wohnenden Thieres. Bloß allein wegen des åuſſerlichen Baues der Schade le, die in der Mitte bauchicht und an ihrem untern Theile bteiter ift, (woduro ſie eine groſie Gleichheit mit der vorigen beſist), hat man ihr die Benennungen, Rollen-Wcize na und Dattelſchnecke beygelegt. Dieſe Son hylie iſt bisweilen dünner, und hat auch eine breitere Oefnung, als die Segel- oder Tutenſchnecke, obgleich der Deckel, womit ſie ſich Fuſchlieſſet, und der fich gemeiniglich zu äuſſerſt an der Fußſohle befindet, kleiner iſt. Der Sopf iſt mehr abgeſondert, als bey der Regelſchnecke, und der Wirbel iſt gemeiniglich klei- ner und platter, indem er nur fechs Gewinde hat, an denen öfters Sterben befindlich find. Die Fußſohle iſt beinahe eben ſo lang, als die ganze Conchylie. Sie tritt, wann das Thier fich fortbegeben will, neben der Seite heraus, guweilen bedeckt ſie auch einen Theil davon. Das Oberkleid der Walzenſchnecke giebt der Stegelſchnecke an Schönheit nichts nach; es iſt eben ſo, wie ben jener, mit gelblichten Flecken auf einem weiſſen Grunde geſprengt, und verurſacht eine der allerſchönſten Farbenmiſchungen. Man unterſcheidet in dieſer Gattung den Brocard, den ſeidenen Mohr, die Brunette, das Wolfhoru, die Tulpe, die porphyrne Walze, das orangenfarbige Tuch und die ſchönen Oliven. Dies iſt eine Mannichfaltigkeit in den Werken der Natur, welche der Menſch nicht genug be wundern kann. Sonnen, blaſenartige ober kugelartige Schneden. D ie Ründe dieſer Conchylie, die mit H bezeichnet iſt, geiget die Figur des Thiers an; und von der Ründe hat diefe Conchylie den Namen Globoſa erhalten. Die innere Beſchaffenheit des Thiers iſt ſehr einfach. Der Theil von dem Topf an bis zum After formirt einen Silumpen oder eine Gruppe von fünf Lappen oder kugelrunden Sacken, der II. Theil. ren 30 Augcineine Anmerkungen ren zwey mit einer weißgraucn Feuchtigkeit angefüllet find; die hingegen, welche in den drey übrigen enthalten iſt, fällt in das Röthlichbraune; alle dieſe Sácke ſind durch kleine Dårme mit einander verbunden, deren der eine, welcher långer und dicker iſt als die üb- rigen, fich bey dem Schtvange endiget. Mitten an dieſem langen Darme befindet ſich der Alfter, welcher gesabuelt ift. 1 1 Die Schaale der Tonne iſt öfters ſehr leicht, wie, zum Beyſpiel, die Schaale der Gondoln; indeſſen giebt es doch auch dickere, welches beſonders von dem Großmaul oder Rudolphushorn (Conque Perſique) und von denen die mit einem Knopfe gekrönt ſind gilt. Doch iſt allezeit das Thier mit den Bewohnern der Purpurſchnecke und Trompe- tenſchnecke einerley, und unterſcheidet ſich von denſelben durch nichts, auſſer durch die auf- ſerliche Figur ſeiner Schaale, deren Oefnung gemeiniglich zweymal ſo groß, als ihre Brei- te iſt, beſonders aber, wo ſie ſehr weit iſt. Die rechte Lefze iſt dünne nnd ſcharfſchnei- dend, öfters hat ſie auch einen Umſchlag mit vielen kleinen Einſchnitten, der ſich bis unter- wärts erſtreckt. Ihr inwendiger Wulſt iſt mit zwanzig kleinen Zähnen beſetzt. Die linke Lefze hingegen iſt gerúndet, und hat nur vier Zähne, deren letzterer wie eine Zunge auslauft, die fich oben am Rande verliert. Die Tonne hat nur drey Gewinde, deren erſteres die ganze Länge der Schaale einnimmt, die beynahe halb ſo weit, als ſie ſelbſt iſt, offen ſtehet. Die übrigen Gewinde formiren einen kleinen, ſehr platten und ſpitigen Schwanz oder Wirbel, 1 Snipendig iſt dieſe Conchylie glatt und glänzenb. ghre auſſerliche Farbe iſt falb oder weiß, mit groſſen gewürfelten Flecken, die in einer ziemlichen Ordnung liegen. Es giebt Connen, die mit Sinoten, kleinen Binden, Furchen, und erhabenen Streifen (Leie ften) bedeckt ſind. Der Kopf, der ſehr breit iſt, hat zwey fehr kurze, wie Dreyecke ges faltete Hörner, deren Augen an der auſſern Seite derſelben, faſt gegen die Mitte des Stopfes zu, fitzen. Aus dem Munde gehct ein durchlöcherter Rüffel hervor, welcher mit Bahnen verſehen iſt, deren fich das Thier bedient, das Fleiſch der andern Conchylien zu kauen. Die Haut, welche die Wände der Conchylie tapezirt, tritt bey ihrem duſſern Kande heraus, und formirt, indein ſäe fich zuſammen faltet, eine Röhre, die ziviſchen den beeden Hörnern durchlauft, und dem Thiere zum Othemholen und zum Austurfe ſeines Unrathes dienlich iſt. Der Fuß hat eine länglichtrunde Figur, und raget ſo weit hervor, daß der vierte Theil deſſelben, die ganze Conchylie zuzudecken hinreichend iſt. Der Nas bel der Tonne iſt hinter dem Wulſte der linken Lefze verborgen, die ſich ofters oben umlegt. 1 Porcellanſchnecken W ir haben im erſten Theil in den Anmerkungen über dieſe Familie die berſchiedenen Nicho men angeführet, welche dieſem Schaalthiere beygelegt werden, als: Venus ohnecke, Muttermuſchel, Glåttmuſchel (Pucelage, Cauris, Pou de mer, Colique ); Plinius nennet es Venerea. Die Thiere der borhin beſchriebenen Geſchlechter haben mit dem welches die Porcellanſchnecke I bewohnet, viel ähnliches. Dieſes Friedhet, nach Art der andern Schnecken, auf einer Platte. Dieſe Platte oder Fußſohle lauft an demjenigen Ende, das dem Kopfe entgegen ſtehet, fpißig zu. Der Rand derſelben iſt, ſo wie audy ſein Stranz oder Einfaſſung (Saum) gekerbt oder mit einer Franze beſetzt. An dem ans bern Ende zeigt ſich ein ſehr langer Hals, der ziemlich von dem Fuſſe abgeſondert iſt, nebit einem BUCCINS, POURPRES, VIS. B1 Planc. 4. A B с D www. E F Buccina, Trompefen oder Kin! Hörner. Purpurae, Purpur $chnecken. Strombi Schrub oder Sadel-Schrecent C.H. Stage exc. Aug.Vind. von den Thieren, welche in einſchaalichten Conchylien wohnen. 31 teit. einem Kopf, aus welchem zwey fehr ſpißige Hörner hervorſtehen, die einen Bogen formi- Mitten an demſelben fişen die zwey Augen, die wie gewöhnlich durch zwey ſchwar- 3¢ ſehr dicke Puncte ausgedrückt ſind. Der Mund, der oben an dem Stopfe ſtehet, iſt nicht gar groß und ſtellet ein kleines rundes Loch vor. Er iſt auf becden Seiten, name lich auf der rechten mit fünf und zwanzig, auf der linken aber nur mit ein und zwanzig Zähnen beſetzt, welche dem Thier, das mit keinem Deckel verſehen iſt, zur Vertherdi- gung dienen. Man bemerkt an demſelben eben ſo wenig einen Rüffel, als an den andern Schaalthieren dieſer Art. Die Porcellanſchnecke hat eine ſehr ſpitige Zunge, welche ihre Defnung völlig bedeckt, indem ſie ſich von dem einen Ende zu dem andern ers ſtreckt. Der Oberrock dieſer Porcellanſchnecke hat einen aurorfarbenen Grund, der durchgehends mit Queerlinien und mit ſechs gleichweit von einander ſtehenden braunen Fle- cken unterſekt iſt. Sie wurde zu Pondichery gezeichnet, und hatte damals nicht mehr als ſieben Linien in die Länge, und, als ſich das Thier in dem Seewaſſer ganz ausbreite- te, fünf in die Breite. Es iſt durch das Vergrofjerungsglaß abgebildet. K iſt ſeine natürliche Gröſſe. Man findet Porcellanſchnecken, deren Wirbel etwas platt und wenig erhaben iſt; es laſſen ſich an demſelben nur drey Gewinde zählen, und bisweilen fiehet man auch nur einen bloſſen Knopf daran ఆరు శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీమతి Trompetenfchnecken oder Kinkhörner. Erklärung der vierten Platte. 3 ie Schaale dieſer Trompetenſchnecke A, iſt an dem obern Theile ihres Mundes abs gebrochen worden, damit das Innere derſelben deſto beſſer entdeckt werden konne te. Die lange Röhre an derſelben iſt nichts anders, als der Rüffel des Thieres, womit es in dem Schlamm wühlet und das Seewaſſer ſchöpfet. Durch eben dieſen stas nal giebt es auch ſeinen Purpurſaft von fich, der eben ſo nůßlich angewendet werden kann, als derjenige, welchen man von den Purpur- und Stachelſchnecken bekommt. Dieſer sa- nal verrichtet auch die Dienſte eines Eingewendes, lauft wie ein halber Mond aus, und bildet einen Kopf, der mit ſeinen zwey Hörnern, die bey ihrem Urſprunge aufgeblaſen find, wie auch mit zwey Augen, die an der Wurzel dieſer Hörner fiken, verſehen iſt. Mits ten an dem Kopf zeiget ſich der Mund in einem kleinen runden Loch, woraus noch ein anderer runder Rüſſel gehet, der ihm ſtatt einer Zunge dienet, und durchlöchert iſt; und bermittelft deſſelben ziehet das Chier ſeine nothwendigen Nahrungsmittel an fich. Sein Mantel iſt ſehr dünne, breitet ſich über die Oberfläche der Schaale aus, und faltet fich gewöhnlicherweiſſe als eine Rohre zuſammen, die auf die linke Seite hånget. Der eyrunde Deckel, der ſich an einem Ende der Fleiſchernen Fußſohle, worauf die Schnecke kriechet, befindet, dienet ihr wann ſie ſich einſchlieffen will, ſtatt einer Wand. Die Trompetenſchnecke unterſcheidet ſich von der Purpurſchnecke durch nichts, als durch die Figur ihrer Hørner, durch ihre Augen, die an deren Urſprung fißen, und durch den Rüffel, von dem wir erſt geredet haben. Ihr innerlicher ſchleimichter Theil iſt gelb- licht und mit ſchwarzen Flecken geſprengt. Die Schaale iſt grünlicht und mit weißges dürfelten Binden umwunden, die eine ſehr ordentliche und bunte Pyramide vors ſtellen Dies 32 Allgemeine Anmerkungen Dieſes Schaalthier kann, tvas reine Betvegung betrift, mit denjenigen verglichen werden, die einen ſehr dicken Fuß haben. Es hat auch wie dieſe ein weiſſes und ſchleie michtes Fleiſch. Einige Trompetenſchnecken ſind geſchwänzt, wie die bey B. Doch iſt es immer ein und eben daſſelbe Thier; nur in Anſehung dieſes langen Råfels, der ihnen ftatt einer Zunge dienet, weichen ſie von cinander ab. Dieſer Kanal wird Branchialis genennet, und bohret fich durch die Smaalen eine Defnung, wie Plinius, Rondelet und Columna, den aber Liſter a) widerleget, behaupten. Da dieſer Kanal durchbohrer iſt, muß er vielmehr für ein Behåltniß, das Waſſer und die Luft einzunehmen, wieder von fich zu ſtoffen, und den Ohren ihre Bewegung iu erleichtern, gehalten werden. Die kleine geſchwänzte Trompetenſchnecke B iſt an ſich weiß und mit einem braunen Oberhåutlein bekleidet. Der ganze Störper iſt mit ſehr tiefen Streifen durchzogen, wel- che denſelben queer durchſchneiden und zwiſchen ihnen kleine ſchwarzgefurchte Raumgen üb- rig laſſen. Stein Schaalthier tritt weiter unter ſeiner Schaale heraus, als dieſe Trom- Petenſchnecke. Fhr weiſſer Mantel, der mit ſchwarzen Puncten überſtreuet iſt, raget ſehr merklich über die Spige ihrer Schaale Hervor, und formirt, indem er ſich umbiegt, Falten und Wellen. Mitten an dieſem Mantel raget ein runder Körper hervor, wela cher an eine weiſſe, aufgeblaſene und von beeden Seiten verlängerte Rippe ſtoffet. Hie- durch formirt ſich dieſe Platte oder der Fuß, durch deſſen Hilfe das Thier kriechet. An dem einen Ende deſſelben ſtehet der Kopf, deſſen Augen klein ſind; die Hörner ſind dünne, kurz und ſubtil; der Rüffel iſt dick, aufgeblaſen und ſehr lang, und an ſeinem Ende ent- decket man einen Theil des Mundes. Der Deckel, der an dem entgegenſtehenden Ende hånget, iſt länglicht, ſpißig und mit Strahlen überzogen, die vornehmlich von dem obern Rande deſſelben auslaufen. I 1 Dieſes Thier hat eine beſondere Eigenſchaft. Anſtatt, daß es wie die übrigen Chie re feiner Art auf ſeiner ganzen Fußſohle, ſo lange ſie iſt, kriechen ſollte, ſo ſtůbet es ſich gemeiniglich nur auf die untere Hålfte derſelben, und hält die obere in die Luft, ohne den Boden damit im geringſten zu berühren. Solchergeſtalt ruhet die ganze Schwere ſeiner Schaale nur auf einem kleinen Puncte, der in Betracht der Breite und des Gewichtes feiner ganzen Maſſe nicht hinlänglich iſt, daſſelbe ſtets in einem richtigen Gleichgewichte zu erhalten. Dieſer Umſtand fett felbige der Gefahr aus, fich zu überſtürzen. Aucin, es ſcheint gar nicht, daß es über die Stoffe, die es im Fortgehen erfahren muß, erfürickt. Denn anſtatt, daß es dadurch genöthiget würde, in ſeine Schaale zurückzukehren, nimmt es vielmehr ſeine vorige Richtung und ſetzt ſeinen Weg fort. Purpurſchnecken. as Thier, welches die Purpurſchnecke bewohnt, und von welchem wir ſchon geſagt haben, daß es dem Bewohner der Stachel - und Trompetenſchnecke ſehr ähnlich ſie- het, führet ſeinen Namen eigentlich von ſeinen Purpurſaftey den es nur in ſehr gerina gem Maaſſe liefert, und der nothwendig noch vor ſeinem Tode gebraucht werden muß ; welches eben die Urſache iſt, weswegen dieſer Saft bey den Römern ſo auſſerordentlich koſts bar und theuer war. Er konnte nur bey Zeugen von Baumwolle und gemeiner Wolle angewendet werden, da hingegen die Cochenille, ein kleines der Alten unbekanntes Inſect, Wolle, Thierhaare und Seiden fårbet. Die a) De Buccinis marinis, pag. 74. Ovarii mucro, nudis oculis, aprili ineunte , ex infinitis exi- guis granulis piſcium vita conftare manifeftum eft. von den Thieren, welche in einſchaalidhten Conchylien wohnen. 33 1 Die geſowanzte Flurpurſchnecke c hat einen in ziven Theile getheilten Størper. Der rbere, an welchem der Kopf ſtehet, hat ein ſehr zartes rothes Fleiſch, iſt klein, walzen- förmig und lauft in einen Bogen aus; an demſelben ſtehen zwey Hörner Hervor, die in der Mitte aufgeblaſen find; und hier fiken an der Auſſenſeite zwey ſchwarze Puncte, welche die Augen vorſtellen. Der Mund ftchet mitten an dem Kopf und formirt ein eyrundes Loch. Die Wände des Gchaufes find mit einem Mantel bekleidet, der, ohne ſich auſſerhalb auszus breiten, fich eben wie eine Röhre faltet und ordentlicher Weiſſe auf die linke Seite neiget. Die Platte oder der Fuß iſt mit einem långlichten Deckel verſehen, der nur einen Theil von der Schaale verſchlieſſet. Der Schwanz der Purpurſchnecke iſt inwendig zwey Queerfinger breit mit einer ſolchen ſteinichten Materie, wovon die Schaale gebauet worden, angefüllet. Das hier iſt an ſeine Schaale befeſtiget, bringet aber nicht bis an die Spiße des Wirbels. Der untere Theil des Thieres beſtehet aus einem weich anzufühlenden Weſen, und iſt in eine ſo dünne Haut eingewickelt, welche bey der geringſten Bewegung zerreißt. Die- fes Thier hat in ſeinem obern Theil einen Sack, der ihm ſtatt eines Miagens dienet, und mit einem dicken ſehr glänzenden Purpurſafte angefüllet iſt. Neben dieſem Sacke lauft ein langer Darm bis an das auſſerfte Ende des Schwanzes herab; er faltet ſich, und ho- ret da auf, wo die beeden Theile zuſammen hången. Hier iſt auch der Ort, wo der Una rath ausgeworfen wird, der nichts anders als eine braungraue ichleimichte Feuchtigkeit iſt. Der Mund der Schaale ift beynahe rund, und ihre roſenfarbenen Lefsen ſind mit klei- men Furchen durchſchnitten, die ſich in Zähne endigen. Ihr Körper iſt, ſo wie auch ihr Wirbel, bisweilen mit Stacheln beſetzt, und mit Streifen gefurcht, welche den ur- ſprung der Stacheln bezeichnen. Der gezackte Schnepfenkopf und die Herkuleskeule find Beyſpiele von ſtachlichten Purpurſdnecken. Dieſe Stacheln ſind meiſtentheils inwendig feer ; einige find ſoitzig, andere wie Endivicnblátter oder Krebsſcheeren, wovon ſie auch den Namen crhalten haben, gezackt. Wenn ſie nicht mit Stacheln verſehen ſind, haben fie auf ihrem Störper kleine Ausivúchle, die derſelben Stelle erſetzen. Die kleine mit D bezeichnete Purpurſchnecke iſt ganz weiß, und hat keinen Schwanz, ſondern nur einen zurückgebogenen Schirabel. Man erblickt auf ihrer Oberfläche keine Stacheln; es lauft nur eine Menge tiefgefürchter Streifen unordentlich darüber, deren eie nige mehr als die andern hervorſtchen. Der rundgeformte Mund iſt mit einem Wulſte beſetzt, welcher merklich hoch, und auf ſeiner ganzen Oberfläche mit länglichten Streifen, die ihn theilen, bedeckt iſt; es ſcheinet, daß an ihm der Hals und die zwey platten, ſpişi- gen und mit kleinen ſehr dünnen Haaren verſehenen Hörnern entſpringen. Dieſe Hörner bewegen ſich, (welches etwas auſſerordentliches iſt), horizontal. Mitten ziviſchen ihnen gehet ein Rüffel hervor, welcher die Luft zu athmen und die Nahrung einzunehmen dienlich iſt. Thr Mantel, der wie ein umgebogenes Blat ausſiehet, gehet an dem duſſerſten Enz de des Leibes, das dem Wirbel entgegen ſtehet, heraus; und ihre Platte, welche an dem einen Ende cinen runden Deckel hat, iſt länglicht und mit gelben und braunen Flecken ges ſprengt. / man bemerkt, daß die Purpurſchnecke gerne Fleiſch und kleine Fiſche ſpeiſet, und ſich zu dem Ende in Sand oder auch in fújſe Waſſer verbirgt; ſie ſtrecket alsdann eine ſehr lange Zunge heraus, womit ſie alles was ihr aufſtoffet, anſpießt. Einige geben vor, fie habe Záhne und bringe ihr leben auf ſieben Jahre, welche Zahl andere auf vierzehen II. Theil. 9 und 34 Allgemeine Anmerkungen von den Thieren, wvelde in einſcbaalidhten 2c. und darüber hinaus repen. Sie haben, einem gewijfen Autor a) zu Folge, Augen: Oculi non in fummo, ut in terreſtribus , fed fupra medium corniculorum obſervan- tur, ubi cornicula veluti inſecta per longum tenuiora efficiuntur: ex Ariſtotele , purpurae condunt favaginem. Und ein italianiſcher Autor b) ſagt : Quefte dunque raccolte in tempi convenienti del anno, ſi forban vive, è punte con iſtromento à cio deſtinato , vomitano il lor' colore di nobiliſſima tintura. Schraubenſchnecken oder Nadeln Snar an vergleicht den Bewohner der mit E bezeichneten Schraubenſchnecke mit einem eilte zelnen Seewurm, indem der äuſſerliche Rand des Thieres fich vollkommen nach den Windungen ſeiner Schaale richtet, die es in ſeiner Jugend bis an die auſſerſte Spiķe aus- füllet. Sein Kopf iſt wie ein halber Mund geformt. Oben an demſelben gehen zivey fehe ſpitige Hörner heraus, an deren duſjerer Seite, da wo ſie am dickften find, ztver idywarze Puncte, welche die Augen bedeuten, fitzen. Eine Spalte, die man oben am Kopfe wahrnimmt, dienet ihm ſtatt eines Mundes, der mit einem Wulſte, an deffen Einfaſſung eine kleine Franze fich herumziehet, umgeben iſt. Sein Fuß oder ſeine Plat- te iſt gemeiniglich nicht gar groß. Die erſte Figur E iſt eine mittelmäßig lange Schraubenſchnecke, die ſich in eine ſehr ſubtile Spike endiget. Ihr Körper, der mittelmäßig dicke iſt, hat zehn etwas bauchich- te Gewinde, welche den Schwanz ausmachen, und gegen die Spiße zu immer dünner werden. Der Stopf, der ſo wie bey den ordentlichen Seeſchnecken ausſiehet, hat nichts beſonderes, und iſt viel groſſer, als der an der folgenden Schraubenſchnecke. An dem Ende der Platte hänget ein Deckel, welcher wenig hinreichend iſt, die Defnung der Schaale zu verſchlieſſen. Die andre Figur F ſtellet eine ſehr lange Schraubenſchnecke vor, welche fiebenze hen erhihete und ſehr von einander abgeſonderte Gewinde hat, über deren jedes ver- ſchiedene ziemlich tiefe Streifen laufen. Dieſes Thier kriecher nach Art der übrigen Shaalthiere, welche ſich vermittelſt eines Fuſſes fortbewegen, auf einer fleiſösichten Platte; aber anftatt daß dieſer Fuß rund wäre, iſt er vielmehr am Rande ausgcſchnits ten, und der vordere Theil, der einen Wulſt tråget, wird von kleinen Kunzein, die nicht eher als bis das Thier fich völlig ausſtrecket erſcheinen, in die Queere durchſchnit: ten. Sein Hals iſt ſehr lang, und den Kopf begleiten zwey ber ihrem Urſprunge ziemlich dicke, bey ihrer Spitze aber ſehr dünne Hörner. Die Augen ſitzen wie ge- wohnlich, und ſind an ihrer Unterfläche ziemlich dick. Der Rüffel iſt auſſen mit einer kleinen braunen Franze eingefaßt, deren zarte Fäden ſich wechſelsweiſſe bewegen, und hiedurch den Mund bedecken und wider alle Zufälle verwahren. Der Deckel iſt äuſſerſt rund, braun, und hat einen Perlenmutterglanz; man erblicket ihn zur Seite des Thiers, wo er an der Fußſohle Hanget. CLAS- 4) Fab. CoLVMN, de purpura, C. I. pag, 10. b) Ferrante IMPERATO C, 28. p. 679. Noh 35 . CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Conchylia Marina Viventia. Lebendige Geeconchylien. Bivalvia. Zwenſchaalidhte Familia I. Oſtrea. 1. Familie, Auſtern. Chamae. Gienmuſcheln. 3. Muſculi. Mieſmuſcheln. - 5. Peétines. - 5. Kammmuſcheln. 4. Cordiformes. 4. Herzmuſcheln. 6. Solenes. 6. Meſſerſchaalen, Meſſerſcheiden. 2. - 2. > - - 3 min 1 Allgemeine Anmerkungen über die Thiere, welche in zwemſchaalichten Conchylien wohnen. ie sterſchaalichten Conchylien ſind ſchwerer zu beobachten, als die einſchalicha ten. Sie öfnen ſich ſelten nnd laſſen nur ſehr wenige von ihren Theilen zum Vorſchein kommen; westwegen man fid) öfters genöthiget fiehet, felbſt ſie zu öfnen, um fie beſſer abzeichnen zu können. D Unter den ſechs Thieren, welche zur Claſſe der Zwer ſchaalichten gehören, befine den ſich nur zwey, die von einander verſchieden ſind: Die Auſter und die Meſſerſchads le; die übrigen, als die Gienmuſchel, die Mießmuſchel, die Herzmuſchel und die Kamms muſchel ſcheinen einander wegen der zwey Rihren, die ſie herausgehen laſſen, und an welchen allem Anſehen nach ihr Kopf und Mund fişen, ſehr ähnlich zu ſeyn. Man nimmt an den Zweyfdhaalichten wirklich keinen Stopf gewahr, ſondern gemeiniglich nur Arme, Beine, Füße, oder vielmehr groiſe, fchleimichte und lange Platten, die ihnen zum Gehen dienlich ſind. Nach der Aehnlichkeit zu ſchlieſſen, muß man aber doch glau- ben, daß es ihnen an einem Kopf und Mund eben ſo wenig als an Saugrüſſeln, womit fie ihre Nahrung zu ſich nehmen, mangelt. 1 An den Auſtern bemerket man weder einen Kopf noch einen Mund, es ſey denn, daß man den ſtarken Muskel, der die beeden Schaalen zuſammen ſchlieſſet, abreiſſe. Mit der Gienmuſchel verhält es ſich eben ſo. Der Mund ſtehet an dem Ende eie ner von den Röhren, die ſie heraus gehen läßt. / Von 36 Allgemeine Anmerkungen Von der Mieſmuſchel vermuthet man, daß fie den ihrigen unter dem Schloſſe hat. An der Stammmufchel zeigen ſich ebenfalls Spuren, daß ihr Kopf und Mund in eis ner von ihren Röhren ſigen. Man ſiehet ſie an der Figur der kleinen Stammmuſchel B erſcheinen. Die Herzmuſchel iſt eben ſo beſchaffen. Die Meſſerſchaale ſtrecket eine Art von Kopf heraus, an welchem zwey Löcher und ein groſſer Fuß befindlich ſind. Thre Schaalen ſchlieſſen an dem åufferſten Ende nicht zul- ſammen, ſondern ſtehen von einander. Man findet an den zweyſchaalichten Thieren Feine Augen. Es ſcheinet vielmehr, daß ſie wie Blinde dem bloſſen Gefühle nachgehen und ſich ihrer Beine bedienen, den Bo- den, der ſich für fe am beſten ſchicket, damit auszuſondern. Obgleich die ſtachlichten Auſtern ſehr viele Spißen haben, ſo glaubt man doch nicht, daß der Leib des Thieres inwendig in dieſelben hineindringe. Er ruhet in einer Höhle, die er ſelbſt in der Mitte ſeiner Schaalen ſich zubereitet hat, und ſtehet in keiner Gemein- fchaft mit den Spitzen, womit ſie bedecket ſind. Dieſe Spigen dienen ordentlicher Weiſſe dem Thiere, fich damit wider alle gefährliche Zufälle zu beſchůßen, dergleichen im unter andern begegnen Fönnten, wenn es ſich einem Felſen nähert, oder auf andere Fiſche ſtoffet. Die Herzmuſcheln und Stammmuſcheln, deren Schaalen zuweilen mit einigen Sta- cheln bedeckt ſind, haben keine Gemeinſchaft mit denfelben; ſondern, da ihre Schaalen in- wendig gefurcht ſind, ſo nimmt auch der Leib des Thieres eine ſolche Geſtalt an, wie wir ſchon auf der 15. und folgenden Seite dieſes Theils, da wir von den einſchaalichten Con- chylien rebeten, angemerket haben. czoğğğğğğoščocooooooogočijoj33.gidicesi Auſtern. Erklärung der fünften Platte. te Auſter A hat alle die Theile, die den übrigen mit Schaalen bedeckten Thieren ci- gen ſind, als Ohren, einen Magenmund, einen Geiß, (Spondyle, eine nervo- ſe Schwiele oder ein hartes Fleiſch) einen Magen, Lippen, Saugrúnel, ein Ge- Frore, eine Leber, einen Darm, der ſich bey dem Steiffe endiget, Lungenblätter und ein Herz. Da die Auſter keinen von ihren innern Theilen heraustretten låffet, ro rahe man fich, obenbenannte Theile des Thieres zu entblöſen, genothiget, anſtatt die beeden Schaalen durch Abſchneidung der Sehne aufzuſpalten, nur von der obern Schaale denje- nigen Theil, der nicht an die Sehne befeſtiget war, abzulöſen, und hiedurch den, der daran feſthieng, zu ſchonen. Vermittelſt dieſes Handgriffes konnte man dices Schaal- thier, ohne es zu verlegen, friſchlebend und in eben der Lage, als ob es ſich wirklich zwi- fchen ſeinen beeden Schaaien eingeſchloffen befunden hatte, nach Wunſche betrachten. Dieſes Thier, das wegen ſeiner Schwere immer unbeweglich liegen bleibet, ifret ſeine Echaale höchſtens nur einen Zoll weit, um Othem zu hohlen, und mit ſeinen Saugrúffeln Waſſer zu ſchöpfen und die Nahrungsmittel, deren es benöthiget iſt, einzunehmen, als: 1 den 52 HUITRES CAMES, MOULES Planc .5. A B DOLUTEC LA M Donasta с Mlja arenarin N 2 XX D H F E G M M aa Ostrea Spondili, Stuffernt. Chamae, Siet-Trachel. Mytuli, Stel Salchel. Rein.se. A.2. UN OF 1 7 von den Thieren, welche in ziveyſdaalichten Conchylien wohnen. 37 ben Saft von kleinen Thieren, Pflanzen, und gewiſſe Körner von einer ſchlammichten Ers de. Es nimmt nur mit ſeinem obern Cheile einige Bewegung vor. Der untere ift immer unbeweglich, und leiſtet die Dienſte eines Widerſtehungspuntes. Die Auſter wür: de ihr Waſſer verlieren, wenn ſie nicht auf dem Rücken låge. Ihr Mund öfnet ſich swiſchen den Ohren, und iſt mit zwey groen Lippen, die mit Saugrúffeln verſehen ſind, eingefaßt. Hiedurch formiret ſich eine Art von durdſichtiger harter Strauſe, welche die innern Wände der zwey Schaalen an beeden Seiten bekleidet. Ihr Darmºiſt långer als bey allen andern Fiſchen, damit fich der Unrath långer darinnen aufhalten kann. Wenn ſie ſehr viele Waffer in ihr Behåltniß fammlet, ſo thut fie es zu dem Ende, da- mit fie auſſer dem Meer deſto länger ihr Leben unterhalten könne. Im Monat May fies het man ihren Laich, der wie Linſen geformt iſt. Thre Zeugungsglieder ſind aber ſchwer zu entdecken. Das Band, welches die Schaalen ſo gut als ein Schloß zuſchlieffet, lie- get zwiſchen denſelben, und auſſer allem Zweifel in dem Schnabel oder Wirbel. Man nimmt gewahr, daß die zwey Schaalen kein eigentliches Schloß haben, ſondern daß der fehnichte Muskel, der ſie zuſammen hält, die Stelle derſelben vertritt. Förer vier Lun- genblätter Bedienet ſie ſich, einer gewiſſen überflüßigen Feuchtigkeit ſich zu entladen und fri- ſchen Nahrungsſaft einzuſaugen. Die Auſter hat ein weiches Fleiſch und eine weiſſe Haut, in welcher eine gelb und dunkelbraun marmorirte Materie enthalten iſt, und es ſcheinet, daß dieſe durchſchimmernden Farben die unter der Haut liegenden Eingeweide anzeigen möchten. Ohne Zweifel entſtehet aus dieſer dicken zuſammen geronnenen Materie derjenige milchichte Saft, wodurch die Auſter ihr Geſchlecht fortpflanzet, und wovon ſie ihren Saamen zuberei- tet. Dieſer milchichte Saft nimmt durch verſchiedene Grade des Wachsthums zu, ehe die beeben Schaalen (der jungen Brut), die mitten in ihren Eyern liegen, Darinnen ſicht- bar werden. Wenn dieſe Klebrichte Maſſe durch kleine rothe Würmer belebt und hernach von den Winden und Meereswellen auf die Zweige der Mangle Båume, die an den un- fruchtbaren Secfuften der Inſel Carcnnc ftchen, geführt worden iſt, fo bringet fie Auſtern bervor, welche Perlen geben, und an den Zweigen der Bäume zu hangen ſcheinen. Die Auſter hat nur zwey dunkel violetfarbene Sehnen oder Bånder, womit ſie an ihre beeden Schaalen befeſtiget iſt. Die obere Schaale, iſt gemeiniglich platt, die untere aber hohl, und hält den ganzen Leib des Thieres in fich. Liſter und Willis a) haben die Auſter zorgliedert; allein ihre Figuren kommen nicht mit den Auſtern, die in unſern Gewäſſern gefunden werden, überein. 1 Diejenige Auſter, welche das Efelshuf, ober die Lazaruskappe genennet wird, iſt durch nichts, auſſer durch ihr Schloß von den andern verſchieden, als welches aus zwey geründeten Knöpfen beſtehet, innerhalb welchen das Band enthalten iſt, und die ſolcherge- ftalt eingerichtet ſind, daß die Knöpfe der obern Schaale genau in die Kůmmen der un- tern pafen, und gleicherweiffe die Sinópfe dieſer lettern ſich in die Löcher der obern Schaas Ye fugen. Das Band, welches lederartig iſt, befindet ſich ziviſchen den Sinopfen, und Dient den beeden Schaalen ſtatt eines Schloſſes. 2) Willis, Oſtreae anatome, de anin. Bruti, Co 3. II. Theil. Gien. 38 Allgemeine Anmerkungen Gienmuſcheln ie Gienmuſcheln, bey denen ſich das Schloß in der Mitte befindet, haben zwey Báne 9 der oder Schnen, womit ſie an ihre beeden Schaalen befeſtiget werden, und ſind in dieſem Stücke ziemlich von den Mieſmuſcheln, die deren vier haben, unterſchieden. Ihre Muſchel iſt eüberdieß dünner und båuchichter, als bey den Mießmuſcheln, die ihr Schloß an einem ihrer åuſſerſten Enden haben. Auf der Oberfläche iſt ſie mit Queerlinien bedeckt, welche gegen den Wirbel zu immer kleiner werden. Bisweilen ſind dieſe Linien länglicht und laufen von dem Wirbel heraus. Die Fiſcher unterſcheiden in dem Meere fechs Sorten von Gienmuſcheln. Die erſte iſt aſchfarbig oder weiß, gelb und roth, ſie hat auch einige Areißlinien, die von dem Grun- de auslaufen, und iſt ſehr platt und nicht gar groß. Die andre, welche båuchichter iſt, hat tiefe Streifen, und gleichet der Runzelmuſchel des Rondelet, die auf der 21. Platte des erſten Theils ben Q abgebildet iſt. Die dritte Sorte von Gienmuſcheln iſt ſehr groß, brauner Farbe, und mit einem Shlamın überzogen, unter welchem man, wann er weg- genommen worden iſt, eine ſehr artige Marmorirung auf einem weiſſen Grund erblicket. Die Bewohner der Seckúſten ſpeißen das Fleiſch der Gienmuſcheln der vierten Sorte, welche den Namen Avagnon oder Lavignon erhalten hat, und deren Farbe weißaſche grau iſt. Wir wollen hier die zwer andern Arten, deren Abbildnngen man auf der fünften Platte findet, beſchreiben. Dieſe halten ſich im Sande auf, woraus man ſie mit einem langen und ſpißigen Eiſen ziehet. Man genieſſet ſie dann zur Speiſe, und es låſſet fich behaupten, daß ſie einen ſehr niedlichen Geſchmack haben. Die erſte Fig. B, Kennet man in unſern Häfen unter dem Namen Palourde. Cie hat auf der Oberfläche ein feines und enges Gegitter, und eine hellgraue Farbe; von dem Mittelpunct an bis zum Stranz iſt ſie geſtrahlt ; in die Queere laufen Kreislinien ; endlich hat ſie groſſe Flecken, die viel dunkler als die Hauptfarbe find. Shre Schaalcn find ge- wöhnlicher Weiſſe gezáhwelt und gefuricht, weil das Thier auch eben ſo beſchaffen iſt. ES låffet, ſo wie die Herzmuſchel, von der långſten Seite ſeiner Schaalen einen membranofen und glänzenden Körper heraustretten, welcher ſich, da wo er hervorkommt, in zwei halb- mondförmige Röhren theilet, die dünne und weiß ſind, ausgenommen an ihrem äuſſerſten Ende, wo ſie eine gelbe Farbe haben. Es befindet fich an denſelben eine Defnung, die mit kleinen weiffen Haaren beſetzt iſt, welche, indem ſie fich über einander legen, dem Thiere zur Verſchlieffung ſeines Mundes und zur Behaltung des Waſſers, womit es ſich angefütlet hat, dienen. Obgleich dieſe Röhren åufſerlich ihrer ganzen Långe nach von einan- der abgeſondert ſind: fo haben ſie doch innerlich eine Gemeinſchaft unter einander, ſo daß das Seewaſſer, es mag nun durch die untere oder durch die obere Röhre eingedrungen ſeyn, fich auf einmahl wieder ausleeret, wann das Thier friſches Waſſer ſchöpfen will. Ver- mittelſt dieſer wiederhohlten Verrichtung kann es das Waſſer faſt auf funfzehn Fuß weit von ſich ſprutzen. Seine ganze Bewegung beſtehet darinnen, daß es einen dreyeckichten weiſſen Fuß den beeden Röhren gegenüber in einer geraden Linie, und ohne denſelben ums zubiegen, in den Ort ſtecket, worauf die Conchylie ruhet. 1 Da von den Thieren, welche in-ztenſchaalichten Conchylien wohnen. 39 Da die Gienmuſchel gemeiniglich ſich in einem ſchlammichten Grund aufhalt, ſo ift fie vornehmlich bemühet, fich einzugraben und in dem Schlamme zu verſtecken. Zu dem Ende ſpühret fie den Boden rechts und links aus, und drůcket fich kraft ihrer heftigen Bes wegung in denfelben ein, indem ſie ihren Fuß unter diejenige Schaale, die den Boden bez rühret, krúmmet. Wenn dieſe Bemühung, wodurch ſie ein wenig tiefer in die kleine Grube, die ſie ausgehohiet hat, hineindringet, noch nicht zureichen will: ſo machet fie, daß die Conchys lie ſich auf der Seite, die bisher oben lag, umbieget, und ſtellet ſie dann auf die Schnei- be der Schaalen. Der Fuß kann nicht ſo weit kommen, auſſer nur, wenn er ſich tiefer hineindrucket und ſein Hdus nach ſich ziehet. Kaum iſt eine Viertelſtunde zu dieſer Ver- richtung hinreichend. Hernach aber bedarf das Thier um ſeiner eigenen Schwere willen, teniger Zeit, ſich völlig in dem Schlamme zu verbergen. Die Gienmuſichel von der andern Figur C, welche Patagau genennet wird, iſt von der vorigen in vielen Stücken verſchieden, indem ſie gröſſer, nicht ſo rund, glänzender, und mit gelben, weiſſen und ſchwarzen Flecken beſetzt iſt. Ein einziger Rúffel von verſchie- denen Farben, der ohngefähr vier Zoll in die Länge hat, feket fie in den Stand, alle Ars ten von Bewegungen vorzunehmen. Ob es gleich ſcheinet, daß er nur eine einzige Riha re ausmachet, ſo iſt er doch inwendig durch eine Art von Scheidewand in zwey Röhren ges theilt, und eine jede Röhre hat ihre eigene Mündung, die auffen an dem Rüffel ſichtbar iſt. Die obere, welche das Waſſer auf drey Fuß weit von ſich ſprüßt, iſt enger als die untere, durch welche das Waſſer eindringt. Die Mündung der beeden Röhren iſt mit kleinen weiſſen Haaren befekt. Dieſer lange Kanal dienet dem Thiere, fich ohne Beya hilfe eines andern Fuſes zu bewegen, und iſt ihm zu allen ſeinen Bedürfniſſen hinlänglich; ohne daß es jedoch weiter fortrůcken oder ſich hinterwärts ziehen, ſondern, wie das vorige, fich nur allein in den Schlamm einſenken kann. Die Ränder der Conchylie ſind mit zwey dicken Häuten, welche dieſelben umgeben, bekleidet. Sie ſind weiß und ſehr glatt, und hierinnen zum Theil von den Rändern der andern Gienmuſchel verſchieden, als welche frants zicht und ausgezact ſind. Mieſmuſcheln. 1 ie Seemieſmuſchel D, welche aus verſchiedenen Platten beſtehet, Hänget mit vier Båndern an ihren beeden Schaalen feſt, und iſt aus zwey dünnen und an dem einen Ende gerundeten Stücken zuſammen geſetzt, die an der Seite des Schwanzes (Cdinge bels) dicker find a a. Hier iſt auch ein Schloß, das Feine gar tiefe Einlenkung hat, und eigentlich zu reden der Sitz des Kopfes iſt. Die Miesmuſcheln ſind gewöhnlicherweiſe dunkelblau, bisweilen auch ſchwarz oder braun, innwendig glänzen ſie wie Perlenmutter, auſſen aber ſind ſie höckericht, und öfters mit einem Seeháutlein (epiderme, drap ma- rin) überzogen, auf welchem Steindatteln, Meereicheln, und ein pflanzenartiges Koral- Tenmouß wächſt. Die verſchiedenen Platten, woraus dieſe Conchylie zuſammengefekt iſt, find ſo dick als Pergament, und laſſen ſich leidyt mit Efig aufbeißen. Das Fleiſch der Miesmuſchel iſt blaßgelb, und hänget vermittelft zien kleiner, weiſſer und Knorplichter Körper an den Schaalen. Dieſe Bänder machen das åuſſerſte Ende aus, und theilen ſich an der Seite in zwey Theile: der eine, welcher innerhalb der beeden Ränder befeſti- get iſt, iſt ganz glatt; der andre innerliche Theil iſt franzicht und gezähnelt. Beede para 2 ren 40 Allgemeine Anmerkungen fen, wenn es das Thier will, genau auf einander, und ſchließen dann die beeden Rander feines Gehäuſes zuſammen. Man bemerkt eine ſehr dünne aus einem einzigen Stücke beſtehende Haut, welche fich långſt des Rückens hinab erſtreckt, und in zwey Lappen zertheiict, die ſich wicder in verſchiedene Blätter abſondern, und endlich an den Rändern der Schaale wieder pereini- gen. Der innere Lappe zeiget eine Franze, die aus verſchicdenen runden und ſehr kurzen Faſern zuſammengeſetzt iſt. Die Mieſmuſchel hat nur zwey Röhren: der aufern bedie- net ſie ſich, das zu ihrer Nahrung benöthigte Waſſer eindringen zu laſſen; die andere, die Feine Gemeinſchaft mit der erſtern hat, ftonet an den Steiß, den man an dem obern Theile X X wahrnimmt. Thr Fuß oder ihre Platte iſt rund, ſo lange fie fich deſſelben bez dient; er verlängert ſich aber, wenn ſie ſich in einem ruhigen Zuſtande befindet, in Geſtalt ciner Frummen Röhre. Oben an dieſem Fuſſe gehen die Haarfäden des baarichten oder fadichten Auswachſes heraus, womit ſie ſich an andre Körper feſt anhanget. om 1 Es kommen nåmlich an dem Fuſle, der bey den groſſen Miesmuſcheln fünf bis ſechs Linien, bey den kleinen aber nur dritthalb Linien breit iſt, eine groſſe Anzahl Fåden hers bor, welche der Mießmuſchel E dienlich ſind, ſich damit an benachbarte Körper feſt anzu- hången. Jeder Faden iſt einem dicken Haar oder einer Schweinsborſte ähnlich, ganz rund, und dicfer als die Haar der Seidenwürmer, doch bey weiten nicht ſo lang. Dies fer Fuß iſt nichts anders als ein haarichter oder fadichter Auswachs, den das Thier zurück Frůmmet, um die benachbarten Körpöt deſto beſſer packen zu können. Aus eben dieſer Zunge kommen zwey weiſſe Körper, welche oberhalb des Schloſſes in eine jede von beeden Schaalen ein Band führen. Mian bemerket, baß die Seemickmufchel F, an welcher man borſeßlich das dicke Band MM abgeriſſen hat, einen zungenförmigen Körper G vorſtellet, der in zwey Thei- Te abgeſondert iſt, auf der Leber lieget, und ſeine Spiße gegen den Kopf H zukehret. Die Lungen ſind mit 11 bezeichnet, und K K iſt das Gelinge. L bedeutet den haarichten oder fadichten Auswachs, welcher fich von dem Schließmåuslein (Sphinéter) herauszieht. Es ſcheint, als ob dieſe Mieſmuſchel keinen Mund habe. Man darf nicht glauben, daß der haarichte oder fadichte Auswachs, womit ſie ſich an fremde Körper hånget, erſt aus der Zunge wachſe: ſondern er entſteht ſchon ſogleich mit dem Thiere ſelbſt ; und man hat ihn ſogar ſchon in dem Laiche bemerkt, den dieſe Thiere auf die Pfåhle der Fiſchzäune, die u Rochelle Bouchots genennet werden, und worinnen man ſie verwahret, legen. Man nimmt an den Mieſmuſcheln keine andre Bewegung gewahr, auſſer nur, daß ſie ſich dfnen und wieder verſchlieſſen, ohne ihren Pat ju verlaſſen. 1 Nan hat bey allen den Erfahrungen a), die unlängſt zu Rochelle angeſtellet lours Ben, an der Mießmuſchel keine fortſchreitende Bewegung wahrgenommen. Wir haben auf der 29. Seite des erſten Theils, da wir von den Mießmuſicheln redeten, gefagt, daß fie niemals von der Stelle weichen, es ſey denn, daß man ſie ausdrücklich loßmache. Ich halte es für nöthig, mich allhie deutlicher zu erklären, wie dieſer Ort zu verſtehen ſey ; ob ich wohl der Mießmuſchel keine mehrere Bewegung zuſchreiben werde. Wenn der Fi- fcher dieſe Thiere mit einem ſpitzigen Eiſen von den Körpern, woran ſie hängen, abgeſona dert, und in leere ſumpfichte Oerter oder Fiſchzäune geworfen hat, fo bemühen fie ſid 1 a) Seconde vol. de l'Academie de Rochelle, von den Thieren, wveldje in zweyfdaalichten Condylien wohnen. 41 fich alſobald den nächſten Gegenſtand, den ſie antreffen, zu packen, und hången ſich mit uinzähligen Fäden, die ſie aus rich herausgehen laſſen, daran. Nachgehends legen ſie ih l'en Laich, aus welchem viele kleine Mießmuſcheln, die feſt an den Alten hången und mit ihnen gleichſam auf einen Klumpen zuſammen gepackt ſind, wachſen. Auf ſolche Art pflanzen ſie ihr Geſchlecht fort. und in dieſem Verſtand muß nun unſre Erzählung b) genommen werden, die vor kurzem erſt in der neuen Abhandlung von der Materia medica wiederholt Ivorden iſt. Es iſt ganz guverläßig, daß eine Mießmuſchel andere von ihr ent- fernte Mieſmuſcheln, welche die Fiſcher an den Pfahlen der Fiſchzäune hängen laſſen, durch ihre angebliche fortſchreitende Bewegung nicht erreichen kann. Man kann einen Fiſchzaun nicht eher als in Jahresfriſt wieder mit neuer Brut be fchen. Soll ſich die Anzahl der zukünftigen Brut ungefähr auf vierzigtauſend belaufen, fu ſegt man den zehenten Theil in den Fiſchzaun, ja, im Fall daß der Teich allzuſehr auss geleeret worden wäre, noch ein wenig mehr, etwann fünf bis ſechstauſend. Man ramms let die Mießmuſcheln zu dieſem Ende in den Monaten Julius, Auguſt, September und October; nur muß die Zeit, da ſie ihren Laich legen und ſich in der Brunft zu begatten pflegen, hievont ausgenommen werden. Die Telmuſchel M iſt dünner als die Mieſmuſchel, welche auch länger und ſpißiger ift. Man gåhlet deren in Poitou zwey Arten: die eine iſt wie eine Kornzange geſtaltet, und hat auch davon ihren Namen erhalten. Ihre Ränder ſind wie eine Säge ausges zackt. Die Farbe iſt weiß, mit Roth und Gelb untermengt. An dem einen Ende gee hen zivey kleine Röhren, und an der mittlern Gegend der beeden Schaalen ein nicht gar langer Fuß hervor. Wann fie im Sande fortziehet, leget fie ſich auf den platten Theil ihrer Schaalen, und macht mit ihrem wie eine platte Tafel geformten Fuß eine Bewe- gung gleich dem Sourdon. Wann dieſe Thiere fich vorwärts weiter fortbewegen wollen, wenden ſie ihre Echaalen, daß fie auf der Schneide zu ſtehen kommen, damit der Sand nur einen ſehr kleinen Theil davon berühre. Defters iſt auch dieſes Bein oder dieſer Fuß platt, bisicilen dicker, und wie ein Bogen gekrümmt oder zugeſpißt, wodurch der Gang des Chicres ungemein erleichtert wird. 1 Die Seefteckmufchel bey dem Buchſtaben N wird häufig zu Meßina, Palermo, Syracus, Smyrna und in der Inſel Minorca gefunden. Dieſes Chier hånget unbetega lich an den Felſen, und ſtecket allezeit gang gerade in dem Ort, den es ſich erwählet hat, ohne jemals denſelben aus eignem Antrieb zu verlaſſen. Seine pyramidenförmige und zipflichte Figur endigt ſich in eine Spike, womit es in dem Sand ſtecket; das entgegen ſtehende Ende bleibt in dem Meer. Seine Haare gehen ohngefähr ein wenig oberhalb der Spitze ſeiner Schaalen heraus. Es låſſet auch an verſchiedenen Theilen dieſer Spike eine Menge Haarfäden hervortretten, um ſie dadurch deſto feſter anzuheften, und wider die Stirme und die Wuth der Meereswellen zu befeſtigen. Dieſe Haarfaden ziehen auch überdieß den Lehm und die andern Nahrungsmittel, die ſich für das Thier ſchicken, an fich. Es beſteht diere Conchylie aus zwey Schaalen, welche gröſſer find, als an der Mieſmuſchel; bisweilen haben ſie Stacheln und Buckeln; man findet deren auch, die zwep Füße in die Långe haben. Ihre Haarfäden werden ungleich höher geſchåßt, und find auch feiner und zahlreicher, als die Haarfäden der Mießmuſchel. Man verfertiget das bon b) Memoires de l' Academie année 1710. p. 443. II. Theil. L 2 42 Allgemeine Anmerkungen von Strümpfe, Handſchuhe und dünne Zeuge, und darf ſie nicht erſt fårben, da fie im- mer ihre braune Farbe behalten. Einige Maturforſcher haben die Seefteckmuſcheln, Sceleidenwürmer genennet. Die Schaalen der Seeſteckmuſchel find vielfarbig, gemei niglich aber ſchmutiggrau. Die, welche aus China kommen, find roth, und haben da- her den Namen, Schinkenmuſchel, erhalten. Das Thier, welches die Seeſteckmuſchel bewohnet, låſſet nur ſehr wenig von fich fehen, weil ſich ſeine zwey Flügel oder Schaalen faſt gar niemals öfnen. Sein Wirbel iſt unten, und das breiteſte Ende ſtelet demſelben entgegen. Vier Muskeln, welche an den entgegen geſetzten zwey Enden dieſer Schaalen ihren Sitz haben, halten das Thier in fether Schaale zurück, welche kein Schloß, ſondern nur ein etwas plattes und ſchwarzes Band hat, welches fich beynahe bis an den mittlern Theil der Schaalen erſtreckt. Ein neuerer Schriftſteller c) behauptet, daß die Haare oder Fåden allezeit von der Seite der Conchylie, wo ſie in der Erde ſtecket, herausgehen; welches aber nicht mit der Wahrheit übereinſtiinmt. Denn die Forme, woraus das Thier die Fäden gichet, kommt allezeit an der Seite, wo ſich die Schaalen öfnen, zum Vorſchein. అందించి ప్రతి రాత్రి శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ శ్రీ తిలకం Raminmuſcheln. Erklärung der ſechſten Platte. ieſe Conchylie hat zwey groſſe braune Haute, deren eine jede an einem Stücke der Schaale A feſt hånget. Von ihrem braunen und mit ordentlich liegenden Flecken geſprengten Rand gehen im Seewaſſer unzählige weiſſe Haare heraus, die ſo lan- ge find, daß fie über die Schaale hinausragen. Der Raum dazwiſchen iſt mit kleinen, Fichwarzen, runden und glänzenden Puncten befekt, wovon die Schaale das Anſehen be- Foinmt, als ob ſie mit eben ſo vielen Perlen eingelegt wäre. Inwendig werden von die- ſen Hauten vier ſehr dünne darinnen liegende Blätter umwickelt, über welche ſehr feine Qucerſtreifen laufen, wodurch fie eine ben Lungenbláttern áhnliche Figur bekommen. Oben an dicfen Bier Blättern zeiget fich eine kleine weiche und Fleiſcherne Salle, die man für den dagen oder die Eingeiveide halten kann. Sie berſtedet unter einem felur búniren Håutlein eine Art oon Fuß, der fünf bis ſechs Linien läng iſt, und deſſen Spişe, die keus ne eigene Bewegung hat, ſich gegen den Mittelpunct des Thicres zukehret. Dieſer Theil hat gemeiniglich einerley Farbenſchattirung mit demjenigen, der ihn umhüllet; allein wah- tend der Zeit, da das Thier ſeinen Laid leget, blåhet er fich auf, verändert ſeine vorige Farbe, und bekommt dagegen eine ſchöne dunkelgelbe; cinige Zeit hernad) wird er wieder kleinet, nimmt ab, und erhålt feine erſtere Farbe. Mit der fortgehenden Betvegung der Stammturdhel, fie mag nun im Gaffer oder auf dem Land vorgenommen werden, hat es fvigende Beſchaffenheit. Wenn ſie ſich auf einem trockenen Boden beſindet, und die See wieder gewinnen will, ſo ofnet fie fich ſo weit, als ihr es die Länge ihrer Schaalen verſtattet, und nachdem ſie dieſelben ohngefähr einen Boll weit aufgethan hat, verſchlieſſet ſie dieſelben wieder mit der größten Geſchwindige Keit, c) Biffum ex ea parte , qua in terra figitur, emittit. PEIGNES, BOUCARDES , MANCHES DE COUTEAU . 42 Planc.6. B A с D cos E F G olen hiligin H I Pectini , Fami-Jatſchel. Bucardia,Herz - Slalchel. Soleñes, Jeffer -$fiel. Pein re. A. o 1 von den Thieren, welche in zwenſchaalichten Condylien wohnen. 43 keit, indem ſie der untern Schaale gleichſam eine zuſammenziehende Bewegungskraft mit- theilet, ſo daß fie; nicht anders als ob ſie elaſtiſch wäre, zurückſpringt, und fich fünf bis fechs Zou hoch über den Boden erhebt. Es liegt wenig daran, zu unterſuchen, auf wel- che Seite der Conchylie das Thier alsdann falle. Es iſt genug, daß man weiß, daß es durch dieſe wiederhohlte Betvegung allezeit gegen das Ziel, das es ſich vorgeſetzet hat, fortrücket. Die Bewegung, wodurch es ſich in dem Waſſer forthilft, iſt ganz von der vorigen verſchieden. Es bemühet ſich zuerſt, die Oberfläche des Waſſers zu gewinnen, auf wel- cher es fich halb untergetaucht erhalt. Hernach Sfnet es feine Schaalen nur ein wenig, und ſchlägt ſie ſo geſchwind und ſchnelle zuſammen, daß es hiedurch eine neue Bewegung erlangt. Wenigſtens ſiehet man, daß es, indem es beyde Arten von Bewegung vereini get, fich ſelbſt mit einer erſtaunlichen Geſchwindigkeit von der rechten zur linken Seite um und um drehet; und hiedurch beweget es das Waſſer mit ſolcher Gewalt, daß es, nach Rondelets Berichte, im Stand iſt, daſſelbe auf der Oberfláche des Meeres vor fich bin fort zu ſtoffen. Diejenigen Stammmuſcheln, welche gevohnt ſind, ſich an verſchiedene Störper feſt anzuhången, tiffen alſo auch nichts von allen dieſen Bewegungen. Der Leib. des Sourdon oder Pectunkels B iſt eben fowohl als feine Schaale, aus welcher er zum Theil hervortritt, gefurcht. Vermittelſt eines Haarichten oder fadichten Qustvaches, deſſen Fåden Fürzer als bei der Miesmuſchel ſind, hånget fich dieſes Shiet an fremde Körper und Steine an. Seine weißlichte Farbe iſt mit Roth, Violet, Braun und Gelb untermenget. An einer Seite gehen zwey kleine, Tehr kurze, und mit Haa- ren befekte Röhren heraus, welche das Waſſer über zwey Fuß weit von ſich ſprüşen kon- nen. An dem entgegen gerekten oder untern Theil erſcheint eine Platte oder Fußſohle, die fich wie ein halber Mond krümmet, wie man an der Figur ſehen kann; dieſes erleichtert dem Thier ſeine Bewegung. Seine Schaalen ſind rund, nicht gar dicke, und an ihren Rändern wie eine Sage gezähnelt. Zwey Muskeln, welche von dem Leibe des Thieres gea gen das Schloß zu herausgehen, befeſtigen es ſehr ſtark an ſeine Schaalen. 1 Herzmuſcheln, Ohſenherze. ie gemeinen Herzmuſcheln theilen ſich in zwey Arten. Die eine, welche dick und ſehr breit iſt, hat an ihrem Oberkleide tiefe Furchen, die ſich vom Schloſſe herauszies hen, und auf dem Rande der Schaalen verlieren. Die andere ift zur Hälfte Kleiner) auch dünner und leichter, doch aber von einerley Farbe mit den vorigen, und ihre Strei- fen ſind mit kleinen erhabenen Höckern bedeckt. Die Figur C ſtellet dieſes Schaalthier von vornen vor, damit der kleine ſtachlichte Körper, aus welchem die zwey Röhren nebſt ihren Haaren herausgehen, deſto deutlicher erkannt werden möge. Das Chier von der andern Art, deſſen Abbildung bey D zu ſehen ift, pflegt fich auf eine ganz beſondere Art zu bewegen. Es ſtrecket nämlich an der Seite, wo ſeine Schaalen am lángſten ſind, und auch das Schloß fich befindet, einen länglichten faſt dreps eckigten Körper hervor, der aus zwey von einander abgeſonderten und platten Röhren Bee 2 ſteht, 44 Allgemeine Anmerkungen fteht, welche, wann das Meerwaſſer durch die untere hinein, und durch die obere wicber berausbringet, cine cylindriſche Figur bekommen. Wann ſich das Thier aus eigenem An- trieb, oder weil es einiges Geräuſch vermerket hat, wieder zurückziehet, fo ſtoffet es das Waſſer einen Fuß weit von fich. Dieſe Röhren ſind mit unzähligen kleinen Haaren ver- ſehen, welche die Oefnung des Mundes einfaſſen oder bordiren, als welcher durch eine aus diefen Haaren, die goldgelb ſind, und ein wenig über fich ſtehen, geflochtene Schnur for- mirt wird. Wann das Thier ſeinen Unrath, wie auch ſein Waſſer ausleeren, und neues ſchöpfen will, siehet es ſeine Hörner ein. / Wann es den Ort ſeines Aufenthaltes verändern will, låſſet es an der vordern Sei- te der Schaalen und unterhalb feines Leibes ein neues Glied heraustretten, welches ein wahrer Fuß iſt, und deſſen ſchmale Spitze allezeit einen Ort, fich darauf zu ſtüßen, ſuchet, wo er ſich alſobald anklebet und feſt anhanget, fu daß er die ganze Maſſe dieſes Schaal- thiers von ihrem vorigen Ort ohngefähr zwey Zolle lang nach ſich zichet. Sobald das Chier feinen Weg weiter fortſeßen will, ſo wiederholt es dieſe Bewegung. Findet es un- terweges Hinderniſſe, ſo ziehet es ſich in ſich ſelbſt zurück, verkürzet hiedurch ſeine Spitze an dem vordern Theile der Schaalen, und nimmt eine halb kugelrunde Geſtalt an. Die Wände und Ränder der Schaalen, unter welche ſich dieſer Theil hineinziehet, find inwen- dig mit zwey dünnen und ſehr harten Hauten E beſeßt, welche ungefähr eine Linie über den Rand der beeden Schaalen hervorragen, und niemais ihre Lage verändern, der Fuß mag nun aus ſeinem Gehäuſe heraustretten oder ſich in daſſelbe zurückbegeben. Aber ſobald der ſtachlichte Körper und der Mund fich einwärts ziehen, ſo gehet auch dieſe Haut völlig zurück, und die Schaalen ſchlieſſen genau auf einander. Bisweilen, wiewohl nur zu- fälliger Weiffe, kommen auch an dem vordern Theile der Schaalen Fürzere Füſſe zum Vors ſchein, wie man bey F ſehen kann. 6 Die Hohlziegelmuſchel (Imbricata oder la Faitiere). deinet, wenigſtens was die Auſſenſeite der Schaalen betrifft, von den übrigen Herzmuſcheln verſchieden zu ſeyn. Aber, der Aehnlichkeit (Analogie) zu Folge, muß man glauben, daß eben das nämliche Thier dieſelbe bewohnet. Dieß gilt auch von derjenigen Auſter, welche der Hahnenkamm ge- nennet wird, als welche der aufſerlichen Figur nach von den andern Auſtern verſchieden iſt ob ſie wohl eben daſſelbe Thier, nur nicht der Farbe nach enthält. Meſſerſdaalen, Meſſerſcheiden. / teſes Thier Fig. H erſcheint hie von unten, von der Seite, woran das Shloß iſt. Es nimmt diefe Figur nur alsdann an, wann es ſich in ſeine Schaalen zurückziehen will, da es ſich gegen die Spiße mit ſolcher Gewalt zuſammen ziehet, daß es dadurch cic ne Art einer beſondern Geſchwulſt ober derſelben verurſachet. Dieſe Bewegung dauert jedoch nicht lange. Wann es, bom Seewaffer überſchwemmt, fich ganz ausdehnet, ſo nimmt es die andere Figur G an. Ordentlicher Weiſſe aber ſtútet es ſich auf einen Fuß, der bald mehr bald weniger dünne, ohngefähr fünf Linien lang, und an dem Ende aufge- blaſen und ſpitig iſt; wie man an den zwey Figuren ſehen kann. E Dieſes Schaalthier hånget vermittelſt zwey Muskeln an feinen Schaalen. Es hos let burch Berlängerung ſeines Kopfes Othem, siehet das Waller vermittelſt awer unglei- cher von den Thieren, welche in ziveyſchaalidten Conchylien wohnen. 45 cher Röhren, die man an dem obern Ende i erblicket, an fich, bringet alsdann ziven Fuß tief in den Boden, und richtet ſich im Sande ſenkrecht in die Höhe. Dieß iſt alles, was man von ſeiner Bewegung wahrnimmt. um fich deſſelben zu bemachtigen, wirft man Salz in das Loch, das es fich gegraben hat, zwinget es dadurch, fich hers aus zu begeben, und ziehet es endlich gar aus dem Schlamme, mit einem fpişigen, Dar- dillon benennten, Eiſen. 1 Die zwey Schaalen der Meſſerſcheide ſind gleichſam zwey Hålften eines holen Cy- linders. Sie ſind mit gefalteten Hauten überzogen, und ſchlieſſen vermittelſt eines Ban- des, das ihnen ſtatt eines Schloſſes dienet, zuſammen, wie man bey Fig. H ſehen kann. Unten iſt in denſelben ein Fuß enthalten, welcher, wenn er nicht im Sand ſtecket, fich bis an die Mitte der Schaalen zurück ziehet. Er beſteht aus einem weichlichten Fleiſche, und aus runden und långlichten Fibern, deren er zu ſeiner Bewegung benöthiget iſt. Das Thier kann ganz in ſeine Schaalen zurück tretten, nur allein den Knopf ausgenom- men, als welcher einen gröſſern Durchmeſſer als die Schaale ſelbſt hat. Oberhalb dies fes Fußes, und an dem innern obern Theil der Schaalen, liegen verſchiedene Håute, die im natürlichen Zuſtande voller Falten ſind, und aus welchen ſich die zwey Rihren des Ko- pfes formiren. Die Löcher, die man an ihren Enden wahrnimmt, ſchlieſſen ſich niemals genau zu, auſſer nur, wenn das Thier verhüten will, daß das Salz, womit man es be- ſtreut, und welches die verſchiedenen Stücke, woraus ſie zuſammen geſetzt ſind, aufbeiſ- fen konnte, nicht hineinbringe. Der natürliche Abſcheu dieſes Chiers gegen das Sals, ift um ſo viel ſonderbarer, da es im geſalzenen Seewaffler lebet. / Seine gewohnliche Farbe iſt gelb und achatfarbig. Es giebt ihrer auch violete te, und braungeſprengte. Die aus dem Orient kommen, und deren Abbildung im erſten Theile auf der 24. Platte zu finden iſt, find roſenfarbig ; aber ſie ſind ſehe ſelten. Man trifft auch Meſſerſchaalen an, welche wie ein Säbel gekrümmt find. Ich darf nicht vergeſſen noch anzumerken, daß die Meſſerſcheiden Phosphori aus dem Meer find, und in dem Munde derer, die fie fpeiſen, ein brennendes Licht zu ſeyn ſcheinen. Wir haben ſchon im erſten Theile geſagt: Lucent in ore mandentium. mm II. Chei CLAS. 46 Allgemeine Anmerkungen 30 CLASSIS TERTIA. Dritte Claſſe. Conchylia Marina Viventia. Lebende Seeconchylien. Multivalvia. Vielſchaalichte. Familia 1. Conchylia diéta Echini. 1. Familie, Seeigel, Seeäpfel. Oſcabrion. Schüſſelmuſchel mit acht Rippen. 3. Balani. 3. Meereicheln, Seetulpen. 4. Pollicipides. 4. Steindatteln. 5. Anatiferae, - 5. Entenmuſcheln. 6. Pholades. - 6. Steinſcheidenmuſcheln. 2. 2. 3 1 1 - - Allgemeine Anmerkungen über die Thiere, welche in vielſchaalichten Conchylien wohnen. 1 Enter den ſechs Gattungen derjenigen Conchylient, welche die Claſſe der Vielſchaa lichten ausmachen, find ſich die Meereicheln, die Steindatteln, und die Enten- muſcheln vollkommen ähnlich, námlich was bas hier anbetrift, keinesweges aber in Anſehung der Schaalen. Die übrigen drey, als: die Seeigel, die Schüf= , Telmuſcheln mit acht Rippen, und die Steinſcheidenmuſcheln, find ſehr von einander ver- ſchieden. Die Betrachtung threr Figuren auf der ſicbenten Platte wird die Leſer hie- von überzeugen. Der Kopf und der Mund des Secigels ſtehen unterhalb der fünf mit ihren Beingen verſchenen Zåhne, die ſich in der Mitte ſeines Umkreißes befinden. Der Mund endiget ſich in ein Eingeweide. Die Schüffelmuſchel mit acht Rippen hat einen Stopf, der an ſeinem einem Ende ein enrundes Loch formirt; an dem andern iſt der Steiß, oder der Ort, der zum Auswurf des Unrathes beſtimmt iſt. Dieſes Thier hat keine Hörner, keine Augen, und auch keis ne Füſſe Es kriechet, wie die ordentliche Schüſſelmuſchel, auf Felſen herum. Die Meereichel, Die Steindattel und die Entenmuſcheln ſind einander ſehr ähnlich. Shr und unto Stopf befinden ſich an dem Ende ihres Federbuſches. 2A Die MULTIVALUES VIVANS. Plat. 7. A с D B F CA E I S. H G K L R P. O pM N sen Sholas dactiles T. V Conchae Poly - valves', Sliehrſchalige Sruſchel. Rein S.A.V. 6311..!!! über die Thicre, wefde in vielſdaalidten Conchylien wohnen. 47 Die Steinſcheibenmuſchel mit fecha Schaalen, athmet und nimmt ihre Nahrung vermittelft einer von ihren zwey Röhren. Man hat Urſache zu glauben, daß auch hier ihr Mund fiße. Die mit zwey Schaalen iſt von jener nur allein in Anſehung ihrer Schaale verſchieden. OOOOOOOOOOOOOOOOO DIODOOD Seeigel. Erklärung der ſiebenten Platte. er Seeigel hat in der Höhlung ſeiner Schaale ein Eingeweide, welches ſich um die fünf Ringe, deren Figur man bey B findet, herumwindet. Dieſes Eingeweide bildet an ſeinem Ende einen runden und breiten Mund, der demjenigen Luch, wo- durch der Unrath ausgeworfen wird, entgegen ſtehet, und mit fünf ſcharfen 3åhnen, die an den Enden fünf kleiner Beinchen erſcheinen, umgeben iſt. Zwiſchen dieſen Beinchen in der Mitte, (und alſo da, wo der Mund ſtehet, der ſich in ein um die Schaale herumges wundenes Eingeweide endiget,) befindet fich eine kleine fleiſchichte Zunge, eine Art von Fleiſchwarze, die ihre Richtung von einigen zarten Fibern erhålt. Dieſe kleinen Beins chen hången durch eine Haut an einander, welche mitten an dem Eingeweide lieget, und ſtellen die Figur einer Laterne vor. Gemeiniglich iſt der Seeigel A ganz rund, und hat auch daher den Namen eines Knopfes erhalten; bisweilen iſt er oval, und wird deswegen Echinus ovarius genennet ; wann er mit ſeinen Stacheln bekleidet iſt, heiſſet er auch Digitatus. An ſeiner ganzen Oberfläche iſt er mit einer unzähligen Menge Kleiner Hörner bedeckt, welche eine balbe Linie dick, und, was die betrift, welche an ſeinem am meiſten aufgeblaſenen Theil ſtehen, über neun Linien lang find; da hingegen die, welche bey dem Auswurfsorte der Unreinig keiten hervortretten, ſo wie auch die, welche gegen dem Mund zu ſtehen, nicht mehr als drey bis vier Linien in die Långe haben. Durch Hilfe dieſer Hörner kann das Thier ſein Haus befeſtigen. Innwendig iſt er in fünf Dunkelrothe lappen getheilt, welche mit einer fleiſchartigen Subſtanz und mit einer Menge rother Eyer angefüllt ſind. Wann dieſe Eyer gekocht wer: den, haben ſie einen Geſchmack wie Krebſe, und ſind auch beſſer zu eſſen, a) als die grüs nen Auſtern. Es laſſen ſich beynahe zwölf hundert Hörner zählen, deren ſich der Sees igel bedient, das umliegende Erdreich auszuſpüren, ſich an andre størper anzuhangen, wie auch ſich in einer ſtåten Ruhe zu erhalten. Dieſe Hörner, die länger als ſeine Stacheln find, laſſen ſich im Waſſer nicht immer) ſehen, ſondern ſinken nieder, and verſtecken fich unter den Grundflächen und Warzen ſeiner Spigen, deren fich mehr als zweytauſend an der Zahl finden, und die ihm dienen, mit dem Munde gegen den Boden zu gekehrt førtzue ziehen und ſeine Nahrung aufzuſuchen. Er weiß ſeine Spitzen oder Stacheln auf eing ſolche Art zu bewegen, daß ſie ihm ſtatt vieler Fulfe dienen, und ihn ſeinen Gang ſehr er leich- 1 a) Dieſes verſtehet ſich nur von denen See igeln, die in dem mitrelländiſchen Mest gefunden werden; denn die aus dern Dcean, vornehmlich die vort Rodelle, baben im geringſten keinen Geſemge M 2 48 Allgemeine Anmerfungen Icichtern. Scine Farbe iſt ſehr mannichfaltig, bald violett, balb hellgelb, bisweilen grün, braun und ſchmutzig weiß. Wann der Geeigel auf einem trockenen Boden iſt, ſo ſind ſeine Hörner nicht ſichtbar, indem ſie ſich in die Schaale zurück ziehen; allein ſo bald ſie eine Empfindung vom Seewaſſer bekommen, ſtrecken ſie ſich aus und verlängern fich durch verſchiedene Bewegungen. Und vermitteiſt dieſer Hörner ziehet das Thier fort, und hanget ſich an, wo es nur will; es ſchöpfet auch mit einem Theile derſelben Waſſer indeß der andere Theil daſſelbe wieder von ſich giebt. 1 Ich unterſuchte, indem ich das Thier zerſchnitte, die Hårte ſeiner Beinchen. Sie find innwendig hohl, damit die Faſern, welche den Zähnen auffen die Bewegung mitthei- len, hindurch laufen können; überdieß ſind ſie auch von allen Seiten mit Håuten umgeben, wodurch ſie untereinander zuſammen hången. Ein jeder Theil des Seeigels hat ſeine ei- gene Haut, ſein Gelenke, und äuſſerſt ſpißige Zähne. Man glaubet mit Recht, daß ihm ſeine groſſen Spißen zum Shuke wider die Fiſcher dienen. Plinius ragt: aculeorum proceritate praeftant. Er bedienet ſich auch derſelben als Füſſe, um fortzugehen, ſich au- rückzuziehen, und ſich wieder in ſeine Kugel zu begeben. Man findet den Echinus Spatagus oder den Briffus, nebſt ihrer Beſchreibung, una ten auf der fünf und zwanzigſten Platte des erſtern Theils. Dieſe haben weder Záhne noch Beinchen, ſondern nur ein ſimples Eingeweide, das mit Waſſer angefüllt iſt, und bey ihnen die Stelle des Fleiſches und der Eyer, woraus ſie ihres gleichen erzeugen / vertritt. Diejenige Art, die man Diſcus nennet, und ſich bey C auf der ſiebenten Platte ab- gezeichnet findet, iſt platt, ſternrund, und hat an einigen Orten ihrer Oberfläche långlich: te Oefnungen, fünf an der Zahl, bisweilen auch ſechs, welche durch und durch gehen. Der Leib des Thieres iſt mit einer dünnen Rinde überzogen, und athmet durch zwen kleine Löcher, die ſich unten in der Mitte befinden, und von denen das eine zur Ausleerung des Unrathes Sienct. Es giebt auſſerdem noch eine Art Diſcus D, welche die feltenſte iſt. Die Hälf- te ihres Randes iſt gezähnelt und ausgezackt. Wir erhalten ſie aus der Inſel Barbados und aus andern amerikaniſchen Pläßen. Es iſt zu vermuthen, daß der Echinus Spatagus, der Briffus, und der Diſcus, Spißen, wie auch Hiner haben, die durch die kleinen unmerkbaren Löcher, die man an ihren Oberflächen wahrnimmt, herausgehen. Man findet ſie allezeit ohne dieſe Theile, welche nach dem Tode des Thiers abfallen. Bey dem Buchſtaben A iſt das Thier mit ſeinen Stacheln vorgeſtellet. Von den Hörnern iſt nur ein Theil abgebildet worden, um die Verwirrung zu vermeiden. Wann das Schaalthier ganz vom Seewaſſer bedeckt iſt, gehen ſie alle mit einander heraus; wann es aber nur bis auf eine gewiſſe Hühe überſchwemmt iſt, ſo ſtrecken ſich nur die Hörner an dem vom Waſſer bedeckten Theil aus, da hingegen von denen, die an dem obern Theile ſich befinden, keines ſichtbar wird. Der Buchſtab B zeiget auf die Figur und Geſtalt der fünf Beinchen, welche die laa terne an die Wände der Schaale befeſtigen. In der Mitte dieſer Laterne und alſo gerade zwiſchen den fünf Beinchen zeiget fich der Gang, vermittelft deſſen der Mund mit den Ein- geweiden Gemeinſchaft hat, und durch welchen die Nahrungsmittel geben. 7 Schür ůbet die Thiere, welche in vielſchaalidten Conchylien wohnen. 49 Sdruſſelmuſchel mit acht Rippen. , ieſe Conchylie, welche bey dem Buchſtaben T abgebildet iſt, Kennel man in Franke reich wenig. Sie kommt urſprünglich aus Amerika, und wird im Lateiniſchen Oſcabrion genennet. Man findet ſie drey bis vier Fuß unter dem Waſſer an den aller- einſamſten Oertern am Felſen feſt ſitzen. Ihre Eingeweide und übrigen innern weichen Cheile ſind in dem ovalrunden Raum ihrer Schaale enthalten. An dem einen Ende ders felben iſt der Kopf oder der Mund des Thieres, der durch einen kleinen Raum von dem Störper abgeſondert iſt, und durch eine ſehr breite, faſt rothe, Defnung bezeichnet wird. An dem entgegen ſtehenden Ende, welches ſich auf eben die Art abſondert, fiehet man den Ort, wo der Unrath herausgehet. Skan ſagt, dieſes Shier hånge ſich auf dem Rücken Des Wallfiſches feſt an, und náhre ſich vom Fleiſche deſſelben. 1 Seine Schaale V beſtehet aus acht Stücken oder Rippen, welche völlig von einan- Der abgeſondert und durch gewiſſe Sierben mit dem Fleiſche des Thieres verbunden ſind, in- dem ſie genau mit demſelben zuſammen paſſen. Man erblicket nur einen runden braunges färbten Theil; aber ſeine Ränder ſind mit kleinen ſehr harten Búſchen eingefaßt, wels che einem großen Haar ſehr gleich-kommen. Dieſes Thier hat keine Hörner, keine Au- gen, und auch keine Füſſe; wenigſtens zeigt ſich nichts dergleichen an ihm. Es kriedyet, gleich den andern Schüſſelmuſcheln, auf den Felſen; und dann erſcheint ſein Körper von dem Kopfe abgeſondert, wenigſtens in dem Fall, da es alle ſeine Stråften ſtark anſpans net. Sein halbmondförmiger Kopf iſt geründet, und von einem eyrunden Loch durdys Idchert, durch welches eine Röhre gehet, die ſich vermittelſt zweyer Halbkugeln verſdlieſe ſen kann. Wann der Theil, der ſeinen Kopf vorſtellet, ſich auf nichts ſtůžet, ſo bewegt es dieſe Art von Röhre, als ob es Athem hohlen wollte, und zeiget fich und verſchwindet faſt in einem Augenblick. Dieſe Bewegung, die ihm ſonſt zum Atheinholen dienet, wur- de durch das Vergroferungsglas langer als eine halbe Stunde wahrgenommen. Man findet an der franzöſiſchen Schüſſelmuſthel mit acht Rippen, welche zu Diep, pe ausgefiſcht wird, einen Unterſchied in Anſehung der Aneinanderfügung ihrer acht Rips pen, welche an jedem Ende von kleinen Sterben, die ſich an dem Oberrande oder dem Wule ſte der Schaale empor heben und in einander paſſen, begleitet werden. Fhr långlicht runder Fuß ragt niemals über den Rand der SHaale hervor. Das Schaatháutlein, welches nur eine ſehr dicke Haut iſt, klebt innwendig an der Schaale und umgiebt ſie auſſen, um ſich mit dem Wulſte zu vereinigen, vielleicht vers ſchaft es auch den Rippen einen feſten Ruhepunct. Meereicheln oder Seetulpen. as Thier, das fich in der Meereichel E aufhalt, ſcheint auſſerlich nur eine einzige Schaale zu haben. Sein Gehäuſe iſt aber doch aus zwer über einander liegenden Schaalen zuſammen geſetzt, wie man bey dem Buchſtaben B auf der rechs und zwanzig- ſten Platte des erſten Cheils ſehen kann. Die erſtere von dieſen Schaalen beſtehet aus ſechs zugeſpigten Platten, die insgeſammt an einer einzigen Grundfläche befeſtiget Ik Sheil. N ſind, 50 Anmerkungen find, ſo daß ſie nicht von einander abgeſondert werden können; überhaupt aber endigen fie fich in eine ungleiche fehr breite Defnung. Die andre oder innwendige Schaale begreift nur vier dreyeckichte Platten oder Flügel, und ſtellet eine Pyramide vor, welche gegen die Mitte der erøern Schaale durch einige Fáfergen in die Höhe gehalten wird, und mit. dem Munde des Thieres zuſammen ſtößt, welcher aus ihrer Defnung heraustritt, um die Nahrungsmittel zu ergreifen, und ſich zuſammen zu zichen und zu verſchlieſſen. Dieſe Flügel formiren ein Kreuß, aus deſſen Mittelpunct ein Federbuſch kommt, der faſt eben ſo ausſiehet, wie bey den Steindatteln und Entenmuſcheln. Man vermuthet, daß die- ſer Federbuſch nichts anders als die Frucht des Thieres iſt. Vermittelſt dieſer vier File gel verſchlieſſet und öfnet es, nachdem es nöthig iſt, ſeine Defnung. Man wird bemerken, daß dieſe vier Stücke, gegen die untere Fläche zu, in die Queer ſehr tief geſtreift, und da, wo ſie in einander paſſen, bis an den Mittelpunct, gezähnelt find. Oben an der Schaale iſt eine dimne krummgebogene Spiķe ; nem- lich zwey von dieſen vier Stůcken ſind ſolchergeſtalt über einander gebogen, daß ſie die Figur eines Vogelſchnabels bekommen, indeß die beeden andern, die nicht ſo lange und gerader ſind, fich unter den zwey erſtern, als unter einer Decke ver- bergen. Dieſe Arten von Schaalen ſind ztver Flügel, die mit ihren Råndern enge an einander fichlieſſen, welche lettere keine Zähne haben, damit ſie deſto beſſer in die innerlichen Gewer- be paſſen; doch haben ſie unten zwey hervorragende Hacken. Dieſe Flügel find auſſen hockericht, und mit Streifen durchſchnitten, in welche die Zähne an den Seiten ein- paifen. 1 1 Der Bau a) dieſer Thiere iſt bewundernstpürdig. Sie haben zwölf lange und Frumme Füſſe oder Arme, die mit Haaren, welche ſie in die Höhe richten können, verſehen ſind; und auſſerdem noch acht kleinere, welche ſich innwendig befinden. Ihr Störper, welder der Entenmuſchel gleich kommt, iſt knorplicht, und hat ein ſchleimicites Fleiſch, welches an den vier Platten, womit es bedeckt iſt, feſt hånget. Man nimmt auch einen Eyerſtock an demſelben gewahr. Wann dieſe Conchylie ſich von dem Störper, woran fie fich feſt gehånget hatte, lokmacht, ſo nimmt die unterſte Fläche einen unvoll- kommenen Eindruck von dieſem Störper an. Fig. Fift das Thier, wie es aus ſeiner Schaale herausgegangen iſt. Es iſt aus verſchiedenen Faſern zuſammen geſetzt, welche ſich mit einem ſchleimichten Theil verbinden, woran ſich der Mund und die Zeugungsglieder befinden. Wann der Fiſch tod iſt, fal- len die Bärte oder Faſern gemeiniglich ab. Stein 2) Faterique cogor, me nullum nudo oculo vidiſſe pifcem, in quo tam mirabilem viderim formationem, quam quae in his piſciculis mihi apparebat. LEEUWEN- HOECK, contin, mirand, arc, naturae, tom. 3. P. 472. über die Thiere, welche in vielfdhaalichten Condylien wohnen. 51 Steindatteln. D / / ie Steindattel G iſt vielleicht das allerauſſerordentlichſte Chier, das man nur ſehen kann. Die Anzahl der Flügel und zugeſpitten Stücke, woraus fie zuſammen geſeßt iſt, giebt ihr die Form eines ordentlichen Blumenſtrauſſes. Sie ſtehet auf einem Stiel, der, ſo lange das Thier lebt, ſehr lang iſt, nach deſſen Lob aber über die Hälfs te kürzer wird. Er iſt mauſefarb und fiehet wegen ſeiner Runzeln einer Chagrinhaut åhnlich. Wann das Fleiſch dieſer Conchylie gekocht wird, nimmt es eine rothe Farbe an; es iſt gut zu eſſen und hat noch einen beſſern Geſchmack, als das Strebsfleiſch. Die Arme und Federbüſche ſind kürzer, als bey der Entenmuſchel, fehen aber denſelben ſo ähnlich, daß fie, ſo wie auch das Chier ſelbſt, für einerler mit denſelben gehalten werden können. Man ſiehet daran einige Fåden herausgehen, welche die Figur wie Bärte haben, und bey dem Buchſtaben H bemerket werden. Entenmuſcheln. , on den drey Sorten der Entenmuſcheln, die aus dem Ocean kommen, wollen wir hier nyr diejenige beſchreiben, welche man Concha anatifera adhaerens nennet. Dieſe Conchylie, welche eine der ſonderbarſten unter denen iſt, die in der Geſchichte der Seee conchylien vorkommen, wird niemals allein angetroffen, ſondern lieget allezeit mit vies len andern von ihrer Art auf einem Haufen. Bald findet man ſie an Holz oder an Fels fen feſtfißen; bald hat ſie unter ihrer Maſſe fremde Störper verborgen, als groſſe Conchy lien, Wurzeln, Pflanzen, Madreporen. Ihre Schaale, die mit I bezeichnet iſt, beſte- het aus fünf Stücken, eben ſo wie die Steinſcheidenmuſchel, von welcher Liſter redet a). Der Farbe nach hat ſie etwas ähnliches mit dem Onyf, und wird von verſchiedenen dunk- lern Adern durchſtreift. Der Rand dieſer fünf Stücke iſt gleichſam mit einer Saumleia ſte, oder mit einer gelben Schnur erhihet. Die zwey groſſen Stücke, an welchen ges gen oben zu zwen kleinere Schaalen feſt zu hången ſcheinen, bedecken mit noch einem fünf- ten Stücke, welches ſchmal und krumm gebogen iſt, den Rand der vier Flügel von einer Seite, und das ganze Schloß von unten. Ueberhaubts iſt dieſe Figur zugeſpitzt und ſehr platt. Dieſe fünf Schaalen, welche der Figur nach ſehr von einander verſchieden ſind, werden durch ein dünnes Hautlein, welches die innerliche Oberfläche überziehet, ſehr en- ge paarweiſe zuſammen gekuppelt. Die Art, wie es dieſe Stücke, wann das Thier ſich ausſtrecket, zuſammen hålt, verſtattet ihnen, ſich ein wenig aus einander zu begeben uno wieder zuſammen zu ziehen. Der Stiel, an welchem das Thier mit ſeinen Schaalen befeſtiget iſt, iſt ein Darm, der ungefähr neun Zoll in die Länge und über ſieben bis acht Linien in die Breite hat, und Teine Geſtalt nach dem zunehmenden Alter des Thieres verändert. Seine Farbe iſt fafe rangelb, und er hat an ſeiner Flache Falten oder Rungeln, die ihm ſich zu verlangern dies nen, um ſeine Nahrung deſto leichter ergreifen zu können. Dieſer Darm hänget ſich an fremde Körper mit ſeinem obern Theile an, deſſen Farbe allezeit heller iſt, als die an dem untern Theile, welche in das Dunkelſchwarze fáut. Nur allein dieſer Theil iſt vermop N 2 send 1 a) Cum Pholadibus conveniune Conchae ana- -tiferae, quinario teftarum numero , item ex ipſa teſtarum difpofitione, &c. Exer- cit. 3. p. 944 52 Anmerkungen gend ſich in etwas zuſammen zu ziehen, indem das Thier eben ſowenig als die Seeeichel und Steindattel fich von einem Ort zu einem andern bewegen kann, wie ſchon in dem er- ſten Theil dieſes Werks auf der 29. Seite angemerket worden iſt. Zu dem Ende iſt er vornehmlich an der Seite der Schaalen gefurcht, und man ſiehet daran groſſe Queerſtrei- fen, welche ſich gegen die Mitte des Darms zu verlieren. Dieſer Stiel ſcheinet einem Eingeweide, das nichts hartes enthält, ſehr ähnlich. Er iſt mit einem klebrichten Schleim erfüllt, der das Anſehen einer Gallerte hat. Co lange das Thier geſund iſt, iſt dieſer Darm derb und ſtark, und widerſtehet lange, wenn man ihn drůcket; aber ſobald der Fiſch anfängt, an Waſſer oder Nahrungsmitteln Man- gel zu leiden, wird er welk, der darinnen enthaltene Schleim verliert fich nach und nach, und gebet durch die efnung der Schaalen heraus. Seme Frange oder Buſch, welcher mit K bezeichnet iſt, ſcheinet ein ſehr verwirr- ter Federbuſch zu ſeyn; aber, wenn man ihn genauer unterſucht, ſo verlängert er ſich, und ſeine Faſern trennen ſich aus einander und gehen aus den Schaalen hervor. Man hat bey dem legten Erperimente, welches ſeit dem Abdrucke des erſten Theils gemacht wurde , angemerkt, daß dieſe Franze ſich in ſechs und zwanzig Faſern zertheilt, de- ren långſte, welche die oberſte Spiße der Conchylie ausmacht, auch die dünneſte iſt; und nach dem Maaſle, daß dieſe Faſern kürzer werden, nehmen ſie an Dicke zu, ſo daß die Spiße des einen nicht über die Spike des andern hinausreicht. Eine jede von dieſen Fa- fern iſt ein zuſammen geſettes, welches aus verſchiedenen in einander paſſenden Gelen- ken beſtehet, und ein jedes Gelenke hat an ſeiner untern Fläche dren kleine zarte und ziemlich lange Haare. Alle dieſe Haare, welche ſich in dem Meerwaſſer hin und her zu bewegen ſcheinen, haben nur eine in die Höhe gehende Bewegung, und von der Ein- lenkung ihrer Gelenke hånget es ab, ob ſie ſich einander mehr oder weniger nähern. Wann der ganze Körper des Federbuſthes ſich wieder in die Schaalen hineinziehen will, ro legen ſich alle Faſern über einander her, und ziehen ſich in Geſtalt eines halben Mon- des zurück. Der Buchſtab K ſtellet das Thier im Umriſſe vor, wie es feine Schaale ver- laſſen hat, und mit ſeiner Franze oder Buſch L verſehen iſt, welcher lektere aus ei= ner Reihe von Fafern beſteht, die ſich an jeder Seite, fechs und zwanzig an der Zahl, in die Höhe heben, und Girri genennet werden. Der Mund ſtehet gerade an dem Mittelpuncte dieſes Theils und unten an dieſen Faſern, wie bey N zu ſehen iſt. M iſt der Steiß, wo der Unrath herausgehet. Hier fångt auch der Fleiſcherne Cheil, und derjenige, der eigentlich die Subſtanz des Chieres ausmacht, an. Er iſt dick und unterſekt, ſo lange der Fiſch ſich in ſeinen Schaalen verborgen hålt. Aber ſo bald ſich das Thier ausdehnet, und von auſſen ſehen laſſet, verliert er ſeine dicke Ges ftalt, und wird auch långer. Die Nahrungsmittel, welche mit dem kleinen Loch, das feinen Mund ausmacht, eingenommen werden, gehen alsdann durch einen langen Sang, der ſich bey M endiget, und daſelbſt eine Defnung hat. Hier wird auch der Unrath ausgeworfen. Der Muskel, welcher fich oben bey P befindet, hält die groſſen Stücke der Muſchel zuſammen, und ihm entgegen befinden ſich die Zeugungs- glieder o 1 Die Entenmuſchel wird in verſchiedenen Seehafen Sapinette genennt. Stein über die Thiere, welche in vielſchaalidten Conchylien wohnen. 53 Steinſcheibenmufdeln. Ef , worden, daß es zwey Gattungen von Steinſcheidenmuſcheln giebt, nemlich die, welche aus fechs Stücken beſtehet, und die, welche deren nur zwen hat. Die Schutländiſche iſt, Lifters Berichte nach, fehr groß und hat nur fünf Stücke; allein es war eine Uebereilung von ihm, daß er das fecyſte nicht bemerkte. Die Steinſheiðenmuſchel Q kommt von Rochelle unter dem Namen Pitaut oder Dails. Sie iſt eine Art von denen, die ſechs Schaalen haben. Aus der Mitte ih rer Schaalen gehet ein groſſer Rüffel, oder eine lange, dicke, in zwey ungleiche fams mern getheilte Röhre hervor, deren eines Loch dem Thier zur Ausleerung ſeines Uns rathes dienet, das andre aber zum Athemholen und Ergreifung ſeiner Nahrung. Unter dieſer Röhre liegen der Eyerſtock und die Zcugungsglieder a). Die Steins fcheidenmuſchel iſt, wenn ſie aus dem Stein herausgenommen worden, ſehr gut zu er fen. Niemals iſt ſie an ihren Enden zugeſchloſſen, und alſo von der verſchieden, die nur zwey Schaalen hat, und ſich ſehr genau verſchlieſſet. Ihre åuſſerliche Oberflä- che iſt durchgehends einerley, fiehet einer Feile ähnlich, und hat Streifen und Höcker, die ſehr erhaben und gezähnelt find, und von oben bis unten enge an einander fortlau. fen, ſo daß die ſtåreften Spigen fich gegen dem Kopf zu befinden. Es ſcheinct, dus das Thier mit denſelben die Steine durchbohret und ſein Grab, nach dem Maaſſe als es wachſet, vergröſſert. Ein gewiſſer Schriftſteller b) behauptet, daß es ſie mit feinen Zähnen durchlöchert. Ich habe eine groſſe Auſter aus Maltha geſehen, dee ren beede Schaalen von einer Steinſcheidenmuſchel durch und durch gebohret waren. Wann das Thier genug Waſſer eingenommen hat, ſo ſtoffet es daſſelbe wieder mit Gewalt von ſich. Nach dem Maaſie, als dieſes Thier wachſet, hohlet es ſein Loch weiter aus mit einem runden und fleiſchichten Theil, der wie eine Zunge ausſiehet, und den man oben an der Figur wahrnimmt, und es nimmt keinesweges mit ſeinen swo Schaalen oder mit ſeinen Záhnen dieſe Verrichtung vor. 1 [ 1 Die Conchylie R ſtellet das Thier vor, wie es innerhalb feiner Schaalen bere Chloſſen iſt, die aus ſechs Stücken beſtehen, die durch verſchiedene Bande ſehr ſtark an einander befeſtiget ſind. Vier davon befinden ſich auf dem Rücken der Conchylie, und die zwcy gråſten bedecken und verðergen das Thier. Sie ſind an ihrer Einfaſ fung ausgezackt, von einer unregelmäßigen Figur, und mit rauhen Höckern bedeckt. Die Chiere pflanzen ihr Geſchlecht durch ihre ſchleimichte Feuchtigkeit fort, Das welches Dail genennet wird, hålt ſich immer im Seetvaſſer auf und nähret fich auch darinnen. Nach der gemeinen Meinung bereitet es ſich eine Wohnung, ohne ſelbſt dieſelbe auszugraben. Seine Muſchel iſt an dem äuſſerſten Ende mit zwey ftarken, ſchneis a) Ovaria autem et genitalia proxime fub pede. LIST. p. 91. b) Mirandum naturae artificium, quo Bala- nus Pholades faxea viſcera permeat, aeque creſcente caverna in qua laticat, dum ipfius moles nutritione augetur, Denti eulos acutos habet, quibus ſaxum erodit , forniatque domum. BONANNI recreament. P. 36. II, Theil. 54 Anmerkungen fchneidenden, und einem Bohrer åhnlichen Spitzen verſehen. Da ſie auf dem Rande gezähnelt iſt, ſo kann ſie daher in den Stein gar leicht tief hinein bohren, indem ſie ſich auf demſelben herum drehet. Uebrigens hat ſie Streifen und Zähne, aber kei- men Decker. 1 Die Steinſcheidenmuſchel der andern Art S, die man nicht von der erſtern tren- nen wollte, ob ſie gleich nur zwey Schaalen hat, wird häufig zu Toulon in Provence, und in dem Hafen von Ancona in Italien gefunden. Sie iſt in ſehr harten Stei- nen, vornehmlich in Marmor verſchloſſen, ſo daß man Hammer nöthig hat, die Stei- ne zu zerſchlagen und die Muſcheln heraus zu bekommen. Man giebt ſich aber dieſe Mühe gerne, indem das Thier als eine vortrefliche Speiſe rehr geſchåtet wird. Man hat hier keine Abbildung von dem Thiere benfügen wollen, weil zu vermuthen iſt, daß es von dem vorigen nicht abweicht. Hingegen iſt die Schaale um ſo viel mehr von der vorigen verſchieden, da ſie nur ein Canal oder Cylinder iſt, welcher aus zwch an ihren beeden Enden ganz gleichen Schaalen beſtehet, und vermittelft eines Schlof- fes rich ſehr genau zuſchlieſſet; an ſtatt, daß die erſtere Steinſcheidenmuſchel ihrer Långe nach ungleich, an den beeden Enden ihrer Schaalen geſpalten, und aus ſechs Stücken zuſammen geſetzt iſt, die auſſen wie eine linde Feile beſchaffen find; dieſe Hingegen ſind ſchwarzlicht roth, und haben einen ſehr ſchönen Glanz. 1 NIS WA WIMMY 5.43 Con- 55 Conchyliorum Aquae dulcis ſeu Fluviatilium et Viventium DISTRIBVTIO Generalis, Allgemeine Eintbeilung der lebendigen Conchylien, die in ſüſſem Waſſern oder Flüſſen gefunden werden. CLASSIS PRIMA. Erſte Claſſe. Einſch aalidte. V nivalvia. Familia 1. Lepades. 1. Familie, Rapf- oder Schüffelmuſcheln. 2. Lunares. 6 2. RundmaulidhteSchnecken oder Mondichnecken. 3. Semi - lunares, B 3. Halbrundmaulichte Schnecken oder halbe Mondſchnecken. 4. Turbines. 4. Schraubenſchnecken. 5. Buccina. 5. Trompetenſchnecken oder Spit, børner. 6. Globoſae. 6. Sonnen. 7. Plan- orbis. - 7 Tellerſchnecken. CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe 3 weyſcha alidte. Bivalvia. Familia I. Camae. 1. Familie, Gienmuſcheln. Seich - pber Flußmuſcheln. 2. Mytuli. 2 Defunt Multivalvia. Bielſchaalidhte giebt es nicht DIVI- 56 Home ODODODOO000000000000OOOO900 DIVISIO PECVLIARIS. Beſondere Eintheilung. CLASSIS PRIMA. Erſte Llafe. Conchylia Fluviatilia , feu Conchylien, die in Flüſſen oder Aquae dulcis, Viventia. füſſen Waſſern leben. V nivalvia Einſchaalidite. Familia 1. Lepades. 1. Familie, Schüſſelmuſcheln. - 1 2. Lunares. - 2. 2 Rundmaulichte Schnecken oder Mondſchnecken. 10 3. Semi - lunares, - 3. - Halbrundmåwichte Schnecken, oder halbe Mondſchneckert. -- 4. Turbines. E 4. 4 - Schraubenſchnecken. . 5. Buccina. 5.- Srompetenſchnecken oder Spit hörner. s. 6. Globoſae. 6. .. Tonnen, Waſſerblåschen, kue gelförmige oder Bauch fichnecken. 5. 7. Plan- orbis, - 7. 7. --- Tellerſchnecken. Allger 57 2006 Allgemeine Anmerkungen über die Thiere, welche in den Schnecken und Muſcheln der füffen Waſſer wohnen. 1 W 1 ir haben, nachdem wir häufig die Rhone, Saone, Marne, Seine, den kleinen Fluß Bievre ("Riviere des Gobelins), wie auch verſchiedene Teiche, Sümpfe, Quellen und Bache durchſuchen laſſent, bemerket, daß alle Schaalthiere, die ſich in Flúffen aufhalten, beynahe einerley Bewegung haben. Ihrer Farbe und ihrem ganzen Bau nach ſind ſie einander auch ſehr ähnlich. Sie haben nur zwey Hörner, worinnen ſie von den Landconchylien un terſchieden ſind, als welche deren vier haben. Dieſe zwey Hörner find nach der Bee ſchaffenheit ihrer Stopfe verſchieden; po daß, zum Erempel, die rundmaulichte Schnecke und die Tellerſchnecke långere Köpfe und auch längere Hörnet haben. Sie haben auch einen Decker. Man hat angemerkt, daß die Schwimmſchuecke und die Trompetenſchnecken oder Spißhörner kürzere Köpfe und Hörner haben. Die zwey ſchwarzen Puncte, die ber ihnen die Stelle der Augen vertretten, Tigen bald innen, bald auſen an ihren Hörnern. Ihre Platten oder Arme ſind ſehr ſpißig. Die Zwenſchaalichten haben rundere und breitere Platten als die Einſchaalichten. Ordentlicher Weiſſe laſſen ſie dieſelben nicht gar lang aus ihren Schaalen hervortretten. Vornehmlich laſſen die Gienmuſcheln an der einen Seite einen groſſen Arm, und an der andern zivey kicine ein wenig hervorragende Röhren erblicken, die alle beede hohl find, ohne jedoch ſo, wie bey den Seemießmuſdeln mit Saaren verſehen zu feon. Die Tellmuſchel hat eben eine ſolche Platte oder Sohle, als die Mieſmuſchel, die in Teichen gefunden wird. Es giebt unter den Conchylien der füffen Waſſer keine Vielſchaalichten. Dieſe Schaalthiere, die in fúffen Waſſern ſich aufhalten, wurden theils auf dem Hohen Waſſer, theils an den Geſtaden der Flüſſe, Teiche und Sümpfe gefiſchet. Man rekte fie unverzüglich in ein Gefáß, das mit Waſſer volgefüllet war, worauf man ſos dann einige Baumblátter legte; und zeichnete ſie endlich init Hilfe des Vergröſſerungs- glaſes ab. Wann fie ſich nicht entdecken wollen, ſo daß ſie einige Glieder aus ihren II. Theil. P Сфаа. 58 Anmerkungen . Schaalen hervortretten lieſſen, fo láſſet man ſie einen halben Tag faſten, indem man ihnen kein Waſſer giebt. So bald ſie hernach friſches Waſſer ſpüren, laſſen ſie die Art ihrer Bewegung, und die Theile, deren man benöthiget iſt, ſehen. Es giebt indeſſen deren, die zwer Tåge vorbey gehen lieſſen, bis ſie ſich in Bewegung fetten. Stlugheit und Geduld müſſen bey dieſer Gelegenheit die beeden Compaſſe des Beobach ters ſeyn. CG&Giddddddioodco/-/bočicijodiidiicijos Conchylien, die in füffen Waſſern leben. Erklärung der achten Platte. Er ſte Claſie. Einſchaalichte. ie Flußnapfmuſchel wird nur an dem Ried, das in Leichen und Flüffen ſtehet, lebendig angetroffen, bisweilen auch in kleinen Båchen oder auf Wieſen, die mittelmåßig bewvåffert find. Sie iſt hier bey der Nummer 1 in ihrer natürlic dhen Groſſe, wie ſie aus dem Waſſer kommt, vorgeſtellet. In der barunter befindli- chen Figur fiehet man die durch das Vergröſſerungsglas abgebildet. Es geht aus einer ſehr dünnen, vvalrunden und graufarbigen Schaale ein Kopf hervor, welcher ſich in zwey ſehr kurze Hörner endiget, an deren Urſprung zwey ſchwarze Puncte figen, welche die Augen ſind. Der übrige Theil des störpers iſt ein ſchleimichtes Weſen, woran man keine von einander abgeſonderte Theile wahrnimmt. Wann man dieſe Conchylie um- Kehret, ſo ſiehet man unten zwey Arten von Scheidewanden, hinter welche ſich der Kopf zurücksiehet. Die rundmåulichte Schnecke Ber der Nummer 2 kommt aus der Marne. Wann fie aus ihrer Schaale hervortretten will, ſo ſchiebet fie einen runden und ſehr dünnen Deckel heraus, der an einer kleinen eben ſo geſtalteten Platte oder Sohle hänget. In eini- ger Entfernung davon erſcheint ihr Hals nebſt zwey ſpitsigen und ziemlich kurzen Hörs nern, die ihren Kopf begleiten. Man zählet in allen vier Windungen an ihrem Ge- Håuſe, ohne das Aug derſelben. Ihre Farbe fällt in das Alchgraue. Um dieſelbe find einige ſchwarze Binden herum gewunden, nemlich vier über die erſte Windung zwo über die zweyte, und eine über die dritte. Der Wirbel dieſer Schnecke iſt ſehr erhaben. Die Art, wie ſich dieſes Thier fortbewegt, iſt beynahe einerley mit den Schnecken, die ſich auf dem Lande aufhalten. Was die übrigen Arten der Schne- cken betrift, ſo iſt das Thier allezeit ein und eben daſſelbe. Zwiſchen dem Deckel und dem Kopfe zeiget fich eine Art von Hacken, den man tentamen nennet. Die mittlere Figur ſtellet das Chier in ſeiner natürlichen Gróiſe vor. Die Schnecke mit einem halbrunden Maul, Num. 3. kommt nicht ſo weit, als wie die vorige, aus ihrer Schaale hervor. Man entdeckt an derſelben einen kleinen Mund mit zwey weiſſen ſehr kurzen Hörnern, beren zwey ſchwarze Puncte , . Sie COQUILLAGES D'EAU DOUCE VIVANS. Planc.8. Univalves. Einſchalige. 1 2 4 3 HE 5 5 6 3 8 Bivalves. Siehrſchalige. 9 10 UN hly a quictorum 12 11 Mijn tu Modlies cignons anatinus Cochlea et Conchae in Aquis dulcibus Viventes $chrecfent und Maſcheln fo in füllen Täßern leben . Rein S.A.V. UM von den Conchylien die in füffen Waſſern leben. 59 1 die an ihrem Urſprunge bemerkt werden, die Augen des Thieues zu ſeyn ſcheinen. Der übrige Theil feines Leibes iſt ganz weiß und hat in der Mitte eine Narbe, welche wohl ſein Naber ſein möchte. Dieſe Schnecke kann ſich völlig vermittelft ihres Flebs richten Saftes verſchlieſſen, welcher durchſichtig iſt, und ihr ſtatt eines Deckels dienet. Ihr Mund iſt von unten mit einem Doppelten Gürtel umgeben. Obgleich ihr Ober- "Kleid eine ſchmutziggraue Farbe hat, ſo findet man doch in der Seine ſolche, die flachsblütenfarbig oder Hellblau, roſenfarbig und tiegerfleckicht ſind. Die kieinere von den beeden Figuren ben Num. 3. bezeichnet ihre wahre Gröſſe. Die Schraubenſchnecke bey Num. 4. iſt unter allen Flubcondylien am ſchwerſten zu finden. Inzwiſchen trift man deren doch in der Seine, der Marne und dem kleis nem Fluſie Bievre an. Die Schaale iſt wie eine Treppe, die eine Pyramide vors ſtellet, gebäuet. Auf den Windungen iſt ſie einfarbig und nur mit einer weiſſen Linie geſtreift. Jhr etwas platter Mund unterſcheidet ſie von dem Trompetenſchnecken, der fich neben zur Seite befindet. Man entdecket an ihr einen kleinen Kopf, nebſt zwey Hörnern, und zwey oben daran befindlichen Puncten, welche die Augen ſind. Sie laſſet auch eine kleine Platte oder Fußſohle heraustretten. In der mittlern Figur iſt ſie nach ihrer wahren Groſſe gezeichnet. Die Trompetenſchnecken bey Num. 5 wurden in der Marne und dem kleinen Fluſſe Bievre aufgeftfchet. Sie ſtellen hier zweyerlen Arten vor: die mit dem run- den Munde, und die mit dem långlichten Munde. Die erſtere hat an dem Schwans ze vier Gewinde, ohne das Aug der Windung mit zu rechnen. Zhre wahre Grifle iſt zwiſchen den giver groſſen Trompetenſchnecken abgebildet. Thr beynahe ganz run- der Mund wird durch einen Deckel von eben der Form, der an ihrem Leibe feſthåns get und eine Platte formirt, verſchloſſen. Ihr Kopf iſt mit zwey ſpitigen Hörnern und zween ſchwarzen Puncten, die die Stelle der Augen vertretten, verſehen. Die andere Trompetenſchnecke, die eine etwas längere Figur hat, hat einen eben ſo geſtal- teten Mund, und ihr unterer Theil iſt um viel långer, als die übrigen Windungen, Sie ſich bis zur Spige fort drehen. Ihr Leib, ihr Mund, ihre Augen, ihr Schleim und ihr Deckel ſind wie gewöhnlich beſchaffen, aber ihre Hörner ſind etwas kürzer. 1 1 Ich habe beren aus der Tiber, Rhone, Saone, dem Rhein und andern Flüſſen, (wie ſchon in dem erſten Theile, als von den Conchylien der ſüſſen Waſſer die Rede tvar, angemerket worden iſt), folche erhalten, die ihrer Geſtalt und ihren Farben nach weit mehr von einander abgiengen, als die, welche hier abgebildet ſind. Ich wollte damals nur von ihrem Gehäuſe, keinesweges aber von den Chieren, die darinnen wohnen, handeln. Die Tonne oder Bauchſchnecke (die Wurzel, Ohrſchnecke) Num.6, welche eini- ge das båuchichte Spitzhorn nennen, wird ebenfalls in dem kleinen Fluſie Bievre und in der Marne gefunden. Fhre Smaale Die ſehr dünne iſt, hat eine ſehr breite Oefs nung, welche fich in einen gekerbten Sragen cndigt, nebſt einem Aug, das ihr ſtatt einer Windung dienet. Es giebt deren graue, ſchwarze, und ſolche, die von dem Schlamm des Waſſers grún geworden ſind. Dieſes Thier entblöffet ſich vor den Au- gen des Beobachters vermittelſt ſeiner ſchleimichten Sohle, die an ihrem Ende einen Deckel hat. Von dieſer Sohle oder Platte gehet ein langen Hals Hervor, nebſt ei- P 2 nem 60. Anmerkungen nem Kopf, an welchem zwer ſehr kurze Hörner und an der innern Seite gwey khwarze Puncte ſind, welche ſtatt der Augen dienen. Der Mund iſt ſehr breit, und an der Sei- te derſelben erſcheint ein Deckel 1 Die Tellerfehnecke Num. 7. wird felten im Meer gefunden, a) iſt aber in den Flüſſen, vornehmlich in dem kleinen Fluſſe Bievre deſto gemeiner. Sie iſt durchaus fchwarz oder braun, und hat drey erhabene Windungen, welche ſich zu legt in ein Aug endigen. Der Stopf tritt aus einer runden Defnung hervor, und hat zwey ſehr ſpişige und lange Hörner. Er hånget an einer ſchleimichten Sohle, die dem Thier sur Fortzichung ſeiner Conchylie dienlich iſt. Wann dieſes Thier ſoweit, als es ihm feine Kräfte erlauben, vorwärts gerůcket iſt, ſo giebet es feine ſehr dünne Schaale nach fich, und wiederhohlet dieſe Art der Bewegung, um ſeinen Gang fortzuſeßen. Man findet an dieſer Schnecke keine ſolche Kammern, wie an dem Ammonshorn oder ber Schiffskuttel, und ich habe dieſes" bemerket, als ich verſchiedene Tellerſchnecken in der Marne und dem kleinen Fluſſe Bievre auffiſchen ließ. Ich traf in dieſen Schnecken einen lebendigen Fiſch an, den ich mit heiſſem Waſſer heraus zu gehen zwang, und der ein wenig von den beeden vorhergehenden verſchieden iſt. Das Thicr feibſt fichet wie ein dicker Wurm aus, der in rothem Waſſer ſchwimmet. Seiner Platte oder Sohle kann es fich ſtatt eines Deckels bedienen. Aber ſobald als man es anrühret, Fehet es ſich ganz in die Mitte ſeines erſten Gewindes zurück. Bistveilen ſiehet man beynahe ſeinen ganzen Leib heraustretten. Seine Augen ſitzen wie gewöhnlich, und werden durch zwey fchwarze Puncte angezeigt. 1 Die Sellerſchnecke iſt unter allen Conchylien in den Getvåffern am leichteſten 311 entdecken. Es iſt eine Art Schnecken, von welcher wieder acht Arten bekannt ſind; nemlich erſtens, die groſſe Tellerſchnecke mit vier runden Gewinden; zweytens, die klei- ne mit fünf runden Gewinden; drittens, die mit ſechs eben auch runden Gewinden; vier- tens, die mit vier Gewinden und einem Rande; fünftens, die ſechsfach gemundne mit einem Rande ; ſechſtens, die dreyfach getvundne mit einem Rande ; fiebentens, die (rauhe, ſammtartige) Tellerſchnecke mit einem Rande; und achtens die ziegelförmige Sellerſchrecke. Man kann dieſer noch ein paar andere Arten, die eine Aehnlichkeit mit ihnen haben, wenn man nur den Geſchlechtscharacter des Thiers in Betracht ziehet, ohne auf die Schaalen Acht zu geben, beizehlen; nemlich: die Flußſchraubenſchnecke, und diejeni- ge Conchylie, welche Liſter auf der zweyten Tabelle, Fig. 25. abgebildet hat, und deren Gewinde fich von der Rechten zur Linken drehen, CLAS. a) Da der Verfaſſer durch neue lInterſuchun gen belehrt worden iſt, daß in dem Meer Feine Sellerſchnecke anzutreffen iſt : ro er. ſudet er den leſer, ſie unter den funfze. hen Arten der unbekannten Fofilien, von denen man im Meer feine ähnlichen fin. det, auszuſtreichen. Man löſche auf der 343 Šeite der Oryctographie, 17 und 18 Zeile; und auf der 345 Seite, 17 und 32 Zeile, folgende Worte aus: efpeces qui ſe trouvent dans la mer, ne font pas petrifiées; und reke dafür: eſpeces ſçavoir. ( 6 ) se 61 CLASSIS SECVNDA. Zweyte Claſſe. Conchylia fluviatilia feu aquae Conchylien, die in Flüſſen oder dulcis, viventia. füſſen Waſſern leben. Bivalvia. Familia 1. Camae. 3 weydaalid te. 1. Familie, Gienmuſcheln oder Breitmu- fcheln. - 2. 2 Muſculi. 2. Fluß- oder Seichmuſcheln. - Zweyſchaalichte Flußconchylien. Zweyte Claſſe. ie Tellmuſchel Num. 8. ſtrecket, indem ſie ſich bfnet, långſt den Rändern ihrer Schaale einen Arm oder ſchleimichte ganz weiſſe Platte heraus, welche mit ih- rem ſtårkſten Theile zwey Zolle über die Muſchel hervorraget. Hierinnen be- ſtehet die ganze Bewegung dieſes Thiers. Die Oberfläche iſt mit runden und unglei- chen Stücken belegt. Die Gienmuſchel Num. 9. låffet an dem einen Ende zwer kleine Röhren her: austretten, die nicht, wie an den Seegienmuſchein mit Franzen und Haaren eingefaßt find. Vermitteiſt dieſer beeden Röhren, die ſich innwendig vereinigen, hohlet fie Athem, ſchöpfet das benöthigte Waſſer, und ftsfjet es wieder von fich, um friſches einzuſaugen. An dem andern Ende ſiehet man ein Bein, oder eine lange und weiſſe Platte, womit fie den Erdboden ausſpühret, um ihren Gang fortzuſetzen. Die kleine Gienmuſchel Num. 10. die zwiſchen den beeden vorigen in der Mitte gezeichnet iſt, låffet nichts als ein weiſſes Bein, ohne Röhren, zum Vorſchein kom- men. Sie hat ſich an dem Strang ihrer Schaalen ein wenig geöfnet. Dieſe drey Conchylien wurden in der Marne gefiſchet. Die Flußkeilmuſchel Num. 11., die ſtark von der Seekeilmuſchel verſchieben iſt, kommt auch aus der Marne. Sie iſt ein Hermaphrodite, und pflanzet fich ohne Bea gattung mit einem andern Thiere ſeiner Art fort. Ein a) gewiſſer Schriftſteller Be- hauptet, ſie habe acht Muskeln, b) die an der innern Fläche ihrer Schaalen hiengen; fie empfange ihre Nahrung durch den Steiß; und ſie hohle auch durch dieſen Theil Athem, indem ſie keinen Canal habe, der von ihren Mund zu der Lunge leite. Indem ich aber eine Seils b) 37 Seite des erſten Theiles. a) Mery Memoires de l' Academie, année 1710. pag. 408. II, Theil. 62 Anmerkungen über die zivenſchaalichten Flußconchylien. Meilmufchel am Geſtade des Fluſſes öfnete, fand ich, daß ſie an ihren beeden Schaafen vermittelſt einer dünnen Membrane oder eines Schaalhåutgens, welches ſich längſt der Schaale, woran es gewachſen war , hinab erſtreckte, feſthieng, und daß ſie durd bier Sehnen, keinesweges aber, wie jener Schriftſteller behauptete, durch acht Muskeln an ſeine zwey Schaalen befeſtiget werde. Ihr Arm iſt ſechs bis ſieben Linien lang, und vermittelſt Deſtelben kriechet ſie vielmehr, als daß fie gicnge. zu dem Ende öfnet ſie ihre Schaale; man erblickt alsdann eine Zunge, die ſie anderthalb Zoll weit her- vortretten läßt, um den Boden auszuſpühren, und fich an einen Körper zu machen, deſſen ſie ſich bemachtiget; endlich siehet fie ihr Gehäuſe gegen dieſen Körper náhér her: bey. Indem ſie dieſe Betregung öfters wiederhohlet, feget ſie ihre Bewegung von einem Orte zum andern fort. beneficio Die FlußmuſHel beweget fich, einem andern Autor c) zu Folge, drey bis vier Ellen weit fort, indem ſie durch eine wiederhohlte Bemühung, den Fuß gegen bornen zu gerichtet, fortrůcket. Sie kann ſich einen Weg bahnen, und einer andern von ih- rer Art nåhern. Eben dieſe Zunge, die aus ihrer Schaale hervortritt und vermit- telſt welcher ſic fortkriecht, dienet ihr auch ſtatt einer Forme, aus welcher fie unzähli- ge kleine Fäden zichet, die alle an einer Sehne oder an einem dicken Faden in der Lån- ge hin hangen. Dieſe Röhre iſt auch mit verſchiedenen drüſenhaftigen Theilgen umge- ben, welche dienlich ſind, den Saft, woraus die Fäden zubereitet werden, durch zu ſei- chen. Man kann an dem einen Ende innwendig zien Zwerchfelle oder Scheidetånde oder faferichte ſenkrechte Gewebe, wie bey a à zu ſehen iſt, wahrnehmen. Die Teichmuſchel Num. 12. iſt allezeit gröſſer, als die Flußmuſchel. Es iſt aber jedoch immer einerley Thier. Seine Bewegung bringt es mit fich, daß es Furchen in dem Sand oder Schlamme ziehen, und ſich zwey bis dren Fuß tief in denſelben eindrů= den muß. Es láffet auch eine groſſe Platte oder Zunge hervortretten, und öfnet feine beeden Schaalen eben ſo wie die Flußmuſchel. Man nimmt gewahr, daß die Teichmuſcheln fich mehr einzeln, als die Flußmu- ſcheln, aufhalten. Shre gewöhnliche Nahrung iſt Schlamm, oder Waſſer, das viele nahrhafte Theile in fich hålt. Verſchiedene von dieſen Flußmuſcheln geben ſchöne Perlen, als & E. dte aus Schotland, Bayern, Bologne in Lothringen, und von S. Savinien. Con- a) Ponpart, in den Ubhandlungen der Ufademie vom Jahr 1706, hat dieſes burch eine Figur vorgeſtellet, auf der 60 Seite. 1 (6) januar 63 Conchyliorum terreſtrium Viventium Allgemeine Eintbeilung der Conchylien die auf dem Landeleben. DIVISIO Generalis. CLASSIS PRIMA. Vnivalvia Viventia tecta. Familia 1, Lunares. - 2. Semi-lunares. Erſte Claſſe. Einſchaalichte mit Schaalen bededte. 1. Familie, Rundmåulichte Schnecken. Halbrundmaulichte Schnecken. PlattrundmåulichteSchnecken. 4. Trompetenſchnecken oder Spit, hörner. Straubenſchnecken oder Na- delt. S 2, 3. 3. ore depreſſo. 4. Buccina. . .* 5. Turbines, in CLASSIS SECVNDA. Vnivalyia viventia nuda. Zweyte Claffe. Einſchaalichte aber nackende leben. dige Conchylie. Nackende Erbichnecken. Zwey - und Vielſchaalidite giebt es unter ihnen nicht. Limaces. Defunt Bivalvia et Multivalvia. DIVISIO PECVLIARIS. Beſondere Eintheilung. . CLASSIS PRIMA Conchylia terreſtria. Vnivalvia, Viventia, Teta. Familia 1. Lunares. 2. Semi - lunares. 3. ore depreſſo. . 4. Buccina. e - . . Erſte lafe. Ersconchylien. Einſiaalichte, lebendige, bedeckte. 1. Familie, Rundmaulichte Schnecken. Halbrundmaulichte Schnecken. 3. Plattrundmåulichte Schnecken. 4. Srompetenſchnecken oder Spitte hérner. 5 Schraubenſchnecken oder na deln 2. 1 - 3 1 - 1 5. Turbines. . po 5. B 22 Alge: 64 care Box c) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( 8 ) ( ) (8) LTC) (5) (6) (s Allgemeine OTT Anmerkungen über die Thiere, welche in den Erdſchnecenfchaalen wohnen. 17 an muß, was die Erdconchylien betrift, eben die Anmerkung, als bey den Flußconchylien machen: fie find nemlich alle, in Anſehung der Thiere, aus dem Geſchlechte der Schuecken, ausgenommen nür, daß fie vier Hörner ha- ben. In Betracht ihrer Schaalen findet fich, der duffern Geſtalt derfel- ben, wie auch ihrem Munde nach einige Verſchiedenheit. Dieſe ihre Decken ſind auf ſerordentlich dünne und leicht. Man meynet zwar, fie behielten immerfort acht Gewin- *** de; allein ſie vermehren ſie bey der Zunahme ihres Alters bis auf zehn. M mu Es giebt eine große Menge von dieſen Shnecken, und man unterſcheidet deren-in der Gegend um Paris funfzehen Arten, als: die Pomatia oder Weinbergſchnecke, die Garten- ſchnecke, eine Varietåt von dieſer, die glänzende, die Liverey, eine Varietåt von der Li- verer, die grote geſtreifte, die klein geſtreifte, die ſchön geſtreifte, die Lampe, das Hu- bertshorn, das Gerſtenkorn, das Haberkorn, die Unvergleichliche, die rechtsgewundene U 1- Bergleichliche, das Faſchen oder Bienenkörbchen, und das linksgedrehte Fáßchen oder Bienenförbchen. as SA Es giebt auch noch ganz beſondere Schnecken, wie z. E. die aus dem Lande Au. nis. Auch die aus fremden Ländern, als aus England, Stalien und Shina verdie nen angemerket zu werden. Sie ſind zwar hier nicht abgebildet worden, man kann ſie aber beynahe alle den funfzehen oben genannten Arten beygåhlen. Sie ſind von dieſen durch nichts, als durch die Schönheit ihrer Schaalen verſchieden. De Man findet unter den Landſchnecken, keine lebendige Napfmuſcheln, keine Kräu- felſchnecken, keine Schwimmſchnecken, und auch keine Tonnen. gen Schleim / Die Trompetenſchnecken oder Spitzhörner, die zu Land gefunden werden, haben, wie ich durch verſchiedene Beobachtungen gefunden habe, keinen eigentlichen) Deckel. Gie wachſen der Deckel oder die Bedeckung die ſie haben, wächſt) aus ihrem überflusi- Aus dem Munde laſſen ſie, wie die andern Schnecken, einen langen Kopf hervorgehen, mit zivey groſſen Hörnern, und zwey Kleinern, die unten ſtehen. Sie ziehen ſich auch vermittelſt einer ſchleimichten Haut weiter fort. Als ich ihrer unges fähr funfzig an alten Gartenmauern abgeleſen hatte, fammlete ich ihrer eben ſo viele in einem Gehölze i von dem Heydekraut und Mook, das unten an groſſen Bäumen ſtund. Es befanden ſich unter ihnen theils lángere, theils kürzere. Einige hatten den Mund COQUILLAGES TERRESTRES VIVANS. Planc.g. 65 Animaux converts de Coquilles 1 2 its 5 4 3 BOLU שחור 6 8 9 11 10 12 13 14 oreca L Animaux nuds. Ils se trouvent au nombre de Six dans la Planche 28, Iere Partie. Cochleae terreſtres frdſchnecken. Animalia testa cooperta, Stif Schalen bedecffe Thiere. Animalia nuda Slofe nichf mif einer Schalen bedecffe Thiere . Generis huius sunt Sexe inveniuntur in prima Parte Tab: XXVII. Rein sc.A.V. UN MIC OF Anmerkungen über die einſchalichte, lebendige, Eandcondylien 2c. 65 an der rechten, andere an der linken Seite. Ich legte ſie alle auf ein Blat Papier. Al- ſobald zeigten ſie ihren Kopf nebſt ſeinen Hörnern. Die meiſten von ihnen hiengen von unten an einander. Ich legte dieſen Kleinen Thieren, die ſehr geſchwinde gehen, alle möglichen Hinderniſſe in den Weg: allein ſie überſtiegen alle dieſelben. Vornehm- lich hiengen ſie ſich an Früchte an. Am folgenden Morgen fand ich drey Viertel von ihnen todt, die ſich zuvor von einer etwas krumgewundenen Erde entlediget hatten. Ihr Leib iſt, ſo weit er ſich unter der Schaale befindet, in eben ſo viele Falten als die Schaale ſelbſt gewunden. Die Zwey - und Vielſchaalichten mangeln gånzlich in der Claſfe der Landcon- chylien. Ich habe dieſe Landconchylien, die ich lebendig von Steinen, Mooß, und den Wurzeln alter Tannen ablaß, alſobald auf angefeuchtete Baumblätter gelegt, um ſie deſto langer, wenigſtens ſo lange erhalten zu können, als nöthig war, fie mit dem Ver- grófferungsglas zu unterſuchen, und eine genaue Zeichnung von ihnen zu liefern. 1 Er ſte Claſe. Einſchaalichte, lebendige Landconchylien, die mit Schaalen bedeckt ſind. Erklärung der neunten Platte. ie rundmaulichte Schnecke Num. 1. iſt hier in Oren Figuren vorgeſtellet. Die mittlere davon iſt ihre natürliche Größe. Ihre Haut beſtehet aus einem ſehnich- ten Gewebe, iſt gefaltet, und an ihren Rändern gefranat. Vermittelſt ei- ner breiten Platte oder Sohle kriechet fie auf der Erde in einer wurm- oder wellen- förmigen Bewegung, die ihr ſtatt der Fürfe dienet. Threr Hörner bedienet ſie ſich zur Rettung ihres Ganges. Thr Mund iſt mit zwey lippen, und mit einem Klinnbacken, an welchen fünf Zähne ſtchen, verſehen. Ein engliſcher Schriftſteller a) ſagt, fie habe neun Zähne ; und er ſelbſt habe ſie ein grünes Blat freſſen geſehen. Ihr After öfnet ſich auf der rechten Seite, und der Unrath gehet unweit dem Munde durch ein Loch her: aus. Dieſes Thier ſpritzet aus ſeinen untern Theilen eine ſolche Menge von Feuchtig- Keit, daß es vielmehr ſchwimmet als kriechet. Es iſt ein Hermaphrodite, und bey der Begattung leiſtet eine jede von den beeden Schnecken die Verrichtung beyder Ge ſchlechter zugleich. Die Schnecke Num. 2. hat einen halbrunden Mund, die ihre ganze Verſchieben- Heit ausmacht, da ſowohl die Farbe des Gehäuſes, als auch das darinnen wohnende Thier medio inter fe coniunctae. HooKIVS micrograph, obfervar. a) Huic inſuper velut novem dentes five partes eminentes, omnes ipſo officulo II. Theil. R 66 Anmerkungen Thier mit dem vorigen einerley iſt. Ihr Kopf iſt kleiner, und ihre Schaale platter. Sie hat vier und eine halbe Windung, das Aug derſelben ungerechnet. Unten nimmt man einen Nabel daran gewahr. Die blaulichte ſchleimichte Feuchtigkeit dieſer Thie. re dienet ihnen ſtatt des Blutes und Nahrungsſaftes. Sie haben Lungen, um ſich zu bewegen und die äuſſere Luft durch ein an dem Kopfe befindliches Loch zu ſchöpfen. / Die Schnecke Num. 3. hat einen Platten' Mund, der noch platter, als bey den beeden andern iſt, und noch weiter unten ſtehet, nebſt einem Nabel. Der Windungen und der Farbe nach iſt ſie jenen ſehr ähnlich. Die kleinere von den bee- den Figuren ſtellet ſie in ihrer natürlichen Griffe vor. Ber Num. 4. fichet man die, Pomatia genannte, Schnecke, welche auch die Weinberg oder Gartenſchnecke heiſſet. Unter allen iſt dieſe die gemeinſte. Sie hat, wie die meiſten folgenden, einen runden Mund. Thre Farbe fållt in das Gelbe, welches durch zwey oder drey grauere Binden unterbrochen wird. Ihr Oberrock iſt durchaus ge- fireift, und hat fünf ſehr enge Windungen. Es giebt auffer dieſer ſonſt keine Schnee cken, die eine ſo lange Platte oder Fußſohle und Hals haben. An dieſem lettern ftchet ein Kopf, der vier Hörner hat, nemlich zwey lángere, und unten zwey kürzere. Die Augen werden au den Enden der beeden gröſſern Hörner durch zwer ſchwarze Puncte angezeigt. Der Deckel befindet fich an dem einen Ende der Fußſohle. Die Schnecke Num. 5. wird die Liberey genennct, und gehöret zur zweyten Fa- milie der halbrundmåulichten Schnecken. Ihr Oberkleid unterſcheidet ſich von den an- dern nur dadurch, daß es ſchoner iſt, indem es mit Gürteln oder Banden von ver- fchiedenen Farben, gemeiniglich aber von brauner Farbe auf einem gelben Boden, je: doch ohne die geringſte Erhebung, umivunden iſt. man findet bey Num. 6. die groſſe geſtreifte, deren Leib falbgefärbt iſt, dren und eine halbe Windung hat, und unten geſtreift iſt. Ueberhaupt iſt dieſes Thier ſehr platt. Ber Num. 7. fiehet man die kleine Geſtreifte, welche, wenigſtens ihrer kleinen Figur nach, mit der vorigen einerley iſt. Man kann ſich eine richtige Vorſtellung von derſelben nach der kleinen Figur machen, die ſich zwiſchen den beeden durch das Vergróf= ſerungsglas gezeichneten befindet. / Die Schnecke bey Num. 8. iſt, wegen ihrer vier von einander ſtark abgeſonders ten Gewinde, eine der fonderbarſten. Man findet fie, wiewohl ſehr ſelten, zu Ror delle. Durchgehends hat fie eine braune Farbe, und in der erſten und zweyten Wins dung zwey Reihen brauner Flecken. An den übrigen erſcheinen nur getundene Linien. Der Mund iſt rund und mit einer weiſſen Saumleiſte eingefaßt. Es ſcheinet, daß dieſes Thier fich in zwey Theile theile : an dem einen iſt fein Hals, nebſt ſeiz nem mit zwer Hörnern befetten Kopfe, und auſſen ſtehenden Augen ; an dem an- Dern befindet ſich das übrige ſeines brpers, welcher an ſeinem Ende einen Deckel hat. / Die über die einſchaalidhte, lebendige Landconchylien, die mit Schaalen x. 67 Die ſchöne Geſtreifte, erſcheinet bey Num. 9. mitten zwiſchen den zwey groffen Schnecken, in ihrer wahren Gröſſe. Es laſſen ſich an ihrem Oberrocke vier hella graue Windungen mit braun gedupften Binden zählen. Die Gewinde find bauchigt, und der Mund ſehr rund. Das Schaalthier Num. 10. Heiffet der Knopf. An dieſer Conchylie find eben ſo viele Windungen. Sie hat auch einen Nabel, und iſt eben ſo, wie die andern, gefärbt. Das Fåßchen oder Bienenkörbchen (Barillet) iſt der Name der Schnecke bey Num. II. Fhre natürliche Figur iſt åuſſerſt klein, und ſtehet zwiſchen den beeden Conchylien von eben dieſer Art, die durch das Vergröſſerungsglas abgebildet worden find. Seine Schaale iſt aurorfarbig. Ueber dieſe Schaale laufen fünf Seile in die Queere, die ſich von dem Grunde derſelben erheben. Der Mund iſt gewunden, und aus demſelben gehet der mit ſehr kurzen Hörnern verſehene Stopf nicht gar weit herbor. Die Schraubenſchnecke Num. 12. wird ſchwer gefunden. Ich hatte ſie nur eben auf ein angefeuchtetes Baumblat geleget, als ſie eine ſehr groſſe Platte oder Fußſohle mit einem Kopfe, woran vier Hörner ſtehen, an deren beeden gröſſern ſich am Ende die Augen befinden, hervortretten ließ. Die zwer kleinen Hörner fiehet man von unten. Fhre Farbe iſt überhaupts grau. Ueber das Oberkleid drehen ſich ſieben ein wenig er- habene Windungen, die eine Doppelte Linie ausmachen. An der kleinen zur Seite befindlichen Figur, welche das Thier nach ſeiner wahren Gröſſe vorſtellet, bemerkt man keinen von ſeinen Theilen. 1 Die Trompetenſchnecke Num. 13. und 14. find nur darinnen von einander ver- ſchieden, daß die bey 13. einen von der linken zur rechten, die andre hingegen einen von der rechten zur linken gewundenen Mund hat. Ihre Schaale wird durch zehn Win- dungen bis an die Spike abgetheilt ; aber das Thier behålt durchgehends einerley Figur. Zwiſchen den Figuren 12. 13. und 14. die durch das Vergröſſerungsglas gezeichnet ſind, erſcheinen dieſe beeden Conchylien in ihrer wahren Groſſe. CLASSIS SECVNDA. Zweyte Clafle. Conchylia, terreſtria , unival- Einſchaalidte, lebendige, nackende via, viventia, nuda. Landconchylie. Limaces. Nackende Schnecken. R2 3wen. 268 Anmerkungen über die einſchaalichte, lebendige, nackende Landcondyylien. Zweyte Claſje. Einſchaalichte, lebendige, nackende Landconchylien ។ ie nackenden Schnecken, von welchen fich hier keine Figuren befinden, find ſchon ſechs an der Zahl auf der 28. Platte des erſten Theils abgebildet worden; wir be- ziehen uns alſo auf dieſelben, um eine überflüßige Wiederhohlung zu vermeiden. Dieſe Thiere, die allezeit unter die Schnecken gezähtet werden müſſen, ob ſie wohl øer: ſchiedene Figuren haben, find alle von einer Gattung, und haben nur in ihrer Farbe eini: ge Varietåten; denn man trift deren ſchwarze, rothe und braune an; einige ſind geſprengt, andere hingegen gelb mit weiſſen Flecken. Ihre Haut iſt gefurcht; auſſen hat ſie eine rindenartige Subſtanz, innwendig eine faferichte; fie iſt auch mit unzähligen kleinen Lø- chern durchlöchert. Dieſe Thiere haben vier Hörner, die ihnen dienen, ſich ohne Augen bloß durch das Gefühl fort zu helfen. Man bemerkt noch überdieß an ihrem Stopf einen balbmondförmigen Zahn, der mit fünf Spitzen verſehen iſt, die an dem obern Kinnbacken ftchen Von der nackenden Schnecke erhält man zwey Steine oder Beinchen: deren der ei- ne in dem Stopf, der andere in dem Rücken gefunden wird. Thr Mantel oder Kappe, die das Schild genennet wird, dienet ihr ſtatt einer Schaale, und ſie kann in derſelben ihren Kopf, Hals und Bauch verſtecken. Dieſe Thie- re ſind Hermaphroditen. Sie náhren fich, wie die andern Schnecken, von Kräutern, Ergichwammen, u. d. gl. Es iſt noch von ihnen zu bemerken, daß ſie, wenn man ſie in Stücken zerſchneidet, noch eine lange Zeit lebendig bleiben. / Ende des zwerten und leßten Theilb. 22 An AOX 69 A n H a ngi worinnen drey neue Platten, die den ältern Kupfertafeln der Lonchyliologie beygefüget worden ſind, erkläret werden. D ie Naturgeſchichte, bie heut zu Tage auf eine ſo hohe Stuffe der Vollkommenheit era hoben worden iſt, wird nun in der gelehrten Welt ungemein ſtark getrieben. Into dem ſie die Wunder der Natur vor unſern Augen ausleget, fo reißet ſie alle liebhas ber, fogar die Damen ſelbſt, welche dieſer Wiſſenſchaft einen Theil ihrer Zeit widmen, den ſie ohne Zweifel ihren Vergnügungen entziehen. Sollte nun wohl ein Schriftſteller ſo angenehmen Aufforderungen widerſtehen können? Die See, aus welcher wir täglich neue Reichthümer erhalten, hat ſeit der Uusgabe dieſer Conchnliologie im J. 1742 ſo neue, beſondere und ſeltene Arten und Varietåten von Conchylien geliefert, die der Verfasſer ſelbſt in den ſchönſten europåiſchen Naturaliencabinetten, noch nies mahls angetroffen hatte. Alles haben wir der Zeit zu danken. Von ihr hånget zuin Theil die Vollfommenheit der Künſte und Wiſſenſchaften ab. Es iſt aber auch bekannt, daß ein unermů. deter Fleiß, lange und anhaltende Betrachtungen, nebſt den Erinnerungen ſolcher Gelehrten, welche ein edles núgliches Vorhaben gerne befördern wollten, eben ſo nothwendig dazu ſind. Dieſe Geſinnung war es auch, mit welcher einige Mitglieder unſerer königlichen Geſeëlſchaft der Wiſſenſchaften zu {ondon den andern Theil unſerer Conchyliologie, welchem wir den Titel Zoomorphoſe gaben, ihres Benfalls würdigten. Sie billigten es, daß wir nach einer Zeichnung der ſchönſten Muſchel- und Schneckenſchaalen, auch die Thiere vorſtellten, welche dieſelben bemoh. aen, bauen, und ihnen eine ſolche Schönheit der Farbe ertheilen, daß ihr Unblick in uns ein an: genehmes Erſtaunen erregen muß. Dieſe Gelehrten haben nun zu noch gröſſerer Vollkommenheit dieſes Werkes den Wunſch geäuſſert, es möchten dieſe neuen Schåße der Natur, dieſe ſeltenen Stücke, die wegen der Schwierigkeit ſie zu finden dem Verfaſſer entwiſchet waren; dieſe Stücke endlich, welche uns durch die Zeit, das gute Glück, und fleiſſiges Suchen überliefert werden, und die dieſes Werk ganz vollkommen zu machen ſchienen, eben auch allþie angetroffen werden. Niemand iſt es unbekannt, daß die erſten Ausgaben von Büchern niemahls vollkommen ſind. Welcher Schriftſteller kann alles vorausſehen? Allein die Decke fållt von den Augen, die Jrthümer verſchwinden, und die guten Erinnerungen, die ein Verfaffer von allen Seiten bekommt, vero ſchaffen ſeinem Werke mehr Richtigkeit, mehr Genauigkeic. Man hat ſich in dieſem Anhange nicht nach der Ordnung, die durch das ganze Werk bedbo achtet worden iſt, richten, und dieſe neuen Muſchelſchaalen nach ihren *) Geſchlechtern und Arten ordnen können, ſondern dieſe Gegenſtånde nur in die Claſſen der Einſchaalichten und der Zwer. Tchaalichten eingetheilt. Auf ſolche Art ſind zwar frenlich alle Gattungen, Arten und Varieråten unter einander gemenget. Man kann ſich aber an die Platten halten, wohin ſie eigentlich gehde ren; das einzige Mittel, ſie in ihre natürliche Ordnung zu ſegen. Die dren folgenden Platten enthalten, was den åltern ått beſondern und feltenen Stücken mangelte. Sie ſollen aber nicht die Schönheit und Seltenheit der blauen Schnur, der run- den Napfmuſchel, des chineſiſchen Krcunförmigen Schneckens, des Bucksauges, und der Schwimmſchnecke mit langen Spigen verdunkeln. Es war nöthig, in verſchiedenen europåí. fchen ) Man weiß, daß die Darietáten in einer Methode nichts ausmachen. II, Theil. 70 Anhang, worinnen dren neue Platten fchen Cabinetten nachzuforſchen, was in einem jeden für auſſerordentliche und auf den erſten Plate ten noch nicht abgebildete Stücke enthalten wåren. Wir haben demnach den Nainen des Beſigers und der Stadt, wo er wohnet, bengefüget, dainit die Reiſende ſich durch den Augenſchein von der Zuverlåßigkeit unſerer Nachrichten überzeugen können. Ein jeder Gegenſtand iſt, ſo viel es nur inéglich war, auf dieſen Platten in ſeiner wahren Gröſſe vorgeſtellet worden, und man hat auch die Farbe durch den Schatten und die verſchiedenen Striche im Stich anzuzeigen geſucht; es iſt dieſes ſchon auf den erſten Platten der Conchyliologie beobachtet, und von denen Gelehrten und Auswärtigen gebilliget worden. Wenn die Namen einiger Muſchelſchaalen eben ſo neu als auſſerordentlich ſcheinen, ſo muß man es der Einbildungskraft der Liebhaber ſolcher Sammlungen zuſchreiben. Denn ein jeder hålc fich für berechtiget, den ſeltenen Stücken, die er beſigt, ſelbſt einen Namen zu geben. Man hat hierüber die gelehrten Engländer und Hollander zu Rathe gezogen, welche die Namen, die wir den Muſcheln beylegen, eben ſo ſcharf beurtheilen und tadeln, als wir die ihrigen mißbilligen. Ullein, wir haben in der That nach einer genauen Unterſuchung gefunden, daß die holländiſchen Nainen durchaus nicht beſſer ſind als die unſrigen, indem ſie keinen andern Grund haben, als ei: nen geſchwinden ohngefahren Einfall und eine ſehr entfernte Uehnlichkeit. Das Publicum hae ein Recht, hierinnen nach eigener Erkenntniß zu entſcheiden. Indeſſen iſt es immer das racha ſamſte, diejenigen Benennungen, welche vor andern allgemein aufgenommen worden zu ſeno ſcheinen, beyzubehalten. Erklärung der zehnten Platte. f 1 ie zehnte Platte von den Einſchaalichten ſtellet bey dem Buchſtaben A eine Napfmuſchel dar, welche auf die zwente Platte der Conchyliologie oder des erſten Theils dieſes Werkes nach der andern Ausgabe gelegt werden muß. Dieſe Napfmuſchel wird die Dragonermůße genennet. Sie iſt mehr in ihrer natürlichen Groſſe abgebildet, als dasjenige Stúd, welches auf eben dieſer Platte ben dein Buchſtaben R vorgeſtellet wird. Man hat ſie aus der Sammlung des Herrn Poonde, Malers des Königes von England zu {ondon erhalten. Inwendig hat ſie einen ſtarken Glanz und eine vortrefliche Fleiſchfarbe. Auſſen iſt ſie grau und höckericht, an dem Raum ein wenig gezähnelt, und ſie endiget ſich in einen Schnabel, der ſie einer Dragonerinůße vollkommen ähnlich macht. Man finder dieſe Conchylie felten von ſolcher Gröſſe, als ſie hier abgebildet wor. den iſt; ſie hat auch keine ſo ſchöne Fleiſchfarbe, auſſer nur, wenn ſie ein wenig groß iſt. Das Schifsboot B befindet ſich im Haag in dem Cabiner des Herrn {ionnet, Sekretárs und Dolmetſchers der Generalſtaaten von Holland. Man nennet es den gláſernen Nautilus, (die glåſerne verdeckte Galeere, ) und es muß auf die fünfte Platte der Conchyliologie geſeget wer- den. Seine Farbe iſt weiß und geſtrahlt, und ſeine Feinheit und Durchſichtigkeit verſchaffet ilin einen Plak unter den papiernen Schifsbooten. Seine Figur iſt kegelförmig, und hat einen eine gerollten Wirbel, faſt eben ſo, wie wir erſt an der Dragonermüße geſehen haben. Eine Renhe von Höckern oder Zähnen, die ſich oben an der Schaale als eine Einfaſſung befinden, machen ſie zu einer der allerſonderbarſten Muſcheln. Der Beſiger ſiehet dieſes Stuck als das einzige in feie ner Art an. Ben C ſiehet man einen rundmaulichten Schnecken, der zur ſechſten Platte der Conchylios logie gehörer, und in dem Cabinette des Herrn Poond zu konden anzutreffen iſt. Seine Farbe iſt gelblicht, und er hat einige bunte Kreiße. Der größte Vorzug deſſelben beſtehet darinnen, daß ſein Mund auf die linke Seite gerichtet iſt, anſtatt daß er ben den andern auf die rechte ſtes het. Dieſe Art, welche man in einigen Gattungen von Conchylien antrift, wird die Einzige genennet. Der Bund, (die Naſſauer.oder Petholaſchnecke,) D, welcher ſich mit unter der Samm. lung des Verfaſſers zu Paris befindet , muß zu eben dieſer ſechſten Platte von rundindulichten Schnecken gezogen werden. Er hat einen glatren glänzenden Grund mit grünen Banden und eben ro gefärbten Schnüren, über welche braune Zickzackſtriche, Schachfelder und braune Flecken lau. fen. Sein Wirbel iſt ein roſenfarbener Knopf. Innen hat er einen vortreflichen Perlenmutter. glanz, und ſein Mund iſt mit einem gelblichten Saum eingefaßt. Ueberhaupt iſt dieſes eine von den ſchönſten Sdneckenſchaalen, die man nur ſehen kann. Die COQUILLES UNIVALUES tres rares . 20 planc. 10. B с А F D E G 1 I H L K M R 0 Q N P 000 T S V X Isabelle Rein sc. 4.V._ Conchae univalves rariores , &inſchalige ſehr feſferte Schnecken UA der Conchyliologie erkläret werden, 71 Die Schwimmſhnecke E, aus eben dieſem Cabinet, gehört zur fiebenten Platte von den Halbrundmåulichten Schnecken. Nidhts iſt ſo ſchon, als ihr weiſſer Oberrock, auf welchem ſehr : breite bțaunrothe Zickjacklinien von dem Wirbel an biß unten, wo der Nabel iſt, ſchlăngelnd forts laufen. Der Wirbel ſo wohl als der Oberrock ſind mit rothen Linien bezeichnet. Man kann ſa. gen, daß dieſes Stück ſo vollkommen iſt, als nur immer eine Fleine Schneckenſchaale fenn kann. Auch in den reichſten Cabinetten wird fie felten angetroffen. Das Kinkhorn F, das aus dem Cabinette des Herrn Lionnet genommen iſt, iſt ein von Na. tur verſtåmeltes Scůck, deſſen drenmahl abſeßendes Gewinde etwas glatt iſt. Seine Hauptfare be fällt inwendig in das Rothe, nebſt einem kleinen fleiſchfarbenem Gewebe. Seine Windung erhebt ſich ſehr hoch. Der Schwanz hat eine graue Farbe und wird ben ſeinem Ende ſehr klein. Eben dieſe graue Farbe herrſchet auch an den uingewandten Seiten der Windungen. Nichts iſt endlich ſo auſſerordentlich, als die Figur dieſer Muſdel. Man kann ſie zu der neunten und zehen. ten Platte rechnen. Der Budyſtab G zeiget auf eine Figur von der åuſſerſten Schönheit. Es iſt nåmlicy cin Bund, von der Claſſe der Erdſchnecken, (ſonſt das Kind in Windeln genannt, welchen man unter die Schraubenſchnecken auf der eilften Platte zählen kann. Es låſſer ſich ſagen, daß alle Farben eins geworden ſind, ſich auf dieſer Schaale zu verſaınmlen. - Ächt ſehr breite Hauptban. den laufen über dieſelbe. Die erſte iſt braun, die zweyte grünlicht, die dritte violet, die vierte blau, die fünfte weiß und braunroth geſprengt, die ſechſte faſt eben ro, die ſiebente und die adite, welche den Wirbel ausmachen, ſind roſenfarb. Eine jede Bande iſt von der andern durch einen weiſſen Gürtel, der mit zwen ſchwarzen Linien und einen rothen Faden in der Mitte eingefaßt iſt, abgeſondert. Dieſe Mannichfaltigkeit formirt eines von den angenehmſten und beſonderſten Gan, zen. Von dieſem Stück iſt der Verfaſſer ſelbſt der Beſiger. Der berühmte Admiral H, welcher der Ertraadmiral oder cedo nulli genennet wird, war zu erſt in dem Cabinette des verſtorbenen Herrn de la Faille, Uuditeur der Staaten von Holland, und kam hernach in das Cabinet des Herrn Lionnet, wo er gegenwärtig noch befindlich iſt. Dies res Stück iſt das einzige in ſeiner Urt und verdient alle Aufmerkſamkeit des Leſers. Es iſt eine groſſe Kegel- oder Tutenſchnecke, deren gelblichtes Oberfleið durch vier Binden gecheilet wird, auf deren unterſten und mittieren verſchiedene weiſſe und unordentliche Marinorirungen abwechſeln; über die beeden andern aber laufen Strickdien von weiſſen Puncten, vier nåmlich über die obere; und über die untere nur dren, die ganz nahe an einander ſtehen. Das Gewind oder die Pyramide fånget mit einer Binde an, die weiſſe ungleiche Figuren hat, und der Binde in der Mitte åhnlich iſt . Oben ſind es acht geründete und mit weiſſen Flecken geſprengte Schnüre, die ſich in einen Knopf von eben dieſer Farbe endigen. Man kann keine Muſchel von ſchönern Anſehen und pracha tigern Figur als dieſe antreffen. Wenn ich hier den unınåßigen Preiß, den man für dieſelbe dem verſtorbenen Herrn de la Faille, ſo wie man mir in Holland erzählte, gebotten hat, anführen woll . te, ſo dürfte es kaum glaublich ſcheinen. Dieſe ſchöne Muſchel muß den Kegelſchnecken oder Do. luten auf der zwölften Platte bengezählet werden. Der Orangcadmiral I iſt auch ein ſehr ſchönes und ſeltenes Stück. Man 'nennet es alſo, weil ſich an ſeinem Rande verſchiedene gelbe Stücke auf einem unit roſenfarb melirten blauen Grun de befinden, nebſt ſiebenzehen bis achtzehen kleinen Ringen, welche braune, gelbe, und weiſſe Fles cken haben. Der pyramidenförmige Kopf iſt eben ſo gefärbt, und hat ſechs auswärts ſtehende und ſchwarz gefleckte Ringe, die von einer doppelten gelblichten Linie begleitet werden, nebſt einein gelben Knopf oder Wirbel. Dieſe ſchöne Muſchel findet ſich unter der Sammlung des Verfaſſers und beziehet ſich auf die zwölfte Platte. Der Viceadmiral K wird unter den Viceadmiralen für den ſchönſten gehalten. Wenn er von fig. H. auf der zwölften Platte des erſten Theils verſchieden iſt, ſo muß es nur den verſchieder nen Namen, welche die Hollander dieſer Gattung von Muſcheln geben, zugeſchrieben werden. Der gegenwärtige hat einen weiſſen Grund, und Binden, die mit rothen und ungleichen Flecken marmorirt ſind. Es laſſen ſich daran insbeſondere zwem, weiſſe Binden unterſcheiden, an welchen ungleiche und mit einigen braunen Puncten verſehene Stricklein laufen. Der Kopf iſt auſſeror. dentlich ſchon, und in verſchiedene abrekende erhabene und weiß und braunroth gefleckte Gewinde abgetheilt. Der Wirbel iſt roſenfarbig DE 1 72 Anhang, woriniren drey neue Platten Der andre Vice. Admiral L wird gemeiniglich der Vice-Admiral des Rumphs genennet, weil dieſer Naturforſcher denſelben in ſeinein Werke beſchrieben hat. Er iſt ben weitem nicht ſo felten, als die úbrigen. Seine weiße Farbe hat abwechſelnde braunrothe Zungen, und unten eine Binde, welche init einer Schnur von gleichfårbigen Puncten verſehen iſt. Der Kopf iſt vortreflich ſchon, und kommt dem Kopfe der vorhergehenden Muſchel ſehr nahe. Dieſe zwen Vice. Admirale ſind in dem Cabinette des Verfaſſers zu ſehen, und gehören gang zur zwölften Platte der Kegelſchnecken oder Voluten. Der gekrönte Admiral, (die Chagrinhaut,) M, iſt auch feltener als die andern, und fomint durchgehends dem Groß- Admiral gleich, indem ſie in der Mitte eine gelbe Binde hat, die mit einer Schnur von róthlichten Puncten verſehen iſt. Der einzige Unterſchied beſtehet darinnen, daß ſie kleiner, und über und über mit erhabenen Linien, welche in die Quere den Oberrock und Kopf horizontal durchſchneiden, chagrinirt iſt. Auch dieſe feltene Muſchel beſiget der Verfaſſer, und ſie iſt eine ven denen, die ihm in ſeiner Sammlung am theuerſten zu ſtehen kommen. Sie gehöret wie die vorigen zur zwölften Platte. Der gekrönte Vire Adiniral N iſt gar nicht von dem vorigen verſchieden, auſſer nur dan rinnen, daß er in ſeiner gelben Binde keine mit rothen Puncten gedúpfelte Sinie hat; oder, man Fönnte ſagen, dieſer gefronte Admiral mache eine beſondere Art aus, deren Merkmahl in dein ana geführten Unterſchiede beſtehet . Er iſt nicht weniger ſelten als der andere, und beziehet ſich auch auf die zwölfte Patte. Die ſchone Samınlung der Frau Präſidentinn von Bandeville zu Paris iſt mit ihm gezieret. Der Admiral O zeiget zwen Sdnúre an einer Binde in der Mitte, und zwen andre an der unterſten Binde. Dieß macht ſeinen Unterſchied von dem groſſen Admiral aus, der nur eine Schnur haben darf. Die Abwechſelung der Figuren oder Zeichnung, der Kopf, und die Farben . ſind völlig einerley; aber er iſt viel ſeltener, Der Admiral P unterſcheidet ſich von dem andern auch dadurch, daß dieſe zwen Schnúre in zwen von einander entfernten Binden abgeſondert ſind. Die eine findet fich gegen oben zu, und die andre gegen die Mitte, auch erblickt man noch eine kleine Schnur in der unterſten Binde. Das Gewinde oder der Kopf iſt ben dieſer leßtern Art ein wenig långer, als bey der erſtern. Dieſe zwen Adinirale beziehen fich auf die zwölfte Platte, und gehören der Frau Préſidentinn von Bandeville, Fig. Q ift auſſerordentlich fonderbar. Es iſt eine ſchöne Kegelſchnecke, welche in Frankreich und England der guineiſche Admiral genennet wird. Er hat, eigentlich zu reden, nur dren Binden auf ſeinem Oberrock, deſſen Grund haſelnuß oder ſtrohfarb iſt. Die mittlere Binde ift agathfarb, mit aurorfarbenen Zickzackfiguren. Der Kopf hat ein ſiebenmahl abſeßendes Gewinde, welches auswärts erhaben und mit achatfarbenen und braunen Flecken geſprengt iſt. Der Wirbel iſt eben ſo beſchaffen. An der Regelſchnecke R, welche der Admiral von Surinam genennet wird, fiehet man dren Banden, welche mit weiſſen unordentlichen Flecken geſprengt ſind. Der Grund hat eine glänzende Kaſtanienfarbe. Un der untern Binde nimmt ſich vornehinlich eine Schnur von weiſſen und brau. men Puncten, als der Character eines Admirals, aus. Der pyramidenförmige Kopf iſt mit weiſſen und erhabenen Schlångelchen auf einem faſtanienbraunen Grund überſtreuet. Gegen den Wirbel zu befindet ſich eine Reyhe von Knótchen. Die Spige iſt fleiſchfarb. Dieſe zwen Mus ſcheln, welche noch immer zur zwölften Platte geboren, finden ſich zu Paris in dem ſchönen Car binette der Frau du Bois Jourdain. Die Kegelſdynecke S, welche der Amadis genennet wird, iſt eine Art von Admiral, unter. ſcheidet ſich aber von dem übrigen durch ſeine weit ausgeholte Figur. Zeichnung und Farbe find einerler, und man fann an demſelben feine Abſonderung noch Binde unterſcheiden. Die Hollån. der haben dieſer Muſchel den angeführten Trivialnamen bengelegt, um dieſelbe von den andern unterſcheiden zu können. Der Kopf iſt hom und zum Theil auswärts erhaben, und mit weiſſen grauen und braunrothen Flexken gezeichnet. Der Körper ſelbſt hat auf einein aurorfarbenen Grund Jasiter weiſſe und roche fehr enge beyſaminen ſtehende Puncte. An der Mitte zeigen ſich einige ſchwårps 73 COQUILLAGES UNIVALVES tres rares. plane. 17. A С B D E oferty hand H G L Charangan Alanya Flagge I K In genelling Rain se.A.V. Conchae univalves rariores , Sinſchalige ſehr ſelfene Schnecfen 1981 der Conchyliologie erkläret werden. 73 fchwärzlichte Flecken, die gröſſer ſind, als die übrigen. Es iſt dieſes, mit einem Wort, eine ſche ne und daben auch ſehr ſeltene Muſchel. Der Verfaſſer dieſes Werks bekam ſie ohnlångſt aus Hok land. Auch ſie gehört zur Platte der Segelſchnecken. Das Eſplandian T wird iin holländiſchen die Spinnewebstute genennet. Der Kopf dies fer Muſchel iſt ein wenig hoch, und ſeine abfeßenden Gewinde ſind mit rothen und weiſſen Puncten geſprengt.. Der Körper hat Flecken, die ſich in geraden (inien ein wenig gegen unten zu drehen. Die Hauptmiſchung der Farben oder die Zeichnung foriniren unordentliche, rothe und graue Fles chen, nebſt zwey Binden in der Mitte und gegen unten zu, deren Flecken dunkler und långer find als die andern, und durch welche weiſſe Linien, die von oben herab kommen, hindurchlaufen. Man ſchåket dieſe Muſchel ſehr hoch, und ſie befindet ſich in der Sainmlung des Verfaſſers. Noch eine Art von Admiral zeiget ſich ben dem Buchſtaben V, von welcher Herr Lionnet im Haag Beſiber iſt. Dieſe hat weder eine Binde, noch eine Schnur, oder andere Zeichnungen, ſondern gleichet einer Gattung von Marmor, die man cervelas nennet, und die allen (iebhabern bekannt iſt . Daraus erhellet, daß ihre Farbe aus rothen und weiſſen Flecken zuſammengeſekt iſt. Der Kopf iſt platt und ganz weiß, und hat auch braunrothe Kreiße init Ausſchnitten. Dieſes feltene Stück muß noch immer zur zwölften Platte gerechnet werden. Die Segelſchnecke x, (die geſtreifte Achat-Tute, die fabelle,) kommt aus Curacao und findet ſich in dein Cabinette des Herrn Chaiz, Miniſters im Haag. Ihre Geſtalt, ſo mie ihr Ropf, iſt ſehr ſchön. Der Grund des Oberkleides iſt ſchimmelfarb, (ſoupe de lait,) und hat groſſe braune zerſtůcfte Flecken. Einige Horizontallinien, die durch uninerfbare weiſſe Puncte formirt werden, laufen über den ganzen Körper. Der untere Theil formnirt eine der allerſonders barſten Banden, mit rochen und weiſſen Udern. Die Pyramide, (oder der Wirbel) die eben eine folche Schimmelfarbe hat, beſtehet aus einem abſeßenden Gewinde, an welchem ſich auf den Rine gen Fleine Knoten befinden. Dieſe Muſchel iſt nicht gar gemein, und wegen ihrer Farbe ſehr ſonderbar. Gattung und Art derſelben kann nur zur zwölften Platte gezählet werden. Die Muſchel Y wird die Segelſchnecke oder Volute von Oma, und nach einer verdorbes nen Ausſprache, von St. Thomas genennet. Es iſt eine groſſe Regelſdynecke, die der Reichs, Frone F auf der zwölften Matre ſehr gleid) ſiehet; allein ihre Farbe und Zeichnung ſind ſehr von jener verſchieden. Auf dem Oberfleide zeigen ſich ſieben Banden oder Binden, deren Grund weiß ift . Die erſte, dritte, fünfte und ſiebente beſtehen aus aurorfarbenen kleinen übereinander ges ſchlichteten Strichen; die dren andern aber, als die zwente, vierte und rediſte find voller Puncte, die ſo enge und ſominatriſch geordnet ſind, doch eben ſolche Stricklein foriniren, wie die an den Admiralen. Der Kopf oder das Gewinde feget abz und iſt mit weiſſen und aurorfarbenen Adern gezeichnet; der Wirbel hat eine Feuerfarbe. Dieſe ſehr ſeltene Kegelſchnecke findet ſich ben Dein Herrn (jonnet im Haag, und gehört gleicherweiſe zur zwölften Platre. Erklärung der eilften Platte. S ieſe eilfte Platte bildet eilf der allerfeltenſten einſchaalichten Muſcheln und Schneckenſchade ler ab. A iſt eine Rollen- oder Dattelſdynecke, deren Zeichnung auſſerordentlich fonderbar iſt. Uuf einein weiſſen Grund laufen ungemein viele kleine ſchwarzlichte linien, die ſich an einigen Oro ten durchfreußen, ſchlängelnd fort, und bilden eine Art chineſiſcher Schrift, welchen Namen man deswegen dieſer Muſchel, ſo wie auch einer Gienmuſchel, die auf der ein und zwanzigſten Patre ben A vorgeſtellet wird, bengeleget hat. Dieſe ſchöne Muſchel befindet ſich in der prachti gen Sammlung der Frau du Bois-Jourdain zu Paris. Man muß ſie unten auf die dreyzehnte Patte, als die zweyte von den Rollen oder Dattelſchnecken feßen. Ben B fiehet man eine Kegelſchnecke, welche aus dem Cabinette des Herrn Lionnet kommt, der ſie die blattermafidhte oder pockengrubichte nennt. Ihr haſelnußfarbenes Oberfleid iſt wirke Fich mit kleinen rochen unmerkbaren Puncren beſtreuer. Auſſerdem hat es auch in der Mitte und gegen unten zu zwen ziemlich von einander abſtehende Gürrel, deren einer braun, der andere aber mit eben ſolchen Flecken gezeichnet iſt, weldhe Zicfzaife formiren. Der Kopf, welcher nicht gar 11. Theil, T hody, 74 Anhang, ivorinnen dreyy neue Platten 11 hoch, iſt ſehr ſchön, und ſein abſeßendes Gewinde iſt biß an den Wirbel, die eine weiße Farbe hat, mit braunen Sinien gemalt. Dieſe Muſchel gehört zur zwölften Platte der Kegelſchnecken. Die Kegelſchnecke C iſt in Anſehung der Zeichnung ihres Oberrockes ro fonderbar, daß ſie in feinem berühmten Cabinette angetroffen wird. Sie gereicht jedoch der Sammlung des Vera faſſers zur Zierde, und muß auf die zwölfte Platte geſeget werden. Ihre gróſte Schönheit mas chen vier Såulen an ihrem Oberfleide aus, welches braunroth iſt, und Kreißlinien hat, die von ſchwarzen Puncten forinirt werden. Vier andre lange und weiſſe Flecken gehen ſenkrecht an den Såulen herab. Die Seiten des Oberfleides ſind bunt, indem ſich daran verſchiedene unordent: liche weiſſe Flecken auf eben einem ſolchen Grund befinden. Der Kopf, der ein wenig hoch iſt, , ift biß an den Wirbel, der eine Roſenfarbe hat, mit verſchiedenen braunen Flecken auf einem weiß fen Grund gezeichnet. An dem Rande des Mundes iſt dieſe Muſchel faſt ganz weiß, und hat nur Maſern von braunrochen Puncten. Ben D zeiget ſich eine ſchöne Kegelſchnecke aus dem Cabinette des Herrn Chaiz im Haag. Eine ſtarke Kaſtanienfarbe, über welche Fleine und unmerkliche Horizontallinien laufen, herrſchet auf dem ganzen Oberkleide, und wird nur von einer blaulichten Binde mit faſtanienbraunen Fles ofen unterbrochen. Die Pyramide oder das Gewinde ſekt einigemahl ab, und iſt blaulicht, mit weiß untermengt, und einigen Falten, welche ſich ein wenig biß über den oberſten Theil des Oberkleides ausbreiten. Dieſe ſeltene Muſchel gehört auf die Platte der Regelſchnecken. Die Fleine Trompetenſchnecke E beſiget der Verfaſſer. Der Grund des Oberfleides iſt weiß und init linien beſtreut, die von groſſen viereckichten ſchwarzen Puncten formiret werden, ſo daß kleine weiſſe Zwiſchenräumgen übrig bleiben, mit welchen die ganze Muſchel von oben bis un. ten gleichſam als mit einein Neß überzogen iſt. Gegen die Mitte befindet ſid) ein weiſſer etwas brziterer Raum. Der ziemlich kleine und abgeſezte Kopf iſt voller ſchwarzen Puncte oder Mas fern, und ſeine zwen lezten Gewinde, welche den Wirbel ausmachen, ſind ganz grau und ohne Flecken. Man muß dieſe Trompetenſchnecke unter die auf der neunten und gehenten Platte befinds lichen Feken. Die Harfe F iſt über ihren ganzen Oberrock tief gefurcht ; aber ihre Furchen liegen nicht horizontal, wie an denen die auf der ſiebenzehnten Platte mit C und L bezeichnet ſind, ſondern drehen ſich wie Spirallinien von oben herab ; ſie liegen auch ſehr enge an einander ; verſchiedene kleine braune Flecken, welche ohngefähr zwölf Kreiße auf der ganzen Oberfleide formiren, laus fen queer darüber. Der Grund iſt weißlicht und die Furchen ſind ein wenig gelb. Alle endigen ſich oben in hervorſtehende Puncte, und unten frúmmen ſie ſich wie ein Schnabel, welches ſehr ſonderbar ſcheinen möchte. Der Kopf iſt gewunden, und endiget ſich in vier Ringe, welche bis an den Wirbel oder Knopf von einigen (inien durchſchnitten werden. Ob ſich gleich dieſes Stück in verſchiedenen europäiſchen Cabinetten findet, ſo bleibt es doch ſelten. Die Zeichnung von dem gegenwärtigen kommt aus dem Cabinerte der Frau Präſidentin von Bandeville, und muß wohl auf die ſiebenzehnte Platte der Tonnen geſeget werden. Nun folget ein noch weit felteners Stück, welches im lateiniſchen Vexillum Arauficanum , und von den Deutſchen die Orange-Flagge genennet wird. Es iſt mit G bezeichnet, und geho. ret auch zur ſiebenzehnten Matte von den Tonnen. Dieſe ſchöne Muſchel hat einen gelblichten Grund, über welchen ſehr breite , horizontale und wellichte orangefarbene linien laufen. Zu oberſt erhebt ſich ein Gewinde, welches viermahl abfeßet, und mit róthlichten {inien umgeben iſt. Inwendig iſt dieſe Muſchel weiß, und ihre Spindel mit verſchiedenen Zähnen beſegt. Rumph hatte zwar ſchon in ſeinem Werk dieſelbe abgebildet : allein ſie fehlte noch auf den Platten der Con chnliologie. Es ſind deren nicht mehrere bekannt, als zwey in England, eine in Holland, und drey zu Paris. Raum ſollte man es glauben, wie hoch ſich die Preiſe belauffen, für welche ſie ohnlångſt einigemahl verkauft wurde. Dieſes rare Stuck gehört dein Verfaſſer. Die Tonne H iſt auch aus dieſem Cabinette. Das beſondere an derſelben ſind ihre Mark morirungen, welche aus falben, zickzacklaufenden, und über den ganzen Oberrock ſich verbreitens den Flecken auf einein weißlichten Grund beſtehen. Der Kopf, der in ſich ſelbſt gewunden iſt, førinirt einen ganz glatten und platten Knopf. Derjenige Theil des Mundes, welcher ſehr baus chicht iſt, ſtellt eine Art von Flügel vor. Die Spindel iſt durchgehends gezähnelt . Dieſe Mu« ſchel muß auch unter die Tonnen auf die ſiebenzehnte Platte geſeget werden. 1 1 1 7 1 1 Die 75 COQUILLÈS BIVALVES planc. 12 tres rares B A sy C 5) D E AN G F H Rein set.V. Conchae bivalves rariores , Bwenſchalige ſehr ſelfene Juſcheln . UN mo der Sonchyliologie erkläret werden. 75 Die Porcellanmuſchel I, (die achte Harlekine, das Harlekinskſeid, die gelbe Buch ſtabenporcellane mit weiſſen Augen, ) gehört zur achtzehnten Platte, und findet ſich auch im Beſige des Verfaſſers. Sie iſt eben ſo wie die vorhergehende, nur wegen der Zeichnung ihres Oberkleides merkwürdig. Man glaubt an derſelben eine Menge kleiner runder Flecken zu ſehen, die wie ein Harlekinskleid ausſehen; daher auch die Muſchel ihren Namen bekommen hat. Die Zeichnung beſtehet nemlich aus einem Haufen kleiner, enge gegen einander über liegenden, graus blauer Stůcke, auf einein Grund, über welchen gerade braunrothe Linien laufen; gewöhnlicher: weiſſe lauft in der Mitte von oben bis unten eine graublaue breite linie herab. Der Mund und ſeio ne Sáume haben nichts beſonders. Dieſe Muſchel iſt zwar nicht ſo felten, als die übrigen, die ſich auf gegenwärtiger Platte befinden; aber man trift ſie nicht oft von ſolcher Gröſſe, als ſie hier abgebildet iſt, und von einer ſolchen Feinheit der Zeichnung, als man hier erblicket, an. K iſt die feltenſte unter allen Muſcheln, die wir dein Publicuin vorlegen. Es giebt ihrer in Holland nicht mehr als eine, und auch in dein Cabinette der Frau Präſidentin von Vandeville zu Paris iſt ſie nur ein einzigmal anzutreffen. Der Gattung nach muß ſie unter die Purpurſchnecken, oder, wenn man lieber will, unter die Stachelſchnecken, auf die vierzehnte und funfzehnte Platte geſeget werden. Einige nennen ſie die ſchwarzbelaubte Wurzel. Ihre Figur iſt rund. Auf ihren weiſſen Grund befinden ſich verſchiedene Nenhen von ſtarfhervorragenden ſchwarzen Spißen, welche zu oberſt von dem Gewinde in ſchlångelnden Linien bis an die unterſte Spiße herab ſtehen. Die kleinſten von dieſen Spigen ſind ſcharf, die ſtårfſterf hingegen breit, und an ihren Enden aus. gezackt. In der Mitte zwiſchen den Reyhen der ſchwarzen Blåtter ſiehet man ganz weiſſe Zwiſchen råume. Das Gewinde oder der Wirbel iſt ſo, wie die inwendige Seite der Muſchel, an welcher inan einen Nabel bemerkt, weiß. Das Kinkhorn L gehört zur zehenten Platte, und iſt eines von den gråſten, demjenigen nicht viel ungleich, welches man das cayaniſche Buccinum nennt. Der Grund deſſelben iſt weiß, und das Oberkleid zuin Theil init braunrothen ſehr breiten Zickzackfiguren gezeichnet. Das Geo winde reget ſechsmahl ab, und iſt auf eben die Art als das Oberkleid bunt. Die einzelnen Wine dungen an deinſelben werden durch kleine Ringe abgeſondert. Der Wirbel iſt gelb. Inwendig iſt dieſe Muſchel gewöhnlichermaſſen weiß und ſehr glänzend. Ihr Mund iſt weit ausgeholt. Der Verfaſſer záhlet dieſes Kinfhorn unter die ſeltenſten Stücke in ſeinem Cabinette . Verſchiedene Liebhaber nennen es l'âne rayé. 1 Erklärung der zwölften Platte. ieſe zwölfte und lezte Platte enthålt blos zwenſchaalichte Muſcheln. Denn unter den viele ſchaalichten hat ſich nichts feltenes gefunden, das nicht ſchon in der Conchyliologie vorgeſtels let worden wäre. Die Gruppe von Auſtern A kommt aus Maltha und findet ſich in der Sammlung des Ver. faſſers. Die Gröſſe der vornehmſten Auſter, an welcher dren kleinere hången, iſt ſehr beträchtlich. An ihrein grauen Grunde ſtehen von allen Seiten Spigen und freinde Körper, die wie Würmer und Seemnorgeln ausſehen, in die Höhe. Oben darauf ſißen dren andere Auſtern; eine kleine von eben der Art, und zwen andere, die um die Hälfte groſſer, ſchon violetfarbig, und von einer ſehr verſchiedenen Art ſind, indem ſie Stacheln und eine ſehr erhabene und bauchichte Oberfläche haben. Was ſich an dieſer ſchönen Uuſter beſonders findet, iſt dieſel, daß ihre untere Schaale von einer Steinſcheidenmuſchel durchbohret iſt, welche weiter als ein Zoll heraus raget. Sonſt finden ſich dieſe Arten von Conchylien ordentlicher Weiße nur in Binſenſtein, in Sandbånfen, Mergelſteinen und Stücken von Marmor, der durch die Långe der Zeit hart geworden iſt. Dieſes Benſpiel aber giebt zu erkennen, daß dergleichen Thiere ſich ihr Grab eben ſo wohl in Muſcheln als in Steinen zubereiten, eine Anmerkung, die den Naturforſchern nicht entfallen ſollte, Dieſes ſeltene Štúde gehört zu der neunzehnten und zwanzigſten Platte von den Auſtern. Die Gienmuſchel B muß auf die ein und zwanzigſte Platte von den Gienmuſcheln geſeget werden. Das beſondere an ihrer Zeichnung kann nicht genug bewundert werden. Sie iſt eine Miſchung von violetten, ſehr breiten {inien, welche Zickzacke, Drenecke und andere Figuren, auf einem weiſſen Grunde, über welchen ſich kleine Linien drehen, foriniren. Unten iſt zwar die Zeiche nung E 2 76 Anhang, worinnen drey ncue Platten 2c. / Sie nung eben ſo geordnet, aber die Farben ſind hier nicht ſo ſtark, als oben; ein limſtand, der an allen Muſcheln ſehr gewöhnlich iſt. Dieſe Muſchel iſt in der Sammlung des Verfaſſers zu ſehen. Die Waiſe C iſt eine Kamminuſchel, die eben ſo ſonderbar als ſelten in Frankreich iſt. Die Mannichfaltigkeit ihrer Farben machet ſie der Aufmerkſamkeit der Liebhaber würdig. Die Hälfte der oberſten Schaale iſt mit einein groſſen kaſtanienbraunen ausgezackten Flecken bedecket, übrigens aber blaulicht grau und init Strahlen oder Furchen verſehen, welche den Kamın formiren. In : wendig iſt ſie blaulicht, an dem Rande geferbt, und hat einen unordentlichen, kaſtanienbraunen, ausgezackten Flecken, der ſich in der Mitte befindet. Sie gehört zur vier und zwanzigſten Platre von den Kamınınuſcheln, wo man bey B eine Kammmuſchel ohne Ohren, die eben ſo dicke als dieſe Waíſe iſt, ſiehet. Dieſe Muſchel iſt bey dem Herrn Lionnet in Haag anzutreffen. Die Gienmuſchel D gehört zur ein und zwanzigſten Platte von den Gienmuſcheln. nimmt ſich durch ihre Gróffe und Honigkuchenfarbe aus, welche durch vier Renhen von rothbrau. nen und durchſchnittenen Flecken, die von dein Wirbel biß an den Rand gehen, unterbrochen wird. Das ganze Oberkleid iſt mit Querlinien, die ſich durch kleine Striche førıniren und eine ſchöne Zeichnung geben, bekleidet. Der Verfaſſer beſikt dieſes Stück in ſeiner Sammlung, Bey E fiehet man eine zwenſchaalichte, welche das Huhn oder die magellaniſche Terebra: tul genennet wird, (im lateiniſchen : Concha rarior anomia vertice roſtrato.) Sie iſt ſtark von*) der unterſchieden, welche auf der zwey und zwanzigſten Platte bey O abgebildet worden, deren Fars be ganz brann iſt, und die von verſchiedenen Liebhabern der Papagcycuſhnabet genennet wird. Die gegenwårtige iſt graulicht und fällt in das Grúne, ſie iſt auch wegen einiger unmerfbaren Fal- ten wellicht. Die Schaalen ſind vermittelſt eines kleinen Knopfes, der an der obern hervorraget und in die untere hineindringet, an einander befeſtiget. Es iſt auch zu bemerken, daß von ihrem innern Gewerbe eine kleine, weiſſe, ein wenig gewundene Zunge hervorgehet. Dieſe Muſchel iſt zu Paris zu ſehen, ben dem Herrn d'Uzaincourt, Rittern des Militärordens von St. Louis und Lieutenant , Colonel bey der Infanterie. Die Gruppe F findet fich in eben dieſemn Cabinette, und gibt einen vortreflichen Anblick. Es iſt cine karſtåhnliche Auſter, (raſtellum,) die ziemlich breit und wie ein Hahnenkamm gefala tet iſt. Die Menge der Falten, und ihre Verſchiedenheit, da einige. Spiſen formiren, andere aber ausgezackt ſind, hindert nicht, daß nicht die Auſter eben ſo wohl als der Hahnenkamm ſich genau verſchlieſſen ſollte; und dieſes iſt es, was ſie vorzüglich und bewundernswürdig macht. Die Hauptfarbe daran ift braun, ſie hat auch, Wellen, und fällt auch bißweilen in das gelbe, violette und glånzendſchwarze. Man muß ſie zu den beeden Platten der Auſtern, der neunzehnten und zwanzigſten rechnen. Die Gicnmuſchel G iſt nicht weniger Tonderbar, als die Waiſe, von welcher wir vorhin ges redet haben. Ein groſſer fahřer Flecken nimmt den mittlern Theil ein, und endiget ſich ganz oben in eine Spige. Un den beeven Seiten iſt ſie weiß, und mit kleinen Fleifen, die eben eine ſolche Farbe haben als der große, geſtrahlt. Dieſe zwenſchaalichte hat das Beſondere, daß ſie unten eben fo vollfommen als oben iſt. Man kann ſie zu Paris bey der Frau Präſidentinn von Brants Deville fehen. Wir endigen unſere Erklärung mit der Herzmuſchel H, die eine der allerauſſerordentlichſten ift, und zur drey und zwanzigſten Platte von den Herzinufcheln gehört. Die-Figur dieſer Herze muſchel iſt aufſerſt von dem Herz im Schiffe, von dein Benusherz ; und allen andern, die auf der drey und zwanzigſten Platte vorkamen, verſchieden. Ihre Farbe iſt bernahe einerlen; doch iſt die gegenwärtige Muſchel noch mit erhabenen Strickchen, die von kleinen linien durchſdynitten werden, überzogen. Der Zwiſchenraum der beeden untern Theile der Schaalen, die wie ein Sdnabel ausgehen, iſt ſchwarz und platt, faſt ſo wie an den Noadsarchen. Man findet dieſes feltene Stück zu Paris ben dem Herrn D’Uzaincourt. *) Man kennet noch drey kleine Arten der Terebra. te einen leeren Zwiſchenraume übrig, da hinge. tul, morunter zwo ſehr Tonderbar ſind. Die gen an der andern Seite die Schaalen genau erſtere breitet ſich auf die Seiten aus, und das zuſammenſchlieſſen und eine der ſchårfften Spi. Schloß iſt mitten an der obern Schaale. Dey ßen formiren. Ihrer Figur nach kommt ſie eis der andern ſchlieſſet dieſer Theil nicht genau an ner dicken Erbre gleich, und ihrer Conſiſteng nach deni intern an, ſondern låffet an der einen Sei. iſt ſie ungemein dunne. Erklärung לל 鄉​群​非​接​群​建​群 ​找到​您 ​鄉​鄉​好​茶鄉​雞​排​排​鄉​鄉​新港​鄉​继​您 ​Erklärung einiger Wörter, die in dieſem Werke vorkom men und in dein Texte ſelbſt nicht erkläret worden ſind. Dieſe Tabelle beziehet ſich nicht nur allein auf die Muſcheln und Schanſen, ſondern auch auf die darinnen wohnenden Shiere. Alluvies, } fiehe Anſchwemmen. 1 ret. A. Abrak oder nochmaliges Anſegen der Mates Abdomen, fiche Bauty. rie formirt. Are, derjenige innere Theil einer Conchylie, um wird von einer Conchylie geſagte welchen ſich die Windungen herumdrehen. Abgeſchliffen, welche die Fluth und die Meer Die Spindel. Neuſſerlich entdecket man ihn reswellen ganz abgenůzt und nur bey dem Munde. Abgewezt, beſchadiget an das Ufer gewor. fen haben. B. Acetabulum, f. Pfanne, Schüffelchen, Warze. Adb.rentia, Band, ein muskulöſer Theil, welcher den Fiſch ſiehe Aneinanderhangen. Adbæfio, an ſeine Schaale befeſtiget. Bande, Ringe oder Kreiße, die ſich an dem . Alluvio, j Oberfleide einer Conchylie zeigen. Bisweie len ſind ſie ganz eben und flach, bisweilen Aneinanderhangen, das, wird von dem Ans aber erhaben oder hol ausgegraben. wachſen eines freinden Körpers an eine Con, chylie geſagt; welches den Auſtern, Miek Båndchen, (ruban) Art von ſehr enger Ban, muſcheln und Seeeicheln häufig begegnet. de, welche ſich an der Oberfläche einer Con. chylie zeigt. Anſchwemmen, das, wird von einem ausges trettenen Fluſſe geſagt, der ſein Bette ver. Baſc, 1. Grundfläche. låſt, und Erde an das benachbarte {and füha Bauch, die Haut, in welche die Eingewende der Schaalchiere eingewickelt ſind. Aorta, die groſſe Pulsader, welche aus der linBein, ein Glied, welches der Fiſch herausſtreckt, ken Herzkaminer kommt, und das Blut in wenn er fortziehen will. Eine Art von Mieß. alle Theile des Körpers führt. muſchel läßt ein Glied, das dieſen Namen Aponevroſis, iſt zwar ſchon in der Oryctologie führet, heraustretten. Sin lateiniſchen heißt erflårt worden, verdient aber auch hier zur Erleichterung des Verſtandes einen Plak. Es Beinhåutlein, perioſtium, Haut, welche unmit. iſt die Sehne, oder die fehnichte Uusdehnung telbar um einen Knochen herumgezogen iſt. eines Muskels in Geſtalt einer Haut. Bivalves, 1. Zweyſchaalichte. Articulatio, ſ. Gelenkung. Brunette, Wort, deſſen ſich die Hollander bes Atterriſſement, die Erde, welche das Waſſer von dienen, die Rolle oder Dattelſchnecke, wel. einem Erdreich an das andere anſchweinmet. che dem Goldzeug nahe kommt, damit zu ben Hug, wird von dein Mittelpuncte der Windung zeichnen. an einer Conchylie geſagt. Bylfus, das Haar oder die Seide, welche bey den wird von dem Rande, Um. Mießmuſcheln und Steckmuſcheln hervor. fang, oder der Spiße einer kommt. Ausgeſchweift, Conchylie geſagt. Solche Rånder ſind auf verſchiedene C. Ausgezackt, Arten eingeſchnitten. Ge- gåhnelt, gekerbt, bedeuten Cal, ſ. Horn, Schwiele. , J Canále, enge und lange róhrenförmige Zwiſcheno eben das. Auswuchs, ein Theil, welcher über die Obers råuine, die man auf den Conchylien bemerkt. fläche einer Conchylie hinausgehet, und einen Cetaceus, ſ. wallfiſchartig. II, Theil. u Cirri, es tentamen. 78 Erklärung einiger Wörter, 1 ten nen. 1 Cirri, die Fåſerchen oder Seiðenhaare, welche Fibern, Fåden oder Bånder, welche das Fleiſch aus den Seeeicheln, Mieſmuſcheln, Stecks des Fiſches, wann er in ſeiner Schaale ver. muſcheln und Entenmuſcheln hervorkommen. ſchloſſen iſt, zuſammen und auch zurück hal. Clavicula, der åuſſere und innere pyramidenfór. damit es nicht herausfalle. mige Theil einer gewundenen Conchylie, von Finger, die ſtumpfen Spißen des Echinus di- der Mitte an bis an die oberſte Spige. Bis. gitatus, einer Art von Seeicheln. weilen nennet man ihn den Kopf der Conchy. Fiſche, weiche, diejenigen Fiſche, welche ein lie. Siehe auch Schwanz, Spitze, Zopf. weiches Fleiſch haben. Contraction, Zuſamınenziehung, die an den Muſ Fiſchohren, knorplichte blåtterförmige Theile feln geſchiehet; und iſt ebenſo viel, als Vers der Fiſche, die ihnen ſtatt der Zungenblåtter kürzung. zum Uthemholen, und auch zum Hören die. Coquillée, f. Stein. . Sie ſtehen ain Kopfe. Cortex, ſ. Schaalhåutgen. Floßfedern, die Theile eines Fiſches, welche Couche, ſ. Platte. wie Flügel ausſehen, und ihm zur Bewer Croute, 1. Staalhåutgen. gung und zum Schwimmen dienlich ſind. Cylinder, iſt ſo viel als Rolle, Dattel- oder Flügel, wird von der Ausdehnung der einen Walzenſchnecke. Lefze des Mundes an einer Conchylie, die eine Art von Flügel formirt, geſagt. Man ſagt, ž. E. cin geflügelter Stachelſchnecke. D. Man halte aber dieſen Flügel nicht für ein Dhr, ob man gleich ſagt: ein gcohrter Da&tyle, iſt ſo viel als ein Belemnite. Bisweis Stachelſchnecke. len bedeudet es auch die Conchylie, welche Fluviatilis, eine Conchylie, die in Nüſſen Waſſern Dail genennet wird. gefunden wird. Decke, bedeutet alles das, was einer Sache zur Fobilien, wird, wann von Conchylien die Res Bedeckung dienet. de iſt, von denen geſagt, die verſteinert aus Deckel, der Theil, deſſen ſich der Fiſch bedient, der Erde gegraben werden. das Mundloch ſeiner Schaale damit zu vers Fråßig, wird von einer Mine, Bergwerk, und fdlieſſen. auch von fleiſchfråffigen Thieren geſagt. Dephlegmirt, wird von einem {iquor geſagt, Frufte, unkenntliche Schnecke oder Muſchel, wovon das Waſſer abgezogen worden iſt, als eine Conchylie, deren Furchen, Streifen, welches von den Chymikern Phlegma genen Spißen, Hocker zo. abgenußt ſind. Furche, ein regelmaßiger holgegrabener Kanal Detritum, . Sand. an der Oberfläche einer Conchylie. Eine Doublette, Wort, deſſen ſich die Hollånder bes Ausholung, die durch zween erhabene Strei. dienen, die Zweyſchaalichten damit zu bes fen oder Seiten formirt wird. zeichnen. G. E. Gebandet, wird von einer Conchylie geſagt, Eingetveyde, ſo viel als Gedårine. welche mit Banden und Ringen gezieret iſt. Eingliederung, f. Gclenkung. Geit, eine nervöſe Schwiele, insbeſondere das Einſchaalicht, wird von einer Conchylie geſagt, Fleiſch einer Auſter. deren Schaale nur aus einein einzigen Stů. Gekröß, die Haut, an welcher die Eingewen. che beſtehet. de hången. Epiderme, f. Schaalhåutgen Gelenkung, die Zuſammen und in einander Extuberantia, f. Hervorragung. Fügung zweyer Stücke an einer Conchylie. Gewebe, die Art, wie die Theile, woraus ein Körper zuſaminengeſekt iſt, geſtellet und F. geordnet ſind. Faluniere, f. Cand. Gewerbe, f. Schloß. Fåſerchen, ſehr kleine Fåden, aus welchen das Gewunden, wird von einer Conchylie geſagt, Fleiſch, die Nerven, und die Håute zuſam. deren Figur wenigſtens einmahl ſich heruin. mengewebet ſind. drehet und wie eine Spirallinie fortwindet. Gezáh- net wird. 1 die in dem Serte ſelbſt nicht erkläret worden ſind. 79 1 Gezähnelt, f. ausgeſchweift. Stopf, wird zuiveilen, wiewohl im uneigentli. Ginglymus, ſ. Gelenkung. chen Verſtande, für den Wirbel, Clavicula Grundfläche einer Conchylie. Dieſe iſt, wenn gebraucht. die Conchylie keinen Schwanz hat, das dem Stranz, (mantelet,) eine Haut, welche ben erhabenſten Theil entgegenſtehende Ende; den Schaalthieren von innen herausgehet, an denen hingegen, die einen Schwanz ha: ben, iſt es der breiteſte Theil zwiſchen dem und, indem ſie ſich ausbreitet, einen Theil der Schaale bedecfet, bißweilen bieget ſich Wirbel und dem Schwanz. dieſer Kranz oder Mantel bey ſeinem Her, Gürtel, eben ſo viel als Bande. vortretten aus der Schaale um, und for, mirt eine Röhre. 3. Hals, oder Rücken einer Conchylie, iſt bey R. den Zwenſchaalichten die Gegend oberhalb laich, die Ener der Schaalthiere, oder der fleis lateini ſchen Cervix. ne Fiſch, der darinnen wachſet. Håutlein, iſt zuweilen ſo viel als Schaalhåut- Lefsen, die Ränder des Mundes an einer Con. gen. Es iſt die åuſſerſte Haut einer Con. chylie, lat. Oræ. chylie, welche ſich nach dem Tode des Fis ſches in den Seewellen abnúget. M. Helis, . Windung. Magenmund, Gang oder Canal, welcher die Hervorragung, Verlängerung, Auswuchs an einem Knochen oder an einer Muſchelſchaale. Mantel, F. Kranz. Speiſen von dem Mund in den Magen führet. Herzbeutel, Haut, worinnen das Herz einges Mund, eine groſſe Defnung, durch welche der wickelt iſt. Fiſch aus ſeiner Schaale hervorgehet, um Höcker, kleine runde regelmåßige Hervorra. Athem zu hohlen, zu gehen, und ſeine gungen, die gröſſer als Warzen ſind, und Nahrung einzunehmen. fich an dem Oberrocke der Conchylien bes Muſchel, unkenntliche, ſ. Fruſte. finden. Horn, oder Schwiele, eine verhärtete Haut. Muſculos, iſt ſo viel, als voller Muſkeln. . N. Stamm, f. Geit. Nabel, Umbilicus, ein {och mitten an der Stammericht, wird von Conchylien geſagt, die Grundfläche einer Conchylie, an der Seite inwendig durch verſchiedene Wände abge. des Mundes, und faſt der Mittelpunct dels theilt ſind, wie der Schiffkuttel und einige Napfinuſcheln. Nacre, f. Perlenmutterglanz. Sammer, Abſonderung an den Umkreiße der Nacré, das einen ſolchen Glanz hat. Pflanzen, der Thiere, und inwendig in den Nårbgen, Puncte und Knoten, welche ſich an Conchylien. den Enden gewiſſer Gånge in den Inſecten Stiel, die platte Grundfläche einer Conchylie, zeigen, und ihren ſtatt der Lungenblåtter wie ž. E. an der Arche Noů oder dem dienen. Schiffskuttel. D. Snorpeln, fleiſchichte an das Thier angewachſene Bånder, welche die beeden Schaalen einer ? einer Condylie, iſt ihre Bedes Conchylie an einander befeſtigen. Oberkleid ckung oder Oberfläche, die ſich Anorplicht, wird von einem Theil geſagt, der Oberrock nach Abnehinung des Schaal: ſen Subſtanz von Bein und Fleiſch etwas hat. hautgens zeiget. ? eben ſo viel, als Höcker, Indeſſen Ohren, ein oder zween platte Theile, die ben verſteht man gerneiniglich unter dem Schloß einer Conchylie, vornehmlich Sinopf Knopf oder Knote die erhabene der Kammmuſchel hervorragen. Man inuß Rundung, welche ſich oben an dem die Ohren von den Flügeln unterſcheiden, Sinote, Mittelpuncte einer Windung ber mit welchen ſie gemeiniglidi verinenget findet, und im lateiniſchen Umbo werden. heiſſet. Ohren, f. Fiſdobren. ſelben. 1 U 2 . 80 Erklärung einiger Wörter, P. um ſich an fremde Körper feſt anzuſaugen, oder auch das Waſſer, worinnen das Thier Papieren, wird von einer ſehr dünnen Muſchel. ſchwimmet, zu ſchöpfen. ſchaale, die gleichſam ro důnne als Papier Saugwarzen, f. Höcker. iſt, geſagt Perlenmutterglang, eine ſchöne Perlfarbe, die Schaale, Valva, eines von den Stücken einer Conchylie, die aus mehrern zuſammenge: man an Conchylien wahrnimmt. feßt iſt. Pfanne, (acetabulum) Hólung, die ſich an ei Schaalen, Ecailler, die Stücke einer Zwen. nem Stücke von einem Knochen oder einer ſchaalichten. Muſchelſchaale befindet. Schaalhäutgen, (Croute, Epiderme, lat. Cor- Phlegma, eine wafſericyte Subſtanz, die durch Diſtilliren von den Mixtis herausgezogen tex,) die erſte Haut, Ueberzug oder See wird. haut, die man gemeiniglich von den Cons chylien abnimmt, um ſie in ihrer natürlis Plaque, . Platte. chen Schönheit zu erblicken. Dieſe Haut Platte, eine fleiſchichte Haut, welche gewiſſe iſt ihnen åuſſerſt fremde. S. auch Beina Schaalthiere aus ihrer Schaale hervortret- Håutgen. ten laſſen, uin vermittelſt derſelben zu gehen. Scheidewand, f. Stammer. Protuberantia, ſ Hervorragung. Schenkkanne, eine Conchylie, die einen Sopje R. von Porcellan oder Zinn mit einer Handhebe, die ſonſt dieſen Namen führet, gleich fiehet. Rindigt, wird von Fiſchen geſagt, deren Decke Schild, ein merklich unterſchiedener Theil auf nicht ſo hart auch nicht ſo dicke iſt, als ben dem Rücken eines Thieres, dergleichen man den Schaalthieren. an den Erdſchnecken und Kåfern bemerket. Rippen, gewiſſe platte und verlängerte Erhós Shleim, inwendiger dicker und klebrichter Theil hungen, die man an gewiſſen Conchylien, einer Conchylie. als z. E. Kammmuſcheln erblickt. Schließmuskel, wird von ringförmigen Mus. Rücken, f. Hals. keln geſagt, welche das Mundlod) an der Rücken, der hintere Theil einer Conchylie. Blaſe und dem After verſchlieſſen. (Dos.) Der dickſte Theil einer Mießmu: Schloß, Cardo, Gewerbe, Uneinanderfügung ſchel an der Gegend des Schloſſes, der wie der zwey Schaalen einer Zweyſchaalichten. ein Schnabel geformt iſt. (Talon.) Die Einſchaalichten haben kein Schloß. Råffel, der untere Theil der Conchylie, welche Schnabel, Roftrum, bedeutet zuweilen die um Trompetenſchnecke genennet wird. gebogene Spiße eines Schwanzes, und bis- Runzeln, rugę, welche an dem Oberfleide ei: weilen die Conchylie ſelbſt, die an einem ih, ner Conchylie Wellen, die ein wenig erhas rer Ende und gegen das Schloß zu uingebo ben ſind, formiren. Sie unterſcheiden ſich von den Streifen durch ihre unregelmäßige Schnecke, unfenntliche, T. Fruſte. {age. Schraube, der gewundene Theil einer Conchy S. lie, die ſich in eine Spiße endiget. Sand, Shnecken- und Muſchelfand. (De Schúffelchen, 1. Pfanne. tritum. Faluniere.) Zerſtoſſene und zermals Schulterblat, Schulter, oder zwen platte dren. mere Muſcheln, welche in verſchiedenen (ån eckichte Knochen, die innen hol und auſſen dern zum Düngen gebraucht werden. gewölbt ſind, und bey den Thieren an dem Saugrúffel, iſt an den Thieren ein ausgehol, hintern Theile der oberſten Rippen liegen. ter Theil, der ſich auf, und zuſchlieſſen kann, Schuppicht, f. rindicht, Schwange . gen iſt. die in dem Serte felbſt nicht erklåret worden ſind. 81 Schwanz, . Clavicula. Teftaceus, wird von einer harten und dicken Con. Schwanz, queue, der unterſte Theil an ei. chylie geſagt. ner Conchylie, der bald långer, bald fürzer Chierpflanze, Fiſche, die etwas pflanzen und eta iſt. Er macht einen weſentlichen Character was thierartiges haben. aus, wodurch ſie ſich von denjenigen Conchy. Tiſſure, . Gewebe. lien, die einen Schnabel haben, unterſcheio Trompete, Name, den die Holländer dem Kinks det, als welcher allezeit ſehr kurz und umges horn benlegen. bogen iſt. Schwicle, f. Horn. u. Sehne, ein Nerve oder Band, womit das ThierUnio, eine Perle. an ſeine Schaale befeſtiget iſt. V. Sehnicht, wird von einem Theil eines Nerven geſagt. Valva, ſ. Schaare. Seihtrichter, wird von einem Gefäſſe geſagt, Vertebra, f. Wirbelbein. welches die Säfte von einem Theil in den an Vielſchaalicht, eine Muſchelſchaale, die aus meh, dern rinnen zu laſſen, dienlich iſt. rern Stücken zuſammengeſegt iſt. (Multi- Siphon, umgebogene Röhre. valvis. Polyvalvis.) Spbineter, 1 Shließmáusicin. Visqueux, iſt von einer ſchleimichten und klebo richten Materie zu verſtehen. 8 Spindel, 1. Are. Volute, R. Windung. Spiße, . Clavicula. Vorax, f. Fråſfig. Spißen, aculei, mucrones, ecbinati, Någel, Stacheln, ſind gleich bedeutende Namen, W. wodurch die Stacheln, die ſich an dem Ober- kleide der Conchylien, vornehmlich an der Wallfiſchartig, wird von dem Geſchlechte der Auſter befinden, bezeichnet werden. gröſten Seefiſche geſagt. Spondylus, f. Geit, Stamm. Warze, (acetabulum ) Gefäße oder hole Zigen, Stein mit Muſcheln vermiſchet, Coquillée. welche ſich långs an den Polypen und Schifs kutteln befinden, vermittelſt deren ſie Luft und Streifen, Strahlen oder erhabene Schnitte, die Waſſer ſchöpfen, und hernach wieder von ſich man an dem Oberro che einer Conchylie wahr. ſtoſſen. nimint, und die von den Furchen ſich da- Durch unterſcheiden, daß ſie nicht ſo regel . Warze, (mammelon,) ein runder und erhabe mäßig und nicht ſo groß ſind. ner Theil an dem Oberkleide der Seeigeln, deſſen kleines Enðe ſich in die Spigen oder Strickchen, eine runde und dünne Erhöhung, Stacheln, womit die Schaale dieſer Fiſche welche ſich långſt einer Conchylie zwiſchen den belegt iſt, einfüget. Streifen und Furchen hinab erſtrecket. Warzen, lat. Verruce, fr. Verrues, iſt faſt eben ſo viel als Hicker; doch ſind die Warzen ungleicher, lòchridster, und kleiner. Talon, hinterer und dickſter Theil einer Mieſmu. Wellen, Linien, welche ſich an dein Oberkleide ſchel Coder überhaupt der zwenſchaalichten,) einer Conchylie ſchlängelnd fortbewegen. welcher fich ben dem Schloße befindet und wie Windung, (Helis und Voluta von volvendo, ein Schnabel geformt ift. bedeutet die Gewinde, die ſich um die Ure Tentamen, P. Bein. oder Spindel einer Conchylie herum drehen Teſt, die hårteſte Subſtanz, woraus der Córper und ſich endlich, indein ſie immer kleiner einer Conchylie gebauet iſt. werden, an einem Puncte, als an dem II. Sheil. X Mittele 2. 1 82 Anhang einiger Wörter, die in den Terte ſelbſt nicht erklåret xc. Mittelpuncte, der das Aug der Windung Ziegelförmig, wird von einer Conchylie geſagt, genennet wird, endigen. deren Hålungen wie hole Ziegelſteine formirt Windungen, die Kreiße, die ſich in einer Spi: ſind. Im lateiniſchen heiſſen ſie Imbrices. rallinie uin die Ure einer Conchylie winden Zoomorphoſis, Figur oder Abbildung von Thieren. und die Windung ausinachen. (Contours, Zoopbyton, ſ. Thierpflanze. Spirales, Spires.) Zopf, . Clavicula. Wirbel, apex, cacumen, vertex, die Spike, Zunge, derjenige Theil , der von dem Munde des oder das oberſte åuſſerſte Ende an einer Fiſches herausgehet, wie man an den Pur. Conchylie. purſchnecken bemerkt. Zúnglein, ein Fleiner ſchwimmender Theil in dem Wirbelbcine, diejenigen Beinchen, welche das (eibe eines Thieres. Rückgrad, woran die Rippen hången, aus: Zuſammenziehung, f. Contraction. machen. Zwerchfell, alles das, was zwey Cheile von ein, ander abſondert. S. auch Scheidewand. . Zweyſchaalicht, wird von einer Conchylie geſagt, Såhne, kleine Hervorragungen oder Spißen, wo» die aus zwey Stůcken oder Schaalen beſteht. mit der Mund einer Conchylie beſezt iſt. Die Hollander nennen ſie Doublette. 7 3. wanamazhamana BAMO ور ELEN- ELENCHVS ALPHABETICVS VERBORVM ABSTRVSIORVM, TAM LATINORVM QVAM E GRAECO IDIOMATE DESVMTORVM QVAE SAEPIVS IN AVCTORIBVS OCCVRRVNT, QVAEQVE IN LEXICOGRAPHIS DESIDERANTVR: CVM EORVM TEVTONICA VERSIONE APTA AD HISTORIAM NATVRALEM MINERALIVM, VEGETABILIVM ET ANIMALIVM; ACCEDVNT NOVA VERBA VSQVE AD NVMERVM 800. Alphabetiſches Verzeichnis vieler ſchwerer und unbekannter ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griediſchen genommener Wörter, die öfters von den Schriftſtellern gebrauchet, aber größten Theils in den Wörterbüchern vermiffet werden, mit einer deutſchen Ueberſeßung derſelben und Beſtimmung des Verſtandes, den ſie in der natürlichen Geſchichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere h a ben; mit mehr als 800 Wörtern vermehret. ЕГЕИСНА? YFIRVEDICA AEEBOKAN VBULSAZIONATE FArait of Alba Ayo17AOVITAI AVEM A VACLOBAR COCAKE CAVEGA Едра за ел.лв. гора, гоис, ЛЕКИсигултуур несигулах 1. AVA ЕМУІ: МИ ТА ПАСТАЛААНТАЙ MVІ 4 соат AVO, Тианд 26 Les III DODODODD0000000D0D0D0D 。 60909090D0D0D0D00D0D0D A. Abdemper bdomen, die Höhle des Leibes, worins Adonidis horti, Pflanzen und Blumen nen die Gedarme eingeſchloffen ſind. die man in Töpfen siehet. Abrotanoïdes, eine verſteinerte Seepflange, Adonis, eine Art von Ranunkel. die der Stabwurz ähnlich ſiehet. Adoniſta, der Pflanzen ziehet, die aus frem- Acanthiodos, ein ausgegrabener Nadelfiſche den Landern berſeget worden ſind. zahn. Adverſifolia, Blåtter, die in ihrer Stel- Acanthopterygius, wird von einem beiniche lung zwer ur) zwey einander entgegen ten Fiſche mit dicken Floßfedern geſagt. geſetet ſind. Acaulos, was keinen Stengel hat. Aegagropites, Haarkugel, die ſich in Zie- Acephalos, was keinen Kopf hat. gen und Ochſenmágen formirt. Aceſcentia, Verſäuerung, was in die Sáu. Aegophthalmos, Ziegeraug. re geht. Acetabulum, eine Seepflanze mit bohlen Aegrophthalmos, Bocksaug. , Bláttchen Meerſchüſſelchen). Aequiauritus, das gleiche Ohren hat. Acetabulum, Höhle an einem beinernen oder Aequilaterus, das gleiche Seiten hat. ſteinſhaalidhten Theil. Aërophylacium, Behåltniß der unterirdis Acicula lapidea, ausgegrabene Meerigela fchen Luft. oder Seeigelſpite. Aerugo, Grünſpan. Acifolium, Blat, das ſo dünne als eine Nas Aetiologia, Abhandlung von den Urſachen del iſt. verſchiedener Dinge. Acinaciformis, ſábelförmig. Aëtites, Adlerſtein. Acinus, Fruchtfern. Aforis, was keine Defnung hat. Acropora, ein ſteinerner erhabener Sibrper, Agallochites, verſteigertes Aloeholt. der voller ſternförmiger Löcher iſt. Agaricus mineralis, ein mürber Steint A&tinobolus ? was Strahlen von fich dem Lerchenſchwamm áhnlich. Aétinobolicus svirft. Agglomeratio, Zuſammenfeßung auf einen Aculeatus lapis, ein Stein, an welcyem Slumpen. Knoten und kleine Spigen ſind. Agria, vierfüßiges Thier aus Braſilien, Acutangulus, ſcharfwinklicht. das keine Zähne hat und ſich von Ameis Acyophthalmos, ſiehe Octophthalmos. ſen nåhret. Adarces, Meerſchaum, der ſich wie feine Agrimonoïdes, Pflanze, die dem Oder- Wolle an das Schilf hånget. mennig áhnlich iſt. Adiantum album, Raute, die fauve-vit, Agroftographia, Abhandlung von dem (Mauer - oder Steinraute) genennet Hundsjahn, Hundsgras, oder Schoke wird. turz und andern Gråſern). Adnata, feu Adnaſcentia, angewachſene Alatus, deſſen Lippe ſich wie ein Flügel aus Theile, Stiebelbrut. breitet. Albo. Iv Alphabetiſches Verzeidynie > > Albovireſcens, das in die grüne und weiſſe Amentaceus, wird von einer Blüte mit Farbe fallt. Siatgen geſagt. Albumen, Egerweiß. Amentifer, deren Blüte Stången formirt. Alburnum, das inwendige zarte weiße Holz, Amentum, Band, und nach einem fehler- oder die grüne Rinde eines Baums, die Haften Gebrauch dieſes Wortes, ein zwiſchen der äuſſern Rinde und dem hår- Kážgen. tern Holz iſt. Amethodos , Schriftſteller, der keine Me- Alchymia ars, Alchymie, Sunſt die unboll- thode beobachtet. Fommenen Metalle zu veredeln. Amethyſtinus , violet, Amethyſtfarbe. Alcyonium, das auch Halcyonium geſchrie- Amethyſtizon, Art von Rubin oder Kar ben wird, eine Materie, aus welcher funkelſtein, deſſen Farbe in das Violete die Eißvögel ihr Neſt bauen. fållt. Alcyonium foraminofum, eine Foßile, das Ammargyros, Sand mit Silber vermiſcht. voller Löcher iſt. いいいいいいいいいいい ​Ammochryfos, goldfarbige Ammonshörner. Ale&torios, Stein, welcher in dem Hahns Ammochryſos oder Hammochryſos, Stein magen gefunden wird. an welchem man Gold mit Sand ver- Alepidotos pifcis, Fiſch ohne Schuppen. miſcht fiehet. Alexipharmacum, Gegenmittel wider den Ammonia vel ammonius lapis, vielſchaa- Gift lichte Conchylie, welche auf einer horis Alga marina, Ceegras. zontalen Flache ſo wie ein Ammonshorn Aliformis, flügelförmig. getunden iſt. Alimonia, Nahrung) Alimente. Ammonis cornu, Ammonshorn. Alkali, Laugenſalz, welches die ſauren Salze Ammonites vel Ammites, fandichter Stein, ſchtvåchet. deſſen Körner einem Fiſchrogen ähnlich Alkeron, Gallenblaſenſtein von einem Och- fehen. fen. Ammonitotypolithus, Stein, auf welchen Allantites, Stein, der mit Kupfer vere ein Ammonshorn eingedrückt iſt. menget iſt und einer Wurſt áhnlich ſiehet. Ammonitrum, Maſle, welche aus einer Almageſtum, groſſe und teitläuftige Ab- Verufſchung von Sand und Salpeter handlung über eine Materie. entſtehet. Alternus, was ſo geſtellet iſt, das eines Ammofteus, Art von Bruchſtein. auf das andre folget. Ammytes Cotyledonites, Stein, welcher Altizoë, fabelhafter fülberfarbiger Stein, den Blättern der Pflanze Cotyledon einer Linſen áhnlich. (Frauennabel oder Donnerkraut) nahe Alveatula, weiſſer röhrichter Knochen, ein kommt. Foßile. Ammytos, was den Wirbelbeinen eines Thie Alveolaria, Wirbelbein, das wie ein Schach- res gleich kommt. bret ausſiehet. Amnium, das innere zarte Håutchen, wo- Alveolus, kegelförmige Röhre, die ſich an mit die Frucht im Mutterleibe umgeben der Grundfläche des Belemniten (Luch- iſt. fen- oder Pfeilſteins) findet. Amoplius, Stein, ohne mineraliſche Mut- Alumen nativum, gewachſener Alaun. ter oder Ueberzug. Alumen plumeum, Federweiß. Amorphos, das keine beſtimmte Geſtalt Aluminiformis, alaunförmig. hat. Amalthea , Horn des Ueberfluſſes. Ampelitis, ſchwarze harzichte Erde. Amphy- ſowohl lateiniſcher als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. V > / Amphybiolithus, Stein, der ein Amphi- Anaftatica, Pflanze, die, wenn ſie in Waſa bium, oder Thier, das im Waſſer und fer geſetzt wird, wieder zu wachſen auf der Erde leben kann, vorſtellet. Tcheint. Amphybiologia, Abhandlung von den Am- Anaſtomoſis, Defnung der Gefáſle, Blute phibien. gefárie. Amphybiotypolithus, Stein, dem ein Am- Anatrum, fiehe Natrum. phibium eingedruckt iſt. Andria, Staubfaden an Blumen. Amphitane Plinii, ſiehe Chryſocolla. Androcephaloïdes, einem Menſchenfopfe Amphoitis, was zwo Handheben, zwey Oh ähnlich. ren hat. Androdamas, glänzender Stein. Amphycarpos, deſſen Früchte zweyfeitig Androgynus, Hermaphrodite , Zwitter. ſind. Androſace, Pflanze die auf Steinen wacha Amphycome, fabelhafter Stein, nach dem ſet. (Mannsharniſch). Plinius. Anellus, Art von Wirbelbein, welches blau Amplexicaulis, das ſich um den Stamm eis iſt und die Figur eines zunehmenden nes Baumes herumſchlingt. Mondes hat. Ampullaceus, das wie eine Flaſche gemacht Anelytra, Inſecten, deren Flügel unbes iſt. decket find. Amuſium, Conchylie, die Rumph gezeichs Anaemus, Fiſch, der kein Blut hat. net hat. Anemonoſpermos, Anemonenſaamen. Amuſlium, fehr ebene glatte Tafel, von Angiocarpos, Frucht, die wie ein Gefäß der Vitruvius redet. geſtaltet iſt. Amygdaloïdes ? Stein, der einem Man- Angiologia, Abhandlung von den Gefäfſen Amygdalites delkern ähnlich ſiehet. des menſchlichen Leibes. Anacardites, Stein, indianiſche herzförmi- Angiomonoſpermos, mit einem einzigen ge Frucht. bedeckten Saamenkorn. Anachites, Stein, den Plinius für eine Art Angiopolyſpermos, mit vielen bedeckten Saamenkörnern. von Diamant hålt. Angioſpermos, deſſen Saame bedeckt iſt. Anacephaleoſis, Wiederholung. Anaclaſtica ars, Kunſt die Lichtſtrahlen zu Anguilliformis, aalförmig. brechen. Anguſtifolius, deſſen Blåtter klein, lang Anadema, Hauptſchmuck. und zugeſchloſſen ſind. Anadiplofis, Verdoppelung, Anguſtirofter, das einen langen und engen Anadontes, das keine Zähne hat. Schnabel hat. Anadromus, Seefiſch, der in die Flüſſe Angyſtoma, Mund, der wie ein Gefäßges ſchwimmt und ſeinen Laich darein leget. ſtaltet iſt. Anaglypticus, in erhabener oder getriehe- Anholdinus, Stein, der wie ein Dreyeck ner Arbeit gemacht, (relief). ausſiehet. Analecta, was man zuſammen ſammlet. Aniſogonus, vel Anigoſonius , mit une Analepticus, was wieder ſtark macht, gleichen Winkeln. Graften giebt. Anocyftus, Art von Seeigel, der ſich oben Analogus, analogiſch, faſt áhnlich. ausleeret. Ananchitis, fabelhafter Stein, nach dem Anodos, das keine Zahne hat. Plinius. Anomalia, Ungleichheit, Unregelmäßigkeit. b Ano. > VI Alphabetiſdes Verzeidiniß 7 Anomalocardia, Ungleichheit der Betve- Alkali. ( Mauerſalz, die kleinen Crn- gung des Herzens. ſtallen, die gleich Blumen an den al- Anomia concha, Conchylie, deren Schaa- ten Mauern anſchieſſen). Ten eine von der andern verſchieden ſind. Aphroſelenus, Art von Mondſtein, oder . Anfula, kleine Handhebe, woran man etwas Spiegelſtein, Marienglas 2c. halten kann. Aphya, apua, Geſchlechtsname verſchiede- Antales, röhrenförmige Schrecken. ner kleiner Fifche. Anteros, fiehe Poederos. Aphyllos, das kein einziges Blat hat. Anthemis, Pflanze, Art von Stamillen. Apiculatus, Blume, die oben einen Büſchel Anthera, Saame der Roſe. (Staubbeutel). von Fåden hat. Antherifer, was ſolchen Saamen trågt. Apodes, die keine Fúffe habent. Anthologia, Abhandlung von den Blumen. Apographum, Ab- oder Nachbildung. Anthophilus, Blumenliebhaber , Blumen- Apomeloftomus, deffen Mund nicht in der fammlev. Mitte iſt. Anthracinus, kohlenfarbigt. Apophyſis, ein aus dem Störper des Beins Anthracion, angefreſſenes Bein, das ſchwarz hervorgewachſener Theil, Fortfaş. wie eine mohle iſt. Apopium, Blume, die einer ausgeſchnitte Antracitis, Fohlenfarbigter Stein. nen Glocke gleichet. Anthropoglyphus, Stein, welcher einem Aporrhaïs, Conchylie, Art von Stachel- Anthropolithus } Menſchen, oder eis fichnecken, welche viele ſcharfſpitige Aus- Anthropomorphus, nem Theil des wüchſe hat. menſchlichen Leibes ähnlich fiehet. Apoſpaſmata, abgebrochene Stücke. Anthropomorphites, was die Geſtalt eines Appendix, Sache, die einer andern beyge- Menſchen hat. fúget oder angehänget iſt, wie z. B. Antropophorus, was einen geiviſſen menſche eine Epiphyſis). Lichen Theil Dorſtellet. Aptera, Inſecten ohne Flügel. Antipathos, ſchwarze Coralle, bey dem Apterygius, was keine Floßfedern hat. Diofcorides; bey dem Plinius, ein fa- Apyrenus, was keinen Kern oder Stein belhafter Stein. hat. Antonomaſia, eine rhetoriſche Figur , durch Apyros, was noch nie durch das Feuer ge- welche man ein Subſtantiv, oder ein gangen iſt. Adjectiv; das einer Sache zukommt). Arachneolithus, Stein, von welchem ſtatt des Namens der Sache ſelbſt Arachnites, , man fälſchlich glaubt, ſetzet. daß er von den Spinnen herfommt. (Ge: Aparine, Kleb- oder Slettenkraut, Leber- bildete Steine mit Spinnengeſtalten Fraut. Spinnenförmiges Meduſenhaupt oder Apetalos, das keine Blätter hat. Zottenkopf, oder Spinnenkopfichter Aphoriſmus, Lehr- oder Grundſat, Aus Seeſtern. ſpruch. Arachnoïdes, Siedem Spinnengewebe áhn- Aphrodiſiace, Stein, eine Art von Agte lich find. ſtein. Arauficanus, orangenfarbig. Aphronitrum Schaum des Salpeters. Arborarius, 'wird von einem Wurm gefaget, Aphronatrum Mit: Stalch vermiſchtes der die Bäume benaget. Arbu- ſowohl lateiniſcher, als ans dem Griedziſchen genommener Wörter. VII > 7 Arbuteus, was wie ein Meerkirſchen- oder Armatura, mineraliſcher Ueberzug oder Hagapfelbaum gemachet iſt; oder was Mutter der Foßilien. zu demſelben gehöret. Armatura dorſuatilis, ſpißige Zacken an dem Archithalaffus, Admiral, Name einer Con- Rücken der Fiſche chylie. Arquatuła, Foßile, das mit kleinen Punc- Arcites, Conchylie, welche die Arche des ten bezeichnet iſt. Noa vorſtellet. Arthrodia, Zuſammenhängung der Beine. Arcula, kleine Kiſte oder Koffer mit run- Artron, Glied, Gelenke. dem Rücken. Artholidos, Fobile, das einem Brodlaib Area, leerer Raum, wie die Löchlein des áhnlich ſiehet. netformigen Hautleins. Arum, Pflanze, deren Griffel lang und Arenoſula, eiſenfarbiger Stein, welcher fpißig iſt, und die Aaronwurz, Zehr- dem Fleiſch oder Mark einer Strebsſdee- wurz, Pfaffenpint, Fieberwurz genen- re åhnlich fiehet. net wird, (Pied de Veau). Argus, ausgegrabenes holzichtes Bein, Arundinaceus, Röhr- oder Pfeiffenförmig. (das augichte Flecken, wie der Kröten- Asbeſtos, záſerichter Stein, den man für ſteint hat.) den Amiant hårt. Argyreburites, was einem Stücke verfils Ascarides, kleine Würmer, die ſich in dem berten Elfenbeines ähnlich ſiehet. Maſtdarm erzeugen. Argyrites, Glåtte, die eine Silberfarbe Asparagus, der erſte Shuß der Küchen- hat. kräuter, ehe noch die Blätter kommen. Argyroconchites, verſilberte Conchylie, die Aſperifolius, deſſen Blåtter rauh ſind. einer Perlenmutter åhnlich fiehet. Aſpermos, das keinen Saamen hat. Argyrotenites, Kammmuſchel, die eine Aſphaltos, Judenpea, Judenharz. Silberfarbe hat. Aſpilates, fabelhafter Stein, von welchem Argyrodamas, Stein, der einen Silber- Plinius redet. glanz hat; Talkſtein. Allius oder Affus lapis , ſchwammichter Argyrogrammodes, Stein mit ſilbernen zerfreſſender Stein, wovon man ehe- Linien. mals Sárge machte. Argyrolithos, Stein, der zur Läuterung. Affula, dúnnes und ſpißiges kleines Bein, des Silbers diente. ein Foßile, welches man in den Seeigeln Argyrolithoftrotos, Stein, der aus filber findet. farbigen auf einander liegenden Blättern Aftacolithus, Stein, welcher einige beſteht. Aftacopodium, Sheile von einem Krebs Argyromelanos, Stein, der einen Silber- vorſtellet. glanz mit ſchwarzen Linien hat. Aftemon, Pflanze, die keine Staubfáben Argyroplites, Stein, der eine ſilberfarbi. hat. ge Mutter hat. After, ſtrahlender Sternſtein, Argyroftomus, was einen ſilbernen Mund Aſteria, gemma. hat. Aſteria, Aripiſtillum, Fofile, welches dem Griffel Aſteroïdes, ſtrahlender Stein. der Pflanze, die Aron oder Fieberwurz Aftricus, genennet wird, ähnlich fiehet. Aſteriſans, was wie ein Stern ſtrahler. Ariftatus, Afteromorphus, was einen Stern vorſtel- åhrenförmig. Ariftiformis, j let. 2 ។ . b 2 VIIL Alphabetiſches Verzeichnis 2 2 2 Aſtragalus, Knochel, Snorren. Auricularia, verſteinertes Seedhr. Aftrobolos, Stein, der den Fiſchaugen Auriformis, ohrförmig. åbnlid) ehet. Aurigena, aus Gold erzeugt, wie Perſeus Aftroïtes, ſternförmiger Theil, oder abge- nach der Mythologie. brochenes Stück eines Entrochiten. Auriger oder aurifer, was Gold traget. Aftroïtes , Sternſtein, Stein, welchem Auripigmentum, Operment, gelbes Arſe- eine Sternfigur eingedrückt iſt. nik. Aſtroïticus, was zu ebengenannten Stern Autoglyphus, was von ſich ſelbſt gehauen gehöret. oder geſchnitten iſt, wie der Cybelen- " Aftrolepas, Art von Napfmuſdeln, deren ſtein, der in dem Fluſſe Sangari ge- Furchen wie Strahlen auslaufen. funden wird. Aſtrophyton, Art von Seeſtern, der ſich Autophyſica, die eigentliche, wahre Phyſik. in kleine Aeſte zertheilet. Autophytus, was von oder durch ſich ſelbſt Aſtropodium, Stein, der mit einer Rinde entſtehet und wachſet. überzogen und geſtrahlt iſt. Autopſia, da man etwas ſelbſt mit eigenen Aſtrorrhiza, ſternförmiges abgebrochenes Augen ſiehet. Stück eines Entrochiten. Autoptes, der mit eigenen Augen fiehet. Atramentarius lapis, Vitriolſtein. Axis, die Spindel in den Schneckenges Atramentum futorium, Vitriol, Stupfer- hauſen. tva ſer. Axungia terrae, Fettigkeit des Erdreichs. Atricapilla, Vogel mit einem ſchwarzen Azuthum, Queckſilber, erſte Materie, Kopf, Schwarzkopflein, Mönchlein. welche die Alchymiſten aus allen Metal- Atricolor, was eine ſchwarze Farbe hat. len zu ziehen ſich bemühen. Atrofufcus, dunkelſchwarz- Atronitens, glanzend ſchwarz. B. Atrophia, Krankheit, ben welcher man von der genoſſenen Nahrung nicht zunimmt, Bacca, Beere, weiche Sternfrucht. Schwindſucht. Baccatus, mit Beeren, welche gciviffe Baut- Atropurpureus, dunkelpurpurfarbig. me tragen, verſehen. Atrorubens, von einer dunkelrothen Farve, Baccifer, das Beeren vder Saamen trägt. wie eine Art von Granat. Baccivorax, was Früchte iffet. Attractorius, was andre Dinge an fich sice Bacillus, verſteinertes Bein, das einen het, wie der Magnet. Srebsfuß vorſtellet. Augites, leuchtender, glanzender Stein. Badius, braun, caſtanienbraun. Avicula, Sdwalbe , (Vögelchen) eine Baetulus, Stein, Artvendem Donner- Conchylie. Baetylus, oder Strahlſtein. Aurelia, Pflanze, eine Art der Rheins Balaenoſteon, berſteinertes Wallfiſchbein, oder Winterblume, des mottenkrauts das aus verſchiedenen Lagen oder Blake (Immortelle) tern zuſammen gefetzt iſt. Aurelia, die Nymphe eines Inſectes, Die Balanites, ? Seeeicheln, Berſteinerte Puppe, Vertvandtungshúlſe. Balanoïdes, Conchylien. Aurichaicum oder Orichalcum, Mebing. Baroptenus , fabelhafter Stein ber dem Auricolor, goldfarbig. Plinius. Auricomus, Bername einer Art von Rice Batrachites, Kråtenſtein, Stein, der die nunker. Farbe eines Froſches hat. 9 ) Bau- ſowohl lateiniſcher, als aus demn Griechiſchen genommener Wörter. I. Baurac, Salpeter. Blatta Bizantia, Deckel der Purpurſchnecke, Belemnita, ein Fofile, Alpidosſtein, ein Schaalthier. Belemnites, ) Luchsſtein, Strahlſtein, Boletites, Stein, der einer Spigmorget Donnerſtein, Pfeilſtein oder Fingerſtein.dhnlich fiebet. Bellidiflorus, deſſen Blüte (Blume) einer Boletus, Spigmorgel, kleiner gelber Pfif- Maaßliebe áhnlich ſiehet. ferling. Biacca Alexandrina, italiäniſches Wort, Bombyci - vorax, was den Seidenwurm frißt. welches eine weiſſe Schminke bedeutet. Borax, Borar, Art von mineraliſchem Gals. Bicapſularis, mit zwey Hülſen, oder Sags Boſtrychites, Stein , welcher den geflochte- menkapſeln. nen Haaren eines Frauenzimmers åhn- Biceps, mit zwey Köpfen oder Wirbeln. lich ſiehet. Bicornis, was zwey Hörner hat. Botanologia, Abhandlung von der Botanik. Bicubitalis, sivey Ellen lang. Botanophilus, der ein Liebhaber der Bota- Bidens, was zwey Záhne, Zaden oder Zins nik iſt. ken hat. Botanophytum, Strauterpflanze. Bidentula, ein Fobile, ein zackigtes und ein Botanotheca, Ort, wo man Pflanzen ver- geferbtes Bein. wahrt. Bifariam, auf zweperley Art. Botryites, weintraubenbeerförmiger Stein. Bifaſciatus, mit zien Binden. Botryitis, Art von Gallmer), Sobald- oder Bifidus, zipengeſpalten. Sutien. Bifolius, mit zwey Bláttern. Botryoides, Seeigel, der einem Seeſtern åhnlich fiehet. Biforis, mit zwey Oefnungen. Brachiatus, tas verſchiedene Zweige oder Bifurcatus, mit gidey Zacken oder Zinken. Arme hat. Bilabiatus, Blume, mit zwey Blåttern, die gleich einem aufgeſperrten Rachen Brachyptera, mit kurzen Flügeln. von einander ſtehen. Bractea, Blat, Platte. (Blüthenblat). Bracteatus, mit Blättern bedeckt. Bilinguis, mit ziet) Zungen. Bilocularis, mit zwer Höhlungen. Bra&teola, Blåtlein, Pláttlein. Binoculus, was zwey Augen, eine doppel- Bradipus, tardigradus, der Tråge, der Faule, ein Thier. te Defnung hat. Biographus, ? der das Leben berühmter Branchiae, die Fiſchohren. Branchiale , Art von gegrabenem Erd- Biologus, j Månner beſchreibt. ſchwamm. Bipartitus, in zwey Theile getheilt. Branchioſtegi piſces, Fiſche, die beinigte Bipennia, Inſecten mit zwer Flügeln. Ohren haben. Bipes, was zwey Fúfie hat. Bipetalus, Blume mit zwey Blütenblättern. Brathyites, Stein, welcher den Blåttern eines Seben-oder Sadenbaumns åhnlich Bipinnus, was zivey Floßfedern hat. fiehet. Birretiformis, Stein, welcher die Form Brevi-roſter, was einen ſehr kurzen Schna- , einer viereckigten Müße hat. bel hat. Bifetus, was an zwey Seiten mit Borſten Briſſoïdes, enrunder Seeigel, ein Fofile; verſehen iſt. mit Furchen an dem Wirbel. Bifulcula , gegrabenes marmorfarbiges Brifſus, eyrunder Seeigel, mit gedúpfelten Bein. Furchen. Biſulcus, was einen geſpaltenen Fuß hat. Brochus, was einen hervorragenden Zahn Bivaſcularis, was zter Blumenkelche hat. hat. Blatta, Motte, kleiner Wurm, ein Inſect. Bronchia, Alefte der Luftrohre in der Lunge. Brontia 1 Alphabetiſches Verzeichniß 1 Brontia oder Ceraunia, Domerſtein. Calcarius lapis, Stein, aus welchem, wenn Bruneus, cben ſo viel als brunus, ſchwarz- er calcinirt worden iſt, Salk zubereitet licht. werden kann. Bryon Plinii, Mooß, das an den Bäumen Calceiformis, ferſen- oder ſchuhförmig. wachſet. Calculus, Stein, welcher ſich in Menſchen Bucardites, Ochſenherz, ein Fofile, und Thieren erzeugt. Bucardium, herzförmige Seeconcilie. herzförmige Seeconchylie. Calculus Tiburtinus, Steine, die bey Ci- Buccinites, berſteinerte Trompetenſchnece. voli gegraben werden und dem Confecte Buccinotypolithus, Stein, dem die Figur áhnlich fehen. einer Trompetenſchnecke eingedruckt iſt. Buccinulum, kleine Trompetenſdnecke. Callaïs, Stein, von der Farbe eines Sas phirs. Bucerolithos, verſteinertes Ochſenhorn. Buceros , was Ochſenhörner hat. Calliblepharum, Art von Schminke, die Bucillus oder Bacillus, kleines Bein, das Augenbraunen damit ſchon zu machen. einen Arebsfuß vorſtellet. Callimus, Stein, der in dem Ablerſtein Bufonites, gegrabener Stein, der Kröten- eingeſchloſſen iſt. ftein genannt; fiche Batrachites. Calopodium, Zungenſtein, der einer Art Bugloffus, Stein, welcher das Skelet eis von Holzſchuhen ähnlich ſiehet. nes Zungenfiſches vorſtellt. Caltha, Ringelblume, Warzenkraut. Bulla, Gondel, eine Conchylie. Byllinus, was aus der Seide, die Byſſus Calvaria, das Cranium, der Hirnſcheedel. genennet wird, gewebet iſt. Calyci-formis, kelchförmig. Byſſus, Haare der Miesmuſcheln und Sees Calyciſta, ein Botaniſte, der ſeine Methos ſteckmufcheln. de nach dem Stelche der Blumen eins richtet. C. Calyculatus, deſſen Selch auch nach der Blu te noch fortdauert. Cacholonius lapis, Weiffer Agtſtein, der Calyptra, dünne Decke einiger Saamenkor- aus der Landſchaft der Stalmuken kommt. ner. Selch bey den Mooſſen, Huth ge- Cadmia, Sobald, Gallmey, Ofenbruch nannt. eine Materie, welche fich ſublimirt, , wenn man die Erze ichmelzt, welde Calyx, Keld, derjenige Theil der Blume, welcher wie eine runtde Trinkſchaale ger Zink enthalten. ftaltet iſt, und ffe umgiebt. Caecum, der erſte von den dicken Darmen, der Blinddarm. Cambium , die lekte Zubereitung des Nah- Caeſpas oder Cefpes, Waſen. rungsſaftes, da er nun den Nußen ver- ſchaffen ſoll, zu dem er beſtimmt iſt. Caeſpitoſſus, mit Wafen angefüllet. Campani - formis, Calamifer, was Schilf oder Rohr tråget. glockenförmig. Campanulatus, Calaminaris lapis, Gallmer). Calamochnus, falzichter Schaum, der ſich Cancellatus, gitterförmig. an das Schilf, wie eine Art von feiner Cancellifer, was wie eine Srabbegee Wolle anhanget. Cancelliformis, } ſtaltet tft. Calathoïdes, korbfórmig. Cancellus, der Einſiedler oder Soldat, Ceis Calcanthites, Stein, der mit Vitriol bers ne Art von Krebſen.) miſchet iſt. Cancri - cauda, was die Geſtalt eines Krebsa Calcari - formis, fpornförmig. ſchwanges hat. Cana 1 ſowohl lateiniſcher, als ans dem Griesiſchen genommener Wörter. XI 1 Cancriformis, ein Foßile, das einem Carina holothuriorum, ? Boben oder Grund Carcinites, verſteinerten Krebſe áhn- Carinula, } einer Conchylie, lich ſiehet. oder ein ſchwarzfarbiger Zahn. Cancrites, Weiffe und hohre Steine, ibelche Carneolus, Carneol, ein róthlichter oder Srebsaugen gettennet werden. fleiſchfarbiger Stein. Cancrites, Stein, der einen Strebs vor: Carnioïdes, gelblichter Stein, welcher et ſtellet. nen menſchlichen Hirnſcheebel vorſtellet. Candeſcentia, Störper, die weiß werden. Carnivorus, wird von einem fleiſchfreſſenden Capillaris, Pflange mit Blättern, die den Thiere geſaget. Haaren ähnlich ſehen. Caromontana, Art von Amiant. Capitatus, toas einen Stopf traget. Carpolithos, Stein, der den Früchten åhn- Capitulum, kleiner Kopf. lich ſiehet. Capnias, eine Art von Jaſpis, der ſeiner Carpophorus, was Früchte tråget. Farbe nach ausſiehet, als wenn er mit , Kauch überzogen tåre. Crüber Jaſpe Carpophyllon, Art von Lorbeerbaum, wele . cher auf dem Rücken feiner Blätter onpr. Frucht tråget. Capnitis, Kobalb unter der Geſtalt eines feinen Pulvers. Caryophylli Indici, Würznágelein. Capnomargos, rother Mergel. Caryophyllites, Fokile, welches den Capreolatus, Pflange, die kleine Häcktein Caryophylloides, Gewürznågelein áhn- hat, um ſich damit auzuſchlingen. lich ſiebet. Capreolus, krauſes Håcklein , womit ſich Caſei - formis, kåſeförmig. der Weinſtock anhänget. Caflides, Calliditae, Capromargos, fiche Capnomargos. Callidi-formis, Helmförmig. Capfula, Staprel, Húlle worinnen der Gaas Caffioïdes, me der Pflangen enthalten iſt. . Capfularia, gegrabene Conchylie, eine Art Calliteron, Zinn, Weiſſes Bley. der verſteinerten Bohrmuſchel (Tereb. Caftanei - formis, ? was einer Kaſtanie ratulae). Caſtanites, ähnlich ſiehet. Capſulatus, tas Saamenkapfeln hat: Cataclyſmus, Ueberſchwemmung. Carchedonius, Granat, Art von Starfuns Catadupa, eben ſo viel als cataracta, ein kel. Waſſerfall. . Cataphra&tus, der Gabrer, ein Fich in der j Elbe, der gleichſam einen Süraß an Cardioïdes, hat.) Cardiolithus, Catharticus, reinigend, purgirend. Cardiſca, Fofile, das ein Herz vorſtellet. Cathetoplateus, Fiſch, deſſen Breite mehr Cardites, verſteinerte Conchylie, welche das ſenkrecht als queer iſt. Herz mit ſeinen beeden stammern oder Cathetus, ſenkrechte Linie. Höhlen vorſtellet. Cardo, Schloß einer Conchylie, vermita Catinus Lactis, der Milchnapf, ein ſeltenes telft deſſen die Flügel einer zweyſchaalichs Meerohr. ten Conchylie ſich zuſammen ſchlieſſen. Catochites, ein harzichter Steint, welcher Caricoïdes, Stein, der einer Feige áhnlic an den Händen klebén bleibet und aus ſiehet. Storfika kommt. Cato. Carcinolithos , } berffeitetet Sirebé } fiche Bucardium. 1 。 *11 Alphabetiſches Verzeichniß 2 } Catocyſtos, das die Oefnung zum Auswurf Cerebrites, Stein, welcher einem mene des Unflates unten hat. fchenhirn åhnlich fiehet. Catopleurocyſtus, deſſen Unflat an der Sei- Cereviſia, Getränke der Alten, das unſerm te gegen die untere Fläche zu herausge- Bier oder Breyhan gleich kam. het. Cervicernium, fiche Elaphoceratium. Catoptrites, glänzender Stein, welcher die Cervinus lapis, Stein, welcher in den Ein- Bilder, die man ihm vorhålt, zurück gewenden der Hirſche gefunden wird. wirft. Cervix, das Hintertheil des Halſes an den Caudex, Stamm an einem Baum. Muſcheln, ein Austouchs oder Snote ber Caulicarens, oder Acaulis, was keinen dem Schloſſe. Stamm hat. Ceryx, Buccinum, eine Art von Stachele Cauliculus, kleiner Stamm. ſchnecken. Caulifer, was einen Stamm hat. Ceſpes, Erdkloß mit einem Waſen. Caulis, Stamm eines Baums. Ceſpititia, Pflanze, die nur an der Wurzel Cauſticum fpeculum, Brennſpiegel. Blatter hat, ſo wie der Raſen. Caymanum lapis, Stein, den man in dem Cetaceus , Magen der amerikaniſchen Endere oder Cetus, groſſer Seefiſch. Krokodils findet. Ceyx, das Männchen vom Eiſvogel Cenchritis, Foßile, das mit Hirskórs Chalaftricum, vber Chalaftraeum nitrum, nern beſtreuet zu feyn ſcheinet. Salpeter oder vielmehr natürliches Centumpondium , Getricht von hundert Laugenſalz von Chalaſtra, einer Stadt Pfunden, Centner. in Macedonien. Cepites, weiſſer Stein mit Adern, der Cepitis, die Gegenſtände wieder zurück Chalaxia, Chalazias, Stein, der an Figur und Farbe dem Hagel gleichet, (teiffer wirft. (Zwiebelagat). halbdurchſichtiger Stiefel). Cerachates, Agat, der wachsfarbig iſt. Chalcedonius, Chalcedonier, Art von Achat, (Hornagat). Ceramites, Fofile, Conchylie, bie twie der eine trübe weißbláulichte Farbe hat. Back- oder Ziegelſteine gefärbet ift. Chalcitis, Stein aus einer Kupfermine , Ceraſi - formis, kirſchenformig. oder gewachſener rother Vitriol, (rother Ceration, Art von falſchen Corallen, wels Atramentſtein). che wie Spießruthen (dünne Ståbe) Chalcolithos, Stein mit Kupfer vermiſcht. auslauft. Chalcophonos, fchwarzer Stein, der, wenn Ceratites, gegrabenes Horn, gegrabnes daran geſchlagen wird, einen Slang tvie Ceratoïdes, Elfenbein. Erz von fich giebt. Ceratophyton, Seepflanze, welche das Chalybs, Stahl. Bockshorn, (fenu - grec) vorſtellet, Chamaglycimeris, Gienmuſchel, die weni- (biegſames Horngewachſe). ger geſalzen, als die übrigen, ift. Ceraunia, ? Donnerſtein, der lang und Chamatrachia, geſtreifte, hockerichte Giens Ceraunites, rund geſtaltet iſt. muſchel. Cercopithecus , Affe mit einem groſſen Chamatypolithos, Gienmuſchel in einen Schwanz, (Meerkate). Stein gedrückt. Cerealia, Getraid, das zur Nahrung dies Chamites, verſteinerte Gienmuſel, eine net. Condylie. ;] o 1 Chao. rowony lateiniſcher als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XIU Chaoticus, nach dem Kircher : aus dem Chryſocarpos, Epheu, deſſen Beeren bere Chaos geſchaffen. guidet ſind. Chelae, Scheere an einer Zange oder einem Chryſocolla , goldfarbiger grüner Stein, Strebe. Berggrún. Chelidonii lapilli, Steine, die in den Må- Chryſocolocynthites, Stein, der die Form gen der jungen Schwalben gefunden wer- eines Kürbis und eine Goldfarbe hat. den. Chryſolampis, Art von Chryſplith, Steint Cheliferi, deren Füffe Klauen oder Schees aus Aethiopien. ren haben. Chryſomelites, Stein, der einer Quitte Cheliformis, ſcheerenförmig. áhnlich fiehet. Chelonitis, Stein, der einer Schildkröte Chryſophyllus , unbekannte goldfarbige ähnlich fiehet. Pflanze. Chemites, Stein, ber nicht ſchwer, fo Chryſopis, Art von goldfarbigen Jaſpis. hart als Marmor, und ſo weiß als El Chryſopoea, Alchymie, Stunſt Gold gut fenbein iſt. machen. Cheramites, eine mit Rinden oder Schupe Chryfopoeus, ein Aldymiſt. pen überzogene Conchylie, die wie Back- Chryſopraſius, Chryſopraß, Art von Gma ſteine gefärbet iſt. ragd. Chernites; Stein, der dem Pariſithen Mara Chryſopteros, Art von Topas. mor åhnlich fiehet. Chylifer, was den Milchſaft führet. Choeriſcopodium, Fofile; das dem Fuße Chymicatechnicus, was fich auf die chymie bein eines kleinen Shweines ähnlich fies Chymiurgica ars, Kunſt, chymiſche Verſus fiche Wiffenſchaft bezichet. het. , che anzuſtellen. Chondropterigii piſces, Fiſche, bie knorpe Chymologus, der von den Säften der Thie- lichte Floßfedern haben. re oder Pflanzen handelt. Chorion, dås äuſſere Håutlein, welches die Chirites, Stein, der einer Menſchenhand Frucht in Mutterleibe umwickelt. ähnlich ſiehet. Chorographus, der Derter und Gegenden Cicerculum, Art einer Erde oon Sinope, beſchreibet. (Die zwiſchen roth und gelb iſt, und zum Chriſtophoriana, Sanct Chriſtophskraut, Farben gebrauchet wird. Art von Eiſenhütlein oder Wolfswurg. Cidaris, Hauptbinde, ein Schmuck der Chryſalis, eine Puppe oder Nymphe, (Ver- morgenländiſchen Fürſten. wandlungshülſe, in welcher die Inſecten Cimeliarches, der feltene Sachen zu ber- Ivachſen.) wahren hat. Chryſalites, Ammonshorn, das die Farbe Cimelianthus, Art von Marmor, der in einer Nymphe hat. der Mitte ein gelbes Auge hat. Chryſammonites, goldfarbigeß Ammons. Cimelium, Sammlung ſeltner Dinge. horn. Cinereſcens, was zu Aſche wird. Chryſammos, goldfarbiger Sand. Cinerulentus, Chryſites oder Phloginos, Steint, der eis Cinis clavellatus, Aſche von gebrannten nen Goldglanz hat. Weinhefen, Pottaſche. Chryfitis, Art von Glåtte. Cinnabarinus, zinnoberroth. Chryſo-beryllus, goldfarbiger Berill. Cinnabaris, Zinnober, ein Mineral b Circi 1 2 } XIV Alphabetiſches Verzeidiniß > 1 . Circinata, berſteinerte und faſt runde Con- Coccodes, verſteinertes Korn, das einer chylie. Ephcufrucht ähnlich ſiehet. Circos, Stein, welcher einem Falken oder Coccum und Coccus, Aukarmesbeere. Sperber áhnlich fiehet. Cochlea Jantina, Art von Purpurſchnecke, Circumphalus, oder Concha umbilicata. die wie die violetfarbige bey dem Colum Circumplicatus, getvunden. na getunden iſt. Cirri, Fåden, Fáſergen, die wie Haare Cochlearium, Haufe von Conchylien, Con- ausſehen. Tyylienkabinet; Ort, wo die Schnecken Cirrites oder Quirinus, Stein, welcher in genähret und gemåſtet werden. Lerchenneſtern (nid de Ciris) gefunden Cochleatus , wird von einer Erbſenſchote wird. geſagt, die verſchiedene Gewinde hat. Cirroſus, deſſen Kopfhaare krauß find. Cochleola, kleine Schnecke. Cirrus, krauſes Kopfbaar, Haarlocke. Cochleotypolithus, Stein, dem die Figur Ciſlitis, Stein, welcher Epheublåtter vor- einer Conchylie eingedrückt iſt. ſtellet. Cochlidium, Conchylie, die wie regulärer Citrinus, citronenfarbig. Segel auslauft. Clangoſus, laut - ftarkſchreyend, Cochlis, koſtbarer Stein. Clathratus, gitterförmig. Cochlites, verſteineste Schnecke. Clathri, in der mehrern Zahl: Gitter. Cochlitula, kleine Schnede, kleine Cone Clava, Art von Steule oder Stolb. thylie. Clavatus, was wie eine Seule, oder viel- Colcothar, fiche Chaleitis. mehr wie ein Nagel gemacht iſt. Coleoptera, Inſecten, die Scheiden über Clavicula, hat eben die Bedeutung, als ihre Flügel haben. Capreolus. Colites, oder Caulites, Stein, welcher das Claviculatim, krauß, getunden, wie ein mannliche Glied abbildet. Hacklein an einem Weinſtock. Collari - formis, kragenförmig. Claviculus, das Diminutib von clavus, ein Colliculus, kleine Erhöhung. Stachel oder Kinote an der Purpur- Colliformis, halsförmig. fonetke. Colliquamentum, Aufbſung, Schmelzung, Clethrites, Fofile, welches den Blåttern Guß der Metalle. einer Erle åhnlich fiehet, (verſteinertes Collifilis, was leicht durch einen Stoß oder Erlenhol). Fall zerbrochen werden kann. Clibani - formis, ofenförmig. Collyrium , Erde aus Samos. Clypei - formis, ſchildförmig: Columella, Spindel einer gewundenen Conta Coagmentatus, untereinander verbunden chylie, um welche die Gewinde fich here wie ein Ganzes, das aus Theilen zuſam- um ziehen. men gereget iſt. Columella, kleine Säule, in Blumen, an Coagulum, was dazu dienet, verſchiedene welcher in der Runde herum der Gaas Dinge untereinander zu verbinden. me hånget. Coaffatio, Zuſammenhängung der Kammern Columellus, Art von Erdſchwimmen. in einer Conchylie. Coma, Laub der Bäume, Zopf einer Pflanze, Cocatia, Fiſch, der nirgends auſſer nur ge- Comatus, was auf dem Kopfe Haare hat. gen dem Kopf hin Fleiſch hat. Cometi-formis, Stomctſtein, der die Coccifer, was Sharlach- oder Aufermen: Cometites, Figur eines Kometen beere trägt. eingedrückt hat. Com- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griedriſchen genommener Wörter. XV } } Compa&tilis, kurz, dicht in einander ges Convolvulaceus, was ſich in einander witte fügt. det. Concameratio , was gewölbt gebauet iſt, Cophino-falpinx, korbförmige Trompeten- Sammer in einer Conchylie. fichnecke. Conceptabulum, Behältniß, Sitz, Auf- Coprolithos oder Suillus lapis, Stein, der enthalt. wie Miſt riechet, (Schweinſtein). Concha anatifera, Entenmuſchel, Lange Coracias, Art von Strahlſtein, (Be- hals. Coracites, ļ lemnites) der eine ſchwarze Concha rarior anomia, fiehe terebratula. Farbe hat. Concha fperma, Laich eines Schaalthice Coracoïdes, wie ein Rabenſchnabel ge- res. macht. Concha Venerea, Porcellanmuſchel. Corallachates, korallenfarbiger Achatſtein, Conchylifer, was Conchylien trågt. Coralligraphia, Abhandlung von den Koe Conchyliotypolithus, Figur einer Zwch) rallen. Conchotypolithus, ſchaalichten Con- Corallina, Art von Seemooß, das ſich an chylie, die einem Stein eingedrückt iſt. Conchylien, Steine ac. angehänget hat. Concholepas, Siapfmuſchel, deren Wirbel (Geſchlechtsname ſolcher Seeproducten, wie ein Stamm zurückgebogen iſt. welche der Geſtalt nach eine ziemliche Conco&tio, Verdauung der Speiſen. Aehnlichkeit mit unſern Erdmooßen has Condropterygii pifces, Fiſche mit knorplich ben, und nach der Meinung der Neuern ten Floßfedern. zum Chierreich gehören). Confetti di Tivoli, Fofilien, die bey Die Corallina follilis capillaris, berſteinertes poli gefunden werden, und dem Confecte Korallenmoos, åhnlich ſehen Corallithus, Korallenſtein, gegra Conglomeratus, auf Slumpen gebäuft. Corallum foſſile, s bene Korallen. Conichthyodontes, kegelförmige Fiſchgåht Corallofungites, Steinpflanzen die Coralloides, Conifer, was kegelförmige Früchte trågt. den storallen áhnlic Corallopetra, Coniformis, kegelförmig. ſehen. Corallophyton, Conifterium, der unterſte Theil des Ofens, Cordatus , , herzförmig, wie eine Art in welchen die Aſche fållt. Cordi - formis, berſteinerter Sceigel. Connatus, zu gleicher Zeit mit gebohren. Coriſpermum, Pflanze, aus der Claile de Conniventes, wird von Conchylien geſagt, rer, die nur einen Staubfaden haben. deren Flügel fich in einander ſchlieſſen. Coriſpermum, Pflanze, deren Saame die Cono-Cochlea, kegelförmige Conchylie. Geſtalt einer Haut oder eines Felles Conoïdes, fiehe Calyci - formis. hat. Confe&tarium, Folgeſaiz. Corna fativa , Sporneeſkirſchen, die nicht Contabulatus, übereinanderliegend, wie die wild gewachſen ſondern gepflanzet wors Stockwerke an einem Gebäude. den ſind. Contignatus, eben daſſelbe. Corneolus, Starniol, ein Edelgeſtein. Contrapalata arbor, Baum, der an einem Carneolus, Gegengclander ausgebreitet iſt. Corneus lapis, hornartiger Stein. Conulus, Kleiner Siegel, Name einer Art Corniculatus, was die Geſtalt eines zunehe verſteinerter Serige menden Mondes bat. 62 Core Ne. 7 2 } , . XVI Alphabetild: e8 Verzeichniß } Corniger, tvasjHörner tråget. Cricomphalos', Snote am Nabel, (Art Cornu Hammonis, Ammonshorn, Conchy- von Gienmuſcheln). lie, welche die Form eines Widderhorns Cricoftoma, gerúndeter Mund. hat. Criorchites, Fobile, das einem Widderhoe Cornu Hammonites, Foßile, verſteinertes den ähnlich ſiehet. Ammonshorn. Criſpatus, krauß, wellicht. Coroliſta, der ſeine Methode von den Blů- Crocallis, kirſchenförmiger Edelſtein. tenblättern herleitet. Crotalophorus, Klapperſchlange. Corolla, Blumenkranz, (Blume im engern Cruciatus lapis, ! Stein, welcher, wenn Verſtande). Crucifer, er queer von einander Corſoides, Stein, der weiffen Haaren áhn- geſchnitten worden iſt, ein Kreuk vors lich fiehet, (grauer Jaſpis). ſtellet. Corſoides, Synonymum des Amiantſteins, Cruciformis, kreutförmig. (Bergfachs) Cruſtacea, Thiere, die mit einer leichten rins Corticarius, wird von einem Seewurm, denartigen Schaale verſehen ſind. der die Rinden anfrißt, geſagt. Cryptogamia, verborgene Art, nach wels Corticularia, Art von Zungenſtein. cher die Befruchtung geſchiehet. Coruſcatula, ſchwarzes ſehr glänzendes Fof Cryſtallifer, mit Cryſtall überzogen. file, Art einer Steinpflanze. Corvina, fabelhafter Stein, melder in Cryſtallographia, Abhandlung vom Cryſtall . welcher Cryſtallographus, Sdriftſteller, der bom dem Kaulkopf, einem Fiſche, gefun- Cryſtall geſchrieben hat. den werden ſoll. Cryſtalloïdes, cryſtallifirter Stein Corvinus lapis, fiehe Coracias. Ctenites, Verſteinerung einer zwenſchaalich: Corylites, verſteinertes Haſelſtaudenholt. ten Conchylie mit Ohren, (Pectinit Corymbifer, I was Trauben oder Bee- mit Ohren): Corymboſus, ren tråget. Ctenoides, verſteinerte Mieſmuſchel. Cos, Wet- oder Schleifftein. Cubicorhomboides, talzenförmig und zu Cotaceus, gleich ein wenig kubiſch (gleich vierſei- Coticula, Probierſtein. tig). Cotyledon, Pflanze, deren Blume einer Cucullatus, kegelfchneckenförmig. . rührförmig verlängerten Glocke gleichet; Cucullites, verſteinerte Kegelſchnecke. man nennet fie Venusnabel. Cucullus, Stegelſchnecke, Rönchskappe. Cranioïdes, Fobile, welches den obern Theil Cucumeraceus, wie eine Gurke geſtala eines menſdlichen Hirrſcheedels ver- Cucumerinus, tet. ſtellet. Cucurbites, Stein, der einem Kürbis ahn- Crafli- folius, was dicke Blätter hat. lich fiehet. Crateri - formis, tvas einer Trinkſchaare Cucurbitifer, was Kürbiſſe tråget. gleichet. Craticulum, kleines verſteinertes Bein, das Culmifer, was einen Stengel oder Halm etwas glatt und voller Runzeln iſt. tragt. Cratitius, hårdenförmig. Culmus, Getraidhalm. Crebro - nodoſus, voller Sinoten. Cultellaria, Zungenſtein, der ein wenig zu- Crenatula, Conchylie, die Sterben hat. geſpigt iſt, und die Wurzel eines Fiſhe Crenatulus, mit verſchiedenen Sterben übers zahns zu ſeyn ſcheint. zogen. Cultri - formis, meſſerförmig. Cribri-formis, fiebformig. Cunei - formis, Feil : kegelförmig. ). } Cu. ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griediſchen genommener Wörter. xvii Cuneus, Art von Tellmuſcheln, deren eine Cynites, Stein, der einem Hunde ähnlich Seite lang, die andere kurz ift. fiehet. Cuniculatus, gefurcht, wie Graben und Sta Cynocephalites, Fobile, das einen Hunds. nále ausgchohit. Kopf vorſtellet. Cuniculus, unterirdiſcher Gang einer Mine. Cynocephalus, hundsköpfig, (Affe mit eie Cunnolithus, ſiehe Hyſterapetra. nem Hundskopf). Cupri - fodina, Kupfermine. Cyperoïdes, Pflange, die einer Cyperwurz Curvi- roftra, deſlen Schnabel zurück gee ähnlich ſiehet. Krümmet iſt. Cyſteolithos, Stein, der in dem Selle Cuſpidatus, was an dem einen Ende ſpitig ſchwamm gefunden wird. tít. Cyftifer, was einen Storb tråget. Cuticula, Häutlein. Cytini - formis, was wie die Blüte eines Cyamea, ſchwarzer Stein, der einer Bohs Granatapfels geſtaltet iſt. ne åhnlich fiehet. Cyamites, Fofile, bas eine Bohne vor- D. ſtellet. Cyaneus, von himmelblauer Farbe, wie der Daftyliformis, was die Form eines Dattel Laſurſtein. kernes bat. Cyano croceus, bon blauer in das ſafrane Dactyliotheca, Kaftlein, zur Aufbewahrung gelbe fallender Farbe. edler Steine. Cyathi - formis, in Form einer Trinkſchaale Da&tylites, Fofile, das wie ein Dattel gemacht. Fern geſtaltet iſt. Cydonites, tonartiger und weiſſer Stein, Dactylus, Dattelkern, eine Frucht, die wie der wie ein Quittenbaum riechet. ein Finger formiret iſt. Cylindraceus, Dactylus Idaeus, Art von Strahlſtein ober rollen- oder walzens Cylindroïdes, Belemnit. förmig. Cylindri-formis, Daphnias, fabelhafter Stein, nach dem Cylindrites, walzenförmiges Fobile. Plinius. Cylindrus, Rolle, Walze, ein runder und Daphnites, Stein, welcher Lorbeerblättern langer Körper. ähnlich fiehet. Cymatites, oder Cymatias, wellenförmig. Daphnitis, Art von Staßia, Baum, Cymbiformis, was wie ein kleiner Kahn Daphnoides, der dem Zimmetbaum ausſiehet. ſehr nahe koinint. Cymbium, kleines Trinkgeſchirr, (nachen: Daſyphyllae, gottichte und dicke Blåtter. förmige Schnecke). Dearticulatio, Verrenkung. Cynarocephalus, Pflanze, deren Blumen Decacnemos, was zehn Beine hat. wie Artiſchockenkopfe dicht beyſammen Decałtinoïdes, Seeſtern, der zehn Straße ſtehen. len hat. Cynaediae, Steine, die nach dem Plinius Decagynia, Blume, die zehn Staubwege in dem Kopfe des Fiſches Cynaedus gee hat. funden werden. Decahedrus, was zehn Seiten oder Flächen hat. Cynegeticos, Buch, das von den Jagos hunden handelt. Dies ift der Titel, den Decandria, Blume, die zehn Staubfåden Arrian, Oppian, Kalpurnius, und hat. Memeſian, ihren Büchern gaben. Decangulus, was zehn Winkel bat. Deca- 9 e XVIII Alphabetiſdes Verzeidynik Decapetalus, Blume, die zehn Blütenblåt- Diaeteticus, was die Diát, lebensordnung, ter hat. angehet. Decaphyllus, Pflanze, die zehn Blátter Diambra, Compoſition, zu welcher Ambra hat. genommen wird. Deciduus, was bald abfallen wird, oder Diandria, Pflanze, mit zwey Staubfäden. fchon abfällt. Diangius, was zwey Röhren hat.. Decompofita, Seitenblätter, die in ver- Diaphragma, Haut, wodurch ein Theil ſchiedene andre Blåtter getheilet ſind. von dem andern abgeſondert wird, sam- Decumanus, das in ſeiner ganzen Ausmer- mer bey den Conchylien. fung ſehr groß iſt. Diarthroſis, Aneinanderhángung der Beis Decuffatus, Freußweiſe überzwerd gclegt, ne. Merkliche Bewegung zweyer an- wie ein X. einander hangender Sinochen. Degener, das aus der Art geſchlagen iſt. Diatheſis, Anordnung, Einrichtung. Deleterion, ſchädlich, tödtlich. Diatriba, Differtation, Abhandlung einer Deltoïdes, dreyeckigt, wie ein griechis getvilen Materie. fiches A. Dichelus, das einen zweygeſpaltenen Fuß Dendrachates, Achatſtein, an welchem Fi- hat. guren von Bäumen erblicket werden. Dichotomus , zertheilt, zerſchnitten. Dendranatome, Zerlegung der Bäume. Dichotomia, Zertheilung, Entzivenrunei Dendri-formis, baumförmig. puttg. Dendrites, Baumſtein, worauf von der Nas Diconcha, gwenſchaalichte Conchylie mit tur Bäume und Büſche gebildet worden. zwer Flügeln. Dendrographia, ] Abhandlung von den Dida&tylus, das zwer Finger hat. Dendrologia, Bäumen. Didynamia, Pflanze, deren Blüte zwey lane Dendrolithus, berſteinertes Hols. ge und zwey kurze Staubfáden haben. Dendrophorus, dem Figuren von Båumen Digitabulum, kleines kugelrundes Fofile, eingedrückt ſind. welches wie ein Fingerhut geformet und Dendropotamites, was Flüffe und Zweige gedúpfelt ift. von Bäumen untereinander gemengt bor: Digitatus, was verſchiedene Spißen oder ftellet. Finger hat. Denſoftipatus, dichte, Sicklaubicht. Digitus, Meſſerſcheide, eine lange Con- Dentales, Dentalium, kleine röhrförmige chylie. Conchylion. Digonos lapis, Stein, der giver Winkel hat. Dentalites, berſteinerter Elephantengahn. Digynia, Pflanze mit zwey Fruchtrohren Denticulus, kleiner Zahn. oder Staubwegen. Denti-formis, javnførinig. Dioëcia, Pflanze, die auf dem einen Stod Derma, Haut. männliche und auf dem andern weibliche Defpoliata, die abgezogene, eine Conchylie. Blüten tråget. Dete&tipennia, Inſecten, deren Flügel une Dionyfias, ſchwarzer rothgeſprengter Stein. bedeckt ſind. Diorchites equinus, Stein, der stoer Pferde Detritum, das Abgeſchabte einer abgenůtz- hoden vorſtellet. ten Sache. Dioſpongiolites, Art von Stein, der an Diacriſis, Eintheilung verſchiedener Körper. beeben Enden verſteinerten Erdichtåme Diadelphia, Pflanze, deren Staubfäden in men gleich fiehet. atvey Störper verwachſen find. Dipetalus, was zwey Blütenblåter hat. } Di- foivoht lateiniſcher, als aus dem Griedriſchen genommener Wdrter. XIX 7 > Diphryges, Salz, das Dicke und Unreine Dolioli-formis, Fobile, das wie ein kleines von geſchmolzenem metall, (Unter- Faß geſtaltet iſt. Ofenbruch). Doliolum , kleines Faß. Diphyllus, was ztvey Blatter hat. Domiporta, Schnecke, oder anderes Thier, Diphris, ? Stein, der die Geburtsglie das ſein Haus tråget. Diphyes, į der beyder Geſchlechter Dontoſtoma, oder Odontoſtoma, Mund, vorſtellet. der mit Záhnen berſehen iſt. Dipſacus, Pflanze, deren Blat wie eine Dorfifer, Pflange, Seren Saame auf Dachrinne formirt iſt. Dorlipara, dem Rücken der Blåtter Diptera, Inſecten, die zwer Flügel haben. wachſet. Dipterygius, was zwey Floßfedern hat. Dorſuale, verſteinerter Sheil eines Fiſch Diſcicorymbifer, was geründete Trauben růckens. trágt. Dracocephalom, Pflanze, deren Blüte eie Diſcoïdes, Blüte, die wie ein Becken oder nem Drachenkopfe ähnlich fiehet. runder Teller geſtaltet iſt. Dracontia, Stein, der in dem Gehirs 7 Diſcus, Becken oder runder Teller, wie Dracontites, ne eines Drachen gefuns ein Erdidhwamm. Draconites, den worden iſt, (Dra- Diſpermus, was doppelte Saamenkorner Draconius, chenſtein, ingleichen etc hat. ne Art von Aſtroiten oder Sternſteic Diſlepimentum, Stammer, wodurch eine nen). Saamenkapſel in zwey Behältniſſe ge- Drupa, unzeitige Olibe, (Steinfrucht). theilt wird. Drupifer, was Oliven (Steinfrüchte) Diflimilaris, von unáhnlicher Verſchiedener trågt. Natur oder Art. Dryîtes oder Dryïtis, Stein, welcher wie Diſtemon, Blume mit giver Staubfäden. Holz brennet. Diſtichus, was zwer Reihen von Saamens Dryïtes, berſteinertes Eichenholz. körnern hat. Dryopteris, Stein, dem die Figur des manite Dithyra, zweyſchaalichte Muſchel. lidhen Farrenfrautes eingedrückt iſt. Ditoma, was zwer Schaalen hat. Duella, der dritte Theil einer Unze. Ditrochus, was wie ein doppelter Streufel Dyphryges, metalliſcher Saß von Erz, formirt iſt. das zwermal gegoſſen worden. Docimafia, Probe der Metalle. Dypyrenus, was zwey Sterne hat, Docimaftica ars, Kunſt, die Metalle zu E. probieren. Dodecada Etylus, mit ztv olf Fingern. Ebur, Elephantenzahn, Elfenbeitt. Dodecaëdricus, ztvbifeckigt. Echinanthitis, oder Echinites ftellaris. Dodecaëdros, zwölfſeitig, was zwölf Flås Echinanthus, Seeigel, welcher eine Blue chen hat. me mit fünf Bláttern vorſtellet. Dodecalaterum, Art von Granat, welche Echinatus, das Spitzen, wie ein Seeigel in Norwegen gefunden wird. hat. Dodecandria, Pflanze mit zwölf Staub- Echinitęs, verſteinerter Seeigel. fáden. Echino - briſlus, Seeigel, von der Art der Dolicholicos, langer Stein, welcher die Echiniten, (Eyſeeigel). Wirbelbeine bon dem Rückgrad eines Echino - cardites, diſtelförmiger (Herzfóre Kleinen Thieres vorſtellet. miger) berſteinerter Ceeigel. > > Echi. XX Alphabetiſdied Verzeichnis > > Echino-conites, kegelförmiger verſteiner- Emmefoftomus, Art von Geeigel, deren ter Geeigel. Mund an der Mitte des Leibes iſt. Echino-conus, kegelförmiger Seeigei. Emmorphus lapis, Stein, an welchem Fio Echino-corys, gurch zu ſehen ſind. Echinus-galeatus, Helmförmiger Seeigel Emphyteuticus, cmphyteotiſch, einem ane Echinodermata , Seeigel überhaupt mit dern Dinge cingepfropft. ihrer Schaale. Empyreuma, Feuergeruch, welcher an ei- Echinodermos, Conchylie, deren Schaale nem Dinge, das durch das Feuer gegan- fo hart als eine Seeigelſchaale iſt. gen iſt, zurück bleibt. Echinodiſcoïdes, ? Secigel, der eine run- Enaemi, Fiſche, die Blut haben. Echinodiſcus, de tellerförmige Fts Enangioſperma, Pflanze, deren Saame gur hat. unbedeckt lieger. Echinodontes, ? verſteinerter Zahn eines Enarthroſis, Eingliederung überhaupt. Tie . Echinodos, Seeigels. fe Einlenkung giverer Gelenkbeine. Echinometra, Echinite, Seeigel von der Enaſtros, ? Sternſtein. grófern Art. (Der warzigte Secigel Enaſtrus, des Rumphs). Encardia, herzförmiger Stein. Echinometrites, verſteinerter groffer Sees Encauſtum, Scmeistverk, Glaſur, (email). igel. Encephalites, ? Stein, welcher einem Echinophora, Art von gewundenen Schnes Encephaloïdes, i menſchlichen Gehirn ken, (Art von Sonnenſchnecken). ähnlich ſiehet. Echinophorites, verſteinerte Conchylie. Enchelymorphos, Stein, welcher einen Aal Echinoſpatagus, Cecigel, Art von Ehini vorſtellet. ten, die den Alten bekannt war. Enchireſis, Unternehmung, Eingrif, (Hand- Echinotypolithus, Stein, dem die Figur grif). eines Geeigefs eingedrückt iſt. Enchiridion, Handbuc), kleines Buc. Echinus, Seeigel, Secapfel. Encraſicholus, Gallenfiſch, Art kleiner Fie Echites floridus, Stein, von der Farbe fche, wie die Sardellen. einer Viper oder Otter. Encrinites, Stein, der einer Lilie ähnlich Ecphraſis, Beſchreibung. fiehet. E&typus, Bild in erhabener Arbeit (relief). Encrinos, lilio- fimilis, eben daſſelbe. Elaphoceration, 3. verſteinertes Hirſch- Engraphus lapis, Stein, der durch eine Elaphoceratites, horn. geiviffe mineraliſche Ausbünſtung gleidh- Elatites, Artoon Blutſteist, der ſeiner Far- ſam gemahlt worden iſt. be nach einer Tanne ähnlich iſt, (verſteis Enhydros, hohler Stein, in welchem eine nertes Tannen- oder Fichtenholz). flüßige Materie verſchloſſen zu ſeyn verſpüret wird, (waſſervoller Adler Electrinus, agtfteinfarbig. ſtein). Electrologia, Abhandlung vom Agt - oder Enneaëdrus, was neun Seiten oder Flächen Bernſtein. hat, worauf es geſtellet werden kann. Elytrum, Flugeldecke eines Inſectes. Enneandria, Pflanze, die neun Staubfås Emberiza, Ortolan, (Fettammer). den hat. Emiellyptica, oder Hemiellypticus, halb. Enneapetalus, Pflanze, mit neun Blüten- ellyptiſch, eyrund. 2 blåttern. Ennea- ſowohl lareiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXI } Enneaſpermus, Pflanze, die neun Saa- Epiphyton, Frucht oder Saame, der auf men Förner hat. den Blättern wächſt. Enorchis, Stein, deſſen abgebroche- Epiſtylium, Narbe an der Fruchtrohre oder Enorchites, ke Stücke Hoden vor- dem Griffel einer Pflanze. ſtellen. Epitomator, welcher Verkürzte Auszüge aus Enoſteos, berſteinertes Bein, oder Stein, einem gröſſern Werke verfertigt. der einem Bein ähnlich fiehet. Equiſetum, Pflanze, die wie ein Pferd- Enſi-formis, ſchwerdtförmig. ſchwanz formirt und zum Poliren dien- Entoma animalia , eingeſchnittene Thiere, lich iſt, (Schachtelhalm). Inſecten. Ergaſterium , Laboratorium; man nennet Entomolithus, Stein, der ein Inſecte vor- auch eine Mine, worinnen ſich Metalle ſtellet. erzeugen, alſo. Entomologia, Abhandlung von den Inſecs Erica, Heidekraut. . ten. Ericites, Stein, der dem Heidekraut áhn- Entomotypolithus, Stein, in welchen die lich ſiehet. Figur eines Inſectes gedrückt iſt. Eriſticus, wird eigentlich von einem zánki- Entrochites, 1 runder geradelter Stein, ſchen Autor, der zu gelehrten Streitig Entrochus, welcher cylinderförmig keiten geneigt iſt, geſagt. und aus verſchiedenen Stücken oder ſo- Erotylos, fabelhafter Stein, nach dem fo- genannten Trochiten zuſammen geſett Plinius iſt, (Spangenſteine). Eruca, Raupe. Ephippiaria, Zungenſtein, welcher einem Eruca, Pflanze, welche Rüfette oder Rau- Pferdeſattel vorſtellet. ke genennet wird. Ephippites, eben dieſes. Erucaeformis, was die Geſtalt dieſer Pflanze Ephippium, Pferdeſattel. hat. Epicriſis, Urtheil über einen Gegenſtand. Erucalis, was zur Raufe gehört. Epidromus, kleiner Strick, welcher zur Ausſpannung und Einziehung der Neşe Eryſtalis , weiſſer Stein, der in das Róth- lichte fåut. dienet. Epigeneſis, was bey der Bildung oder ben Erythropos, was rothe Fúffe hat. Epigeneſis, was bey der Bildung oder berg Eſchara, netzförmiger Meerſchwamm, (Co- dem Wachsthum einer Sache noch dazu raurinde). kommt, fich anfeßt. Eſcharoïdes, Stein, der einem ſolchen Epiglottis, Luftröhrendeckel, kleiner zungen- Meerſchwamm áhnlich iſt. förmiger Theil; Sinorpel, welcher der Eſchynomene, ſonſt auch Mimoſa, Sinn- Luftröhre zu einem Deckel dienet. kraut, Fühlkraut. Epigrypos, rabenſchnaberförmig. Etymon, Stammwort. Epipitron, Art von thierartigen Seeger Eumeces Plinii, fabelhafter Stein, nach wächs. dem Plinius. Epiphylloſpermae, Pflanzen, beren Saa- Eureos, ? Stein, welcher einem Oliven- me auf dem Rücken der Blåtter wáthe Euroës, ſ kerne áhnlich ſiehet, und den ſet. Urin treibt. Plinius nennt auch den Ju- Epiphyſis, Kleines Bein, bas bermittelit benſtein ſo. eines Anorpels an ein groſſeres geivach. Eurythmia, fichone Uebereinſtimmung der ſen iſt, (Beinanfat). Cheile, Gleichheit, Proportion. f Exan. XXII Alphabetiſdjes Verzeichnis } Exangues, wird von Fiſchen, und über- Faſciola, kleine Binde. haupt von Thieren geſagt, die kein Blut Faſtigatus, was fich in eine Spiße ente haben. Faſtigiatus, diget. Excavatus fulcis, worein Runzeln oder Fur- Favificare, einen zähen, ſchleimnichten und chen gegraben ſind. geſalzenen Schaum von ſich geben, wie Execontalithus, ſiehe Hexecontalithus. die Auſtern. Exilis, dunne . Favi-formis, was die Geſtalt eines Honiga Exochas, Getwachs am Hintern. kuchens hat. Exoche, Hervorragung, Kinote, dergleis Ferri-fodina, Eiſenmine. chen an der Trompetenſchnecke ſind, wovon ſie ſo hóckericht wird. Ferula, Pflanze, welche Gerten - pder Ru- Exertus, auswärts gezogen, Damit es bef= thenkraut genennt wird. ſer geſehen werden kann. Ferulacae plantae, dem Gertenkraut áhn- Exothalaſlibius, was nicht in dem Meer lebt. liche Pflanzen, aus welchen harzigt- gum- Extuberantia , Hervorragung, Fortſatı moſe Säfte flieſſen. Sinote. Fibularis, wie eine Spange oder Haften Exuberantia, Ueberfluß. geformt. Ficoïdes, Foßile, das einer Feige ähnlich F. fiehet. Fidipes, das ſich auf ſeine Fuſie verläßt. Faba equina, welſche oder Shminkbohne) Figlinum rufum, rothgelblichtes oder braun- eine Hülſenfrucht. lichtes Bein. Fabaceus, zu Bohnen gehörig, bohnenar Figlinum opus, Ton- oder Tópferarbeit. tig. Fabago, wilde Kapern, eine ausländiſche Filicites, Stein, der dem Farrenkraut áhite lich ſiehet. Pflanze. Filici - formis, farrenkrautförmig. Faex, Hefen. Filicites, Falcatula, Zungenſtein, der einer Sichel, verſteinertes Farrenkraut. die zum Abmahen des Graſſes gebrau: Filix, , chet wird, ähnlich fiehet. Filis cinétus, mit Fáden oder Faſern umges Falci-formis, fichelförmig. geben. Farinaceus, aus Mehl gemacht. Fimbria, Saum, Franze. Farinarius, wird von einem Wurm geſagt; Fimbriatus, franzig. der Mehl frißt. Fillipes, das geſpaltene Füſſe hat. , Farinifer, was Mehlſtaub trågt, wie ge Fiſtula, Röhre. wiſſe Pflanzen. Fiſtularis, Blume mit långlichten und hohe Fario, geſtrahltes Bein von verſchiedenen Yen Blåttern. Farben. (Fohre, Forelle, ein Fiſch). Fiſtuloſus, was Röhren hat. Faſcia, Binde. Flabellifer, was einen Fächer trägt. Faſciatula, kleiner cylindriſcher Stein, der Flabelli - formis, facherförmig. mit verſchiedenen Binden umwunden iſt. Flora, Mame, den ein Verzeichniß von Faſciatus, Kreiß, der mit Binden umwun- Blumen (oder überhaupts von Pflanzen den iſt. gewiſſer Länder und Gegenden) füh- Faſciculus, Bündel von Pflanzen oder an ret. dern Dingen. Florifer, was Blumen trågt. Flori- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griedifchen genommener Wörter. XXIII / Florilegium, auserleſene Sammlung von Fru&ticarius, wird von einein Wurme ge- Blumen. Frugivorus) ſagt, der Früchte friſſet. Florilegus, das von Blumen abliefet, ein Fructiſta, Botaniſte, der ſeine Methode Bername der Biene. von der Frucht der Pflanzen herleitet. Floriſta, der Blumen liebt und fammlet. Frugifer, was Früchte tragt. Floſculoſus, was Blümchen hat. Frugiperdus, tas noch vor ſeiner Zeitigung Flofculus, Blümchen, woraus eine zuſam- Frumentaceus, wird von einer Pflanze gee ſeinen Saamen berliert. mengeſette Blume beſtehet. ſagt, die dem Getraide åhnlichfiehet. Fluor, Lava, geſchmolzene mineraliſche Mde Frumentarius, wird von einem Wurm ges terie, die ſich aus einem feuerſpeyenden fagt, der Korn frißt. Berge ergießt. Frumentarius lapis, Stein, der einer Korne Fluor, wird auch von einem noch weichen åhre åhnlich ſichet. Steine, oder von einem ſolchen, der ſich Fruftula, kleine Stücke. ſchmelzen laffet, geſagt. Frutex, Geftaube, Geſtrauch. Geſtåude Fluviatilis, was in Flüſſen iſt. Fucus, Waſſer - oder Seepflanze. Fluxus, Lauf, Fluß einer flüßigen oder gee Fucus, groſſe Weſpe, Hummel, Dróne. ſchmolzenen Materie. Fungi-formis, was wie ein Erbidhwamm Fodina, Mine, unterirrdiſcher Graben. formirt iſt. Foeniculaceus, was dem Fenchel áhnlich Fungi - porus, Erbſchwammáhnlicher Tof- fiehet. ſtein. Folliculatus, wird von einer Frucht geſagt, die in einem Balg oder Hülſe ift. Fungites, Foſile, das einem Erdſchwamm gleichet. Foraminoſus, voller Löcher. Fungoïdes, Art einer Pflanze, die wie ein Foraminulum, Kleines Loch. Trichter formirt iſt, und einem Erd- Forcipatus, wie eine kleine Srebsicheere gea ſchwamm nahe kommt. ſtaltet. Forficula, kleine Zange, ein Inſecte. Fungofus, ſchwammicht, voller Schweiß- Fornicatus, wie ein Bogen zwiſchen zwey locher. Pfeilern an einer Brücke gewölbt. Fungulus piri-formis, kleiner birnförmiger Fornix, Gewölbe, Muffel oder gewölbtes Erdichiamm. Gehäuſe über eine Stapelle oder Schmelse Furvus, bunkel, ſchwarz, ofen, welches verhütet, daß der Roth Fuſcina, dreyzack. oder die Aſche nicht darauf fällt. Fuſcus, braun. Fufi - formis, ſpindelförmig. Forulago, ſchwammichter Stein, der in ſeiner Mitte wie Ruß gefärbt ift. G. Foſſitius, wird von allem, was man aus der Erde gråbt, geſagt. Gagates, Gagat, ſteinhartes fichwarzes Fragifer, was Erdbeeren trågt. Bergpech, welches, wenn es gerieben Frondicomus, mit Blättern belaubt. wird, einen widrigen Geruch, und wenn Frondifer, was Blätter trägt. es gebrannt wird, einen ſchweflichten Frondiporus, Stein welcher porus, Tof- Geftank von fich giebt. Siobe Thracius ſteint, genennet wird, und den Baume lapis. blåttern abnlich ſicher, Gaideropoda, Eſelshuf, eine Auſter. f 2 Gala- n wieder er XXIV Alphabetiſches Verzeichniß 2 1 2 Galatites, milchfarbichter Stein. Geocoſmus, irdiſche Welt. Galaricides, brauner Stein, der in dem Geodes, holer Stein, der mit Ton oder Nilfluß gefunden wird. Erde angefüllet iſt. Galades, ? Stein, der zum Leinwandbleie Geranites, Stein, Kranichaug. Galaxias, } chen dienet. Gimma, Art von Stein, der verſchiedene Galeatula, helmförmiger Stein. Conchylien in ſich hålt. Galena, Mine, die Bley, Sdwefel und Ginglymus, Zuſammenſchlieſſung der beeden etwas Silber gicbt, (Bleyglanz). Schaalen einer zweyſchaalichten Conchy- lie. Galena ſterilis, Blende. Gallites, Gallápfel, welche auf Eichblåt- Glaber, glatt, ohne Haare. tern gefunden werden. Glacies Mariae, Fraueneiß, ſiehe Selenites. Gamaheus, Gamchuya, Kamayeu, Stein, Gladiolus, kleines Shwerdt, Name einer der wie einige meynen eine Art von Onyx Pflanze. oder vielmehr Sardonich iſt. Glandellaria, Fiſchzahn, mit einem eichel- Gammarolithus, Steint, welcher den Krebs- förmigen Stnauf. augen ähnlich fiehet. Glandifer, was Eicheln trágt. Garatronius lapis, Stein, welcher getriffe Glandites, verſteinerte Frucht eines Eich- goldene Charactere auf einem purpurfar- baums. benen Grunde vorſtellet. Glaphyrus, Art von Erdſchwamm von der Garum Dioſcoridis, Fiſchſulze, nach dem Gattung der Tropf- oder Wallſteine, Dioſcorides. Glarea, Grieß, Kiefel , grober Sand. Gafidanes, Stein, der mit Blumen beftreuet Glareofus, voller Grieß. iſt. Glaſtinum, (Glaſtum) Waydekraut, woraus Gaza, Haufe von gewiſſen Dingen, die ſele kleine Tafeln oder Kugeln zum Blaufár- ten oder koſtbar ſind. ben zubereitet werden. Gazophylacium, Stabinet, das zur Ver- Gleba, Erdſcholle, Erdkloß. wahrung verſchiedener Dinge beſtimmt Gleba igniaria exſiccata, Torf, Erde, die ift. man zum Brennen gebraucht. Gemites, Art von Edelgeſtein, welcher in Glycymerides Chamae, Gienmuſcheln, die einander gelegte Hände vorſtellt. weniger geſalzen, als die andern, find. Gemma, Knopf, Knoſpe, Aug an einer Gliſchromarga , klebrichter, leimichter Mer- Pflanze. gel, (weiſſer Mergel). Gemmeum, Steinſalz, aus der Erde ge- Globoſites, ausgegrabene Tonnenſchnecken. grabenes Šalz. Globofus, gerúndet, Sonne, cine Con- Gemmipar, knopf- oder Knoſpenförmig. chylie. Gemmiparae, Kräuter, die Knöpfe oder Glemellaria , kleine ſteinartige Kugel, die Knoſpen haben. in der Mitte durchbohret iſt. Gemonides, Art von Adlerſtein, nach dem Glomeratus, auf einen Klumpen gehåuft. Plinius. Glomus, Klumpe. Geniculatus, das viele Knoten an dem Glofloïdes, Foßile, das eine Menſchenzun- Geniculofus, Stengel hat. ge vorſtellet. Geniculum, Anote an dem Stengel oder Gloſſopetra, verſteinerter Fiſchzahn, (oder Halm einer Pflanze. fogenannte Solangenzunge). Glot ſowohl lateiniſcher als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXV > > Glottoïdes, was einer Zunge áhnlich fie- Guhr, Art flieſſender Streideerde. Metal- het. liſches Guhr, metalliſche von dem unter- Gluma, kleine Hülfe, worinnen das Korn irdiſchen Waſſer aufgelöſte und auf den eingehållet iſt, (Bålglein, der Kelch Klúften mit fortgeſchwemmete Erde. der Grasblumen). Gummea oder Gummen, Gummi. Glumi - formis, was die Form einer ſol- Gummifer, was Gummi trägt. chen Hülſe hat. Gygarteus, was die Form eines Weintrau- Glumoſus, Pflanze, deren Beere den Gaa- benkerns trágt. men in ſich ſchließt. Gymnodiſperma, Pflanze, die zwey unbes Gluten, Leim, den man aus den Stnorpeln decte Storner hat. oder Sehnen der Thiere zubereitet. Gymnomonoſperma, Pflanze, die nur eitt Goëmon, Seegraß. Siehe Fucus. unbedecktes Saamenkorn hat. Gomphoſis, Einfügung, Befeſtigung wie Gymnopolyſperma, Pflanze, die mehrere eines eingeſchlagenen Nagels. unbedeckte Saamenkörner hat. Gordius, ſehr kleiner Waſſerwurm, welc Gymnoptera, Inſekten, deren Flügel ohne Decken oder Scheiden ſind. cher Dragonneau genennet wird. Gorgonia, iſt eben ſo viel als Koral, (Rec Gymnoſperma, Pflanze , deren Saame un- bedeckt lieget. ratophyton). Gymnotetraſperma, Pflanze, welche vier Gracilis , klar, dünne, ſchwach. unbedeckte Saamenkörner hat. Gracirrhynchus, Zungenſtein mit Ohren, Gynandria, Pflanze, deren Staubfäden an einem Rabenſchnabel ähnlich. die Fruchtrohre angeheftet ſind. Gramen, Hundsjahn, Hundsgras. Gypſum, Gips. Graminifoliae, Pflanzen mit Blättern, die ſo wie die Blätter des Hundsjahns ause H. fehen. Grammatias, bie koſtbarſte und vorzügliche Halcyoneum, fiche Alcyonium. fte unter allen Sorten des Jaſpisſteins, Haemachates, Achat, der in das Rothe nach dem Plinius. (Eine rothe Jaz ſpielt, (rothgeaderter Achat.) ſpisart mit einem weiſſen Streif). Haematites, Blutſtein. Grammatolithus, Feuerſtein, an wel- Haeretula, verſteinerte Auſter, an welcher Grammites, chem man Buchſtae Spuren ſind, nach denen man ſchlieſſen ben, Zeilen 2c wahrnimmt. follte, daß ſie an Steinen oder Holz ges Granites, berſteinerte Seeigelſpitze. hangen wäre. Granivorus, was Stórner frißt. Halieuticon opus, Werk, das von der Fis Graphis, eigentlich ein Pinſel. foerer handelt. Graptolithus, Art von Dendriten Halinatron, ſiehe Natrum. Greffilia, wierfüſſige Thiere. Haliotis, Meerohr. Griphus, Rågel, oder eine råželhafte Haliotites, berſteinertes Mecrohr. Frage. Halo, Meteor, Luftzeichen, Kranz oder Hof um den Mond. Gryphites, ? Foſile, das wie eine Klaue, Gryphoïdes, s oder Frummer Schnabel Haloſachne, geſtaltet iſt. Haloſanthos, g Halo } } Meerſchaum. XXVI Alphabetiſches Verzeichniß Halotechnia, Wiſſenſchaft, welche von der Hephaeſtites, glänzender Stein, der die Ge- Natur der Salze und ihrer Vermiſchung genſtände wie ein Spiegel zurückwirft. mit andern Dingen handelt. Heptadactylus, was ſieben Finger hat. Haloteſſera, Spiegelſtein, der kleine Wür- Heptandria, Pflanze, die ſieben Staubfås fel vorſtellet. den hat. Halurgia, Kunſt, die Salze zu bearbeiten. Heptaodos, was ſieben Zähne hat. Hamellus, mit dem Beynamen Bicornis, Heptapetalus, was ſieben Blütenblätter hat. abgebrochenes Stück einer Conchylie, Heraclius lapis, fiehe Coticula. das einem Hacken, oder einem Kamm- Herbarium, Krauterbuch, ein Buch, in wel muſchelohr gleichet. ches getrocknete Sträuter geheftet wer- Hammites, Ammites, oder Ammonites, den. Haufen von kleinen Steinen, die durch Herbarius, was Kråuter iſfet. cornua, Šand an einander gehånget und einem Herbivorus, Fiſchrogen åhnlich ſind. Hermineus, mit Hermelin beſeßt. Hammonis cornu, lapis, fiehe Ammonis Heſperides, Garten, worin Pomeranzen- Harengites, Stein, der einen Hering vor- bäume gezogen werden. ſtellet. Heteroclitus, was unter keine Art gebracht werden kann. Harpa, Harfe, Conchylie von der Art der Geipundenen. Heteromorphus, Stein, der eine Figur hat, Hauſtellum, Conchylie, welche Schufe, ku- die in dem Mineralreich ganz ungewöhn- fe, Schnepfenkopf genennet wird, eine lich iſt. Art der Purpurſchnecken. Heteroſtrophus, mit unterſchiedenen Gür- Hederaceus, epheuförmig. teln. Hedyporphyra, Purpurſchnecke. Hexacrinus, mit ſechs Lilien, (rechseckigter Helicites, gewundener Stein. Encrinit.) Heliophorus, Stein, welcher wie die Son- Hexactinobolus, Seeſtern, der ſechs Strah- ne gebildet iſt. (an welchem eine Figur, len hat. die die Sonne vorſtellet, zu ſehen iſt.) Hexadactylus, mit ſechs Fingern. Heliotropium, Stein, eine Art von Jaſpis, Hexaëdrus, mit ſechs Seiten oder Flächen, der blaßblau und grün iſt. (Sonnenwen= (rechseckigter Stein.) dejaſpis.) Hexaforis, mit ſechs Deffnungen. Helix, kleine Windung. Hexagynia, Pflanze mit ſechs Staubwegen Helmintholitus, Stein, der einen Wurm oder Fruchtröhren. vorſtellet, (verſteinerter Wurm.) Hexandria, Pflanze mit ſechs Staubfåden. Helmontii ludus, Stein, mit verſchiedenen Hexapetalus, was ſechs Blütenblätter übereinander liegenden Blättern von hat. Kaßenſilber oder Talk, die in verſchiede- Hexaodos, was ſechs Zåhne hat. ne Figuren getheilt ſind. Hexapos, rechsfüßigt. Hemiptera, Inſekten, die halbe Flügel- Hexecantholithus Plinii, kleiner vielfarbig- decken haben. ter Edelſtein, nach dem Plinius. Hendecadactylus, mit eilf Fingern. Hieracites, Fofile, das eine ſchwarze Fe- Hepar Antimonii, Spießglasleber. derfarbe hat, (Habichtſtein.) Hepatites, Stein, der einer Leber åhnlich Hilum, kleiner ſchwarzer Flecke (Narbe) ſiehet, eine Art von Mergel. an den Bohnen. Hip- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griediſden genommener Wörter. XXVII Hippocampus marinus, Seepferd. Hyenites, Art von Marmor, der von Sie- Hippocephaloïdes, Stern einer Conchylie, na kommt. deren Schnabel zurückgebogen iſt; es be- Hylocineſis, Gährung. deutet auch einen verſteinerten Pferde- Hymenoptera, deſſen Flügel håutig, mem- Kopf. branoß ſind. Hippurites, Stein, der dem Roßſchwanz Hyophthalmus, Schweinsaug. oder Schachtelhalm ähnlich ſiehet. Hypenemia, unfruchtbare Eyer. Hiſpidus, haarig. Hypoamygdalites, was einem Mandelkerne Hodoeporicus liber, Reifebuch. áhnlich ſiehet. Hodegus, Führer, Geleitsmann. Hypocrater, Credenzteller, Präſentirſchaale. Holofteus, Art von Bruchſtein. Hypocrateri - formis, was wie ein Credenz- Holothuria, unförmliche Seekörper, die un- teller geſtaltet iſt. ter die thierartigen Pflanzen zu zählen Hypophylloſpermis, Saame, der auf der ſind. untern Fläche der Blátter wachſet. . Homonyma, unterſchiedene Dinge, die ei- Hyſterapetra, Steine, welche den nerley Namen führen. Hyſteroconchae, ; weiblichen Geburts- Homonymia, einerley Benennung verſchie- Hyſterolithus, j gliedern ähnlich ſe bener Dinge. hen, (Maunzenſteine.) Hoplites oder Hoplita, Stein, der eine mis Hyſteroxylon, Auswuchs am Birkenholz, neraliſche Mutter hat. der eben dieſe Geſtalt hat. Horrida, Brandhorn, eine Conchylie. Humerale, abgeſchnittener vorderſter Theil I. eines Fiſchrůckens. Humus, friſche Erde. Ianthinus, violetpurpurfårbig. Hybernaculum, Winterung, Gewächshaus lafpis grammatias, ſprenklichter Jaſpis, zur Aufbewahrung der Pflanzen im (Schriftjaſpis.) Winter. Jaſponyx, Onyr, welcher das wellenförmie Hybrida, Baſtardpflanze. ge von einem Jaſpis hat, (mit Feuer- Hydatites, oder Cymatites, wellenförmiges ſtein- oder Achatadern oder Flecken ver- Fobile. mengter Jaſpis.) Hydragogus, was bey einem Waſſerſüchti- Ichnevmon, aegyptiſcher Raße. gen das Waſſer abführet. Ichnographia, Plan eines Werkes. Hydroceratophyllon, ſteinerner ſtehender Ichor, ſcharfe wäſſerigte Feuchtigkeit im Kronleuchter, der durch verſteinernde Geblüte. Waſſer formirt worden. Ichthyites, Foßile, das wie ein Fiſch ausſies Hydrogonus, Stein, in welchem Waf , het. Hydrolithus, ſer enthalten iſt. Ichthyocolla, Fiſchleim, der aus den gåhen Hydrographicus, der eine Beſchreibung der ſchleimichten Feuchtigkeiten des Fiſches Wafer verfertiget. bereitet worden, (Mundleim, Hauffene Hydrophylacium, Waſſerbehältniß. blaſe.) Hydrophyllon, der Schuppenwurzel áhnlis Ichthyotondes, verſteinerter Fiſchiahn. che Pflanze. Ichthyodos, g 2 Ich- XXVIII Alphabetiſches Verzeichniß } > Ichthyographus, der die Fiſche beſchreibt. Ignivomus, was Feuer von fich giebt, Ichthyologia, ? Abhandlung von den Imantopodes oder Himantopodes , mit Ichthyographia, Fiſchen. krummen Füſſen. Ichthyomorphus, Stein, worauf die Figur Imbricatus, was die Geſtalt eines hohlen eines Fiſhes zu ſehen iſt. Ziegelſteines hat. Ichthyopetra, ? Stein, welchem Figuren Inaequiauritus, was ungleiche Ohren hat. Ichthyolithus, von Fiſchen eingedrů- Inaequilaterus, was ungleiche Seiten hat. cket ſind. Infrugifer, was keine Frucht trägt. Ichthyophagi, Fiſcheſſer. Infundibuli-formis, was wie ein Trichter Ichthyophilus, Liebhaber von Fiſchen. geformt ift. Ichthyoſperma, Fiſcherer, Fiſchro-Infundibulum, trichterförmiges Fußile. Ichthyoſpermation, ] gen, oder Fiſch- Ingemmamenta, fiehe Fluor. laich. Ingluvies, Stropf an den Vogeln. Ichthyoſpinus, Lapis ſpinus, Stein, auf Inodorus, was keinen Geruch von fich giebt. welchem ſich eingedrückte Figuren von Inquilinus, Miethmann, der in einem gea Fiſchen (kleinen Fiſchgråten) befinden. mietheten Hauß, das nicht ſein eigen Ichthyoſpondylus, verſteinertes Wirbelbein iſt, wohnt. von einem Fiſche. Infectifer, Stein, in welchem Inſecten eine Ichthyolteon, fiehe Bacillus geſchloßen ſind. Ichthyotrophium, Fiſchwerher , Fiſchbes Infe&tivorus, was Inſecten iſt. hålter. Intercapedo, Raum zwiſchen den Farben- Ichthyotypolithus, Abdruck eines Fiſches ſchattirungen (zwiſchen den Kammern) auf einen Stein. einer Conchylie. Iconographia, Beſchreibung von Bildern, Intercurſans, was hin und her lauft. Iconolithus, gebildeter Stein. Internodium, Stück an einem Stroh- oder Iconologia, Abhandlung von den Bildern. Rohrhalm zwiſcheu zwey Kinoten oder Gelenken. iconotheca, Ort, wo Bilder aufbewahret werden. Intubaceus, was etwas von Cichorien oder Endivien an ſich hat. Icofandria, mit ztvanzig Staubfäden. Icoteffaroëdricus, mit vier und gibanzig Involucrum, die Hülle, eine von den ſieben Arten eines Blumenkelches. Seiten oder Flächen. Iolithus, Stein, der einen Geruch gleich leterias, Stein, der wider die Gelbſucht here den Violen von ſich giebt. fen fóll. Iris, Criſtal, der ſo genennet wird, weil er Idiocrafis, Vereinigung, Zuſammentvach- einen Regenbogen vorſtellet. fung zweyer Fobilien in eins. Ifagoge, Einleitung in eine Wiſſenſchaft. Idiomorphus, Stein, der eine beſondere Fi- Ilidis Crinis, Frucht ohne Blätter, die ci- ner Coralle åhnlich ſiehet. Idiopathia, Idiopathie, Strankheit eines Iloceles, was zwer gleiche Beine hát. , Theils, die von ihrer in eben dieſem Ifogonius, deſſen Figur Winkel hat, die den Cheile fitzenden Urſache entſtehet. Winkeln einer andern Fignr gleich ſind. Idioſyncraſis, beſonderes Temperament, das Iudaicus lapis, Jubenſtein, Siehe Phoeni- iedem individuum eigen iſt. cites. gur hat. Iuli- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griedyiſchen genommener Wörter. XXIX / 3 Iulifer, was Sågen trägt. Lamia, gewiſſer Meerfiſch, der Gees oder Iulus, ången, Schwanzgen. Hayhund genennt wird. lunceus, aus Binſen gemacht. Lamidos, Zahn von einem ſolchen Fiſche. Iuncites, Stein, der der Figur der Binſen Lamium, Pflanze, die einem aufgeſperrten gleich kommt. Rachen áhnlich fiehet. Lamnium, ſchuppichtes aſchfarbenes Beint. K. Lampetri - formis, was wie eine Lamprettes (Neunaug, Bride) geſtaltet iſt. Kali, fiehe Alcali. Lanceolatus, einer kleinen Lange gleichenb. Kedria, Cedernpech, Cedernhars. Keratophyton oder Keratophyta, Gees Lapides caudae cancri, Fofile, ein höhler Stein, dem verſchiedene Wirbelbeine pflanzen von einer hornernen Subſtanz. von einem Krebſe eingedrückt ſind. Ķerrigysktor, walzenförmiger Spangen- ſtein, der voller Stnoten iſt. Lapides vaccini, Stúhſteine, verfteinerte Kupholithus, höckerichter Stein. Siche Kuhzähne, die durch und durch durchlos Selenites. chert ſind. Kymatites oder Cymatites, Art von Sterit- Lapillus, kleiner Kieſelſtein. ſtein. Lapis AleStorius, Stapaunenſtein. Apyrus, Stein, der noch nicht durchs L. Feuer gegangen iſt. Labecula, kleiner Flecke. Arabicus, Stein, der dem Elfenbein ähnlich ſiehet. Labeo, was groſſe Lefzen ober Lippen hat. Labiatus, wird von einer Blume geſagt, die Armenus, Lapis lazuli, Laſurſtein, einem aufgeſperrten Rachen gleithet. arınenianiſcher Stein. Alius oder Allius, ſiehe Allius. Labyrinthi - formis, labyrinthförmig. Atramentarius, Stein, der mit Vie Lac lunae, Marga, Erde oder Streide, die triol vermenget ift. in Steinen auf Felſen gefunden wird; mineraliſcher Lerchenſchwamm. (Monde • Bononienſis, Bomvniſcher Stein, Caſciarolanus, geivachſener Phor milch). - - Lucifer į phorus. Lacerta aquatica, Watereydere. Bulgolda, Stein, der ſo dick als eine Laciniata, wird von Blättern geſagt, die groſſe Haſelnuß iſt, und in einem Thier an den Seiten einwärts ausgeſchnitten re, Namens Bulgoldolf, gefunden wird. oder gczacht ſind. Calaminaris, Gallmer. Lacrymifer, was Thránen flieſſen läßt. - - Carpionum, Stein von einem Kare Lactifer, wvas Milch bey fich führt. pfenfiſche. Lacunofus, voller Höhlen und Spalten oder Caftoris, runder Stein, den man von Ritzen. den Bibern bekommt. Lacuſtres, Seefiſche. . - Chelidonius, Shwalbenſtein. Laganites, Fofile, das einem Suchen ihre Comenſis, grünlichter Serpena , lich fiehet. Colubrinus, tinſtein, der nahe bep Lagenites, einer Flaſche gleichend. Como einer Stadt in Ftalien gefunden Lamellaris, was blåttricht oder in wird, (und woraus man Töpfe, Ger Lamellatus, Blåtlein abgeſondert fchirre, und allerlep Hausgeråthe zubea Lamellnfus. iſt. reitet). 5 Lepis 1 . XXX Alphabetifdyes Verzeichnis D o Lapis Corvinus, ovalrunder Stein von dem Lapis Synodotites, Stein aus dem Gehirn Fiſche Corvo. eines Fiſches der Synodon, (Zahnfiſch, Heraclius, fiehe Heraclius. eine Art von Meerbrechſen) genennet wird. - Iluenfis, ſchwammichter Stein, der in der Inſel Elva gefunden wird. Syriacus, Tecolithus, Phoenicites. - Iudaicus, Judenſtein. Thermolithus, verſteinerte Feigbohne oder türkiſcher Wicken. Lebetum, fiehe Ollaris. Thracius, P. Thracius, Lydius, fiehe Coticula. Lyncis, Belemnit. Lappaceus, was der Klettenkrautpflanze Malacenſis, purpurfarbener Stein, áhnlich ſichet der in der Gallenblaſe des Stachel- Larynx, der inwendige obere Theil oder ſchweins im Königreiche Malacca gefun- Stopf der Luftrobre; auſſen aber am Hal- den wird. ſe der Adamsapfel. - Manganenſis, Art von Magneſia, Latercula, kleines Stück, das wie ein Back (Braunſtein). Ziegelſtein ausſicht. Medeae, ſchwarzer fabelhafter Stein. Laterculatus, was wie ein kleiner Ziegel Megaricus, fiehe Megaricus. ſtein geformt iſt. Meſpileus, ſiehe Meſpileus. Lati lumbrici vel taeniae, Würmer in den Obſidianus Plinii, glänzender Stein, Gebármen, (Bandwürmer, Neſtelivúrs von welchem Plinius redet. (Gagat). mer.) Ovi-formis, eyförmiger Stein. Lati - clavius, was eine Art von ſehr breiten Platten oder erhobenen Knopfen hat. Palumbarum, Taubenſtein. Lati - folius, breitblåttricht. Percae, Stein, welcher in dem Kopf Lati-formis , was eine breite Figur hat. eines Barſch oder Birjing gefunden Lati - pes, deifen Füſſe breit ſind. wird. Petrocorius, ſiehe Petrocorius. Lati - roſtes, was einen etwas breiten Schnabel hat. Phrygius, phrygiſcher Stein, der zum Fårben tauglich iſt. Latiufculus, ein wenig breit. Latrunculus, Wirbelbein, das die Form eis - Porcinus, rother Stein, der in nes verſteinerten faſt eyrunden Fiſches Schweinslebern gefunden tvird. hat. - Renalis, ſiehe Renalis. Legaria, Samius, . Samius. Hülſenfrüchte Legumina, Stillatitius, 1. Stillatitius. Leguminarius, wird von einem Wurm gee - - Sarnius, Stein aus dem Fluſſe Sarno. ſagt, der Hülſenfrüchte frißt. Schiſtus, R. Schiſtus. Lenticularis, linſenförmiger Stein. Serpentis, gegrabenes Ammonshorn. Lenti - formis, linſenförmig. Smectis , Erde, welche zur Wegneh- Lentiginofus, was Flecken von der Farbe mung der Unreinigkeiten dienlich iſt der Sommerſproſſen hat. (Walferde, Walferthon). Lepadites, verſteinerte Napfmuſchel. Specularis, 1. Specularis Lepidoptera, Inſecten, deren Flügel mit Suillus, ſtinkender Stein, der wie ein kleinen Schuppen, die wie hohle Ziegel- Schwein riedit. ſteine ausſehen, bedeckt ſind. . Lepi- fowohl lateiniſcher, ais aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXXI Lepidotes, Steinpflanze, die den Fiſch Limaculum, Zungenſtein, der einen der's fchuppen áhnlich fiehet. kürzten Schnecken vorſtellet. Lepis, ſquama aeris, Kupferhammerſchlag. Limnoftracites, kleine verſteinerte Seeaus Leptopolyginglymus, mit verſchiedenen Fleie ſter. nen Eingliederungen, Einlenkungen. Limnoſtreum, Auſter, die in Seen gefun- Leptopſephos, Art von Marmor oder ae ben wird. gyptiſchen Porphyr, der mit kleinen weiſ- Limofugus, was ſich bon lehm und fetter ſen Flecken geſprengt iſt. Erde náhrt. Lethifer, tödtlich, was den Todt derur- Limularia, dretjeckigter Zungenſtein, Deiſen racht. eine Seite fichier iſt. Leucáchates, bunter Achat, auf welchem Linguiformis, zungenförmig. weiſſe Adern laufen. Lingulatus, deren Blume aus Halbblümgen Leucelectrum, weiſler Bernſtein. beſteht. Leucochloros, grüner Stein mit weiſſen Liquorarius, wird von einem Wurm geſagt, Flecken. die fich in Feuchtigkeiten aufhalt. Leucochryſos, gelber Steint, der in das Liftronites, Art von Verſteinerter Auſter Weiſje fallt. mit ſehr tiefen Streifen. Leucogaea, Lithantrax, Steinkohle. Milchſtein. Leucographis, Lithiaſis, Stein, der ſich in den Mieren oder Leucomelanus, ſchwarz mit weiſſen Flecken. der Blaſe erzeugt, Nieren- oder Blae Leucophaeus, aſofarbig, fahlbraun, rotha ſenſtein. bräunlicht. Lintei - formis, leinwandförmig. Leucophthalmos, Stein, der das Weiſſe Litheofphorus, Stein, welcher einen Schein im menſchlichen Auge vorſtellet, (Onyx oder Glanz von ſich giebt. mit einem graugefärbten Ring, der dem Auge des Menſchen gleichet.) Lithizontes, Carfunkelit, welche mehr die Eigenſchaften eines gemeinen als eines Leucoſtietos, Porphyr mit weiffen Punkten, edlen Steins haben. Leucoſtrotos, mit weiſſen Steinen belegt, Lithobiblius, Stein, Welcher aegyptiſches gepflaſtert. Schilf oder auch anderes Seegraß vore Libanochrus, Štein, welcher der Farbe ſtellet. nach dem Wethrauch gleichet. Lithocalamus, Stein, welcher Stengel und Liber, inntvendige Rinde an einem Baum. Röhren von Pflanzen vorſtellt. Lichen, Gattung von Mooß, welches auf Lithocardites, . Bucardites. . Steinen oder an Bäumen wächſt. Lithocolla, Kútte der Steine. Licheni - formis, was die Form des Stein- leberkrauts hat. Lithodendron, Corall. Lichenites, Stein, welcher das Steinle Lithofungus, verſteinerter Erbſchwamm. berkraut vorſtellet. Lithogeneſis, Zcugung, Wachsthum der Ligniperdis, Wurm, welcher das Holz bea Steine. nagt. Lithogloſſus, zungenförmiger Stein. Ligonella, Berſteinerter Fiſhinoche, weicher Lithoglyphus, Stein, welcher eine gewiſſe wie eine Schaufel oder Spate geformt Figur ſo vorſtellet, als ob ſie mit Fleiß iſt. hineingehauen worden wäre. 5s Litho. XXXII Alphabetiſches Verzeichniß. } verſteinertes Hols. Lithographia, ? Abhandlung von den Lithoxyloïdes, Lithologia, Steinen. Lithoxylon, Lithographus, Autor, der von Stei- Lithoxylon Coryli, verſteinerte Haſelſtaude. Lithologus, nen handelt. Lithozous lapis, Stein, welcher Thiere vor- Lithomarga, mineraliſcher Lerchenſchwamm. Itellet. Lithomorphos, gebildeter Stein. Littorales, wird von Fiſchen geſagt, die Lithontripticus, wird von Arzneymitteln långſt dem Ufer hinſchwimmen. geſagt, die den Stein in Cörper zermal- Lituites, ? verſteinerte Röhre, die wie , mėn. Lituus, ein römiſcher Augurſtab Lithopaedium, verſteinertes Stind. oder Biſchofsſtab gebogen iſt. Lithophthalmos, Stein, welcher ein Aug Lobatopalmatus, in Lappen getheilt und vorſtellet. handförmig. Lithophylacium, Cabinet, worinnen eine Loculamentum, Saamenkapſel. Sammlung von Steinen enthalten iſt. Locularia, verſteinerter Knoche oder Sinn- Lithophyllos, Stein, welcher Blätter vor- backe von einer Kroge. Rellet. Loculus, kleine Höhlung. Lithophyton, Pflanze oder Theile derfelber, Locuſta, Pack oder Klumpe von Körnern, die verſteinert ſind. die in eine Haut eingewickelt ſind. Lithopteris, verſteinertes Farrnkraut. Locuſta, Heuſchrede, Art von Meerkrebſen, Lithoſmunda, Art von verſteinertem Far- Strabbe. renkraut. Lonchites, Stein, der einer Art von Far- Lithoſpermum, Meer - oder Perihirſen; renkraut áhnlich ſiehet. eine Pflanze, die einen Saamen wie Klei- ne Sandſteine hat. Longi - cauda, was einen langen Schwanz hat. Lithoſphorus, was Steine trågt. Lithoſpondylus, verſteinertes Wirbelbein Longi-caulis, was einen langen Stengel eines Fildes. hat. Lithoſporion, verſteinerte Hülſenfrucht. Longi - crurae Locuftae, Heuſchrecken, die Lithoftea, verſteinerte Beine. lange Schenkel oder Springfúſie haben. Lithoſtreum, verſteinerte Auſter. Longi-pes, langfüßigt. Lithoftrotion, moſaiſche Arbeit, mit Longi- roſter, was einen langen Schnabel ? Lithoftrotos, Steinen von verſchie- hat. Lithothamnus, dener Farbe gepfla- Loripes, was krumme Füße hat. ſtert, eingelegt. Lucernaria, Fofile, welches einem abgebro- Lithotheologia, Lehre von Gott aus Be- chenen Stücke vom Deckel einer Schild- trachtung der Steine. krot gleich fiehet. Lithotomus, Inſtrument zum Steinſdhnei- Lucubratiuncula , Kleines Werk, kleine Ab- den. handlung. Lithotrichomanes, Stein, auf welchem die Lumbricatus lapis, eben das was Cymatites. Figur des Frauenhaars, oder der Mauer- raute mit drey Blättern erblicket wird. Lumbrici - formis, was die Geſtalt eines Lithotypomorphus, Stein, dem eine gewiſ Wurms hat, der in den Gedärmen wach- Te Figur eingedrückt iſt. fet. Lithotyros, Stein, der einem Kåſeleib Lumbricus, Erdwurm, oder ein Wurm, der gleich ſieht. fich in Gedårmen erzeugt. Lu- ſowohl lateiniſcher, alt aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXXII Lupus, Name einer Art von Spinnen. Malacos, weich, ober auch eine ſchwachezar Lychnis, ein gewiſſer Edelftein, nach dem te Farbe. Plinius. Malicorium, Schaale von einem Granat- Lychnites, Art von Marmor, den man im apfel. Steinbruch bey dem Schein einer Lam- Malleatula, ſ. Lepidotes, Art von Steints pe ſchnitte. pflanzen. Lycodos, Bacfenzahn eines Scewolfs. Mallei - formis, hammerförmig. Lycoperdites, Fofile, welches ein verſteiner- Malleolus, neuer Rebſchoß am Weinſtock. ter Woifsſchwamm (Bofit, Bubenfift) Malvaceus, was der Pappel ähnlich fichet. genennet wird. Mammarius, mit groſſen Brüſten. Lycopodium, Wolfsfuß, eine Pflanze. Mammillaris, groſſer Seeigel, der Bruſte (Bárlapp, Gürtelkraut, Lówenfuß). warzen hat. Lycophthalmus, Stein, welcher ein Wolfs- Mandibula piſcis foſſilis, verſteinerter Fiſch- aug vorſtellet. Kinnbacke. Lydius lapis, Probierſtein. Mantiffa, Zugabe, Anhang zu einem Werk. Lyncis, ? Lyncur oder Luchts Manucodiata, Paradieſvogel, (Königsvo- Lyncurius lapis, j ſtein. gel). Lyfimachus, Marmor, der dem rhodifden Marathrum, Fengel. ähnlich iſt, und Goldadern hat. Lithargyrum, Schaum oder Schlacken von Marcaſſitaceus, Stein, worinnen Fobilien Metallen, und eigentlich von Silber. eingeſchloſſen ſind. Lithocolla, Siútte, eigentlich die Steine da- Marga, Mergel, oder mineraliſcher Lerchen- mit zu fütten. ſchwamm. Margarita, Perle. M. Margaritographia, Abhandlung von den Perlen. Macrocoſinicus, was zur groſſen Welt ge- Margo, Rand an der Oeffnung oder Můn- Höret. dung einer Conchylie. Macrocofmus, grote Welt. Marino-terreſtris, Fofile, das feinen Ur- Madrepora, Geekörper, Corallart, wie ein ſprung in dem Meer erhalten hat. Buſch oder Baum gewachſen, und vol- Mars, das Eiſen. ler Löcher, (Sternen, die durch den Maslographia, Titel eines deutſchen Bu. ganzen Stein durchgehen.) ches von den Alterthümern und der na: Maeandrites, Stein, der gleich dem Fluſſe türlichen Geſchichte, (des Dorfes Maſ en aanber viele Krümmungen hat, (Hirn- fel in Schleſien). ſtein.) Maſſa Coralloïdes, f. Cerebrites. Magnes, Magnetſtein. Maſtichinus, was von Maſtip iſt, oder dazu Magnelia, Braunſtein, eine Art von Mar- gehöret. kaſit. Maſtites, Stein, der Brüſte vorſtellet. Malachites, Malachit, Edelſtein, der ſo grún Maſtoïde vertice, was an ſeinem Wirbel wie Pappelblätter iſt. wie Brüſte geformt ift. Malacodermi, die weichen Fiſche. Maxillaria, groſſes verſteinertes kinnbackene Malacopterygii piſces, beinichte Fiſche mit förmiges Bein. Floßfedern ohne Gtadeln. Meconites, Stein, welcher dem Mohnfaas Malacoſtraca , weiche Schaalen habende men ähnlich fiehet, (Rogenſtein mit Thiere. Steinegern von Saamengroße.) 1 6 Me- XXXIV Alphabetiſches Verzeichniſ / Meconium, Unrath, der von den neugebohr- Metallaris, metallifirt. nen Thieren gehet. Metallicola, der in den Erstminen arbeitet. Medulla, Mark einer Pflanze. Metallifer, was Metallen zeuget. Medulla Saxorum, ſ. Marga. Metalli- fodina, Mine, worinnen Metalle Megaricus lapis, Stein, worauf Conchy- und Mineralien wachſen. lien oder Ammonshörner ſind, die denen Metallophylacium oder Metallotheca, Mes gleich fehen, welche ehemahls nach dem tallenkabinet. Pauſanias bey der Stadt Megara aus Metallophyton, Holz, das halb Pflange gegraben würden. und halb Mineral iſt. Melanogrammos, was ſchwarze Züge hat. Metalloſcopia , Unterſuchung von den Me- Melanoleucus, ſchwarz und weiß. tallen. Melanoſtiềtos, ſchwarzgefleckt. Metallotheca, Ort, wo man Metallen in Melanoſtomos, Schnecke mit einem ſchwar- Ordnung bringt und aufbewahret. gen Mund. Metallurgia, Arbeit in den Erstminen. Melanteria Diofcoridis, Art von ſchwarzem Metallurgica ars, Kunſt, die Metalle zu Vitriol , wovon Dioſcorides redet, bearbeiten. Cichwarzer Atramentſtein.) f. Chalcitis. Metallurgus, der Metalle verarbeitet. Melites, verſteinertes Eſchenholz. Metapedius, Ctein, der wie ein Men- Melitites, Stein, der einen Honiggeſchmack Metatarſus, fchenfuß gebildet iſt. hat. Meteorologia, Abhandlung von den Meteo Melittiae, Steine, welche Bienen borſtellen. ren, Lufterſcheinungen. Mellichryſos, honigfarbet und bergoldeter Mica, Fleines Kørn, oder Sandſtein, der Stein aus Indien, (honiggleicher Hya- wie Gold glänzet. cinth.) Micans, ſchimmernd, glänzend. Mellifer, tas Hortig trägt. Microcoſmus, die kleine Welt, oder der Melonifer, was Mielonen trágt. Menſch. Melopeponitės, Stein, der einer Melone Micrographia, Abhandlung von kleinen Ge- áhnlich ſicher. genſtanden, als Inſecten. Memphites, Art bon Onyr. Microphyſiotechnolamicum, Sammlung Menoides, Stein, der den Mond vorſtellet. von natürlichen Seltenheiten, die nur Menftruum, Aufba - und Sdyeideſaft ben durch Vergröſſerungsglas geſehen wer- den Chymifern. den können. Mentulites, . Priapolithus. Micula, kleines Korn, das wie Gold glänzet. Merycologia, Abhandlung von den wieder- Migratoria avis, Vogel, der den Ort ſeines Eauenden Shieren. Aufenthalts verändert und weiter zie- Meſpileus lapis, Stein, der einer Miſpel het. åhnlich ſichet. Millepeda, Stellerwurm. Metacarpus, Handknochen, flache Hand, Millepora, Art von Oradreporen, oder Theil der Hand zwiſchen den Fingern Seegetváchfen, die ſehr viel Locher haben. und der Handwurzel. Miltites, Art von Blutſtein, Rothel. Metacarpus, oder Carpolithus, Stein, der Mimoſa, Pflanze, Sinnkraut, Fühlkraut. einer Frucht gleich kommt. Minera Martis, Eiſenminen. Mine- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. *XXV weg hat. Minerales, Würmer, welche in Steinen Monochromatos, Camayeu) von einer und Minen wohnen. Farbe gemahlt, 8. E. ſchwarz in Chwara. Mineraliſatum, mineraliſirt. Monoclinia, Pflanze, deren Staubfaden Mineralogia, Abhandlung von den Minera- und Griffel in einem einzigen Becher ver- lien. einiget find. Mineralotheca, Mineralcabinet. Monococcos, was nur ein Saamenkorn hat. Minium, mineraliſches Bley, das am Feuer Monocotyledon, das nur ein Saamenblat zubereitet worden, Ninien, Mennig, hat. (der zubereitete Zinnober hieß bey den Monoconcha, einſchaalichte Conchylie. Alten eben ſo.) Monoculus, einåugigt. Minutulus, ſehr klein. Monodactylus, was nur einen Finger hat. Mify, Mineral, das aus rothem Vitriol ges Monodos, was nur einen Zahn hat. zogen worden, (gelber Atramentſtein.) Monoëcia, Pflanze, welche männliche und Mitrax, Sonnenſtein. weibliche Blüten zugleich auf einem Sto- Mochos, Baumſtein, der aus Mocha, einer cke trågt. amerikaniſchen Inſel kommt. Monogynia, Pflanze, die nur einen Staub- Modiolus, kleiner Scheffel, Name eines Sternſteins. Monolopos, was nur eine Furche hat. Molles, weiche Fiſche. Monopetalos, Pflanze, die nur ein Blüten- Molli-folius , mit weichen Blåttern. blat hat. Molochites, ſ. Malachites, Edelſtein, grå- Monophyllos, was nur ein Blat hat. ner Jaſpis, dichtes Stupfergrún. Monopodion, Safel, die nur einen Fuß hat. Molybdoena, Bleymine, (Waſſerbley.) Monopteros, was nur einen Flügel hat. Molybditis, ា eiſenfarbener Stein, Monopterygius, was nur eine Floßfeder hat. Molybdoïtes, (Waſſerbley.) Monopyrenus, Frucht, die nur einen Stern Monadelphia, Pflanze, deren Staubfaden hat. ſich in einen Büſchel, wie eine Rohre, Monoſpermos, was nur ein Saamenkorn vereinigen. hat. Monandria, Pflanze mit einem einzigen Monoftemonios, was nur einen Staubfas Staubfaden. Den hat. Monangia, Pflanze, mit einer einfachen Monoſtoma, einſchaalichte Conchylie. Saamenkapſel, worinnen verſchiedene Monothalamius, was nur eine Kammer hat. Saamenkörner enthalten ſind. Monaſtroïtes, Stein, der nur einen Stern Monothyros, einſchaalicht. hat. Monotos, was ein abgeſchnittenes, verkürz- tes Ohr hat. Monocarpa, Pflanze, die nur eine einzige Frucht trågt. Monozonos, was nur einen Gürtel hat. Monoceros, was nur ein Horn hat. Morion, ſchwarzer durchſichtiger Stein, (ſchwarzer Cryſtall.) Monocerotites, Horn von einem Einhorn, ein Fofile. Morochtus, eben der Stein als Galactites, (Milchſtein.) Monochelus, deſſen Fuß aus einem Stück beſtehet. Moſchifer, was Biſam ber fich führt. f 2 Muoi- 2 XXXVI Alphabetiſches Verzeichnis Mucilaginofus, fchleimicht, dicklicht, kleb- Muſtellinus, was eine Farbe hat, als wenn richt. es von der Sonne gebrannt worden wa- Mucronatus, ſpitig. re; wie ein Wieſelein gefärbt. Multangulus, vielwinklicht. Muftricula , kleiner Kiefelſtein, der eine Multicapfalaris, was mehrere Capſeln hat. Sträufelſchnecke vorſtellet; oder ein Multidigitatus, tas viele Finger hat. Schuhleiſten. Multifaria, leichtes Bein voller Löcher. Mycetites, ſ. Diſcus, und Diſcoïdes. Multifidus, in verſchiedene Finger zerſpalten. Myes, kleine Conchylien, die ben dem , Multiflorus, mit vielen Blumen. Myöſcae, J Plinius vorkommen. Multifora, oder Xylofteon, verſteinertes Myiodes , was ſeiner Figur nach Fliegen , vorſtellet. und leichtes Bein, das verſchiedene Löcher hat. Myiologia, Abhandlung von den Fliegen. Multigrana, Pflanze mit vielen Saamen- Myites, verſteinerte Mieſmuſchel; (Edel- körnern. ſtein, der einer Maus áhnlich ſiehet.) Multijugus, was in groſſer Anzahl vorhane Mylites, Mühlſtein. den iſt, oder nach verſchiedenen Arten, Myrmecias, Edelſtein mit ſchwarzen Sno- (façons.) ten, (Stein mit Ameiſenbildern.) Multilocularis, was viele Höhlungen hat. Myrmecophagus, Ameiſenfrefer; vierfuf- Multimammius, was viele Brüſte hat. ſiges amerikaniſches Thier, das keine Záhne, aber eine ſehr lange Zunge hat, Multipara, Weibgen, das verſchiedene Pun- und ſich von Ameiſen náhrct. gen zugleich gebieret. Myrrhites, myrrhenfarbener Stein. Multipeda, vielfüßigt, eben das Inſect als Millepeda. Myrtillites, Stein, welcher den Myrthens bláttern ähnlich ſiehet. Multiſetus, was viele Haare, Borſten hat. Mytiloïdes, Stein, der eine Mieſmuſchel Multiſiliquus, was viele Hülſen oder Schots vorſtellt. ten hat. Mytilopecten, Stammmuſchel, die wie eine Muria, Salzwaſſer von eingeſalzenen Fiſchen. verſteinerte Miicßmuſchel geformt iſt. Muricatus, was Stacheln wie die Stachel Mytulites, verſteinerte Mieſmuſchel. fchnecke hat. Murici-formis, was der Figur nach einer N. Stachelſchnecke gleich kommt. Muricites, verſteinerte Stachelſchnecke. Naphtha, Naphtha, Eropech. Muſci-formis, was dem Mooß áhnlich ſichet. Narciſlites, Stein, der einer Narciſſenblu- Muſco - fungus, Erdſchwamm, der mit me áhnlich fiehet. Mooß überzogen iſt. Narcoticus, Narkotiſch, was den Schmerz Muſculites, verſteinerte Mieſmuſchel. ſtillet. Mufculotypolithus, Abdruck einer Mies Natato - faltatorii piſces, Fiſche, die indem muſchel in einem Stein. fie ſchwimmen Sprünge machen. Muſculus, Natices, R. Nerites. Mutilus, Miesmuſchel. Nati-formis, was die Figur wie Hinterbac Mytilus, cken hat. Mytulus, Natron oder Anatron, Art vonweiffer Goda. Na- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXXVII • Natrauliſta, Naturforſcher. Nuci - formis, wird von einem Stein ge- Navicula, kleines Schiff dicfichaalichte ſagt, deffen Figur einer Nuß gleich Schiffkutteln. kommt. Nauplius, kleiner Fiſch, der fich in einer Nucleus, Stern, das innere einer Frucht Conchylie, die nicht ſein eigen iſt, auf- oder Conchylie. hält. Nummularis, was Münzen ähnlich fiehet. Nautilites, ? verſteinerte Schifffuttel. Nummulus, runder gefärbter Stein. Nautiloides, ) Nummus Diabolicus, Stein, der einer un- Nebritis, Stein, der eine Farbe, wie das gleichen Münze áhnlich fiehet; insgemein Fell eines Hirſchkalbes hat. Teufelsmünze genennt. Nectarium, die Theile an dem Grund des - Lapideus vel Siliceus,? was einer Blumenbechers, worinnen Honig ent- Modiolus, ] Mindfor= halten iſt. te ähnlich fiehet. Neotericus, neu. Nux maris, Meernus, (Seeer, Seeblaſe, Nephrolithus, Stein, welcher einer Miere eine Conchylie. åhnlich fiehet; (Nieren- oder Lendenſtein.) Nux moſchata lapidea, runder geſtreifter Neritites, verſteinerte Schwimm- Stiefelſtein, der einer Muſcatennuß gleich Neritodes, ſchnecke. fiehet. Neritoftomus, was einen Mund gleich den Nux vomica lapidea, runder, platter, ge- Schwimmſchnecken hat. ſtreifter Stein, welcher einem Stråen- Neritula, kleine Schwimmſchnecke. aug ähnlich fiehet. Nervi folia, faſerichte Blätter, (über wel Nyctophylaces, Art von Renher, der drey. che fiberähnliche Faſern laufen. vom Sopfe berabhangende Federn hat. Nevrophyllon, unbekannte, mineraliſirte Nympha, Nymphe, 1. Aurelia. Pflanze. Nympharena, Stein, der einem Jahn von Nevroptera, Inſecten, deren Flügel Fibern einem Seepferd ähnlich ſiehet. haben, die wie ein Netz geſchlungen ſind. Nigrogriſeus, ſchwarzgraulicht. Niloticus, was aus dem Milfluſſe kommt. Noctiluca, glänzender Wurm, der in der Oblongiuſculus, ein wenig lang, långlicht. Nacht leuchtet. Obrizum, Bernahme des feinen und reint geläuterten Goldes. Nodiflora, Blume, die Enotichte Blüten trågt. Obſidianus lapis, durchſichtiger ſchwarzer Nola, kleine Glode. Stein, der ſeinen Namen von einem ge- Nomenclator, der eine jede Sache mit ih- wiſſen Obfidius, der ihn zu erſt fand, rem Namen benennet. erhalten hat. Nomenclatura, Namenverzeichnis. Obtuſiuſculus, ein wenig ſtumpf. Nofodochium, Spital, oder Ort, wo man Ochroleucus, was in das Weiſſe und Ocker- Die Franken Auſtern pfleget. gelbe fällt; (gelbe Erde, die zum ma- Nucamentum, åtgen (an Nußbäumen len gebraucht wird.) und andern Pflanzen.) Ocreatula, Stück von einem Stein, das Nucifer, einem Menſchenfuß ähnlich fiehet. was Núffe trágt. Nuciger, oëtaëdrus, Achted'e, mit acht Flächen. E Otan- 0. | XXXVIII Alphabetiſches Verzeid,niß - O&tandria, Pflange, die acht Staubfáden Omphalo- lithos, Stein, der die Form ei- hat. nes Nabels hat. O&tonoculus, mit acht Augen. Omphalos, Dabel. Otopeda, was acht Füße hat. Onobrychis, Blat von einem verſteinerten Bofiſt; Hahnenkammflee, TürFiſcher Otopetalus, was acht Blütenblätter hat. Klee. otophyllus, tvas acht Blatter hat. Onomaſticum, Wörterbuch. Oculus, Stropf, Aug einer Pflanze. Onomatologia, Unterſuchung über die Wor- Beli, Stagenauge, (Turpeline, fal- ter einer Sprache fcher Opal. Ontologia, metaphoriſche Abhandlung von Cati, Sabenauge, Ebelſtein. den Dingen. Cancri, Srebsaug oder Stein. Onychinus, achatfarbig. Mundi, Augenonne, Achatonyr. Onychites, Stein, der wie ein Menſchen- --- Serpentis, ſ. Bufonites. nagel gefärbt iſt. Ocyophthalmos, was ein glänzendes und Onychitis, Art von Kobalt. ſcharfes Auge vorſtellet. Onychiun, Onyr, Art von Achat. Ocytocius, Adlerſtein, weil man glaubt, Onychophthalmus, achatfårbiges Katene daß er die Niederkunft erleichtert. aug. odontites, Oolithes, Stein, der einem Fiſchrogen áhrt Odontoïdes, verſteinerter Zahn. lich ſiehet, (Rogenſtein.) Odontolithus, Operculites, verſteinerter Deckel ciner Con- Odontopetra, verſteinerter Fiſchzaht. dylie. Oleagineus, was zum Delbaum gehört. Operculum, Deckel einer Conchylie. Oleoſoterreus, Miſchung aus Erde und Oel. Ophidion, kleiner Fiſch, der wie eine Schlange geformt iſt. Oleraceus, was Küchenkräutern ähnlich ſie- het. Ophiodontium, verſteinerter Schlangen- zahn. Oliganthes, was wenig Blüten hat. Ophiogloſſum, Schlangenzunge. Olivae-formis, olivenförmig. Ophioïdes, was einer Schlange åhnlich Ollaris, Art von Serpentinſtein, woraus fiehet. Gefáje verfertiget werden. Ophiomorphites, Fofile, das die Figur ei- Olofericus oder Holofericus, was von Sei- ner Schlange hat. den iſt. Ophites oder Spirites, Stein, welcher einer Ombria, Stein, der mit dem Regen herab- Schlangenhaut mit ihren Ringen nicht fållt, wie der Ceraunia mit dem Don- ungleich fiehet. ner, (Echinitſtein.) Opus Mulivum, muſib- oder moſaiſche Ar- beit. Ommatias, Stiefelſtein, der den vordern Theil eines Auges vorſtellet, mit einem - - Phrygium, geſtickte Arbeit. ſchtwarzen Augapfel auf einem weiffen Orbita, runder Stein, eines Zous im Durch- ſchnitt. Grund Orcadum lapilli, Art von runden Span- Omnivorus, was alle Dinge frißt. genſtein. Omphalo - clathratus, gitterförmiger Na- Orchites, Stein, der den Teſtickeln, Ho- bel. - den, ähnlich ſiehet. Orga- ſowohl lateiniſcher als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XXXIX 기 ​Organica, Verrichtung, zu welcher ein thie- Oſcabrion Carolinum perelegans, långliche riſcher Theil beſtimmt iſt. te Napfmuſchel, welche acht von einan- Orichalcum oder Aurichalcum, Meßing. der abgeſonderte Rippen hat. Oripendulus lapis, Stein, welchen die Ein- Oſmunda, (Oſmonde) Waſſerfarrenfraut, wohner von Braſilien in ihre durchli- Eichfarn. cherten Lippen hangen. Olliculum, kleines Bein, Stern. Orites, runder Stein, welcher auch Sideri- Ollifragus, Art von Oſteocolla, tes genennet wird. (Ragnetftein.) Ofteites, Stein von zerbrochenen Orneoſpinus, Schieferſtein mit Eſchenblåt- Oſteocolla, Sinochen, (Beinbruch, teri. Beinheil, Sinochenſtein.) Ornitheae, Steine, welche Vogel vor- Oſteolithologicus, Abhandlung von verſtei- ſtellen. nerten Knochen. Ornithogloſſum, Zungenſtein, der der Zun- Oſteolithos, verſteinertes Bein. ge eines Grünſpechts åhnlic, ſiehet, Oſteologia, Abhandlung von den Knohen. (Schlangenzunge.) Ornitholithus, Stein, der einen Vogel vor- Oſteopterygius, Fiſch, welcher beinichte Floßfedern bat. ſtellet, (verſteinerter Vogel.) Ornithographia, ? Abhandlung von Vi- Oftracion, Fofile , das wie ein Nets geformt Ornithologia, geln. Oftracites, berſteinterte Auſterſchaalen. Ornithologus, ber von Vögeln handelt. Oſtracitis, ſchwarzer Kobold, der ſich in den Ornithopodiolithus, Stein, welcher die Oefen anſetzt. Slauen von einem Pfau vorſtellet. Oſtracodermos, Schaalfiſch, Conchufient Ornithopodium, Pflanze, Vogelsflaue ges überhaupt. nannt. Oſtracographus, Schriftſteller, der von Ornithotrophium, Ort, wo man Vogel Conchylien handelt. hålt. Oſtracologia, Abhandlung von Conchylien. Orobias, Art von Weyhrauch, (ingleichen Oftracologicus, der von Conchylien handelt. Rogenſtein. Oſtracomorphites, ? Stein, der die Orobitis, Art von Berggrún. Oſtracomorphos lapis, Figur einer Orthocentros, rechter und hervorragender Conchylie hat. Mittelpunkt. Oſtreites, verſteinerte Auſter. Orthoceratites, gerade kammerichte Röhre, ein unbekanntes Fofile, (verſteinerte um Oſtreopečtinites, Fofile, das etwas von einer Auſter und etwas von einer Stamm- gewundene Schneck mit Zwiſchenfam- muſchel hat. mern.) Orthoceratotypolithus, Eindruck, den eine Oftreotypolithus, Eindruck einer Auſter auf einem Stein. ſolche Röhre auf einem Stein hinterlaf- ſen hat. Oſtrifer, was einen Ueberfluß an Muſtern hat. Orthoceros, eben das als Orthoceratites. Oftrinus, purpurfarbig. Ortygometra, Wachtel, ein Vogel. Oftrites, verſteinertes eſchenartiges Hols. Oryeta, Foßilien. Oftrum, Caft, welcher wie Purpur fårbet. Oryctographia, ? Beſchreibung oder Ab- Ovato-lanceolatus, was wie eine kleine obas Ory&tologia, handlung von den le Lanze gemacht iſt. Foßilien. Ovato-oblongus, oval långlicht. F Ovi- XL Alphabetiſches Verzeichnis Ovidu&tus, Gang, durch welchen die Eyer Papilionaceus, was dem Schmetterlingsflů- herauskommen. gel gleich fiebet. Ovum Anguinum, Art von Echiniten. Papillofus oder Papillatus, voller Warzen. Serpentinum, Art von Stein aus der Pappeſcens, deſſen Blumen anfangen in Inſel Maltha; Art von elfenbeinfarbe- Büſchel zuſamm zu wachſen. nen Stein oder Zungenſtein. Pappiflorus, Blüten mit Büſcheln. Marinum, Art von verſteinertem Seeigel. Pappofus, deſſen Blüten in Bücher ver- - Polypi, Art von Schiffkuttel. wachſen ſind. Oxyrrhynchus, Fiſd), der einen ſehr langen Pappus, Büſchel, Anfang einer Knoſpe, be- und ſpitigen Schnabel hat. ſonders am Weinſtock. Oxyftrombus, Cylinder, der mit Stacheln Papyraceus, papieren. verſehen iſt. Papyrifer, Bernahme des Nils, in welchem die Papierſtaude wächſt. P. Paradigma, Erempel, Muſter. Palata arbor, angepfählter Baum, Spalier, Paradigmaticus, was zu einem Muſter oder Erempel dienet. an der Wand ausgebreiteter Baum. Paraſitica, Pflanze, die ſich vom Saft einer Paleaceus, ſpreuern, ſtrohern. andern Pflanze náhrt, (Schmaroßers Palingeneſia, Palingeneſie, Wiedergeburt. pflanze.) Pallium Ducale, Herzogsmantel, eine Con- Paroetonium, Meerſchaum mit Lehm oder chylie. Schlamm vermiſcht. Palmata folia, Blätter, die von der Spike Pes equinus, Füllenhuf, Art eines Seeigels. gegen unten zu geſpalten ſind. Patellaria, verſteinerte Napfmu- Palmipes, was platte Füſſe, wie eine Gans, Patellites, fichel. hat. Pathologia, Abhandlung von den Krankhei- Paluſtres, Fiſche aus falzichten Pfützen. ten. Pangonius, Stein, welcher an allen Seiten Paucipeda, was wenig Füſſe hat. Winkel hat. Paxillum, Sinoche, der wie eine Spißruthe, Panicula, Státgen, Büſchel, Riffe oder dünner Stab, geformt iſt. Riſpe. Pectinatus, ? was die Form eines Paniculatus, was Käggen oder Büſchel hat. Pečtini-formis, Sammes hat. Panis aereus, gegoſſenes Bleyſtück, Silber- Pečtinites, verſteinerte Kammmuſchel. barre. Pečtinotypolithus, Abdruck einer Samm- - ſecalinus, ? Steine, welche einen muſchel auf einem Stein. triticeus, Ståß- oder Brodlaib Pe&tunculites, kleine verſteinerte Stammmu- vorſtellen. fchel ohne Ohren. Panſpermia, Miſchung aus allen Arten von Pe&tunculus, kleine Kammmuſthel. Saamen. Pedica, Kleines Wirbelbein von einem Fiſch, Pantarba, fabelhafter Stein, der alles an welches wie der Strick, womit man fich ziehet. Pferde ſpannet, geformt ift. Papaver, oder Papaverculum, Meco- Pedicellatus, was eine ſolche Geſtalt hat. nium. Stiel, an welchem ein Blatt Papilionaceus, Erbſenblume, . Petiolus, oder die Frucht banget. Pediculus, Pel- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XLI Pellis, Fell, Haut, oder Oberrock einer Cons Pentas, an der Zahl fünfe. chylie. Pentazonos, was fünf Gürteln hat. Pelorides Chamae, Art Don Conchylien, Pentexoche, Stein, der fünf Uuswüchre hat. (groſſe Gienmuſichel, die häufig bey dem Pepitas, ſpaniſches Wort, welches ſo viel Berge Pelorus in Sicilien gefunden als ein Stück eines unvermiſchten Gol- wird.) des bedeutet, das man in den Minen Peltation, Knoche, der wie ein etwas dicker von Chili und Peru findet. Helm geformt iſt. Peponifer, Frucht, die den melonen nahe Peltatus, halbmondförmig. kommt. Pelviformis, beckenförmig. Perdicites, Fofile, welches ſo gefärbt iſt, Penicilli formis, was die Form eines Pin- wie die Federn, welche die Rebhühner fels hat. an der Bruſt haben. (Rebhuhnſtein.) Penis, Schwanz an einem Thier, månnlic Perianthium, Blumendecke, Art des Kelches. ches Glied. Peribolus, Umfang, Umfaſſung. Pennatus, was Federn hat. Pericalamites, was ſich rings um das Schilf- Pentaceros, mit fünf Hörnern. rohr befindet. Pentachelus, deſſen Fuß in fünf Stücke Pericardium, Herzbeutel, eine ſtarke Haut, geſpalten iſt. in welche das Herz eingewickelt iſt; Pentacoccus, was fünf Saamenkorner hat. Saamenbeutel, die Hülfe des Blumen- Pentacrinus, Stein oder Stück von ei- ſaamens. nem Enfriniten, der auf ſeiner Ober- Pericarpium, worinn der Saame eingervic flache fünf Lilien vorſtellet. ckelt iſt. Pentactinobolos, was fünf Strahlen Pericochlium, Haut, welde um die Schnes Pentaĉtinoïdes, hat. che herumgehet. Pentatinodos, Pericyclofis, Umfang, Umfreiß. Penta&tis, Seeſtern mit fünf Strahlen. Periergia, Begierde, etwas, das einen nicht Pentadactylofafter, Seeſtern mit fünf di- angchet, zu ſehen oder zu erfahren. cken Strahlen. Periergos, der auf folche Art begierig iſt. Pentadactylus, was fünf Finger hat. Perileneos, Art von Achat, der einen weiſs Pentadoros, was fünf Spannen in die Hi- ſen Strahl hat. he hat. Perimeter, Runde, Umkreiß, Umfang. Pentagynia , Pflanze, die fünf Fruchtröhren Peripheria, Peripherie, Rundung, sufferer oder Staubwege hat. Rand. Pentandria, mit fünf Staubfáden. Periſterites, Fokile, das einer Taube ohne Pentangius, was fünf Oefnungen oder Ca- Flügel ähnlich ſiehet. nåle hat. Perficites, Foſile, das einer Pferſich ihns Pentangulus, Fünfecke, mit fünf Wint- = lich ſiehet. Pentagonus, Keln. Perſonatus, der eine Maske vor hat, (maſ Pentapetaloïdes, Foßile, das einer Blu- kenförmige Blume.) me mit fünf Blütenblåttern ähnlich Pertuſilla tetragona, das Obere an einer fiehet. viereckigten Röhre. Pentapetalus. was fünf Blütenblåtter hat. Petali -formis, was wie ein Blütenblat ges Pentaphyllites, Foßile, worauf das Penta- formt iſt. phyllum vorgeſtellet iſt. Petalon, Blütenblat. I Pe XLIT Alphabetiſches Verzeichniſ 1 3 Petrobryon, kann nichts anders ſeyn, als Phlogiſtos, phlogiſtiſche, brennbare, ? das Steinleberkraut, vielleicht l'Orfeil- Phlogiſticus, } leicht anzuzündende, aber le. (Art von Mooß, oder ein Lychen, unbekannte Materie. fo auf den Steinen und Felſen, ſonder- Phlogitis, Stein, der zu brennen ſcheint. tich an und in dem Meere, wächſet, und Phlogoſis, Entzündung. welcher, wenn mit Urin und Kalk ein Phoenicitis, Fudenſtein, der einer Eichel dunkelrother Teig daraus bereitet wird, ähnlich ſieht. der Seide, Wolle und den daraus ge- machten Zeugen eine ſchöne Farbe gibt.) Phoenicitis, Dattelförmiger Stein. Petrocorius lapis, Perigneur, Perigord, Phoenicopterus, Vogel, der rothe Flügel hat. Markaſit. (Art Mineral, ein harter und fchwerer ſchwarzer Stein, der von den Pholas, kleiner Schaalfiſch, der in Felſen- Goldſchmieden zum Amulliren und von ritzen wächſet und ſeinen Aufenthalt dar- den Dopfern zum Glaſiren gebraucht innen behålt. wird.) Pholidotos, Landthier mit Schuppen, wie Petroſilex, Stein, vom Geſchlecht der Stie- die Schlange. ſelſteine. Phryganium, unbekanntes Thier, von dem Peucites, . Elatites, Plinius redet. Phacites, linſenförmiges Fofile. Phycites, Stein, der dem Meergrab gleich Phalacnologia, Abhandlung von Wallfiſchen, ſiehet. öder von glángenden Würmern, oder Phyllitis, eine Pflanze, nach dem Dioſcorides. Scheinwürmern, Lichtmůcken. Phyllitis Mineralis, Art von verſteinertem Phalloïdes, Fußile, das einein mannlichen Farrenkraut. Gliede ähnlich fiehet. Phyllophilus, der ſeine Methode nach der Phallos, männliches Glied. Aehnlichkeit der Blåtter abfåßt. Pharmacitis, f. Ampelitis. Phyſiocriticus, Naturforſcher, der auf Pharmaceutica ars, Kunſt die Arzneymittel Schlüſſe der Vernunft, nicht aber der zuzubereiten. Erfahrung bauct. Phaſeolithos, Stein, der einer welchen oder Phyſiognomus, der den ſittlichen Charakter Schminkbohne áhnlich fiebet. der Menſchen aus ihrer Gerichtsbildung Phegites, Stein, der einer Buchenfrucht beurtheilt; der ſeine Methode von der áhnlich ſicher. Figint der Pflanzen herleitet. Phialites, Stein, der einer Phivle, glå- Phyſiologia, Studium der Natur, oder des fernen Flaſche der Chymiker, áhnlich fic- Geſchlechts der Pflanzen. het. Phyſiotamicum, Ort, wo man das, was Philobotanus, der die Botanik liebet. feltenes in der Naturgeſchichte anzutref= Philologia, Studium der ſchönen Wiffen fen iſt, faminet und aufbelvahret. Tchaften. Phytobaſanos, linterſuchungen, die Pflan- Philophyſicus, Liebhaber der Naturwiſſen- zen betreffend. daft. Phytoglyphus, ? Stein, der eine Pfan- Philyrites , Stein, welcher der innern Rin- Phytolithus,} ze vorſtellt. de cines Lindenbaums ähnlich fiehet. Phytographia, ? Abhandluug von der Phloginos, ockerfarbener Stein. Phytologia, Pflanzen Phy 2 / ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XLIII Phytologus, Verfaſſer einer Abhandlung Pifcator, Waſſertaucher, ein Vogel, der ſich von Pflanzen. unter das Waſſer tauchet, um Fiſche zu Phytomorphus, was eine Pflanze vorſtellt. erhaſchen. Phytopinax, Tabelle von den Pflanzen. Piſcivorus, was Fiſche iffet. Phytoſcopia, Betrachtung der Pflanzen. Pifolithus, Stein, der einer Erbre gleichet. Phytotypolithus, Stein, dem die Figur ei- Piſtacia lapidea, verſteinerte Piſtacien. ner Pflanze eingedrückt iſt. Piſtillarium, kleines Verſteinertes Bein, das Phytotorus, tvas Pflanzen iffet. einem Mörſelſtempfel áhnlich fiehet. Pigmentatus, geſchminkt, angeſtrichen. Piſtillus, Fruchtröhre, Staubweg. Pila marina, Art von Alcyonium (fiche Pityites, Stein, der dem Fichtenholz áhn- ſiehe oben) von runder Figur. lich ſiehet. Pilei-formis, wie ein Hut, eine Müte ge- Placenta Coralloïdes, R. Cerebrités. formt. Placenta, ? kleiner Kuchen, oder Saas Pilulifer, was kleine Kugeln trägt. Placentula, s menſtück. Pinacion, verſteinerter brauner Knoche, der Placenti - formis, was wie ein ſolcher Ku- , einem Fußboden mit viereckigten Stei- dhen geformt iſt. nen belegt, ähnlich ſiehet. Placitis, Art von Stobold, der durch Pinacotheca, Cabinet, wo man ſeltene Sa- Placodes, Sunſt zubereitet worden, chen aufhebet. oder ſich an den Wänden in den Defen Pinax, Wortverzeichniß , Regiſter. wie eine Rinde angelegt hat. Pinei-formis, fichtenförmig. Plagioplateus, Fiſch, deſſen Kopf verkürzt Pinguefaciens, was fett macht. iſt, weiter unten ſtehet, als” ſonſt ge- Pinna, Floßfeder. wöhnlich iſt. Pinnata, Blåtter, die längſt ihrem Aſte Plagioſtomus, groſſe verſteinerte Sammmu- hinab wie Flügel gereyhet (oder gefie- ſchel, die ſich in eine Spige endiget. dert) find. Plagiuri Piſces oder Cetacei, Fiſche, wie Pinnatifidus, was mit Flügeln oder Floßfe- Walfiſche ſo groß, die lebendig gebahren und den Schwanz horizontal tragen. dern verſehen iſt. Pinnatus, ? was kleine Flügel, oder Planiceps, mit einem Platten Kopf. Pinniger, Floßfedern hat. Plani - folius, mit platten, flachen Blåttern. Plani - petali, Blumen, die aus Halbblum- Pinnites, verſteinerte Steckmuſchel. gen zuſammen geſetzt ſind. Pinnophylax, was fich in Steckmuſchel- Planiuſculus, etwas platt. (chaalen aufhalt, (Pinnenwachter.) Plan - orbis, Art von Ammonshorn oder Pinnotheres, der Einſiedler, eine Art Streb- Flußſchnecke. (Tellerſchnecke.) ſe. Cancellus. Plantagineus, was ſeiner Natur nach dem Pinnula, kleine Feder. Breitwegerich oder Wegbreit (Plantin) Pinnularia, Bein oder Floßfeder von einem einem Kraute gleichet. Fiſch. Planțanimalia oder Zoophyta, Fiſche, von Pirites, Stein, der einer Birne denen man ungewiß iſt, ob ſie unter die Piriformis, abnlich ſichet. Pflanzen oder die Shiere zu zahlen ſind. Piffaphaltos, Miſchung von Pech und Hars. (Thierpflanzen.) Pla- / 1 2 XLIV Alphabetiſches Verzeichniſ gen iſt. Plaſtica vis, zeugende, bildende Kraft in der Polipario, italianiſches Wort, welches ein Natur. lýchrichten Körper bedeutet, worinnen Platyophthalmon, Beyname des Spießgla- ſich Polypen aufhalten. (Polypier.) ſes, ben dem Plinius. Pollen, Staub einer Blume, insbeſondre Platyrrhynchus, was einen breiten Schna- das feineſte Mehl, Staubmehr, Beu- bel, wie eine Ente, hat. telmehi. Platyſtomos, was einen weiten und breiten Polyacanthus, ſpaniſche Diſtel, (Wegdiſtel.) Mund hat. Polyactinobolus, was viele Strahlen hat. Plectarion, Helmförmiges Beint, oben mit Polyadelphia, Planze, deren Staubfáden einigen Gruben oder Vertiefungeu. in verſchiedene Büſchel verwachſen find. Ple&ri-formis, was wie ein Fiedelbaum, Polyandria, Pflanze mit vielen Staubfäden. womit die Saiten geſchlagen werden, Polyangius, was verſtiedene Oeffnungen oder auch wie ein Fiedelbogen geformt iſt. oder Röhren hat. Plectronites oder Roftrago, Zahn, der wie Polyaſtroïtes, mit vielen Sternen. ein Fiebelbogen oder Vogelſchnabel gebo- Polycarpos, deren Früchte ſehr zahlreich find. Polycaulis, Pfanze mit verſchiedenen Sten- Plemmyricus, Fluth, Anlauf der See. geln. Plevrocyſtos, das ſein Loch znm Auswurf Polyceps, was verſchiedene Köpfe hat. des Unraths an der Seite hat. Polyceratos, tvas verſchiedene hornförmige Plevronectes, Fiſch, der auf der Seite Auswůchre hat. fchivimmt. Polycoccos, mit vielen Saamenkornern. Plocamos Ifidis, Haupthaar der Iſis, ſchwar- Polyconcha, Conchylie, die mehrere Schaa- zes Koral, Art von Steinpflanze. len hat. Plumbago, Bleymine. Polydactylos, mit vielen Fingern. Plumula, Pflaumfederlein, das wollenwei- Polydaedalos, mit vielen Jrrgången. , che Rauhe an den Pflanzen. Polyëdros, vielſeitig. Plurifariam, auf verſchiedene Arten. Pluriformis, von verſchiedenen Geſtalten. Polyfimos, was von verſchiedener Düngung wådhjet. Plurivalvis, mit verſchiedenen Defnungen. Polygamia, Pflanze, die auf einem Sten- Pnigitis, Art von leimichter, Tópfercrde. gel mannliche und weibliche Blüten trägt. Poeantides, oder Gemonides, Art von Ad- lerſtein Polyginglymus, init verſchiedenen Einglie- Poeciloſpermos, mit verſchiedenen Saa- derungen. men, Marmor, in welchem verſchiedene Polygonus, bielwinklicht. verfteinerte Saamen angetroffen wer- Polygrammos, mit vielen Strichen oder den. Strahlen. Poederos, Art von Amethyſt, nach dem Polygraphia, Schrift auf verſchiedene Ar- Plinius. ten. Poechilos, nach verſchiedenen Arten (fa- Polygynia, Pflanze mit mchrern Griffeln. Polia Plinii, Edelſtein, der die Farbe wie Polyhedricus, vielwinkl:Ht (vielſeitig.) cht Geniſter, Ginſt oder Pfriemenkraut Polyhiſtor, Beyname eines Mannes, der hat, nach dem Plinius. ſehr viele Wijſenſchaften innen hat. Poly- çons.) rowohl lareiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. XLV Polyleptoginglymus, Art von Purpurmu- Porphyroïdes, Art verſteinerter Stachel- ſchel, die verſchiedene kleine Gewerbe ſchnecken mit Spiten. hat. Porpites, knopfförmiger Erdſchwamm. Polylopos, was verſchiedene Rinden hat. Porraceus, lauchfarbig. Polymitus, aus Fáðen von verſchiedenen Portellaria, Art von Zahn, der wie ein Erb- Farben gewebt. ſenbalg geformt iſt.cat Polymorphos, 1 von verſchiedenen Figu- Porus, Toffitein, Art von Stein, worin- Polymorphites, } ren, (vielgeſtaltig). nen ſich Inſekten aufhalten. Polypetalus, mit verſchiedenen Blütenblåt- Porus Cervinus, Art von Noral. tern. Pramnion, ſehr ſchwarzer durchſichtiger Polyphyllus, mit vielen Blåttern. Stein. Polypoda, vielfúßiges Thier. Priapolithos, Priapolite, Stein, der den Polypodium, Mineral, Stein, welcher die Naturgliedern eines Manns gleich fiehet. Pflanze Polipode (Engelſüß, Baum- Priſma, Priſma, långlichte, dichte Figur, farn, Tropfenwurzel) vorſtellt. die mehr als vier gleiche und gerade Sei- Polypofus, polypenförmig. ten hat; (insbeſondre ein drevſeitiges Polypus, Polype, weichartiger Fiſch oder Glaß.) Wurm. X Priſmaticus, was die Figur eines Priſma Polypyrenus, mit vielen Fruchtfernen. hat. Polyfpermos, mit vielen Saamenkörnern. Pro - Archithalaffus, Vice-Admiral einer Polyftachis, mit vielen Qehren. Conchylie. Jog Polyſtemon, mit vielen Staubfaden. Proboſcis, Bienenruſſel. Polythalamos, mit vicien Kammern. Procera arbor, Baum mit einem langen Stamm. Polytrichum, Frauenhaar, Mauerrauten. Proceffus, Fortſak. Polytomus, mit vielen an einander gefügten Stůcken. Prodromus, Werk, das einem andern vor- Polyvalvis, vielſchaalidhte Conchilie. ausgeſchickt wird, und daſſelbe anküne diget. Polyzonos, was viele Gürteln hat. Prolifer, mit verſchiedenen Zwiebeln an Ge- Pomacinifer, was Kernfrüchte trägt. wachſen; oder weit ausgebreitete Wur- Pomifer, was groſſe Früchte trägt. zel. Pomoflifer, was Kernfrüchte trágt. blog Prolifer, was feine Art fortpflanzt, ſeines Pompholyx, metalliſcher Satz, weiß Gall- gleichen zeuget. mei genannt. (Aſche von den Metallen, Prolobus, Kropf an Vögeln. die aus dem Ofen fliegt; weiſſer Hüte Prominulus , was ein wenig auswärts her- tenrauch, Flockgeſtåube.) aus gehet. Pompilus, Art von Schiffkuttel, Papier- Promuſcis, Rüffel, eben ſo viel als Pro- nautilus. boſcis. rodrs, we Porcellanites, Berſteinerte Porcellanmuſchel. Promus-condus, Haußhofmeiſter. Porphyreticus, purpurfarbener Marmor. Pronus, vorwärts gekrümmt, abwärts Hart- Porphyrites, rother und weißgefleckter Mar- gend. mor, Art von Porphur. siboly Propatulus, mit einer ſehr breiten Oeffnung. m Pro. XLVI Alphabetiſdjes Verzeichniſ Proſopopoeia, Redefigur, da man Perfo: Punctulatus , gedúpfelt, mit Puncten be- , nen und lebloſe Dinge redend einführt. fprengt. Pruna, glúende Kohle. Puniceus, hochroth, faſtanienbraun, pur- Prunellarium, Stein, welcher einen Pflau- purfarbig. menfern vorſtellt. Purpurites, verſteinerte Purpurſchneckc. Prunifer, was Pflaumen trågt. Putamen, Eyer-Mandel- oder Slusſchaale; Pruni-formis, Pflaumenförmig. Schuppe; Conchylie. Pfaronius, vielfarbiger Stein. Putaminula, kleines abgebrochenes Stück Pfettites, Stein, der dem Seefafan, einem von einein Spangenſtein. platten Seefiſich, oder Platteiß (Tur- Pyrabolicus, der Feuer aus Feuerſteinen bot,) gleichet. fohlágt. Pſeudo-Achates, falſcher Achat. Pyren, blibenförmiger Stein. Pſeudo-Adamas, falſcher Diamant. Pyrimachus, Art von weiſſen Feuerſteint Pfeudo-Chymia, falſche Chymie. Der fich ſchmelzen läßt und bisweilen Pſeudo-Corallium, falſch Coral. durchſichtig iſt. (Wafferiesling.) Pſeudo-flores, falde Blumen. Pyrifterium, Gitter, Feuerroſt, wo die Pſeudo-lepidotes, falſcher Stein, der den Stohlen und Ache in den Oefen durchfallt. Fiſchſchuppen gleichet. Pyritologia, Abhandlung von den Feuers Pſeudonymia, falſithe untergeſchobene Bez ſteinen. nennung. Pyrophorus, was Feuer ber fich führt. Pſeudopalus, falſcher Opal. Pyrophylacium, Feuerbehältniß. Pſeudophyton, falſche Pflanze. Pyropoecilos, was eine Farbe wie einge- Pſeudo-fophus, falſcher Gelehrter. (Seicht- brannte Flecken hat. gelehrter. Pyropus, Art von Carfunkel. Pteris, . Filix. Pyrotechnia, Pyrotechnie, (Feucriverfors Pterygographia, Abhandlung von den Flú- kunſt,) Kunſt, dichte Körper duro Feuer geln der Inſecte. aufzuidſen und ſie in andre Subſtanzen Pterygoides, flügelförmig. zu verwandeln. Pulchriflorae, Pflanzen, die ſchöne Blumen Pyxidatus, wie ein Buchſe geformt. , haben. Pyxis oder Pyxidula, kleine Büchre, oder Pullifer, was ſchwarze, dunkelfarbige Blu- Loch einer Conchylie. men trägt. Pyxoïdes, Moos, das wie eine Büchſe gee Pulpa, Fleiſch einer Pflanze, Frucht eines formt. Thieres. Pulverulentus, was Staub gibt. Q Pumex, Binſenſtein. Pumicoſus, dem Bimſenſtein ähnlich. Quadrella, geſtrahlte vierſchaalichte Mere Pumila, oder Nana arbor, Zwerg - und an- Ferſcheide. dre Bäume, welche die Gartner zu gee Quadricapſularis, Pflanze mit vier Saga wiffen Figuren beſdonciben. menkapſeln. Pun&tularia, balg- oder Hülſenförmiges For Quadrifariam, auf viererley Art. file. Quadrifaſciatus, was vier Binden hat. Qua- fowohl lateiniſcher als aus dem Griecsiſchen genommener Wörter. xLv Quadrifidus, was in vier Stücke geſpalten iſt. Reni - formis, nierenförmig. Quadrilocularis, mit vier kleinen Fächern. Reſinifer, was Harz bey fich führt. Quadripennis, Vogel mit vier Flügeln. Retepora, Seekörper, deren bcher einem Quadrifulcus, in vier Furchen getheilt. Fiſchernetze åhnlich ſehen. Quadrivalvis, vierſchaalicht. Rhabdos, Ruthe, Stab. Quadrivaſcularis, mit vier Blumenkelchen. Rhachis, Rückgrab. Quartzofus, voller Quarz. Rhizoïdes, berſteinerte Wurzel. Quartzum, Quarz, Stiefel. Rhizoïdes, ? Fobile, das in einen Stein Quinquecapſularis, was fünf Saamenkape Rhizolithus, } verwandelt worden. feln hat. Rhizophora, Pflanze, die Wurzelfreſſer ge- Quinquecornutus, was fünf Hörner hat. nennet wird. Quinquedentatus, was fünf Záhne hat. Rhizotomus, der ſeine Methode von den Quinquefariam, auf fünferley Art. Wurzeln der Pflanzen herleitet. Quinquefidus, in fünf Theile zerſpalten. Rhodites, Art verſteinerten Storaus. Quinquefoliatus, mit fünf Blättern. Rhododendron, Baum mit roſenáhnlichen Blüten, oder Oleanderbaum, Unhol- Quinquelocularis, mit fünf Stapfeln, Hih denkraut. lungen. Quinquevalvis, ? mit fünf Schaalen, Rhodoflorus, was roſenáhnliche Blüten Quinque valvula, fünfſchaalicht. trägt. Quinquevaſcularis, mit fünf Blumenkele Rhombiſcus, groſſer Fiſchzahn, ein Fofile. chen. Rhombites, ein verſteinerter Cylinder. Rhomboidalis, cylinderförmig. R. Rhomboïdes, Cylinder, oder Walze, eine Racemifer, was Srauben trågt. Conchylie; Arche Noå. Radiatula, Fofile, dein Porpiten áhnlich. Rhyncholithos, Stein, der wie ein Schnas Radicula, kleine Wurzel einer noch unzeitie bel, oder Seeigelſpite geformt iſt. gen Frucht oder Saamens. Ricinus, Art einer kleinen verſteinerten Radiolus, Fudenſtein, der wie ein Oliven- Hülſe. kern geformt iſt. Ri&tus, Deffitung des Mundes. Radius, Seeigelſpite. Riparius, was an einem Fußgeſtade wohnt. Radularia, Stein aus dem Geſchlecht der Rifagallum, (Realgal) rother Arſenik. Sternſteine. (Operment.) Ramale, abgehauener dürrer Baumaſt. Roftrago, fiehe Plectronites. Raftellatus was wie ein Karſt- oder Rechen- Rotundifolius, mit runden Blättern jahn geformt iſt. Raftellum, unbekanntes zahnförmiges Fors Rotundiuſculus, ein wenig rund. file. Rubellaceus, hellroth. Reconditorium, Behåltniß. Rubetites, ſ. Bufonites und Batrachites. Recticeps, mit einem geraden Stopf. Rubrica, rothe Erde. Re&tirofter, deſſen Schnabel gerad ift. Rufulus, ein wenig roth. Rectunguis, was gerade Klauen hat. Rugatula, Stein, der ein wenig gerunzele Recurvirofter, mit zurückgebogenem Schna- iſt, aus dem Geſchlecht der Curviroftra. bel. Rugoſula, Foßile, das ein wenig gerunzelt Renalis lapis, nierenförmiger Stein. iſt, aus dem Geſchlecht der Curviroſtra. 1 m2 Ru. XLVIII 161 do Alphabetiſches Verzeichniſ spain Rupeſtris, was einem Felſen ähnlich ſichet, Saponarius, was die Eigenſchaft der Geife oder dazu gehört. hat. about Ruſſus, roth. Saponella, aſchfarbiger Stein. Rutellum impicatum, verſteinerter Fiſch- Sarcitis, Stein, der dem Rindsfleiſch ahn- zahn, beffen Spitze ſchwarz und glan- lich fiehet. zend iſt. Sarococolla, Gummi, das zum Heften der Rutellus, brennendroth. Wunden tauglich iſt. Sarcodendrum, Baum, der dergleichen S. Gummi gibt. Sabinites, Stein, welcher den Blåttern ei- Sarcophagus, Stein, welcher das Fleiſch nes Seven- oder Sadenbaums áhnlich verzehrt, und wovon die Alten ihre fichet. Sárge verfertigten. Saccifer, was einen Sack trágt. Sarda, Carnior. puit Saccus, Sack. Sardachates, Achat, der Sardonich genen- Sacondion, hyacinthenfarbener Amethyſt. net wird. . Sagda, lauchfarbener Stein, der ſich an das Sargazo, Art von Fucus; Scegraß. paino Holz der Schiffe anlegt. Sarıenticius, ? deffen Zweige wie Wein- . Sagittarius, wie eine Pfeilſpiße geformt. Sarmentoſus, 5 reben ausſehen. Sagitti-formis, pfeilformig. Sativus, wird von einer Pflanze geſagt, die Sal nitrum, Salpeter. gepflanzt werden muß. Salamandrologia, Abhandlung von den Sa: Saxifodina, Steinbruch. lamandern. Saxifraga, Pflanze, von der man glaubt, Salicites, Stein, welcher den Weidenblåt- daß ſie die Kraft gehabt habe, die Stei- tern ähnlich fiehet. ne in der Blaſe zu zermalmen. timo Salifodina, Salzgrube. Saxum petrofum, Stiefelſtein, Halbſteint. Salinarium, Fiſchwirbelbein, das wie ein Scalpellus, Art von ſchwarzen Zungenſtein, Salgfaß geformt iſt. Stück von einem Fiſchzahn. Samius lapis, Stein, aus der Inſel Sa- mos, den man für den Trippel hält. Scalprum, fchneidendes Inſtrument der Wundärzte und Schuhmacher. Sandalides, Datteln, von einer Art Palm- baum; die wegen ihrer Nchnlichkeit mit Scaphoïdes, Art Auſter ohne Streifen. dem Sandelholz ſo genennet iverden. Scaphoides, wie ein Kahn oder Nache ge- Sandalidis, Sandalitis, Foßile, das cinein formt. Zweige von einem Sandelbaum áhnlich Scaphula, verſteinerte Haut, die einem fiehet. Seeigelzahn ſtatt einer Scheide dienet. Sandarachâ velatus, mit Orangeroth be- Scapularia, Schulterblat eines Thieres. COM deckt. Scapus, Stamm eines Baums, Spindel Sandyx, ſ. Minium. einer Conchylie. * Santerna, Art von Berggrin, das zum Sceletites, verſteinertes Skelet von einem Goldioten tauglich iſt. Menſchen, Crokodil oder andcrm Thier. Saphera, blau Glaſur Der Topfer; ein fapa Sceletos, griechiſches Adicktivum, von wel- phirfarbenies Mineral. 796 chem das Wort Skelet abſtammet. 2 Sce- lowohl lateiniſcher, als aus dem Griedziſchen genommener Wörter. XLIX - Scelites, Fofile, das einem Menſchenfuß Scutulatus, wie ein Met gervebt oder gee gleichet. flochten. Scheda, Kleines Blat, worauf die Alten Scutulum, kleines Bein, das der Schulter ſchrieben. eines Fiſches åhnlich fiehet. Schediaſma, ein in der Eile verfertig- Scyphoïdes, Stein, der eine Trinkſchaale Schedion, tes Werk. vorſtellt. Schema, Figur, Stellung der Figuren. Securi - formis, beil- oder artförmig. Schiſtos, ſafrangelber Talf, Art Mineral. Segmentatus, von Stücken, die verſchiede Schiſtus lapis, Foßile aus dem Geſchlechte ne Farben haben, geſtickt. der Blutſtcine. Selenites, Selenit, (Spathſtein,) minera- Schiftus anthracites, eine andre Art von lifcher cryſtalliner Stein. dieſem Stein, von einer Stohlenfarbe. Semi - alatus, halbbeflügelt. Schizopodes, Foßile, das einem Menſchen- Semi - bilocularis, deſſen halber Theil des fuß ähnlich fiehet. Corpers zwo Höhlen hat. Sciagraphia, erſter Entwurf, Hauptinnhalt Semi- ferus, halb wild, Nonſtrum, Un- eines Werks. geheuer. Sciſfilis, was ſich leicht ſpalten oder dinei- Semi-flofculofus, mit Halbblůmgen. den läßt. Semi-flofculus, Halbblúmgen. Scobinatus, was wie eine Feile geformt iſt. Semi-hiulcus, aufgeſpalten. Scolecias, Geronnenes, welches Würmern Semi - horrida, Conchylie, welche das weif- ähnlich ſicher. fe Brandhorn genennt wird. Scolopax, Schnepfe, (Sågefiſch, ein Fiſch ) Semi-lunaris, mit halbrundem Mund. mit einer langen Schnauße.) Seminifer, was Saamen trägt. (von Pflan- Scolopendrita, ? Stein, der einer Meer- , acn.) Scolopendrites, aſſel, (einer Art Semi - opacus, ein wenig dicht, ſchatticht, von giftigem Wurm mit vielen Füſſen an dunkel. den Seiten ähnlich fiehet. Semi-orbiculatus, zur Hälfte rund. Scombri-formis, wird von einem Marmor Semi-pedalis, einen halben Fuß lang. geſagt, der der Haut einer Makrele, (ei- Semi. te&tus, halbbedeckt. nes gerviſſen Fiſches, åhnlich ſichet. Sepimentum, Scheidetvand. Scoparius, deſſen Arme wie ein Beſen ge- formt find; oder einer, der mit einem Sepites, Stein, der einem Black - ober Beſen Fehret. Dintenfiſche åhnlich ſiehet. Scopula, Stück von einem Fiſh Finnbacken. Seplaſia, Ort zu Capua, (einer Stadt in Ftalien,) wo man Rauchwerk und an- Scorpioïdes, was einem Scorpionſchwange dre Apothekerwaaren feil hatte. gleich fiehet. Seplaſiarius, der dergleichen verkaufte; Sala Scriniolum, kleine Siſte, kleiner Schrank. benfrámer. Scrotum, Haut, in welcher die Teſtifeln Septum intermedium, Scheiðeigand, die eingewickelt find; (Beutel.) in einer Hülfe die Fachgen, worinnen die Scrupoſus, rauh anzufühlen. Körner liegen, abſondert. Scutellatus, ? Serpenti - formis, wie eine Schlange ge- fchildförmig. Scuti - formis, wunden, gefrúmmet. 1 Ser- L Alphabetiſches Verzeichniſ 2 Serra, Shwerdtfiſch ein Seefiſch. Siliquatus, Serrula, } (Sågfiſch.) Siliquifer, hülſenformig, oder was Serratula, Pflanze, eine Art von Jacée, Siliquoſus, Hülfen hat. (Schartenfraut, Farber-Scharten.) Siliculofus, Serratulum, gezihnelter Kern einer unbes Silveſtris, wild, aus dem Wald. kannten Conchylie. Similagites, was einem Brod von Getreyd- Serratus, gezähnelt. mehl gleich fiehet. Serrella, kleiner, gekerbter verſteinerter Similaris, von einerley Natur oder Art. Zungenſtein. Siphunculus, Foſile, kleine gewundene Rih Sertolaria, in Italianiſchen, eine Art von re in der Gröſſe eines kleinen Fingers. Seegraß mit runden Blättern. Sitophoros, wird von einem Boden, der Sesquipedalis, anderthalb Fuß lang. an Getreud fruchtbar iſt, geſagt. Seſlibulum, Knoche, ſehr breites und ſchwarz. Smeetis, Art von Mergel oder Seifenerde, rothés Fofile. oder Speckſtein. Selfilis, Pflanze, die einen Kopf hat, der Smilaces, Stein, der der Winde, Wind- aber nicht in die Höhe ſchieſſet. glocklein, Zaunglócklein, ähnlich fiehet. Sétifer, was Haare tråget. Smyris, fehr barter Stein. Sexcapſularis, was fechs Capſeln hat. Solea equina, Pferdhufeifen. Sexlocularis, was ſechs Hólungen, Få- Solearia, Kinoche, der von einer Fiſchſchul- cher hat. ter zu ſeyn ſcheinet. Sexpes, was ſechs Fúſle hat. Solen, Meſſerſcheide, Meſſerſchaale, eine Seechonchylie, die wie eine Röhre ge- Sextula, der ſechſte Theil einer Unze. Saxualifta, der das Syſtem annimmt, wel- Soleni - formis, was twie eine ſolche Conchy- formt iſt. ches ſich auf das Geſchlecht der Pflan lie geformt iſt. zen gründet. Siderammonites, eiſenfarbenes Ammons: Solenites, verſteinerte Meſſerſcheide, Fobile. horn. Solideſcens, was dicht wird. Siderites, Stein, der wie polirtes Eiſen Solidipes, deffen Fuß aus einem einzigen glanzet. Stücke beſteht. Siderobezoarites, Beſoart, der zu Etſen Solidiuſculus, ein wenig dicht. metallifirt worden. Siderocaryites, Nuß, die zu Eiſen metallic Solidungulus, deſſen Klaue Dicht, hart iſt. . Solitarius, der Einſiedler, eine Conchylie; ſirt worden. Sideroïdes, metalliſirte Conchylie. der Wurm, der ſonſt Taenia heißt. Sideromycetes, Erdſchwamm, der zu Stein Sory oder Sori, harter aus Vitriol erzeug- metallijirt worden. ter und den Alten unbekannter Körper ; Siliceus, ſo hart als Stiefelftein. (Bergſchwefel.) Silicula, kleine Hülfe von einer Hülſen- Spadiceus, hellroth. frucht. Spagiricus, Alchimiſte. Siliqua, Hülſe, worinnen Körner oder Spartopolios, Stein, der eine Art von Po- Früchte enthalten ſind lia (gewiffer Edelſtein) iſt. Siliquafter, Siliquaſtrum, Fofile, das ei- Spatangus, eine gewiſſe Gattung von See nem Erbſenbalg åbnlich fiehet. igel. Spa- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. LI Spatangoïdes, Seeigel, der Spatangus ge- Spongiolites, Stein, der einem Ersa nennet wird, ein Fofile. ſchwamın gleichet. Spatha, Húlle einer Blume, (erſte Dattel- Spongiophytum, Pflanze, die einem Erda frucht.) ſchwamm áhnlich fiehet. Spathaceus, was wie ein Spatel, deffen ſich Spongites, Fofile, Das einem Erdichtamm Die Wundärzte bedienen, geformt iſt. gleichet. Spathi-formis, eben dieſes. Spuma lupi, ſchwarzer Stein, der dem gleich Spatum, Spathſtein, mineraliſcher Stein. fiehet, den man im Zinn findet. Speclarion, Art von Seleniten. Spurius, deifen Vater unbekannt iſt. Specularis lapis, Talk, oder Gips. Maris, Art von verſteinertem Alcyo- nium. (S. oben.) Sphecodes, Stein, der eine Weſpe vor- ſtellet. Squalidiuſculus, ein wenig ſchmutzig. Sphaerocarpos, Frucht, die die Geſtalt ei- Squamillatus, voller Rinden, die wie Schup ner runden Kugel hat. pen ausſehen: Spongiolithos, Kleiner verſteinerter Erde Stachioïdes, wie eine Uehre geformt. ſchwamm. Stagma, Tropfe, der an einem Ort heraba Sphragis, geſternter Stein. S. Afteria. tropft. Spicatus, Ohrenförmig. Stalaćtica ars, Kunſt zu beſtilliren. Spicilegium, Aufleſung der nach der Erndte Stala&tiferus, was Tropfſteinen vder Wall- noch zurückgebliebenen Aehren. ſteinert áhnlich fiehet. Spina, ſo viel als Carena, der Boden oder Stala&ticus, was wie Tropfſteine geformt Stiel der Schiffskuttel iſt, oder zu denſelben gehört. Spina, ſo viel als Crifta, Büſchel, Samm, Stalactites, ſteinichtes durchſichtiges Geront (Bergleichen die Hähne haben.) nenes, das Nadeln und Pyramiden for- mirt. Spinifer, was ein Rückgrad oder Grá Spiniger, ten hat. Stalagmias, Vitriol, der tropfenteiß herab- träufelt. Spinus lapis, ſchwarzer Stein, oder viel- mehr hart gewordenes Mech. Stalagmites, ſteinichtes und dunkelfarbe Spira, Areißlinie, die ſich wie eine Schrau- nes Geronnenes, von einer runden Fia be herumwindet. gur. . Spirites, Stein, der wie eine Schlange ge Stamina, Staubfäden an Blumen. , wunden iſt. Stamineus, was Staubfåden hat. Spiſſus, dick, dicht. Staminifer, was Staubfäden tråget. Spithama, Maaß von neun Zollen. Staurolithus, freugförmiger Stein. Spodium, Tutien, (Metallaſche, Hütten- Steatites, Stein, der dem Unſchlitt gleich rauch).) fiehet. Spondylites, Verſteinerte Auſter, die wie Stelechites, Stein, der einem abgehauenen ein Eſelshuf geformt iſt. Baumſtamm gleich fiehet. Spondylolithae, verſteinerte Wirbelbeine ei- Stellaris, nes Ammonshorns. geſterntér Stein. Stellites, Spondylolithos, Foßile, Das einem kleinen Stellatus, ſternförmig. Rådgradwirbelbein áhnlich fiehet. Stelli-formis, eben daſſelbe. Spondylus, Auſter, die das Eſelshuf genen- Stelochites, Art von Oſtrocollen, (Sies net wird. be oben.) } 1 2 Ste- LII Alphabetiſches Berzeichnis Stenomarga, ſ. Lithomarga. Stylus, Stiel am Obſt; Hülfe eines storns. Stigma, Merkmahl, Zeichen, Punkt, Brand- Suaveolus, wohlriechend. mahti Subacutus, ein tvenig ſcharf. Stigmatus, gezeichnet, boller Punkte. Subafper, ein wenig rauh. Stigmites, Fofile, das mit Punkten gezeich- Subcampanulatus, ein wenig glockenförmig. net iſt. Subcapitatus, Pflanze, die nur einen halben Stillaticius lapis, ſ. Stalactites. Kopf hat. Stipes, Stock, Stamm eines abgehauenen Subconiformis, ein wenig kegelförmig. Baums. Subcordatus, ein wenig berzförmig. Stipula, Stoppeln, die Röhre oder Sten- Subcotaceus, was einem Schleifſtein ein gel der Sornáhre. wenig gleichet. Stiria, Eiſzapfe. Subcultratus, ein wenig meſicrförmig. Stiri - formis, ciſzapfenförmig. Subcylindraceus, ein wenig cyinder- Stobaeus, kleine Auſter, die einem Todten- Subcylindricus, förmig. Fopf ähnlich ſiehet. Subdiaphanus, ein wenig durchſichtig. Stolo, Sprößlein, Reiß, Augen, Knoſpen Subermontanum, Urt von Amiant. an einer Pflanze. Subfarinaceus, ein wenig ſtaubicht. (von Stomona, Stahl, Hammerſchlag, Sinder. Pflanzen.) Strabelus, wie eine Schraube gemacht. Subflavus, faſt gelb Stramineus, ftroheen. Subfrutex, Strauch, Staude. (Art Pflan- Stratum, Lager, oder Schichte von Steinen. ze oder Straui , deren Stengel von der Stria, Streife, Strahl. Wurzel aufſdsiekt, und holzidyte Acſte und Fleine Blätter trägt, welche nicht, Striatula, Stein, der eine wie ein Bogen wie an andern Pflanzen welf tverdeit gekrümmte Pflanze vorſtellet. und abfallen, ſondern das ganze Jahr Striatus, geſtrahlt, gefurcht. Durd grünen; dergleichen die Rauter Strigillaria, verſteinertes Bein, mit Strah- der Pop, der Saivey, 20. 20.) len, die wie Striegelzähne ausſehen. Subfuſcus, fallbraun, rothbräunlicht. Strigofula, Art verſteinerter Auſter, mit Subhirſutus, ein wenig haaricht, fachlicht. ſehr tiefen Streifen. Subjectus, an eines andern Stelle geſest. Strix, die Hühlung einer Furche. Subincarnatus, was der Fleiſchfarbe nahe Strobili - formis, was eine Form wie Tann- kommt. zapfen hat. Subniger, ſchwarzlicht. Strombites, Fofile. Subopacus, ein wenig ſchatticht, dunkel. Strombites, kegel- oder ſchraubenförmiges Subpellucidus, ein wenig durchſchimmernd. Fobile. Strombotypolithus, Eindruck einer Sdrai: Subpriſmaticus, ein wenig priſmatific. be auf einem Stein. Subpurpurafcens, ein wenig in das Purs Strombus, Schraube, Art von Conchylien, purfarbene fallend. die wie eine Schraube gewunden. Subrotundus, ein wenig rund. Styloïdes, Stein, der wie eine Säule ge- Subrupeſtris, ein wenig wild; am Felſen formt iſt. hangend. 2 Sub- ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. LIIT Subſpathaceus, was ein wenig wie ein Spa- Synochos, beſtändiges Fieber, ohne ab- tel der Wundärzte geformt iſt. wechſelnde heftige Anfälle. Subſtillicidium, Abtriefen eines Waſſers Synopſis, Plan, kurzer Begriffeines Werks. oder Flüßigen, welches tropfenweiſe Synopticus, in einem kurzen Begriff vorge- herabfällt. ſtellet. Subucularis, was eine Hülle, eine Hülſe hat. Syriacus lapis, Judenſtein. Subucula, Hautlein, Hülſe. Syringites, hohler Stein, der wie der Theil Subventaneus, unfruchtbar. eincs Schilfrohrs, der ſich zwiſchen zween Subvireſcens, ein wenig grünend. Sinoten befindet, geformt iſt. Subulatus, durdylöchert, durchbohret wie Syringium, Fobile, das an allen Seiten be: mit einer Schuſteraal. waffnet, (ſtachlicht) iſt; oder Stück von einer Krebsſcheere. Succifer, was den Nahrungsaft trágt. Succus concretus, Foſile, das aus einem Syringoïdes, mit vier Blåttern, die wie eis ne Roſe abgetheilt ſind. verhärteten Flüßigen entſtanden. Suillus lapis, Art von Bezoard oder Syſtematicus, wird von einem Chriftſtel Yer, der ordentlich, ſyſtematiſch denket, Schweinsſtein. geſagt. Sulcatula, Kinoche, der wie eine Scheere von eincin Seekrebs geformt iſt. T. Superlithiaſis, Stein, der mit einem andern wie mit einer Rinde überzogen. Taenia, (Bandelette, Ruban,) Art von eis Surculofus, was an Reißgen oder Sprog nem ſehr langen und platten Wurm, der gen einen Ueberfluß hat. fich in den menſchlichen Gebármen er- Surculus, Reiß, Knoſpe, Sprößgen. zeugt. Sutularia, Stück von einem Fiſhzahn mit Talea, abgeſchnittener Zweig, der in die Ers einer Nath bis an den Rand. degeſteckt wird, um zu wurzeln; Pfropf- Sycites, Stein, der einer Feige ähnlich fie- reiß, Segling, Gorenke. het. Talus, Knöchelteint Syenites, Art von gefleckten Granit, der Tardi - gradus, was langſam gehet. in der Gegend der Stadt Siena gefuis Tartarum, Weinſtein, Salz, das ſich in den wird. den Weinfäſſern wie eine ſteinichte Ring Syfinus, Stein, der, wann er mit Oel ge- de anſett. ſchmiert worden, im Feuer ſchwarz tvird. Theca, Capſel, Ort, wo man eine gewiſſe Symmorphos, einer Sache gleichförmig. Sache aufhebt. Symphyſis, Gelenkung zweyer Sinochen. Technicus, was eine gewiſſe Kunſt betrift. Sychyſis, Verwirrung. Technoglyphus, Stein, welcher gewiſſen Werken der Kunſt ähnlich fiehet. Syncraſis, Temperatur, die aus der Mi- Technomorphus, Stein, der verſchiedenen fchung verſchiedener Dinge entſteht. Dingen gleich fichei. Syndeſmos, Band ztver verſchiedener Dinge. Technophylacium, Cabinet verfchiedener Syngeneſia, Pflanze, Deren Staubfäden zu Werke der Kunſt. oberſt in einen Cylinder verwachſen Tecolithos, Stein, der wie ein Olitenkern fino. geforatit ift; Sudenſtein. Tel- LIV Alphabetifdes Verzeichniß Tellina, Tellmuſchel, Art kleiner Mießmu- Teſſellatus Pyrites, gewürfelt, mit vier- fchel. edichten Figuren eingelegt. Tellini-formis, einer Tellmufchel in der Teſſerae luſoriae Badenſes, Foßilien, die Figur áhnlich. bey Baden gefunden werden und wie Tellinites, kleine verſteinerte Miesmuſchel. Würfel ausſehen. Tellinotypolithus, Eindruck einer Miesmu- Teſſerula, kleiner Stein, der zu eingeleg- ſchel auf einem Stein. ten Arbeiten tauglich iſt. Tentaculatus, Thier, das mit Füſſen (pat. Teſtaceus, was eine Steinſchaale hat, zum tes) Stachel oder Hirnern verſehen iſt. Unterſchico der Thiere, die rindichte Tentaculnm, Art von Fuß (patte) Stachel Schaalen haben. oder Horn, das an einem Thiere her: Teſticulata, teftickernförmige Wurzeln. ausgehct. Teſtula, kleines irdenes Gefáß, kleine Con- Tephria, afchfarbiger Marmor. chylie. Tephritis, aſchfarbiger Stein, der die Fi- Teſtularia, Art von Sinoche, unbekanntes gur eines halben Mondes eingedrückt rothes Fofile. hat. Tethea, Art von Auſter; nach andern, eja Terebellnm, Zwick - oder Hohlbohrer. ne Thierpflanze. Terebinthizura Jaſpis, Jaſpis, deſſen Far: Tethyon, Waſſerſchwamm, Seeneſel. be dem Sapphir nahe kommt. Tetracarpus, was vier Saamenkorner hat. Terebratula, kleiner Bohrer. Tetrachelus, deſſen Fuß in vier Stücke ge- Terebratula, der Hahn und die Henne; die ſpalten iſt. nämliche Conchylie, als Concha rarior Tetracoccos, was vier Sterne hat. anoinia, Tetractinobolon, Sternſtein mit vier Terebratulites, die nämliche Conchylie, ver- Strahlen. ſteinert. Tetradactylus, was vier Finger hat. Terebratulum, Conchylie, die wie ein Få- Tetradecaëdrus, was vierzehen Seiten cher geformt und deren Schnabel durch- oder Flächen hat. löchert iſt. Tetradynamia, Pflanze mit vier Staubfa- Teredo- marina, Wurm, welcher an den den, zween langen und zween kurzen. Shiffen das Holz benaget, und der Tetraëdricus, ? mit vier Seiten, oder , in einer Röhre oder einem Gehäuſe Tetraëdrus, Flächen. wohnt. Teres, rund und lang. Tetraforis, mit vier Deffnungen. Teretes, Beynahme der Würmer, die in Tetragonus, mit vier Winkeln den Dårmen wachſen. Tetragynia, Pflanze mit vier Fruchtrohren. Tereti - formis, was eine lange und runde Tetrandria, Pflanze mit vier Staubfåden Figur hat, Tetrangius, was vier Röhren hat. Teretiufculus, deffen Geſtalt ein wenig Tetraodos, was vier Zähne hat. lang und rund iſt. Tetrapetalae, Pflanzen mit vier Blüten- Ternatanus, aus der Inſel Ternate, einer blåttern. von den Molucken. Tetrapedaloïdes, Binme mit vier Blåte Terrificatum, was zu Erde wird. tern. Te- fowohl lateiniſcher als aus dem Griechifden genommener Wörter. LV } Tetraphyllus, vierbláttericht. Titanaceratophyton, Art von Seegraß, des Tetrapodes, vierfüßige Thiere. ren Zweige zu äuſſerſt ſich wie Hörner Tetrapodologia, Abhandlung von den vier- endigen. füßigen Shieren. Tomentum, Fåfelgen, oder Wolle, die ſich Tetrapterygius, was vier Floßfedern hat. auf den Blåttern befindet. Tetrapyrenus, was vier Ferne oder Tonſilla, Pfahl, der mit einer Spiße oder Tetrafpermus, Stórner hat. Stachel verſehen. Textilis, (Pannus) gelvirkter Stoff Tophus, Cofſtein, tochrichter Stein. Thalamus, Kammer oder Höhlung atiſchen Tophus juvencarum, Haarkugel, die man den Scheidewånden eines Schifffuttels in dem Magen der Kühe findet; Art von oder Ammonshorns. Bezoard. Thalamus, Grund, Boden eines Blumene. Topophilus, Pflanze, die an keinem andern kelchs, wo der Saame liegt. Ort, als da, wo ſie natürlich wadft, Thalaffinus, mergrünfárbtg. ſo gut fortkommt. Toreuma, in Gold oder Silber ausgeſto- Thalaſlites, von einer Seenatur. dhene Arbeit, erhabenes Bilbwerf. Thaumatographia naturalis, Abhandlung Toreumaticus, was die Kunſt, ſolche Ar- über die wunderbaren Seltenheiten der beiten zu verfertigen, betrift. Natur. Toraceras, gekammert, mit groſſen breiter Theamedes, Stein, der ſolche Eigenſchaf- ten hat, die dem Magnet ganz entgegen Torofuſculus, was kleine Sinoten hat. und rothen Flecken. find. Totipennia, die ihre Flügel ganz haben. Theogonia , Zeugung und Geburt der Göte Trabi-formis, wie ein Balken geformt. ter. Trachalus, sufferſte Ende der obern Spite Theoreticus, was zur Theorie gehört. an einer Purpurſchnecke. Therapeia, Kunſt, fichere Mittel zur Hei- Trachea, Luftröbre. lung der Strankheiten anzuweiſen. Trachodes, rauh. Thermiolithus,berſteinerte Weigbohs Thracius lapis, fchwarzer Adatfrein. Achatſtein Thermites, nen, Wolfsbohnen Tragopogon, Bocksbart, eine Pflange. oder türkiſche Wicken. Trapezoïdes, wie ein Viereck geforint. Thorax, die Bruſt (Bruſthöhle.) Triandria, Pflanze mit drey Staubfåden. Thracius lapis, Art von ſchwarzen Achat= Triangius, was drey Röhren hat. Tribulus, ſtechendes Kraut, Diſtel; Stas ſtein. chelſchnecke. Thyites lapis, grünlichter, ſehr harter Tricapſularis, mit drey Capſeln. Stein. Triceps, brenköpficht. Thyreoïdes, Korn, welches wie ein kleiner Trichelus, deſſen Fuß in drey Theile geſpal- Seeigel geformt iſt. ten iſt. Thyriſites oder Thyrlites, korallenförmiger Trichites, Art von verſteinerten Frauen Stein. haar, die rothgefärbt iſt. Thyrſiger, Kräuter, die lange Stengel, Trichomanes, Frauenhaar, ein Straut. Dorſen, tragen. Tricoccus, mit dret) Sörnern. Tricuſpidalis, was brey Spigen Thyrſus, laktukenſtengel, Stengel. Tricuſpidatus, hat. Tintinnabuli - formis, glockenförmig. Tridacna, Auſter, die beiſfet; nach dem Tipula, Inſect, des auf dem Waſſer lauft. Plinius, 2 } Tri- 12 LVI Alphabetiſches Berzeichniß 2 2 Trida&tylus, was dren Finger hat. Trochi- formis, kräufelförmig: Tridens, dreyzackicht. Trochilites, verſteinerte Strauſelſohne- Tridentula, Zungenſtein, der drey Záhne Trochites, ſchnecke, die wie ein hat. Rað ausſieht. Trifariam, auf dreyerler Arten. Trochitellus, Kleine runde Sus Trifaſciatus, was drey Binden hat. Trochitus, gel. Trifidus, dreymal geſpalten. Trochleare, runder und langer Stein, der auf verſchicdene Arten geſtirnt iſt. Trifoliatus, breybláttricht. Trochulus, kleine Krauſelſchnecke. Trifurcatus, dreyzackigt. Trigonella, verſteinerte dreyecfichte Con Trochus, Kräuſelſchnecke , eine Conchylic. chylie. Tuber, Buckel, Höcker, Stuote. Trigonus, breycckigt, breywinklidyt. Tuberi-formis, was wie ein Kinote ge- formt ift. Trigynia, Pflanze mit drey Staubfáden. Tuberoſus, voller Knoten und Buckel, hó- Trilobatus, in drcy Lappen getheilt. cFericht. Trilocularis, was drey Höhlen hat. Tubi - formis, wie eine Röhre geformt. Trinervium, Blat mit drey Nerven, Adern. Tubi - petalum, rührenförmiges Blüten- Trinucleus, was drc) Sterne hat. blatt. Triophthalmus, Stein, der drey Augen Tubiporus, ? röhrförmiges Foßile, ver- vorſtellet. Tubularius, s ſteinerte Röhre: Triopſis, Vorſtellung von drey Seiten. Tubularia purpurea, ſteinichte Pflanze, Triorches, ? Stein, der drey Teſti- Seeorgeliverk. Triorchites, ) ckeln vorſtellet. Tubuli vermiculares, kleine verſteinerte Wurmrohren. Tripela, Trippel. Tubulites, Foßile, welches Wurmröhren Tripennis, was drey Federn hat. vorſtellet. Tripetalus, was drey Blútenblätter hat. Turbinata, Schraubſchnecke. Triphyllus, was drey Blatter hat. Turbinatus, ſchraubenförmig, was fich in Tripterygius, was drey Floßfedern hat. eine Spike endiget. Tripyrenus, was drey Sterne oder Körner Turbinites, Foſile, von der vorigen Figur. bat. Turbinotypolithus, Stein, dem die Figur Triquetrus, dreyeckigt. einer Schraubenſchnecke eingedrückt iſt. Triſeides, von drey Seiten vorgeſtellt, oder Turbo, Shraube, wie ein Segel geformt. was drey Flächen hat. Turfa, Corf, Brennerde. Trifetus, tvas an drei Seiten Haare hat. Turfifodina, Dorfgrube. Triskoedecagonus, Stein, der dreijchen Turgidiuſculus, ein wenig aufgeblaſen. Winkel hat. Turio, junges Jahrſproblein, der zarteſte Triticites, kleiner Stein, der Getrende- Schuß der Baume. Körnern ähnlich ſiehet. Tuſſilago, Pflanze, der Eſelsfuß genannt. Trivalvis, was drey Stücke (Schaalen) Tutia, arabiſches Wort; ſ. Spodium. hat. Tympanoïdes, trommelförmiger Stein. Trivaſcularis, Blume mit drery Kielchen. Tympanotonos, wie eine Trommel geſpannt. Typo- 2 2 ſowohl lateiniſcher, als aus dem Griechiſchen genommener Wörter. LVII Typolithus, Stein, mit einer eingedrückten Veſtivorax, Wurm, der Zeuge anfrißt. Figur einer Conchylie. Vexillum, oberſtes Blat an den Blumen. Tyrius, purpurfarb. Vimen, Garte, záhe Weide, Staude, der Tyromorphites, kåſeförmiges Foßile. ſen Zweige ſehr ſchwank find. Virga, Ruthe; kleine Reißgen. V. Virgulta, Geſträuche, die nichts als Ru- then tragen. Vaginipennia, Inſecten, die über ihre Flů- Viſcivorus, was Vogelleim frißt. gel Scheiden haben. Vitellus, Gelbe im Ey, Eyerdotter. Valva, halbflügelichte Defnung einer Con- Viticula, kleiner Weinſtock. chylie. Viticulae, Weinſtockleint. Valvatus , geflügelt (mit Thürflügeln verſe- Vitifer, was Weinſtöcke trågt. hen.) Vitigineus, was vom Weinſtock herkommt. Varech, ſ. Fucus. Vitrefcens, was zu Glaß wird. Variatula, Steint, deffen Figur ſehr man- nichfaltig iſt. Umbellatus, wie ein Regen- oder Son Umbellifer, s nenſchirm geformt. Variegatus, geſprengt, buntſcheckicht. Umbilicatus, hohl, wie ein Nabel. Variola, Blatter, kleine Pocke. Umbilicus, Mabel. Variolites, was Zeichen trägt, die den Nar- ben von Kinderpocken ähnlich ſehen. Umbilicus marinus, Foſile, Deckel einer Vaſculoſus wie ein Blumenkelch geformt. Conchylie; (Venusnabel.) Umbo, Buckel, Hocker; das Erhabene an Venetus, von blauer Farbe. Edelſteinen. Venter vel uterus cryſtallinus, Art von Umbonatus, voller Höcker. Adlerſtein. Umbonellus, ein Stein, der wie ein Sce- Vermicularia marina, Art von Halcyonium, apfel geſtaltet iſt, und ſich aus Sand- mit dem Beynamen Mileſium. körnern zuſammengeſellt hat. Vermicularis, wurmförmig. Uncinatus, backenförmig. Vermiculatus, wie eingelegte oder moſaiſche Uncunguis, deſſen Klauen krumm wie Ha- Arbeit; Schmelzwerk von verſchiede- oken ſind. nen Farben. Undulago, Art von Fungus, mit einer Decke, Vermiculi, kleine Seewürmer. die wie ein hohler Ziegelſtein geformt iſt. Vermiculites, Foßile, kleines verſteinertes Unguiculatus, wie eine Meſſerſcheide ge- Secwurmrohr. formt. Vermiparus, was Ungeziefer zeugt. Unguis, derjenige Theil eines Blumenblat. Vernaculus, einheimiſch, bekannt. tes, wo es anhángt. Vertebrella , kleines Wirbelbein. Foßile Unicapſularis, das nur eine Capſel hat. von einem unbekannten Fiſche. Unicornu foſlile , Ebur foſſile, Ceratites, Vertibulum, Wirbelbein. Stein, der die Farbe und den Glanz eis Verticillatus, wie übereinander liegende nes Horns hat. Ringe geformt. Unidens, mit einem einzigen Zahn, T. Mo- Verticillites, ringförmiges oder wie einplat- nodos. ter Sråuſel geformtes Fofile. Uniflorus, mit einem einzigen Blütenblatt. Veſcae fativae, kleine Kräuter, die man Uniforis, was nur eine Oeffuung hat. , pflanzet. Unilabiatus, was nur ein einzages Blat hat. Velicifer, was Blaſen trágct. (von Blumen, deren Blåtter wie ein Veſtis, Oberrock, Ueberzug einer Conchylie. aufgeſperrter Rachen ausſehen.) > 7 P Uni- LVIII Alphabetiſches Verzeichniß . ว Unilocularis, was nur eine Höhlung, Kam- Y mer hat. Unipara foemina, Weibgen, das nur ein Yoidum, Bein, welches ſich an der Zungen- Funges gebahret. wurzel befindet. S. Hyoïdes. Univaſcularis, was nur cinen Blumenkelch hat. Z. Vola, flache Hand. Zaphera, blau Glaſur der Tópfer; feſter Volgiolum, Fofile, lange hohle Röhre, ei- Gallmei; mineraliſche Materie. nem Belemniten ähnlich. Zephyria ova, Wind- unfruchtbare Eyer. Volvola, cylindriſches, dem Spangenſtein Zingiberites, Stein, der der Wurzel des nicht gar ungleiches, Foßile. Ingwers åbniich ſichet. Volucella, Inſect, welches die Weinranken Zinkum, Zink, ein Mineral. und Weintraubenbeere benaget. Zithobibulus, Biertrinker. Voluta, die Kreißtvindung an einer Condylie. Ziziphinus, wie Sebeſten oder rothe Bruſt- Volutatus, gewunden. beerlein gefärbt. Volutites, geivundenes Fobile. Uranomorphus, Stein, auf welchem Sons Zoographia , Abhandlung, Beſdreibung der Zoogonia, Zeugung der Thiere. nen oder Sterne abgebildet ſind. Uranofcopus, Sterngucker, ein Fiſh, deſ Thiere. ſen Augen gegen Himmel gerichtet ſind. Zoographus, der von den Thieren ſchreil et. Urceolatus, wie ein kleiner Strug geformt. Zoolithus, Stein, der ein Thier vor- ſtellt. Zooglyphus, j Urinator, ? Waſſertaucher. Urinatrix, Zoologia, Abhandlung von den Thieren. Uropygium, unterſter Theil am Rückgrad Zoologus, der von den Thieren handelt. eines Vogels, Bórzel. Zoomineralia, Fußilien, die zu Steinen oder Urticites, Fofile, das einer Seenejidl áhita Mineralien geworden. lid) fiehet. Zoomorphia oder Zoomorphofis, Vorſtel- Uter, Hülſe , worinnen Körner eingewickelt Zoomorphus, ļ Stein, der einige thieri- lung, Abbildung der Thiere. ſind. Zoomorphites, ſche Theile vorſtellet. Utriculi, kleine Kügelgen an den Rinden der Bäume. Zoophyta, Thierpflanzen, Thiere, die et was von den Eigenſdaften der Pflan- Utriculus, Blaſe oder Capſel, in welcher zen und Thiere zugleich haben. der Nahrungsſaft der Pflanzen lieget. Zoophytolithos, verſteinerte Thierpflanze. Utriculus, weiſſer Stein, der wie eine Flas Zootomia, Zergliederung der Thiere. fiche geformt und mit ſchwarzen Puncten Zootypolithus, Eindruck gewiſſer thieriſcher gezeichnet iſt. Theile auf einem Stein. Wiſmuthum, Biſmuth. Zoraniſceos Plinii, Zauberſtein der Aegyp- ter, von dem Plinius redet. X. Zymoſimetrum, Inſtrument, welches man gebraucht, die Grade der Gährung ab- Xyloachates, holzfarbener Achat. zumeffen, die von der Miſchung metalli- Xylohelix, Wendeltreppe, von Holz ge- ſcher Materien entſteht; oder auch den Grad der natürlichen Wärme bey Thie- baute Schnecke. ren, die Blut haben. Xylophagus, was Holz frißt. Zymotechnia, Kunſt, flüßige Materien in Xylofteon, holzichtes verſteinertes Bein. eine Gährung zu bringen. o Regi: பூ ويو பூ ل 996 rey 平​弯 ​Regifte i liber die beeden Theile der Conchyliologie Die mit * bezeichnete Zahlen bedeuten den zweyten Theil. r 22 IO2 41 bhandlungen der Academie der Wiſſen. Arthus- pond (Herr) ſeine Naturalienſamı. ſchaften; in demſelben trift man einige lung z11 London 118 Schaalfiſche an Seite 5 Aſien, Seeconchylien, die von da kommen 65 Accoucheurs, kleine róthlichte Würmer, die dieſen Afſumar, (der Graf vun) ſein Naturaliencao Namen führen 22 binet zu Liſſabon 130 Achat, ſiehe Baumachat. Aubri, (Herr Abt) ſein Naturaliencabinet 200 Abelian ; feine Nachricht von einigen Schaalfio Auguſtiner zu Paris, ihr Naturaliencabinet (dhen im rothen Meer Africa; Conchylien, die aus dieſem Weltcheil Aures marina, ſ. Meerohren. Fommen 66 Auſtern die, unter welche Familie der Zwen. Aldrovand; Character und Beurtheilung die. ſchaalichten ſie geſezt werden müſſen 15. ih. res Sdriftſtellers. Vorberistic IV. ſeine re angenehme Mannichfaltigkeit ebend. was Gedanken von dem Urſprung der Condylien. von ihnen anzumerken iſt ebon Sie haben 20. ſeine Meynung von der Erzeugung die. keine Bewegung 28. Anmerkungen über ih. ſer Fiſche 22. ſeine Gedanken von dem Urs re Familie 235. verſchiedene Namen, die ſprung der verſteinerten Conchylien man ihnen gibt eboſ. Geſchlechtscharacter, der ſie von den Gienmuſcheln unterſcheidet, Allamand, (Herr Profeſſor ) ſein Naturaliens cabinet ju senden 116 ebor. ihre allerbeſonderſten Arten eboſ. ſie hången ſich an alles, was ihnen aufſtoßt, feſt Allten, die, ſind von den neuern Naturforſchern *1 u.folg. allzuſclaviſch befolget worden an ebor zwen Sorten von Uuſtern 236. Mittel, grúne Auſtern zu bekommen ebof. Ammanus, (Doctor) beſigt das Naturalienca: Auſtern die; von den ſtachlichten glaubt man binet des Herrn Harders des jüngern zu nicht, daß der Leib des Thieres in die Spis Sdafbauſſen 125 Ben hineindringe * 36. Die Auſter har alle Ammonshörner, ſind keine Schifsboote 298. den übrigen Schaalthieren eigenen Theile ihr Unterſchied von den Schnecken der für ebor. wie man es angefangen hat, fie ab. ſen Waſſer ebor: zeichnen zu können eboſ. Beſchreibung der: felben eboſ. u. folg. ihre Nahrung und ihr Amoureux, (Herr ) ſein Naturaliencabinet zu (aich *37. wie ſie ſich fortpflanze ebdr. Unter: Beaucaire ſchied der Aufter, welche das Eſelshuf ges Anatifere concbe, f. Entenmuſcheln. nennet wird, von den übrigen ebof. Anderſon, (der Burgermeiſter) ſein Naturali. Avagnon oder Lavignon, Art von Gienmuſcheln, encabinet zu Hamburg die man iſſet 38 Angel, (Herr) ſein Naturaliencabinet in Nors wegen 132 B. Antales, F. Meerzåbne. Arche 17o8, ihr Plaß iſt vielleicht unter allen Baan, (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu Harlem Conchylien am ſchwerſten in einer Methode IIS 255. zu beſtimmen Baden-Durlach (Herr Marggraf von) ſeine Naturalienſammlung Archimedes, wie er nach einiger Mennung auf Baillou (der Ritter ) ſein Naturaliencabinet, die Erfindung der Sdraube gekommen ſen 163 das der Kaiſer an ſich gekauft hat Ariſtoteles, ſeine Mennung von der Bildung Backer (Herr Henry) ſein Naturaliencabinet zu onden der Conchylien, 20. Was er von der Bewe 118 gung der Schaalfiſiche dachte 27. Die auſ. Balani, ſiehe Meereicheln. ferlichen Sinne, die er ihnen zuſchreibet 30 Bak IIO I 21 I22 120 P 2 Regiſter über die beeden Theile 93 126 I21 122 I21 Balfour (Andreas) ſein Naturaliencabinet zu Brandenburg-Bareuth (Herr Marggraf von) ( Edimburg 119 hat das Naturaliencabinet des Herrn Kleins Bandeville (Frau Präſidentinn von) ihr Na. gekauft 135 turaliencabinet Brander (Herr Guſtav) ſein Naturaliencabi. Barberin (der Pallaſt) Naturalienſammlung, Breyne (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Dan net zu {ondon 119 die daſelbſt zu ſehen iſt . δίg 135. Barillet, das Fåßchen oder Bienförbchen, eine Briſſus, eine Art von Seeigel * 48. ſeine Bes Art von Erdſchnecken necken * 67. Beſchreibung ſdreibung ebenor. derſelben ebenor. Bromel (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Baſſi (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu Stockholm 133 Bologna 127 Brückmann (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Bauer (Herr) rein Naturaliencabinet zu Ba. Wolfenbücrel rel Brühl (Herr Graf von) ſein Naturaliencabi. Baumadat, wenn dergleichen durch Kunſt net zu Dresden verfertiget wird, hintergehet er niemand 78 Brunetren, ſo werden von den Hollandern die Baúre (Herr) Staatsbedienter zu Harlem, Walzen- und Darcelſchnecken genennet 200 beſikt das berühmte Naturaliencabinet des Buccina, ſ. Rinkhörner. Sevinus Vincent IIS Burgau, Arc von Erdſchnecke 163. Perlen. Bragne (Herr) ſein Naturaliencabinet zu {ille mutter, das die Künſtler davon bekommen 116 164 Burnet (der Doctor Thomas ) ſein Syſtem Bellori, ſein Naturalienkabinet wird verkauft von dem Urſprung der verſteinerten Conch). 126 lien so Benediktiner die der Abtey Saint Germain des Prez; ihr Naturaliencabinet IO2 C. Bermudez (Don Joſeph) ſein Naturaliencabi. net zu Madrid 129 Cabinette, Beſchreibung der berühmteſten Na Bernard l'hermite fiche Einſiedler, turaliencabinette in Europa 89. u. folgg. Bern, Naturaliencabinet, das in der öffentli. Cadaval (die Herzoginn von) Naturalien. dhen Bibliothek dieſer Stadt zu leben iſt ſammlung, die ſie zu Liſſabon beſigt 131 123 Came Palourde, ſ. Palourde. Bianchi (der Ritter) feine Naturalienſamın. Came Patagau, ſ. Patagau. lung wird verkauft 126 Canales, ſ. Meerrohren. Bienenkörbchen, ſ. barillet. Cappeler (Herr) ſeine Naturalienſammlung Biergerod und Luja (Herren) ihre Natura. zu {ucern 124 lienſammlung zu Odenſee 132 Taſkerce, ſ. Sturmhaube. Bifchop (Herr) rein Naturaliencabinet zu Rot. le Cat (Herr) reine Nacuralienſammlung zu terdam IIS Rouen Ill. woher ſie juin Theil kommt Biffus, die Haare, oder die Franze, die an den Mieſmuſcheln herausgeber 40 Cavendiſh (Milord Carl) ſein Naturalienca. Blaſenartige Sdnecken, f. Tonnen. binet zu {ondon 118 Bleville du Bocage (Herr) ſein Naturalien. Celſius, (Herr) rein Naturaliencabinet zu cabinet zu Havre Upral 133 Bois, Jourdain (Herr von) ſein Naturalien. Chaize (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Haag cabinet 94 115. Bonanni (Philipp) der Geſuit. Sein Buch Chamae, f. Gienmuſcheln. von den Conchylien 5. Character dieſes Chafoc dů Pleſſis (Frau) ihr Naturaliencabi. Werks ebenor ſeine Meynung von dem Ur, net zu Bourdeaup 107 ſprung der verſteinerten Conchylien 41 Chaulnes (Herr Herzog von ſein Natura. Bonnac (der Marquis von) ſeine Muſchel. liencabinet 92 ſammlung 114 de la Chauſſée (Herr) rein Naturaliencabinet Boriſcher Garten, f. Garten. 116 Bouchots, P. Fiſchzäune. Chigi (der Pallaſt ) Naturalienſammlung, die Boulle (Herr 460) ſein Naturaliencabinet er beſigt 126 Clemens XII. (der Pabſt) fauft des verſtorben Bourbon (Herr Herzog von) ſein Naturalien: nen Cardinals Gualterio Naturalienſamm. cabinet zu Chantilly 103 lung 126 Bourguet (Herr) rein Naturaliencabinet zú Cochenille, Vorzug, den ſie vor dem Purpur- Reuf. Ebatel 124 ſafte der Alten hat 32 Cochlea, II2 * II2 zu Douai III der Conchyliologie. Cochlea, Unterſchied dieſes Worts von Teſta 3 ſchloſſen 43. wie ſie ſich ſeit der Sündfluth Colique, Name, welcher der Porcellanſchnecke erhalten haben ebof. u. folg. verſchiedene gegeben wird 30 Meynungen über den Weg, auf welchem ſie Collinſon, (Herr Peter) ſein Naturaliencabia an die Derter gekommen ſind, wo man ſie niet zu {ondon 118 jezt findet 44. 46. 49. u. folg. ob ſie durch die Sündfluth dahin geführet worden 45. Columna (Fabius ) Klage, die er in Unſe. wie ſie ſich in der Erde verſteinert haben 48 hung der Schaalthiere führet 4 u. folg. ob die Erde ſie durch ihre Salze here Concha, Bedeutung dieſes Wortes 3 vorbringen können 52. Einwürfe wider das Conchyliologie, Ubſtammung dieſes Worts Syſtem von der Sundfluth und ihre Uuflo. Vorb. VÌ. bedeutet eine Abhandlung von ſungen 52. 54. 57. 58. 60. Anmerkungen allen See. Fluß und Erdconchylien ebor. über dieſes Syſtem 56 4. fig. woher die Sees Verdienſt der gegenwärtigen wegen ihrer conchylien kommen 64 u. fig. wo die Conchy. Neuheit XI. lien der fúſſen Waſſer angetroffen werden Conchylien, werden von vielen Leuten für Klei. 68 u. fig. die verſteinerten finden ſich über nigkeiten gehalten, 1. mit welchen Augen ſie all 70 u.flg. fünf Arten, die Conchylien zu der Philoſoph betrachtet eboj. was durch die. fangen 72 u. flg. Gebrauch den man von res Wort zu verſtehen iſt ebór. Eintheilung ihnen machen kann 74 u. fig. Die Rómer der Conchylien 2. wie unvollkommen dieſels bedienten ſich ihrer ben den Mahlzeiten 74. be bißher geweſen ſey eboſ. Eintheilung nach dienten in groſſen Verſammlungen, um ſeis einer neuen Mechode 9. u. II. Abtheilung ne Stimme zu geben 75. ihr Nuße in der der allgemeinen Ubhandlung von den Son, Urzneyfunft 77. welche unter ihnen am chylien eboſ. Urt, die Claſſen, Familien, (dywerſten in einer Methode zu orðnen ſind Geſchlechte und Arten der Flußconchylien 140. welche man Schmarogerconchylien nen. zu unterſcheiden, 13. u. figg. ihre Familien nen kann 140. Anmerkungen über die Eon. 15. u. figg. eben ſo verhålt es ſich auch mit chylien der ſüſſen Waſſer 282. Geſchlechtscha. den Erdconchylien eboſ ihre Familien ebor. racter der ſieben Familien der Einſchaalich. worinnen ſie von den Seecondylien verſchie. ten 283. Geſchlechtscharacter der Zweyſchaas den ſind 19. wie dieſe lektern entſtehen ebor. lichten eboſ. Anmerkungeu über die lebenden u. figg. verſchiedene Meynungen der Phyſio Erdcondyylien, und über die verſteinerten ker hierüber 20. u. figg. wo ſie ſich formi. Conchylien. 298. Dieſe leztern haben keinen bes ren eboſ. Conchylien, die unter dem Namen ſondern oder ſpecifiſchen Geſchlechtscharacter. der Seeconchylien begriffen ſind 20. verſchie. ebor. bene Meynungen der Philoſophen über ihre Condyylien die, die Thiere haben alle Sehnen Bildung ebof. u. figg. Unterſchied derſele oder Nerven *9. Urt, fie lebendig abzuzeich. ben von andern Fiſden in Anſehung ihres nen, wann ſie aus dem Meer kommen *16. innerlichen Baues 23. find von vielen Ber. es würde eine ſehr groſſe Verwirrung verur. richtungen fren, die den andern Thieren ob fachen, wenn man die Schaalthiere nach den liegen 24. Theile, die ihnen zu mangeln Theilen des Thieres ſelbſt eintheilen wollte*15. ſcheinen ebos. in welchem Verſtand ſie mit allgemeine Eintheilung der Conchylien der dem Mond zu- und abnehmen eboſ. Dauer fúſſen Waſſer, oder der lebenden Flußcon. ihres Lebens 25. Bildung ihrer Staalen chylien *55. ihre erſte Claſſe*56. allgemeine eboj. ihre Nahrung 26. welches diejenigen Anmerkungen über die Thiere, welche in Mu. ſind, die man Schaalthiere mit Röhren nen. ſchelſchaalen der ſújfen Waſſer wohnen*57.th. 34 re erſte Claſſe *58. allgemeine Eincheilung der lebenden Erdconchylien *63. ihre erſte Claſſe Conchylien, wie die Conchylien der Strome, Flüſſe, Seen, Teiche, Súmpfe und Canale *65. ihre zweyte Elaſſe *68. S. Schaal, thiere. erzeugt werden, 34. u. folg. Name, worun: ter ſie alle begriffen ſind 35. Conchylien, die Anmerk. Man hat, wenn von einer Gat man nicht mit ihnen vermengen muß eboſ. tung dieſer Thiere die Rede war, nicht al. ihr innerlicher und äuſſerlicher Bau eboſ. ih- geit alle ſeine Urten angeführet, indem es re Nahrung, Sinne, Farben und äuſſern beynahe unmöglich geweſen wäre, fich alle Auszierungen 37. S. Schaalfiſohe. dieſe Thiere lebendig zu ſammlen. Es wird alſo dem Leſer überlaſſen, nach der Lehn, Condylien, wie ſich die Erdcondylien erzeu. lichkeit von denſelben zu urtheilen. So gen 38. ihre Eintheilung ebon Geſchlechter haben wir z. E. nur eine einzige Figur von derer, die mit Schaalen bedeckt ſind eboſ. der Uuſter bengebrad)t, ob es gleich derent der todten oder verſteinerten 39. warum ſie verſchiedene Sorten gibt: Fobilien genennet werden eboj. ihre Arten, eboſ. Namen, die man ihnen gibt 40. ihe Coppenhagen (Univerſitát zu) Naturalienca. erſter Urſprung 40. wie ſie in dem Innern binet, das ſie beſigt 132 der Erde ſich verſteinert haben ebof. u. folg. Cordiformes , ſ. Herzmuſcheln. verſchiedene Meynungen der Philoſophen über Coſpio. Sein Naturaliencabinet wird dem Pub. ihren Urſprung ebofi u. folg. ſie haben den, licum úberlaſſen I13 felben weder von einem Ohngefähr nod) von Courtagnon (Frau von) ihr Nacuraliencabinet der Erde 42. haben ehehin Fiſche in fic ver. bey Reims Io6 9 Courtois 1 * nen könnte Regiſter über die beeden Theile 2 - 1 - 200 . Courtois (Herren von) ihr Naturaliencabinet zu lichte Flußmuſcheln 58. einſchaalichte na. Beaucaire 109 kende 68 Croismare (Herr Marquis von) ſein Natura. Einſiedler oder Soldat, eine Art Krabbe liencabinet 97 163. u. 170. Cruſtacea, Erklärung dieſes Worts Elephantenzábne und Meerzåbner ihre forte Cuftine d'Auflance (Herr Graf von) ſein Nas ſchreitende Bewegung 27. worinnen die Eles turaliencabinet zu Nancy 108 phantenzähne von den glatten Meerzáhnen Cylinder, f. Dattelſchnecken. verſchieden ſind 154. woher die ſchönſten und koſtbarſten kommen ebor. worinnen ſie von den platten Meerzäh, D. nen unterſchieden ſind * 20. ihre Beſchrei. Danemark, ſeine Naturaliencabinette 131. Na. bung ebos. turalienſammlung des Königes von Däne England, beſondere Art in der daſigen Kam. mark in Coppenhagen eboſ. mer der Gemeinen zu votiren 75. Teine Na. turalienkabinette I16 Dail, oder Pitaut, eine Art von Steinſcheiden. Entenmuſcheln, Familie der Zweyſchaalichten, muſchel, 53. wie fie ſich ernähre, und ihre in welche man ſie regen muß 17. ihre Arc Beſchreibung eboſ. u. flg. ſich zu bewegen 29. Ånmerkungen über ihre Damen, ihr Geſchmack an den Wiſſenſchaften Familie 247. Ubſtammung ihres Namens eld. und Kunſten 131 Fabel davon und Erklärung derſelben ebdr. D'Argenville (Herr) ſein Naturaliencabinet 94 ihr Unterſchied von den Meereicheln und Dattelſohnecten, Rollen oder Walzenſihne- Šteindatteln 275. ihre dren Arten ebdr. cen, dürfen nicht mit den Kegel. oder Tuten. find den Meereicheln und Steindatreln ſchnecken verwechſelt werden. Vorb. VII. An. ſehr ähnlic) * 46. wo ihr Mund ſtehet eboſ. mertungen über ihre Familie ſie ſind unter den Seeconchylien eine der al. ſind faſt einerley mit den Kegel oder Tu. lerſonderbarſten *51. wo ſie gefunden wer. tenſchnecken *29. woher ſie ihre Namen erhal. den eboſ. ihre Beſchreibung eboſ. ſie haben ten haben eboſ. ihre Beſchreibung eboſ ihr keine fortſchreitende Bewegung *52. ihre Oberrock kann der Regels oder Turenſchnecke Franze oder Buſch eboſ ihre wahre Figur ihre Schönheit ſtreitig machen eboſ. ebor. Name, die ihnen in verſchiedeneu Davila, (Herr) ſeine Naturalienſammlung 98 Seehåfen bengelegt werden eboſ. Deckel der, feine verſchiedene {age Erdſchnecken, ob ſie Hermaphroditen (Zwitter) ſind 22. u. 39. ihre fortſchreitende Bewe. Dentales, ſiehe Elephantenzáhne und Meer: gung 27. Begattung der Erdſchnecken 38. 3åbne. wie ſie ihre Schaale formiren 39. Anmer. Desguides (Herr) . Gheſſiat, fungen über die Familie der rundmåulichten Deutrobland, ſeine Naturaliencabinette Schnecken 163. ihr Name eboſ ihre Urs Diſcus, eine Art von Seeeigel *48. ſeine Beo ten ebor. ihr Geſchlechtscharacter 164. An. ſchreibung ebol merkungen über die halbrundmáulichten Schnecken 168. ihre ſpecifiſchen Character Donati (Herr) fein Naturaliencabinet zu Tu. eboſ. Geſchlechts character dieſer Familie rin 129 ebol. Anmerkungen über die Familie der Drague, Beſchreibung dieſes Inſtruments 72. platemáulichten Schnecken 174. ihr Ger iſt dienlich die Conchylie damit zu fiſchen ſchlechtscharacter eboſ. ihre Urten ebor. eboſ warum ſie Kräuſelſchnecken genennet wer. den ebos. Dúhamel dů Monceau (Herr) rein Natura. lienkabinet 99 Erdſchnecken, Schnecken, verſchiedene Na. men der rundmåulichen Schnecke oder Mondſoonede 25. ihr Gang und Be E. ſchreibung derſelben eboſ. Farbe ihrer Schaa. le eboj. wie ſie ſich vergröſſert *26. worin- Echini, f. Seeåpfel. nen die halbrundmåulichte Schnecke oder halbe Mondſchnecke der erſtern ähnlich Loward (Herr Georg) ſein Naturaliencabi. oder von derſelben verſchieden iſt ebos: wo. net zu {ondon 188 rinnen ſie von der Schwimmſchnecke ver. Linſchaalichten, die, ihre funfzehen Fami, ſchieden iſt ebof. latciniſcher Name, den ihr lien 14 u. fig. ihr Unterſchied 17. Gewin: die Alten berlegten ebor. verſchiedene Na. de oder clavicula, womit ſie verſehen ſind 24 men der plattmåulichten Schnecken oder allgemeine Anmerkungen über die Thier Rråufelſohnecken und ihre Beſchreibung re, welche in einſchaalichten Schneckenges *27. zwey Sorten dieſer Schnecken eboſ. håuſen und Muſcheln wohnen * 15. warum worinnen ſie von den vorhergehenden vers fie leichter als die Zwenſchaalichten zu beob. ſchieden ſind ebof. dren beſondere Stücke, achten ſind eboſ ihr Unterſchied nach ihrem die an dieſem Schaalthier zu bemerken verſchiedenen Alter eboſ. u. fig. einſchaa. find ebor. mas es von den beeden übrigen *15 I 20 * 1 * bevor der Condhyliologie. * *62 * * 8 bevor hat ebor. Beſchreibung der rund: Siſchzäune, was zu Rochelle ſo genennet wſtb wird mdulichten Flußſchnecke *58. Figur der 40. Urt, einen Fiſchzaun wieder zu bevól. balbrundmäulichten Flußſchnecke ebor. fern 41 funfzehen Arten der Erdfahnecken *64. be. Flandern, ſeine Naturaliencabinette 116 ſondere Schnecken die vor andern verdienen bemerket zu werden ebol. verſchiedene Figu. Flions, dieſen Namen gibt man in der Norman ren der Erdſchnecken *65. u. fig. die den Tellmuſcheln 250 SEremite, P. Einſiedler. Flügelſchnecten, f. Stachelſchneden. Ericera (Graf von) ſein Naturaliencabinet, Slußconchylien, ſ. Iwegſchaalidhte. , das er zu Liſſabon beſigt 130 Flußmuſcheln, Flußkeilmufcheln, ſind von den Seefeilmuſcheln verſchieden *61. find Erdherus (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Zwitter eboſ. ihre Beſchreibung eboſ.u. flg. Zürch 123 ihr Gang *62. verſchiedene Flußmuſcheln,ge. felshuf, Uuſter, welcher man dieſen Namen ben Perlen gibt * 37. ihr Unterſchied von den andern folthergil (Doctor) ſein Naturaliencabinet zu Uuſtern eboſ. London 118 Europa, iſt reich an Conchylien 66. worinnen Frankreich, Conchylien, die es verſchaft 67. dieſelben ſchlechter ſind als die indianiſchen Foſilien, die man darinnen findet 70. u. flg. ebor. gibt an Geſchmack und Wißbegierde keiner Exangues aquatici, Name, den die Alten den Nation etwas nach 89. ſeine Naturalienca. binette eboſ. u. fig. Schaalthieren, die kein Blut haben, bers legten Frey (Herr) beſigt die Naturalienſammlung des Herrn Benedict Stebelin 124 £yerlegende, welchen Schaalfiſchen man ei. gentlich dieſe Benennung geben kann Fuligny. Rochechouart (Frau Gräfin von) 23 ihr Naturaliencabinet ben Dijon IOS F. Faitiere, . Sohlziegelmuſdel. Gagnebin (Herren) ihre Naturalfenſammlung Fäßchen, ſ. Barillet. ben Neuf. Chatel 124 Saille (Herr de la ) ſein Naturaliencabinet zu Garburri (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu Rochelle 108 Surin 129 familie, Bedeutung dieſes Worts Garten boſiſcher, zu Leipzig, fein Naturaliens Favago, was die Alten mit dieſem Namen beo cabinet nennten 20. was es nach der Meynung eines mediciniſcher zu Paris, Naturalien. neuen Sdriftſtellers bedeutet eboſ. ſammlung in demſelben 89 Say (Herr) ſein Naturaliencabinet iſt öffentlich Gaubius (Herr) ſein Naturaliencabinet zulen. den IIS verfauft worden 113 Felsſchnecken, f. Stachelſohnecken. Geneve , Naturaliencabinet des verſtorbenen Herrn Bourguet, das in der öffentlichen Bib. Ferret (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Dieppe liotheck dieſer Stadt zu ſehen iſt 124 Genevieve (Ubtey St.) ihr Naturaliencabinet Siſche, worinnen die blutlofen von den andern verſchieden ſind 2. darunter ſind alle See und Flußconchylien begriffen eboſ. Mollia, Gesner (Herr Johann) ſein Naturaliencabinet 123 cruſtacea, teſtacea, zoophyta ebop Schwie. zu Zürch rigkeiten ben Beſtimmung der Elaſſen, Ges Geſtreifte die, eine Art von Erdſchnecke * 66 ſchlechter und Arten der Schaalfi[dje 8. ver. Figur der großgeſtreiften, der kleinen und der ſchönen reboſ. u. fig. ſchiedene Mennungen über ihren Urſprung 20 Gewundene Conchylien, dieſer Ausdruck iſt un. u. fig. ſie legen alle Eyer 23. welche man eigentlich egerlegende nennen kann 23. ihr eigentlich in dem Verſtand, in welchem ihn innerlicher Bau ebop. ihre åufſerlichen Thei. die Schriftſteller genominen haben 7. was le eboſ. ob ſie Augen und Zähne haben 24. dieſe Conchylien beſonders haben 23. Be. Bildung ihrer Schaalen 25. ob fie eine forc. ſchreibung dieſer Conchylien *16 ſchreitende Bewegung haben 26. welches die Gheſſiat oder Desguides (Herr) ſein Natura. 116 jenigen ſind, die vermuchlich unbeweglich liencabinet zu Lille bleiben 30. ihre Sinne ebdr. Conchylien. Gienmuſcheln, Familie der Zwenſchaalichten, unter welche ſie gereßt werden müſſen 16. mo Siſche, die Schaalchiere können nicht ſo genen. rinnen ſie von den Auſtern verſchieden ſind net werden *7 16. u. 243. ihre Bewegung 28. Anmerkun. Siſibe groſſe, (Ceti) welche Schaalfiſche dieſen gen über ihre Familie 242. ihre verſchiede. lateiniſchen Namen führen 30 nen Namen eboſ. ihre ſpecifiſchen Charactere Siſche weiche, (Mollia, Molluſca, fr. mous,) 243. worinnen ſie von der Telle und Kamme welche ſo gennet werden muſchel verſchieden ſind eboſ 92 Cien IO I2L C 1 II2 IOI 2 Regiſter über die beeden Theile * I I2 Gienmuſcheln, wo ihr Mund ſtehet * 35. ihre tionen in Abſicht auf die Naturaliencabinette Beſchreibung und Unterſchied derſelben von den Vorzug 113. ihre Uchtung gegen die den Mießmuſcheln 38. rechs Sorten von Gien: Tutenſchnecke muſcheln eboſ. wo ſie ſich aufhalten ebol. Solland, ſeine Naturaliencabinette 113. u. fig. Beſchreibung der zwen lektern Årten derſels . Bolſtein (der Herr Graf von) ſeine Natura, 39. der Flußgienmuſcheln von denen, die ſich im lienſammlung 132 Meer aufhalten 61. ihre Beſchreibung ebor. Sortega (der Herr) ſeine Naturalienſammlung Globoſae, . Tonnen. ju Madrid 130 Gourges (Herr) reine Naturalienſammlung zu Geneve 125 છે. Gourbour (Herr) rein Naturaliencabinet zu Dieppe Jacob&us ( Holger) ſein Muſæum regium Da- niæ Gourbout (Herr U6t) ſein Naturaliencabinet I3I Jallabert (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Ges Grewe ſeine Entdeckungen in Anſehung der 125 Zergliederung der Pflanzen Vorb. v. Imbricata, f. Koblziegeimuſchel. Großmaul oder perfiſde Muſcel, iſt eine Imperato ( Ferrante) rein Naturaliencabinet Ärt vom Geſchlechte der Tonnen 221. was wurde nach ſeinem Tod zerſt reuet 128 darunter verſtanden wird 30. Inſecten, die Schaalthiere gehören nach ihrer Groveſtein (Frau) ihr Naturaliencabinet im Natur zu denſelben * 8. ihre Eintheilung in Haag fünf Claſſen ebop: welches diejenigen ſind, 114 Gründe, F. Urſachen. die man Würmer nennen kann eboſ. Gualterio, der Cardinal, an wen ſeine Natu. Journii (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Bours ralienſammlung gekommen iſt denur I26 Gualtieri (Herr ) Fein Naturaliencabinet zu Italien, reine Naturaliencabinette 125 u. flg. Piſa 127 Jugend die, der Conchylien verurſachet einen Guignette, Conchylie, welche man zu Rochelle Unterſchied in ihren Figuren, Farben und alſo nennet ihrer Dicke 25 Juffieu (Herr) ſein Naturaliencabinet ୨୨ 100 neve 107 *15 I 20 I 22 * H. K. Badler (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Neuf. Raiſer, der, fein Naturaliencabinet in Wien chatel 124 Yahnenkamm, eine Ure Aufter * 44. worin Bammmuſcheln, Familie der Zwegſchaalich. , nen ſie von den andern verſchieden iſt ebos. ten, in welche ſie geregt werden müſſen 16 Karder ( Herr ) ſein Naturaliencabinet zu ihre Varietaten ebor. ihr weſentlicher Cha. Schaffhauſen 125. an wen es gekommen rácter ebon ihre fortſchreitende Bewegung iſt eboſ 28. Anmerkungen über ihre Familie 261, Hienn (Herr) ſein Naturaliencabinet ihre verſchiedenen Namen ebor. ihr Ges 93 fchlechts and ſpecifiſcher Character ebof: Serfleb (Herr) Biſchof in Seeland, Ratu, verſchiedene Mennungen der Schriftſteller ralienſammlung, die er angefangen hat 132 von die Conchylien ebor. Seuber (Herr von) reine Naturalienſammlung haben keine Gemeinſchaft mit den Sta. zu Baſel cheln, womit ſie bedeckét find * 36. ihre Bes Berzinuſcheln, Familie der Zwenſchaalidten, ſchreibung *42. ihre fortſchreitende Bewegung unter welche ſie geſeget werden müſſen 16 ſowohl im Waffer als auf der Erde 43 ihr weſentlicher Character eboſ, ihre Bewer Regelſchnecken ſind von den Walzenſchnecken gung 28. Unmerkungen über ihre Familie verſchieden Vorb. VIII. u. 196. ihre fort. 255. woher ſie ihren Namen bekommen ha. ſchreitende Bewegung 28. Anmerkungen ben ebof ihre Arten ebol.u fig. ůber ihre Familie 196. warum ſie Voluten die Chiere dieſer Conchylien haben keine genennet werden eboſ. ihr ſpecifiſcher Cha. Gemeinſchaft mit den Stacheln, womit fie racter eboſ. ſie machen unter allen Conchy. bekleidet ſind * 36. ihre zwey Urten 43. ber lien eine der reichſten Familien aus ebor: fondere Bewegung eines von dieſen Schaal. ſind von den Rollen oder Dattelſchne. thieren eboſ. en wenig verſchieden * 28. ihre Beſchrei. Kohlziegelmuſdyel, Art von Herzinuſchel * 44. bung ebor: ſie machen die Klaſſe der ſdyón worinnen ſie von den andern Herzmuſcheln ſten Condylien aus, die wir nur beſiken 29 verſchieden iſt ebor.. Relfer (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu Bolander, ihre Geſchicklichkeit, die Conchy. Scaffhauſen I 24 lien zuzurichten 82. haben vor andern Nas Rinkhörner 1 der Conchyliologie. 3 * zu Rom siehet Rinkhörner oder Trompetenſchnecken, ihre Londen (die königliche Geſellſchaft der Wiffen. Arten und Varietäten 18. warum ſie eyerle. ſchaften zu) ihre Naturalienſammlung 117 gende genennet werden 22. u. 36. man glaubt, Lothringen, (Herr Prinz Carl von) ſeine Na. daß fie rechs biß ſieben Jahre leben 25. ihre turalienſamınlung zu Bruſſel I16 Nahrung 26. ihre fortſchreitende Bewer Quja (Herr) P. Biercherod. gung 28. Anmerkungen über ihre Familie Lunares, Mondrichnecken, ſ. Erdſchnecen. 182. ihr Geſchlechts character eboſ. worin. nen ſie von den Purpur · Stadel - und Lyonner (Herr) ſein Naturaliencabinet 114 Schraubenſchnecken verſchieden ſind ebof. ihr ſpecifiſcher Character eboj. warum ſie M. Trompetenſchnecken genenner werden 183. ihr Saft fårbet wie Purpur 183 Major (Johann Daniel) ſeine Methode die - ihre Beſchreibung *31. ihr Gaft iſt eben Conchylien zu ordnen ſo nůžlich als der, welcher von den Purpur. Malmank, Naturaliencabinet, das in dieſer und Stachelſchnecken komme ebof. ihr Un. ſchwediſchen {andſchaft anzutreffen iſt 133 terſchied von den Purpurſchnecken eboſ . ihre Malpighi, feine Entdeckungen von der Zero Farbe ebof. worinnen man ſie mit den Erd. gliederung der Pflanzen Vorb. y. ſchnecken vergleichen kann*32. beſondere EiMarſilly (Der Graf von) ſein Naturaliencabí. genſchaft dieſer Thiere ebof. zwo Sorten von Flußkinfhörnern*59. ihre Beſchreibung ebor. Materialiſten, die, ſind nicht allezeit vernünfo net zu Bologna 127 Unmerkungen über die Erdkinkhörner *67. ih. re Beſchreibung ebor. tige deute Vorb. IX. Kircher (der Pater) ſeine Nathralienſammlung Maulwurf, der, iſt nicht blind 24 126 Medicin, Nuke, den ſie von den Conchylien Klein (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Dan. 77 zig, an wen es verkauft iſt 135 Meer, unſer {and war ehehin ein Theil des Knopfe, f. Seeäpfel. Grandes deſſelben 48 Knopf der, eine Art Erdſchnecke *67. Feine Fi. Meereicheln, Seeeicheln, Familie der Viels gur ebor: (daalichten, in welche ſie geregt werden müſſen 16. wie ſie von den {ateinern genennet werden Rrauſelſdnecke, Urt von Erdſchnecke, die ſo eboſ. u. 272. haben keine Bewegung 29. Un. genenuet wird 174. Conchylie, der man die ſen Namen gibt merkungen über ihre Familie 272. ihr Unter. 27 ſchied von den Entenmuſcheln und Stein. Kugelartige Sdneden, P. Tonnen. datteln und ihre Natur eboſ ihre Arten 273. verſchiedene Meynungen von ihnen eboſ. 1. find den Steindatteln und Entenmu. fcheln ſehr ähnlich * 46. wo ihr Mund ſtea Lang (Carl Nicolaus) rein Buch von den Cons het ebon ihre Beſchreibung *so. wunderbas chylien 6. Urtheil über dieſes Buch eboſ. rer Bau dieſer Thiere eboſ. ihre natürliche Lang (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu {u: Figur ebof. 124 Meerohren, ihre fortſchreitende Bewegung.27. Anmerkungen über ihre Familie 153. ihre Laſſara (Herr) ſein Naturaliencabinet im Haag verſchiedenen Namen eboh ihr Geldlechts. IIS charakter ebor. Lavignon, ſ. Avagnon. werden von einigen Oriniers genennet Lepas, Lepades, ſ. Tapfmuſcheln. 19. wo ſie in Frankreich gefunden werden Lettieulier (Herr) ſein Naturaliencabinet zu {on. ebor. woher ſie ihren Nainen erhalten has don 119 ben ebon. "ihre Beſchreibung ebof. verſchien Link (Herr) rein Naturaliencabinet zu Leipzig dene Figuren dieſes Thiers ebon. Meerrohren, Anmerkungen über ihre Famia Liſter (Martin) ſein Werk von den. Conchylien 4. lie 154. worinnen ſie von den Würmern vera Unordnung, die er in die Geſchichte der Con, ſchieden ſind ebendaſ. eine Sorte derſele chylien gebracht hat 5. ſeine Eintheilung der ben, welche ſich beſonders auszeichnet 154. Conchylien der fåſſen Waſſer 12. was er von ihr Geſdylechtscharacter ebor. dein Entſtehen der Conchylien gedacht hat 21. Meerzáhne kleine, ſ. Elephantenzábne. rein Syſtem von dem Urſprung der verſteis worinnen ſie von den Elephantenzáhnen nerten Conchylien verſchieden ſind * 20. finden ſich in den meia Lithologie die. Neue Abhandlung derſelben un, ften Seehåfen ſelten ter dem Titel einer Dryctologie Dorb. X. Mendes da Coſta (Herr Emanuel) ſein Na. Liverey die, eine Art von Erdſchnecke * 66. turaliencabinet zu {ondon 118 Schönheit ihres Oberkleides ebor. Meſſerſchaalen oder Meſſerſcheiden, wera Lochmann (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Den Solenes und Couteliers genennet 16. Zürch 123 Familie der Zweyſchaalichten, in welche ſie gereges - cern I 21 - 41 21 Regiſter über die beeden Theile an * * 115 men iſt - an gefeget werden müſſen ebdr. ihre Figur Vapfmuſchel. Ihre Fortſchreitende Bewegung bleibt immer einerley ebdr. ihre Bewegung 27. Anmerkungen über ihre Familie 174. 28. Anmerkungen über ihre Familie 262 warum ſie lepas genennet wird eboſ. verſchies Meſſerſchaalen oder Meſſerſcheiden, wie dene Namen derſelben im Franzöſiſchen und man ſie zeichnen kann * 16. ihre verſchiede Deutſchen ebdf. verſchiedene Arten derſelben nen Geſtalten * 44. ihre Bewegung und wie eboſ. u. folg. weſentlicher Character derſels man ſie fånger * 45. ihre Beſchreibung eboſ. ben 175 ihr Ubicheu gegen das Salz ebof. ihre Far, wird an verſchiedenen Orten geſpeiſet *17 be ebor: ſind eine Art von Phoſphorus ebon. wo ſie anzutreffen iſt ebon. ihre Beſchrei. Methode. Vortheile einer guten Methode, um bung , Nahrung und fortſchreitende Bewer ſich von einer Sache zu belehren Vorb. VI. gung ebof. u. folg. wie man ſie vom Felfen 11. folg. abreißt * 18. verſchiedene Figuren dieſes Mieyen (Herr) ſein Naturaliencabinet zu lit. Thiers ebos. Beſchreibung ſeiner Schaale recht ebdr. ihre Farbe eboſ. u. folg. wo die Fluß. Micheli, an wen fein Naturalienkabinet gekom. napfmuſchel angetroffen wird * 58. ihre Bes ſchreibung eboß ihre natürliche Figur ebdf. 126 Wießmuſcheln, Familie der Zweyſchaalichten, Natica, Conchylie, welcher die Alten dieſen Nas in welche ſie gerebet werden múffen 16. ihre men gaben * 26 verſchiedenen Arten eboſ. ſie haben keine Bes Viatur , ift mit ihren Geheimniſſen Tehr karg geo wegung 28. Anmerkungen über die Fami. gen uns Vorb. II. wie wichtig es ſen, ſie zu lie der Miesmuſdeln 249. ihre verſchiedenen ſtudiren III, die geringſten Dinge in derſel. Arten ebof. u. flg. ihre Fåden oder Haare ben verkündigen ihren Meiſter 1. zeigt ſich 250. Gebrauch, den man von ihrem Fleiſche auch den gråſten Naturforſchern nicht immer macht 251 bloß und entdeckt 26 wovermuthlich ihr Mund ſtehet * 36. ihr Vaturforſcher die, die neuern haben das Joch Unterſchied von den Gienmuſcheln *38. ihre der åttern abgeworfen Vorb. V. ihre Un. Beſchreibung *39. ihre Haarfäden *40. fie terſuchungen über die kleinſten Thiere ebon. haben keine Fortſchreicende Bewegung ebos. wollen alles ergründen ebof. Dank, den man in welcher Jahrzeit ſie geſammlet werden *41 ihnen ſchuldig iſt ebon. ſind untereinander nicht einig úber die Eintheilung der Gattun. WIiller (Herr Philipp) fein Naturaliencabinet gen und Arten der Conchylien 7 119 gegründeter Verweiß, den man den heu. Molke (Herr Graf von) Fein Naturaliencabí. cigen geben könnte * 3. Licht, welches allein net zu Coppenhagen 132 einen Naturforſcher leiten muß 4 Mondrichnecien und halbe Mondſohnecken, Natürliche Geſchichte, ihr wahrer Gegenſtand ſ Érdfitnecke. Vorb. I. iſt heut zu Tag Mode geworden II. Monti (Joſeph) feine Naturalienſammlung zu ihr weiter Umfang eboſ. ihr Nuge III. Thei. Bologna 127 le, die ſie enthält, und die nur die Wißbe. Moſcardi, fein Naturaliencabinet zu Bologna gierde zu unterhalten ſcheinen eboſ ihre dren 127 Hauptgegenſtande VI. Anordnung eines Na. Mund, macht in vielen Fällen den Geſchlechts. ruraliencabinettes 84. Beſchreibung der bem character einer Familie aus 13.0.17 rühmteſten Naturaliencabinette in Europa 89 Muralt, an wen fein Naturaliencabinet gekom Navicula, f. Schiffsboote. men iſt 123 Nautilus, ſiehe Striffsboot, Segler. Murices, ſ. Stachelſchnecen. Nerita , P. Schwimmſohnecken. Muſibeln, ſind hier in ihrer natürlichen Groſſe Teuville (Herr von) ſein Naturaliencabinet zu abgebildet worden *11. man hat ſie, im Fall Amſterdam IIS daß fie gar klein waren, durch das Vergróſ Ferungsglas beobachtet Muſcheln perſiſche, (Conques Perfiques, ) の ​find eine Art vom Geſchledyte der kugelarti: Olearius. Seine Beſchreibung vom Natura. gen Schnecken oder Sonnen 30 liencabinet des Königs in Dänemark 132 Xuſchelſobaalen, ſ. Schneckenſchaalen. Wuſchelwüriner oder Polypen , Name, den Oranien (Frau Prinzeſſin von) ihr Naturas die Neuern den Conchylien beygelegt haben liencabinet im Haag 114 Ore depreſ", . Kräuſelſchnecken und Erd- Muſeographie, welches Capitel in dieſem Wers ſchnecken. ke man ſo nennen könnte 89 Ormier, f. Meerohren. Orykrologie, Abhandlung von den Foßilien Vorb. x. Verdienſt das ſie wegen ihrer N. Neuheit hat XI. Vadeln, f. Schraubenſchnecken. Ofcabrion, l. Sdlüffelmuſchel mit adje Rippen. Oſt. * I2 * 8 u. 24 der Conchyliologie. 120 lung I 26 lien geben * 8. U. 24 I 22 1 Oſtracismus (das Gefeß des) wovon es feinen neue Platten des zweyten Theils, und Ur. Namen führet 75. was es war ebor. Con rache von ihrer Verſchiedenheit von den fi. chylien, deren man ſich dabey bediente ebor: guren anderer Naturforſcher 5 Ofreu, . Auſtern. Plattmånlichre Schnecken, ſ. Erdſchnecken. Oſtreum, was dieſes Wort bedeutet, 3 Plinius, hat alle Wifenſchaften in ſeine Natur. geſchichte gezogen Vorb. IV. Urtheil über dieſen Schriftſteller ebof. ſeine Eintheilung P. der Conchylien 2. was er von der Bewegung der Schaalfiſche dachte 27. einziger Sinn, Pajot d'Onſenbray (Herr) ſein Naturaliens den er ihnen zuſchreibt 30, wo er das Eneſte. cabinet wird der Akademie der Wiſſenſchaf hen der Perlen herleitet 32 ten geſchenket 95 Polen, feine Naturaliencabinetce Palourde, Gienmuſchel, die unter dieſem Na Polen (der König von) ſein Naturaliencabinet 135 , . ) men in den Seehafen bekannt iſt * 38. Wow ju Dresden rinnen ihre Bewegung beſtehet eboſ. Pollicipedes, f. Steindatteln. Pamfilio, (der Prinz) reine Naturalienſamma Polypen , Name den die Neuern den Conchy. Parſons (Doctor Jacques) ſeine Naturalien, ſammlung zu {ondon 119 Pomatia, Namen den man einer Art von Erdi Paſſavant (Herr) beſigt einen Theil vom Na ſchnecke gibt * 64. ſie iſt die allergemeinſte *66. turaltencabinet des Felip Platers zu Baſel ihre Beſchreibung ebor: Pontoppidan, Biſchof zu Bergen in Norwe. Patagau, Art von Gienmuſcher, die ſo genen. gen. Naturalienſammlung, die er angefan net wird * 39. worinnen ſie von der, welche gen hat 132. Teine natürliche Geſchichte von Palourde heiſſet, verſchieden iſt ebof. dieſem Rónigreiche ebos. Patella, f. Kapfmuſibeln. Porcellanſdneten, ihre Abweichungen 15. Pettines, f. Rammmuſcheln. ihre fortſchreitende Bewegung 28. Unmer. kungen über ihre Familie 228. Urſprung der Perlen, Art wie man ſie fiſchet 73. aufgelóſete Namen, die man ihnen gibt eboſ. ihre vers Perlen wurden ben Gaſtmahlern verſālucket ſchiedenen Arcen 229. ihr Geſchlechtscharac. 75. finden ſich auch aufſer den Auſtern in an ter ebor: dern Muſcheln 235 Perrier (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Nar. verſchiedene Namen, die man dieſem Schaalthier giebt * 30. ihre Beſchreibung reille ebdj. Farbe ihres Oberkleides und ihre Groſſe Perſiſche Muſcheln, T. Muſcheln. *31 Pestalozzi (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Porta (Johann Baptiſta Della) ſein Natura, {ion 105 liencabinet wird nach ſeinem Tode zerſtreuet Peter Aleſiowitz I. Czar von Moſcau, kauft das Naturaliencabinet des Doctor Runſch Portugal, ſeine Naturaliencabinette 128 Grolle 130 verdiente eboſ. Name, den man in Moſcau Portugal (der König von) Naturalienſamm. ſeinem Naturaliencabinette gibt ebor. lung, die er befißc 130 Pou de mer, Schaalthier, dem man dieſen Na, Petoncle, ſ. Sourdon. men gibt 30 Pholaden, ſ. Steinſcheidenmuſcheln. Phyſik , iſt nach der Sittenlehre der wichtigſte Pucelage, Name, den man der Porcellanſchne. 30 und nůžlichſte Theil der Philoſophie Vorb. I. Bedeutung dieſes Namens ebdf. wovon ſie Puntiner (Herr) ſein Naturaliencabinet 124 handelt ebor. ihre Eintheilung ebor. ihr Purpura, ſ. Purpurſchnecken. Wachsthum im legtern Jahrhundert ín. man wird ſich in derſelben noch lange auf Purpurſchnecken, in welchem Verſtand fie mit dem Mond ab, und zunehmen 24. man Muthmaſſungen gründen müſſen eboſ glaubt, daß ſie ſechs biß ſieben Jahre leben Pinne Marina, ſ. Steckmuſcheln. 25. ihre Nahrung 26. ihre fortſchreitende Piſa (die Stadt) ihre Naturaliencabinette 127 Bewegung 28. Anmerkungen über ihre Fa. milie 214. worinnen ſie von den Stachel. Pitaut, . Dail. ſchnecken verſchieden ſind eboſ. ihr Gea Plana, f. Meerohren. ſchlechtscharacter eboſ. ihre Arten ebof. ihr Plan- orbis, ſ. Tellerſchnecke. Nuße 215. verſchiedene Namen, die man Plater (Felir) rein Naturaliencabinet zu Bas ihnen gegeben hat ebor. fel 122. in weſſen Hände es gekommen iſt woher ſie ihren Namen bekommen has ebor. ben * 32. warum ihr Saft bey den Römern Platten, Anmerkungen über die Platten, die To theuer war eboſ ihre Beſchreibung *33. dieſem Werke beygefüget worden ſind 141. wo ihr Purpurſaft enthalten iſt ebof. An. 1 III # che gibt 来 ​r 2 mere Regiſter über die beeden Theile 126 I 22 * merkungen über ihre Geſchicklichkeiten und Scali (Herr Peter Paul) reine Naturalien. die Dauer ihres Lebens ebop. u. flg. ſammlung zu Livorno Smaalen der Sonchylien. Wie fie gebildet werden 30. u. fig. P. Schneckenſdaalen. R. Sobaalthiere, was man darunter verſteht 2. legen keine Ener 23 Raben (Herr) ſein Naturaliencabinet in Då. Schaalthiere, alles, was man davon geſchrie. nemark 132 ben hat, wird von der Natur widerlege * 4 Radzivil (die Prinzen) an wen ihr berühmtes warum die Verfaſſer der Naturged, chte Naturaliencabinet gekommen iſt 135 nur von ihren Decken redeten eboß unvoll. Reaumur (Herr von) rein Naturaliencabinet kommene Abbildungen, die einige Schrift. 97 ſteller von ihnen gegeben haben *5. Eintheis Redi, ſeine Entdeckungen, die Erzeugung der lung dieſer Thiere nach der Methode, die man in der Zoomorphoſe angenommen hat Inſecten becreffend Vorb. V. Rhombi, f. Dattelſohnecken. *6. u. fig. ſie können nicht für Fiſche gehal, ten werden *7. gehören ihrer Natur nach zu Ridier (Herr) ſein Naturaliencabinet zu leip, den Inſecten *8 find faſt alle der eigentlich zig ſo genannten Schnecken ähnlich *10 ſind in Riis (Herr) ſein Naturaliencabinet 132 verſchiedenen Dingen in einem jeden {ande Koberg (Herr) feine Naturalienſammlung zu verſchieden *11. wie dieſe Thiere in dieſem Upſal 133 Werfe abgezeichnet worden ſind ebor wein man ſich für einen Theil dieſer Zeichnungen Robert More (Herr) ſein Naturaliencabinet verbunden erfennet *12. allgemeine Einchei. ju Sarenſbury 118 lung der lebendigen Seeſthaalthiere *13. der Robien (Herr von) ſein Naturaliencabinet nackenden *67. ihre erſte Claſſe *14. ihre zwen. 104 te Elefie *35. ihre Dritre Elaſſe *46. allgemei. Römer, die, ben der ſelben waren die Conchi). ne Anmerkungen über die Schaalchiere der lien bey den Gaſterenen fehr gemein 75. WU. ſújfen Waſſer *57. ſie haben alle beynahe ei. zu fie ſonſt dieſelben gebraucht haben ebor. nerien Bewegung eboj. wie man ſie abge. Rollenſitynecken, f. Dattelſchnecken. zeichnet har eboſ. allgemeine Anmerkungen über die Srdſchaalchiere *64. ſie gehören alle Roſinus (Herr) ſein Naturaliencabinet in zur Familie der Schnecken ebor. von ihrer Sachſen Schaale ebor. man findet unter ihnen keine Rotario (der Doctor) ſeine Naturalienſamm- Zwen - noch Bielſchaalichen *65. wie dieſe lung zu Verona Thiere abgezeichnet worden ſind eboſ: ſiehe Rubiliant (der Ritter von ſeine Naturaliens Conchylien. ſammlung, die er in dem Urſenal zu Turin Sharer. Seine Naturalienſammlung zu St. angelegt hat 129 Gailen 124 Rudbeck (Herr) Ueberbleibfel ſeines Natura. Sdalholt ( Herr Biſchof von ) in Island. liencabinettes zu Upſal 133 Sammlung von ſeltenen zur Naturgeldich, Rudolpbushorn, f. Großmaul. te gehörigen Dingen, die er in dieſem {ande Kuinph (Georg Eberhard) ſeine Eintheilung angeſtellt hat 133 der Conchylien 6 Sheuchzer, Schickſal feines Naturaliencabís Rußland, reine Naturaliencabinette 135 123 Kuyich (Der Doctor) wodurch er ſich berühmt ihre Bewegung 28. Animer: gemacht 113. an wen ſein Naturaliencabi. Schifsboote, Fungen über ihre Familie 158. net verkauft worden iſt ebor. Ubleitung ihres Namen ebd. Rzaczynski (der Pater Jeſuit ) ſeine natürliche Schifskutteln, swen Arten derſeloen ebon. ih: re beſondern Arten eboſ. ihr Geſchichte von Polen 135 j Geſdylechtscharacter Gründe, warum man keine vollkommen ne Abbildung von dieſen Thieren liefern fonn, te *22 zwen Arten derſelben ebor warum die eine der Papiernautilus genennet wird Salvador (der Herr Juan) ſein Naturalien. ebdf. Beſchreibung dieſer Thiere nach dem Rumph eboſ. Gebrauch, den man von ih. cabinet žu Barcelona I30 rer Schaale macht *23. verſchiedene Figuren Sandos (Herr von) ſeine Naturalien ſamm des Papiernautilus und ihre Beſchreibung lung in der Herrſchaft Neuf Chatel 125 ebor Eigenſchaften der vielfainmerichten Sapinette, Name, den man in verſchiedenen Schifsboote *24. wie man ſie fänge eboſ. Seehafen der Entenmuſchel gibt 52 Schinkenmuſchel, (l’Aigrette) ihre Geſtalt 16 Savalette de Buchelay (Herr) rein Natu. iſt eine Art von Mieſmuſchel oder Steckmu, raliencabinet 98 ſchel 251 Schnes 1 22 126 nettes 16 - * der Conchyliologie. * I I 22 Schnecken balbrundmáulichte, ſiehe Eros ebor. ihre verſchiedenen Arten eboſ. ihr ſibhnecken. weſentlicher Character 148 Sdnecken in engern Verſtand, f. Erd: Schüſſelinuſcheln , (Fapfmuſcheln,) dieſe ſchnecken. Schaalthiere werden an verſchiedenen Orten Sonecken kugelförmige, ſ. Tonnen. zur Speiſe genoffen * 17. wo ſie zu finden ſind eboj. ihre Beſchreibung ebof. Nah. Schnecken mit flachen Schaalen, ſ. Meer, rung und fortſchreitende Bewegung *18. wie obren. man ſie vom Felſen abreißt eboſ. verſchie, Schnecken nacłende, gehören zum Geſchlech. dene Figuren dieſer Thiere eboſ. Beſchrei. te der Erdſihnecken * 68. ihre verſchiedenen bung ihrer Schaale ebör ihrer Farbe ebon Farben ebor. ihre Beſchreibung eboſ. ihr wo die Fluß. Schüſſel oder Napfmuſcheln Schild eboſ. ſind Zwitter eboſ. gefunden werden *58. ihre Beſchreibung eboj. ihre natürliche Figur ebor. Schnecken platemåulichte, ſ. Erdſchnecken Schüſſelmufchel mit acht Rippen, Oſca- und Kräuſelſchnecken. brion, was dieſes iſt 16. Familie der Viel. Schnecken rundmåulichte, f. Erdſchne. ſchaalichten, worunter ſie geſeget werden den. muß ebor Beſchaffenheit ihrer Bewegung 29. Anmerkungen über ihre Familie 269. Schneckenſchaalen (Muſcheln, Coquilles,) verſchiedere Namen, die man ihr gegeben was eine ſolche iſt 1. warum ſie auch Te- hat ebor. Unterſchied derſelben ebol. ftæ genennet werden 2. ihr Nuße ebof. ihr Unterſchied von Conchylie 3. wornach man allgemeine Anmerkungen über dieſes ihre Familie, Geſchlecht und Art unterſcheis Thier * 46. woher es urſprünglich kommt den muß 3. u. 8. u. flg. wie man in einem 49. wo es ſich findet eboſ. ſeine Beſchreis Uugenblick die Claſſe, die Familie, das Ge. bung ebof. ſchlecht und die Urt einer See. Fluß oder Sdulter (Herr) ſeine Naturalienſammlung Etdconchylie erkennen kann 13. zwen hiezu nöthige Unterſuchungen ebor u. flg. Dritte Schweden, Naturaliencabinette, die es ehe. Unterſudjung 17. Verſchiedenheiten, wel. hin beſaß 133 che den weſentlichen Character einer Familie nicht andern eboſ. wornad, ihre Urien und Shweis, ſeine Naturaliencabinette 122. 4. Nebenarten beſtimmet werden 18. woher ih. figg. re Flecken, Streifen, Marmorirungeni Shwimmſchnecken, ( lefzenſchnecken, Furchen 2c, fommen 30. wober ihre runde Veriten,) eine Art von halbrundmaulich. und birnförmige Geſtalt 31. und ihre ſcho. ten Schnecken 168. was die Sdriftſteller nen Farben eboſ. welde friſcher als bey den davon ſagen eboſ. wo ſie ſich erzeugen eboſ. Pflanzen ſind 33. welches die ſchönſte Con. worinn ſie von den halbrundmåulichten chylie der fújjen Waſſer iſt 38. wie man die Schnecken und Muſchelſchaalen reinigen Schnecken verſchieden find * 26. Beſchreis bung derſelben ebor. man findet deren Feis und poliren kann, ohne ſie zu verderben 78. ne lebendigen unter den Erdſchnecken *64 f. auch Muſcheln. See, . Meer. Scobinger (Herr) ſeine Naturalienſamm. Seeåpfel, (Seeigel) wie ſie lateiniſch und fran. , lung zu St. Gallen 124 zofijch heiſſen 16. u. 266. Familie der Viele Schraubenſchnecken, ihre fortſchreitende Ben ſchaalichten, unter welche ſie geregt werden wegung 28. worinnen ſie von den Spißhórs müſſen 16. ihre fortſchreitende Bewegung nern verſchieden ſind 39. Anmerfungen über 29. Art ſie zu fangen eboſ. Anmerkungen ihre Familie 190. ihr Unterſchied von den über ihre Familie 266. ihre Urten 267. ihr Gewundenen eboſ. ihr wahrer. Character Geſchlechts und ſpecifiſder Character eboſ. eboſ. ihre ſpecifiſchen Charactere 191 Anmerkungen über ihren Mund *46. ih. werden mit einzelnen Seewürmern ver. re Beſchreibung *47. ihre verſchiedenen Na. glichen * 34. ihre Beſchreibung ebof. vers men nach ihren verſchiedenen Figuren ebdr. ſchiedene Figuren dieſes Thiers eboſ. find ihre Hörner ebor. ihre Farbe * 48. Nuße unter allen Flußconchylien am ſchwerſten zu ihrer groſſen Spigen ebor. ihre verſchiedes finden *59. Beſchreibung der Flußſchrauben, nen Arten ebor: ſchnecke eboſ. die Erdſchraubenſchnecke iſt Sereicheln, f. Meereicheln. ſchwer zu finden *67. ihre Figur eboſ. Seegler, . Schifsboote. Schüſſelmuſcheln, (Napfinuſcheln,) 147. Seeeigel, f. Seeåpfel. ihre fortſchreitende Bewegung 27. Aniner. Seeohr, P. Meerohr. kungen über ihre Familie 147: warum fie Seerohren, ſ. Meerrohren. Lepades genennet werden eboſ. ihre man. cherlev franzöſiſchen und deucíchen Namen Seerulpe, ſ. Meereicheln. Sees * 8 Regiſter über die beeden Theile mes III ! - Die ſie beſigt * Seewurmgebäufe, f. Meerrohren. an welcher Seite ſie ihre Haare oder Faden Seguier (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Ni. herausgehen laſſen ebór. Steindatteln, Pollicipedes, Familie der Viels Seiber der, le Piſſeur, Name, den man in Ames ſchaalichten, unter welche man ſie reken muß rica der Stachelſchnecke gibt 17. ſie haben keine Bewegung 29. Unmer. 209 kungen über ihre Famile 273 worinnen ſie Semilunares, halbe Mondſchnecken, ſiehe Erd, von den Seeeicheln und Entenmuſcheln ver- ſohnecken. ſchieden ſind ebof. Seminaire de ſaint Sulpice zu Paris (Her- find denº Sereicheln und Entenmuſcheln ren des) ihr Naturaliencabinet 103 ſehr ähnlich *46. wo ihr Mund iſt ebolih. Senones (die Abtey von) Naturalienſammlung re Beſchreibung 51. ihre Farbe und Fleiſch 108 ebor. Setalla (die Galerie) zu Manland. Natura. Steinſceidenmuſcheln, Steinmuſdel , Pho- lienſammlung, die daſelbſt zu ſehen iſt 127 lades, Familie der Vielſchaalichten, unter wel. che ſie gereßet werden müſſen 17. ihre Geſtalt Sevilien (die Academie zu ) Naturalienſamm. ebof. Beſchaffenheit ihrer Bewegung 29. Un. lung, die ſie anfängt 130 merkungen über ihre Familie 276. woher ihr Sloane (der Ritter) ſein Naturaliencabinet zu Name kommt und ihre Natur eboſ verſchiede. London I16 ne Namen die man ihnen giebt ebop. ihre vers Smith (Herr) feine Naturalienſammlung zu ſchiedenen Urten 277. find weder Mießmu. Umſterdam ſcheln noch Uuſtern eboſ. ihre zwen beſondern IIS Sorten 278. ihr Geſchlechtscharaccer eboſ. Soldat, f. Einſiedler. allgemeine Anmerkungen über dieſelben Solen, Solenes, ſ. Meſſerſchaalen. * 47. ihre zwey Gattungen * 53. Ihre Nas Sorciere, Art von Krauſelſchnecke, die alſo gen tur und Beſchreibung eboſ find, wenn ſie nennet wird 174. Conchylie, der man dieſen aus dem Stein genommen werden, ſehr gut Namen in Bretagne gibt 27 zu eſſen eboj. wie ſie ſich fortpflanzen ebor. Sourdon, oder Petoncle, Rame, den man einer wo die zweyte Gattung derſelben gefunden Art von Kammmufdel gibt * 43. ihre Beo wird *54. wird als eine vortrefliche Speiſfe ſchreibung ebof. und Figur eboſ. geſchåget ebor. Unterſchied der Schaale die. ſer Gattung von der erſtern ebop. Spanien, ſeine Naturaliencabinette 129. und Stob&us (Herr) ſeine Naturalienſammlung, folg. die er der Univerſitåt zu {und geſchenfet hat Spatagus, Art von Seeigel *48. reine Beſchrei. 133 bung ebor: Stor (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu {eip. Spinnen haben nach Siſters Meynung acht Nu. zig gen Sturmhauben, ſind wirkliche Stachelſchnecken Spighorn das bauchichte, was es iſt *59 248 Spondylur, f. Efelsbuf. Sully (Herr Herzog von) ſein Naturalienca. Stacbelſchnecken, ihre fortſchreitende Bewer binec 91 gung 28. Anmerkungen über ihre Familie Súndfluch, durch dieſelbe wurden die Foſilien 208. ihr Geſchlechts und ſpecifiſcher Charac. an alle die Derter gebracht, wo man ſie jest ter ebdf. woher ihr Name Murices fommt findet 45. Einwendungen wider dieſes Sy, eboſ. Gebrauch, den die Alten von ihrem ſtem, nebſt ihren Beantwortungen 53. u. Saft machten 209. wie ſie in America ges fig. Betrachtungen über dieſes Syſtem 56. nennet werden eboſ u. flg. Betrachtungen über die Algemeins Conchylien, womit man ſie vermenget heit der Sundfluth 62. Schickſal der Thiere, hat * 27. ihr Unterſchied von den Purpur: Steine und Pflanzen zur Zeit der Sünde ſchnecken und ihre Beſchreibung 28. was ſie fluth beſonders haben eboſ. ihre Fleiſchfarbe eboſ. Swammerdam Hat einige Erdſchnecken be. Stebelin ( Herr Benedict) ſeine Naturaliens ſchrieben 5 ſammlung 124. an wen ſie gekommen iſt ebor. I. Steckmuſcheln, haben keine Bewegung 29. Gebrauch, den man von ihren Haaren macht Targioni (der Doctor Johann) befißt das Na. 77. u. 250. find Urten von Miesmuſcheln Turaliencabinet des berühmten Micheli zu 249 Bologna 126 wo Tie gemeiniglich gefunden werden *41 ihre Beſchreibung eboß. Eigenſchaft ihrer Targioni (der Profeſſor Michael Angelo) ſeis Haare eboſ. ihre verſchiedenen Farben *42. ne Naturalienſammlung zu Bologna 127 122 . 63 Tafſi der Condyliologie. 1222 I 2 * II Tafſi (der Doctor) fein Naturaliencabinet zu Trier (Herr) ſein Naturaliencabinet zu Dresa Mayland 127 den Taucher, ihre Hilfe iſt das beſte Mittel ſchöne Trivialnamen, ſo nennen die Gelehrten die den Conchylien zu bekommen 73. verſchiedene Ur. Conchylien bengelegten franzöſiſchen und ten wie ſie dieſelben fangen eboſ. was das deutſchen Benennungen Beſchwerlichſte daben iſt ebdf- Trompetenſchnecen, 1. Rinkhörner. Taylor Withe (Herr) ſein Naturaliencabinet Tſchudius (Herr) ſeine Naturalienſammlung zu {ondon 118 zu Paris 124 Teichinuſdeln ſind viel gröſſer als die Fluß. Turbinée, f. Gewundene. muſcheln * 62. ihre Nahrung ebol. Teller ſehnecke, wird felten im Meer, deſto Turgor (Herr Ritter) ſein Naturaliencabinec , häufiger aber in Flüſſen gefunden * 60. ihre 96 Beſchreibung ebop. ihre acht Sorten ebof. Tutenſchnecken, ſ. Regelſchnecken. zwen andre Sorten, die eine Uehnlichkeit mit dieſen haben ebor. Telliamed, ſein Syſtem vom Urſprung der u. verſteinerten Conchylien kann nur gottloſen Urſachen, warum man die Conchylien, die fei. Menſchen gefallen , 60 nen groſſen Werth haben nicht bengefúget Tellmuſcheln, eine Art von Mießmuſcheln 16 hat 5 ihre Geſtalt ebos. ihr Unterſchied von den Mießmuſcheln 250. und * 41. ihre zwey Ur. V. ten nebſt ihrer Beſchreibung * 41. ihr Gang eboſ. Bewegung der Flußtelmuſdel * 61. Valisnieri, ſein Naturaliencabinet "zu Padua ihre Figur ebol. 128 Tentamen, was dieſes iſt 55 Valva, was die Naturforſcher darunter verſte. Teſſin (Herr Graf von) ſein Naturaliencabinet hen zu Stockholm 133 Vandermeulen (Herr) ſeine Naturalienſamm. Teſta, Unterſchied dieſes Worts von Cochlea 3 lung zu Amſterdam IIS Tettau (Herr) ſein Naturaliencabinet, das ſich Varenne de Beost (Herr) reine Naturalien jekt in dem des Königs von Polen befindet ſammlung zu Dijon 105 Vaticaniſche pallaſt (der) Naturalienſamm. Thierpflanzen, was ſie ſind lung, die daſelbſt zu ſehen iſt 125 Tonnen, nicht alle Conchylien, die rund recheio Venedig, Urt, wie man daſelbſt ſeine Stimme ſcheis in den Rathsverſammlungen gibt nen, dürfen alſo genennet werden 15. ihre 75 fortſchreitende Bewegung 28. Anmerkungen Vermiculi , . Würmer. über ihre Fainilie 221. warum ſie Ampulla. Vielſchaalichre, ihre rechs Familien 16. u fig. cea heiſſen ebor. ihre Hauptarten ebor. allgemeine Anmerkungen über die Thieren Tonne, aus welcher die americaniſten Wil. welche in vielſchaalichien Schnecken und den ihren Gott machen 222. Geſchlechts. Muſchelſchaalen wohnen * 46. es gibt derer character der Sonnen ebdr. keine unter den Flußconchylien warum ſie Globofúe heiffen * 29. ihre Vignot, Conchylie, der man dieſen Namen zu Beſdreibung und Unterſchied von der Purs Poitou gibe 25 purſchnecke und dem Kinkhorn * 30 wo die Flußtonne oder Bauchſchnecke gefunden Villena (der Marquis von) Herzog von Eſcas wird *59. ihre Beſchreibung ebon. man fin. lonne. Sein Naturaliencabinet zu Madrid det keine lebendigen Erdtonnen *64 129 Volut&, . Regelſchnecken. Toſcana (der Großherzog von) ſein Natura. liencabinet 126 Vosmaert (Herr) ſein Naturalienkabinet im Haag IIS Tour d'Aigues (Herr Baron de la) rein Na. turaliencabinet zu Vir Voß, ſein Naturaliencabinet zu Coppenhagen 132 Tournefort, Grundfåge, die er in der Stråu. terlehre feſtgelegt hat 9. feine Meynung von W. dem (aich der Conchylien 23. hat eine Be. ſchreibung von der Schulſelmuſchel gegeo Wagner, fein Naturaliencabinet in der Offent. ben lichen Bibliothek zu Zürch 123 Treſſau ( Herr Graf von) ſein Naturalienca. Walzenſchnecken, f. Datteln. . binet zu Toul 104 Waſenger I21 2 * 57 1 - * * IIO IO $ 2 Regiſter über die beeden Theile der Conchyliologie. 3 . Waſenaer (Herr von ſein Naturaliencabinet zelnen Meerrohren verſchieden ſind 20. ma. zu Harlem IIS chen ſich leicht von ihren Gehäuſen loß eboſ Welt die, iſt nach allen ihren Theileu vollfom. verſchiedene Figuren dieſer Thiere 21. ihre men geſchaffen worden 51. iſt noch immer Farbe ebor die, welche ſie allegeit geweſen iſt ebor. Würmer, ſiehe auch Wuſcheln. Whiſton, fein Syſtem von dem Urſprung der verſteinerten Conchylien 50 Willis , hat nebſt liſtern eine Ubbildung der Auſtern geliefert Jannichelli, ſeine Naturalienſammlung fu Ver *5 nedig 128 Woodward, fein Syſtem von dem Urſprung Zannoni , ſeine Naturalienſammlung zu - 3o der verſteinerten Conchylien und deſſen Wi. logna 127 derlegung so u. fig. Zoller, ſein Naturaliencabinet zu Zürch 123. Worin, Tein Naturaliencabinet iſt gemein gen wer daſſelbe zu erſt angelegt hat eboſ. macht worden I13 Zoomorphoſe die, oder Abbildung der Thierer Wulſt, deſſen Beſchreibung welche in Schnecken und Muſchelſchaalen Wurm, welcher Cucurbites genannt wird *8 wohnen Vorb. X. und Tania ebop: Zweyſchaalichten die, ihre ſechs Familien 15. Würmer, (Seewurmgehäuſe,) ſind nicht viel, ihre Verſchiedenheiten 17. Schloß oder Ges ſchaalidt Vorb. Vill. fortſchreitende Bes werbe, womit ſie verſehen ſind 17.4.24 wegung der einzelnen Würmer oder Meer: röhren 27. Anmerkungen über die Familie allgemeine Anmerkungen über die Thiere welche in Zweyſdaelichten Schnecken und derſelben 154. woher ihr Name kommt ebor: Muſchelſchaalen wohnen *35. ſie ſind (d) we. ſind von den Meerrohren verſchieden 155. rer zu beobachten als die Einſchaalichten ebor zwen Arten derſelben ebdf. geringer Unterſchied der unter ihnen bemer. oder Meerröhren, gehören zur Claſſe ket wird ebol. man entdeckt an ihnen we. der Einſchaalichten * 19. Beſchreibung dera der Kopf noch Mund eboſ. man bemerkt ſelben eboſ. u. flg. worinnen ſie von den ein. auch keine Augen an denſelben *20 *36 EN DE 7 3 Museums QL 403 0535 V. 1-2 UNIVERSITY OF MICHIGAN 3 9015 06344 5418 DIV, OF MOLLUSKS